VOX- die pferdeprofis...

Einklappen
X
Einklappen
+ weitere Optionen
Beiträge
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • carolinen
    • 11.03.2010
    • 3563

    Ich muss sagen, ich finde das ganze ehrlich gesagt sehr traurig ! Es zeugt wirklich vom immer größer werdenden mangelndem Sachverstand derer, die ein Pferd besitzen.

    Da läuft bereits etwas in den Ansätzen schief ! Eine Freundin, die als Reitlehrerin arbeitet, erzählt mir regelmäßig, dass sie gar keine Zeit hat mit allen Reitschülern die natürlichsten Sachen der Welt wie Führen draussen etc. zu üben. Das liegt daran, dass die Leute zum REIT- unterricht kommen. Den Eltern oder auch den Erwachsenen zu vermitteln, dass das drumherum eben dazugehört wird immer schwieriger, die wollen es nicht hören. Sie hat dann vor Jahren einfach mal ein Seminar mit einer von aussenkommenden Dame in Sachen Bodenarbeit veranstaltet. Das war ruckizucki ausgebucht und da hörte man auch zu (man muss dem Kind nur einen anderen namen geben). Es wurden ganz simple sachen geübt. Pferd führen, anhlalten, Pferd rückwärts bewegen, Rückwärts um eine Ecke, Durch ein Stangen L vorwärts und rückwärts schieben. An "gefährlichen" Dingen vorbei. Als im Training geübt werden sollte, ein Pferd über eine Plane zu führen ging das Fenster des Casinos auf und einer der Thekenreiter ca. 60 Jahre alt quakte in die Halle rein, dass man da einfach mal draufhauen müsse und was so einn Quatsch da eignetlich solle. Wie soll man in so einem Umfeld den Menschen Pferdeverstand anerziehen ?
    Ich wurde in meinem letzten Pensionsstall immer wieder doof angeguckt, wenn ich mal wieder etwas zu meckern hatte. Wenn ich dann erklärte wieso, kam dann immer ouh, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht - stimmt. Angefangen von Glasflaschen, die in der Stallgasse stehen, eine permanent nicht geschlossene Bandentür, deren scharfe Kante in die Halle ragte. Das Durchreiten eben dieser Bandentür, wenn sie nur halb in der Breite göffnet war, so dass man nur 10cm Platz neben den Knien hatte etc. etc. etc.

    Ich finde, statt dass wir uns alle nur über diese Sendung amüsieren, sollte sich ein jeder mal fragen, hat er in seinem Umfeld derartige/ähnliche Leute und wie kann man denen doch ein bischen Grundlagen vermitteln, dass sie nicht bei den einfachsten Problemen gleich auf solche Trainer wie Frau Prümaaaa angewiesen sind ? Wie kann man die FN dazu bewegen an so etwas zu arbeiten. Wie kann man reitlehrern Ideen an die Hand geben, den heutigen Jugendlichen und auch Erwachsenen zu vermitteln zum Reiten gehören Dinge unbedingt dazu, die nicht AUF dem Pferd stattfinden ? Und zwar so, dass die Empfänger des Ganzen das gerne machen ?

    Ich fand die Arbeit mit dem Columbus sehr interessant. Es war toll zu beobachten wie der Hackl seine Schlüsse zog und wie er mit Konsequenz und Druck - nachlassendem Druck dieses Pferd desensibilisierte. Ich finde es immer faszinierend bei anderen zu erkennen, wann muss Druck sein, und wann muss man aufhören und lerne da immer wieder gerne etwas dazu. Auch die etwas unkonventionellen Ansätze mit dem Aufsteigen unter zur Hilfenahme des Nachbarpferdes oder des bein auf den Rücken legens vom Zaun aus, etwas, auf das man so direkt im ersten Ansatz nicht kommt.
    Ich fand ihn sonst ja schon echt etwas nunja, aber bei diesem Pferd, welches wirklich ein Problem hatte, fand ich es gut was er machte.
    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

    Kommentar

    • usebina
      • 22.01.2014
      • 2154

      Alles richtig, ich habe es aufgeben den beratungsresistenten Leuten zu helfen, sollen die ihr Geld verpulvern,
      ich ärgere mich nur drüber, in nds gibt es keine listenhunde Sondern den Hundeführerschein, sollte man für die pferdebesitzer auch machen, ach ja, das gibt's ja schon, nennt sich Abzeichen

      Kommentar

      • Coyana_78
        • 18.05.2007
        • 8335

        Genau das: Aufgeben, weil beratungsresistent.

        Ich bin ein Tierquäler, weil ich meinem Großpony unter Zuhilfenahme von Halfter und Strick "nicht nett" klargemacht habe, daß er mit jedem Menschen in den Anhänger zu klettern hat ohne Männchen zu machen.

