Germany's next Zuchtleiter?

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  • dressurpferde@email.de
    • 15.02.2012
    • 921

    Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
    und ich habe überhaupt keinen Glauben "an die guten Kräfte" oder will hier irgendwas schön reden. Die Diskussion über Gesundheitsselektion kenn ich seit frühem Jungzüchteralter und vor über 20 jahren haben die Verbände längst drüber geredet. Aber wer weiss denn den Verbleib der Pferde, wer kennt die Behandlungen und wer kennt die Befundungen der Pferde, sei es klinisch, sei es röntgenologisch? Und wenn ich höre, die Röntgenklasse interessiere nur beim Verkaufen, bekomm ich nen kaum für möglich gehaltenen Adrenalinschub!! das interessiert doch die meisten mehr als GGA- und Reitqualität, über die weitere sportliche Perspektive wollen wir gar nicht anfangen zu reden.........
    Wenn man die Sache mit der Gesundheitsselektion wirklich wollte, hätte man es in 20 Jahren auch schaffen können, irgendetwas in diese Richtung umzusetzen! Dass so eine Erfassung keine detaillierte Abbildung geben kann, sollte jedem klar sein, und wird auch sinnvollerweise gar nicht angestrebt werden können. Wie bei der Zuchtwertschätzung hinsichtlich der Sport- und Reitpferdequalitäten kann es nur um grobe Richtungen gehen, die dann dargestellt werden können.

    Natürlich wäre es ideal, wenn diese Gesundheitsstatistik bundesweit über die FN iniziiert werden würde und hier wirklich die Daten gleich von den Tierärzten zur Auswertung in schlichter, vereinfachter Form weitergegeben würden. Das würde die Datenbasis ungleich höher und damit sicherer machen und die Datenbasis würde sich nicht auf z.B. Auktionspferde beschränken. Vergleiche auch zu Alternativrassen wären möglich und die "sogenannten Freizeitreiter ohne Interesse am Turniersport" hätten trotzdem das Gefühl einen Dachverband als Ansprechpartner zu haben, der in einem der wichtigsten Punkte für ein wenig mehr Transparenz sorgt.

    Und das Argument mit den Ungenauigkeiten und Umwelteinflüssen (Haltungsbedingen, Training, etc.) hat man in noch viel größerem Maße bei der Bewertung der Sporteigenschaften, denn die Qualität unter dem Sattel dürfte in einem noch viel stärkeren Maße mit dem Beritt in Verbindung stehen als die Gesundheit mit den Umwelteinflüssen.
    Und auch wenn das Talent unter Sattel für jeden mehr oder weniger leicht selbst nachvollziehbar ist (man bei intensivem Hinschauen auch selbst auf ähnliche Trends kommen kann), ist doch die Zuchtwertschätzung ein gern und viel genutztes Instrument.
    Warum man in 20 Jahren also auf das dringende Bedürfnis am Markt, mehr Transparenz in den Gesundheitsfaktor zu bringen (den man eben mit noch so großem Bemühen und intensivem Hinschauen als einzelner nicht ausreichend erfassen kann), noch immer nicht reagiert hat (und wie es aussieht auch dieses nicht vor hat), ist schon ausgesprochen merkwürdig.

    Es lässt sich schlicht nicht ändern und ist auch nachvollziehbar, dass beim Pferdekauf der Schwerpunkt auf der Gesundheit liegt. Auch ein Auto wird sich nicht allein über die Fahreigenschaften verkaufen lassen, sondern eben vor allem über die Werthaltigkeit (Haltbarkeit, Wiederverkaufwert, Sicherheit etc.). Der Chinaknaller der in jedem Chrash-Test durchfällt und schon nach kurzer Zeit das Zeitliche segnet, wird auch bei noch so gutem Aussehen, Fahreigenschaften oder auch Preis nicht zum Importschlager.

    Und jeder Autokäufer findet es nützlich durch offizielle Test und Statistiken über allgemeine Trends hinsichtlich Haltbarkeit und Nutzungseigenschaften informiert zu sein, die er ansonsten nicht selbst in der Lage wäre abzuschätzen.

    Transparenz ist eines der wichtigsten Parameter am Markt Märkte zu schaffen oder zu stabilisieren, Begehrlichkeiten zu steigern und Zufriedenheit und damit Wiederholungskäufe zu generieren. Fehlende Transparenz hingegen führt nur zu Frust und Unsicherheiten.

