Marktlage

[Sabine2005]

Aber das kann man ja nie verhindern auch aus tollen Stuten fallen pferde, die die Erwartungen dann nicht erfüllen

Darum soll sich niemand hinstellen mit dem erhobenen Finger und so tun, das würde nur Anderen passieren!

[Cordalmé]

Wieso wird das für die Freizeitreiter ein erhebliches Problem werden, wenn es weniger Starts gibt aber die Qualität der Pferde steigt? Ich kann die Logik dahinter nicht nachvollziehen. Kannst Du sie mir bitte erklären?

@CoFan : 😂 nicht die weniger geworden Starts, sondern die Geburtenschwachen Jahrgänge...die machen auch das "niedrigpreissegment" teurer...also den Marktbereich der ganz unteren und mittleren Ebene...

Ich kenne jetzt schon mehrere Springreiter die durchaus als finanziell "frisch" zu bezeichnen sind(Anwälte, Ärzte), die jetzt selber züchten, weil sie das was sie wollen...Pferde die sie als Amateur über S tragen...bzw. junge Pferde mit genau dieser Perspektive nicht mehr auf dem Markt finden...
Oder gar für Sie als zu teuer einzustufen sind...

Also nehmen sie die Stuten, für die sie mal richtig Asche gelegt haben und züchten selbst...wir reden über genau das Klientel was wir eigentlich alle gern bedienen wollen...die nicht wie auf dem türkischen bazar anfragen...

https://www.pferdezucht-behr.de

https://m.facebook.com/profile.php?id=427270104109566

http://www.horse-gate-forum.com/showthread.php?t=80005

http://www.horse-gate-forum.com/showthread.php?t=69035

[HHaH]

Ich war gestern mal wieder auf einem Turnier und es war lustig zu erleben, was für Leute man so trifft. Da kommt doch tatsächlich jemand zu mir und fragte an, ob ich nicht mglw. ein Freizeitpferd so für 2000,-€ anzubieten habe und wenige Minutem später treffe ich einen privaten Reitstallbetreiber, dessen Tochter Pferde von einem sehr renomierten Züchter reitet. Dieser erzählte mir, dass dieser Züchter in diesem Jahr bereits 5 Pferde verkauft hätte, nicht unter 200Tsd.€ und für ein Pferd wollte er 750Tsd.€ haben, jedoch bot die Kundschaft n u r 600Tsd.€, deshalb habe er nicht verkauft: Darauf die Frage des Stallbetreibers, warum er nicht verkauft hätte, der Preis wäre doch gut. Darauf der Züchter: Ich will doch nicht die Preise versauen. Es ist einfach zum Schmunzeln und es beweist sich immer wieder: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. ;-)

[Fife]

Wieso wird das für die Freizeitreiter ein erhebliches Problem werden, wenn es weniger Starts gibt aber die Qualität der Pferde steigt? Ich kann die Logik dahinter nicht nachvollziehen. Kannst Du sie mir bitte erklären?

vermutlich (bitte korrigieren wenn es nicht so ist) wird davon ausgegangen, daß ein Sportpferd nicht für Freizeitreiter geeignet ist. Also Bsp das Springpferd das nicht (gut genug) springt.

[Fife]

@CoFan :  nicht die weniger geworden Starts, sondern die Geburtenschwachen Jahrgänge...die machen auch das "niedrigpreissegment" teurer...also den Marktbereich der ganz unteren und mittleren Ebene...

Ich kenne jetzt schon mehrere Springreiter die durchaus als finanziell "frisch" zu bezeichnen sind(Anwälte, Ärzte), die jetzt selber züchten, weil sie das was sie wollen...Pferde die sie als Amateur über S tragen...bzw. junge Pferde mit genau dieser Perspektive nicht mehr auf dem Markt finden...
Oder gar für Sie als zu teuer einzustufen sind...