        Im selben Stall wird einem auch erzählt, wie scharf ein schlichtes Bosal sei, aber die Schlaufzügel an manchen Pferden bleiben unkommentiert.
        Auf ein Teeniemädel kann man so neidisch sein (aufgrund der eigenen mangelnden Reitkünste), daß man nur über sie herzieht und sie beschimpft, weil sie sich mal durchsetzt, wenn der Ponymann versucht die Führung zu übernehmen. Aber wenn sie dasselbe Pferdchen in ner brechend vollen Halle nur mit Halsring kontrolliert arbeitet, schweigt man lieber. Oder verläßt die Halle, weil das eigene Pferd austickt. Das hat dann "psychische Probleme" oder sonstwelche Wehwehchen, warum es gerade nicht mitarbeiten will.

        Leider sieht so der Stallalltag vielerorts aus.
        Ich bin dort nur gelegentlich und mit mir legt sich mittlerweile auch keiner mehr an. Weil ich unqualifizierte und ungefragte Kommentare radikal beantworte.
        Wer etwas beizutragen haben meint, soll erst zeigen, daß er das selber umsetzen kann.

        Kommentar

        • usebina
          • 22.01.2014
          • 2154

          Wenn ich dann überlege wie die Ponys sich manchmal reell kloppen bis die Fetzen fliegen..... Da ist ein knuff mit meinen Ellenbogen in die Rippen von 600kg doch n Witz

          Kommentar

          • feuer-fee
            • 01.06.2015
            • 2076

            Das ist auch einer der Gründe wieso ich weg von Pensionen bin und jeden Tag aufs neue dankbar meine Pferde in Eigenregie zu halten und ohne mir sowas anzuschauen/ anhören zu müssen!

            Es kommen ständig Kinder zu mir die ja unbedingt reiten wollen. Klar, draufhopsen will jeder, sich mit der Materie genauer auseinandersetzten- fast niemand. Erstaun hat es micj jedoch sehr, dass tatsächlich ein Mädchen ankam und höflich gefragt hat, ob sie denn etwas bei den Pferde helfen dürfte, sie kann schon misten und Stallaufräumen, Heunetze stopfen etc. Wenn ich ihr andere Sachen zeige, macht sie diese auch gerne. Erstaunt fragte ich ob sie denn nicht reiten möchte. Ja doch, das würde sie natürlich auch gerne, aber so ein Pferd ist erstmal viel Arbeit. Reiten kann sie dann, wenn das Pferd versorgt ist. Ich muss wohl nicht sagen, dass die Kleine jederzeit zu meinen Tieren kann.

            Tja, Beratungsresitens. Als ich reiten gelernt habe, wurde mir als erstes eine Gerte in die Hand gedrückt. Schon damals, als kleines Kind wusste ich, das soll so nicht aussehen. Ja finde mal einen guten Reitlehrer. Al ich nach einem verdammt schwerem Unfall zurück in den Sattel wollte, musste ich mir erstmal total idiotische Kommentare anhören, wieso ich als Erwachsener Sitzübungen machen möchte. usw.

            Es ist so verdammt schade, dass sich jeder Idiot ein Tier kaufen kann, dass Tier sich aber nicht den Wunschbesitzer aussuchen darf.

            Kommentar

            • Coyana_78
              • 18.05.2007
              • 8335

              Feuer-fee, ich hätte meine Pferde früher nur in Eigenregie.
              Aber das Großpony ist zur Verfügung bei meiner Freundin. Deren Tochter hat irre Talent und wir sind uns auch einig.
              Aber für mich war der Stall ein Schock.

              Kommentar

              • Kisa
                • 30.01.2015
                • 215

                @feuer-fee: Wenn das Mädel einen Klon hat, sag bitte Bescheid! Auf genau so jemanden warten wir!




                Was die Erziehung angeht: Leider gibt es zu den "zu Netten" einen unangenehmen Gegenpart.
                Leute, die Unwissenheit und fehlende Empathie durch Gewalt ausgleichen, sind mir noch mehr ein Graus, als solche, die kleinere Ungezogenheiten übersehen. Pferde die durch mangelnde Erziehung versaut sind, sind meist auch leichter zu korrigieren, wie solche, die schon angefangen haben, sich zu wehren oder aus ihrem Schneckenhaus gar nicht mehr rauskommen.

                Kommentar

                • copine001
                  • 01.08.2005
                  • 911

                  Zitat von carolinen Beitrag anzeigen
                  Ich muss sagen, ich finde das ganze ehrlich gesagt sehr traurig ! Es zeugt wirklich vom immer größer werdenden mangelndem Sachverstand derer, die ein Pferd besitzen.

