Auch die Hannoveraner haben eine neue Causa

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2319

    Denken wir mal bitte an die Westfalenkrise zurück - ein Jahr lang schlugen die Wellen hoch aber aus den bahnbrechenden Veränderungen ging ein Vorstand hervor, der für seine Arbeit auf der letzten DV Standing Ovations erntete.

    Cool bleiben, liebe hannoveraner Züchter. Es gibt konstruktive Kräfte im Haupt- und Nebenamt, die daran arbeiten, den Verband zusammenzuhalten - auch mit neuen Wegen. Damit meine ich nicht die Strukturkommission, sondern die Organistoren des "Heimat ist ein Gefühl"-Abends oder des Grillabends zur Fohlenauktion, bei dem das AAZ-Team und die Auktionatoren die Züchter bedienten. Veranstaltungen mit dem alten Flair der hannoveraner Zuchtgemeinschaft. Es ging vor allem um Pferde - die Leute wollen von dem Mist nichts mehr hören.
    Auch der Züchterstammtisch des BZV Hannover war bemerkenswert, bei dem der 2. Vorsitzende offen und ungefragt die Vorgänge darlegte und sich auch zu den heiklen Themen den Fragen stellte. Alles , was in der WeltamSonntag zu lesen war , wurde da schon den anwesenden Züchtern erklärt.

    Es gibt positive Entwicklungen - leider werden diese durch die medial unterstützten taktischen Manöver übertönt. Das, was mit Hilfe der Medien in den letzten Wochen durch aktuelle und ehemalige Funktionsträger an Porzellan zerschlagen wurde, toppt inzwischen sogar die Social-Media-Schlacht des Herrn Richelshagen.

    Aber sowohl das eine, als auch das andere findet noch die gewünschte breite Zustimmung , sondern fällt inzwischen auf die Autoren negativ zurück. Machen wir gemeinsam weiter deutlich, dass wir die Schn.... davon jetzt voll haben und uns um unsere Pferde und die Zuchtorganisation kümmern müssen.
    Zuletzt geändert von wilabi; 04.06.2019, 23:14.

    Kommentar

    • fanniemae
      • 19.05.2007
      • 3204

      wilabi, ich hör dich wohl,
      allein,
      mir fehlt der glaube...

      Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
      Denken wir mal bitte an die Westfalenkrise zurück - ein Jahr lang schlugen die Wellen hoch aber aus den bahnbrechenden Veränderungen ging ein Vorstand hervor, der für seine Arbeit auf der letzten DV Standing Ovations erntete.
      es hat in westfalen nicht ein sondern annähernd drei jahre gekracht.
      es hat nicht einen sondern z w e i neue vorstände und noch mehr krach gebraucht. (vergiss die unglückliche voss-episode nicht)
      dabei wurden noch mehr köpfe zerschlissen.
      die bahnbrechenden veränderungen gab es erst mit einem komplett neuen vorstand/köpfen u n d dank eines cornet obolensky.
      ersteres ist in hannover noch immer nicht der fall (ich will niemandem die kompetenz und den guten willen absprechen) und einen cornet hat es in hannover nicht gegeben und wird es auch nicht mehr geben.
      der war aber in westfalen zwingend nötig, um durch seine inzwischen fest verankerten stuten und söhne-basis d e n körplatz für springpferde aus der taufe zu heben und damit massgeblich zum wirtschaftlichen auferstehen (u n d ansehen) beizutragen.
      das war der nötige rückenwind, um bahnbrechende veränderungen überhaupt möglich zu machen und dem neuen team die nötige zeit zum anpacken und umsetzen zu geben. dass der neue kopf sich im nachhinein als konstruktiver volltreffer erwiesen hat, ist eine zusätzlicher mehrwert, der in hannover -wenn es ihn dann gibt- auch erst ein paar jahre benötigen wird, um reife und beweis anzutreten.

      westfalen definiert sich heute über ordentliche dressur- und überdurchschnittliche springpferde u n d ein seriöses preisgebaren.
      verden definiert sich derzeit allein über mondpreise im dressursektor, ein unseriöser umstand, der alle ansprüche an governance und transparenz ad absurdum führt.
      dito rückkäufe.
      die aktuelle fohlenauktion ist ein gutes beispiel.
      wie verhält sich derartige intransparenz (rückkäufe werden bewusst nicht angegeben, wenig schmeichelhafte preislisten sind m.e. inzwischen komplett aus dem netz verschwunden) mit ansprüchen an compliance, governance und transparenz?
      wie kann ich vertrauen aufbauen zu einer führungsriege, die nach wie vor an alt hergebrachten unseriös anmutenden zöpfen festhält?
      korrigier mich bitte wenn ich einen denkfehler mach oder falscher wahrnehmung unterliege.

      die zeit, wirklich neue wege zu gehen (o.g. aktuelle misstände beheben wäre ein guter anfang, der nichts kostet), ist m.e in verden nicht da, die geduldsfäden der züchter sind arg strapaziert.
      ein jahr warten, bis zur nächsten DV die karten komplett neu gemischt werden können, ist absurd.

      das brandzeichen gibt es nicht mehr, damit hat der identitätsverlust einen ganz anderen stellungswert eingenommen und die ideelle haltebindung deutlichst geschwächt.
      das festhalten an dem kontraproduktiven delegiertensystem stand damals in westfalen noch gar nicht zur diskussion. heute ist es ein alter zopf und holstein hat es bereits richtungsweisend vorgemacht.
      m.e. der grösste taktische fehler in verden, weil unzeitgemässe strukturen mit nachlaufenden entscheidungsgremien heute weitaus stärker negativ ins gewicht fallen, als damals in W.
      revolutionäre änderungen von echtem züchterischen mehrwert wird es bis zum nächsten somme daher nicht geben (individuelle bedeckungen veröffentlichen, gesundheitsstatus aller hengste auf der körung veröffentlichen, sattelkörung priorisieren a la westfalen; ein einziger körtermin für beide körungen im herbst um zeichen zu setzen und die sattelkörung endlich zeitgemäss aufzuwerten; dinge eben, mit denen hannover echte vorreiter-zeichen setzen k ö n n t e) - dazu müssten vermutlich wirklich alle köpfe althergebrachter usance ausgetauscht werden.

