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  • hufschlag
    • 30.07.2012
    • 4143

    Ja klar ihr beiden
    Und wer bei euch Fohlen kauft, muss bestimmt erst mal Vorreiten bevor er kaufen darf

    Ich kenne s erfolgreiche Pferde aus allen Sparten - die wackeln nicht mit dem Ohr, wenn ich sie am halfterstrick anfasse
    aber wahrscheinlich alles Ausnahmen

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    • LunaFFM
      • 02.01.2010
      • 765

      Ja das gibt es oft: der Wunsch dass ein GP-Reiter für viel Geld das nette Pferd vom Hof kauft. In der Realität landen die Pferde von diesen Züchtern meist auf der Auktion (komisch da sucht ma sich den Käufer auch nicht aus, wie past das zusammen?).
      Von dort aus geht es für wenig Geld ins Ausland wo sie bei schlechter Haltung und Ausbildung in der Versenkung verschwinden :-(

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      • Cordalmé
        • 24.09.2012
        • 1878

        Das Hypernervöse braucht kein Mensch...weder der Freizeitreiter noch der Profi, obgleich er sicher damit besser umgehen kann...es ist auch keines Weges so, das das ein Phänomen der Leistungspferde ist...obgleich ich kein Problem damit habe festzustellen das es da sicher häufiger ist...ich stimme aber der Beschreibung zum Thema Auktion und zum Thema Pferdehaltung im Ausland soooo nicht zu...viel schwarz- weiß denken und wenig differenzierte und reflektierte Äußerungen hier



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        Zuletzt geändert von Cordalmé; 31.08.2015, 19:44.

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        • Cordalmé
          • 24.09.2012
          • 1878

          @LunaFFM: ich kann mir zwar vorstellen das es solche Träumer unter der Züchterschaft gibt, allerdings wird das wohl eher der Riege der absoluten Hobbyzüchter mit ganz wenig Ahnung zuzusprechen sein.
          Der häufigste "Verkauf" wie ich ihn kenne ist innerhalb eines in sich geschlossenen Systems Namens "Sport". Auf den besseren Turnieren hat man selbst recht häufig die Gelegenheit gegen Profis oder Halbprofis anzutreten. Diese besagten Menschen erkennen sehr schnell was ein gutes Pferd ist...gerade wenn es von Amateuren geritten wird...diese Pferde müssen nicht mal fehlerfrei vorgestellt werden, weil diese Reiter oder Pferdebesitzer von Profis auch das erkennen...einem Profi fällt der Weiterverkauf auch nicht schwer, da er von Haus aus ein anderes Klientel auf dem Hof hat...jetzt kommt es...diese nehmen sich aber auch noch Reitunterricht beim Profi, weil ihnen der Wert dieser Geschöpfe klar ist und sie verstehen, daß sie sich dem Pferd anpassen müssen und nicht das Pferd ihnen...



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          • marquisa
            • 08.02.2006
            • 3410

            Cordalmé drückt sich zwar nicht allzu diplomatisch aus,aber im Grunde genommen spricht er das Hauptproblem der Vermarktung an.
            Der Amateur braucht ein Pferd,was zu ihm passt,der Profi kann sich besser auf das individuelle Pferd einstellen.
            Der brave Dienstleister hat idR nicht den Grip,um für den Profi interessant zu sein.
            Präsenz und Ausdruck sind oftmals gepaart mit einer starken Persönlichkeit.

