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  • RG Horses
    • 06.10.2015
    • 14

    Zitat von Susi-Sorglos Beitrag anzeigen

    Die Frage stellt sich öfters. Diese zeitliche Anordnung stammt vermutlich noch aus einer Zeit, als der Großteil der Züchter aus der Landwirtschaft kam...
    Wusste gar nicht, dass Landwirte mit derart viel Freizeit gesegnet sind?! Aber egal...Könnte man jetzt auch komplett zer- und widerlegen diese Behauptung, auch und erstrecht im historischen Kontext.

    Mal wieder weg von derartigen Kommentaren, die offensichtlich um des Schreibens willen erfolgen:

    KUNDE und Züchter finden offenbar nicht so zueinander, wie sich das beide Seiten wünschen. Die Gründe sind vielschichtig. Was kann man beiderseits dagegen tun?


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    • Susi-Sorglos
      • 20.04.2017
      • 427

      Zitat von RG Horses Beitrag anzeigen

      Wusste gar nicht, dass Landwirte mit derart viel Freizeit gesegnet sind?! Aber egal...Könnte man jetzt auch komplett zer- und widerlegen diese Behauptung, auch und erstrecht im historischen Kontext.

      Mal wieder weg von derartigen Kommentaren, die offensichtlich um des Schreibens willen erfolgen:
      Nimmt das doch mal auseinander, denn das mit den flexiblen Zeiten in der Landwirtschaft kam nicht von mir. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Du willst aber anscheinend nicht richtig lesen, weil ich dir in die Parade gefahren bin. So hast du immer noch nicht auf meine berechtige Eingangsfrage geantwortet, vermutlich aus gutem Grund. 1.000,00 Euro Berittgeld plus 25 % Vermittlungsprovision finde ich nämlich "kackendreist". "krackendreist" ist im Übrigen keine Begrifflichkeit aus den neuen Bundesländern. Wir lassen auch mal dahingestellt, ob du tatsächlich deinen Pferdehandel im "strukturschwachen Osten" betreibst.

      Ich warte immer noch auf deine weiteren Ergüsse zum Thema "Erfolgreiche Vermarktung durch den Züchter" - Lesen, verstehen und umsetzen!

      Kommentar

      • wilabi
        • 21.05.2008
        • 2338

        Zitat von RG Horses Beitrag anzeigen

        Glaube nicht, dass ich dich oder sonstwen als "dumm" hingestellt habe. Dass du aus meinem Post nichts zu Fohlenvermarktung ableiten kannst, wird daran liegen, dass ich von Pferden im reitbaren Alter gesprochen habe.

        Fohlen sind ein eigener Markt und ich selbst habe noch kein Fohlen gehandelt, aus verschiedenen Gründen, von denen du bereits den ein oder anderen angeschnitten hast.
        Das ist leider so, der Fohlenmarkt hat sich inzwischen vom Reitpferdemarkt und seinen Anforderungen vollständig entkoppelt. Das gilt vor allem für den Dressursport. Die Frage ist, wie lange das noch gut geht.

        Ich hab mal die Liste der für das BC qualifizierte Pferde ausgewertet (Dressur) und festgestellt, dass die Helden des Fohlenmarktes 2011+2012 bis auf 2 Ausnahmen gar keine Abordnung entsandt hat . Dressurhengste mit 500 und mehr Nk in diesen Jahren haben keinen einzigen Nachkommen auf dem BC ?! ERSCHRECKEND, weil die Tendenz in den nächsten Jahren noch zunehmen wird.
        Aber das ist hier OT......

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        • Das Problem für einen Reiter ist sicher nicht grundsätzlich Züchternamen herauszufinden etc. Aber gerade der Besuch von Fohlenschauen etc. ist für einen Reiter weitgehend Zeitverschwendung, wenn er kein Fohlen sondern ein Reitpferd kaufen will.
          Das Problem liegt eher darin Züchter zu finden, die auch Reitpferde haben/verkaufen. Ein Großteil der Züchter verkauft doch im Fohlenalter und zieht oft nur zähneknirschend die aus welchen Gründen auch immer im Fohlenalter unverkäuflichen Tiere auf. Auch die werden dann meistens vor dem Anreiten verkauft, weil die Investitionen sonst deutlich in die Höhe schießen.
          Damit ist aber jemandem, der ein fünfjähriges Springpferd mit Turniererfahrung sucht nun wirklich nicht geholfen.
          Und genau diese potentiellen Käufer finden schwer bis gar nicht die richtigen Züchterställe - davon gibt es nämlich auch nicht gerade viele. Selbst Vermittler müssen für gut gerittene junge Pferde mit überdurchschnittlichem Potential oft reichlich herumtelefonieren/-fahren, um dem Kunden im Idealfall mehr als ein Pferd vorschlagen zu können.

