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  • CoFan
    • 02.03.2008
    • 15252

    Tut mir leid, auch wenn ich Deine Beiträge sonst wirklich schätze, Kareen. Aber diese von Frust geprägte Polemik geht mir echt auf den Senkel. Es ist keine SB-Mentalität, es ist ein legaler Finanzierungsversuch für klamme Kassen.

    Die Urteilsbegründung ist aus unserer Sicht absolut unbequem, aber sie ist nun mal stichhaltig. Das Geld was in die Pferdehaltung fliesst, ist für die Lebenshaltung nicht notwendig. Desto schneller wir uns mit dieser Tatsache abfinden und unsere Argumentation danach ausrichten, desto besser für die Sache. Die Argumente müssen in Richtung Sinnhaftigkeit der Abgabe gehen, nicht den allgemeinen Frust Mainstream bedienen.

    Kommentar


    • Das musst Du jetzt mal aushalten Es geht ja gerade darum, dass eben unter dem Strich gar keine Einnahme für die Kommunen übrig bleiben wird wenn man den Verwaltungsaufwand und die Mindereinnahmen durch wegfallende Gewerbe- und EK-steuern gegenrechnet. Immerhin müssen die Kontrollhanseln die dann alle zwei Jahre jede Pferdehaltung abklappern sollen ja auch eingestellt und bezahlt werden, deren Jobs sind nämlich sicher und genau das meine ich mit SB-Mentalität. Nichts anderes. Der Apparat ernährt sich selbst und das nicht zu knapp. Zahlen dürfen alle die noch in Lohn und Brot stehen oder in zunehmend auch nicht mehr existenzsichernder Selbstständigkeit aufreiben. Warum haben wir denn z.B. ein zunehmendes Problem mit nicht mehr krankenversicherten Selbstständigen? Doch nicht weil wir eine so schlanke und effiziente Verwaltung haben sondern weil wir diese ganze pardon unnütze Brut mit durchfüttern müssen die es sich da in den Amtssesseln gegenseitig bequem macht.
      Du magst es als Polemik empfinden, ich nenne es Realismus.

      Kommentar

      • silas
        • 13.01.2011
        • 4024

        Wenn das Geld der Pferdehaltung bereits als Luxus besteuert werden kann, weil füer die Lebenshaltung nicht notwendig, wiewird dann eigentlich Lebenshaltung und Lebensqualitaet in diesem Land definiert? Wo beginnt Luxus?

        Hundehaltung - der kostet bei mir auch locker mal 100 € im Monat, wenn ich Fressen, Training und Fahrtkosten zum Buero rechne, ein Auto, welches ich jede Woche betanken muss, mir die regelMaessige Wartungen, etc. Leiste - das Klavier und der Unterricht, den mir meine Eltern als Kind ermoeglichten? - Mit dieser Argumentation ist der Willkuer Raum gegeben worden - alle von mir aufgezaehlten Hobbies erhalten auch anteilig einen Arbeitsplatz.

        Kareen hat in einem Punkt absolut Recht,diese Abgabenplaene werden in den Verwaltungen ausgearbeitet, in Zeiten des oeffentlichen Stellenabbaus durchaus zu hinterfragen.

        Hoeren wir auf uns zu wehren, haben wir endgueltig verloren.
        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

        Kommentar

        • CoFan
          • 02.03.2008
          • 15252

          Wo es etwas zu verwalten gibt, gibt es eine Verwaltung. Das ist auch in der Wirtschaft so. Und glaubt nicht, dass es dort anders zugeht. Dort wird auch oftmals gespart, koste es was es wolle. Oder reguliert, was nur zu regulieren geht. Solche Dinge gewinnen sehr schnell eine Eigendynamik, die dann die kuriosesten Auswirkungen hat.

          Darüber zu zetern bringt aber nix. Man muss die besseren Argumente haben! Keiner spricht davon, das alles kommentarlos hinzunehmen.

          Noch dazu kämpft ihr nicht mit dem Bundesfinanzministerium (das viele nicht unbedingt mögen), sondern es geht um die Kassen der Gemeinden, aus denen die Kinderspielplätze im Ort finanziert werden.

