Germany's next Zuchtleiter?

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  • Das verstehst Du falsch. Es geht eher um Kooperation (also jetzt nicht die aktuell viel belächelte Art Kooperation bei der man sein Kopierpapier gemeinsam bestellt) und Networking.
    Was ich mir wünsche ist nicht ein Riesen-Konvolut von Gremium sondern eher eine schlanke, schlagkräftige Taskforce die sich ganz gezielt an die Aufgaben macht, die anstehen. Aber eben mit dem Blick in die Weite und nicht auf den eigenen Teller beschränkt.
    Dazu gehören einige Steuermechanismen, die den aktuellen Institutionen vollkommen abgehen. Eine davon heißt Erfolgskontrolle und Rückmeldung.
    Wenn man sich im trial-and-error-Verfahren an neue Dinge herantastet, wie das unter den gegebenen Umständen vonnöten ist, macht es sich gut, wenn man sofort sieht, wie diese oder jene Maßnahme ankommt.
    Dass man es nie allen recht machen kann, steht außer Frage. Auch, dass die Interessen der beteiligten Gruppen teilweise nicht in Deckung zu bringen sind.
    Deswegen wäre es doch sinnvoller, dass eine Interessenvertretung sich auf die Dinge beschränkt, allen gemeinsam am Herzen liegen. Auf die einfachsten aller Fragen reduziert: Züchter möchten für ihre Zuchtprodukte möglichst hohe Preise erzielen, Käufer möchten sie lieber so günstig wie möglich haben.

    Aber Pferdesteuer, Impfterror und das mickelige Reitwegenetz gehen doch wohl zweifellos allen Pferdefreunden auf die Nerven.

    Deswegen fände ich es sinnvoll, wenn man zunächst mal die gemeinsame Schnittmenge abarbeitet und sich erst in zweiter Linie um die Probleme kümmert, die "nur" die Züchter oder "nur" die Halter betreffen. Denn im Moment liegt ja vieles im Argen und bevor man laufen kann, muss man gehen lernen.

    Ein erstes Ziel könnte zum Beispiel sein, das unselige Impfintervall anzugehen. Das sollte eigentlich eine leichte Übung sein, wenn genug Leute mitmachen. Wenn das fällt, nimmt man sich ein weiteres Ziel vor usw.
    Fest steht, dass die Rahmenbedingungen sich nicht von selbst bessern werden und fest steht auch, dass die ZV und auch die FN es im Moment nicht hinbekommen, sich von innen heraus zu sanieren.
    Natürlich muss man auch da weiter dran bleiben aber um eine echte Zusammenarbeit Netzwerkeln werden wir nicht umhin können wenn wir aus dem Dilemma raus wollen.

    Besonders wichtig fände ich, dass man nicht das Kind mit dem Bade ausschüttet. Ich sehe überall im Land tolle Initiativen und gute Leute die in die gleiche Richtung denken und arbeiten. z.B. ist unser hiesiger Pferdesportverband ziemlich aktiv und fortschrittlich unterwegs. Die FN ruft Mitgliedsbetriebe beim Tag der offenen Stalltür unter dem Motto "Komm zum Pferd" auf, die langsam in Gang kommt.
    Das sind so Dinge von denen ich mir mehr wünsche. Bei den Dingen die schief laufen ist es auch an jedem Einzelnen, Druck aufzubauen damit sich etwas bewegt.
    Am Ziel ankommen kann man nur, wenn man sich auf den Weg macht.
    Ich finde, die Influenza-Geschichte wäre ein guter Anfang. Das muss auf jeden Fall weg. Auf dem Weg dahin wird man sicherlich auch sehen, wer vielleicht das Zeug dazu hat, bei einer Neustrukturierung der Interessenvertretung mitzuwirken.

    Davon unabhängig kann man ja eine Züchtervereinigung trotzdem gründen. Sobald die Dinge so laufen wie sie sollen kann man sich damit ja auch wieder den anderen Verbänden anschließen wenn man möchte. Dazu müssten die aber ihre Probleme dann doch erstmal in den Griff bekommen.



    Leider lese ich darüber auch hier bei uns im HG eher selten etwas.