          Falls das erlaubt ist - ich stehe in keinerlei persönlicher Verbindung, wir waren nur vor Jahren dort zweimal sehr zufriedene Käufer: Der Hof zur Lage gehört zu den Zuchtstätten, die sehr erfolgreich die Zucht, das Anreiten und Ausbilden etc. sowie auch eine sehr gute Beratung des Kunden unter einem Dach vereinen. Das sind tatsächlich ad hoc aber auch die einzigen, die mir dazu einfallen - und wir gehören selbst sowohl zu den Reitern als auch Züchtern, haben also einen nicht ganz kleinen Bekanntenkreis in der Richtung.

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          • RG Horses
            • 06.10.2015
            • 14

            Zitat von wilabi Beitrag anzeigen

            Das ist leider so, der Fohlenmarkt hat sich inzwischen vom Reitpferdemarkt und seinen Anforderungen vollständig entkoppelt. Das gilt vor allem für den Dressursport. Die Frage ist, wie lange das noch gut geht.

            Ich hab mal die Liste der für das BC qualifizierte Pferde ausgewertet (Dressur) und festgestellt, dass die Helden des Fohlenmarktes 2011+2012 bis auf 2 Ausnahmen gar keine Abordnung entsandt hat . Dressurhengste mit 500 und mehr Nk in diesen Jahren haben keinen einzigen Nachkommen auf dem BC ?! ERSCHRECKEND, weil die Tendenz in den nächsten Jahren noch zunehmen wird.
            Aber das ist hier OT......
            Nein, das ist nicht OT - denn deine Beobachtungen spiegeln ein Problem wider, dem man sich kritisch stellen muss und die Frage in den Raum stellen: züchtet man hier dauerhaft am Markt vorbei oder kommen die Fohlen alle, bzw. spätestens im Reitpferdealter in Hände von Freizeitreitern und Semi-Profis?

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            • RG Horses
              • 06.10.2015
              • 14

              Ich will nochmal kurz auf den Standortnachteil eingehen: ich selbst habe meinen Sitz in diesem ach so benachteiligten Gebiet, hier liegen auch meine Wurzeln. Dies ist belegbar durch einige Kontakte hier im Forum, bei denen ich teils seit lange Zeit Kunde bin.

              Gekauft werden die Pferde in ganz Deutschland, verkauft auch über die Grenzen hinaus. Wenn man darüber schon fachsimpeln will, dann bitte richtig und sachlich. Da kann man "alte Schule" sein, was nützt das, wenn man tausendmal gehörte Stammtischparolen verbreitet, selbst zu jedem Thema hier im Forum einen mehr oder minder brauchbaren Satz schreibt und am Ende ein Geheimnis draus macht, ob man denn nun Züchterin ist oder nicht?! Ein Post in einem anderen Thema von dir, Susi-Sorglos, beginnt "...Mein Fohlen aus 2015..." Wenn du nicht züchtest, warum schreibst denn sowas? Zugelaufen? Vom Himmel gefallen? Auf einer Auktion ersteigert? Wozu das Geheimnis um deinen Status?
              Die Reiterei und die Pferdezucht/ Haltung in der damaligen DDR ist m.M.n. falsch und pauschalisiert beschrieben, das habe ich von Kindesbeinen an vollkommen anders erlebt. Wo Paule seinen Hauptsitz hat oder nur ein Verkaufsgestüt, kann doch dem "kleinen Züchter" völlig egal sein, der bedient seinen eigenen Markt! Und wenn er in der Lewitz ist, nur weil die Arbeitskräfte dort so schön billig sind, wie kommt Susi- Sorglos dann auf 1.000,- € mtl. Berittkosten, wo sie doch vermeintlich selbst aus der Region "Mitte/ Ost" stammt bzw. beheimatet ist?! Die Ironie in meiner Aussage zu diesem Preis und den 25% erschließt sich dir natürlich nicht, das ist mir mittlerweile klar geworden.