                  Da läuft bereits etwas in den Ansätzen schief ! Eine Freundin, die als Reitlehrerin arbeitet, erzählt mir regelmäßig, dass sie gar keine Zeit hat mit allen Reitschülern die natürlichsten Sachen der Welt wie Führen draussen etc. zu üben. Das liegt daran, dass die Leute zum REIT- unterricht kommen. Den Eltern oder auch den Erwachsenen zu vermitteln, dass das drumherum eben dazugehört wird immer schwieriger, die wollen es nicht hören. Sie hat dann vor Jahren einfach mal ein Seminar mit einer von aussenkommenden Dame in Sachen Bodenarbeit veranstaltet. Das war ruckizucki ausgebucht und da hörte man auch zu (man muss dem Kind nur einen anderen namen geben). Es wurden ganz simple sachen geübt. Pferd führen, anhlalten, Pferd rückwärts bewegen, Rückwärts um eine Ecke, Durch ein Stangen L vorwärts und rückwärts schieben. An "gefährlichen" Dingen vorbei. Als im Training geübt werden sollte, ein Pferd über eine Plane zu führen ging das Fenster des Casinos auf und einer der Thekenreiter ca. 60 Jahre alt quakte in die Halle rein, dass man da einfach mal draufhauen müsse und was so einn Quatsch da eignetlich solle. Wie soll man in so einem Umfeld den Menschen Pferdeverstand anerziehen ?
                  Ich wurde in meinem letzten Pensionsstall immer wieder doof angeguckt, wenn ich mal wieder etwas zu meckern hatte. Wenn ich dann erklärte wieso, kam dann immer ouh, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht - stimmt. Angefangen von Glasflaschen, die in der Stallgasse stehen, eine permanent nicht geschlossene Bandentür, deren scharfe Kante in die Halle ragte. Das Durchreiten eben dieser Bandentür, wenn sie nur halb in der Breite göffnet war, so dass man nur 10cm Platz neben den Knien hatte etc. etc. etc.

                  Ich finde, statt dass wir uns alle nur über diese Sendung amüsieren, sollte sich ein jeder mal fragen, hat er in seinem Umfeld derartige/ähnliche Leute und wie kann man denen doch ein bischen Grundlagen vermitteln, dass sie nicht bei den einfachsten Problemen gleich auf solche Trainer wie Frau Prümaaaa angewiesen sind ? Wie kann man die FN dazu bewegen an so etwas zu arbeiten. Wie kann man reitlehrern Ideen an die Hand geben, den heutigen Jugendlichen und auch Erwachsenen zu vermitteln zum Reiten gehören Dinge unbedingt dazu, die nicht AUF dem Pferd stattfinden ? Und zwar so, dass die Empfänger des Ganzen das gerne machen ?

                  Ich fand die Arbeit mit dem Columbus sehr interessant. Es war toll zu beobachten wie der Hackl seine Schlüsse zog und wie er mit Konsequenz und Druck - nachlassendem Druck dieses Pferd desensibilisierte. Ich finde es immer faszinierend bei anderen zu erkennen, wann muss Druck sein, und wann muss man aufhören und lerne da immer wieder gerne etwas dazu. Auch die etwas unkonventionellen Ansätze mit dem Aufsteigen unter zur Hilfenahme des Nachbarpferdes oder des bein auf den Rücken legens vom Zaun aus, etwas, auf das man so direkt im ersten Ansatz nicht kommt.
                  Ich fand ihn sonst ja schon echt etwas nunja, aber bei diesem Pferd, welches wirklich ein Problem hatte, fand ich es gut was er machte.
                  Fullquote, das unterschreibe ich komplett!

                  Zitat von feuer-fee Beitrag anzeigen
                  Das ist auch einer der Gründe wieso ich weg von Pensionen bin und jeden Tag aufs neue dankbar meine Pferde in Eigenregie zu halten und ohne mir sowas anzuschauen/ anhören zu müssen!

                  Es kommen ständig Kinder zu mir die ja unbedingt reiten wollen. Klar, draufhopsen will jeder, sich mit der Materie genauer auseinandersetzten- fast niemand. Erstaun hat es micj jedoch sehr, dass tatsächlich ein Mädchen ankam und höflich gefragt hat, ob sie denn etwas bei den Pferde helfen dürfte, sie kann schon misten und Stallaufräumen, Heunetze stopfen etc. Wenn ich ihr andere Sachen zeige, macht sie diese auch gerne. Erstaunt fragte ich ob sie denn nicht reiten möchte. Ja doch, das würde sie natürlich auch gerne, aber so ein Pferd ist erstmal viel Arbeit. Reiten kann sie dann, wenn das Pferd versorgt ist. Ich muss wohl nicht sagen, dass die Kleine jederzeit zu meinen Tieren kann.