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    • Arielle
      • 23.08.2010
      • 2852

      Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
      alle hier im Topic angesprochenen nötigen Themen wurden oder werden in und zwischen den Verbänden diskutiert. Nur haben die Verbände zur Zeit verdammt viel mit sich selbst zu tun und zur Zeit eher begrenzte monetäre Kapazitäten. Durch die Vielzahl der Verbände ist ein gemeinsames Vorgehen doch sehr erschwert und wahrscheinlich ist ein gewisses "ablauern" wirklich da. Über die Notwendigkeit einiger Umsetzungen gibt es eben auch geteilte Meinungen.

      !
      Wenn, wie Du sagst, alle Themen in und zwischen!!! den Verbänden (hört, hört) längst diskutiert werden, warum erfahren wir denn so überhaupt gar nichts darüber? Über die gegenwärtigen Koalitionsverhandlungen in Berlin wird jeden Abend von allen beteiligten Parteien ein Zwischenbericht erstattet. Warum ist Vergleichbares in größen Abständen unseren ZV nicht möglich? Nein, solange nicht Zwischenbericht erstattet wird, glaube ich nicht, dass überhaupt irgendetwas Wesentliche in Bewegung ist. Vielmehr glaube ich Deiner Aussage, dass "die Verbände zur Zeit verdammt viel mit sich selbst beschäftigt sind." Nabelschau nennt man das und führt bekanntlich zu nichts. Warum verdeidigst Du das anstatt zu helfen Druck zu machen, dass dieser Zustand so schnell wie möglich zum Nutzen von uns Züchtern überwunden wird?
      Du führst weiter an, dass "die monetären Kapazitäten zur Zeit eher begrenzt sind". Hast Du irgendeine Vorstellung, wie Moneten in Zukunft wieder in einem Umfang zur Finanzierung dringender Zukunftsausgaben zur Verfügung stehen könnten, ohne gravierende, das heisst strukturelle Kosteneinsparungen?
      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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      • Zitat von silas Beitrag anzeigen
        .

        Guten Appetit! - Ermässigte Umsatzsteuer soll bestimmte Endverbraucher entlasten, bzw als Lenkungsinstrument, deren Hersteller, dazu gehörten auch immer die Landwirte.

        Leider muss man ganz offen sagen, ja in diesem Punkt haben unsere Organisationen gepennt und sind nicht in die Offensive gegangen, auch gilt Pferdefleisch nach wie vor als Lebensmittel (ich mache regelmaessig davon Gebrauch) und wir können unsere Pferde auch als Schlachtvieh eintragen lassen, mit allen Konsequenzen. - Deshalb muss ich trotzdem 19% Umsatzsteuer zahlen / abfuehren. - Nur mit dem Argument, das Pferd habe als Nutzfaktor in der Landwirtschaft ausgedient und sei nun ein "Sporttier" bzw ein Luxusgut, haben sich unsere Funktionaere ueber den Tisch ziehen lassen - ich meine das wortwoertlich. Bereits zu diesem Zeitpunkt war der Umbruch am Pferdemarkt zu spueren, scheinbar aber unseren Funktionaeren nicht bekannt.

        Erst jetzt, wo die Pferdesteuer als kommunale Luxussteuer real wird, kommt da bei der FN wieder Bewegung rein - ob es zu spaet ist, werden wir nach der Normenkontrollklage in Hessen erfahren. Das ist die Realitaet.

        Das mit der Umsatzsteuer ist Quatsch. Kein Verband oder keine Organisation hätte dagegen an können.
        Wir reden hier von EU-Recht.

        Hier hat die EU-Kommission gegen Deutschland geklagt und gewonnen:


        Pferdefleisch wird zwar noch verzerrt (komischerweise nach der Lasagne-Nummer noch mehr), aber das Pferd hat in der Relation von Fleischlieferant zu Freizeit- und Sportartikel klar seinen Stellenwert als Nahrungsmittel in Deutschland verloren.

        Der ermäßigte Umsatzsteuersatz war nicht mehr zu halten.
        Zuletzt geändert von Gast; 22.11.2013, 14:49.