          Aber gut, wenn ihr unbedingt wie Jeanne d'Arc in den Krieg ziehen wollt .... nur wenn ihr mit Hänger vorfahrt, achtet bitte darauf, dass keine fetten SUVs als Zugfahrzeuge dienen. Es könnte ja sonst vielleicht ein falscher Eindruck entstehen. *Ironiemodus wieder aus*

          Kommentar

          • silas
            • 13.01.2011
            • 4024

            Schade, irgendwie haben sich hier wenig User mit der Argumentation des Aktionsbündnisses und dem Geschehen auseinandergesetzt.

            Bisher wurde immer betont, auch Pferdehalter haben Kinder und halten Hunde. Es wurden die positiven sozialen und gesundheitlichen Aspekte betont, die ehrenamtmichen Tätigkeiten und die Pflege von Landschaft und Kultur mittels Pferd.

            Immer wieder wird aufgefordert, sich auch als Pferdehalter aktiv in die kommunalpolitische Arbeit einzubringen, was dazu führte, das sich einige jetzt in den Gemeinderäten wiederfinden, sie sind einer Partei oder Wählergemeinschaft beigetreten, haben sich aufstellen und wählen lassen, damit sie aktiv mitgestalten können. Aus den Reihen der Pferdesteuergegner gibt es jetzt sogar eine unabhängige Bürgermeisterin!

            Das ist ein grosser Erfolg, über diese Thematik, ohne jede Polemik, andere dazu zu bringen, sich politisch zu engagieren und das Zepter in die eigene Hand zu nehmen!

            Darüberhinaus haben Unzählige erstmals seit langer Zeit wieder ihre Stimme erhoben, verfolgen endlich wieder die Kommunalpolitik, haben gelernt, wie kommunale Finanzen funktionieren - denn sehr schnell wurde klar und deutlich, das Thema kommunaler Haushalt beeinflusst das Thema Pferdesteuer. Auch hier haben diejenigen, die "dran" geblieben sind, gelernt. Sie können heute Pflicht- und freiwillige Aufgaben unterscheiden, doppelte Buchhaltung einordnen und kennen die Begrifflichkeiten ihrer Stadtkämmerer.

            Zu erwähnen sind all jene, die dies Thema in unzähligen Leserbriefen und Kommentaren der e-paper konstruntiv diskutiert haben - insgesamt eine tolle Leistung.

            Leider hat dies alles nicht gereicht und sogar hier, in diesem Thread, finden wir Diskussionsansätze, die wir längst überwunden glaubten, schade, aber es zeigt, wir müssen dringendst nochmal unsere Strategie ändern!

            Jedem Pferdehalter, dem unsoziales Verhalten vorgeworfen wird, wenn er sich gegen diese Abgabe wehrt - dem schwillt absolut zu Recht der Kamm!
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

            Kommentar

            • aurusfarm
              • 25.07.2009
              • 2812

              Silas; Pferdehalter SIND priviligiert, in etwa 80% der Fälle. Der Rest sollte eh kein Tier halten... meine Meinung.

              Ja. Es ist aufwendig und teuer, aber das ist doch in der Regel eine Entscheidung den man eben macht weil man will.

              Und ja, priviligierte Leute haben Verantwortung in der Geschellschaft. Daher finde ich nicht das es extra lobenswert ist wenn sie endlich mit bei kommunalen Ebene was machen. Das sollte selbstverstäbdlich sein.

              Wie weit eben Verwaltung und Aufwand plus wegfallende weitere (steuerliche) Einnahmen generell dann ein Plus machen bei der Erhebung der Pferdesteuer ist ne Sache worüber auch unemotionalste Buchhalter für und gegen entscheiden kann. Meine persönliche Meinung ist aber dazu, wenn da kein Erfolg, bringts aber auch nichts jetzt den Otto Normalbürger versuchen zu belehren das wir Pferdehalter jetzt arm dran sind.

              Kommentar

              • silas
                • 13.01.2011
                • 4024

                Ersetze mal das Wort privilegiert durch, Lebensgestaltung.

                Pferdehalter haben sich entschieden, ihr Leben in der Zusammenarbeit und dem Zusammenleben mit einem Pferd zu gestalten. Ich setze voraus, sie können sich das leisten, wie bei jedem anderen Tierhalter auch. Diese Form der persönlichen Lebensgestaltung wird jedem von uns durch das Grundgesetz ermöglicht.