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    • moonlight
      • 04.06.2002
      • 4269

      Das liegt vielleicht an der deutschen Mentalität: Viel meckern, aber selbst anpacken können oder wollen die wenigsten.
      Impfintervalle als "Testballon" find ich super - das ist wirklich der letzte Scheiß...

      Bei genug Druck ist ja auch innerhalb der FN einiges möglich. Beispiel aus dem Sport: Late-Entry-/ Mittwochsturniere etc. Die starren Strukturen von Turnierorganisation und Durchführung stören viele Reiter (vor allem Profis). Inzwischen ist da einiges mehr möglich.

      Ein wichtiger Punkt im Bereich Sport wäre für mich der Ausschluss von 6j. Pferden in Springpferdeprüfungen Kl. A, sobald sie EINMAL platziert sind. Das geht nicht in meinen Kopf - sollen sie doch solange A laufen, bis es ihnen zu den Ohren raus kommt. Routine über kleine Parcours ist doch das A & O. Beispiel: 6j. Stute, Fohlen gehabt, gewinnt ihre 2. Springpferdeprüfung. Müsste laut Reglement also ab jetzt L laufen - keine Parcoursbesichtigung mehr, deutlich höhere Anforderungen. Das Pferd hat aber in seinem Leben erst 2 bunte Parcours GESEHEN! A-Springen/Stil-A etc. geht aufgrund LK des Reiters nicht. Was tut man?
      a) Pferd ständig zum Parcoursspringen / auf Übungsturniere schleppen
      b) Pferd schwächerem Reiter geben, der A starten darf
      c) Pferd ins Ausland geben (Holland/Belgien), da ist alles voll von Trainingsturnieren
      d) Pferd L reiten und gucken, ob es das schon wegsteckt
      e) trotzdem A reiten und den letzten Sprung weglassen...

      Ist doch kein Zustand, oder? Man könnte die Pferde wenigstens ohne Platzierungsmöglichkeit gehen lassen, es geht doch um Routine / Erfahrungen sammeln - das ganze heißt AUFBAUPRÜFUNG...

      EDIT: Sorry, das ist jetzt Germany's next FN / Reitsportorganisation, nicht Zuchtleiter...

      Kommentar

      • carolinen
        • 11.03.2010
        • 3563

        Irgendwo stand hier in diesem Forum doch schon einmal: die Züchter bekommen den ZV, den sie haben wollen. Das ist für die Funktionäre auch nicht immer ganz einfach, wobei diese Feststellung keine Entschuldigung auf ganzer Linie bedeuten soll!

