Pferdesteuer - es wird immer enger....

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  • Elke
    • 05.02.2008
    • 11703

    Sehr geehrte Frau ....,

    haben Sie vielen Dank für Ihre freundliche Mail, mit der Sie uns bitten den Beschluss zur Einführung einer Pferdesteuer, den das Stadtparlament in Bad Sooden-Allendorf am 22. Oktober 2012 beschlossen hat, nochmals zu überdenken.

    Ohne im Einzelnen im Rahmen dieser Email auf die von Ihnen angeführten Argumente einzugehen, die aus meiner Sicht auch sachlich in der von Ihnen vorgetragenen Form nicht haltbar sind, lassen Sie mich Ihnen dazu unsere Sicht der Dinge schildern.

    Ich darf Ihnen versichern, dass auch wir Stadtverordnete nicht „auf der Brennsuppn daher geschwommen sind“ und alle im Zusammenhang mit dem kommunalen Rettungsschirm einhergehenden Maßnahmen ausführlich beraten haben.
    In diesem Zusammenhang hatten hochrangige Interessenvertreter des Pferdesportes die Gelegenheit Ihre Argumente gegen eine solche Steuer vorzutragen. Auch in meinem persönlichen Bekanntenkreis sind Reiter, und ich gestehe ein, dass es mich berührt, wenn just diejenigen, die finanzielle nicht unbedingt gesegnet sind, die derzeit sehr aufgeregt geführte Diskussion dergestalt kommentieren, dass die 17,- €/Monat wohl auch noch aufzubringen sind. Im Gegensatz die finanziell etwas besser gestellten Reiterinnen und Reiter vehement protestieren und mit Klagen drohen.
    Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass Reitsport kein Luxus ist!
    Dessen ungeachtet gewinne ich zunehmend den Eindruck, dass in vielen Blogs und Kommentarfunktionen nur ein Teil der Argumente betrachtet werden, die die Vertreter der städtischen Gremien in Bad Sooden-Allendorf bei den intensiven Beratungen um den Beitritt zum Rettungsschirm der Hessischen Landesregierung zu beachten hatten.
    Ich erlaube mir deshalb Mail einen Artikel aus der heutigen Ausgabe der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen beizufügen, der die Gesamtproblematik des städtischen Haushaltes zumindest im Ansatz beleuchtet. Die Ergebnisse von 7 mehrstündigen zusätzlichen Beratungen des Haupt- und Finanzausschluss lassen sich aber leider nicht in einem Artikel vollständig wiedergeben.
    Es ist also keineswegs so, dass der städtische Haushalt einzig auf dem Rücken der Pferdebesitzer saniert werden soll. Im Zusammenhang mit den Beratungen zum Beitritt zum Rettungsschirm wurden über 40 Einzelmaßnahmen beraten und zum Teil verworfen, die Pferdesteuer ist nur eine von diesen Maßnahmen. Nebenbei sei angemerkt, dass es im städtischen „Dienstwagen-Fuhrpark“ keine Luxuslimousinen für Bürgermeister und Kämmerer gibt, sondern vielmehr Unimog, Rasenmäher, Multicar, Schneepflug und einige PKW für die Stromableser der Stadtwerke etc.