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        • silas
          • 13.01.2011
          • 4024

          Stimmt nicht, Ara. Das Urteil des EuGH liess ausdrücklich Ausnahmen zu, auch für Deutschland, diese wurden jedoch nicht in unser bestehendes Recht eingearbeitet.

          Hier ist tatsächlich ein Versäumnis unserer Funktionäre zu sehen - fehlende Lobbyarbeit nennt man das politisch.
          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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          • Die Ausnahmen betreffen die klare Abgrenzung von Nutztier (Arbeitspferd und Fleischlieferant) und Freizeitpferd.

            Ich glaube nicht, dass sich die FN oder die Verbände der Fleischproduktion oder der Zucht des Arbeitspferde (Rückepferd) verschrieben haben. Von reden wir hier? Es geht um die Zucht und die Vermarktung von Sport- und Freizeitpferden.
            Zuletzt geändert von Gast; 22.11.2013, 15:03.

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            • silas
              • 13.01.2011
              • 4024

              Lies doch bitte mal Kareens Beitrag um die genannte Ausnahme im Nachbarländle, welches von denselben EuGH-Urteil betroffen war.

              Mit etwas gutem Willen würden unsere hochgeschätzten Zollexperten und Betriebsprüfer hier einen Unterschied in der Klassifizierung hinkriegen. Haben sie ja bei ein und demselben Artikel, nämlich einem schlichten Baumwollgriffband füer Tennisschlaeger auch hingekriegt, in gleich sechs! Unterschiedlichen Zolltarif-Nummern.
              Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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              • Arielle
                • 23.08.2010
                • 2852

                Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist von "Einsatz in der Landwirtschaft" die Rede, nicht z.B. speziell von Arbeitstieren zur "Ackerbearbeitung". Und Zuchttiere die in der holl. Landwirtschaft eingesetzt werden, also z.B. auch in der landwirtschaftlichen Zucht, werden dort als Nutztiere betrachtet, und bleiben steuerbegünstigt, oder ?

                Ob Zuchtiere, die z. B. von holländischen Anwältinnen, die nicht Nebenerwerbslandwirtinnen sind, dort auch als "nützliche Tiere" angesehen werden, entzieht sich meiner Kenntnis.
                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                • silas
                  • 13.01.2011
                  • 4024

                  In Österreich steht die Umsetzung dieses EuGH-Urteils gerade in der politischen Debatte - dort formiert sich gerade der Widerstand.

                  Es bleibt interessant, diesen Punkt auch weiterhin zu betrachten.
                  Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                  • hannoveraner
                    • 11.06.2003
                    • 3273

                    ich verteidige nicht, ich relativiere. was meine eigene Meinung zu den einzelnen Themen ist, ist im Augenblick nicht relevant. Wer hier meine Beiträge verfolgt hat, wird wissen, dass ich auch vor knapp 10 Jahren hier bereits die Abschaffung der Körung an der Hand 2,5jährig gefordert habe sowie den komplett transparenten Umgang mit gesundheitlichen Dingen. Keine angst, ich hab auch mit mehreren, auch ausser-hannoverschen "Führungskräften" mit diesen Themen diskutiert. Was glaubt Ihr denn wie Zuchtverband x an die Decke geht, wenn deren Befunde veröffentlicht würden!? Was glaubt Ihr denn, wie groß das Geschrei der Züchter - ausgenommen natürlich der hier anwesenden- wäre, wenn sämtliche Gesundheitsdaten zentral gesammelt und ausgewertet werden würden (Auswertungen würden doch wohl veröffentlicht, oder welchen Nutzen hätten Auswertungen?). Zurecht würden sie sagen: "hängt die Röntgenbilder nicht so hoch!"-----> ja und? Haben Röntgenbilder, grade vor allem im darbenden Mittelklassesegment nicht grad die entscheidende Bedeutung??

