Leitlinien-Hannoveraner, Mai Ausgabe 2010

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  • Zitat von Kittyhawk Beitrag anzeigen
    @Ramzes

    Immer langsam mit den Vorwürfen...Thema des von Dir eröffneten Topics sind herausragende Springpferde aus Vollblutstämmen und nicht Pferde die mehr schlecht als recht durch einen 1,20m-Kurs stolpern...Du willst doch nicht aussergewöhnliche VB-Stämme - wie beispielsweise der Stamm von Sotheby, Paramo K oder aktuell Plot Blue (alle aus der gleichen VB-Stute) - mit drittklassigen Springpferden vergleichen??

    PS: Darüber hinaus: Wie bereits beteuert, habe ich mir (unvernünftigerweise?) eine Halbblutstute zugelegt - allerdings ein Exemplar, das offenbar über Springqualität verfügt und bei dem ich nicht noch 30 Jahre auf sichtbare Springqualität warten muss...;-)

    @Linaro3

    Die hier vorgebrachte Argumentation hinkt gewaltig...Wenn man davon ausgeht, dass es etliche Halbblutstuten gibt, die selbst NICHTS fertig bringen, sich jedoch herausragend vererben, müsste man jedes Scheisstier in der Zucht einsetzen, mit der Hoffnung, dass es sich viel besser vererbt, als es selbst ist. Das wird ja auch hierzulande so gemacht, die Folgen für die deutsche Pferdezucht sieht man in den internationalen Rankings...
    Nochmal: Es gibt wohl Tiere, die selbst nichts besonderes zeigen, sich jedoch sehr gut vererben, dies ist aber
    a. Eine verschwindend kleine Minderheit
    b. Nicht Sinn der Sache, denn Zucht bedeutet Selektion und Sportpferdezucht bedeutet Selektion mittels Turniersport. Wenn man sich als Züchter dem nicht stellt, kann man immer behaupten, man hätte einen verhinderten Olympiasieger im Stall. Die Erkenntnis, dass der vermeintliche Olympionike (=Glaube an das eigene Pferd und die Sprüche über Visionen, etc.) zu blöd ist, im Alltag sich auch nur in einem M* gegen 40-60 andere Pferde durchzusetzen, ist bitter. Also zieht man es als "Visionist" und "Bauchgefühlsmensch" vor, den "Tag der Wahrheit" auf die nächste oder übernächste Generation Zuchtprodukte zu verschieben...

    Wie mehrfach beteuert, nenne ich nur ungern Beispiele, aber in diesem Fall werde ich es dennoch tun: Familie Baust Stadthagen....Peter Baust (hauptberuflicher Schmied) hat mit Pferden aus der Familienzucht über 30 S gewonnen. Aus der Zucht stammt Giardina von Sprehe auch...Fahr mal hin...Glaubst Du er würde derart erfolgreich sein, wenn er Stuten decken lassen würde, die Lattenlegastheniker sind? Nee, nee...
    Er hat auch Pferde - wie wir alle hier - die bestenfalls Durchschnitt sind, bloss er sortiert die konsequent aus und argumentiert nicht mit "Denken in Generationen". Wenn aus einem sportlich drittklassigen Elterntier ein erstklassiges Produkt kommt, ist dies noch lange kein Grund (und schon mal gar keine Regel), Krampen in der Zucht einzusetzen...

    Selektion war und ist niemals "kuschelig" und lässt jegliche Heidi-Romantik und Durchhalteparolen entbehren. Wer nicht selektiert und der oftmals bitteren Wahrheit hinsichtlich Qualität der eigenen Pferde nicht ins Gesicht sieht, geht spätestens auf dem Turnierplatz unter, von den bitteren kaufmännischen Erkenntnissen, die mit dieser Art von Pferdzuchtromantik und Traditionsverständnis einhergehen, ganz zu schweigen...
    Mit dem Begriff "Krampen" wäre ich sehr vorsichtig.
    Wie ein Pferd wird hat sicherlich zum größten Tei mit der Ausbildung,mit dem Beritt zu tun.Wenn ich die Möglichkeiten habe einen hochveranlagten jungen Halbblüter oder durchgezogenen mit xx bei allen Großeltern z.B. zu Ingrid Klimke zu geben, kommt mit 1000 %iger Wahrscheinlichkeit ganz was anderes raus,als wenn ich ihn selbst ausbilde und vorstell.Solche Weltklasse-Spitzenreiter können aber auch nur 5-7 Pferde reiten,deren Tag hat auch nur 24 Stunden.
    Es werden mit Sicherheit viel mehr hochveranlagte Pferde gezogen,wie es hochveranlagte Reiter/Innen gibt.
    Hinzu kommt noch das Management und die Kosten der Ausbildung für die Reiter,da schlummern mit Sicherheit einige junge Talente irgendwo auf Hinterhof-Reitpätzen.Die Eltern haben nicht das nötige Vitamin B,einen zu kleinen Geldbeutel oder garkein Interesse.
    In Prüfungen aller Klassen kann auch immer nur einer gewinnen.