    Ich kenne keinen Stadtverordneten, der gerne Kindergartengebühren und Grundsteuer erhöht, die Stadtbücherei schließt und in vielen anderen Bereichen der freiwilligen kommunalen Leistungen massive Einsparungen vornimmt. Ganz zu schweigen von der Maßgabe im städtischen Personalhaushalt bis 2020 die Summe von 1.000.000,- Euro durch sozialverträglichen Personalabbau einzusparen. Negativ formuliert ist das nämlich massiver Abbau von Arbeitsplätzen.
    Auch erhalten Stadtverordnete und Magistratsmitglieder kein fürstliches Abgeordnetensalär an dem gespart werden könnte. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung werden auf 7 bzw. 27 Mitglieder reduziert. Beide Gremien sind mit demokratisch gewählten und ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern besetzt. Der Stadtverordnete erhält pro Sitzung eine Aufwandsentschädigung von 10,50 Euro, die gem. Beschluss vom Donnerstag um 2,- Euro gekürzt wird. Zusätzlich werden die Sitzungsunterlagen nicht mehr in gedruckter Form verteilt, sondern den Stadtverordneten elektronisch per Mail zugestellt. Je nach elektronischer Ausstattung (nicht jeder hat ein iPad) eine zusätzliche Belastung von ca. 40,- Euro im Monat, wenn ich alle Unterlagen am heimischen PC ausdrucke. Dem steht eine Pferdesteuer von ca. 17,- Euro/Monat gegenüber.
    Um den städtischen Haushalt, der nicht in den letzten drei Jahren, eher in den letzten beiden Jahrzehnten, in die Miesen gefahren ist, zu sanieren, ist es unabdingbar, dem „Rettungsschirmprogramm“ der Hessischen Landesregierung beizutreten. Auch sind die Schulden nicht der „Dummheit der Kommunalpolitiker" geschuldet. Gesundheitsreform und immer weitergehende Zuweisung kommunaler Pflichtaufgaben bei unzureichender finanzieller Ausstattung der Gemeinden sind Ursachen, die auf gemeindlicher Ebene nicht beeinflusst werden können.
    Die Aufnahmebedingungen für das Rettungsschirmprogramm verlangen pro Einwohner knapp 800 Euro an Ausgaben einzusparen oder zusätzliche Einnahmen zu erzeugen. Hierzu wurde in den städtischen Gremien in etlichen zusätzlichen Sitzungen und Beratungen über 40 Maßnahmen beraten, die dem Grunde nach alle Bevölkerungsgruppen belasten. Ich kann Ihnen versichern, dass völlig unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Partei, keinem Abgeordneten die Entscheidung für belastende Maßnahmen leicht gefallen ist. Das betrifft die Erhöhung der Kindergartengebühren ebenso wie die Erhöhung der Hundesteuer, der Grundsteuer, weiterer Abgaben und auch das Streichen von freiwilligen Leistungen zum Wohle des Bürgers.
    Abschließend möchte ich anmerken, dass der Beschluss zur Einführung einer Pferdesteuer, grundsätzlich von allen Fraktionen getragen wird. Bei einem Abstimmungsergebnis von 15 Ja-Stimmen bei 13 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen gab und gibt es Befürworter dieser Steuer in allen Parteien, die derzeit im Stadtparlament vertreten sind. Die Pferdesteuer wird damit in einem Partei übergreifenden Konsens eingeführt.
    Ich hoffe mit meinen Ausführungen einige Informationen geliefert zu haben, dass wir die Pferdesteuer keineswegs unüberlegt und leichtfertig eingeführt haben.