                  Tja, Beratungsresitens. Als ich reiten gelernt habe, wurde mir als erstes eine Gerte in die Hand gedrückt. Schon damals, als kleines Kind wusste ich, das soll so nicht aussehen. Ja finde mal einen guten Reitlehrer. Al ich nach einem verdammt schwerem Unfall zurück in den Sattel wollte, musste ich mir erstmal total idiotische Kommentare anhören, wieso ich als Erwachsener Sitzübungen machen möchte. usw.

                  Es ist so verdammt schade, dass sich jeder Idiot ein Tier kaufen kann, dass Tier sich aber nicht den Wunschbesitzer aussuchen darf.
                  Das auch!
                  Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                  Kommentar

                  • usebina
                    • 22.01.2014
                    • 2154

                    Hat zufällig heute jemand die Folge gesehen?

                    Kommentar

                    • samira127
                      • 20.07.2005
                      • 2670

                      usebina das sind alte folgen bzw wiederholungen vom anfang mal.

                      Kommentar

                      • usebina
                        • 22.01.2014
                        • 2154

                        Ups, danke, hatte mich schon gewundert, dass keine Kommentare kamen

                        Kommentar

                        • samira127
                          • 20.07.2005
                          • 2670

                          kam irgendwann im februar letzten jahres meine ich. kannst ja mal hier zurückblättern. da findest du die kommentare sicher wieder

                          Kommentar

                          • Martina62
                            • 30.12.2004
                            • 1052

                            Beim Hundeprofi geht's heute um die Pferdeprofis. Zwei Sachen: Frau Prüüüma und Logieren, 2 Welten treffen aufeinander und Herr Rüter hat nicht einmal einen Helm auf, obwohl er blutiger Anfänger ist. Ob es da nix zu schützen gibt?

                            Kommentar

                            • Brave Heart
                              • 21.05.2013
                              • 14

                              So. Jetzt bin ich aber richtig sauer!

                              Da freue ich mich auf den Hundeprofi - nicht weil ich seine Tipps umsetzen möchte, sondern weil er einen Unterhaltungswert hat, der einen schmunzeln, aber einem nicht permanent den Blutdruck hochgehen lässt - und dann grinst Frau Sandra Prüma Schneider in die Kamera ... ich dachte erst, ich hätte mich irgendwie auf dem Festplattenrekorder vertippt und eine Pferdeprofi-Folge zu löschen vergessen oder das Kind hätte meinen Hundeprofi nicht aufgenommen.

                              Aber nein. Es wurde der Hundeprofi ausgestrahlt. Zu sehen war aber Frau Prüma mit roter Wallemähne und schlauen Sprüchen und einer Bewegungschoreografie, bei der ich mich fragte, ob sie nun auch Ballett tanzt, wenn sie longiert. Wobei ich das zentrifugieren mit am Boden hängender Longe jetzt ganz ungern als Longieren bezeichnen möchte.

                              Des Rätsels Lösung folgte aber rasch: Frau Prüma gibt jetzt Herrn Rütter Reitunterricht.

                              Lieber Martin Rütter, wenn Du wirklich Reiten lernen willst, dann gibt es auch weitaus bessere Optionen, auch wenn Du verständlicherweise lieber auf dem eigenen Hof und bei den eigenen Angestellten reitest, die Du eh schon bezahlst.

                              Einziger Lichtblick dieser diesmal wirklich vollkommen grenzdebilen Folge des Hundeprofis (und gerade das Format "der Hundeprofi unterwegs" ist sonst wirklich auch interessant, weil man viele unterschiedliche Blickweisen auf das Zusammenleben mit dem Hund bekommt), war das Hinterfragen der Ausbildungsmethode von Zöppl-Bernie seitens des Hundeprofis.

                              Spontan überlegte ich wirklich, Herrn Rütter zu schreiben und ihm zu seiner Theorie zu gratulieren, denn er sagte: "Das Pferd wirkt gestresst!" Halleluja! Da kommt ein eigentlich "pferdeferner" Mensch zu Bernd Hackl, steht eine kurze Zeit mit ihm zusammen im Roundpen, während Bernd eine Zweijährige rumscheucht und gelangt zu der Erkenntis, dass dieses Pferd einen gestressten Eindruck macht. Vielleicht erkennt er dieses Problem eben genau darum, weil er sich bei seiner Arbeit in die Tiere einfühlt, deren Verhalten er korrigiert und er unverstellten Blickes das Pferd beobachtete, dessen Blick panisch war und dessen Nüstern flatterten.

                              Für mich war das - trotz des Ärgers über Frau Prümas zweifelhafte Reitlehrerqualitäten - ein Fernsehhighlight!