    Kommentar

    • Kittyhawk
      • 27.09.2008
      • 456

      Kleine Zusammenfassung der entscheidenden Punkte der bisherigen Diskussion:

      A. Einsatz von Vollblut in der Spring- und Dressurpferdezucht
      1. Es herrscht Einigkeit darüber, dass der VB/AA-Einsatz in der Warmblutzucht unabdingbar ist
      2. Strittig ist zu welchem Zweck
        2a. Veredelung des vorhandenen Zuchtmaterials
        2b. Leichtfüßigkeit im Bewegungsablauf, Langbeinigkeit, etc.
        2c. Sportliche Aspekte (Müssen Halbblutstuten selbst tatsächlich in Springen/Dressur Eigenschaften vorweisen, die weit über dem Durchschnitt sind (was dem Selektionsprinzip entsprechen würde), oder reicht das "Gefühl des Züchters" (Kenntnis des Stammes, etc.) für einen Einsatz vpllkommen aus?
      3. Es ist unbestritten, dass es Vollblüter gibt, die trotz geringer Bedeckungsanzahl, eine verhältnismäßis grosse Menge an S-Springpferden produziert haben, z.B. Sacramento Song xx
      4. Es gibt Vollblüter, die eine Menge Stuten gedeckt haben, wobei trotz mannigfaltiger reiterlicher Chance, wenig S-Springpferde dabei herausgekommen wären (z.B. Heraldik xx)
      5. Sollte man falls Fall 4. eintritt, auf F2 hoffen, oder nur auf die in der F1 weit überdurchschnittlich vererbenden Vollblüter setzen?
      6. Voraussetzung für all diese Erkenntnisse ist eine relevante Anzahl an Nachkommen, was natürlich voraussetzt, dass VB-/AA-Hengste mehr wie 20 Stuten pro Saison decken. Können sich jedoch die Züchter in der heutigen Zeit "Tod-oder-Gladiolen-Experimente" leisten, oder ist es so, dass sie es müssen? Sollte dies (wie auch immer) staatlich / verbandsseitig gefördert werden? (danke an Monti für den Input, ähnlich Fördermodell von Halbblütern in Holstein)
      7. In wieweit sollte die exterieurlastige Beurteilung zukünftiger Halbblut-Zuchtstuten noch ernstgenommen werden? Ist ein hübsches, vollkommen korrektes Exemplar das sich als sportlich bestenfalls durchschnittlich erweist, einer (aufgrund erbrachter sportlicher Leistungen) sehr guten Sportstute züchterisch vorgezogen werden? (Beispiel: Noble-Roi-Nachkommen laut Verbadsberurteiler "inkorrekt" im Hinterbein, was die Nachkommen jedoch erwiesenermaßen nicht an aussergewöhnlichen Sportleistungen gehindert hat)
        Hierzu Vorschlag Linaro3: SLP + Erfolge in Springpferde A und L (+ Genetik natürlich) als bereits ausreichender Qualitätsbeweis in Sachen Springeignung zukünftiger Halbblut-Mutterstuten.

      B. Mehr Härte / Gesundheit in der Warmblutzucht
      1. Unstrittig ist, dass in Sachen Erbgesundheit der Elterntiere (ausserhalb von Haltung, Betreuung, planvolle Einsätze, etc.) Handlungsbedarf besteht
      2. Vorschlag 1: Klinische und röntgenologische Untersuchung aller Stuten vor einem etwaigen Zuchteinsatz nach festgelegten Kriterien (ähnlich Röntgenrichtlinien für zur Körung anstehender Hengste?)
      3. Vorschlag 2: Jahrelanger Turniereinsatz der Stuten als Beweis dauerhafter Gesundheit und Leistungsbereischaft
      4. Vorschlag 3: Eine Kombination zwischen Vorschlag 1 und 2
      5. Züchter und Diskutanten scheuen die hohen Kosten durch Vorschlag 1 und noch mehr die jahrelangen Kosten verursacht durch Vorschlag 2
      6. Einige der Gesprächsteilnehmer bezweifeln, dass der Sporteinsatz der Stuten eine hohe Aussagekraft zu deren späteren Vererbung erlauben würde (Gegenfrage: Warum nutzen aber diese Züchter sporterfolgreiche Hengste und stellen dabei Ansprüche daran, die ihre Stute niemals erfüllt hat oder erfüllen wird?)
      7. Die Umsetzung der Vorschläge 1 / 2 / 3 gestaltet sich schwierig. Sollten Verbände die Züchter hierzu "verdonnern", oder führt eine derart harte gesundheitliche Selektion zu einer "Massenaufgabe" in der Pferdezucht?
      8. Der Pferdekunde sollte VIEL anspruchsvoller werden und bei Reitpferden (über deren TÜV hinaus) einfach einen TÜV/ Sporteinsatz der Mutter verlangen? - Mit den entsprechend - in der Masse zu erwartenden - verheerenden Folgen/finanziellen Verluste der Züchter für die Vermarktung?