    Mit den besten Wünschen für besinnliche Adventszeit verbleibe ich


    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Ruess

    Kommentar

    • Elke
      • 05.02.2008
      • 11703

      Meine Antwort:

      Sehr geehrter Herr Ruess,

      danke für Ihre Antwort.
      Was viele von uns Reitern und Pferdefreunden massiv aufregt, ist die Tatsache, dass Honorarkonsul von Eymer (sorry, Nomen est Omen) die Stadt im Endeffekt in Schulden gestürzt hat, sich leisten kann, die Gebühren einfach nicht zu zahlen und dann andere, egal jetzt welche Gruppen, den Schaden zahlen sollen.
      Wer bitte sehr ist den auf die "glorreiche" Idee gekommen, nach der Gesundheitsreform, die die Bäder in Probleme gestürzt hat, ein Thermalbad zu bauen, und es dann, statt es zu schließen, in kommunalen Besitz zu überführen? Sie selbst führen die Gesundheitsreform als ein Problem an. Meiner Meinung nach ist sie der Anfang der ganzen Probleme gewesen.
      Aber das hilft jetzt nicht weiter.

      Was massiv beklagt wird, ist die Tatsache, dass die Schuldigen, sei es o.g. Honorarkonsul oder Herr Gundlach oder andere, in keiner Weise belangt werden. Die müßten angeklagt werden und gepfändet, bis nichts mehr geht, und zwar schnellstens, bevor die Gelder in Südafrika oder sonstwo verschwinden.
      Durch die Anhäufung von Schulden über Jahre ist es doch erst zu dem Dilemma gekommen.
      BSA hat vor dem Thermalbad auch gelebt, 500.000,-- Euro Minus pro Jahr weniger, wenn das Bad geschlossen wird oder in private, ehrliche Hände übergeben.
      Das Sportinternat mit 16 Schülern kann nur ein Verlustgeschäft sein, das lehrt schon der gesunde Menschenverstand. Warum werden diese Schüler nicht privat untergebracht und das Gebäude z.B. zum weiteren Altenheim umgebaut. Nach der heutigen Rechnung nehmen die Älteren in unserer Gesellschaft zu, so dass das sicher eine Idee wäre.
      All dies würde Sie auch unter den Rettungsschirm bringen und es würde keinen Bürgen von BSA belasten.
      Außerdem wäre es sicher einfacher und verständlicher, wenn jährlich jeder Einwohner mit 800,-- Euro belastet wird, und dies Geld von der Steuer absetzen könnte. Dann bräuchten die bisher ohnehin gesponserten Kindergartengebühren, die Grundsteuer und die Pferdesteuer nicht erhoben bzw. erhöht werden.

      Der Schaden, der Ihrer Stadt durch diese Geschichte entstanden ist, wird auch nachhaltig sein. Eine Stadt mit einem Sportinternat, die, anstatt die Pferde ins Internatsleben zu integrieren und so weitere Schüler zu bekommen, Sport besteuert, sorry, das ist irgendwo absurd.
      Das Schlimme an der ganzen Sache ist ja auch, dass alle Kommunen nur darauf warten, dass BSA als Vorreiter durchkommt und einen Gesundheitssport besteuert. Weiterhin ist ja die Summe flexibel, was insgesamt uns allen Angst bereitet.
      Es ist so, dass die Fußballer ihre Fußballplätze und Stadien von den Kommunen bezahlt bekommen, die Reitplätze und -hallen sind privat oder von den Vereinen mit viel Engagement erbaut und erhalten.
      Meinen Sie nicht, dass die Einführung einer Pferdesteuer den Pferdeleuten gegenüber sehr ungerecht ist? Allein die Unterhaltskosten incl. Zubehör, TA, Versicherung etc. sind weitaus höher als z.Bsp. bei Hunden.
      Und die Kommunen verdienen ja auch an den Einstellern in den Vereinen und an den Besuchern von Reitturnieren, den Leuten, die Kutschfahrten mitmachen etc.pp.
      Alles in Allem möchte ich dringlichst bitten, andere Wege zu gehen, denn Pferde sind etwas sehr Besonderes und wir "leisten" sie uns, damit wir an der frischen Luft sind, Kontakt zum Tier haben und nach dem Berufsalltag etwas für unsere Gesundheit tun.
      Für ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

      Mit freundlichen Grüßen

      Kommentar

      • Elke
        • 05.02.2008
        • 11703

        Im Gästebuch sind die Eintragungen jetzt bis 9.30Uhr.
        Ganz schön in Verzug....

        Kommentar

        • Kat
          • 12.05.2004
          • 3533

          Dies hier ist die Antwort auf meine eMail: Sehr geehrte Frau...,

          in Anbetracht des vermehrten E-Mail Aufkommens ist es mir leider nicht möglich direkt auf Ihre Nachricht einzugehen, ich bedanke mich aber für Ihre konstruktive Kritik.