Also nehmen sie die Stuten, für die sie mal richtig Asche gelegt haben und züchten selbst...wir reden über genau das Klientel was wir eigentlich alle gern bedienen wollen...die nicht wie auf dem türkischen bazar anfragen...

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Diese Springreiter gibt es im meinem Umfeld schon mehrere Jahre. Und es gibt nur wenige die damit glücklich geworden sind. Aus diversen Gründen. Die nicht immer mit der Qualität der gezüchteten Pferde zu tun haben.

[Cordalmé]

vermutlich (bitte korrigieren wenn es nicht so ist) wird davon ausgegangen, daß ein Sportpferd nicht für Freizeitreiter geeignet ist. Also Bsp das Springpferd das nicht (gut genug) springt.

Vielleicht falsch ausgedrückt...hier meinte ich vorrangig die Freizeitreiter, die tatsächlich null Turnierambitionen haben...die werden weiter auf andere Rassen ausweichen- die ja zum teil auch nicht günstig sind...oder Mixe...

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[Fife]

Vielleicht falsch ausgedrückt...hier meinte ich vorrangig die Freizeitreiter, die tatsächlich null Turnierambitionen haben...die werden weiter auf andere Rassen ausweichen- die ja zum teil auch nicht günstig sind...oder Mixe...

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das liegt am Image dieser Rassen. Und auch an immer neuer MODE:
ob die reitbar und/oder charakterlich sauber sind ist meist völlig egal.

[dissens]

das liegt am Image dieser Rassen. Und auch an immer neuer MODE:
ob die reitbar und/oder charakterlich sauber sind ist meist völlig egal.

Und genau an dieser Stelle möchte ich, klar der beschriebenen Zielgruppe zugehörig, deutlich widersprechen.

Für den Gatten und mich resultiert das Interesse an Sonderrassen vorrangig aus der von uns so empfundenen Überkandideltheit der WB-Sportpferde und an der im Vergleich dazu deutlich höheren Gelassenheot und besseren Rittigkeit der Sonderrassen.

Und die Arroganz mancher WB-Züchter "unwissendem Kroppzeuchs" wie uns gegenüber motiviert nicht wirklich dazu, sich wieder zrück zu orientieren.

[Cordalmé]

@dissens: warum so empfindlich...Niemand hat hier dieses Klientel angegriffen...wie in allen vermeintlichen Reiter Gruppen gibt es gute und weniger begabte Reiter...kein Problem...ich persönlich hab nur die Erfahrung, das aus dem Bereich der Freizeitreiter die Anzahl höher ist, die weder wissen noch wissen wollen, was für Gelder in der Bedeckung der WB Zucht bewegt wird...
Häufig werden Anzeigen geschrieben Geschlecht egal, Farbe egal, Papier egal, im Grunde fasst alles egal max 2000 Euro gern in Ratenzahlung...
Aber natürlich gibt es da auch andere Beispiele...ich sage nur direkt- nicht meine angestrebte Kundschaft...das meine ich auch nicht arrogant, sondern puren Selbstzweck...nur ein sporterfolgreiches Pferd wird Werbung für meine Zucht machen können...

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[CoFan]

Diese Freizeitreiter-Sparte geht aus eigener Motivation zu den anderen Rassen - da gibt es so gut wie keine Verbindung mehr zum Warmblut-Zuchtgeschehen. Die haben sich schon seit einiger Zeit komplett verabschiedet.

Dass Springreiter selbst züchten, ist nun wirklich keine allzu neue Entwicklung. Ich denke eher, dass es auch das Ergebnis davon ist, dass die Zucht mit sporterfolgreichen Stuten immer stärker im Kommen ist. Und ein guter Springreiter kann den Nachwuchs selbst ausbilden, wenn sie dann nicht für die eigenen Ansprüche genügen sollten, werden sie verkauft. Da ist dann insgesamt wenig Risiko dabei. Diese Modell kenne ich aber von Profis, ob das für die Amateure in oberen Klassen auch so funktioniert, weiss ich nicht. Wenn man für die Box bezahlen muss und noch nicht so viel Erfahrung damit hat, ein Jungpferd bis zur oberen Klasse auszubilden, kann das doch wieder eine ziemlich teure Angelegenheit werden.