                              Kommentar

                              • Brave Heart
                                • 21.05.2013
                                • 14

                                Ich weiß, dass auch Herr Rütter die Nation spaltet und die "Hundeler" seine Methoden nicht alle gut finden. Aber der Mann macht sich wirklich Gedanken. Auch sein Satz, dass er oft überlegt, ob er einem Münsterländer wirklich das Jagen abgewöhnen kann, nur weil sich die Leute ihren Hund nicht nach seinen durch Zucht geförderten Talenten aussuchen, sondern nach der Optik und dann mit dem Jagdtrieb ihres Hundes überfordert sind - Chapeau Herr Rütter! Ob sich Zöppl-Bernie nun genötigt fühlte, in diesen Tenor einzusteigen oder es ernst meinte, als er zustimmte und meinte, dass es ja mit den Traber-Besitzern oft ganz ähnlich sei, die ja so gerne galoppieren wollen und sich dann an ihn, den Bernie wenden, weil ihr Pferd, das über Generationen nach der Eigenschaft ums Leben zu traben, ohne dabei in den Galopp zu fallen selektiert wurde, nur trabt? Ich bin mir da nicht sicher. Nachdem er nämlich dem Martin erklärte, dass die zweijährige Stute keinesfalls gestresst sei, sondern im Gegenteil, so einen massiven Druck, den er aufbaut, wirklich braucht, weil ja der Herdenchef auch Druck macht, damit die Herde in die gewünschte Richtung läuft und nicht etwa jeder dahin, wo er will, hat er bei mir wieder viele, viele Punkte verloren.

                                Ihm fiehlen all die Anzeichen für Stress bei dem jungen Pferd nicht auf, die Herr Rütter gleich hinterfragte. Ist Martin Rütter einfach empathischer als Bernd Hackl? Oder ist Bernd Hackl so in seiner Ausbilderrolle verankert, dass er seine Methoden gar nicht in Frage stellen lassen kann?

                                Bernd Hackl hatte bei mir nach der letzten "neuen" Folge (die mit dem bockenden Tinker war ja nun schon mal im Februar 2015 ausgestrahlt worden) wirklich gewonnen. Er hat den Hafi-Warmblut Mix, der so gut bocken konnte, mit viel Gefühl korrigiert. Er hatte selbst bei der Kaltblüterin Liesel nachvollziehbare Ansätze zur Korrektur, wenngleich ich das Gefühl hatte, dass da doch wieder vieles nach Regieanweisung umgesetzt wurde.

                                Aber gestern arbeitete er wieder mit Druck und Flatterstock und jagte die Zweijährige durch den Roundpen, damit die dann irgendwann einsieht, dass es besser ist, zu tun, was der Bernd will, weil einem sonst massiv Stress gemacht wird.

                                Martin Rütter sprach davon, dass er den Hunden Vertrauen vermitteln will. Dass er auf ein Mensch-Hund-Team zielt, das sich auf Augenhöhe begegnet. Er merkte an, dass, als die Stute ihm folgte, das für ihn der Moment wäre, an dem er einen Hund mit einem Keks belohnen würde, worauf Bernd meinte: "Keksefüttern gibt es bei uns nicht!"

                                Sicher kann man über das Belohnen geteilter Meinung sein. Ich selbst habe ja auch gemerkt, dass die übermäßige Keksausgabe eher zur Demotivation meines Pferdes führte, weil es ihm nicht mehr um den Spaß am gemeinsamen Turnen, sondern nur noch um den schnellsten Weg zur Möhre ging. Trotzdem finde ich Lob und Bestätigung in irgendeiner Form wichtig, damit sich Hund und Pferd orientieren können und wissen, wann sie auf dem Weg ihres Menschen sind, den er sich wünscht.

                                Da kann ich mit dieser: "Der Chef einer Wildpferdeherde belohnt auch kein folgsames Herdenmitglied, sondern verteilt nur Sanktionen und Druck, wenn die Herdenmitglieder nicht funktionieren"-Methode einfach nicht übereinkommen, die mich an den schwäbischen Spruch erinnert: "Nicht getadelt ist genug gelobt". Ich glaube, dass das zu Frust führt und ich glaube auch, dass es unsere Aufgabe ist, denen, denen wir die Freude der Freiheit nahmen, diese Freude zu ersetzen, indem wir sie ihnen täglich geben, wenn wir sie in ihrem "richtigen" Handeln (also dem, das unserem Wunsch folgt) durch Lob und Belohnung bestätigen.

                                Diese These stammt auch nicht von mir, sondern von Fredy Knie sen. - einem außergewöhnlichen Pferdeausbilder, dem seine Tiere vertrauten und von dem sie auch stets "ein Wüfeli" zur Belohnung erhielten, wenn sie eine Lektion gut gemacht hatten.