      privaten monopolisten durch das zur verfügung stellen der noch immer überteuerten niedersachsenhalle den weg zu lasten gewachsener ländlicher strukturen zu ebnen, war im nachhinein betrachtet auch keine gute idee. von den damit einhergehenden immer wieder aufkeimenden diskussionen um altersgerechte berittmachung, ausbildung und tierschutzgedanken will ich gar nicht reden.
      auch dazu hat es aus verden bis heute keine einzige klare positionierung gegeben, selbst in der leuchten-zeit nicht, der immerhin als zuchtvorstand FN ein deutliches wort hätte beitragen können - mit oder ohne gelbe hannoveraner krawatte.

      stichwort HLP, altersgerechtes anreiten etc
      wo sind und waren die stimmen aus verden dazu?
      wer treibt die notwendige meinungsbildung im einst weltweit grössten pferdzuchtverband zu derart wichtigen themen voran und wie lautet diese meinung?
      ich wüsste nicht einmal, wen ich aktuell dazu ansprechen könnte.

      ich habe keinen zweifel, dass es konstruktive köpfe im haupt- und nebenamt gibt.
      aber ohne wirklich revolutionäres umzusetzen (beispiele habe ich oben genannt), wird man das rad nicht neu erfinden können.
      positive entwicklungen allein sind nicht genug, die zeit rennt.

      meine fohlen von diesem jahr wollen registriert werden.
      normalerweise hätte ich längst in verden angerufen, um einen hofbrenntermin zu vereinbaren.
      bis zur nächsten DV ist es ein bisschen spät dafür.
      überrascht mich bitte.
      setzt zeichen.
      züchterisch.
      operativ.
      revolutionär.
      jetzt.




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      • hopplahop
        hopplahop kommentierte
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        Ich will endlich den Dislike-Button.
    • Ara
      • 01.10.2018
      • 749

      wilabi, du hast Recht. Ich für meinen Teil lese dieses Zeug nicht einmal mehr. Das ist schlimmer als Kindergarten. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man gerade jetzt auch mal die vordringlichen Probleme beleuchten muss. Für mich wäre das die künftige Ausrichtung der Zucht. Sonst hat der Verband in meinen Augen wirtschaftlich keine Chance auf die Beine zu kommen. Im Hamburg liefen in den drei Tage (wo ich dort war) Pferde im Alter von 7-18 Jahren im Springen. Das sind schon mehrere Generationen und da sah das wirklich mau aus mit den Hannoveranern. Diesen Bodenverlust muss man erstmal wieder gut machen.

      Kommentar

      • Ara
        • 01.10.2018
        • 749

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        Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
        die bahnbrechenden veränderungen gab es erst mit einem komplett neuen vorstand/köpfen u n d dank eines cornet obolensky.
        ersteres ist in hannover noch immer nicht der fall (ich will niemandem die kompetenz und den guten willen absprechen) und einen cornet hat es in hannover nicht gegeben und wird es auch nicht mehr geben.
        Nein, die haben keinen Co, aber einen For Pleasure und auf den und die verbliebenen Zuchtstuten von ihm sollte man sich mal besinnen.
        Diarados Roeschen, hier auch im HG im For Pleasure-Thema besprochen und von Einigen (Namen will ich nicht nennen) als zu schlecht befunden, legt mal mit einer jungen Dame aus Brandenburg in Neustadt, in Leipzig und in Hamburg vor.
        https://www.horsetelex.de/horses/ped...rados-roeschen

        https://www.moz.de/landkreise/barnim...g/0/1/1657106/

        Die Stute von Sandra Auffahrt ebenfalls aus einer FP-Stute hat ein gigantisches Springvermögen und springt aus jeder Lage. Wer kann, sollte sich den Ritt von Sonntag mal bei clipmyhores ansehen. Ein Pferd, was nach meiner Ansicht durchaus mit einem A-Liga-Springreiter wie Ehning und Co. ganz oben mithalten kann. (siehe Bildanhang)
        https://www.horsetelex.de/horses/ped...eed-s-la-vista

        Die hat einen gekörten Vollbruder aus 2013, wo ist der hin?
        https://www.horsetelex.de/horses/ped.../lord-pleasure

        Wer sich mal die Mühe macht und etwas recherchiert, welche Pferde im internationalen Springsport eine FP-Mutter haben, wird staunen. Vermutlich sind i.d.R. die Stuten sein wirkliches Zuchtvermächtnis und nicht die Hengste!? Dort könnte auch Hannover ansetzen.
        Zuletzt geändert von Ara; 05.06.2019, 09:50.

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        • hopplahop
          hopplahop kommentierte
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          Hallo Ara, der ist bei Staj Mustang, dort wo auch Quaid ist: http://www.staj-mustang.cz/#prettyPhoto

          Kannst ja mal durchzählen, wie viele For Pleasure-Stuten es im Programm Hannoveraner Springpferdezucht gibt, wie alt die Stuten sind, und wieviele davon letztes Jahr überhaupt noch angepaart wurden:



          ... ich habe genau drei FP-Stuten in dem PHS gefunden, mit denen 2018 noch gezüchtet wurde. Die Stuten sind 2x 14 Jahre und 24 Jahre alt.
          Zuletzt geändert von hopplahop; 06.06.2019, 13:00.

        • Ara
          Ara kommentierte
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          Danke für den Link zum Hengst. Warum hält man denn solche Hengste nicht in Hannover?
          Die Stute zähle ich heute Abend durch.