        Man nehme den Hannoveraner Verband:
        Verbands-Delegierten Versammlung. Die Delegierten, die dorthin entsandt sind, werden in den Bezirksverbänden gewählt ("BZV-Delegierte"). Gewählt werden dürfen sie (zumindest in dem BZV, dessen Satzung mir bekannt ist), auf der Bezirksversammlung von den Delegierten aus den Pferdezuchtvereinen ("PZV-Delegierte").
        Wie will man an die Züchter der Basis mit Ideen von oben nach unten und Feedback von unten nach oben kommen, wenn diese Kette unterbrochen ist? Wenn in PZVs offen auf Versammlungen von Vorstandsmitgliedern geäußert wird: "Wer hier [PZV]Delegierter wird oder nicht, bestimmen immer noch wir im Vorstand"?
        Da ist doch schon völlig klar, dass es einen Klüngelkreis im Kleinen gibt, der vor sich hin klüngelt. Verbindung von oben an die Basis und von unten nach oben ist unterbrochen. Es gibt Strukturen, die dafür geschaffen wurden, dass die Meinung der Mitglieder nach oben und von oben nach unten die Beschlüsse kommen. Aber so, doch irgendwie nicht - oder ? Scheint die Allgemeinheit der Mitglieder im PZV nicht sonderlich zu interessieren, dass Kommunikation zwischen Mitgliedern und PZV-Delegierten zu verbandspolitischen Themen nur begrenzt stattfindet.
        Wenn dann auf solchen Versammlungen ein recht allgemeiner und kurzer Vortrag von einem Verbandsfunktionär zu einem sehr aktuellem komplexen Thema gehalten wird, und am Ende gerade mal 2 PZV Mitglieder überhaupt eine Frage zum Thema haben, um wenigstens ein paar Eckpunkte zu erfahren, kommt doch bei dem Funktionär die Botschaft an: "das Volk" will anscheinend gar nichts Näheres erfahren.
        Ist derartiges Vorgehen 20 oder 50 Jahre und länger praktiziert, ist die Kultur in den PZVs derart eingefahren, dass man dieses Stimmviehverhalten schwierig verändern kann. Es gibt aber auch wenig Signale, dass das von den Züchtern gewünscht wird.
        Andererseits: Berichte auf der PZV Versammlung von der Delegiertenversammlung im Bezirk - Fehlanzeige (weiß gar nicht, ob es derartige Versammlung gibt, wird aber wohl). Bericht von der Verbands-DV auch Fehlanzeige. Die Mitglieder sind dumm gehalten (ob unbewusst oder bewusst oder einfach nur weil das schon immer so war, sei völlig dahingestellt und will ich hier definitiv nicht bewerten).
        Ich vermag nicht zu sagen, ob das allgemein so ist oder nicht. Letztlich ist "man" ja nicht überall Mitglied. Es kann sicherlich nicht jedes Detail mit jedem Mitglied diskutiert werden, aber der jeweilige PZV-Vorstand sollte zur Aufgabe haben, dass er vor und nach einer Verbands-DV eine Mitgliederversammlung abhält, in der vorgestellt wird, was auf der Verbands-DV beschlossen werden soll. Erläuterungen, was man an Infos dazu hat, Diskussion mit den Mitglieder, was sie als wichtig erachten würden und was man als "Volksvertreter" mitnehmen kann/soll. Nach der DV erneut eine Versammlung zur Berichterstattung, was auf der Verbands-DV besprochen/beschlossen wurde - schon fluppt die Kommunikation wieder besser. Man muss das ja nicht Mitgliederversammlung nennen (bei dem Wort denken immer alle gleich an Wahlen von Posten und Kassenbericht). Kann doch auch Infoabend oder Stammtisch heißen. Ist aber häufig schwierig für Menschen, die in ihrem Berufsleben nicht häufig oder überhaupt nicht mit derartigen "Meetings" und Abstimmprozessen konfrontiert sind.
        Und hier sehe ich auch den Verband mit seinen Funktionären in der Pflicht: Es muss den PZVs etwas an die Hand gegeben bzw. abverlangt werden, um auch von oben dafür zu sorgen, dass Kommunikation und Transparenz gefördert und gelebt wird. (Trainings, Schulungen ggf. Abfrage von Protokollen, Termine, Moderation durch entsprechend erfahrene Mitglieder ... - sprich Maßnahmen von oben)
        Das Argument auf den PZVs: "einen Stammtisch hatten wir schon mal, da saß dann hinterher nur der Vorstand. Eine Vorstandssitzung einmal im Monat haben wir schon, darum brauchen wir das nicht" wurde gehört und ist einfach nur enttäuschend. Das Argument, es gibt eine Verbandszeitung, da steht dann alles drin, kann nur begrenzt gelten, sonst hätte sich das Gerücht der Vorteilsnahme beim Umbau der alten AAZ nicht so hartnäckig halten können.

        Es mag sein, dass der Ruck im Frühjahr Änderungen bewirkt. Es scheint mir allerdings sehr schwierig, als Mitglied solch evtl. geänderte Tendenzen festzustellen, wenn es gleichzeitig erstaunliche Negativbotschaften zu verdauen gibt.

        Wird z.B. überlegt, zu Versammlungen, die bisher im kleinen Kreise stattfanden, auch Delegierte einzuladen, bitte dieses der breiten Masse gegenüber veröffentlichen. z.B. in der Verbandszeitung. Nicht im Nebensatz in einem Vortrag zu einem anderen Thema fallenlassen. Tue Gutes und rede drüber!!!! Damit die, die sich interessieren, die Chance haben, ihre BZV Delegierten vorher/hinterher anzusprechen. Das Stimmvieh wird sich nicht interessieren - daran wird sich nicht viel ändern! Die anderen muss ich abholen und in der heutigen Zeit natürlich stärker als früher, sonst sind die engagierten Mitglieder, die jeder Verband eigentlich (hoffentlich) gerne hat, bald weg - siehe oben. Dies ist unter dem Aspekt des sich massiv ausweiteren Problem des Ehrenamtes in der Gesellschaft auch für einen Zuchtverband nicht zu unterschätzen...