                                Ich möchte auch Bernd Hackl seine Erfolge nicht absprechen, aber ich glaube, er macht es sich mit seiner Theorie vom Wildpferd, das schon von Grund auf zur Renitenz neigt, die überhand nimmt, wenn man ihm nicht früh genug mit Druck begegnet, doch ein bisschen zu leicht. Aus meiner Sicht übersieht er dabei, dass ein wirklich souveränder Herdenboss die Herdenmitglieder durch vorausschauendes Handeln davon überzeugt, dass es lebensrettend ist, ihm zu vertrauen und sich von ihm führen zu lassen.

                                Wir haben unsere Stutenherde ja lange Zeit "teilwild" auf einem sehr ursprünglich gewachsenen Grundstück von knappen 10 Hektar gehalten. Dabei konnte man die Herdenstruktur auch sehr gut beobachten. Die Leitstute hat nie ein Jungpferd minutenlang durch die Gegend gehetzt, um ihm zu verklickern, dass es sich dem Willen seiner Chefin unterwerfen muss. Flora, unsere Leitstute war souverän und die Stuten vertrauten ihr. Sie wussten, dass sie sicher sind, wenn sie sich von Flora führen lassen und darum folgten sie ihr - nicht weil sie ihre Herdenmitglieder ständig sanktionierte und die sich fürchten mussten, dass sie Druck bekommen, wenn sie ihr nicht folgen.

                                Druck erzeugt Gegendruck und Stress. Bernd Hackls Theorie, dass wenn die junge Stute sich gestresst fühlen würde, sie ja nicht dahin laufen würde, von wo der Stress ausgeht, ignoriert, dass ein einzelnes Pferd ohne den Schutz seiner Herde unsicher ist und sich dem anschließt, von dem sie sich Sicherheit erhofft. Das könnte man mit vertrauensbildenden Maßnahmen unterstützen, damit das Pferd seine Sicherheit beim Menschen sucht, von dem sie nichts Ungutes erwartten muss.

                                Das ist aber oft ein längerer Weg.

                                Der kurze Weg ist der, dem verunsicherten, weil ohne Herde schutzlosen Fluchttier Pferd, klar zu machen, dass es sich nur vor einem fürchten muss: Dem Zorn des Menschen, wenn es sich ihm widersetzt. So ein Pferd wird funktionieren, solange man den Druck aufrecht erhalten kann, denn wenn ich mein Pferd herumhetze, indem ich es von mir weg treibe und es vorwärts jage, dann schließe ich es aus meinem Sicherheitskreis aus. Für ein Fluchttier kommt das einem Todesurteil gleich, denn es braucht den Schutz der Herde - allein ist es verloren und dem Raubtier ausgeliefert, das es so lange hetzt, bis es zu schwach wird, sich noch zu wehren ... um es dann anzugreifen und zu töten.

                                Versezte ich mich also in die Rolle des Raubtieres, welches das Beutetier hetzt, versetze ich mein Pferd ganz sicher in Stress und wie jeder weiß, macht Stress krank und fühlt sich auch für ein Pferd nicht gut an. Pferde, die nach so einer Tortour kauend und leckend auf den Menschen zukommen, versuchen ihn zu beschwichtigen, weil sie sich vor ihm fürchten. Sie lernen nicht, dem Menschen zu vertrauen, sondern nur, dass sie das Raubtier nicht reizen dürfen, weil es sie sonst zu Tode hetzt und frisst.

                                Solche Pferde sind devot gehorsam und im Prinzip bricht man mit solchen submissiven Methoden den freien Willen des Pferdes und ordnet ihn dem des Menschen unter, damit das Pferd macht, was der Mensch will.

                                Natürlich läuft es sogar trotzdem dahin, wo der Stress herkommt, nämlich zum Menschen, denn es merkt ja nach ein paar Runden im Galopp, dass es nicht wirklich fliehen kann und ihm irgendwann trotzdem die Puste ausgehen wird, wenn es Runde um Runde rennt, also gibt es eben auf und beschwichtigt den Feind mit Lecken und Kauen, damit er ihm nichts tut.

                                Hätte das Pferd 10 Hektar Land zur Verfügung, um diesem Menschen zu entkommen, würde diese Methode natürlich nicht funktionieren. Sie funktioniert eigentlich noch nicht mal ein einer 20 x 60-er Halle oder Reitplatz, denn da gerät der Mensch schneller außer Puste als das Pferd und wenn der Feind schlapp macht, braucht das Pferd ihn auch nicht mehr zu fürchten. Aber in einem Roundpen funktioniert diese Methode, weil sich das Pferd dem Menschenfeind auch nicht durch die rasanteste Flucht entziehen kann - es wird also auch merken, dass diese Flucht nirgendwo hin führt und es besser aufgibt und sich unterwirft, indem es beschwichtigende Gesten zeigt.

