Dass klein nicht automatisch nicht schwach bedeuten muss sollte uns doch der Blick zu unseren Nachbarn lehren die mit ihrer Zucht derzeit zumindest den Nerv des Marktes gut treffen.
Im Übrigen scheint es angesichts der zahlreichen Negativ-Beispiele aus der Industrie angeraten, Fusionen sehr vorsichtig vorzunehmen und überdies sich nicht der Illusion hinzugeben, dass eine Marke heute noch dasselbe bedeutet wie vor 50 Jahren. Man denke an Vollpleiten wie Daimler-Chrysler oder noch früher das Debakel mit Volvo und Renault... Bei dieser Gobalkonzern-Fusioniererei entsteht für mich als Aussenstehende im wesentlichen der Eindruck, dass keiner mehr den Überblick hat und am Ende die Autos schlechter werden und die Arbeitsplätze weniger. Jetzt verhagelt auch noch "Der Chinese" die Tour. Nein, das kann nicht die Antwort sein.
Meine Idee zur Umstrukturierung wäre eine Teilung des Zuchtbuches in zwei locker miteinander verknüpfte Bereiche: Eine Leistungssparte mit Elite-Charakter für den Spitzensport und eine gut-und-günstig-Schiene um die breite Basis abzuarbeiten. Das gros unserer "Verbraucher" benötigt weder irgendwelche Hochglanzevents noch teure Absatzzentralen um seinen Bedarf zu decken sondern im Wesentlichen ein gesundes, bezahlbares Reitpferd und die passende Beratung/Ausbildung dazu. Letzteres ist genau das womit noch Geld verdient werden kann und muss, während man dringend Wege finden muss, um die explodierten "Herstellungskosten" in den Griff zu bekommen.
Fuer die Basis ware es völlig ausreichend, wenn das Fohlen einen ordentlichen Pass ausgestellt bekommt und fertig. Der darf dann aber keine 250 Euro kosten und eine preiswerte Pappe-und-Papierversion ist mit Sicherheit realisierbar. Wenn man es richtig aufzieht liesse sich so ein Basis-Stutbuch mit geringen Beiträgen betreiben und bei der Spitzensparte könnte man dann sehr viel forcierter auf Qualität selektieren. und auch ganz anderen Aufwand betreiben. Der freie Markt ist ja eine feine Sache aber er hat dazu geführt, dass aktuell das Gros der Pferde weit unterhalb der Gestehungskosten bezahlt wird. Geld wird zwar weiterhin verdient aber nicht an der Zucht sondern am Service, der Beratung, dem Unterricht, dem Zubehör usw. Der Pferdemarkt erinnert derzeit in der Breite an das paradox anmutende Geschehen auf dem Druckermarkt: Den Drucker gibt es für 70 Euro, die Patrone kostet aber 35 und wenn der Laser in der Firma mal kaputt ist, wird es erst so richtig teuer. Mit den Pferden ist das heute genau so. Auf diese Realitäten sollte man sich doch zuchtverbandsseitig endlich einmal einstellen statt nur darüber zu jammern wie schlimm alles ist.
Dass der freie Markt nicht unbedingt ein geeignetes Zuchtselektions-Werkzeug darstellt dürfte inzwischen auch jedem klar sein. Warum also nicht darüber nachdenken ein Testsystem einzuführen bei dem z.B. Junghengste günstig angeboten werden wie das im Rinder-Bereich funktioniert.
Fuer so ein Basiszuchtbuch muss man dann Wege finden, wie man es teildurchlässig macht in Richtung Spitzenzuchtbuch. Ich denke, die Körung über Eigenleistung wäre da ein gutes Mittel. Die Frühkörung dürfte dann nur noch den Hengsten aus dem Spitzenprogramm offen stehen und die Qualitätsmaßstäbe auch für Stuten könnte man drastisch anziehen. Wandel muss nicht Rückschritt bedeuten aber wer schon Probleme damit hat, seine eigenen Mitglieder als das aufzufassen was sie sind nämlich die alleinige Daseinsgrundlage für einen jeden Vorstand, dem fehlen von Vornherein die Grundlagen überhaupt irgendeine zukunftsweisende Planung vornehmen zu können. Wer hinten mit dem Hintern umreisst was die Hände vorne mühsam aufgebaut haben muss sich nicht wundern wenn er irgendwann die eigenen Flossen an der Gurgel hat. Spätestens nach der 7. oder 8. ausserordentlichen DV wird sicher auch der gutmütigste und folgsamste Delegierte sich fragen was das eigentlich alles soll. Für die weitere Entwicklung der Zucht im Land hat diese Abstimmung meiner Ansicht nach wenig Bedeutung, da sich durch die Fusion weder an den strukturellen Miseren in Hannover noch den unverändert dramatisch schlechten Rahmenbedingungen etwas ändern wird.