        • hopplahop
          hopplahop kommentierte
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          Warum man solch einen Hengst nicht in Hannover hält? Hhhhm, ich sage mal, Staj Mustang hat bei der Versteigerung am meisten geboten, und aus Hannover hat keiner mehr geboten. Davon abgesehen, kannst Du Dir doch den Samen von Staj Mustang schicken lassen ... wenn Du den Hengst nutzen willst.
      • Kareen
        PREMIUM-Mitglied
        • 06.01.2001
        • 7465

        Ich unterstütze die 'Ärmel hoch-Fraktion'. Das Gejammer bringt jedenfalls absolut nicht weiter und es gibt jetzt mit Sicherheit Impulse in die richtige Richtung. Dass Rom nicht an einem Tag erbaut wurde weiß auch jeder, nur muss man ja mal irgendwo anfangen und worauf soll man warten?

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        • Ara
          Ara kommentierte
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          Ärmel hoch finde ich auch gut. Weiteres Blabla aber nicht.
          Zuletzt geändert von Ara; 05.06.2019, 10:43.
      • one
        • 25.07.2011
        • 700

        Zitat von Ara Beitrag anzeigen

        Nein, die haben keinen Co, aber einen For Pleasure und auf den und die verbliebenen Zuchtstuten von ihm sollte man sich mal besinnen.
        Diarados Roeschen, hier auch im HG im For Pleasure-Thema besprochen und von Einigen (Namen will ich nicht nennen) als zu schlecht befunden, legt mal mit einer jungen Dame aus Brandenburg in Neustadt, in Leipzig und in Hamburg vor.

        https://www.horsetelex.de/horses/ped...rados-roeschen
        .
        Diarados Röschen stammt allerdings auch aus einer Zuchtstätte, die selektiert wie kaum eine andere.
        Und der Hannoveraner Verband selbst stoß sich nicht zuletzt an Herrn Kamphorst - wieso weshalb auch immer - sodass er dem guten Mann immer wieder Seitenhiebe verpasst, insbesondere auf Körungen.
        Der Verband steht sich selbst im Weg.

        Kommentar


        • Ara
          Ara kommentierte
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          Und da sind sie wieder - die wahren Problem. Personen nicht das Vorankommen der Zucht zählt.

        • Ara
          Ara kommentierte
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          Was ist mit dem Vollbruder von S.Auffahrts Stute? Wo ist der denn hin? Warum geht so ein Hengst nicht nach Celle?

        • Kareen
          Kareen kommentierte
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          Aber das soll doch nun besser werden. Ich habe mal meinen ganzen Gedankensums der sich über die Jahre in der Ablage Zwergenaufstand angesammelt hat (nebst Visionen für die Zukunft) eingeschickt. Man kann ja nicht nörgeln und dann keine Ideen und Lösungsansätze präsentieren. Ich hätte z.B. nichts dagegen wenn man ein spezielles Spitzenzuchtprogramm vom Rest abkoppelt und für die anderen z.B. höhere Kriterien an Nervekostüm und Bedienbarkeit anzusetzen damit endlich diese massenweise am Markt-vorbei-Produktion aufhört. Dann hätte man zumindest eine Möglichkeit, sich bei entsprechender Eignung abzusetzen und auf seinen Markt gezielter zuzugehen. Solange Pferde für den unteren Sportsektor als 'Ausschuss' behandelt muss man sich nicht wundern wenn das auch die Kaufinteressenten so machen. Wenn ich z.B. keine Probleme habe einen richtig nett angerittenen Welshcob von 1,45m Stockmaß der um die 1000 Euro als Fohlen zu haben ist, fast nie einen TA braucht und noch nicht mal die Hälfte an Futter braucht von dem was sich ein durchschnittliches Warmblut reinschaufelt vierjährig für 8t Euro zu vermarkten dann liegt es sicher nicht am Preis wenn sich gleichzeitig Warmblüter sogar schon mit Turniererfolgen auf der Maiauktion schwer tun für 6 einen Käufer zu finden sondern schlicht daran dass keiner die Käufer da abholt wo sie stehen und dahin bringt wo sie hin wollen. Ich sehe schon die nächste Iberer-Schwemme auf uns zurollen weil langsam aber sicher auch mehr und mehr ehemals steif auf Warmblut eingeschossene Reiter 'Rücken' haben, weniger fit und sportfreudig sind und lieber etwas handlicheres haben wollen was mit wenig Kraftaufwand und ein paar Einheiten Handarbeit schön piff und paff macht.
      • Ara
        • 01.10.2018
        • 749

        Kareen, bei Dressurpferden kann ich mir deine Zweiteilung gut vorstellen. Da gibt es sicher auch einen Markt für sitzbequem, gesund und rittig. Aber bei Springpferde kann ich mir da ehrlich gesagt keine kostendeckende Käufernachfrage für artig, sitzbequem, kommt nur bis L vorstellen.

        Kommentar

        • Jingle
          • 07.08.2018
          • 45

          Es gibt insbesondere einen Markt für gesunde, rittige, sitzbequeme Allrounder. Da zählen nicht nur die Turniermöglichkeiten in Dressur und Springen, sondern auch geländesicher und für jeden Spaß zu haben. Jeder Freizeitreiter hier geht mit seinem Hafi baden oder spannt ihn im Winter vor den Schlitten. Mache ich das mit meinem Warmblut, das auch schon mal ein Schleifchen im A ergattert hat, bekommen die alle tellergroße Augen. Die meisten Freizeitreiter kennen nur die durchgeknallten Warmblüter, die nur alleine und bei Ruhe in der Halle geritten werden können.

          Kommentar


          • Ara
            Ara kommentierte
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            Und wie viel geben diese Reiter im Schnitt für den Kauf eines Allrounders aus? Ich kenne die Käuferschicht auch, aber kaum einen Züchter der in diesem Segment kostendeckend verkaufen kann.