                    @arielle: guck nur mal nach, was in den Jahrzehnten auf den Göttinger Pferdetagen und dem Uelzener Pferdeworkshop diskutiert wurde an Themen. Dann wird Dir auffallen, dass sämtliche hier angeregten Dinge, die vollkommen richtig sind, auch alleine auf den Veranstaltungen diskutiert wurden - nur mit dem Einheitszuchtverband, da will keiner ran, was ich verstehen kann. Aber wie viele Verbände mit tlw. individuellen Problemen gibt es derzeit?? Pack die mal an einen Tisch und sag denen, was grad besonders wichtig ist...............

                    jetzt eine konkrete Frage: dürfen Tierärzte Befundungen, Behandlungen & co einfach an dritte geben???? Wagt hier jemand eine konkrete Antwort?
                    auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                    Kommentar


                    • "...soweit das einzelne Tier zur Herstellung von Nahrungs- oder Futtermitteln oder zum Einsatz in der landwirtschaftlichen Erzeugung bestimmt ist“.

                      Wann hast du denn einen landwirtschaftlichen Zuchteinsatz?
                      Es entzieht sich meiner Kenntnis, welchen Anteil das Pferdefleisch an der Fleischproduktion in Holland hat. In Frankreich und England dürfte er definitiv höher als bei uns sein. Deutschland 0,037 Prozent!!!
                      Wo willst du denn da zum allgemeinen Nahrungsmittel kommen?
                      Dann das nächste Problem, wer züchte als anerkannter Landwirt in Deutschland Pferde? Also keine Hobby-Zucht, keine gewerbliche Zucht? Die Prozentzahlen kenne ich leider nicht. Weiß die jemand von euch?

                      Außerdem gilt für Landwirt weiterhin die 10,7 Prozent Besteuerung bei Pauschalierung.
                      Zuletzt geändert von Gast; 22.11.2013, 15:39.

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                      • Arielle
                        • 23.08.2010
                        • 2852

                        @hannoveraner: Sei doch so gut und teile uns Deine aktuelle Meinung zu den relevanten Komplexen mit. Ich habe weder Zeit und noch weniger Lust 10 Jahre alten Beiträgen nachzuschnüffeln, noch in irgendwelchen Protokollen der Göttinger Pferdetage oder Uelzener workshops - so es sie denn überhaupt gibt, und so sie denn auch zugänglich sein sollten - zu forschen.
                        Nein, vielen Züchtern steht das Wasser am Hals, bei anderen ist es längst übergeschwappt, deshalb ist jetzt nicht die Zeit etwas zu relativieren. Dringendes Handeln ist gefragt! Action please und bitte etwas plötzlich!
                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                        • Arielle
                          • 23.08.2010
                          • 2852

                          @ ara: Wenn man willig ist, kann man es dann auch so verstehen?

                          "oder zum Einsatz in der landwirtschaftlichen (Fohlen-) Erzeugung bestimmt ist“.
                          http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                          • silas
                            • 13.01.2011
                            • 4024

                            Wenn man das Umsatzsteuergesetz kennt, findet man auch den Punkt TIERZUCHT, da wird keinesfalls zwischen Nutztier und Sporttier unterschieden, ausser seitdem 1.7.2012 in Sachen Pferd. Hat leider unser Bundestag so entschieden - fehlende politische Lobbyarbeit......

                            Die spätere Nutzung des Pferdes im Sport entscheidet sich in den meisten Fällen nicht beim Zùchter, lesen wir hier ja immer wieder. Ausserdem hätte mal darüber nachgedacht werden können, ob eine reiterliche Nutzung zur Vorbereitung einer SLP oder HLP bereits eine sportliche Nutzung ist, geht es doch bis zu diesem Punkt um Zuchttauglichkeit und aussagekräftige Werte.
                            Zuletzt geändert von silas; 22.11.2013, 16:42.
                            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                            Kommentar

                            • dressurpferde@email.de
                              • 15.02.2012
                              • 921

                              Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                              jetzt eine konkrete Frage: dürfen Tierärzte Befundungen, Behandlungen & co einfach an dritte geben???? Wagt hier jemand eine konkrete Antwort?
                              Solange dass im humanmedizinischen Bereich möglich ist (und umfangreich praktiziert wird), wird es im Pferdebereich wohl kaum Schwierigkeiten geben. Und es geht hier nur um anonyme Daten bei denen bestenfalls Rasse und Vater und ev. Muttervater bekannt sind und nicht um die Weitergabe detaillierter Patientendaten. Auch dürfen diese Detaildaten dann nicht im Einzelnen veröffentlicht werden, denn wenn man auf einer Liste nachschauen könnte, welche Krankheiten bei welchem Tierarzt und mit welcher Rasse diagnostieziert werden, ließe sich das natürlich doch schlußfolgern, welches Pferd sich dann unter Umständen für diesen Befund verantwortlich zeichnet.


