Marktlage

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    Marktlage

    Ich finde, es war mal wieder an der Zeit, dass sich der Frust zur Marktlage Bahn bricht.
    [QUOTE][
    Zitat von HHaH Beitrag anzeigen
    Bitte keine Anfragen an www.heino-heinz-hammer.de stellen. Nur zur Info, wir züchten Pferde auch um sie zu vermarkten und keine Hunde, die im Welpenalter von 8 Wochen für über 1000,-€ ganz selbstverständlich verkauft werden. Habt ihr Pferdeleute langsam einen Sprung in der Schüssel oder lauft 2m neben der Mütze. Der Sattel von Prestige darf ruhig 2.300,-€ kosten und das ganze Zubehör mit verschiedenen Decken, Trensen, Halftern etc., da sind schnell mehr als zusätzlich 1000,-€ ausgeben. Stirnriemen mit Glitzersternchen, passend zum Jacket von Eqiuiline.
    Auch unsere Pferde haben einen Stammbaum, Papiere, geimpft, entwurmt, kennen Schmied und Pferdetransport, werden geritten und sind bereits auf Turnieren gestartet und erfolgreich gewesen. Ich frage mich ganz ehrlich, was in manchen Köpfen vorgeht, wo jeder weiß, dass nur die Decktaxen zwischen 450,- 1000,-€ und mehr betragen. Dabei hat der Züchter noch keine Garantie, dass daraus ein gesundes Fohlen entsteht. Wie oft hat man auch Problemfälle, bspw. Milchunverträglichkeit beim Fohlen oder andere Sachen. Dann bemüht man sich das Fohlen großzuzeihen, ihm eine gute Ausbildung zu Reitpferd zu ermöglichen und dann kommen solche Personen, die ein Pferd für einen Appel und ein Ei kaufen wollen. Wenn es dann womöglich nicht so funktioniert, wie gewollt sind dann natürlich immer andere Schuld und man macht sich erneut auf die Suche, gibt das Erworbene in Zahlung und so beginnen die tollen Leidenswege von Pferden, die für Spottpreise verschleudert werden. Sie werden nicht als Wesen sondern als Werk- bzw. Spielzeug angesehen, die wenn nicht mehr funktioniert in die Ecke gestellt werden. Tolle Zukunft, aber nicht für irgend ein Pferd aus meinem Stall. Entschuldigung, aber das kotzt mich gerade so an, dass ich es loswerden mußte.
    /QUOTE]
    Vielen Dank an HHaH für dieses Statement, das mir aus der Seele sprach.

    Irgendwie hab ich zuletzt das Gefühl gehabt, die Realität wird hier zur Hochzeit der Körungen und HV's verdrängt . Und nach wie vor scheinen die Produzenten von niedlichen Fohlen der aktuellen Modewelle immer noch gut wegzukommen, während die Springpferde-, Reitpferdeproduzenten und -vermarkter die "Arschkarte" haben. Trotz bereits deutlich reduzierten Reitpferdejahrgänge (ab 2009 -10% p.a.) zeichnet sich keine Änderung ab. Beklemmend.

    Bei allem Verständnis für den Frust muss man aber auch realistisch sein. Die Summe der Angebote, die auf eine solche "max 3000€ Springpferd-Anfrage" kommt, ist erschreckend und zeigt, wie überlaufen der Markt immer noch ist. Soll man es den Käufern übel nehmen, darauf einzugehen ?
    Meine eigenen Erfahrungen 2014 sind auch bescheiden. 2 Reitpferde - nach bewährtem Muster selbst ausgebildet und mit ersten Platzierungen angeboten. Bis 2013 war so was nach 8 Wochen weg jetzt braucht es dafür 7 bzw. 9 Monate mit vielen Terminen mit Interessenten, die trotz "leckerer" Ansprüche die Qual der Wahl haben. Der Spruch " die Guten kosten immer" stimmt nach meiner Einschätzung auch nicht mehr. Wenn Kaderreiter auf den Hof kommen, die Nachwuchspferde für internationalen Einsatz suchen und 14Tsd mit der Bemerkung bieten, das wäre in aktuellen Lage genug, dann ist das genauso eine Frechheit, wie das o.g. 3Tsd-Euro-Gesuch
    Sieht man die Zahl der angebotenen Pferde unter dem zentralen ehorses-Portal, dann bleibt es in den letzten Jahren konstant bei über 16tsd Pferden - trotz der enormen Rückgänge. Sieht man die Ergebnisse der Verbandsauktionen und hört vor allem hinter die Kulissen, dann tun sich weitere Abgründe auf. Sieht man auch die teilweise ordentlichen Angebote, die über Monate ohne echte Respons hier durch das Forum geistern, dann scheint sich die Lage sogar noch verschlechtert zu haben.
    Was sind wohl die Gründe ?
    Ich denke, der Reitsport schrumpft in D - und zwar stärker, als es die Rückgänge (-1,8% in 2014) der Vereinsmitglieder glauben machen. Gleichzeitig scheint D als Exporteur von internationalen Sportpferden massiv an die Zuchten der Nachbarländer zu verlieren (KWPN, B, F und auch DWB). Und gleichzeitig ist der Anteil der ausländischen Pferde an den bei der FN registrierten auf über 10% gestiegen. Dazu kommt die Tendenz zum vermehrten "Horsesharing". Diese Entwicklungen scheinen die Rückgänge mehr als zu kompensieren.