Und was die Freizeitreiter mit sportlichen Ambitionen betrifft, die nicht immer auch mit Turnier einhergehen müssen, das ist natürlich ein Markt, der auch nicht zu verachten ist. Da sitzt nämlich oft auch viel Geld dahinter. Da hat dann der Züchter Glück, dessen Zuchtprodukte wenn sie nicht für ganz oben reichen, dann doch noch attraktiv für diese Klientel bleibt.

edit: @Cordalme: Wenn Du so "die Freizeitreiter" definierst, hast Du den grössten Teil der Warmblut-Kundschaft überhaupt nicht verstanden.

[Fife]

Und genau an dieser Stelle möchte ich, klar der beschriebenen Zielgruppe zugehörig, deutlich widersprechen.

Für den Gatten und mich resultiert das Interesse an Sonderrassen vorrangig aus der von uns so empfundenen Überkandideltheit der WB-Sportpferde und an der im Vergleich dazu deutlich höheren Gelassenheot und besseren Rittigkeit der Sonderrassen.

Und die Arroganz mancher WB-Züchter "unwissendem Kroppzeuchs" wie uns gegenüber motiviert nicht wirklich dazu, sich wieder zrück zu orientieren.

ein Ausspruch einer Züchterin, die mich sehr geprägt hat: "auf der Weide sind alle Pferde brav"
der sich voll mit der Aussage eines von mir sehr geschätzten Veterinärs (und Reiter/Züchter/Hengsthalter von Quaterhorse) deckt: .... Wenn die (Westernpferde) auf Turnierkondition sind sind die mehr kirre als jedes Warmblut.....

[Cordalmé]

edit: @Cordalme: Wenn Du so "die Freizeitreiter" definierst, hast Du den grössten Teil der Warmblut-Kundschaft überhaupt nicht verstanden.

Wie nennt man Reiter ohne jegliche Turnierambitionen?...oder mal ein E- oder A- Springen maximal...?

Ich habe ein Pferd (welches ich nicht selber gezogen habe) an eine Tochter einer recht gutbetuchten Familie gut verkauft...
Trotzdem bleibe ich dabei, das das nicht vorrangig der Bereich ist, wo ich meine mal hinverkaufen werde.

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[CoFan]

Reiter ohne jegliche Turnierambitionen sind aber in vielen Fällen nicht solche, die für 2000 Euro in Raten ein Pferd suchen. Dieser Markt ist wesentlich differenzierter als Du ihn wahrnimmst. Und finanzkräftiger.

Oftmals sind das Reiter/innen im "besten Alter" mit entsprechendem finanziellen Hintergrund, die zu Hause mit dem Pferd Spass haben wollen. Und das teils sportlich ambitioniert, sowohl mit Reitunterricht, aber auch an einem schönen Tag im Gelände. Gegen die Turnierteilnahme spricht oft der stressige berufliche Alltag. Nicht jeder will sich in seiner Freizeit noch messen, weil er es in seinem Alltag schon oft genug machen muss.