                              Keine Ahnung welche Unterteilung sinnvoll wäre, aber sich auf Röntgenbilder/ klassen zu beschränken wäre wohl wenig hilfreich. Das müsste dann eher so aussehen:

                              56.453 Pferde mit Weichteilschäden (Sehnen, Bänder)
                              85.256 Pferde mit Atemwegsproblemen
                              445.398 Pferde mit Knochenbefunden ohne aktuelle gesundheitliche Beeinträchtigung
                              18.465 Pferde mit Knochenbefunden mit aktuellen gesundheitliche Beeinträchtigungen
                              ...
                              und so weiter (Zahlen sind völlig ohne Zusammenhang zur Realität) und daraus dann einen Gesundheitsindex bezogen auf die Abstammung/ Hengste

                              Es wird schon möglich sein, die anfallenden Krankheiten grob in sinnvolle Gruppen aufzuteilen.

                              Und wenn das über die Tierärzte nicht läuft, kann man ja auch erstmal mit den verfügbaren Daten von den Auktionen anfangen (wäre dann halt leider wirklich nur Röntgen und sehr knappes Material). Wichtig ist doch aber, das man anfängt.

                              Langfristig sollte aber eine Datengrundlage zur Verfügung stehen, die dem tierärztlichen Alltag entspringt. Und die Industrie oder auch Versicherungen werden gerne bereit sein, hier entsprechende Datenerhebungen finanziell mitzutragen.

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                              • Für einen Zuchtwert Gesundheit bräuchte man nur relativ einfache und anonymisierte Daten, keine detailreichen Gutachten.
                                Die Weitergabe tierärztlicher Daten kann kann im Vertragswerk geregelt werden. Auch die Nutzung der Daten durch das Zuchtbuch müsste natürlich geregelt sein.
                                Ob Deine SPA, einen Ton hat, teilt der TA dem Verband ja auch mit weil Du ihn damit beauftragstes so geschrieben steht

                                Wenn Du Deinen Hengst zur Körung oder Dein Pferd zur Auktion bringst, musst Du sogar damit leben, dass jeder Hinz und Franz Kaufinteresse bekundet und sich zum halben Körlot ins Reine fragt, wie die denn so im TÜV sind. Sogar wenn Du denjenigen vielleicht als alte Labertasche kennst und lieber nicht möchtest, dass der mit den Röntgenbefunden Deines Pferdes abzieht. Auch nicht schön aber nichts Neues.

                                Überleg mal wie viel an Daten schon zusammenkommt, wenn nur die euthanasieursächliche Diagnose dokumentiert und mit Datum an das Zuchtbuch gegeben würde. Dokumentieren und viele Jahre aufbewahren muss der TA die Diagnose sowieso d.h. die Kosten hat der Halter eh. Und bei den Gesamtkosten von Einschläfern und Entsorgen machen die paar Euro fünfzig für eine TÄ Bescheinigung einfach den Kohl auch nicht fett. Wenn man die Tierärzteschaft mit ins Boot holt ist das gut machbar. Man muss es nur wollen. Man könnte das sogar einfach im Pferdepass eintragen lassen, denn offiziell bleibt der ja schon heute Eigentum des Verbandes (warum eigentlich, wir bezahlen den doch?) und muss nach Ableben an den Verband zurückgeschickt werden. Ich kenne zwar außer mir keinen, der das auch macht aber dann gibt man so einen Pass eben mit einem Pfand aus die es nur zurückgibt, wenn der auch wieder an die Burg kommt.
                                Extra Feld für Todesursache und -Datum rein und fertig. In GB haben sie zum Beispiel auch ein Feld wo bei Hengsten die Kastration mit Datum eingetragen wird. Warum auch nicht. Wie oft läuft ein Reithengst aus Versehen als FN-Wallach herum nur weil keiner darauf hingewiesen hat, dass der aber noch komplett ist? Fehlerquelle. Kann dann weg.
                                Wenn man auch noch Versicherer mit ins Boot bekäme (die übrigens auch alles ganz genau von uns wissen wollen), befände man sich ruck zuck im reinsten Datennirvana und hätte ratzfatz einen so einen Zuchtwert-G. Die Versicherer dürften von allen Beteiligten wohl das allergrößte Interesse an einer verbesserten Gesundheit haben weil sie dann weniger zahlen müssen. Nein, wenn man wirklich wollte und sich reinhängt, wäre es kein Problem.