        Kleingedruckt für die lieben Mitleser: Sehr hilfreich wäre eine Liste aller aktuellen BZV Delegierten z.B. im Internet oder in der Verbandszeitung!
        Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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        • silas
          • 13.01.2011
          • 4024

          Und wenn wir hier schon übers Netzwerkeln reden:

          Über eine DV und deren Beschlüsse, auch Kooperationsvereinbarungen, etc. kann man alle Interessierten auch per Mail benachrichtigen, geht einfach und schnell, kann derart programmiert werden, dass die Mails über Nacht versandt werden, schon ist eine direktere und offene Diskussion im PZV möglich, oder gar Rückmeldung beim zuständigen Delegierten.

          Wenn wir die momentanen Kommunikationswege einhalten, wird uns im Jahr 2 bestenfalls das Ergebnis unserer Anregung aus Jahr 1 mitgeteilt.....das ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit nach meinem Empfinden zu langsam, um zielfuehrend zu arbeiten bzw sich an die notwendigen Veraenderungen zu wagen.
          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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          • Das stimmt. Ein Jahr ist zu lange. Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn Mitglieder auf ihre Fragen oder Eingaben wenigstens eine Antwort bekämen. So wie die Lage ist, bekommen aber in einigen Verbänden noch nicht mal die Vorstandsmitglieder Antworten auf Fragen. Spätestens da hört ein Apparat dann für mich auf zu funktionieren.

            Ich denke, niemand erwartet, dass sich Vorstände oder andere Führungspersonen sofort und auf jede Frage eine Antwort wissen, aber wenn man Ansprechpartner in ihrem Zuständigkeitsbereich anspricht oder -schreibt, dann sollte schon irgendeine Art Antwort kommen und wenn es erstmal ein out of office reply oder ein 'sorry wir können aus Zeitgründen nicht jede Frage beantworten, bitte wenden Sie sich an denundden' ist.
            Einfach ignorieren führt zu großem Frust.
            Was Kommunikation angeht ist die FN den Zuchtverbänden meinem Empfinden nach schon mal deutlich voraus. Wenn ich in der Vergangenheit in WAF angerufen habe oder eine email schickte, habe ich in den letzten Jahren immer eine Antwort auf mein Anliegen bekommen und zwar egal ob es um eine Turnierpferde-Eintragung, eine Auskunft oder eine kritische Anmerkung (z.B. zur Parelli-Demo auf der letzten Equitana) ging. Insofern hat es da ja vielleicht doch Zweck, den Dialog in Sachen Umstrukturierung zu suchen. Es bringt aber sicherlich mehr, wenn wir das gemeinsam tun. Also muss erstmal eine Willenserklärung der Mitglieder her. Weiß jemand, wann die letzte Mitgliederversammlung war? Man kann ja nicht alles auf dem Radar haben.

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            • silas
              • 13.01.2011
              • 4024

              Laut Pferd-aktuell vom 07.05.2013 hat die Mitgliederversammlung dieses Jahr ihr Präsidium neu gewählt - also fand dies Jahr eine Mitgliedsversammlung statt.

              Netter Nebeneffekt dieser Recherche, kann bei Unzufriedenheit direkt noch zwei weiter Herrschaften mal persönlich ansprechen und so vielleicht aus der dritten Reihe mal Kommunikation anstossen.....*hihi*
              Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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              • Arielle
                • 23.08.2010
                • 2852

                Zitat von silas Beitrag anzeigen
                Laut Pferd-aktuell vom 07.05.2013 hat die Mitgliederversammlung dieses Jahr ihr Präsidium neu gewählt - also fand dies Jahr eine Mitgliedsversammlung statt.