                Es gibt Menschen, die verfügen über mehr Einkommen als ich, da fordere ich auch nicht eine Luxussteuer, weil ihr Haus im Verhältnis zu den dort wohnenden Familienmitgliedern über mehr Quadratmeter verfügt, als bei mir. Es gibt Menschen, deren Einkommen erheblich geringer als meines ist - die Familie meines Reitmädels zählt dazu, deshalb war bei mir das Reiten frei, der Unterricht zu zwei Dritteln subventioniert und die Reitbekleidung in ordentlicher Qualität wurde organisiert. Derartige Praxis ist mir auch in anderen Fällen bekannt.

                Mit dieser Abgabe wird die hierzulande immer breiter werdende Neiddebatte nur noch angeheizt, heute Pferdehalter, morgen evtl. Fahrradfahrer oder wie wäre es mit all jenen, die morgens per öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Arbeitsplatz aufsuchen, die haben ja noch die finanzielle Leistungskraft, sich eine Fahrkarte zu kaufen......

                Leider finden Organisationen, die vollkommen plump und populistisch anderen Missbrauch und / oder Völlerei vorwerfen, genau aus dieser Begründung heraus ihren Nährboden und Zulauf. Da wird von Ihr da oben gesprochen, werden willkürlich irgendwelche Gruppen herausgegriffen, die das Elend verursachen.....

                Mit genau dieser absurden Argumentation, der Aufwand beinhalte einen nicht lebensnotwendigen Luxus, wird Willkür manifestiert!

                Wir leben nicht mehr im real existierenden Sozialismus, der hat sich zu Tode gewirtschaftet, wir leben in einer Welt, in der wir für unser Wohlergehen verantwortlich sind, dies beinhaltet auch, Verantwortung zu übernehmen, ich denke, jeder Tierhalter zeigt dies. Dabei handelt es sich um eine sozial wertvolle Eigenschaft, die mittels Tier auch noch sichtbaŕ für Dritte wird - es ist zu überlegen, ob man in einer immer mehr verrohenden Gesellschaft, diese Menschen nicht positiv herausstellt, statt sie mit Abgaben zu bestrafen.
                I
                Zuletzt geändert von silas; 21.12.2014, 08:01.
                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                Kommentar

                • Guilde
                  • 18.10.2012
                  • 66

                  Das Geld was in die Pferdehaltung fliesst, ist für die Lebenshaltung nicht notwendig
                  Und genau das halte ich für absoluten Quatsch. Wieviele sparen sich das Pferd ab, verzichten auf ein Auto, Urlaub etc? Oder haben gar einen Zweitjob?

                  Pferde und reiten ist eben eine Sportart, wieviel Sportarten werden denn besteuert? Euer Fahrrad? Der Fußball auf dem Feld?

                  Warum so eine Steuer hinnehmen, wenn man im vorhin weiß, was sie für wirtschaftliche Probleme in Vereinen, die eh schlecht dastehen die letzten Jahre oder Pensionsbetrieben anrichtet?

                  Was ist mit den Rentnerpferden? Zuchstuten des guten, kleinen Züchters um die Ecke? Ein Pferd mit 200€ geht vielleicht noch, aber mehrere? Was ist wenn die Steuer erhöht wird? Es standen auch schon 750€ im Raum.

                  Wir haben hier zwei alte Shetty´s aufgenommen, die keiner mehr haben wollte und angeblich gesund waren. Sie blockieren zusammen eine Box, stehen auf Späne und haben aufgrund der Erkrankungen viele Extras. Ganz ehrlich, auch ich, die auf mehr als vieles verzichtet kann dann locker sagen, ich zahle eben noch mal 400€ pro Jahr? Da ich noch eigene Pferde habe, müßte ich dann wählen, wen gebe ich ab, mein Nachwuchspferd oder die beiden Shetty´s?

                  Warum also ich? Warum nicht die Politiker mit den Diäten. Das ist für mich als normal Verbraucher Luxus. Die frühen Renten, wenn sie kurzfristig im Amt waren ebenso. Andere müssen dafür länger arbeiten.

                  Ich kann mich Silas Argumentation da nur anschließen.