      Wir sind abgeschweift, wir sollten daran denken, den Thread nicht vollends zu "entfremden"...
      Zuletzt geändert von Kittyhawk; 18.07.2010, 09:33.

      Kommentar

      • Linaro3
        • 28.09.2003
        • 8079

        Danke für die Zusammenfassung!

        Zitat von Kittyhawk Beitrag anzeigen
        [*]Sollte man falls Fall 4. eintritt, auf F2 hoffen, oder nur auf die in der F1 weit überdurchschnittlich vererbenden Vollblüter setzen?[/LIST]
        Wie denn das? Wenn du das herausgefunden hast, sind die in aller Regel tot und vorher muss sich ja mal wer trauen, damit wir am Ende wissen ob es was gebracht hat oder nicht!
        Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

        www.pferdezucht-nordheide.de

        Kommentar

        • Kittyhawk
          • 27.09.2008
          • 456

          @Linaro3

          Danke für den berechtigten Einwurf. Habe hierzu den Bereich A. (VB-Einsatz) um Punkt 6 und 7 ergänzt...

          Kommentar

          • Ramzes
            • 15.03.2006
            • 14690

            Und wenn man zusätzlich die Klasseneinteilung der Stuten neu organisiert : * , ** , Elite ?
            Je nach Leistung / NK-Leistung aufsteigen in höhere Klasse ?

            Kommentar

            • HDT
              • 08.03.2010
              • 2158

              Wir waren heute in Greven auf dem Turnier. Claudia Rüscher gewann mit Rocky Lee haushoch die Reitpferdeprüfung der Dreij. Rocky Lee ist eingek. Sohn des Rock Forever aus einer Justitian xx - Mutter.
              wenn Blut auf gute Stämme trifft, dann kommen, egal wie der Blüter gerufen wird, fast immer Toppferde dabei heraus.

              Kommentar

              • druenert
                • 25.11.2009
                • 2074

                Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                springpferdezucht ist speziell, ein potentieller "buschpferdevererber" hat mit einem springpferdevererber so wenig zu tun wie die o.g. rotbunte michkuh.
                Das sehe ich nicht so. Natürlich kann ich von einem Vielseitigkeitspferd genauso wenig wie von einem Vollblüter eine Verbesserung der Springanlage erwarten. Allerdings bringen geprüfte Vielseitigkeitspferde sehr wohl für die Springpferdezucht nützliche Eigenschaften mit: Härte, Ausdauer, Schnelligkeit, Rittigkeit, Flexibilität.
                Und längst nicht jeder Springpferdevererber ist in der Lage, Vielseitigkeitspferde zu produzieren. Oft hapert es an der Ausdauer und Schnelligkeit.

                Kommentar

                • hannoveraner
                  • 11.06.2003
                  • 3273

                  Zitat von druenert Beitrag anzeigen
                  Das sehe ich nicht so. Natürlich kann ich von einem Vielseitigkeitspferd genauso wenig wie von einem Vollblüter eine Verbesserung der Springanlage erwarten. Allerdings bringen geprüfte Vielseitigkeitspferde sehr wohl für die Springpferdezucht nützliche Eigenschaften mit: Härte, Ausdauer, Schnelligkeit, Rittigkeit, Flexibilität.
                  Und längst nicht jeder Springpferdevererber ist in der Lage, Vielseitigkeitspferde zu produzieren. Oft hapert es an der Ausdauer und Schnelligkeit.
                  ....und Ehrgeiz!!
                  auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                  Kommentar

                  • monti
                    • 13.10.2003
                    • 11758

                    ....und dem richtigen Beritt - der ist halt doch zeitaufwändiger....es laufen im Moment immer mehr "normale" WB (d.h. xx-Anteil unter 50 %) im VS-Sport....seit die Strecken verkürzt sind...
                    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                    Kommentar

                    • apila
                      • 08.04.2007
                      • 96

                      Eure Meinung ueber die Hengste Patras und Pygmalion, bitte. Stakkato kenne ich ja.

                      Kommentar

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