          Mit freundlichen Grüßen

          Christoph von Velsen

          -------------------------------------

          Ich habe gar nicht Stellung zu den politischen Themen genommen, wieso es soweit kam... ich muss sagen, ich bin da nicht voll im Bilde - ist auch nicht meine Region - ich hatte nur allgemein einmal aus der Perspektive eines Pferdebesitzers an meinem eigenen Beispiel geschrieben

          Sehr geehrte Verantwortliche,

          Ich möchte mit diesem Brief versuchen, einmal die Seite der Betroffenen darzustellen. Ich selber lebe nicht in der Gemeinde, aber wenn erst einmal eine Kommune eine solche Steuer erhoben hat, werden viele andere nachziehen.

          Ich selbst studiere Tiermedizin und bin Pferdebesitzer. Ich erspare mir das, indem es für mich keinen Urlaub gibt. Mein Urlaub ist der tägliche Weg von der Box zum Misthaufen. Neue Kleidung habe ich nur, wenn meine Eltern mit mir einkaufen gehen - ich selbst kaufe mir nichts Neues, da es mir persönlich wichtiger ist, dass ich bei Bedarf einen Tierarzt rufen kann, wenn mein Pferd ihn braucht, dass der Hufschmied Geld für seine Arbeit bekommt, und dass ich Medikamente oder andere benötighte Zusatzfuttermittel kaufen kann.
          Mein Pferd ist seit vielen Jahren ein treuer Begleiter, seit 3 Jahren aber nur noch ein Beisteller - eine Sportverletzung verhindert jede reiterliche Belastung. Durch die vielen Therapien ist sie zur Schlachtung ungeeignet, zum einschläfern wiederum noch zu gesund. Ich habe für sie die Verantwortung beim Kauf übernommen, und versuche mein Möglichstes damit sie ihren Lebensabend bei mir verbringen kann.
          Aufgrund schlecher Ernten, der Biogasanlagen und der Erhöhung der MwSt auf 19 % sind die Kosten für die Pferdehaltung explodiert. Irgendwann kann man es eben nicht mehr auffangen.
          Mit einer Einführung der Pferdesteuer treffen sie nicht die angeblich reichen Leute, die ein Statussymbol im Stall stehen haben, sondern die kleinen Leute, die sich den Luxus eines eigenen Pferdes vom Mund absparen (und das meine ich wörtlich)

          Weiterhin gebe ich zu Bedenken, wie hoch die Aufwandskosten sind, in Relation zu den Einnahmen durch eine solche Pferdesteuer?
          Wie sinnig ist es, in der einen Gemeinde eine Steuer zu erheben, aber in der Nachbargemeinde nicht? Die Pferdebesitzer werden vorerst in die steuerfreien Gemeinden abwandern, was sicherlich wiederum dazu führen wird, dass Tierärzte, Stallbesitzer, Reitlehrer, Schmiede, Reitsportgeschäfte weniger Umsatz haben, vielleicht gar arbeitslos werden und somit dem Staat durch Hartz IV oder ALG II auf der Tasche liegen müssen!?Hier entsteht dauerhaft Wettbewerbsverzerrung.
          Der Pferdemarkt ist sowieso am Boden, weil dem kleinen Mann bzw. der kleinen Frau das Geld nur so aus der Tasche gezogen wird - da bleibt nicht viel übrig, um ein Pferd anzuschaffen. Es werden also noch mehr Pferde beim Schlachter landen. Pferdebesitzer die dies nicht übers Herz bringen, lassen ihre Pferde vielleicht auch einfach frei herumlaufen nach dem Vorbild in Irland?!
          Wer soll dafür aufkommen? Tierheime arbeiten ehrenamtlich mit Bezuschussung - woher soll denn das Geld dafür kommen, sollten die Menschen auf die Idee kommen, die Pferde vor dem Tierheim auszusetzen?
          Es fehlt, wie so oft, der Weitblick - ich schlage daher vor, dass vor jeder Abstimmung über mögliche neue Steuern oder anderweitige Gesetze vor Ort recherchiert wird, in dem Fall in den Pferdeställen. Die Nähe der Politiker zum Volk gibt es nicht mehr, ausser vor Wahlen, wenn dann mit dem Tourbus von Kleinstadtmarktplatz zu Kleinstadtmarktplatz getingelt wird.
          Ich hoffe, im Sinne vieler Pferdebesitzer(innen), Reiter(innen) und anderweitiger reitsport- pferdeinteressierten Menschen dass diese Idee endgültig ad acta gelegt wird, denn wenn die Kommune bisher mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht haushalten konnte, dann wird sie es mit 30 000 Euro mehr auch nicht können.
          Wie wir Mediziner es schon in der Uni lernen: statt nur die Symptome zu bekämpfen, sollte man nach der Ursache forschen!