                  Kommentar

                  • aurusfarm
                    • 25.07.2009
                    • 2812

                    Es sagt ja auch keiner hier das man nicht gegen den grossen Gehalt oder Rente von Politikern wäre. Nur, meine ich, ist man besser aufgestellt wenn man erkennt wie die Lage ist.

                    Klar haben Pferdeleute nicht Schuld dran das den Kommunen Geld fehlt. Nur ist dies aber eine Tatsache. Das generell die Kosten fürs Leben enorm gestiegen sind hat viele Gründe. Davon ist aber meine Meinung nach auch eins das heutzutage "alle alles haben wollen/sollen". Das kann aber nicht gut gehen.

                    Sportart ist auch richtig. Nur wird doch von diesem Gerichtsurteil auch deutlich klar was man über Pferdehalter denkt. So ganz ohne Grund wird es auch nicht sein.

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                    • CoFan
                      • 02.03.2008
                      • 15252

                      Zitat von silas Beitrag anzeigen
                      Schade, irgendwie haben sich hier wenig User mit der Argumentation des Aktionsbündnisses und dem Geschehen auseinandergesetzt.

                      Bisher wurde immer betont, auch Pferdehalter haben Kinder und halten Hunde. Es wurden die positiven sozialen und gesundheitlichen Aspekte betont, die ehrenamtmichen Tätigkeiten und die Pflege von Landschaft und Kultur mittels Pferd.

                      Immer wieder wird aufgefordert, sich auch als Pferdehalter aktiv in die kommunalpolitische Arbeit einzubringen, was dazu führte, das sich einige jetzt in den Gemeinderäten wiederfinden, sie sind einer Partei oder Wählergemeinschaft beigetreten, haben sich aufstellen und wählen lassen, damit sie aktiv mitgestalten können. Aus den Reihen der Pferdesteuergegner gibt es jetzt sogar eine unabhängige Bürgermeisterin!

                      Das ist ein grosser Erfolg, über diese Thematik, ohne jede Polemik, andere dazu zu bringen, sich politisch zu engagieren und das Zepter in die eigene Hand zu nehmen!

                      Darüberhinaus haben Unzählige erstmals seit langer Zeit wieder ihre Stimme erhoben, verfolgen endlich wieder die Kommunalpolitik, haben gelernt, wie kommunale Finanzen funktionieren - denn sehr schnell wurde klar und deutlich, das Thema kommunaler Haushalt beeinflusst das Thema Pferdesteuer. Auch hier haben diejenigen, die "dran" geblieben sind, gelernt. Sie können heute Pflicht- und freiwillige Aufgaben unterscheiden, doppelte Buchhaltung einordnen und kennen die Begrifflichkeiten ihrer Stadtkämmerer.

                      Zu erwähnen sind all jene, die dies Thema in unzähligen Leserbriefen und Kommentaren der e-paper konstruntiv diskutiert haben - insgesamt eine tolle Leistung.

                      Leider hat dies alles nicht gereicht und sogar hier, in diesem Thread, finden wir Diskussionsansätze, die wir längst überwunden glaubten, schade, aber es zeigt, wir müssen dringendst nochmal unsere Strategie ändern!

                      Jedem Pferdehalter, dem unsoziales Verhalten vorgeworfen wird, wenn er sich gegen diese Abgabe wehrt - dem schwillt absolut zu Recht der Kamm!
                      Dann hast Du meine Beiträge nicht gelesen, oder ich konnte es nicht so ausdrücken, dass sich auch Dir der Sinn dahinter erschliesst (keine Ironie).

                      Es geht mir ausschließlich um die Polemik von wegen SB-Mentalität - denn die bringt eben nichts, ist sogar kontraproduktiv, wenn es um die Finanzierung der Spielplätze geht. Bei jeder anderen Argumentation bin ich dabei, aber nicht bei Aufrufen auf die Barrikaden zu gehen, weil gerade die armen Pferdehalter abgezockt werden.

                      Und natürlich sind die Ausgaben fürs Pferd Luxus. Sie ersetzen nämlich in vielen Fällen anderen Luxus-Konsum, da könnten Kritiker sogar sagen " ist doch nicht schlimm, wenn sie ihre Zossen abschaffen - dann geben sie das Geld woanders aus". Und sind wir doch ehrlich, wenn jemand wegen 20 Euro im Monat sein Pferd abschaffen muss oder deshalb die Impfung oder Wurmkur nicht mehr finanzieren kann ..... welche Kommentare würden da wohl in einem Thread mit anderem Zusammenhang kommen?