            Ganz klar muss der Züchter sich positionieren:
            Geld im Jungpferdealter gibt es für die Pferde mit Go und Grip und der gewissen Ausstrahlung oder sagen wir mit dem Willen für oben drüber.
            Ausbildungspferde sind schwer kostendeckend in jungen Jahren zu vermarkten.
            Der geneigte Amateur sucht (wenn er ambitioniert ist) meiner Erfahrung nach bis max. 30 tds für einen sagen wir mal Vierjährigen,das Gros eher bis max 18 tds.
            So ein Pferd muss sehr viele Komponenten abdecken,angefangen von Gesundheit,über Chic,guten GGA und vor allen Dingen duldsame "Bearbeitungsfähigkeit".
            Da es viele Pferde mit ordentlichen Grundgangarten gibt,muss der Verkäufer Begehrlichkeiten wecken,wie z.Bsp. eine solide Grundausbildung.Die kann das Nachbarmädel in der Regel nicht leisten.
            Ist die Anlehnung nicht stabil,das Angaloppieren nicht am Punkt,das Durchparieren auf dem Kopf,so gibt es Punktabzüge,sprich weniger Kohle.
            Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz: Stecke ich Geld und Zeit in den "Normalen" werde ich es aller Voraussicht nach nie mehr wiedersehen.

            Als Résumé kann ich leider momentan keinen Ausweg aus der Misere finden.
            Ich bekomme Magenschmerzen,wenn ich hier all die kleinen Züchter lese,die nun freudig ihre erste kleine selbstgezogene Herde zum besten geben.Erst eine Stute,und weils so schön war noch eine.Nun sinds schon in der Summe zwei Stuten,deren Fohlen bei Fuße,zwei Jährlinge und eine Zweijährige.

            Noch kosten die nicht viel Geld,aber die müssen doch alle angekurbelt werden?!
            Und wenn ich das selbst nur hobbymäßig auf die Kette kriege gehen die Pferde bestenfalls in der Summe am Rand ihrer Enstehungskosten.Wenn man so richtig Schwein hat.

            Es mag sein,dass der ein oder andere gut durch diese harte Zeit kommt,weil er sich ein Netzwerk aufgebaut hat,oder eine Stute sein eigen nennt,die ausschließlich Knaller in gefragter Größe und Gesundheit bringt.Der genügend monetäre Substanz hat,Durststrecken zu verkraften und auch mal eine Ausbildungsszeit abzuwarten.

            Ich sitze hier in einer Hochburg und fahre täglich an Weiden vorbei,die vollgepfropft sind mit Nachwuchspferden bis ins adulte Alter,fast ausschließlich roh,kaum nennenswerte Fluktuation im Bestand.
            Das scheint die derzeitige Realität wiederzuspiegeln und nicht die handvoll Züchter,die hier posten,sie hätten keine Absatzprobleme.
            Werdet ihr von statistischer Verteilung verschont? Keine Totgeburten,keine zu kleinen Pferde,keine Tüv- Ausfälle? Oder vielleicht auch ein Quentchen Glück?

            Ich bin kein geiziger Mensch,ich halte vier Privatpferde in einer ordentlichen Anlage mit vielen Annehmlichkeiten. Züchten kann ich mir momentan nicht leisten,bzw. will es unter gegebenen Voraussetzungen nicht.Hop und weg weil keine Granate? Oder hoffnungsvoll in Knebelwürzhände,Hauptsache die Kohle stimmt?
            Ich glaube,den größten Gefallen,den ich meinen Pferden momentan tun kann ist eben nicht antizyklisch zu agieren und eben nichtfür den Verkauf zu züchten,solange der Markt sich nicht von selbst bereinigt hat.
            Zuletzt geändert von marquisa; 31.08.2015, 19:14.

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            • Titania
              • 22.04.2006
              • 4374

              Zitat von marquisa Beitrag anzeigen
              Ich sitze hier in einer Hochburg und fahre täglich an Weiden vorbei,die vollgepfropft sind mit Nachwuchspferden bis ins adulte Alter,fast ausschließlich roh,kaum nennenswerte Fluktuation im Bestand.
              Das scheint die derzeitige Realität wiederzuspiegeln und nicht die handvoll Züchter,die hier posten,sie hätten keine Absatzprobleme.
              Werdet ihr von statistischer Verteilung verschont? Keine Totgeburten,keine zu kleinen Pferde,keine Tüv- Ausfälle? Oder vielleicht auch ein Quentchen Glück?
              ...
              Ich glaube,den größten Gefallen,den ich meinen Pferden momentan tun kann ist eben nicht antizyklisch zu agieren und eben nichtfür den Verkauf zu züchten,solange der Markt sich nicht von selbst bereinigt hat.
              Wie wahr marquisa!
              Genau das und die von Dir angesprochene notwendige gute Ausbildung, die eine Menge kostet, hat mich bewogen von ehemals meistens 3 - 4 Fohlen, auf aktuell eines pro Jahr runter zu fahren.
              Über eines kann man sich genau so freuen, wie über mehrere...
              "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

              www.gestuet-reichshof.de

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              • Coolness
                • 23.08.2005
                • 2023