                                Schlimmer nach hinten losgehen als dieser unsägliche HLP-Index kann es ja nicht. *lach*

                                Ich glaube, der Grund dass wir noch keinen ZWS Gesundheit haben ist ausschließlich der, der uns im Moment überall aufhält. Jeder vermutet erstmal das Schlimmste. Meine eigenen Viecher kommen dabei bestimmt schlecht weg und ich habe Nachteile. Statt die Chancen zu sehen, die sich daraus gerade für die Vermarktung in der Breite ergeben.
                                Die ganzen Friesen, Spanier, Pintos, Quarters und was da noch so rumkreucht haben so was nicht. Dass sich mit einer ZWS niemals die ganze Realität abbilden lässt, steht außer Frage. Aber es würde enorm helfen, überhaupt erstmal damit rauszukommen. Um irgendwo anzukommen muss man sich immer erstmal auf den Weg machen. Davon ist ja nichts zu sehen. Röntgenzuchtwert - wenn ich das schon höre...

                                Es regiert die Angst vor dem eigenen Kunden. Man meint, der Kunde wird auf jeden Fall alles gegen einen verwenden, dem darf man nicht zu viel Information in die Finger geben. Und so tritt der Kunde dann auch dem Züchter gegenüber: Misstrauisch.

                                Die ZV machen es ja auch so vor, indem sie mit den eigenen Mitgliedern genau so umgehen. In Westfalen wurde den Delegierten doch sogar pik vor den Kopf gesagt, dass es dem Vorstand völlig egal ist, was sie denken. Na dann...
                                So weit wollte man in Verden ja nicht gehen und wählte zunächst die Variante "Zwietracht sähen" und weil das nicht so recht zünden wollte ging man über zur Methode "einfach ignorieren, das geht schon wieder weg."

                                Kommentar


                                • Mann, seid Ihr schnell!

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                                  • Man würde lieber anstatt über "Zuchtwerte" etc. mal REEL und EHRLICH ein Pferd ansprechen und welche Vererbung dahinter steckt. Dazu gehört auch mal das ehrliche Ansprechen des Exterieur wie Interieurs - denn solche Dinge sind zum großen Teil mit ausschlaggebend, das in der Summe das Pferd hält,funktioniert etc..

                                    Aber da ha tmman ja hier schon Probleme, das spiegelt ja die "Pferdekultur" wieder..

                                    In diesem Sinne geht die Bartstreicheleinheiten weiter... ändern wird sich da nichts..

                                    Nur eines wird wieder helfen, man wird wieder ein Zahlengewirr erschaffen und es in jeglicher Form interpretieren... das beherrscht man schon immer.

                                    Deshalb wirds nichts.. mit dieser Beamtenzucht auf Wasserwagen Niveau..

                                    Kommentar


                                    • Und mal am Rande bemerkt...man beachte mal die HALTUNGSBEDINUNGEN, wie Junge Pferde aufgezogen werden, wie Junge Pferde nach dem anreiten gehalten werden usw. usw... Solche Dinge werden in diesen Zahlen mist nie einfliesen können. Das jetzige System der Beurteilung der Gesundheit spielt nur den Zwischenhändlern wie Tierärzten zu. Man interpretiert es wie man e sbraucht und wie man zusammen arbeitet.

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                                      • hannoveraner
                                        • 11.06.2003
                                        • 3273

                                        Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                                        @hannoveraner: Sei doch so gut und teile uns Deine aktuelle Meinung zu den relevanten Komplexen mit. Ich habe weder Zeit und noch weniger Lust 10 Jahre alten Beiträgen nachzuschnüffeln, noch in irgendwelchen Protokollen der Göttinger Pferdetage oder Uelzener workshops - so es sie denn überhaupt gibt, und so sie denn auch zugänglich sein sollten - zu forschen.
                                        Nein, vielen Züchtern steht das Wasser am Hals, bei anderen ist es längst übergeschwappt, deshalb ist jetzt nicht die Zeit etwas zu relativieren. Dringendes Handeln ist gefragt! Action please und bitte etwas plötzlich!
                                        ist meine aktuelle Meinung noch nicht angekommen????