              Genau das ist aber das Problem: hier wird immer etwas zerpflückt und zerrissen durch oberschlaue Sprüche und Einwürfe, sich am Ende noch beschwert, das ja das "Rad der Vermarktung" nicht neu erfunden wurde! Wer hat denn bitte diesen Anspruch an sich selbst erhoben?! Da wird geschildert, was für schlechte und verbrecherische Menschen man doch kennt, bleiben kaum zwei Handvoll gute übrig - aber mal selbst einen brauchbaren Vorschlag zu bringen oder aber aus der eigenen elitären Zucht einen Nachkommen zu zeigen, den man (Frau) erfolgreich und kostendeckend an den Interessenten gebracht hat und sagen kann: "hier, so geht's Leute"... nee, das ist nicht drin.

              Übrigens hatte ich dieses Problem ansatzweise schon im Teil I geschildert - und siehe da: es kam doch tatsächlich wieder eine daher, die's schafft das Thema zu zerreissen! Meiner eigenen Dummheit muss ich zurechnen, dass ich entgegen meinen Vorsätzen drauf reagiert habe...sei's drum, wer ist schon frei von Fehlern?!

              Damit habe ich nun auch das letzte Mal auf deine Einwürfe reagiert, erspar dir also die Mühe einer weiteren Blase als Antwort.

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              • hufschlag
                • 30.07.2012
                • 4134

                Zitat von peabody Beitrag anzeigen

                Diese Termine finden quasi ausnahmslos zu Arbeitnehmer-Unfreundlichen Zeiten statt. Schon mal daran gedacht?
                Man soll als Käufer ja auch bitte das nötige Kleingeld für das Pferd haben.
                Ok, also hier in OBB sind die Auktionen immer Samstags...
                egal, wer nicht hin mag, die Kataloge gibt es online und da ist eine Liste der Aussteller drin. Mit adr und Tel nr.
                anrufanrufen und fragen. Nicht alle haben nur, Was übrig geblieben ist und nicht alles, Was als fohlen übrig bleibt, ist uninteressant.
                ich glaube eher, Die meisten Züchter haben aus Gründen der Kosten und Möglichkeiten schon verkauft, bevor das Pferd 5 ist. Ich glaube, da sind wirklich nicht mehr viele in Züchterhand.

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                • RG Horses
                  • 06.10.2015
                  • 14

                  hufschlag: ich glaube, da ist alles gemeint ausser die Auktionen, denn die finden in fast jedem ZG an Samstagen und Sonntagen statt. Nur grade dort stehe die Züchter "unter Strom" und haben sicher kaum Zeit und ein offenes Ohr für Kundenanfragen jenseits des zu vermarktenden Fohlens.

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                  • Korney
                    • 05.03.2009
                    • 3514

                    Zitat von wilabi Beitrag anzeigen



                    Ich hab mal die Liste der für das BC qualifizierte Pferde ausgewertet (Dressur) und festgestellt, dass die Helden des Fohlenmarktes 2011+2012 bis auf 2 Ausnahmen gar keine Abordnung entsandt hat . Dressurhengste mit 500 und mehr Nk in diesen Jahren haben keinen einzigen Nachkommen auf dem BC ?! ERSCHRECKEND, weil die Tendenz in den nächsten Jahren noch zunehmen wird.
                    Aber das ist hier OT......
                    Vielleicht OT, aber super wichtig! Ich frage mich oft bei den geplanten Bedeckungen: "Was wird hier eigentlich gezüchtet?" Alles, nur kein Reitpferd. Was da gezüchtet, gezogen und verkauft wird ist die Illusion mit diesem "Krack" ganz groß rauszukommen. Alles schick und schön, wenn der Absetzer einen vermeintlichen 8er Trab hat, dieser aber nur vom "Profi" ausgesessen werden kann.
                    Das größte Problem ist meiner Meinung nach noch nicht mal die (durch Lieschen Müller unreitbare weil zu hohe) Qualität, sondern die Tatsache, dass keine Reitpferde gezüchtet werden, sondern Schönlinge.
                    Jo, so einen Schönling hast du im Stall, dafür bekommst du auch permanent Anerkennung à la "So ein wunderschönes Pferd, und dieser Kopf! Ach was kann der einen süß angucken!" - aber das sagt rein garnichts darüber aus, ob dieses Tierchen einem unterm Sattel gefallen möchte. Und wenn dann noch sagen wir jetzt einfach mal ein erstmal schwer zu sitzender 8er Trab auf einen widerspenstigen Charakter trifft, hat Lieschen Müller endgültig verloren. Wollen wir von intelligenten Pferden garnicht sprechen, die sind ohnehin oft nicht einfach so mit der 0-8-15-Methode zu reiten.
                    Aber auf dem Bundeschampionat landen diese Pferde mitnichten - oder aber nur sehr schwer, aber nicht unter Lischen Müller.