[HHaH]

Freizeitreiter sind in der Masse die Leute, die sich selber im Reitunterricht nicht quälen wollen, wie man bspw. ein Pferd vorwärts-abwärts in Dehnungshaltung zu reiten hat. Ihnen ist es weitestgehend egal, was Lastaufnahme und Tragkraft bedeuten. Sie wollen ihr Pferd mit Möhrchen und Müsli und verschiedensten Präparaten über versorgen und beim Reiten ist es ihnen völlig egal, wie sich gerade die Stirn-Nasenlinie verhält oder ob die Hinterhand genügend unter dem Schwerpunkt tritt. Was Rittigkeit betrifft, wissen sie gar nicht, wovon sie reden. Sie meinen lieb und brav, aber nicht rittig. Das ist ein gewaltiger Unterschied. So, jetzt bin ich schön ins Fettnäpfchen getreten. Wie komm ich da bloß wieder raus? Indem ich behaupte: Ausnahmen bestätigen die Regel. Schönen Abend noch und angenehme Diskussionen. ;-)

[dissens]

Wie ich sagte: Jeder muss selbst wissen, wie er potenzielle Kunden am effizientesten vertreibt.

[Cordalmé]

Freizeitreiter sind in der Masse die Leute, die sich selber im Reitunterricht nicht quälen wollen, wie man bspw. ein Pferd vorwärts-abwärts in Dehnungshaltung zu reiten hat. Ihnen ist es weitestgehend egal, was Lastaufnahme und Tragkraft bedeuten. Sie wollen ihr Pferd mit Möhrchen und Müsli und verschiedensten Präparaten über versorgen und beim Reiten ist es ihnen völlig egal, wie sich gerade die Stirn-Nasenlinie verhält oder ob die Hinterhand genügend unter dem Schwerpunkt tritt. Was Rittigkeit betrifft, wissen sie gar nicht, wovon sie reden. Sie meinen lieb und brav, aber nicht rittig. Das ist ein gewaltiger Unterschied. So, jetzt bin ich schön ins Fettnäpfchen getreten. Wie komm ich da bloß wieder raus? Indem ich behaupte: Ausnahmen bestätigen die Regel. Schönen Abend noch und angenehme Diskussionen. ;-)

"...angenehme Diskussion noch"...wie geil 😂

@HHaH: ...aber genau das meinte ich auch...

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[HHaH]

Was glaubst, wie viel von dieser Klientel hier rumlaufen. Für diese Leute sind mir meine Pferde echt zu Schade, egal wie arrogant das klingen mag.

[CoFan]

Ist doch schön, wenn ihr Euch da so gut auskennt.

Natürlich gibt es auch genug solche unter den Freizeitreitern @HHaH. Aber die anderen sind nicht die Ausnahme. Ich sag ja, dieser Markt ist viel differenzierter und gerade weil sich z.B. diese Klientel nicht auf Turnieren tummelt, wird sie von vielen nicht wahrgenommen.

Von den Mädels, die ich im Laufe der Jahre bei uns in ihrer sportlichen Karriere beobachtet habe, werden einige später genau dazu gehören. Einfach, weil aktiver Turniersport nicht mehr in jedes "Leben" reinpasst, aber der Pferdevirus trotzdem noch wirkt.

[CoFan]

Übrigens: An der Schnittstelle zum Kunden aktiv und erfolgreich zu sein, ist egal in welcher Branche ein verdammt hartes Geschäft. Mich wundert es nicht, dass nicht alle "Produzenten" dort selbst erfolgreich sind, sondern Spezialisten einschalten und mit-finanzieren müssen, um ihre Produkte an den Kunden zu bringen.

[Gast]

Von den Mädels, die ich im Laufe der Jahre bei uns in ihrer sportlichen Karriere beobachtet habe, werden einige später genau dazu gehören. Einfach, weil aktiver Turniersport nicht mehr in jedes "Leben" reinpasst, aber der Pferdevirus trotzdem noch wirkt.

Genau das sind die Kunden, die später wieder einsteigen und sich meist auch ein gutes Pferd zu gutem Geld kaufen. Jedoch sind sie oft nicht mehr so risikobereit, wie in jungen Jahren. Die wollen meistens nicht mehr springen, sondern ein Wenig Dressurreiten und sicher im Gelände unterwegs sein. Dafür wird auch ordentliches Geld bezahlt. Problem ist nur, dass diese Kunden kaum ein Springpferd nachfragen.