                      Wer mir erklären will, Pferdebesitzer wären nicht priviligiert, dem erkläre ich gerne mal, wie es sich anfühlt, wenn man sich darüber Gedanken machen muss, die Monatsfahrkarte zu finanzieren. Mich hat das Leben gelehrt zu unterscheiden, welche Ausgaben nötig sind und welche Luxus. Ich bin absolut froh darüber, dass ich wieder in der Lage bin, mir diesen Luxus aus eigener Kraft zu leisten. Aber ich weiss das heute einzuordnen. Urlaub ist ebenso Luxus, auch wenn viele es heute schon als Menschenrecht ansehen.

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                      • Syrah
                        • 01.05.2009
                        • 1741

                        Ich habe eigentlich wenig Zweifel daran, dass die Pferdesteuer, egal, was irgendwer dagegen unternimmt, flächendeckend kommt. Das ist die Natur der deutschen Verwaltung und auch die Natur der 'Deutschen', die peinlich genau darauf achten, dass der Nachbar ja nicht ein bischen mehr hat, als man selbst und wenn er mehr hat, muß er das ja auf irgendeine kriminelle Art erworben haben, nicht wahr.
                        Ich bin also sehr pessimistisch und frage mich, was wohl die Folge sein wird? Wie malt ihr euch das Worst-Case-Szenario aus?
                        Ich will niemanden demotivieren und ich würde mich sehr freuen, wenn ich Unrecht hätte. Ich habe Deutschland allerdings für mich schon seit sehr langer Zeit aufgegeben, längst nicht nur wegen der Pferdesteuer.
                        Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                        www.gestuet-hilken.de

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                        • CoFan
                          • 02.03.2008
                          • 15252

                          @Guilde Genau die mit den dicken Diäten sind aber nicht die, die jetzt versuchen mit Pferdesteuer die Kassen zu füllen. In den Gemeinden sind es sogar (je nach Grösse) oft noch nebenberufliche Amtsträger! DAS ist doch genau das Problem - die Gemeinden sind die am untersten Ende der Finanzierungs-Nahrungskette.

                          Dass Du die beiden Shetties aufgenommen hast und optimal versorgst, ist absolut ehrenhaft. Aber trotzdem Luxus.

                          Deshalb lasst das Argument mit den armen Pferdebesitzern und Reitern, konzentrieren wir uns auf die Kollateral-Schäden durch die Erhebung dieser Steuer. Denn diese Argumente sind absolut korrekt.

                          Kommentar

                          • aurusfarm
                            • 25.07.2009
                            • 2812

                            CoFan: danke. Du hast es genau so formuliert wie ich auch denke!

                            Syrah; Worst-Case-Szenario? Das nicht jeder sich ein Pferd leisten kann. Aber das ist ja bereits jetzt schon so. Der Rest hat meine Meinung mit vieles anderen zu tun als Pferdesteuer. Wird der Biogaswahn weiter anhalten? Welche Auflagen für Nutztierhaltung gelten und noch kommen? Soll jeder weiterhin jeden Tag Fleisch kaufen können müssen?

                            Wie weit ein Pferd noch als Nutztier gilt? Im Sinne von Landwirtschaft oder "Fleishproduktion" ?

                            Therapeutisches reiten, das sehe ich wirklich als gutes Stichwort was Pferde betrifft und Gesundheitssport. Aber wer dafür ein Pferd hält, trägt damit ja um sein Lebensunterhalt bei ( wie weit es ausshliesslich sein muss wird man sehen ) und dürfte somit Steuerfreiheit haben.

                            Wer eine Reitschule wirklich kommerziell betreibt (nicht als Verein) dürfte ja auch steuerfrei bleiben. Wenns eben eigene Pferde sind die zum Lebensunterhalt dienen. Ob das denn so schlimm ist das es nicht über ein Verein läuft? Ich finde da gibts eher Möglichkeiten als das Ende vom Pferdesport...

                            Kommentar

                            • CoFan
                              • 02.03.2008
                              • 15252

                              Puh, mit dem worst case scenario bin ich jetzt auch überfordert. Das liegt aber daran, dass es für mich sehr viele Unsicherheits-Faktoren gibt, die das "Pferdegeschehen" letztendlich mit beeinflussen.