          • Ara
            Ara kommentierte
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            Ein wirklich geländesicheres Pferd (Wald, See, Geländesprung und Straßenverkehr) hat mindestens ein Jahr Ausbildung genossen. Das sind dann rund 12 TEUR plus Entstehungskosten bis dreijährig.

          • Eddi
            Eddi kommentierte
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            Das ist doch gerade das Problem, daß wir wenige Pferde züchten die in 2 bis 3 Monaten Ausbildung das drinhaben was von Freizeitreiter gefordert wird.
            Nicht falsch verstehen,auch bei diesen Pferden kann es auch GP Pferde geben.
            Zuletzt geändert von Eddi; 06.06.2019, 10:08.
        • fanniemae
          • 19.05.2007
          • 3204

          Zitat von Ara Beitrag anzeigen
          ...

          Nein, die haben keinen Co, aber einen For Pleasure und auf den und die verbliebenen Zuchtstuten von ihm sollte man sich mal besinnen.....
          die qualität eines for pleasure steht nicht zur diskussion.

          meine aussage war:
          CO hat zum damaligen zeitpunkt massgeblich dazu beigetragen westfalen zu retten.
          zur richtigen zeit am richtigen ort.
          und darüberhinaus leicht anzupaaren.

          meine schlussfolgerung daraus lautet:
          FP hat hannover nicht gerettet und wird es auch nicht mehr retten.
          obwohl er zur richtigen zeit verfügbar war (anpaarungen der letzten 10-20 jahre wären relevant)
          aber er wurde am "richtigen ort" (hanno züchter) nicht entsprechend genutzt. weshalb er sich nie in der dichte in der hannozucht durchgesetzt hat wie CO in W.


          Zitat von Ara Beitrag anzeigen
          ...
          Vermutlich sind i.d.R. die Stuten sein wirkliches Zuchtvermächtnis und nicht die Hengste!? Dort könnte auch Hannover ansetzen.
          die qualität der FPtöchter mag unbenommen sein.
          es sind und waren zu wenige, als dass sie die genetik in hannoland derart beeinflusst hätten (oder noch zu beeinflussen im stande wären), wie CO das in W getan hat.

          keine frage mangelnder wertschätzung.







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          Kommentar

          • hopplahop
            • 20.01.2016
            • 1058

            Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen

            keine frage mangelnder wertschätzung.
            Doch, es WAR eindeutig eine Frage mangelnder Wertschätzung von For Pleasure in Hannover.

            Nachdem er sich international sportlich durchgesetzt hatte, gab es eine Phase von ein paar Jahren, in denen FP über das Landgestüt verfügbar war. Jeder mag hier im HG die Kommentare von Drünert, Wilabi und Co. nachlesen, dass sich nach dieser Phase EINDEUTIG herausgestellt hätte, FP wäre ein Endprodukt und mit ihm könne man die Springpferdepopulation in Hannover nicht voranbringen. Das war damals Commen Sense in Hannover. Das haben andere Zuchten (insbesondere im Ausland) deutlich anders bewertet ... und heutzutage stellt die Bedeutung eines For Pleasure keiner mehr in Frage, auch nicht in Hannover - selbst ein Drünert nicht, der FP mittlerweile selbst mehrfach benutzt hat. Viele von denen, welche noch FP-Stuten hatten, waren der Meinung, durch einen schnellen Verkauf noch ein Geschäft machen zu können, bevor alle merken, dass das FP-Blut nichts bringt. So ist es gekommen, dass selbst ein Großteil der FP-Stuten, die in Hannover generiert wurden, nicht mehr zum Wohle der Hannoveranerzucht wirken können. Letztes Jahr wurde gerade noch mal mit 3 (!) FP-Stuten im Programm Hannoveraner Springpferdezucht gezüchtet - die waren 14, 14, und 24 Jahre alt.

            Das Ergebnis nenne ich mangelnde Wertschätzung durch Hannover!
            Zuletzt geändert von hopplahop; 06.06.2019, 16:23.

            Kommentar


            • Ara
              Ara kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              For Professor steht bei Klatte und ist laut HP nur per TG zu beziehen. For Chacco TN hat mich nicht umgehauen. Der ist sehr vom Muttervater geprägt und daher kein typischer FP für mich..

            • Carley
              Carley kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Den hier gibt es in Holstein Forino: FP-Caretino https://www.holsteiner-verband.de/he...v?hsLang=de-de für dieses Jahr nicht mehr verfügbar. Weiß nicht ob er seine Bedeckungen voll hat, oder weil er verpachtet ist. Letztes Jahr wurde er nicht viel genutzt, konnte aber Aufgrund späten Geburtstag auch erst spät am 14-tage-test teilnehmen und ohne Test dürfen sie beim HV nicht decken.

            • Gast
              Gast kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Schade das es das Landgestüt Celle nicht schafft Hengste wie zB. For Friendship VDL für 1-2 Jahre anzupachten
              Zuletzt geändert von Gast; 28.06.2019, 08:02.
          • druenert
            • 25.11.2009
            • 1998

            Chacco Blue ist zwar Mecklenburger. Mit seinen Söhnen, die überwiegend auch in Hannover zur Verfügung stehen, hat er das Zeug einen ähnlichen Rang einzunehmen wie Cornet.

            Kommentar


            • hopplahop
              hopplahop kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              ... das wird man zukünfitg sehen, in wieweit einzig die Genetik oder vielleicht doch auch zum gewissen Teil das geniale PS-Management zum züchterischen Erfolg eines Chacco Blue beigetragen hat. PS-Management wird sich bei den Chacco Blue-Söhnen nicht weiter vererben, allerdings ein WFFS-Defekt, wenn er denn weitergegeben wurde.