                    Diese Attribute könnte man schmälern oder gar kontrollieren, wenn man anfangen würde, einfach realistisch zu bleiben. Lischen Müller freut sich nämlich über ein aussitzbares braves Tierchen, dass ihr unterm Sattel wie an der Hand gefallen möchte. Das braucht erstmal grundsätzlich keinen 8er Trab.

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                    • CoFan
                      • 02.03.2008
                      • 15252

                      Zitat von RG Horses Beitrag anzeigen

                      Wusste gar nicht, dass Landwirte mit derart viel Freizeit gesegnet sind?! Aber egal...Könnte man jetzt auch komplett zer- und widerlegen diese Behauptung, auch und erstrecht im historischen Kontext.

                      Sich seine Zeit freier einteilen zu können als ein Arbeitnehmer mit festen Arbeitszeiten ist nicht gleichbedeutend mit mehr Freizeit
                      Zuletzt geändert von CoFan; 16.08.2017, 23:19.

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                      • dressurpferde@email.de
                        • 15.02.2012
                        • 921

                        Die Differenz zwischen Fohlen, Reitpferdemarkt und Pferden für den Spitzensport: Um als Fohlen Geld zu kosten, müssen die hübsch sein, gefragte Abstammung haben (inkl. Mutterstamm) und strampeln können. Abgeklärt und brav geht nur für kleinstes Geld.
                        Natürlich gehen nicht alle Fohlen für gutes Geld weg, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und da die wenigsten Züchter noch weitere 5,6 oder 7 Jahre investieren wollen, bis sich da Grand Prix Talent abzeichnet (und damit andere Qualitäten in den Vordergrund treten) konzentriert sich der Züchter auf möglichst viel Bewegung und Chick.

                        Und das tun die Züchter nicht, weil sie zu blöd sind oder wer weiß was, sondern weil sie alles andere (aus nachvollziehbaren Gründen) meist nicht leisten können.

                        Würden die Lieschen Müllers entsprechendes Geld ausgeben wollen/können für die brave Lebensversicherung mit nur mittelmäßigem Talent, würde sich das auch am Fohlenmarkt wiederspiegeln. Denn auch die Aufzüchter kaufen das ein, was sie vermeintlich 2-4jährig mit Gewinn wieder auf den Markt schmeißen können. Geld kosten aber auch da nicht die super braven, sondern die mit den großen Bewegungen. Wenn die noch hübsch sind, um so besser. Und gerade Lieschen Müller ist besonders geneigt für so ein Bewegunswunder-Blender Hüh etwas tiefer in die Tasche zu greifen (auch hier hängt viel an dem Traum, dass man mit dem richtigen Hüh, als bis dato verkanntes Talent, jetzt den Durchbruch schafft - Olympia ist schon fast sicher).

                        Für die Pferde mit Potenzial für ganz oben muss man in dem Alter (2-4j.) schon sehr viel genauer hingucken und sich viel häufiger reindenken, die werden oft erst zum extremen Hingucker mit fortgeschrittener Ausbildung (5-7j.). Das zu erkennen oder auch nur mit entsprechender Ausbildung zu fördern, steht nicht in den Möglichkeiten von Lieschen Müller. Von daher wird es auch weiterhin nur wenige Züchter geben, die dem Ziel Grand Prix Pferd nachhängen.