          Es gibt noch soviel mehr zu sagen, aber ich denke, die Kernaussage habe ich rübergebracht, und Romane werden sie in den nächsten Tagen sowieso nicht lesen wollen, da es sicherlich eine Flut an Mails geben wird. Daher verbleibe ich vorerst

          mit freundlichem Gruss
          Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

          Kommentar

          • Jubu
            • 24.05.2011
            • 226

            Wusstet Ihr, dass selbst die kleinen Kommunen jährlich einen 5-Stelligen Betrag aufwenden, um die Fußballplätze der ansässigen Vereine zu mähen? Ja, richtig gelesen: die Fußballer bekommen den Rasen von der Stadt gemäht! Kann mir irgendjemand erklären, welches Argument es rechtfertigt, dass die Pferde nun die Haushaltslöcher stopfen sollen? Wo bitteschön verursachen die denn so horrende Kosten?! Die Reitvereine krebsen alle am Existenzminimum rum und sind froh über jeden Neuzugang... Und die dämlichen Fußballer kriegen die Kohle noch hinterhergetragen. Sollen die doch ne Fußball-Steuer einführen! Oder ganz einfach das Mähen einstellen. Es kommt schließlich auch keiner von der Stadt um den Reitvereinen die Hallen durchzufahren! Da geht mir echt die Galle hoch!

            Kommentar

            • steffie1910
              • 30.06.2011
              • 2714

              Vielleicht die Pferde zum mähen (grasen) auf den Fussballplatz schicken ???

              *ironiemodus wieder aus*
              Zuletzt geändert von steffie1910; 26.11.2012, 13:36.

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              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10940

                Elke, prima!!!

                Kommentar

                • Elke
                  • 05.02.2008
                  • 11703

                  Danke.

                  Kommentar

                  • silas
                    • 13.01.2011
                    • 4018

                    Ja, Elke - ich bin auch restlos begeistert von Deinem Einsatz!

                    Eure Mails und die Antworten lese ich heute abend nochmal genau durch um dann ebenfalls nochmal eine Rundmail an die Herren und Damen zu verfassen.

                    Jubu, das ist bei uns in der Gemeinde ebenso - allerdings wird der Fußballplatz auch "öffentlich "genutzt.

                    Ganz aktuell stelle ich fest, bei uns in der Gemeinde scheint die Demokratie noch zu funktionieren - hier versuchte ein Kommunalpolitiker sich für dubiose Pflegeleistungen mit Grund "bezahlen" zu lassen. Erst hat ihn das zuständige Gericht verurteilt, nun tritt er stückchenweise von seinen öffentlichen Ämtern zurück. Geht doch!
                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                    Kommentar

                    • Elke
                      • 05.02.2008
                      • 11703

                      Danke, ich werde ja ganz rot...so viel Lob bin ich nicht gewöhnt.

                      Ich denke, in der Angelegenheit kommt man nur mit Sachlichkeit weiter, Polemik hilft da nicht.
                      Da ich nur wenige km von BSA entfernt wohne, habe ich kein Problem damit, mich mit den Herren und Damen zu unterhalten.