                Netter Nebeneffekt dieser Recherche, kann bei Unzufriedenheit direkt noch zwei weiter Herrschaften mal persönlich ansprechen und so vielleicht aus der dritten Reihe mal Kommunikation anstossen.....*hihi*
                Ich denke auch, dass über persönliche Kontakte zu Personen die von innen Einfluß auf die Organisation nehmen können, am effektivsten die notwenigen Dinge ins rollen gebracht werden können. Es kann ja nicht sein, dass da nur Uneinsichtige versammelt sind.
                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                Kommentar

                • silas
                  • 13.01.2011
                  • 4024

                  So funktioniert es in der Politik und in der Wirtschaft auch. So ein Golfplatz oder auch eine gemeinsame Autofahrt (kann auch die Bremer Strassenbahn sein!) sind oft mehr wert als alles andere.

                  Wenn dererlei persoenliche Kontakte dann durch eine gut vorbereitete Interessenvertretung argumentativ untermauert wird, anstaendige, sachliche Oeffentlichkeitsarbeit dabei - dann kann man auch motivieren.
                  Zuletzt geändert von silas; 27.11.2013, 10:51.
                  Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                  Kommentar


                  • Na dann man ran an den Telefonhörer Ich mach mit! Selbstverständlich sitzen überall nicht nur Uneinsichtige und Ignoranten und bis auf ganz wenige Ausnahmen ist auch anzunehmen, dass alle im Grunde dasselbe wollen und nur über den Weg dahin Uneinigkeit und bisweilen auch Ratlosigkeit herrscht. Es ist ja auch nicht so, dass mit den schon geführten persönlichen Gesprächen und Eingaben nichts bewirkt wurde. Das will ich nicht sagen. Viele Vorgänge konnten aufgeklärt werden, der eine oder andere ist auch ins Nachdenken gekommen, hat wie ich auch gefasste Meinungen auf der Basis neuer Erkenntnisse revidiert. Das nennt man landläufig Lernen. Aber es müssen nun auch die nötigen Konsequenzen folgen

                    Kommentar


                    • So. Initiative in Gang:

                      Sehr geehrter Herr Ungruhe,


                      ich weiß, dass Sie viel zu tun haben, dennoch möchte ich mich heute mit einem Anliegen an Sie wenden.
                      Ich bin Tierärztin und Züchterin und seit vielen Jahren Persönliches Mitglied. Mein Betrieb ist auch Mitglied im PSV. Seit vielen Jahren ärgere ich mich schon darüber, dass unsere nationalen Impfbestimmungen eine Influenza-Auffrischungsimpfung im 6-monatigen Turnus vorsehen. Bislang war ich davon ausgegangen, dass eine Angleichung an die medizinischen Standards von heute nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Leider wurde dem entgegen in 2012 sogar eine reduzierte Karenzzeit von +21 Tagen umgesetzt. Andererseits besteht für die lebensrettende Tetanusimpfung gar keine Impfvorschrift.
                      Diese Praxis ist in mehrfacher Hinsicht nicht vertretbar.
                      Aus medizinischer Sicht ist festzuhalten, dass seit mehreren Jahren Influenzaimpfstoffe zur Verfügung stehen, die nach Abschluss der Grundimmunisierung eine wenigstens 12-monatige belastbare Immunität gegen die Equine Influenza gewährleisten.

                      Wir Tierärzte sind gehalten, in einer Weise zu arbeiten, die überflüssige Risiken für unsere Patienten vermeidet. Die durch unsere nationalen Impfbestimmungen erzwungene Verabreichung solcher medizinisch vermeidbaren Injektionen ist demnach mit einem ordnungsgemäßen Arbeiten nicht zu vereinbaren und setzt überdies meinen Berufsstand regelmäßig einer unerfreulichen öffentlichen Kritik aus.