                        Es ist doch wie in anderen Bereichen auch. Fleisch z.B. wird für den Standard-Konsumenten möglichst billig produziert. Natürlich gibt es auch im Fleischmarkt Höfe die direkt und/oder über die Spezialitäten-Linie vermarkten und dies mit gutem wirtschaftlichen Erfolg. Aber das ist und bleibt eine Nische, genau wie das Grand Prix Pferd eine Nische bleibt.

                        Das Konzept für Produktion und Absatz eines Nischen-Produktes lässt sich nie auf den allgemeinen Markt ausdehnen/ übertragen.

                        Für die Gesamtzucht wäre es wünschenswert, wenn mehr mit Ausrichtung Grand Prix gezüchtet würde, genau wie es toll wäre, wenn Fleisch nur unter den allerbesten, idealsten Bedingungen produziert würde. Nur realistisch wird Fleisch mit >30,- €/kg nie den durchschnittlichen Markt bedienen und ein 5-7jähriges potenzielles Grand Prix Pferd eben auch nicht.

                        Wenn die wirtschaftliche Entwicklung so Bestand hat, wird der Anteil (NICHT die Anzahl) der Grand Prix Pferde größer, da aus wirtschaftlicher Zwangslage + demografischen und anderen Faktoren vor allem im unteren und mittleren Preissegment immer mehr wegbricht (eben die Lieschen Müller Pferde (alles von nett durchs Gelände bis sportlich ambitioniert M)).

                        Von daher hat RG recht, wenn er die Nische Grand Prix Pferd erstmal als recht zukunftssicher betrachtet. Trotzdem bleibt es eine Nische mit sehr speziellen Rahmenbedingungen.

                        Insgesamt sollte man akzeptieren, dass der durchschnittliche Züchter sein Produkt vorzugsweise als Fohlen vermarktet und damit die züchterischen Überlegungen am möglichen Absatz ausrichtet. Diese Absatzmöglichkeiten werden nicht durch den Züchter, sondern durch die Nachfrage gestaltet. Sobald sich die Nachfrage ändert, ist auch der Züchter schnell dabei jedem neuen Trend zu folgen, allein um seine Vermarktungschancen im Fohlenalter aufrecht zu erhalten.
                        Kann man gut finden oder nicht, genau wie Fleisch für unter 5,- €/kg im Discounter. Aber es ist nicht die Schuld/ Dummheit oder was auch immer des Produzenten.

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                        • Korney
                          • 05.03.2009
                          • 3514

                          Dressurpferde@email.de:
                          ich denke, wir sind uns da ziemlich einig, dass es anders laufen müsste.
                          Ich verstehe jeden Züchter, der den nächsten 3-jährigen Hoffnungsstrampler auf seine Stute setzt.
                          Aber er dürfte sich auch die Fragen stellen: Möchte ich das Fohlen später selbst reiten? und noch viel wichtiger: Wäre ich überhaupt fähig es zu reiten?

                          Die meisten Fahranfänger sind mit einem Ferrari einfach vollkommen überfordert.

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                          • Korney
                            • 05.03.2009
                            • 3514

                            Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigen
                            Aber es ist nicht die Schuld/ Dummheit oder was auch immer des Produzenten.
                            Dummheit oder Schuld möchte ich es garnicht nennen. Vielleicht ist es nur eine große Portion Naivität.

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                            • carolinen
                              • 11.03.2010
                              • 3563

                              Zitat von Korney Beitrag anzeigen
                              Dressurpferde@email.de:
                              ich denke, wir sind uns da ziemlich einig, dass es anders laufen müsste.
                              Ich verstehe jeden Züchter, der den nächsten 3-jährigen Hoffnungsstrampler auf seine Stute setzt.
                              Aber er dürfte sich auch die Fragen stellen: Möchte ich das Fohlen später selbst reiten? und noch viel wichtiger: Wäre ich überhaupt fähig es zu reiten?

                              Die meisten Fahranfänger sind mit einem Ferrari einfach vollkommen überfordert.
                              Die Frage stelle ich mir und darum habe ich die Fohlen die ich habe - aber derartige Fohlen möchte keiner haben s.o.
                              Konsequenz wird jetzt wohl doch sein - kein Fohlen mehr oder IRS kommt der Flavour of the day auf die Stuten.
                              Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                              Kommentar

                              • wilabi
                                • 21.05.2008
                                • 2338

                                Warum schwingt in allen Diskussionen um dieses Thema dier Grundasussage mit "Brave Pferde geht nur für kleines Geld".