    Es hilft auch wenig, auf die "Geiz ist Geil"-Mentalität zu schimpfen - es ist wie es ist. Die tausende von Wendy-Züchter, die ihre Freizeit"Stuti" für ein "Fohli" decken lassen, damit ihr Geld verbrennen und anschliessend mit den Ramsch-Produkt den Markt belasten, kann man nicht abhalten und Paules Paket-Angebote aus der Lewitz an die einschlägigen Pferdehändler werden wir auch nicht verhindern.

    Viele der heutigen Reiter können oder wollen sich kein Pferd über 5000€ leisten - dann machen die was Anderes. Ohne Pferdeangebote unter 5000 wird der Reitverein vor meiner Tür auch aufhören zu existieren.

    Werden wir daher noch weiter abbauen (müssen) ? Wie schätzt ihr die Entwicklung ein ?
    Ändert ihr eure Zuchtrichtigung ? Hin zu den Modehengsten zwecks Fohlenvermarktung, Hin zu den teuren internationalen Leistungshengsten mit 2-3Tsd Euro Deckgeld ?
    Zuletzt geändert von wilabi; 11.01.2015, 22:26.
  • Pani
    • 22.07.2008
    • 1367

    #2
    Auch wenn man sich die Zunge dabei abbeist: Gute Stuten nicht decken lassen.
    www.pferdevonTroestlberg.at

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    • sporthorses100
      • 06.09.2010
      • 895

      #3
      Hast du dich da verschrieben? Nur gute Stuten von herausragenden Hengsten aus sportgeprüften Mutterstämmen decken lassen. Und zwar soviele es geht.
      Diese ganze Marktjammerei nervt. Jedes Angebot sucht sich seine Nachfrage. Lieber einmal die eigenen Zucht-, Ausbildungs- und Vermarktungsaktivitäten kritisch überdenken.

      Kommentar

      • wilabi
        • 21.05.2008
        • 2338

        #4
        Zitat von sporthorses100 Beitrag anzeigen
        Nur gute Stuten von herausragenden Hengsten aus sportgeprüften Mutterstämmen decken lassen.
        Endlich mal was Neues. Wo geht gute Stute und herausragender Hengst denn los ?
        Diese ganze Marktjammerei nervt. Jedes Angebot sucht sich seine Nachfrage.
        Wow - neue Markttheorien - Wie funktioniert das ?
        Lieber einmal die eigenen Zucht-, Ausbildungs- und Vermarktungsaktivitäten kritisch überdenken.
        Da scheint jemand mehr zu wissen als Andere - lass uns deine Patentrezepte doch wissen.

        Kommentar


        • #5
          Ich fahre wie immer antizyklisch, damit bin ich gut gefahren. Das einzige was ich umgestellt habe ist, dass ich mich weit weniger als bisher am Sport orientiere sondern mehr Anbebote für den Markt liefere der da ist. Sichere Freizeitpferde unter 8t Euro gehen weg wie warme Semmeln. Dass ich die aber nicht selber züchten kann versteht sich von selber also bleibt die eigene Zucht klein aber fein und addressiert den Sportmarkt, der Freizeitsektor wird mit Import bedient. Die Preise sind ja nicht nur bei uns im Eimer. Dabei habe ich auch kein schlechtes Gewissen denn die Waliser sind froh um jeden der verkauft ist und in eine ordentliche Haltung geht. Das kann ich garantieren.
          Wenn ich da mit scharfer Selektion für 1000-2500 Pfund plus Import einen ordentlichen erwachsenen Welsh-Cob bekommen kann und den nach ein paar Monaten Arbeit für 5-6t Euro wieder verkaufen kann ergibt das deutlich mehr Sinn als für rd. 4t Euro ein Warmblutfohlen zu produzieren was man nicht loswird, und dann erst fünf/sechsjährig gut geritten für 10-15 verkaufen zu müssen oder gar einen Totalverlust zu erleiden weil die hiesige Mentalität zu Geiz ist Geil geht.

