Ich finde, es war mal wieder an der Zeit, dass sich der Frust zur Marktlage Bahn bricht.
[QUOTE][
/QUOTE]
Vielen Dank an HHaH für dieses Statement, das mir aus der Seele sprach.
Irgendwie hab ich zuletzt das Gefühl gehabt, die Realität wird hier zur Hochzeit der Körungen und HV's verdrängt . Und nach wie vor scheinen die Produzenten von niedlichen Fohlen der aktuellen Modewelle immer noch gut wegzukommen, während die Springpferde-, Reitpferdeproduzenten und -vermarkter die "Arschkarte" haben. Trotz bereits deutlich reduzierten Reitpferdejahrgänge (ab 2009 -10% p.a.) zeichnet sich keine Änderung ab. Beklemmend.
Bei allem Verständnis für den Frust muss man aber auch realistisch sein. Die Summe der Angebote, die auf eine solche "max 3000€ Springpferd-Anfrage" kommt, ist erschreckend und zeigt, wie überlaufen der Markt immer noch ist. Soll man es den Käufern übel nehmen, darauf einzugehen ?
Meine eigenen Erfahrungen 2014 sind auch bescheiden. 2 Reitpferde - nach bewährtem Muster selbst ausgebildet und mit ersten Platzierungen angeboten. Bis 2013 war so was nach 8 Wochen weg jetzt braucht es dafür 7 bzw. 9 Monate mit vielen Terminen mit Interessenten, die trotz "leckerer" Ansprüche die Qual der Wahl haben. Der Spruch " die Guten kosten immer" stimmt nach meiner Einschätzung auch nicht mehr. Wenn Kaderreiter auf den Hof kommen, die Nachwuchspferde für internationalen Einsatz suchen und 14Tsd mit der Bemerkung bieten, das wäre in aktuellen Lage genug, dann ist das genauso eine Frechheit, wie das o.g. 3Tsd-Euro-Gesuch
Sieht man die Zahl der angebotenen Pferde unter dem zentralen ehorses-Portal, dann bleibt es in den letzten Jahren konstant bei über 16tsd Pferden - trotz der enormen Rückgänge. Sieht man die Ergebnisse der Verbandsauktionen und hört vor allem hinter die Kulissen, dann tun sich weitere Abgründe auf. Sieht man auch die teilweise ordentlichen Angebote, die über Monate ohne echte Respons hier durch das Forum geistern, dann scheint sich die Lage sogar noch verschlechtert zu haben.
Was sind wohl die Gründe ?
Ich denke, der Reitsport schrumpft in D - und zwar stärker, als es die Rückgänge (-1,8% in 2014) der Vereinsmitglieder glauben machen. Gleichzeitig scheint D als Exporteur von internationalen Sportpferden massiv an die Zuchten der Nachbarländer zu verlieren (KWPN, B, F und auch DWB). Und gleichzeitig ist der Anteil der ausländischen Pferde an den bei der FN registrierten auf über 10% gestiegen. Dazu kommt die Tendenz zum vermehrten "Horsesharing". Diese Entwicklungen scheinen die Rückgänge mehr als zu kompensieren.
Es hilft auch wenig, auf die "Geiz ist Geil"-Mentalität zu schimpfen - es ist wie es ist. Die tausende von Wendy-Züchter, die ihre Freizeit"Stuti" für ein "Fohli" decken lassen, damit ihr Geld verbrennen und anschliessend mit den Ramsch-Produkt den Markt belasten, kann man nicht abhalten und Paules Paket-Angebote aus der Lewitz an die einschlägigen Pferdehändler werden wir auch nicht verhindern.
Viele der heutigen Reiter können oder wollen sich kein Pferd über 5000€ leisten - dann machen die was Anderes. Ohne Pferdeangebote unter 5000 wird der Reitverein vor meiner Tür auch aufhören zu existieren.
Werden wir daher noch weiter abbauen (müssen) ? Wie schätzt ihr die Entwicklung ein ?
Ändert ihr eure Zuchtrichtigung ? Hin zu den Modehengsten zwecks Fohlenvermarktung, Hin zu den teuren internationalen Leistungshengsten mit 2-3Tsd Euro Deckgeld ?