                Wie gesagt am meisten Spass macht noch der Fohlenverkauf zum vernünftigen Kurs, da kein Probereiten oder durchtüven geschieht, alles andere ist momentan Geld verbrennen.

                Wenn man sich jetzt die Auktionsergebnisse anschaut insbesondere Timmel und Co. sollte man weniger Stuten decken oder am Besten noch leer lassen.

                Vechtas Ergebnisse jetzt mal rausgenommen, man fragt sich wieviel da "echt" ist, wenn man die anderen Auktionsplätze sieht.

                Also wir werden nächstes Jahr runterfahren, haben dann noch genug junge Pferde in der "Pipeline".
                www.hof-bargenkoppel.de

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                • Coolness
                  • 23.08.2005
                  • 2023

                  Wie gesagt am meisten Spass macht noch der Fohlenverkauf zum vernünftigen Kurs, da kein Probereiten oder durchtüven geschieht, alles andere ist momentan Geld verbrennen.

                  Wenn man sich jetzt die Auktionsergebnisse anschaut insbesondere Timmel und Co. sollte man weniger Stuten decken oder am Besten noch leer lassen.

                  Vechtas Ergebnisse jetzt mal rausgenommen, man fragt sich wieviel da "echt" ist, wenn man die anderen Auktionsplätze sieht.

                  Also wir werden nächstes Jahr runterfahren, haben dann noch genug junge Pferde in der "Pipeline".
                  www.hof-bargenkoppel.de

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                  • Coolness
                    • 23.08.2005
                    • 2023

                    doppelt hält besser;-)
                    www.hof-bargenkoppel.de

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                    • @marquisa, dass hast du sehr schön geschrieben.
                      Ich habe bis dato alle meine Pferde (bis auf eins) an fördernde und gute Reiter verkauft. Das waren Reiter auf S-Niveau in der Dressur und auch im Springen. Die Pferde werden gefördert und sind laut Aussage der Reiter für den großen Amateursport bestens geeignet. Trotzdem habe ich nicht einen Euro an den Pferden verdient. Den einen Normalen habe ich quasi mit Geld dazu verschenkt. Sprüche, wie ein gutes Pferd verkauft sich immer gewinnbringend , kommen mir zu den Ohren raus. Wenn Pferde mit Amateuren auch bis ins hohe Alter im M bis S-Bereich rumturnen, dann sind das gute Pferde für mich, Punkt! Fehlt es an einem guten Netzwerk, Beziehungen lassen sich auch diese guten Pferde nicht gut verkaufen. Viele die hier tönen, sie würden ihre guten jungen oder ausgebildeten Pferde immer gewinnbringend verkaufen und hätten nur Kracher im Stall, die ihnen quasi aus den Händen gerissen werden, sind in meinen Augen Märchenerzähler. Wenn man dann hinter die Kulissen schaut und mal Den oder Den fragt, hört man schnell, wie dies oder jenes Pferd wirklich verkauft wurde. Meine jungen Pferde stehen alle zur Ausbildung in einen bekannten Sportstall in Brandenburg. Der dort tätige S-erfolgreiche Reiter ist begeistert von meinen Pferde. Sie können also auch für Profis nicht so schlecht sein, trozdem stehen die Käufer nicht Schlange. Vielleicht kommt hier noch ein regionales Problem hinzu.