          Um die vielen Angebote unter 5t Euro in den FB-Verkaufsgruppen ist mir eher nicht bange. Es glaubt hoffentlich keiner dass das alles die beanspruchten fehlerfreien Alleskönner mit Null-Ansage sind die da angeboten werden. Die Marktbereinigung ist in vollem Gange. Zum Glück kann ich mir (noch?) leisten, meine Züchterei notfalls auch in der Verlustzone beizubehalten. Im vergangenen Jahr ist mir zusehends die Lust vergangen aber Durchhalten gehört von jeher zu den Tugenden der Landbevölkerung in meiner Region also beiß ich erstmal die Zähne zusammen und versuche noch 5 Jahre ab ob die Lage sich bessern lässt. Wenn nicht gibt's eine Hofauktion und die Zucht wird eingestellt. Das geht ganz einfach. Wenn die derzeitigen - ich sag mal vorsichtig - gesellschaftlichen Trends anhalten brauchen wir uns darüber eh keine Gedanken mehr zu machen weil die Tierhaltung zwecks Broterwerb dann in längstens zwei Jahren ganz verboten wird und wir alle gezwungen werden uns von GMO-Soja zu ernähren. Dann löst sich wahrscheinlich auch jedes die Menschheit begleitende Umweltproblem weil die menschlichen Reproduktionsraten irgendwann auf null kommt und dann geht wahrscheinlich die ganze Evolution nochmal von vorne los. Die Zivilisation hat doch die Verhältnisse schon jetzt auf den Kopf gestellt: In der Natur ist es vorgesehen dass die Population sich umsomehr vermehrt je besser die Ernährungslage ist. Beim Menschen ist es umgekehrt und jeder kann sich ausrechnen was eine Geburtenrate von unter 2 in den westlichen Industrieländern demografisch für Auswirkungen hat.
          Die Rate in D liegt seit langem beinahe unverändert bei 1.4
          Drittweltländer wie Niger, Burundi oder der Tschad liegen bei 5-7.6 (?) Da kann man sich leicht ausrechnen wie sich das ganze Geschiebe mit der Menschheit entwickelt und welche Rolle dabei unser aller Hobby spielen wird: Nebenbaustelle. Einzige Konsequenz: So handeln dass man hoffentlich den geringsten Schaden anrichtet und nach seinen Mitteln versuchen, das Ruder herumzureißen. Meine relativ privilegierte Sippe geht mit gutem Beispiel voran und Oma hat 7 Enkelchen. Bis die alle groß sind haben die gut und gerne den Wert von 5 größeren Eigenheimen weggefressen und kriegen - wenn sie denn Lust haben - auch die beste verfügbare Ausbildung und werden wirtschaftlich deutlich besser gestellt sein als die zwei Generationen zuvor. Mehr kann man nicht tun. Der Rest ist halt Evolution. Mit den Pferden mach' ich's genau so. Selektiv anpaaren, so gut wie möglich aufziehen und ausbilden, den Rest muss Fortuna dazugeben. Macht sie auch. In diesem Sinne: Nicht unterkriegen lassen.

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          • Fife
            • 06.02.2009
            • 4396

            #6
            Zitat von Pani Beitrag anzeigen
            Auch wenn man sich die Zunge dabei abbeist: Gute Stuten nicht decken lassen.
            Nach 2014 werd ich auch 2015 nicht decken. Die Stute hatte ihren höchsten Zuchtwert mit 152. Also wohl auch grad nicht so schlecht.

            wobei die Marktlage nur ein Aspekt ist.