            • Ara
              Ara kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Es ist ja bereits fraglich, ob Chacco Blue die Vererbungskraft eines FP hat oder wie hopplahop es andeutete - nur ein geniales Management mit einer gewaltigen Anzahl an NK, die perfekt an die besseren Reiter gebracht werden.
              Und jetzt spekulativ noch Einen drauf, sollen seine Söhne die Hannoveraner Springpferdezucht wieder nach oben bringen???
              Neulich habe ich zum Management von Chacco Blue gelesen, dass PS die Springreiter der Japaner trainiert und sie auch gleich mit Pferden aus der eigenen Zucht ausstaffiert hat und zwar vorrangig mit Chacco Blue NK.
          • cps5
            • 07.07.2009
            • 1586



            Ging ganz schön hoch her in dem Thread ...

            Kommentar

            • fanniemae
              • 19.05.2007
              • 3204

              Zitat von druenert Beitrag anzeigen
              Chacco Blue ist zwar Mecklenburger. Mit seinen Söhnen, die überwiegend auch in Hannover zur Verfügung stehen, hat er das Zeug einen ähnlichen Rang einzunehmen wie Cornet.
              genetisch ja.
              verbandsspezifisch nein.

              dank des PS managements fallen die nachkommenstarken CBjahrgänge fast ausschliesslich in OS an.
              wenn überhaupt es also einen "CO-rettete-Westfalen-effekt" gibt, dann in OS.
              in OS hätte so ein effekt aber mitnichten die selbe auswirkung, weil OS zu keinem zeitpunkt ökonomisch so daniederlag wie W und zu keinem zeitpunkt genetisch so schwach aufgestellt war wie hannover.
              eine frage der seinerzeit relativen öknomischen überlegenheit von OS vs W und der genetisch relativ überlegenen qualitätsdichte in OS vs H.
              OS rekrutiert sich per definition ausschliesslich aus eigenleistung und nicht aus schaupferden.
              in OS war und ist das bessere stets des guten feind.

              ergo: kein zweiter "CO-rettete-Westfalen-effekt" durch CB.

              ob CB einmal auch in den nächsten generationen, und hier insbes als muttervater auch so durchschlägt wie CO (wovon man in W noch heute massgeblich profitiert), muss die zeit erst zeigen.
              Zuletzt geändert von fanniemae; 06.06.2019, 17:32.
              www.muensterland-pferde.de

              Kommentar

              • druenert
                • 25.11.2009
                • 1998

                Cornet ist Belgier und kein Westfale. Verdienst der westfälischen Züchter war, ihn in seiner Bedeutung erkannt und entsprechend genutzt zu haben.
                PS-Management her oder hin, wenn die hannoverschen Züchter Chacco Blue und seine Söhne nicht erkennen und nicht nutzen, dann kann man ihnen auch nicht helfen. Die Möglichkeit dazu haben sie.

                Kommentar

                • Kareen
                  PREMIUM-Mitglied
                  • 06.01.2001
                  • 7465

                  Ist doch auch egal. Es kann hier doch nicht um einzelne Hengste gehen wenn ein ganzer Verband auf der Kippe steht... Da geht es vielmehr um Entscheidungswege, verbandliche Prioritaeten, Personalien und Ablaeufe. Wenn das Getriebe laeuft dann kann auch Leistung rauskommen egal ob es sich um einen Diesel oder Hochoktan-Motor handelt. Wenn es knarzt dann knarzt es fuer alle und die Drehzahl geht runter das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
                  Drum waere es jetzt wichtig dass an den Stellschrauben im Maschinenraum gekurbelt wird und nicht an einzelnen Fingerabdruecken auf irgendeinem Fenster in der Aussenhuelle.

                  Kommentar

                  • Sallycat
                    • 05.05.2004
                    • 1301

                    Mal als Nicht-Mitglied welchen ZV auch immer und daher auch emotional überhaupt nicht betroffen, halte ich es da mit Christian Ahlmann, der sinngemäß auf dem Derby in HH sagte, das Beste müsse mit dem Besten angepaart werden, unabhängig vom Zuchtgebiet, wir leben in Europa.
                    Zum Status Quo des Spring-Spitzensports: letzten Monat war ich in England auf 5*-Turnier, bei den Springern waren 14 der Top 20 da. Ich durfte viele aktuelle Top-Pferde live bewundern. In 4 5*-Prüfungen gab es keinen einzigen Hannoveraner.
                    Abgesehen vom Spitzensport: Mich als Hobbyreiter mit Anspruch nervt es mittlerweile sehr, dass zB durch Fachleute der Verbände ausgewählte Vatertiere es bedingt durch ihre körperliche Konstitution und Konstruktion nicht schaffen, vierjährig eine Sportprüfung zu überstehen. Und die sollen zukünftige Reitpferde produzieren??????

                    Kareen erwähnte Cobs: neulich in England hatte ich Vergnügen, einen Lightweight Cob durch Wald und Wiese zu pilotieren. Und das war super. Vor dem Reiten von der Wiese geholt, nach dem Reiten gabs etwas Hafer, dann wieder zurück. Pferd war sehr angenehm zu reiten, unglaublich geländegängig und super sitzbequem. Echtes Spaßmobil. Springen können die meisten übrigens auch sehr gut...Preisschilder sind sehr vernünftig, für den moderaten Preis unserer Nachwuchs-Dressiererin mit aktuellem Papier gabs da Pferde für die ganze Familie. Drollig sehen sie noch dazu aus;-).
                    Zuletzt geändert von Sallycat; 07.06.2019, 10:09.
                    Schöne Grüße

                    Sallycat

                    Kommentar

                    • Ara
                      • 01.10.2018
                      • 749

                      Interview mit Joris Brabander im Zuchterforum 2016 . Der bringt die Entwicklung in der deutschen Springpferdezucht und speziell den Umgang mit FP und seinen NK auf den Punkt.