                      Deshalb habe ich mich auch im Interesse meiner Pferde nun entschlossen, die Zucht erst einmal einzustellen. Derzeit herrscht aus meiner Sicht ein undurchdringlicher Sumpf in den Verbänden und auf dem Markt der Vermittel und Händler. Ohne dortige Kontakte und Vernetzungen ist es für einen kleinen Züchter unmöglich, seine Zucht aufrecht zu erhalten, ohne auf Kosten der Pferde zu sparen und zu schachern.

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                      • darya
                        • 20.02.2005
                        • 3261

                        Danke Marquisa!!! Wie immer auf den Punkt!

                        Ich kenne einige Züchter, die sehr gute Pferde gezogen haben, die aber aufgrund der teuren Ausbildungskosten trotzdem draufgezahlt haben.
                        Züchter, die selber nicht reiten / ausbilden können sind heutzutage fast aufgeschmissen, wenn sie adulte Pferde verkaufen müssen - da sich die Ausbildung einfach so gut wie gar nicht mehr reinholen lässt. Daher ist das dezentrale Modell der kleinen Züchter in meinen Augen langfristig zum Scheitern verurteilt. Die Verbände als "zentrales Organ" der Züchter arbeiten auch nicht für den kleinen Züchter, sondern in erster Linie gewinnoptimiert. Dazu kommt, dass die Reiterei in den Pferdezentren zu wünschen übrig lässt und das dann auch die Qualität der Pferde in den Zentren wiederspiegelt - einen für "Besser" muss man dort tw. sehr lange suchen!

                        Weil sich viele Züchter dieser Problematik bewusst sind boomt der Fohlenzüchtermarkt und gleichzeitig sinkt die Qualität, da viele nach Papier, Mode oder Optik anpaaren. Für die "Sitzenbleiber" zahlt man im Regelfall drauf.
                        Oder man züchtet die Pferde, die jedermann bedienen und ausbilden kann. Die werden mittlerweile tw. teurer als entsprechende Hochleistungstiere bezahlt, da sie eine gewisse "Bearbeitungsfähigket" (danke Marquisa für das schöne Wort) an den Tag legen und der Otto Normalerbraucher mit diesen Pferden besser zurecht kommt (was sich auch in Sporterfolgen bemerkbar macht).
                        Zuletzt geändert von darya; 01.09.2015, 14:28. Grund: Fehlerteufel

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                        • Cordalmé
                          • 24.09.2012
                          • 1878