[QUOTE][
Zitat von HHaH
Beitrag anzeigen
Vielen Dank an HHaH für dieses Statement, das mir aus der Seele sprach.
Irgendwie hab ich zuletzt das Gefühl gehabt, die Realität wird hier zur Hochzeit der Körungen und HV's verdrängt . Und nach wie vor scheinen die Produzenten von niedlichen Fohlen der aktuellen Modewelle immer noch gut wegzukommen, während die Springpferde-, Reitpferdeproduzenten und -vermarkter die "Arschkarte" haben. Trotz bereits deutlich reduzierten Reitpferdejahrgänge (ab 2009 -10% p.a.) zeichnet sich keine Änderung ab. Beklemmend.
Bei allem Verständnis für den Frust muss man aber auch realistisch sein. Die Summe der Angebote, die auf eine solche "max 3000€ Springpferd-Anfrage" kommt, ist erschreckend und zeigt, wie überlaufen der Markt immer noch ist. Soll man es den Käufern übel nehmen, darauf einzugehen ?
Meine eigenen Erfahrungen 2014 sind auch bescheiden. 2 Reitpferde - nach bewährtem Muster selbst ausgebildet und mit ersten Platzierungen angeboten. Bis 2013 war so was nach 8 Wochen weg jetzt braucht es dafür 7 bzw. 9 Monate mit vielen Terminen mit Interessenten, die trotz "leckerer" Ansprüche die Qual der Wahl haben. Der Spruch " die Guten kosten immer" stimmt nach meiner Einschätzung auch nicht mehr. Wenn Kaderreiter auf den Hof kommen, die Nachwuchspferde für internationalen Einsatz suchen und 14Tsd mit der Bemerkung bieten, das wäre in aktuellen Lage genug, dann ist das genauso eine Frechheit, wie das o.g. 3Tsd-Euro-Gesuch
Sieht man die Zahl der angebotenen Pferde unter dem zentralen ehorses-Portal, dann bleibt es in den letzten Jahren konstant bei über 16tsd Pferden - trotz der enormen Rückgänge. Sieht man die Ergebnisse der Verbandsauktionen und hört vor allem hinter die Kulissen, dann tun sich weitere Abgründe auf. Sieht man auch die teilweise ordentlichen Angebote, die über Monate ohne echte Respons hier durch das Forum geistern, dann scheint sich die Lage sogar noch verschlechtert zu haben.
Was sind wohl die Gründe ?
Ich denke, der Reitsport schrumpft in D - und zwar stärker, als es die Rückgänge (-1,8% in 2014) der Vereinsmitglieder glauben machen. Gleichzeitig scheint D als Exporteur von internationalen Sportpferden massiv an die Zuchten der Nachbarländer zu verlieren (KWPN, B, F und auch DWB). Und gleichzeitig ist der Anteil der ausländischen Pferde an den bei der FN registrierten auf über 10% gestiegen. Dazu kommt die Tendenz zum vermehrten "Horsesharing". Diese Entwicklungen scheinen die Rückgänge mehr als zu kompensieren.
Es hilft auch wenig, auf die "Geiz ist Geil"-Mentalität zu schimpfen - es ist wie es ist. Die tausende von Wendy-Züchter, die ihre Freizeit"Stuti" für ein "Fohli" decken lassen, damit ihr Geld verbrennen und anschliessend mit den Ramsch-Produkt den Markt belasten, kann man nicht abhalten und Paules Paket-Angebote aus der Lewitz an die einschlägigen Pferdehändler werden wir auch nicht verhindern.
Viele der heutigen Reiter können oder wollen sich kein Pferd über 5000€ leisten - dann machen die was Anderes. Ohne Pferdeangebote unter 5000 wird der Reitverein vor meiner Tür auch aufhören zu existieren.
Werden wir daher noch weiter abbauen (müssen) ? Wie schätzt ihr die Entwicklung ein ?
Ändert ihr eure Zuchtrichtigung ? Hin zu den Modehengsten zwecks Fohlenvermarktung, Hin zu den teuren internationalen Leistungshengsten mit 2-3Tsd Euro Deckgeld ?
Kommentar