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            • Coolness
              • 23.08.2005
              • 2023

              #7
              Ich habe momentan ein anderes Gefühl. Ich bekomme derzeit wesentlich mehr Anfragen auf Pferde und meine Züchterfreunde ebenfalls.
              2014 habe ich ein HF verkauft zu einem richtig guten Preis und der Vater war kein Modehengst. Ich habe auf das Fohlen was dieses Jahr hoffentlich gesund zur Welt kommt ( und der Vater ist wieder kein Modehengst) schon eine Warteliste mit Intressenten. Dieses liegt ganz klar an der guten Vererbungsleistung der Mutter sowie dem hervorragendem Mutterstamm. Deswegen ist meine Meinug hierzu ganz klar nur die besten Stuten in die Zucht.
              Ein Problem ist sicher der Verkauf von gerade angeritten Pferden bei normaler Qualität. Der Tüv darf nicht schlechter als 2 sein, sonst gibt es auch Probleme beim Verkauf, das finde ich sehr bedenklich dieser TÜV-Wahn.
              Welche Pferde richtig gut verkauft werden zu wirklich stattlichen Preisen sind die platzierten L-M Pferde für Qualität für "mehr" und nicht älter als 9 Jahre mit einer Mindestgröße von 1,65 bei gutem TÜV.
              Wir lassen nach wie vor decken nur suchen wie die zukünftigen Väter nicht danach aus, ob die Fohlen sich dann gut verkaufen lassen.

              Ich denke der Markt wird sich bereinigen in 2 JAhren evtl. auch erst 3 Jahren.

              Schnäppchenjäger hat es immer gegeben, die werden dann aber in 2-3 Jahren wirklich nur noch die Ausschussware bekommen.
              www.hof-bargenkoppel.de

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              • #8
                Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                Ich fahre wie immer antizyklisch, damit bin ich gut gefahren. Das einzige was ich umgestellt habe ist, dass ich mich weit weniger als bisher am Sport orientiere sondern mehr Anbebote für den Markt liefere der da ist. Sichere Freizeitpferde unter 8t Euro gehen weg wie warme Semmeln. Dass ich die aber nicht selber züchten kann versteht sich von selber also bleibt die eigene Zucht klein aber fein und addressiert den Sportmarkt, der Freizeitsektor wird mit Import bedient.
                Das ist ja schön und richtig, aber da bezahlt doch ein anderer Züchter die Zeche. Also gleiches Problem!


                Ich habe in 2013 nicht eine Stute gedeckt. Für 2015 ist eine Stute noch tragend, die andere hat von Arezzo VDL im 7. Monat verfohlt.

                Nun bin ich wieder am überlegen. Die 22jährige SF-Stute muss ich in jedem Fall decken, sonst wird das nichts mehr. Das Fohlen kann ich auch sofort zumindest an die ehemalige Reiterin der Stute verkaufen. Nur ein Fohlen in 2015 wäre auch nicht optimal, aber leider sehe ich bei uns in der Region keine Trendwende in Richtung Verkauf und auch der Spruch "ein gutes Pferd verkauft sich immer" halte ich nicht für allgemein richtig. Es gibt sicher Züchter, bei denen das zutrifft, da sie über ein sehr gutes Netzwerk im Verband und unter den Reitern, Ausbildern und Händlern verfügen, aber der Großteil der kleineren Züchter hat dieses Netzwerk eben nicht nicht.
                Zuletzt geändert von Gast; 15.01.2015, 07:50.

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                • Arielle
                  • 24.08.2010
                  • 2852

                  #9
                  Nehmen wir mal zwei Dinge zur Hand: Kalender und Taschenrechner: Erst in 2014 hatten wir eine Situation erreicht, die mittelfristig ein ungefähres Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage erhoffen lässt. Ca. 25.000 Fohlen und ungefähr gleichviele neu eingetragenen Turnierpferde. Zur Vereinfachung lassen wir Im-/Export mal außer Betracht. Ausgehend von 2009, dem Jahr indem wir uns wohl die krasseste Überproduktion (40.000 Fohlen für 25.000 Bedarf) geleistet haben, haben wir 4 weitere Jahre mit abnehmender Tendenz jeweils mehr Fohlen produziert als Reitpferde nachgefragt wurden. Dieser Über-Bestand an jetzt 2 - 6 jährigen Pferden ist noch in der pipeline und drückt ganz automatisch das Preisniveau, jetzt noch und auch noch in den nächsten 2 - 4 Jahren. Bleiben Nachfrage und Produktionsmenge in den nächsten Jahren ungefähr ausgeglichen, nur dann kann es nach diesen Jahren im Reitpferdemarkt wieder preislich bergauf gehen.