                          Allmählich finde ich diese Diskussion hier tatsächlich sinnvoll. Seit hier das "Hei- di-dei" weggelassen wird, erreicht man hier mehr und mehr Tiefe, die auch nötig ist...zumindest dann wenn man über das Niveau der Selbstbeweiräucherung hinauswill und auch dann als "echtes Infoportal" dienen will...wir müssen uns ja auch manchmal vor Augen halten, dass es hier vielleicht den Einen oder Anderen "stillen Mitleser" gibt, der gerade jetzt darüber nachdenkt ob er Züchter wird oder doch besser nicht...ich denke Einigen hier ist auch nicht geholfen, wenn man in Diplomatie stirb...machen wir uns alle nix vor...die Pferdezucht ist so stark proffessionalisiert, wie noch nie und nur wenige von uns werden in diesem "Geschäft" überleben. Von Verbandseite ist nur wenig glaubhafte Unterstützung zu erwarten- der Wandel der Verbände war durch gegensätzliche Interessenlage nötig...Die großen Player des Züchtermarktes sind inzwischen an einem Punkt wo nur noch Stuten eingesetzt werden, die selber mind.1,40m Springen erfolgreich gegangen sind !!! Könnt ihr in der Masse eine solche Stutenbasis zu Hause vorweisen?...also ich nicht...Ich habe schon gesagt das aus den Topanpaarung auch immer ein gewisser Prozentsatz "Normale" rauskommen...das deckt sich ungefähr mit dem Prozentsatz der umgekehrt aus "Guten- aber eben nicht sehr Guten" kommt, der überraschend hervorragend wird...wir reden hier also nicht über die Masse !!! Daraus Resultiert aber immer auch folgendes- 1. Ein "Normaler" aus einer 1,40m sporterfolgreichen Stute...also aus Sicht eines Profis...bedeutet nix anderes als "für ganz Groß nicht genug drin- aber geht locker 1,40m Springen...das muss unsereins erstmal hinbekommen !!! Bedeutet 2. Das wir Klein- / Hobbyzüchter nicht einen einzigen Fehler in der Auswahl in Sachen Anpaarung machen dürfen !!! Jeder Fehler wird doppelt teuer...Jetzt kommt noch eine schwierige Geschichte ins Spiel - unsere "scheinbare" transparente Informationsmöglichkeiten und der Wunsch "die passende Rezeptur" kann präsentiert werden...Hengste werden heute nicht mehr nur geboren- sie werden gemacht...vor allem PR technisch...ein Großteil der Züchter lässt sich manipulieren...
                          Ein Beispiel: Hengst xy ist ein guter Hengst, der sporterfolgreichen seine Karriere startet- allmählich wächst das Interesse an Ihm. Als Besitzer des Hengstes biete ich ihn limitiert für 100 Stuten an- man darf sich mit seiner Stute "bewerben"...ich suche mir die Creme de la Creme der Stuten raus- die aus den besseren Stämmen- also die , wo die Wahrscheinlichkeit am größten ist, das es am besten passt- erstens werden durch die künstliche Knappheit die Fohlen sehr gefragt und werden dementsprechend gut bezahlt- schon sind die nächsten Züchter mit ihrem Interesse im "Netz" gefangen...paar Jahre später laufen die ersten vielversprechend im Sport...hier meine Frage, wo landet dieser Hengst xy in der Zuchtwertschätzung sehr wahrscheinlich?
                          Was ich sagen will- Hobbyzüchter wird es nicht mehr geben- wir Klein- Züchter müssen genauso proffessionalisiert arbeiten...müssen unsere Stuten noch besser kennen...ihre Vererbung noch besser einschätzen können...emotionslos die richtige Hengstwahl treffen die "FÜR MEINE STUTE PASST"...
                          Jeder der das nicht versteht wird verschwinden...
                          Davon bin ich überzeugt...





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                          Zuletzt geändert von Cordalmé; 01.09.2015, 14:09.

                          Kommentar

                          • darya
                            • 20.02.2005
                            • 3261

                            Das Problem liegt nicht alleine beim manipulierten Züchter (Beispiel Hengst xy), sondern primär beim manipulierten Kunden, der unbedingt einen Nachkommen vom Hengst xy will. Sobald sich aber herausstellt, dass die Nachkommen von Hengst xy doch nicht halten, was sie versprechen oder die Leistungskurve des Hengstes einbricht bleibt der Züchter auf den Nachkommen sitzen bzw. bekommt keinen Marketingbonus mehr und zahlt drauf (oder wenn es zu viele Nachkommen gibt, häufig wird ja schon der zweite Jahrgang ganz anders bezahlt).

                            So schnell kann man gar nicht züchten, wie sich die Reputation eines Hengstes ändert. Daher auch die vielen Junghengstnutzer - in meinen Augen Glücksritter, die auf den großen Wurf (Hype) hoffen. Eigentlich ist das momentane System vergleichbar mit der Börse - man hofft auf eine unerwartete Wertsteigerung des genutzten Hengstes (seiner Nachkommen) für den maximalen Profit.

                            P.S. Selbst wenn Du den passenden Hengst für Deine Stute findest wirst Du erst Geld sehen, wenn das Produkt weit überdurchschnittlich ist (zumindest, wenn der Hengst gerade nicht "in" ist).

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                            • Ich packt meinen Post mal hier hin, weil denke, dass das hier noch besser hinpasst:

                              So langsam schließt sich für mich der Kreis und eins passt zum anderen. An der Spitze dieses ganzen Luftschlosswolkenkukuksheim sind die Verbände. Die wollen auch keine reellen Zuchterfolge im Sinne von Sporterfolgen, die wollen Auktionsquoten und Schausiegerstuten, Schausiegerfohlen und Hochglanzbildchen.