                              Furioso-Fan hat einige davon schon angesprochen. Demografischer Wandel, eine alternde Gesellschaft, die bald noch ganz andere Kosten zu stemmen hat (Stichwort Altersarmut) - unvorhersehbare Probleme durch den Klimawandel etc.

                              Ich bin da insgesamt aber nicht so pessimistisch. Denn ich sehe auch einige Schieflagen in der heutigen "Pferdeszene" als Ganzes. Z.B. die Schere zwischen Top-Sellern und Durchschnitt, die Abhängigkeit von den Öl-Milliarden in der Spitze etc. Der mangelnde Realitätssinn bei vielen Pferdehaltern (Guru-Gläubigkeit) ... die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.

                              Kommentar


                              • Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                                ...
                                Deshalb lasst das Argument mit den armen Pferdebesitzern und Reitern, konzentrieren wir uns auf die Kollateral-Schäden durch die Erhebung dieser Steuer. Denn diese Argumente sind absolut korrekt.
                                Super auf den Punkt gebracht! So sehe ich es auch.
                                Es gibt viele sehr gute Gründe gegen die Pferdesteuer wie die Belastung von Vereinen bis zu deren Auflösung, die damit verbundene Problematik der entfallenden Kinder- und Jugendförderung, therapeutische Förderung etc. pp. sowie natürlich die Belastung aller, die von Pferden oder beruflichen Tätigkeiten im Pferdeumfeld leben.

                                Wenig brauchbare Argumentationsansätze sehe ich für den Hobby-Pferdehalter, außer eben dem Hinweis, dass es ungerecht ist, weil andere "Sportgeräte" auch nicht besteuert werden.
                                Denn, wie schon andere schrieben, für den Hobbyreiter ist Pferdehaltung Luxus im Sinne eines teuren Freizeitvergnügens. Und wenn man sich ein solches aus welchen Gründen auch immer nicht mehr leisten kann, muss man es eben aufgeben - und damit sind die (Mehr-)Kosten mit einem Schlag vom Tisch. Gilt für Eiskunstlauf genauso wie für den Reitsport.

                                Natürlich sind die 200 Euro nur der Anfang und man muss JETZT versuchen, das Thema vom Tisch zu kriegen. Aber als Nicht-Betroffener wäre mir die Pferdesteuer eher egal (typisch deutsch: Hauptsache es trifft nicht mich!) und ein Auflauf von Gespannen, am besten mit SUVs als Zugfahrzeuge, würde mich eher zu der Überzeugung bringen, dass es die Richtigen trifft.
                                Meine Argumentation wäre dann die o. g. einfache: Wenn es Dir zu teuer ist, schaff das Pferd ab, dann musst Du auch nichts mehr zahlen.

                                M. E. kann die Argumentation nur über die Vereins- und Arbeitsplatzproblematik laufen, denn die ist nicht wegzudiskutieren und absolut kein Luxusproblem.

                                Meine persönliche Konsequenz, zum Teil wegen der Pferdesteuer, zum Teil weil sich viele andere Dinge im Reitsport in eine ungute Richtung entwickeln: Langsamer "Rückbau" der Pferdeaktivitäten, so dass in baldiger Zukunft eine Stute als Reitpferd übrig bleibt und gut ist's.

                                Kommentar

                                • Furioso-Fan
                                  • 12.08.2004
                                  • 10945

                                  Gehen wir mal davon aus, daß die Kommunen zuschlagen.
                                  Was wird die Folge sein?
                                  a) Wer kann, behält, je nach Höhe der Steuer, spart aber woanders (wenn er noch kann bei den überall steigenden Abgaben)
                                  b) Wer nicht kann, schafft (sukzessive) ab
                                  c) Es werden keine neuen Pferde angeschafft
                                  d) Je nach persönlichem Naturell sucht man sich Sündenböcke oder agiert gegen die Verantwortlichen vor Ort
                                  e) Man trachtet danach, daß auch andere jetzt ihre liebgewonnenen Hobbies aufgeben müssen.