                  Wahrscheinlich werden die Importe weiterhin aus Gründen die separat zu beleuchten wären ansteigen, aber dass das in einem Ausmass stattfinden wird, das großem Impact auf die Preisbildung bei uns haben kann, kann ich mir kaum vorstellen. Dazu sind viele Pferde aus Holland,Frankreich, Belgien und Dänemark auch in andern Märkten zu begehrt.

                  Die Frage, ob und wie wir an der steigenden Nachfrage aus Exportmärkten in größerem Umfang partizipieren können bringt uns dann schnell wieder zur leidigen Frage nach zeitgemässen Verbandsstrukturen die überhaupt in der Lage sein können, Auslandsmärkte effektiv zu erschließen.

                  Bedeutungsvoll wird auch die Frage sein, welche Pferde nachgefragt sein werden und welche produziert werden sollen? Die Diskussion über Modehengste, Junghengste, Öffnung für Fremdblut etc. hat für mich mittlerweile einen Bart. Der Markt hat längst gesprochen und zeigt klar und deutlich was begehrt ist und was nicht. Und es hat sich noch in keinem Markt bewährt etwas zu produzieren, was die Käufer nicht wollen. Meine ganz persönliche Erfahrung ist die, dass ein Verkaufsgespräch am Telefon bereits dann tot ist, wenn ich erst anfangen muss, den Vater des Fohlens / Pferdes zu "verkaufen". Response auf Anzeigen habe ich immer nur dann bekommen, vor allem auch aus dem Profi-Lager!!!, wenn das Pedigree für feuchte Finger beim Interessenten gesorgt hat.
                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                  • #10
                    Hier mal eine Einschätzung aus dem Züchterforum Ausgabe Januar 2015, Artikel Trendwende in der Zucht in Sicht? Delegiertenversammlung Hannover:
                    " Auch bei anderen deutschen Zuchtverbänden zeigen die Auktionsverkäufe der letzten Monate, dass gut junge Pferde knapp und dementsprechend teurer werden. Kein Wunder, war doch 2014 das erste Jahr, in dem es aufgrund der drastischen bedeckungsrückgänge der letzten Jahre weniger drei- und vierjährige Pferde gab. Von 2008 bis 2013 waren bundesweit die Bedeckungen um fast 42 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig bedeutet dies, dass es 2015 weiterhin deutlich weniger drei - bis fünfjährige deutsche Pferde auf dem Markt geben wird."

                    Womit haben wir es hier zu tun, mit dem Auseinanderfallen von Realität und Wahrnehmung?

                    Alles wieder im Lot für unsere Verbandsfunktionäre? Keine neuen Strategien, keine kritischen Ansätze? Kritisch nur gegenüber dem Züchter, der es wie immer in der Hand hat durch entsprechende Zuchtprodukte eine ordentliche Nachfrage am Markt zu generieren.
                    Zuletzt geändert von Gast; 12.01.2015, 13:12.

                    Kommentar

                    • willi1
                      • 13.02.2012
                      • 354

                      #11
                      Ich kann Ara und ihren Ausführungen nur beipflichten ! Wenn ich das Editorial des PM Forums ( Theo Leuchten ) lese, packt mich die Wut. Da schreibt Herr Leuchten wortwörtlich : jetzt ist der optimale Zeitpunkt wieder ( oder neu ) in die Zucht einzusteigen.Diese Aussage basiert auf einer Züchterumfrage im Auftrag der Reiterlichen Vereinigung, nach der die meisten Züchter gar nicht am zu erzielenden Gewinn für ihr Zuchtprodukt interessiert sind, sondern nur für die Freude am Fohlen und einem gutem Platz für ihr Zuchtprodukt züchten !! Wie praktisch für Verbände und Funktionäre, die trotzdem ihre Gebühren kassieren. Ob die Mitarbeiter wohl auch für lau wegen Freude am Job arbeiten ? Ich werde jedenfalls meine Zuchtstute mit hocherfolgreicher (S Dressur ) Nachzucht und Spitzenverwandtenleistung ( mehrere Vollgeschwiter Grand Prix ) nicht mehr decken lassen , leider fehlen mir die entsprechenden Connections.