                                Ganz ehrlich? Ich würde mich schämen, mein Pferd so zu erniedrigen, denn wenn das Fundament eines Pferd-Reiter-Teams nur darauf basiert, dass das Pferd meinen Zorn und meine Sanktion fürchtet, weil es mich als Raubtier sieht, das seines, also des Pferdes, Leben in seiner Hand hat, dann wäre ich nicht stolz darauf.

                                Bernd Hackls Theorie, dass wenn die junge Stute nicht will, er ihr eben Druck macht und sie aber dabei keinesfalls gestresst ist, erscheint mir darum absolut widersinnig, denn kein Pferd flüchtet, wenn es keinen Grund dazu hat und darum ist jede Flucht auch mit Stress verbunden. Und wenn ein Pferd schon im Ansatz überlegt, ob der hohe Bretterzaun des Roundpens nicht doch vielleicht überklettert werden kann (ich fürchtete schon, dass sie in ihrer Panik versucht durchzurennen) und dabei das Weiße in den schreckgeweiteten Augen blitzt und die Nüstern im Stakkato flattern, dann sind das Anzeichen für Stress, der aus dem Erkennen der Aussichtslosigkeit einer Flucht entsteht und sich im Kauen und Lecken verdeutlicht, mit dem das Pferd resigniert und den Feind beschwichtigt.

                                Martin Rütter brauchte einen Blick, um das zu erkennen ... Bernd Hackl erkennt das nicht und nennt es "Erziehung".

                                Kommentar

                                • CoFan
                                  • 02.03.2008
                                  • 15252

                                  @Brave Heart Es gibt für mich ein Argument, was mich mit Martin Rütter "aussöhnt" - sein Wissen (wenn es den Hund betrifft) und sein Gespür dafür (wie er es mit dem ihm unbekannten Wesen Pferd bewiesen hat), wann ein Tier Stress und/oder Angst hat. Ich selbst mag keine Methoden, die damit arbeiten. Aber wenn sie schon angewendet werden, sollen es doch bitte nur Menschen tun, die auch wissen was genau sie dem Tier in diesem Moment antun und nicht veraltetem und längst wissenschaftlich widerlegtem Rangordnungsgedöns stumpf hinterher laufen.

                                  Leckerlies sind eine von vielen Formen der Belohnung, sie sind nicht für jedes Tier die beste Methode zur positiven Verstärkung. Am besten funktionieren sie mMn dann, wenn man sie als Verstärker zur eigentlichen Belohnung (Stimme, Entspannung, Spiel etc) einsetzt. Meist dienen sie auch zum Aufbau der alternativen Belohnungen, weil Futter bei den meisten Lebewesen nun einmal ein begehrtes Gut ist. Beim Pferd sind sie aber schon deshalb total unpraktisch, weil ich sie von oben schlecht einsetzen kann.

                                  Trainer oder Ausbilder, die nicht wissen was in den Tieren wirklich abläuft (weil ihnen das Gespür und Wissen fehlt und/oder sie den falschen Erklärungsmodellen folgen), scheitern genau dann, wenn sie es mit sensiblen oder verangstigten Ausgaben, die unerwünschte Verhaltensweisen zeigen, zu tun haben. Zu dieser Kategorie gehört für mich der Hackl-Schorsch. Erfolge bei anderen Pferden sind dann einfach nur Zufall.

                                  Ganz ehrlich? Ich würde mich schämen, mein Pferd so zu erniedrigen, denn wenn das Fundament eines Pferd-Reiter-Teams nur darauf basiert, dass das Pferd meinen Zorn und meine Sanktion fürchtet, weil es mich als Raubtier sieht, das seines, also des Pferdes, Leben in seiner Hand hat, dann wäre ich nicht stolz darauf.

                                  Kommentar

                                  • Lotta84
                                    • 17.12.2015
                                    • 229

                                    @ Brave Hart
                                    Aus den Gründen, die du oben nennst kann ich mich so gar nicht mit der so "sanften" Methode des Horsemanship - wie es immer genannt wird - anfreunden. Ich habe noch nie verstanden, was daran "sanft" und vertrauensbildend sein soll. Ich möchte auch nicht, dass die Pferde von mir wegrennen, weil ich ihnen Stress mache, sondern dass sie bei mir Schutz suchen, wenn ihnen etwas ungeheuer ist. Und ja, Lob, Lob und nochmal Lob ist mir ganz wichtig. Im Gegenteil, ich versuche unerwünschtes Verhalten sogar weitestgehend (wenn es potentiell nicht gefährlich ist, oder es nicht aus einem Führungsanspruch bzw. es sich absichtlich bequem machen kommt) zu ignorieren, weil ich eine freiwillige Mitarbeit des Pferdes und Freude an der Arbeit als Voraussetzung für das Lernen von was auch immer betrachte.