                      Kommentar

                      • Kat
                        • 12.05.2004
                        • 3533

                        weitere Antworten von Herrn Ruess und Herrn Hottenroth - die Standardantwort, die wohl jeder mittlerweile in diversen Forenbeiträgen schon mehrfach lesen durfte.
                        Bei Herrn Ruess habe ich mich für die persönliche Anrede bedankt - ob es darauf noch eine Antwort gibt? Ich bin gespannt - Sehr geehrter Herr Ruess,

                        haben sie vielen Dank, dass sie sich die Zeit genommen haben, mir die gleiche Mail zukommen zu lassen, wie so vielen anderen Schreibern. Aber in Anbetracht des Sturm´s den sie heraufbeschworen haben, bin ich sehr froh, dass ich immerhin persönlich angesprochen worden bin. Auch wenn ihre Antwort für mich nichts Neues bereit hält, da ich diesen Brief in diversen Foren und auf Facebookseiten bereits mehrfach lesen konnte.
                        Ich möchte wirklich sachlich bleiben, aber mir fällt es schon sehr schwer, da auch diese Standardantwort wiederum zeigt, dass in der Politik tätige Menschen ihre Phrasen solange wiederholen, bis sie sie selber glauben -quasi mantraartig. Fragen, Anregungen und Kritik werden und können so natürlich nicht beantwortet werden.
                        Schade dass der Steuerzahler es ausbaden darf, dass Politiker sich selbst sowieso am nächsten stehen und dann auch noch mit Scheuklappen durch die Welt laufen.

                        In Anbetracht des besonders rauen Lüftchens derzeit, und der Sturmflut an Mails, die sie heute und sicherlich in den nächsten Tagen noch erreichen werden

                        verbleibe ich dennoch mit freundlichen Grüssen

                        --------------------------------------------------

                        Herr Hottenroth hat eine Kurzvariante davn bekommen... bringen wird es nix, ausser einer weiteren Mail in den heutigen Posteingangsflutwellen. Der stete Tropfen höhlt den Stein, oder wie war das?
                        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                        Kommentar

                        • Kat
                          • 12.05.2004
                          • 3533

                          Elkes Briefe sind super und sehr sachlich. Leider wird sich darüber wohl trotzdem keiner mit dir unterhalten. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und wünschenswert wäre es allemal.

                          Für diejenigen, die nicht bei Facebook sind, hier mal ein Brief zum schmunzeln (Erlaubnis der Verbreitung hat die Verfasserin gegeben):

                          Auf der Suche nach einer Einnahmequelle

                          Nun, ich merke von Jahr zu Jahr, dass das mir zur Verfügung stehende Einkommen immer weniger wird. Leider erklärt sich mein Arbeitgeber nicht bereit, dieses Finanzloch zu schließen. Nunja, vielleicht hätte ich an manch anderer Stelle noch mehr sparen können. Wenn ich alle Fixkosten abziehe, bleiben mir ca. 300 Euro monatlich, um mein Kind und mich zu ernähren. Das ist verflixt eng. Ich brauche einen Plan.
                          1. Zuerst kündige ich. Es spart Spritgeld, wenn mir die Arbeitsagentur monatlich überweist.
                          2. Den Schlüssel meines Hauses übergebe ich der Gemeinde, soll die sehen, womit sie Haus und Hof instand hält.
                          3. Der Hund kommt ins Tierheim, spart Futterkosten.
                          4. Auch die alten Pferde gebe ich dort ab, spart ebenfalls Futterkosten.
                          5. Schmied und Tierarzt haben nur noch eine Anlaufstelle, spart Sprit und schont die Umwelt.
                          6. Mal sehen, wer mir das Kind abnimmt, da muss ich mal sehen. Vielleicht will der Herr Bürgermeister die Verantwortung übernehmen ? Der könnte dem Kind auch erklären, warum die Tiere weg sind und sich dann das Geheule anhören.
                          7. Auch den Landwirt muss ich nicht mehr belästigen, wenn ich Heu, Stroh und Hafer kaufe. Der Mann hat zukünftig viel mehr Zeit. OK, Verdienst halt nicht.
                          8. Ich ziehe in eine überschaubare Wohnung um, wenn was kaputt ist, wende ich mich an die Hausverwaltung, für Strom und Heizung ist das Amt zuständig. Mittlerweile falle ich bestimmt in Hartz IV
                          9. Auch höhere Spritkosten und Strompreiserhöhungen treffen mich nicht mehr
                          10. Pferdesteuer, ja, kein Problem. Zahlt ja dann das Tierheim
                          Ich sehe schon, ich hatte einen völlig falschen Lebensplan. Vielen Dank, liebe Politiker, dass ich darauf aufmerksam gemacht wurde.