                      "...Schauen Sie sich einmal For Pleasure an. Der wäre bei seiner Art des Springens nie im Bundeschampionat nach vorne gekommen. Aber im großen Sport hat er es unzählige Male bewiesen. Und das Gleiche sieht man jetzt bei seinen Nachkommen. In Deutschland werden schöne und rittige Pferde gezüchtet. Für einen internationalen Spitzensportler braucht es aber ein bisschen mehr als das."

                      Am diesem Punkt ist der Umgang von Hannover mit FP gescheitert und scheitert weiterhin die Zucht von Leistungspferden. Ich kann auch nicht erkennen, wie Hannover diesen Rückstand aufholen will. Ein Verband kann immer nur so gut sein, wie seine Zuchtprodukte. Natürlich sind die Struktur, die Organisation und die Köpfe in einem Verband wichtig, aber wenn ein Verband - der Sportpferde als Zuchtziel hat (oder ist das nicht mehr das Zuchtziel), keine international gefragten Leistungssportler mehr hervorbringt, wie will der sich in Zukunft behaupten? Zuchtziel rittige Allrounder, Spaßpferde für jeden noch so mäßig reitenden Amateur, geduldig und brav, nicht zu teuer? Dieses Zuchtziele bedienen doch schon andere Rassen. Damit lässt sich doch kein oder zumindest nicht genug Geld verdienen. Solange die Hannoveraner nicht wieder international als "sexy" gelten, wird es auch keine große und vor allem gewinnbringende Nachfrage auf Verbandsauktionen geben. Die Züchterzufriedenheit wird erst wieder steigen, wenn es gelingt wieder gewinnbringende Nachfrage nach einem Hannoveraner Pferd zu generieren.

                      Kommentar


                      • cps5
                        cps5 kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Einer der besten Beiträge, die ich je in einem Forum gelesen habe. Zwar befasse ich mich mittlerweile praktisch ausschließlich mit den Trakehnern, aber gerade deswegen habe ich ein Gefühl dafür bekommen, dass der Einfluss schädlicher Auswirkungen oft erst Jahre und Jahrzehnte später erkennbar sind. Die Neigung, zu spät und dann um so heftiger zu reagieren, hat die Pferdezucht natürlich nicht exklusiv.
                    • Ara
                      • 01.10.2018
                      • 749

                      Das ist kein Hannoveraner Problem, sondern ein gesamtdeutsches der Springpferdezucht. Dort wo das Geld sitzt, werden die Geschäfte gemacht, dort sind die Spitzenreiter. Das ist ein Kreislauf und Eines bedingt das Andere.
                      News zu Springreiter im Überblick: Hier finden Sie alle Meldungen und Informationen der FAZ zum Thema Springreiter.


                      Das Gleiche steht jetzt auf dem Plan von A.H. im Bezug auf die Dressurpferdezucht und in Deutschland macht man ihm bereitwillig Halle und Hof auf, weil man glaubt, dass man vom Küchen ein großes Stück zurückbekommt. A.Hs große Verkäufsställe sind in Dänemark und den USA und nicht in Deutschland (eigene Aussage von ihm). Er hat sich gerade innerhalb von 3 Monaten ein neues Zentrum für hunderte Jungpferde in Dänemark errichtet. Die Kunden wollen nach seiner Aussage mehrt Stuten, um danach oder gleichzeitig mit ihnen zu züchten. Was haben wir in Deutschland? Eine mehrgliedrige Verbandsstruktur mit vielen Königen, die sich dann auch noch selbst zerlegen. Die große Freude, wenn dann wieder mal deutsche Spitzengenetik für vermeintliche super Preise ins Ausland geht, offenen Türen einer riesigen Halle für den Retter der Auktionsdurchschnittspreise, eine HLP, die zur Lachnummer verkommt (gerade noch so wurde der Wegfall der Mindestnote gestoppt), Vereinssterben usw.

                      Kommentar

                      • ehem
                        • 10.12.2013
                        • 502

                        In dem Zusammenhang sehr passend - zwar schon fast 2 Wochen alt - zeigt es doch genau das auf, wo das Problem liegt........ endlich Zucht nach Leistung, Auflösen der Beschränkungen der Zuchtverbände und Turniere, Turniere, Turniere.

                        -> https://www.faz.net/2.1827/niederlan...-16215367.html DEUTSCHE SPRINGREITER:„Wir laufen denen hinterher“

                        • VON EVI SIMEONI, HAMBURG
                        • -AKTUALISIERT AM 01.06.2019-11:20
                        Nicht nur in Belgien die Nummer eins: Pieter Devos
                        Bildbeschreibung einblenden


                        Heimlich, still und leise haben sich Belgien und die Niederlande zum Nabel der internationalen Springreiter-Welt entwickelt. Warum ist das so? Der Reichtum an sportlichem Nachwuchs ist längst nicht alles.
                        Beim Stichwort Belgien denken die meisten Leute an eine Sportart, die mit R anfängt. Radsport natürlich. Die Belgier sind ja dessen heimliche Erfinder und Netzwerker. Man könnte aber auch sagen: Reiten. Und zwar mehr und mehr. In Deutschland mag man es nicht gerne hören: Belgien, das kleine europäische Land, hat sich in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Nachbarn Niederlande heimlich, still und leise zum Nabel der internationalen Springreiterwelt entwickelt.

                        Evi Simeoni

                        Sportredakteurin.
                        • F.A.Z.