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                      • Arielle
                        • 24.08.2010
                        • 2852

                        #12
                        Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                        Hier mal eine Einschätzung aus dem Züchterforum Ausgabe Januar 2015, Artikel Trendwende in der Zucht in Sicht? Delegiertenversammlung Hannover:
                        " Auch bei anderen deutschen Zuchtverbänden zeigen die Auktionsverkäufe der letzten Monate, dass gut junge Pferde knapp und dementsprechend teurer werden. Kein Wunder, war doch 2014 das erste Jahr, in dem es aufgrund der drastischen bedeckungsrückgänge der letzten Jahre weniger drei- und vierjährige Pferde gab. Von 2008 bis 2013 waren bundesweit die Bedeckungen um fast 42 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig bedeutet dies, dass es 2015 weiterhin deutlich weniger drei - bis fünfjährige deutsche Pferde auf dem Markt geben wird."

                        Womit haben wir es hier zu tun, mit dem Auseinanderfallen von Realität und Wahrnehmung?

                        Alles wieder im Lot für unsere Verbandsfunktionäre? Keine neuen Strategien, keine kritischen Ansätze? Kritisch nur gegenüber dem Züchter, der es wie immer in der Hand hat durch entsprechende Zuchtprodukte eine ordentliche Nachfrage am Markt zu generieren.
                        Es zeigt vor allem, dass es um die Formulierungskünste in Hannover gut bestellt ist. Denn "deutlich weniger Pferde in 2015" schließt ja nicht aus, dass es immer noch zu viele sein können um ein höhere Preisforderungen durchsetzen zu können.
                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                        • #13
                          Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                          Es zeigt vor allem, dass es um die Formulierungskünste in Hannover gut bestellt ist. Denn "deutlich weniger Pferde in 2015" schließt ja nicht aus, dass es immer noch zu viele sein können um ein höhere Preisforderungen durchsetzen zu können.
                          Wie praktisch, dass die Verbände nun schon wieder deutlich zum vermehrten Belegen von Stuten aufrufen. Natürlich sollen nur die "guten Stuten" belegt werden. Ich würde es mal begrüßen, wenn ein Zuchtverantwortlicher eines Verbandes mal das geflügte Wort (Wörter) "gute Stute" definieren würde (Typ, Eigenleistung, Vererbung, Stamm usw.). Das macht kein Einziger und zwar aus gutem Grund, dann wäre man festzunageln.


                          Ich habe es nämlich satt, dass einem Züchter, der sich über den Absatz seiner Zuchtprodukte beklagt, immer latent unterstellt wird, dass er mit "Schrott" züchtet.
                          Zuletzt geändert von Gast; 12.01.2015, 14:05.

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                          • Bolaika2
                            • 22.03.2011
                            • 4397

                            #14
                            Ich hab auch mächtig Spaß an Fohlen und deren Aufzucht, mag aber nicht mehr anderen Leuten ihr Hobby finanzieren.

                            Die jungen Stuten, die für die Zucht vorgesehen sind, gehen also erstmal unter den Sattel. Schadet ja nix.

                            Kommentar

                            • joko
                              • 26.03.2012
                              • 351

                              #15
                              @bolaika Das machen wir auch, die guten erst mal ausbilden, reiten und in den Sport schicken.
                              Aber hier wird doch über finanzielle Engpässe gesprochen, fehlende Erlöse??
                              Eine Ausbildung bis ein Pferd im Sport, und hier rede ich von Reitpferde bzw. A-Dressurpferde geht, hast Du ohne "Familienausbilder" je Pferd 6T - 8T Profiausbildung an der Backe!!!
                              Nun sag mir mal Deinen Ansatz ?
                              Unserer ist, das Geld ist sowieso eingeplant und weg, obwohl wir nur die "besten" anreiten.!
                              Ich möchte nie in die Situation kommen, mit Pferden mein Geld zu verdienen.
                              Aber der Markt hat sich nicht gebessert, bzw. Pferde können zur Zeit nicht kostendeckend verkauft werden, egal ob Du "Schrott" oder "Gold" im Angebot hast...
                              Über kleine, normale gesundheitliche Mängel und deren Preisrelevanz hat ja noch keiner gesprochen...
                              z. Bsp. kleine Piephacke....??? na ja. ich lese mal eifrig mit..

                              Was will der Markt? Wenn ich das genau wüsste??... hat von Euch einer eine Antwort drauf..?

                              Warten wir auf die Fohlen und bereiten uns die schönsten Momente ....