                                    Kommentar

                                    • Kisa
                                      • 30.01.2015
                                      • 215

                                      @ Beave Heart: Danke! Unterschreibe ich in vielen Dingen!
                                      Finde den Vergleich mit dem nicht-belohnenden ranghöheren Pferd auch immer hinkend. Wir verlangen vom Pferd schließlich auch Sachen, die so in der Natur nicht vorkommen. Es wird auch gerne gesagt, man dürfe nicht Rückwärts vom Pferd weggehen. Ich behaupte (und viele Pferdemenschen werden mir zustimmen!), dass dies mit einer klaren Rangordnung gut funktioniert. Auch ein ranghöheres Pferd geht mal Rückwärts, wenn ein anderes vor ihm steht. Dabei bricht auch nicht gleich die ganze Herdenstruktur auseinander.

                                      Habe leider nur die zweite Hälfte gesehen, weshalb ich zum longieren (noch) nichts sagen kann. Aber bei der jungen Stute bin ich mit euch einer Meinung. Wirklich gestresste Pferde können so kopflos reagieren, dass sie versuchen sich der Situation zu entziehen, egal wie. Und darüber hinwegscheuchen führt eher zu erlernter Hilflosigkeit. Und um ein gestresstes Tier zu erkennen, muss man nicht unbedingt Profi sein. Viele Anzeichen sind schließlich Artübergreifend.

                                      Kommentar

                                      • copine001
                                        • 01.08.2005
                                        • 911

                                        Weil wir ja gerade die Satirediskussion in Deutschland haben, sehe ich Frau Prüümas Bemühungen, Herrn Rütter (den ich übrigens gerne mit den Hunden arbeiten sehe!) Longiertechniken beizubringen, eher als solche an. Auch wenn sie leider nicht explizit als solche gekennzeichnet wurde, finde ich es eher fatal, einem blutigen Anfänger die bodenschleifende Longe mit fussfesselnder Schlaufe und ohne Longierpeitsche, Handschuhe und AUCH NOCH AM STALLHALFTER nahezubringen. Da fällt mir der Kitt aus der nichtvorhandenen Brille.
                                        Von artgerechter Reitkleidung für Anfänger wollten wohl beide "Pferdeprofis" nix wissen. Ein Anfänger, auch wenn schon durch die harte Schule eines Holzlehrpferdes gegangen, ohne Helm, dafür mit Turnschuhen ausgerüstet aufs Pferd setzen, dafür sollte es echt Ohrfeigen für die Ausbilder setzen! Das machen auch die mühsam umgeschnallten Chaps nicht mehr wett. Man hätte wenigstens drauf hinweisen können, dass der eher vorsichtige Herr Rütter freiwillig und auf eigene Gefahr auf Schutzkleidung verzichtet.
                                        Rütters Auge und das Gefühl für die 2jährige Stute im Roundpen fand ich ebenfalls überragend! Bravo!
                                        Immer ruhig mit den jungen Pferden!

                                        Kommentar

                                        • grenos
                                          • 01.01.2010
                                          • 242

                                          Brave Heart, sehr gut geschrieben!

                                          Ich sehe es genauso.
                                          Ein Chef braucht wenig/keine Gewalt um Chef zu sein.
                                          Souveränität ist wesentlich wichtiger.


                                          Gesendet von iPhone mit Tapatalk

                                          Kommentar

                                          Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                          Einklappen

                                          Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                          Erstellt von cleopatras magic, 05.02.2012, 12:02
                                          2.087 Antworten
                                          350.699 Hits
                                          1 Likes
                                          Letzter Beitrag Rigoletto
                                          von Rigoletto
                                           
                                          Erstellt von antilaso, 29.05.2023, 15:41
                                          0 Antworten
                                          520 Hits
                                          2 Likes
                                          Letzter Beitrag antilaso
                                          von antilaso
                                           
                                          Erstellt von Rigoletto, 26.04.2023, 16:44
                                          42 Antworten
                                          2.572 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag TahitiN
                                          von TahitiN
                                           
                                          Erstellt von fanniemae, 13.12.2016, 13:04
                                          15 Antworten
                                          1.453 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Pferdi
                                          von Pferdi
                                           
                                          Erstellt von IceCream, 18.05.2013, 06:40
                                          1 Antwort
                                          1.517 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Suomi
                                          von Suomi
                                           
                                          Lädt...