                                  Es geht nicht um die 20 Euro pro Monat (aus denen ganz schnell bei Mehrfachpüferdehaltung vielleicht 100 oder 200 pro Monat werden), sondern es geht um Steuergerechtigkeit. Ich könnte jetzt genauso gut verlagen, wer im Jahr 500 Euro fürs Stadion inklusive Besäufnis und von der Allgemeinheit bezahlten Polizeieinsätzen hat, könnte auch eine Fußballsteuer zahlen.

                                  Was wird also die Folge sein? Einkommenseinbußen bis hin zur Geschäftsaufgabe und Arbeitslosigkeit. Die Gelder werden dann wieder umgeschichtet auf die Allgemeinheit, während die Kommune auf der anderen Seite ihr Geld (und dann noch die Frage in welchem Prozentsatz) hat.
                                  Alles ist nur eine große Vera---e unserer Politkaste, die für völlig unsinnige Unternehmungen das Geld mit großen Schaufeln rauswirft, während für einen Teil der Bevölkerung immer weniger oder nichts mehr getan wird, außer sie vielleicht noch mit Hartz IV und Grundsicherung still und dumm zu halten.
                                  Momentan beobachte ich das, was in diesem Land passiert, mit einer Mischung aus Ekel, Faszination, Fassungs- und Orientierungslosigkeit.
                                  Wär ich 10 Jahre jünger, würde ich packen.

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                                  • Ich würde noch b2) ergänzen: Auch wer grundsätzlich zahlen könnte, schafft evtl. sukzessive ab, weil er nicht vorhat, das Spielchen mitzuspielen.

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                                    • Furioso-Fan
                                      • 12.08.2004
                                      • 10945

                                      Und wieder gibts oder gäbe es ein Grüppchen frustrierter und wütender Menschen...
                                      Ich wäre ja anstelle der momentanen politischen Entwicklung vorsichtig, wenn ich Politkaste wäre, mir eine eigentlich staatstragende, friedliche und in der Regel gut integrierte und sozial-vor Ort agierende Gruppierung als nächstens zum Feind zu machen.

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                                      • silas
                                        • 13.01.2011
                                        • 4024

                                        Wer sein Pferd gegen Entgelt einem Dritten überlässt....

                                        Damit sind Schulpferde und Therapiepferde, letztere solange, wie die Stunde nicht ausschliesslich durch die Kasse übernommen wird, steuerpflichtig.

                                        Erschreckendes Unwissen, aus der heraus hier argumentiert wird - die Satzungen sind in den Gemeinden online einsehbar.

                                        Wer immer nur vom worst case ausgeht, wird sich wohl eher nicht selber engsgieren und schon bin ich wieder bei meinem alten Spruch: wie sollen Deine Kinder lernen, das sich Engagement lohnt?

                                        Wer Deutschland abgehakt hat, sollte tunlichst von der EU-Freizügigkeit Gebrauch machen und mal anderswo praktische Erfahrungen sammeln, Ihr glaubt nicht, was Ihr alles pl,tzlich an diesem Land schätzen lernt. (Mit mehrjähriger Auslandserfahrung und dortiger Selbständigkeit, Kind in Ganztagsschule, kann ich mitreden.)

                                        Für mich bleibt es dabei: Pferdesteuer mit dieser Begründung öffnet der Willkür das Tor und beendet die eigene Freiheit, sein Leben zu gestalten. Wer, wie, seine Freizeit gestaltet und unter welchem finanziellen Aufwand, fällt unter Privatsphäre. Wenn zukünftig irgendeine Vorschrift, mir meine Freizeitgestaltung vorschreiben kann, sei es auch nur durch die Luxusdefinition, bedeutet dies einen Verstoss gegen unsere freiheitliche Grundordnung.
                                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                        • Furioso-Fan
                                          • 12.08.2004
                                          • 10945

                                          Wie gesagt, wär ich zehn Jahr jünger und hätte keine kranken Angehörigen, würde ich diesem Land gerne den Rücken drehen. Nicht nur wegen der Pferde, sondern weil hier alles immer enger, kälter, reglementierter, erstickender wird.
                                          So muss man aushalten und was tun. Die Frage ist halt nur was... Was sinnvoll ist... Und da diskutieren wir ja schon lange mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Es wird jeder für sich entscheiden, ob er die Pferde aufgibt, reduziert, nicht anschafft oder sich Mechanismen zum Durchhalten sucht.

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