                              Es ist zum Beispiel für mich ein Unding, dass die Sporterfolge einer Stute und deren Geschwister so gar nichts zählen, wenn die Stute bei der Stutbucheintragung den falschen Brand hat. Da bekommst du eine Eintragungsnote, da würde jeder nur noch sagen, ab zum Abdecker. Eine Stute, die selbst vor ihrer Verletzung mehrfach L-Dressur gewonnen hat und alle M-Lektionen geht und bei Wandenspanner auf der Schau (der ist ja auch nicht blöd) mit der 1d-Prämie ausgezeichnet wurde, die Geschwister hat, die reell im Sport Nr. 1. int. GP erfolgreich geht (unter einer jungen Amateurin) Nr. 2. bis Inter I und Nr. 3 ein gekörte Halbbruder bis M**. Im Gegenzug werden Stuten hoch gelobt, die unter Einsatz von Profis weder selbst noch ihre NK mit der Leistung über A hinauskommen, aber verzückende Pupengesichter auf Stelzen produzieren.

                              Als mir die letzte Verbandszeitschrift des OL-Verbands ins Haus flachterte, wusste ich nicht, ob ich schreien oder lachen soll. Da gibt es doch tatsächlich einen seitenlangen Artikeln von einem Ausbilder. Donnerhall wird dort als immer noch geltender Maßstab im Exterieur eines Dressurpferdes beschrieben. So einen Typ Dressurpferd soll man züchten, denn er hat anatomisch die besten Vorausetzungen für ein sehr gutes Dressurpferd. Wie bitte??? Da lebe ich wohl auf einem anderen Stern. Da ich gerade in diesem Jahr ein Fohlen gezogen habe, dass vom Typ dermaßen von Donnerhall geprägt ist, weiß wie gut dieser Typ Pferd bei der Eintragung im OL Verband ankommt. Nämlich gar nicht, zu altmodisch, nicht genug Knieaktion, nicht edel genug und dann noch Fuchs.

                              Nein, mit Sporterfolgen bei den Stuten kommst beim Verband nicht weiter. Denen reichen Schausiegerin, Ausstellernamen, Pupengesichter und Fohlen mit Knien an den Ohren.

                              So und wenn du nicht nach diesem Rezept der Verbände und Hengsthalter züchten willst, wird es schwer, verdammt schwer. Deine Pferde müssen Leistung zeigen und zwar unter dem Sattel und müssen einen sehr guten bis guten TÜV haben. Das kostet alles Geld und das Geld, das du für die sehr Guten und Guten bekommst reicht selten, um die anderen durchzuschleppen und die Verluste aus Ausfällen auszugleichen.

                              Kommentar

                              • Cordalmé
                                • 24.09.2012
                                • 1878

                                @darya: Sie erinnern sich noch ein paar Seiten vorher an so manche Aussage "wir Züchter sollen uns dem Markt- dem Kunden anpassen?"...da passt Ihr Text konträr gerade sehr gut dazu warum genau das nicht geht. Mit Verlaub- die wenigsten Freizeitreiter haben eben tatsächlich Ahnung und hier geht es nicht um ein Fahrrad was irgend ein Supersportler bei der Tour de France gefahren ist und ich jetzt auch haben will...hier geht's um Genetik !!! Ach was war die Meinung aufgeheizt über so manch "Arroganz"...sei's drum...
                                @Ara: Sie beschreiben es natürlich von der Dressurseite- was ich persönlich als noch schwieriger zu beurteilen empfinde, weil selbst Dressur- Prüfungen an sich und damit auch Ergebnisse immer eine subjektive "Verwässerung" haben...beim Springen gibt's nur oben drüber und in der Zeit...das ist deutlich einfacher einzuschätzen als bei Ihnen im Milieu.
                                Obgleich wir mit unserem BuCHa- Modell genau diesen Blödsinn jahrelang in die verkehrte Richtung betrieben haben und seit kurzer Zeit wieder zurück rudern. Nicht zu letzt, weil die Sieger dort bei der WM der jungen Pferde völlig untergingen aber gleichzeitig tolle deutsche Vererber mit SF, sBs, KWPN oder Z gebrand im Rampenlicht stehen...bestes Beispiel für mich ist immer For Pleasur...was hat man den hier totgeredet...jetzt springen sie uns "mit falschem Zeichen auf dem Schenkel" um die Ohren...Schönspringer alleine sind nicht mehr gefragt- man besinnt sich doch "Oh Wunder" allmählich wieder dem "alten Leistungsblut"...nicht zu letzt auch durch Erfolge wie der von "Professionell Aircare"...ein Pferd absolut frei von "Modehengsten"...großartig...
                                In einem Punkt widerspreche ich Ihnen- es gibt Anzeichen dafür das man von Verbandsseite Begriffen hat, das es ohne Erfolge im ganz Großen Sport nicht geht und damit...denn dann wandert Kapital welches ja in dem Markt da ist, ins Ausland zu unseren Nachbarn...und das heißt auch Sie verdienen weniger...