                              Kommentar

                              • Arielle
                                • 24.08.2010
                                • 2852

                                #16
                                Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                                Wie praktisch, dass die Verbände nun schon wieder deutlich zum vermehrten Belegen von Stuten aufrufen. Natürlich sollen nur die "guten Stuten" belegt werden. Ich würde es mal begrüßen, wenn ein Zuchtverantwortlicher eines Verbandes mal das geflügte Wort (Wörter) "gute Stute" definieren würde (Typ, Eigenleistung, Vererbung, Stamm usw.). Das macht kein Einziger und zwar aus gutem Grund, dann wäre man festzunageln.


                                Ich habe es nämlich satt, dass einem Züchter, der sich über den Absatz seiner Zuchtprodukte beklagt, immer latent unterstellt wird, dass er mit "Schrott" züchtet.
                                Solange wir Zuchtverbände und keine Züchterverbände haben zu deren Finanzierung Hengsthalter nicht unerheblich beitragen und deren Finanzierung obendrein noch erheblich von der Anzahl der Fohlen abhängt, kann man da den Rat "Haltet Euch beim Bedecken noch zurück" ernsthaft erwarten?
                                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                • axxxl33
                                  PREMIUM-Mitglied
                                  • 29.01.2011
                                  • 164

                                  #17
                                  Also ich halte diese Diskussion doch für tot. Fakt ist, der Markt hat sich verändert. Punkt!!!

                                  Früher hatten wir 10-20 Fohlen pro Jahr. Die Käufer kamen und sind mit Opa durch den Stall gelaufen und haben "dicke Bäuche" gekauft. Egal ob SF oder HF!!!!

                                  Wenn wir heute mal ein Fohlen verkaufen ist das die Ausnahmen, daher war es nötig den Betrieb umzustrukturieren. Die Leute die ein Fohlen für teures Geld kaufen um es aufzuziehen sind einfach selten.

                                  Die Aufzucht eines Fohlens, verbunden mit dem Risiko (Überlebt das Fohlen, Entwicklung usw) sind einfach zu hoch. Die Kunden sind in meinen Augen, also nach meinen Erfahrungen, bereit Geld zu zahlen für GERITTENE und mit gut GETÜVTE Pferde, lassen aber lieber den Züchter das Risiko tragen.

                                  Wenn man sich das vor Augen führt und seinen Betrieb weitestgehend darauf einstellt macht züchten auch wieder Spaß. Vor Augen führen sollte man sich:

                                  -Nur so viele Stuten jährlich zum Hengst, dass man auch die spätere GUTE Aufzucht und Ausbildung gewährleisten und finanzieren kann.

                                  -Im frühen Alter 1-2 jährig schon einmal röntgen um zu sehen ob sich die Aufzucht und Ausbildung lohnt. Schlechte Röntgenbilder sind halt einfach schlecht zu verkaufen, obgleich darauf vielleicht auch nie etwas entsteht. ABWÄGEN!!!!

                                  -Sich darauf einstellt das Produkt aufzuziehen und auch die nächsten 3-4 Jahre Platz im Stall zu haben und sich dies leisten kann. Dann fallen nämlich schonmal die ganzen "NOTVERKÄUFE" vonwegen aus akutem Platzmangel günstig abzugeben weg.

                                  -Nicht darauf warten, das wie früher die Kunden auf den Hof kommen, sondern die Pferde offensiv anbieten. Zu Zeiten des Internet usw erreicht man viele Leute. Woher sollen den potetielle Kunden wissen, dass du vielleicht ihr Traumpferd im Stall hast.

                                  -Man darf auch nicht an der Ausbildung der Youngster sparen. Wenn man später viel Geld für ein gutes Pferd haben möchte muss die Ausbildung stimmen und wenn einem selbst die Kenntnisse bzw. Fähigkeiten fehlen, braucht man PROFESSIONELLE Hilfe, nicht Lieschen Müller, welche irgendwann mal ein Buch gelesen hat wie man junge Pferde ausbildet.
                                  Vorteil bei PROFESSIONELLER Hilfe, die kennen Leute, welche solch ein Pferd eventuell kaufen.

                                  -Das Umfeld muss stimmen um höherpreisige Pferde zu verkaufen. Gepflegte Anlage, Reithalle oder zumindest brauchbarer Platz usw. Klar sollen die Kunden das Pferd kaufen, aber das Auge isst immer mit.