                      Aus Tierhaltersicht ist festzuhalten, dass die aktuellen Impfvorschriften im Mindesten eine vermeidbare finanzielle Belastung darstellen. Viele Tierhalter beklagen überdies deutliche unerwünschte Wirkungen der Impfung an ihren Pferden, die im Einzelfall durchaus tierschutzrelevante Ausmaße annehmen. Aus Anlass eines dieser Fälle schreibe ich Ihnen heute.
                      Glücklicherweise handelt es sich bei diesen Pferden um Einzelfälle und die Impfung als solche stellt fraglos eine sinnvolle Maßnahme zum Schutz unserer Pferde vor dar. Dennoch ist die massenweise Verabreichung vermeidbarer Injektionen weder lege artis noch mit irgendeinem erkennbaren Vorteil zu begründen. Ich möchte deshalb anregen, dass die Regularien schnellstmöglich einer Anpassung an den heutigen Stand der tiermedizinischen Wissenschaft unterzogen werden. Die Ausschöpfung der medizinisch machbaren Impfintervalle ist im Sinne der Pferde wie auch im Sinne der Menschen.
                      Zur Vereinfachung wäre es sinnvoll, eine solche medizinisch, ethisch und wirtschaftlich orientierte Impfpraxis auch seitens der FEI umzusetzen, da die gegenwärtige Regelung ausgesprochen unbefriedigend und für einige reaktive Pferde sogar mit vermeidbaren und fortgesetzten Leiden verbunden ist. Ob es sinnvoll wäre, den meist ohnehin parallel gegebenen und kaum Kosten verursachenden Tetanusschutz in die Bestimmungen aufzunehmen sollte zumindest einmal überdacht werden, da dies eine Sensibilisierung der Pferdehalter für dieses erschreckend oft vernachlässigte und tödliche Risiko bewirken könnte.

                      Wäre es möglich, das Anliegen auf die Agenda für die nächsten Sitzungen des zuständigen Gremiums zu setzen? Sollten Sie Fachinformationen benötigen, bin ich Ihnen gern mit entsprechenden Unterlagen behilflich. Über eine Antwort in dieser Sache würde ich mich freuen.




                      Mit freundlichen Grüßen / With kind regards
                      Kareen Heineking-Schütte


                      We support:
                      http://www.kidsaid.de/en/home.html

                      Kommentar

                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3294

                        bravo!
                        www.muensterland-pferde.de

                        Kommentar

                        • Korney
                          • 05.03.2009
                          • 3514

                          Ja, voll gut!

                          Kommentar

                          • Arielle
                            • 23.08.2010
                            • 2852

                            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                            Kommentar

                            • Syrah
                              • 01.05.2009
                              • 1741

                              Und wir glauben alle an den Weihnachtsmann, bzw. daran, dass sich ausgerechnet die FN um solche Nichtigkeiten schert. Denen ist wichtiger, welcher Champagner bei der nächsten Olympiade in der VIP-Lounge serviert wird...

                              Womit ich nicht sagen will, dass Du nicht vollkommen Recht hast. Ich habe nur aufgegeben, daran zu glauben, dass IRGENDEINE offizielle Organisation in Deutschland mal was Sinnvolles zustande bekommt. Weder die Zuchtverbände, noch die FN, und schon gar nicht die BG oder VIT. Die sind damit beschäftigt, sich selbst zu verwalten und ihre Existenz zu rechtfertigen. Klingt frustriert? Richtig!
                              Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                              www.gestuet-hilken.de

                              Kommentar

                              • druenert
                                • 25.11.2009
                                • 2074

                                Volle Unterstützung für diesen Brief. Genauso muss es laufen. Es immer wieder zu versuchen ist auf jeden Fall besser als Resignation. (Oder das Warten auf einen Super-Zuchtleiter.) Wenn sie nicht reagieren, müssen sie weiter gepiesackt werden nach dem Motto: steter Tropfen höhlt den Stein.

                                Kommentar

                                • Drenchia
                                  • 21.12.2012
                                  • 3680

                                  Ich hätte diesen Brief gerne mit vollem Briefkopf und voller Anschrift. Ich könnte ihn dann über verschiedene Ausschussvorsitzende in die Vereine und Betriebe verteilen, bei den vorweihnachtlichen Fortbildungen und Weihnachtsfeiern Unterschriften sammeln und diese Kareen zur Verfügung stellen. Wäre das eine Möglichkeit? Es müsste aber schnell gehen.

                                  Kommentar

                                  • silas
                                    • 13.01.2011
                                    • 4024

                                    Kareen, wie immer ist es Dir gelungen, komplexe Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen! Deine Initiative unterstütze ich auf jeden Fall und möchte mich gern dem Wunsch meiner Vorschreiberin anschliessen.