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                                Zuletzt geändert von Cordalmé; 01.09.2015, 15:49.

                                Kommentar


                                • @Cordame,

                                  ich habe nur eine Dressurstute, sonst züchte ich Springpferde mit Stuten, die mindestens M-erfolgreiche NK haben und deren Großmütter bereits S-erfolgreiche (auch int.) Pferde gebracht haben. Mir geht es mit den NK dieser Stuten nicht anders, weder beim Verband noch beim Verkauf als Fohlen. Ich muss sie schleppen und alle ausbilden. Mein obiges Beispiel war nur der letzte Akt im Trauerspiel.

                                  Bei meinem SF aus 2011 (geht jetzt im 4jährig im Sport) kam der Zuchtleiter auf mich zu und gratulierte mir zu dem tollen Fohlen. Für den Absatz über den Verband, sei die Anpaarung jedoch nicht modern genug. Das Pferd steht nun bei einem Profi und ich wurde bereits viermal gefragt, ob es noch Sperma von Capriol gibt und woher ich den Sperma hatte. Diese Stute möchte ich nicht verkaufen.
                                  Zuletzt geändert von Gast; 01.09.2015, 16:15.

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                                  • darya
                                    • 20.02.2005
                                    • 3261

                                    Okay Genetik soll das Zauberwort sein. Für die Zucht von Top-Pferden für die oberen 2-5% vielleicht, wenn denn ein Profi mit Ahnung vorbei kommt. Oder wenn die Genetik gerade alle haben wollen, ansonsten sehe ich es so:

                                    Lieschen Müller, die gut und talentiert reitet, aus finanziell belastbarem Hause stammt und bis maximal ländlich S reitet hat sich informiert (Stallfunk, Zeitschriften, Turnierergebnisse, WBFSH, FN und Co.). Wenn möglich hätte sie gerne einen echten CO oder BdR im Stall oder einen De Niro, Gribaldi, etc.. Schließlich belegen die Statistiken ja, dass sie ihr Geld bei so einem Pferd gut angelegt hat, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist einen S-Kandidaten zu bekommen. Außerdem soll das Pferd hübsch sein und außergewöhnlich von den GGA (oder der Springanlage) - schließlich sollen alle im Stall Augen machen und sie ein wenig beneiden!
                                    Sie geht daher zu einem großen Vermarkter oder einem Züchter mit entsprechenden Erfolgen oder aktiver Selbstperformance im Internet (z. B. facebook und Co.). Oder sie spricht ihren Trainer an, der auch immer gute Pferde an der Hand hat. Ihr Vater rät ihr gleich beim Züchter von z. B. "Shutterfly", "Weihegold", "Don Schufro" oder einem der anderen, die in den Hochglanzprospekten abgelichtet sind anzurufen. Irgendwer wird Lieschen (bzw. ihren solventen Eltern) ein entsprechendes Pferd verkaufen und sich wahrscheinlich über eine schöne Summe Geld freuen (meist verdienen mehrere dabei) und Lieschen wird hoffentlich glücklich / erfolgreich mit dem neuen Pferd und kann dann immer erzählen wo sie das Tier her hat und mit welchen Berühmtheiten es verwandt ist.