                                  -Und meiner Meinung nach, fast am wichtigsten ist, ein gutes Auge. Man muss seine Stute richtig einschätzen und sie kennen. Man muss sich wirklich mit den Hengsten auseinandersetzen, also nicht nur 1-2 Hengstvorführungen besuchen und die jeweiligen Hochglanzkataloge studieren, sondern Nachzucht sichten, Springpferdeprüfungen noch und nöcher anschauen und wenn dort sich dort Nachkommen von potetiellen Vererbern vortun auch mal mit den Züchtern reden und vielleicht die Mutterstute inkl Geschwister anschauen.

                                  UND jetzt kommts auch mal ein evtl nicht so gelungenes Produkt früh erkennen und möglichst früh (leider denn auch zu einem Schleuderpreis) an den Mann bringen, damit man mit den guten rentabel arbeiten kann. Klingst drastisch, aber sonst legt man da das Geld zu, was man an dem guten vedient hat.

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                                  • #18
                                    Klar zahlt da ein anderer Züchter die Zeche aber ich wäre doch bekloppt wenn ich mir diesen Einsteiger-Sektor entgehen ließe. Ich sehe das breitgefächerte Angebot auch als Pflege meines eigenen Marktes an. Um sich die Kundschaft im eigenen Betrieb zu halten. Wenn sie schon mit ihrem Kinderpony gut zufrieden waren dann kaufen sie das Umsteigerpony und später auch das Großpferd ja auch wieder bei mir und oft genug wächst mit der Erfahrung auch die Erkenntnis und mit gestiegenen Ansprüchen dann auch das Budget.
                                    Außerdem ist es immer noch einfacher totale Neulinge selbst darüber 'aufzuklären' was gut und sinnvoll ist als das undankbare Segment der 'war schon überall'-Käufer die auch schon von jedem einmal abgezogen worden sind und entsprechend hysterisch/kopfscheu und beratungsresistent geworden sind.

                                    Schockierend finde ich die Aussage, dass ein Pferd 6-8t Euro an Aubildungskosten verursachen soll bevor es RPF oder DPF-A fertig ist. Wenn das so wäre dann liefe entweder mit den Pferden oder mit der Ausbildung etwas völlig verkehrt. Meine sind nach drei Monaten auf jeden Fall RPF-fertig und nach 6 Monaten geht auch eine DPF-A mit platzierungswürdiger Note. Und zwar nicht nur die eigenen Zuchtprodukte sondern auch die Kundenpferde die hier so die Hand wechseln. Selbst ein für den Freizeitpferde-Sektor vorgesehenes Pferd (das gemeinhin schusssicherer sein muss als das für den Hobbypiloten und Kringelreiter) sollte man wenn man sein Handwerk versteht nicht länger als ein halbes oder maximal dreiviertel Jahr intensiver Arbeit benötigen. Man kann die also getrost vierjährig werden lassen bevor man loslegt. Dann kostet das auch nicht einen Arm und ein Bein. Parcoursfertig ist was anderes aber dass Springpferde nur ganz ganz früh oder erst viel später vermarktbar sind als die Kringel-Kollegen lässt sich nunmal nicht ändern. Vielleicht müssen auch da mal andere Formate her denn die richtig richtig guten sind dann doch auch schon irgendwo zwischen erstem Freispringen und parcoursfertig vergriffen.

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                                    • aurusfarm
                                      • 25.07.2009
                                      • 2812

                                      #19
                                      Kareen; 10 Monate Beritt für 600 Euro pro Monat? Nicht mal das teuerste.. plus Turnierkosten und TA. Da finde ich die Aussage jetzt nicht aus der Luft gegriffen... 4-j Pferd im Januar im beritt geben, Turniersaison mitnehmen und wenn der Verkauf nicht sofort klappt.. da sind schnell 6-8000 Mehrkosten dabei.
                                      Zuletzt geändert von aurusfarm; 12.01.2015, 17:48.

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                                      • #20
                                        Ja wenn sie noch ewig dableiben schon aber wenn man sie gleich am Kunden hat (hätte ) muss man da keine 10 Monate drauf herumjuckeln. Turniersaison noch mitnehmen war ja keine Rede von es wurde die Rechnung angestellt, dass es 6-8t Euro Beritt koste bis so ein Pferd RPF-fertig oder DPF-A fertig ist und das braucht einfach nicht so lange zu dauern.

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