                        Deutlichstes Zeichen: die Präsenz im Spitzensport. Wenn an diesem Samstag (15.15 Uhr im NDR) in Hamburg, im Rahmen des Derby-Turniers, die sechste Etappe der finanziell hochattraktiven Global Champions Tour ausgetragen wird, verteidigt der Belgier Pieter Devos seine Führungsposition in der Gesamtwertung. Er ist 33 Jahre alt, Obsthändler im großen Stil und gleichzeitig professioneller Springreiter. Devos hat ein extrem kompetitives Motto: „Wenn ich auf den Platz komme, habe ich einen ziemlich simplen Plan: Ich will gewinnen.“ Es gebe, sagt der gebürtige Wiesbadener Daniel Deußer, der seit sieben Jahren in der Nähe von Brüssel lebt und arbeitet, in Belgien einfach viele Leute, die Interesse am Top-Sport haben.

                        Bis vor kurzem hat Deußer selbst mit einem Nationalitäten-Wechsel Richtung Belgien geliebäugelt, weil er die Vorschriften der Deutschen Reiterlichen Vereinigung zu einschränkend fand. Inzwischen hat er aber die vieldiskutierte Athletenvereinbarung unterschrieben und bei seiner Nationenpreis-Rückkehr in Rom vor kurzem mit zwei fehlerfreien Runden auf seinem Top-Pferd Tobago Z einen glänzenden Einstand gegeben. Das kam Bundestrainer Otto Becker sehr gelegen, obwohl seine Equipe trotzdem nur Sechster wurde. Er ist mehr und mehr gezwungen, zu improvisieren, wenn es um die Aufstellung von Nationenpreismannschaften geht. Da kommt eine stabile Größe wie Deußer gerade recht. Der Aachener Peter Weinberg, Nationaltrainer der belgischen Springreiter, hat dieses Problem nicht. Er schöpft aus einem erstaunlich großen Angebot von starken, jungen, glänzend berittenen Leuten. So hat etwa der einstige Olympia-Reiter Ludo Philippaerts zusammen mit seiner Frau, einer Dressurreiterin, gleich vier springreitende Söhne in die Welt gesetzt. Die beiden älteren, die Zwillinge Nicola und Olivier, gehören bereits zur internationalen Spitze. Auch ein weiterer Blick auf die Rangliste der Global Champions League zeigt, wie gut die Belgier im Geschäft sind: Hinter dem Führenden Devos liegt Niels Bruynseels, Sohn eines Pferdehändlers, auf Rang vier, gleich dahinter Jérôme Guery, mit 38 schon vergleichsweise alt.

                        Deußer ist übrigens Zweiter, der nächstbeste Deutsche Marcus Ehning steht auf Rang 27. Im vergangenen Jahr, bei den Weltreiterspielen in Tryon, wurden die Belgier zwar nur Elfte und konnten sich noch nicht für die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Tokio qualifizieren. Aber bei der nächsten Gelegenheit, den Europameisterschaften im August in Rotterdam, könnten sie durchaus zuschlagen.

                        Der Reichtum an sportlichem Nachwuchs ist aber noch nicht alles. „Da spielt vielleicht sogar der Zufall ein bisschen mit“, sagt Deußer. Der unkomplizierte, pragmatische Zugang der Belgier und Niederländer, die in Bezug auf Pferdesport eine zusammenhängende Region bilden, zieht die finanzkräftigen internationalen Reiter mittlerweile magnetisch an. Dicht an dicht richten sie ihre Privatställe ein, etwa rings um Valkenswaard an der belgisch-niederländischen Grenze, wo Jan Tops, der Erfinder der Global Champions Tour, nimmermüde an neuen Konzepten tüftelt. Oder auch rings um Antwerpen. Auch die amerikanischen Milliardärstöchter Eve Jobs und Jennifer Gates haben sich in der Gegend niedergelassen, die griechische Reederei-Erbin Athina Onassis und Rock-Legenden-Spross Jessica Springsteen.

                        Sie alle nutzen die großen, praktischen Zentren wie Peelbergen, Opglabbeek, Lier, Bonheiden oder Lanaken, die rund ums Jahr Turniere veranstalten, zu denen sich Profis ganz unbürokratisch anmelden können, auch um für größere Anlässe zu trainieren oder junge Pferde an den Start zu bringen. Es gibt zum Beispiel auch Turniere zu Wochenbeginn, die Top-Reiter können dort reiten und danach zu den glanzvollen Shows am Wochenende reisen – auch zum Beispiel zu den Traditionsturnieren in Deutschland, während der Veranstaltungs-Mittelbau hierzulande schrumpft. „Unser Standort verliert an Attraktivität“, sagt Bundestrainer Otto Becker. „Wir laufen denen hinterher.“ Lediglich das Trainingszentrum von Ludger Beerbaum in Riesenbeck verfolgt eine ähnliche Strategie.

                        Wo die potentiellen Kunden sich versammeln, da blüht auch der Handel. So ist der Handelsstall von Jan Tops seit Jahren einer der wichtigsten Umschlagplätze für Spitzen-Springpferde, die häufig hohe Millionensummen kosten. Auch Stephan Conter, Deußers Chef, ist ein erfolgreicher Pferdehändler, dazu Hersteller von Pferdetransportern und Motor Homes und Veranstalter von Großturnieren auf der heimischen Anlage in Meise und in Knokke. Längst wird die Handelsware auch vorwiegend zu Hause produziert, am bekanntesten ist dabei das Gestüt Zangersheide in Lanaken. Die Pferde aus belgischer und niederländischer Zucht haben die Vorherrschaft der Holsteiner und Westfalen in den Ranglisten längst gebrochen, nutzen aber deren genetisches Potential. Die Selbstbeschränkung der traditionellen deutschen Zuchtgebiete ist diesen Leuten fremd. Es geht rein nach Leistung, so wie das in Deutschland nur Paul Schockemöhle betreibt. Der Hengst Darco, mit dem Ludo Philipparts seine größten Erfolge erzielte, wurde in Belgien zum Gründer einer ganzen Dynastie. Seine Nachkommen sind zwar oft nicht besonders schön – aber dafür besonders talentiert.