                                Es ist eine Binsenweisheit, dass für den besseren Sport die Veranlagung zwischen den Ohren massgeblich ist

                                Und Carolinens's Fohlen hat beste genetische Voraussetzungen für den besseren Sport: EIn Vater, der 3x BC gewann, bis Inter selbst siegreich war aus einem mit internationalen Sportpferden gespickten Mutterstamm, eine Mutter von einem Hengst der regelmäßig GP-Pferde macht und selbst im Sport bewiesen hat, dass die vor nix bange ist.

                                Und was kostet 160.000 als Fohlen ? Ein Püppchen von einem Hengst, der sich durch Krankheit der weiteren Prüfung entzogen hat aus sprotlich völlig bedeutungslosem Stamm und einem Mutterstamm der ausser ein paar a-pferden nichts aufzuweisen hat.

                                Lissaro hat für Hannover - trotz 3x BC - in 8 Deckjahren ganze 179 NK gezeugt. Seine Stallgefährten Floriscount, Fürst Nyphenburg und Don Index liegen da in 5-7 Jahren bei 800-1000. Letztere mit fruchtloser Genetik für den Sport - was sich jetzt nach und nach auch über die Nachkommen zeigt.

                                Mir ist es nach wie vor unverständlich, wie der Fohlenmarkt derartig degenerieren kann. Hier haben offensichtlich auch die Käufer die falschen Ideale - sonst würde es ja nicht funktionieren. Aber wie sieht der Reitpferdemarkt in 10 Jahren aus, wenn das so weitergeht ?
                                On Top kommt bei den Dressurhengsten auch immer stärker das Thema "Haltbarkeit" auf. Die strampeln in grosser Zahl die Fesselträger kaputt und sind mit 6 kaputt. Spätere "Wegwerfmentalität" der Reiter(innen) inbegriffen ?

                                Kommentar

                                • anthea7819
                                  • 17.04.2012
                                  • 1322

                                  wilabi
                                  ganz altes Thema... Fohlenverkauf ist nicht das Selbe, wie Reitpferdeverkauf.
                                  Bei Fohlen gilt noch mehr das Prinzip "Hoffnung", was sehe ich möglicherweise darin.... ... Schau die die Liste der Väter bei den Fohlenauktionen und bei den Reitpferdeauktionen an.

                                  Aber es gilt wie überall .... der Kunde hat Recht, wenn jemand bereit ist für so ein schickes Fohlen mit Linienzucht auf Sandrohit so viel zu bezahlen, ist es sein gutes Recht. Für ein Lissaro-Fohlen hätte es das -so behaupte ich- nicht so leicht gegeben.
                                  Nichts desto trotz bietet der Fohlenverkauf auch für den Verkäufer Vorteile: kein Risiko der Aufzucht, kein TÜV-Röntgen-Risiko, deutlich niedrigerer Kosten und der Stall ist wieder leer.

                                  Kommentar

                                  • dressurpferde@email.de
                                    • 15.02.2012
                                    • 921

                                    Zitat von Korney Beitrag anzeigen

                                    Dummheit oder Schuld möchte ich es garnicht nennen. Vielleicht ist es nur eine große Portion Naivität.
                                    Naiv?! Bei den Züchtern mit einem wirklich guten Gespür für Trends (Fohlenmarkt) läuft es wirtschaftlich wirklich gut, auch zur Zeit!

                                    Schlecht geht es eher den Züchtern, die sich viele Gedanken machen hinsichtlich späterer Reiteignung. Diese Fohlen finden kaum die nötige Resonanz am Markt. Ein Züchter solcher Pferde muss damit zwangsläufig den langen Weg der Aufzucht und Ausbildung gehen. Und wenn er dann ein, zwei Mal Pech hatte (die Liste der Unwägsamkeiten ist da lang) ist das Ende der Fahnenstange schnell erreicht.

                                    Naiv sind wohl eher die Idialisten - leider.
                                    Zuletzt geändert von dressurpferde@email.de; 17.08.2017, 07:26.

                                    Kommentar

                                    • wilabi
                                      • 21.05.2008
                                      • 2338

                                      Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigen

                                      Naiv?! Bei den Züchtern mit einem wirklich guten Gespür für Trends (Fohlenmarkt) läuft es wirtschaftlich wirklich gut, auch zur Zeit!