                          Mit freundlichen Grüßen

                          Manuela H.
                          Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                          Kommentar

                          • Jubu
                            • 24.05.2011
                            • 226

                            Haha, cool!

                            Kommentar

                            • Syrah
                              • 01.05.2009
                              • 1735

                              In meinem Brief habe ich auch eine Fußballsteuer vorgeschlagen. Mein Sohn ist in der F-Jugend vom 3. FC Pusemuckeln. Der Platz ist immer beleuchtet, ordentlich gemäht, dauernd sind irgendwelche Spiele, jetzt in der Hallensaison auch drinnen, geheizt, mit Licht und allem drum und dran. Bezahlen mußte ich dafür bislang noch nicht einen Cent. Warum eigentlich nicht?? Das würde ich sogar noch einsehen, denn hier erbringt jemand eine Leistung für mich, bzw. für meinen Sohn, die ich in Anspruch nehme, und zwar freiwillig. Der Jahresbeitrag der Vereine ist lächerlich gering. Warum kommt für solche Extra-Kosten die Gemeinde auch, ganz sicher auch in BSA? Zumindest könnte man es den werten Fußballeltern wohl zumuten, selber Rasen zu mähen, oder kommt in Zukunft jemand von der Gemeinde, um den Pferdestall des örtlichen Reitvereins auszumisten? Da können es auch die Mitglieder, also die, die davon profitieren. Und die Fußball-Spieler oder Leichtathleten dürfen auch gerne ihren Platz selber in Stand halten. In jedem RV gibt es Arbeitsdienst, usw.! Das wäre doch schon mal eine tolle und faire Einsparmöglichkeit für die Kommunen!
                              Und ich glaube auch nicht, dass sich der Fußballplatz samt Nebengebäuden (Umkleide und permanent abgesperrtes Damenklo) von alleine durch ein Wunder erstellt hat. Nicht mal hier im stockkatholischen Emsland glaube ich an ein solches Wunder...

                              Ansonsten würde mich mal eine rechtliche Einschätzung der Finanzlage in Bad Sooden interessieren. Kann man Politiker wirklich nicht haftbar machen? Was ist mit dem Typen, der für die Sache mit dem Thermalbad und dem Parkhaus verantwortlich ist, bzw. den Politikern, die das ganze mitgetragen haben? Das Bad steht wohl noch, das Parkhaus auch. Warum wird sowas im Zweifelsfall nicht zwangsversteigert, wie das zweifelsohne auch mit einigen Pferden noch passieren wird?? Wieso sind Politiker nicht verpflichtet, 'ihre' Gemeinden zu führen, wie ein ganz normales Unternehmen? Jeder normale Bürger, auch ohne eigenen Betrieb, muß seine Ausgaben und Einnahmen aufeinander abstimmen. Überzieht er dauerhaft sein Konto, macht die Bank oder ein anderer Gläubiger den 'Laden' dicht. Die Tatsache, dass es eine Privatinsolvenz gibt, mit lächerlichen Konsequenzen, finde ich schon schlimm genug. Zumindest gehört jemand, der selbstverschuldet insolvent geht, einige Zeit in den Bau, meiner Meinung nach. Wer in der Lage ist, ein Girokonto zu eröffnen, sollte wenigstens die Grundrechenarten beherrschen.