                                    Und jetzt finde den Fehler...
                                    Zuletzt geändert von darya; 01.09.2015, 17:02. Grund: Fehlerteufel

                                    Kommentar

                                    • Penfold
                                      • 22.06.2014
                                      • 802

                                      Zitat von darya Beitrag anzeigen
                                      Okay Genetik soll das Zauberwort sein. Für die Zucht von Top-Pferden für die oben 2-5% vielleicht, wenn denn ein Profi mit Ahnung vorbei kommt. Oder wenn die Genetik gerade alle haben wollen, ansonsten sehe ich es so:

                                      Lieschen Müller, die gut und talentiert reitet, aus finanziell belastbarem Hause stammt und bis maximal ländlich S reitet hat sich informiert (Stallfunk, Zeitschriften, Turnierergebnisse, WBFSH, FN und Co.). Wenn möglich hätte sie gerne einen echten CO oder BdR im Stall oder einen De Niro, Gribaldi, etc.. Schließlich belegen die Statistiken ja, dass sie ihr Geld bei so einem Pferd gut angelegt hat, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist einen S-Kandidaten zu bekommen. Außerdem soll das Pferd hübsch sein und außergewöhnlich von den GGA (oder der Springanlage) - schließlich sollen alle im Stall Augen machen und sie ein wenig beneiden!
                                      Sie geht daher zu einem großen Vermarkter oder einem Züchter mit entsprechenden Erfolgen oder aktiver Selbstperformance im Internet (z. B. facebook und Co.). Oder sie spricht ihren Trainer an, der auch immer gute Pferde an der Hand hat. Ihr Vater rät ihr gleich beim Züchter von z. B. "Shutterfly", "Weihegold", "Don Schufro" oder einem der anderen, die in den Hochglanzprospekten abgelichtet sind anzurufen. Irgendwer wird Lieschen (bzw. ihren solveten Eltern) ein entsprechendes Pferd verkaufen und sich wahrscheinlich über eine schöne Summe Geld freuen (meist verdienen mehrere dabei) und Lieschen wird hoffentlich glücklich / erfolgreich mit dem neuen Pferd und kann dann immer erzählen wo sie das Tier her hat und welchen Berühmtheiten es verwandt ist.

                                      Und jetzt finde den Fehler...
                                      Der Fehler liegt darin, dass Lieschen Müller keine Eltern mehr hat, die ihr Geld geben könnten. Diese hat sie nämlich schon in jungen Jahren erhängt, vergiftet oder erschossen, weil sie ihr so einen bekloppten Namen gegeben haben. [emoji12]

                                      Im Übrigen hasse ich euch alle, weil ihr hier meine Wendy (oder wie die Märchentante heißt) Romantik kaputt macht [emoji23]
                                      Gesendet von meinem HTC One_M8 mit Tapatalk
                                      Zuletzt geändert von Penfold; 01.09.2015, 16:42.

                                      Kommentar

                                      • darya
                                        • 20.02.2005
                                        • 3261

                                        Wie war das noch gleich:
                                        Mit der Zucht und dem Verkauf von Pferden kann man ein kleines Vermögen machen,




























































                                        wenn man vorher ein großes hatte...

                                        Kommentar


                                        • Der Fehler ist, dass Lieschen-Müller, die große/angesagte Genetik sucht, nicht beim Züchter xyz vorbeikommt, sondern gleich bei den Bigplayern aufschlägt.

                                          Wenn ich richtig viel Geld für ein Pferd ausgebe, klinkt es hundert mal besser, wenn ich erzählen kann, den habe ich von PS oder LB und wie sie alle heißen, als der kommt aus Kleintüpfingen von Jürgen Müller oder Karin Schmidt.

                                          Kommentar

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