Die desastroes niedrige Wahlbeteiligung kann die verschiedensten Ursachen haben. Dass beide Vorstände sich der angenehmsten aller Interpretationsansaetze hingeben "brauchst Du gar nicht hingehen, die regaln das schon" ist aus ihrer Sicht verständlich aber möglicherweise ein Wunschkonzert. Die gefühlt weitaus wahrscheinlichere Stimmungslage für eine so eklatante Wahlverweigerung ist "machst Du eh nichts dran, kannst Du auch gleich wegbleiben". Mit Sicht auf die Gesamtlage ist auch nicht mal das relevant weil unter dem Strich wieder nur das herauskommt was uns Züchtern diesen Salat eingebrockt hat: Völliges Fehlen funktionierender Strukturen gepaart mit punktueller menschlicher Schwäche auf der Entscheidungsebene. In der Physik führt so etwas zu Sollbruchstellen, in der Geologie zu vulkanischer Aktivität und in der Chemie zu raschem Temperaturanstieg mit lebhafter Gasentwicklung. Der eine nimmt Diskussion als Blabla wahr, der andere begreift sie als Auseinandersetzung mit dem aktuellen Geschehen. Die Evolution begünstigt den anpassungsfähigsten und zur Anpassung gehört neben dem Willen zur Veränderung zu allererst mal ein Fühler mit dem man die Befindlichkeiten der Umgebung (nicht die eigenen!) aufnimmt. Da besteht bei beiden Vorständen offenbar noch Nachholbedarf.
Im Übrigen scheint es angesichts der zahlreichen Negativ-Beispiele aus der Industrie angeraten, Fusionen sehr vorsichtig vorzunehmen und überdies sich nicht der Illusion hinzugeben, dass eine Marke heute noch dasselbe bedeutet wie vor 50 Jahren. Man denke an Vollpleiten wie Daimler-Chrysler oder noch früher das Debakel mit Volvo und Renault... Bei dieser Gobalkonzern-Fusioniererei entsteht für mich als Aussenstehende im wesentlichen der Eindruck, dass keiner mehr den Überblick hat und am Ende die Autos schlechter werden und die Arbeitsplätze weniger. Jetzt verhagelt auch noch "Der Chinese" die Tour. Nein, das kann nicht die Antwort sein.
Meine Idee zur Umstrukturierung wäre eine Teilung des Zuchtbuches in zwei locker miteinander verknüpfte Bereiche: Eine Leistungssparte mit Elite-Charakter für den Spitzensport und eine gut-und-günstig-Schiene um die breite Basis abzuarbeiten. Das gros unserer "Verbraucher" benötigt weder irgendwelche Hochglanzevents noch teure Absatzzentralen um seinen Bedarf zu decken sondern im Wesentlichen ein gesundes, bezahlbares Reitpferd und die passende Beratung/Ausbildung dazu. Letzteres ist genau das womit noch Geld verdient werden kann und muss, während man dringend Wege finden muss, um die explodierten "Herstellungskosten" in den Griff zu bekommen.