                              Aber am Beispiel von Bad Sooden zeigt sich wieder einmal, dass man nur in genügend großem Stil betrügen muß, dann kommt man ungeschoren davon.
                              Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                              www.gestuet-hilken.de

                              Kommentar

                              • steffie1910
                                • 30.06.2011
                                • 2714



                                Bißchen runterscrollen, scheint schon weiter zu gehen (Quelle FB)

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                                • Furioso-Fan
                                  • 12.08.2004
                                  • 10940

                                  Elke, Du hast hoffentlich schon Kontakt zu ihr, ich hab ihr gestern abend Deine Mail weitergeschickt.

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                                  • Dark-Angel
                                    • 04.12.2008
                                    • 1404

                                    Oh man, das betrifft wirklich nicht nur die Pferdeleute aus BSA sondern uns Alle!! Der Link von Steffi zeigt, dass bereits mehrere Gemeinden rund um BSA ernsthaft die Pferdesteuer als zusätzlichen Einnahmequelle in Erwägung ziehen Das wird nun immer weitere Kreise ziehen - schlimmstenfalls sind dann alle Bundesländer betroffen Was können und sollen wir tun?

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                                    • steffie1910
                                      • 30.06.2011
                                      • 2714

                                      Bund der Steuerzahler hat auch nen Brief verfasst (Quelle FB)

                                      Der Bund der Steuerzahler hat sein Versprechen gehalten und sich geäußert
                                      Der Bund der Steuerzahler Hessen unterstützt die Gegner der geplanten Pferdesteuer in Bad Sooden-Allendorf. Heute wurde ein offener Brief an alle Mitglieder von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung gesandt:

                                      Offener Brief: Finger weg von der Pferdesteuer!

                                      Sehr geehrte Damen und Herren,

                                      mit Entsetzen haben wir zur Kenntnis genommen, dass Sie als erste Kommune Deutschlands eine Pferdesteuer einführen wollen. Dieses Vorhaben verurteilen wir, denn mit solchen Bagatellsteuern lassen sich tiefgreifende Finanzprobleme wie in Ihrer Stadt nicht lösen. Wir fordern Sie daher auf, diese Pläne zu den Akten zu legen!

                                      Die Absicht, mit der Pferdesteuer das Haushaltsdefizit abbauen zu wollen, ist angesichts eines millionenhohen Schuldenbergs geradezu lächerlich. In Bad Sooden-Allendorf stehen den durch die Pferdesteuer erwarteten jährlichen Einnahmen von gerade einmal 30.000 Euro rund 80 Millionen Euro Schulden gegenüber. Dabei ist zu beachten, dass der Verwaltungsaufwand, der mit der Registrierung der Pferde und der Erhebung der Steuer verbunden ist, möglicherweise den prognostizierten Erlös übersteigen könnte. Somit wird der erhoffte Einnahmeeffekt ad absurdum geführt.

                                      Schon durch die Ankündigung der Einführung einer Pferdesteuer hat Bad Sooden-Allendorf einen erheblichen Imageschaden erlitten. Die Reaktionen in den Medien und diversen Internetforen sind nahezu einhellig ablehnend.

                                      Einige Städte und Gemeinden haben die Einführung einer Pferdesteuer bereits diskutiert, sich dann aber doch noch dagegen ausgesprochen. Auch in Bad Soden-Allendorf ist es noch nicht zu spät! Sie haben es in der Hand, die notwendige Satzung nicht zu verabschieden und die Pferdesteuer ad acta zu legen.

                                      Mit freundlichen Grüßen

                                      Ulrich Fried
                                      Bund der Steuerzahler Hessen e.V.

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                                      • silas
                                        • 13.01.2011
                                        • 4018

                                        Werden zwecks Erhebung der Pferdesteuer in BSA eigentlich auch die Amtsschimmel mit erfasst?

                                        Der Bund der Steuerzahler wird mir immer sympathischer.
                                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                        • Syrah
                                          • 01.05.2009
                                          • 1735

                                          Hm. Den Brief hätte jetzt aber irgendwie jeder hier schreiben können. Vom Bund der Steuerzahler hätte ich jetzt irgendwie mehr erwartet. Oder machen die noch mehr?
                                          Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                                          www.gestuet-hilken.de

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