                                    Wäre der richtige Ansprechpartner bei der FN nicht Dr. Michael Düe, als Mitarbeiter in Sachen Veterinaermedizin? Meines Wissens ist Thomas Ungruhe in Sachen Breitensport der Ansprechpartner.
                                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                                    Kommentar

                                    • Arielle
                                      • 23.08.2010
                                      • 2852

                                      Super Idee den Brief von möglichst Vielen offiziell unterstützen zu lassen.

                                      Wenn er hier als PDF Format veröffentlicht wird, kann jeder den auch online verbreiten mit der Bitte viele Unterschriften zu sammeln und ihn dann direkt an die FN oder an Kareen zu schicken damit hinterher ein Bündel übergeben werden kann???
                                      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                                      Kommentar


                                      • Schön, dass Ihr das Schreiben gut findet. PDF bekomme ich auf die Schnelle nicht geregelt aber ein .doc ist kein Problem. Sicher kann es jemand umwandeln der fitter in EDV ist.

                                        Herrn Ungruhe habe ich aus zwei Gründen addressiert. a) ist er offizieller Ansprechpartner für die Initiative Vorreiter Deutschland und b) habe ich ihn schon öfter mal persönlich erlebt in Sachen Pferdesteuer z.B. in Hannover und in BSA anlässlich der Demo und halte ihn für einen engagierten Kopf.

                                        Das Teil ist ja erstmal nur eine email. Hätte die FN freitagnachmittags auf, hätte ich das erstmal am Telefon besprochen aber warten wir doch einfach erstmal ab was geschieht.

                                        att. syrah: Deine desillusionierte Haltung kann ich verstehen. Aber ich hatte ja nunmal das Glück in der Überzeugung aufzuwachsen, dass wir in einem demokratisch organisierten Rechtsstaat leben in dem jeder die Möglichkeit hat, sich frei zu äußern und als Mitglied Anliegen an seine Vertreter heranzutragen. Wie in der Reiterei auch sollte man versuchen, erstmal die feinen Hilfen zu probieren bevor man das große Waffenarsenal auspackt, meint Ihr nicht? Herrn Ungruhe habe ich wie gesagt verschiedentlich live gesehen und habe recht großes Zutrauen in seine Kompetenz und Eignung, so ein Anliegen voran zu bringen.
                                        Zuletzt geändert von Gast; 29.11.2013, 17:34.

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                                        • tomms
                                          • 29.11.2011
                                          • 610

                                          Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                                          Schön, dass Ihr das Schreiben gut findet. PDF bekomme ich auf die Schnelle nicht geregelt aber ein .doc ist kein Problem. Sicher kann es jemand umwandeln der fitter in EDV ist.

                                          Herrn Ungruhe habe ich aus zwei Gründen addressiert. a) ist er offizieller Ansprechpartner für die Initiative Vorreiter Deutschland und b) habe ich ihn schon öfter mal persönlich erlebt in Sachen Pferdesteuer z.B. in Hannover und in BSA anlässlich der Demo und halte ihn für einen engagierten Kopf.

                                          Das Teil ist ja erstmal nur eine email. Hätte die FN freitagnachmittags auf, hätte ich das erstmal am Telefon besprochen aber warten wir doch einfach erstmal ab was geschieht.

                                          att. syrah: Deine desillusionierte Haltung kann ich verstehen. Aber ich hatte ja nunmal das Glück in der Überzeugung aufzuwachsen, dass wir in einem demokratisch organisierten Rechtsstaat leben in dem jeder die Möglichkeit hat, sich frei zu äußern und als Mitglied Anliegen an seine Vertreter heranzutragen. Wie in der Reiterei auch sollte man versuchen, erstmal die feinen Hilfen zu probieren bevor man das große Waffenarsenal auspackt, meint Ihr nicht? Herrn Ungruhe habe ich wie gesagt verschiedentlich live gesehen und habe recht großes Zutrauen in seine Kompetenz und Eignung, so ein Anliegen voran zu bringen.
                                          Hier nun das ganze als PDF. Kareen da kannst du die Word Datei wieder herausnehmen.
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