Fuer die Basis ware es völlig ausreichend, wenn das Fohlen einen ordentlichen Pass ausgestellt bekommt und fertig. Der darf dann aber keine 250 Euro kosten und eine preiswerte Pappe-und-Papierversion ist mit Sicherheit realisierbar. Wenn man es richtig aufzieht liesse sich so ein Basis-Stutbuch mit geringen Beiträgen betreiben und bei der Spitzensparte könnte man dann sehr viel forcierter auf Qualität selektieren. und auch ganz anderen Aufwand betreiben. Der freie Markt ist ja eine feine Sache aber er hat dazu geführt, dass aktuell das Gros der Pferde weit unterhalb der Gestehungskosten bezahlt wird. Geld wird zwar weiterhin verdient aber nicht an der Zucht sondern am Service, der Beratung, dem Unterricht, dem Zubehör usw. Der Pferdemarkt erinnert derzeit in der Breite an das paradox anmutende Geschehen auf dem Druckermarkt: Den Drucker gibt es für 70 Euro, die Patrone kostet aber 35 und wenn der Laser in der Firma mal kaputt ist, wird es erst so richtig teuer. Mit den Pferden ist das heute genau so. Auf diese Realitäten sollte man sich doch zuchtverbandsseitig endlich einmal einstellen statt nur darüber zu jammern wie schlimm alles ist.
Dass der freie Markt nicht unbedingt ein geeignetes Zuchtselektions-Werkzeug darstellt dürfte inzwischen auch jedem klar sein. Warum also nicht darüber nachdenken ein Testsystem einzuführen bei dem z.B. Junghengste günstig angeboten werden wie das im Rinder-Bereich funktioniert.
Fuer so ein Basiszuchtbuch muss man dann Wege finden, wie man es teildurchlässig macht in Richtung Spitzenzuchtbuch. Ich denke, die Körung über Eigenleistung wäre da ein gutes Mittel. Die Frühkörung dürfte dann nur noch den Hengsten aus dem Spitzenprogramm offen stehen und die Qualitätsmaßstäbe auch für Stuten könnte man drastisch anziehen. Wandel muss nicht Rückschritt bedeuten aber wer schon Probleme damit hat, seine eigenen Mitglieder als das aufzufassen was sie sind nämlich die alleinige Daseinsgrundlage für einen jeden Vorstand, dem fehlen von Vornherein die Grundlagen überhaupt irgendeine zukunftsweisende Planung vornehmen zu können. Wer hinten mit dem Hintern umreisst was die Hände vorne mühsam aufgebaut haben muss sich nicht wundern wenn er irgendwann die eigenen Flossen an der Gurgel hat. Spätestens nach der 7. oder 8. ausserordentlichen DV wird sicher auch der gutmütigste und folgsamste Delegierte sich fragen was das eigentlich alles soll. Für die weitere Entwicklung der Zucht im Land hat diese Abstimmung meiner Ansicht nach wenig Bedeutung, da sich durch die Fusion weder an den strukturellen Miseren in Hannover noch den unverändert dramatisch schlechten Rahmenbedingungen etwas ändern wird.
Die desastroes niedrige Wahlbeteiligung kann die verschiedensten Ursachen haben. Dass beide Vorstände sich der angenehmsten aller Interpretationsansaetze hingeben "brauchst Du gar nicht hingehen, die regaln das schon" ist aus ihrer Sicht verständlich aber möglicherweise ein Wunschkonzert. Die gefühlt weitaus wahrscheinlichere Stimmungslage für eine so eklatante Wahlverweigerung ist "machst Du eh nichts dran, kannst Du auch gleich wegbleiben". Mit Sicht auf die Gesamtlage ist auch nicht mal das relevant weil unter dem Strich wieder nur das herauskommt was uns Züchtern diesen Salat eingebrockt hat: Völliges Fehlen funktionierender Strukturen gepaart mit punktueller menschlicher Schwäche auf der Entscheidungsebene. In der Physik führt so etwas zu Sollbruchstellen, in der Geologie zu vulkanischer Aktivität und in der Chemie zu raschem Temperaturanstieg mit lebhafter Gasentwicklung. Der eine nimmt Diskussion als Blabla wahr, der andere begreift sie als Auseinandersetzung mit dem aktuellen Geschehen. Die Evolution begünstigt den anpassungsfähigsten und zur Anpassung gehört neben dem Willen zur Veränderung zu allererst mal ein Fühler mit dem man die Befindlichkeiten der Umgebung (nicht die eigenen!) aufnimmt. Da besteht bei beiden Vorständen offenbar noch Nachholbedarf.
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