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                        • ehem
                          ehem kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Ohhhhh .... tut mir leid, ich verfolge diesen Threat nur Phasenweise und überfliege meist nur....... löschen???

                          edit: habe Deinen letzten Beitrag erst jetzt gelesen..... wie wahr! Schade, dass solche Leute wie Du einen Job haben und nicht hier in den Verbänden tätig werden können/wollen...... ich bin immer mehr begeistert von Dir und Deinen Beiträgen...... und ich überlege gerade, ob ich nicht doch wieder was "vernünftiges" machen sollte.
                          Niederlande war aber auch in den 80 und 90ern in der gleich Position wie wir jetzt - damals spielte sich alles hier ab und alle Kunden wollten nach Deutschland um hier Pferde zu kaufen..... man sollte sich mal anschauen, was die explizit gemacht haben, um jetzt so dazustehen......
                          Was auch nicht zu vergessen ist: AH schwimmt gerade in einem noch nie dagewesenen Aufwschwung mit, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft - auf der einen Seite müssen Freizeit- und Amateurreiter ihre Pferde verkaufen oder STälle müssen zu machen, weil Gemeinden auf die Idee kommen, die "ach so reichen Reiter" zu besteuern, auf der anderen Seite wissen die Millionäre(skinder) nicht, was sie mit Ihrer Zeit anfangen sollen und vertreiben sich diese mit teuren Spielzeug und reiten in der Weltgeschichte herum. Auch ein Helgstrand unterliegt der Gentik und kann sich nicht die Mendelschen Gesetze verändern und noch haben wir eine Basis auf der wir aufbauen können.
                          Zuletzt geändert von ehem; 11.06.2019, 16:26.

                        • cps5
                          cps5 kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Aber gerade Schockemöhle ging - zumindest in der Vergangenheit - nur sehr bedingt nach Leistung, sondern vor allem nach Verkaufserlös. Dem obigen Zitat von Joris Brabander liegt genau das Schockemöhle-Problem zugrunde. Mit der Bedeutung des Bundeschampionats sind bei den Springpferden die sich selbst in sinnloser Weise überspringenden Kraftmeier entstanden, die so herrlich basculieren und für den Reiter beruhigende Luft zwischen sich und die Stangen bringen, denen aber bei Championaten und in Stechen entweder die Kraft oder die Reaktionsschnelligkeit ausgeht. Schockemöhle hat die Bundeschampionate dominiert. Man kann nur darüber sinnieren, ob die Kraftspringer deswegen so an Bedeutung gewonnen haben, weil er so viele davon vorgestellt hat oder ob er diese Pferde gezogen und vorgestellt hat, weil sie so gefragt waren. Also ob das Huhn oder das Ei zuerst da war. Das spielt heute aber keine Rolle mehr.

                          Wenn wir die negativen Einflüsse in der Dressur- und Springpferdezucht zusammentragen, können wir uns fragen, welchen Anteil diese - meiner Meinung nach - völlig überschätzte Zirkusveranstaltung für heranwachsende Pferde daran hat. Ich weiß nicht, ob es in den Niederlanden oder in Belgien ein Pendant gibt; ich habe jedenfalls nichts gefunden.

                          Schockemöhle - und jetzt auch Helgstrand - werden zumindest versuchen, andere Züchter vom Markt zu verdrängen. Mit den Möglichkeiten, die sie sich erarbeitet haben in kaufmännischer und logistischer Hinsicht sowie ihrem zweifellos vorhandenen weitverzweigten Netzwerk. Das muss ihnen natürlich der Neid lassen, aber Beispiele wie - hier erwähnt - For Pleasure und viele andere zeigen, dass nur durch die Vielfalt einer großen Züchtergemeinschaft und deren persönliche Erfahrungen, variierende Blutlinien und nicht zuletzt auch deren persönlichem Geschmack verhindert werden kann, dass die Zucht zu einseitig wird und nicht mehr gegensteuern kann, weil manches auf der Strecke bleibt, was zwischendurch mal unmodern oder nicht schnell genug erkannt wurde.

                          Ob die Reitpferdezucht nun eingleisig (über einen Verband Deutsches Sportpferd) oder mehrgleisig (verschiedene Verbände) auf diese Weise gegen die Wand gefahren wird, ist dann ziemlich egal.

                        • Ara
                          Ara kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          ehem, vielen Dank für die Blumen, aber ich glaube, da überschätzt du meine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Pferdezucht. Strategisch und wirtschaftliche Denken klappt aber und daher graut es mir für die Zukunft. Ich bin immer wieder über den Großteil der Züchter verblüfft. Bereitwillig lassen sie sich wie Lämmer zur Schlachtbank führen. Sie nutzen A.H./PS-Hengste (gilt auch für gewisse andere Hengste) in dem Wissen einen von 500 bis 1000 NK des jeweiligen Hengste zu züchten. Lassen sich ohne Splitting darauf ein, nur alle zwei Tage oder manchmal nur einmal pro Rosse Sperma zu erhalten. Meinen Bedürfnisse nach bestimmten Pferden am Markt zu erkennen, die erst durch den cleveren HH kreiert wurden. Verkünden stolz Auktionspreise, in dem Wissen, dass fast die Hälfte ihres Verkaufserlöses in die Tasche des netten und smarten Geschäftsmannes geflossen ist.
                          Zuletzt geändert von Ara; 11.06.2019, 23:22.
                      • ehem
                        • 10.12.2013
                        • 502

                        Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                        andere Züchter vom Markt zu verdrängen.
                        Das habe ich schon letztes Jahr angeführt - Das Monopol AH und Sh´chockemöhle - aber ganz generell streben Monoplisten dazu, andere aus dem Markt zu drängen.......

                        Dein letzter Satz ist die Zusammenfassung des ganzen Dilemmas!!

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