                                      Schlecht geht es eher den Züchtern, die sich viele Gedanken machen hinsichtlich späterer Reiteignung. Diese Fohlen finden kaum die nötige Resonanz am Markt. Ein Züchter solcher Pferde muss damit zwangsläufig den langen Weg der Aufzucht und Ausbildung gehen. Und wenn er dann ein, zwei Mal Pech hatte (die Liste der Unwägsamkeiten ist da lang) ist das Ende der Fahnenstange schnell erreicht.

                                      Naiv sind wohl eher die Idialisten - leider.
                                      Im Winter und Frühjahr über die Hengstvorführungen tigern, den "Favour of the year" augucken und auf Teufel komm raus anpaaren. "Gespür für Trends" ? Ich glaube, das hat mit züchterischem Handeln und Planung wenig zu tun. Es ist eigentlich ganz einfach. Aber es ist keine Frage: So läuft der Hase.

                                      Ich bin jetzt "naiver Idealist". Paare seit 4 Jahren nur noch nach "dem reiterlichen Gewissen" an und fühle mich damit wohl. 20 Jahre hab ich den Mist selbst mitgemacht und zunehmend die Identifikation mit den eigenen Zuchtprodukten verloren. Ich könnte mich heute nicht wieder in die Reihe der Lemminge einreihen. Eine Frage des Selbstverständnisses , das man als Züchter entwickelt aber wohl kaum eine Frage der persönlichen Geisteshaltung.
                                      Zuletzt geändert von wilabi; 17.08.2017, 14:04.

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                                      • Korney
                                        • 05.03.2009
                                        • 3514

                                        @wilabi: in Beitrag 1675 und Beitrag 1678 perfekt auf den Punkt gebracht.
                                        Ich unterschreibe das alles! Ich gehe sogar mit deinen Hengstnennungen 100% konform!
                                        Ich habe dem nicht mehr viel hinzuzufügen, außer:

                                        "Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen." Hermann Hesse

                                        Kommentar

                                        • Susi-Sorglos
                                          • 20.04.2017
                                          • 427

                                          Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigen

                                          Naiv?! Bei den Züchtern mit einem wirklich guten Gespür für Trends (Fohlenmarkt) läuft es wirtschaftlich wirklich gut, auch zur Zeit!

                                          Schlecht geht es eher den Züchtern, die sich viele Gedanken machen hinsichtlich späterer Reiteignung. Diese Fohlen finden kaum die nötige Resonanz am Markt. Ein Züchter solcher Pferde muss damit zwangsläufig den langen Weg der Aufzucht und Ausbildung gehen. Und wenn er dann ein, zwei Mal Pech hatte (die Liste der Unwägsamkeiten ist da lang) ist das Ende der Fahnenstange schnell erreicht.

                                          Naiv sind wohl eher die Idialisten - leider.
                                          Hier ist die Situation der unterschiedlichen Züchter auf den Punkt gebracht. Den Züchtern mit Gespür für den Fohlenmarkt geht es in der Regel gut.

                                          Die anderen Züchter (wir unterstellen eine gewisse Qualität der Zucht) haben sich fortan mit vielen Unwägsamkeiten herum zu plagen:
                                          - das Risiko der Auszucht
                                          - das Risiko schlechter TÜV
                                          - das Risiko den richtigen Reiter/Ausbilder zu finden, denn ohne passenden der Reiter wird auch aus dem besten Pferd nichts - sprich wie schnell ist ein hochveranlagtes Pferd von einem falschen Ausbilder zu einem "Schrotthaufen" geritten
                                          - Verletzungsrisiko
                                          Es ließen sich noch viele Punkte aufzählen.

                                          wilabi du bist natürlich nicht naiv und kannst deine Reitpferde sicher gut vermarkten. Das hat aber auch einen Grund. Du gehörst zur Gattung der Züchter, die den Vorteil haben, ihre Zuchtprodukte bis zu einem ordentlichen Reitpferd selbst auszubilden. In der Regel hast du bis zum Verkauf viele wichtige Dinge selbst in der Hand. Und unter dieser Züchterkonstellation rechnen sich aus meiner Sicht auch die braven und gut veranlagten Reitpferde.

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