                                        die meisten der in diesem Topic angeführten Dinge sind absolut begrüßenswert. Den transparenten und offenen Umgang mit gesundheitsrelevanten Merkmalen halte ich seit langem für überfällig z.B.. Nichtsdestotrotz wird derartiges erst möglich sein, wenn die überwiegende Mehrheit der FN-Zucht dieses ebenso sieht. Grade praktische, aber auch rechtliche wie auch vor allem monetäre Dinge lassen aber anscheinend die Umsetzung bei einigen die Hoffnung zumindest nach hinten schieben. So ähnlich ist es in vielen anderen Dingen auch.

                                        Warum halte ich einen neuen Verband für zweifelhaft? Wann wäre der Verband groß genug, bei den anderen ernst genommen zu werden und erstmal "gehört" zu werden? Es ist relativ einfach, einen Verband aufzumachen, ihn zu führen ist in der augenblicklichen Situation nicht so einfach. In erster Instanz wird sich ein Großteil Unzufriedener melden, die eigentlich notorisch unzufrieden sind. Nehmen wir das Beispiel ZfDP mal kurz: war es vor wenigen Jahren nicht auch so, dass einzelnen Vorstandsmitgliedern die Entlastung per Abstimmung nicht erteilt wurde??? Ohne jetzt zu wissen worum es ging und ob es überhaupt haltbar gewesen ist, gibts nur zwei Möglichkeiten: Die Entlastung wurde zurecht verwehrt---- dann wirft das kein gutes Licht auf die Vorstände eines jungen "liberalen" Verbandes. Entlastung verwehren kann man ja nur, wenn einer golddene Löffel klaut oder vorsätzlich verbandsschädigendes Verhalten extrem auslebt. Ist die Entlastung zu Unrecht nicht erteilt worden, haben sich halt Unzufriedene Gehör verschafft auf Kosten ihrer gewählten Vertreter. Aber wer will sich der Willkür von Querulanten aussetzen???

                                        Viele derer, die Hurra geschrieben haben über einen "neuen Verband" haben ja auch schon kund getan, wie die Zuchtausrichtung sein müsste. Wenn Ihr das genau gelesen habt: habt Ihr das Gefühl, das geht nur in eine Richtung??? ich nicht, aber vlt. kann ich auch nur nicht genau lesen.

                                        Jetzt haben wir Ende November. Die Verbandsversammlungen sind wohl in der Regel im Frühjahr. Warum sammelt man nicht Argumente (contras auch!) für die Gesundheitsdatenbank und deren auswertung und bringt es bei den Versammlungen in den verschiedenen Verbänden auf den Tisch und übt dort sein Recht aus?

                                        Manchmal wird so getan unsere gewählten und bezahlten Vertreter wären was komplett abgehobenes. Das sind alles welche wie wir. auch hier haben nie alle die gleiche Meinung. Engagiert Euch in den Vereinen oder sonstwo. das halte ich immer noch für erfolgsversprechender als sich an die Tastatur zu setzen und alles madig machen ohne sich mit den Vorgeschichten auseinander gesetzt zu haben.

                                        Hinsichtlich Gesundheitsdatenbank: Euch ist aber bewusst, dass die Merkmale auch irgendwie mit den Pferden verknüpft werden müssen um Auswertungen machen zu können?

                                        Die GEsundheitsdatenbank muss kommen um auch evt. genetische Defekte ausfindig zu machen bzw. gen. Dispositionen für Krankheiten oder Befunde. In anderen Pferderassen sind die tlw. schon sehr viel weiter und verschiedene Defekte werden ausgiebig getestet.
                                        auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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                                        • Arielle
                                          • 23.08.2010
                                          • 2852

                                          Das ist doch eine klare Stellungnahme. Danke fürs Farbebekennen!!!

                                          Hast Du eine Idee wie die Entwicklung, die wir ja offensichtlich gemeinsam wollen, trotz der stattfindenden Nabelschau und trotz knapper Kassen in manchen ZV beschleunigt werden kann und aus den bestehenden Verbandsstrukturen etwas Zukunftsträchtiges geformt werden kann?
                                          http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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