Das Erfolgsgeheimnis der Belgischen Pferdezucht

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  • Arielle
    • 23.08.2010
    • 2838

    #61
    Zitat von 100%Holsteiner Beitrag anzeigen
    natürlich interessiert das die Reiter nicht sonderlich, welchen Brand das Pferd trägt. Aber wie soll es denn bitte funktionieren, dass sich z.B. Hannover und Holstein zusammenschließen? Bei den Süddeutschen ok, da kann ich das verstehen. Ohne da jetzt irgendjemanden schlecht reden zu wollen, aber diese Bundesländer haben stets vom Import von Stuten und Hengsten aus den Hochzuchtgebieten gelebt. Auch will ich jetzt mal behaupten, dass dort die Stutengrundlage um einiges kleiner ist als in Norddeutschland. Das die sich zusammenschließen und ihre Vermarktung so optimieren-> absolut nachvollziehbar. Aber allein von den Zulassungsbestimmungen für Hengste lassen sich z.B. Oldenburg und Holstein gar nicht vereinen. Und wie stolz sind denn die einzelnen Verbände wenn sie in der WBFSH Liste oben stehen? Wenn da in Zukunft nur noch Deutsches Sportpferd stehen würde, dann würden trotzdem alle genau nachschauen wo das jeweilige Pferd bzw. seine Ahnen denn herstammen.
    Ich hab nichts gegen Vermarktungsaktionen, gerade auch für ausländische Kunden, die von mehreren Verbänden gemeinsam gestemmt werden. Das sollte eigentlich sehr gut funktionieren. Aber eine Vereinheitlichung der Zucht halte ich für nicht zielführend...
    Meiner Meinung nach muss man zwei Dinge trennen. Das eine ist das genetische Geschehen. Das andere sind die Verbandsstrukturen/die"Marken".

    Genetisch ist die Rassendiskussion schon deshalb eine Gespensterdiskussion, weil die Pedigrees immer internationaler werden, es heute bereits in erheblichem Umfang sind. Diese Uhr wird niemand zurückdrehen.

    Genauso wenig wird es aber m.E. zu einer deutschen Einheitsmarke kommen. Die jüngere Vergangenheit hat doch gezeigt, dass die Fusionswilligkeit unter den Verbänden eigentlich nicht gegeben ist. Nicht mal in einer Zeit gegeben ist, in der die allermeisten Verbände vor wirtschaftlichen Herausforderungen standen/stehen, die es zuvor kaum gegeben hat. Fusionen hat es trotzdem m. W. immer nur dann gegeben, wenn mindestens einer der Partner dermaßen von der blanken Zukunftsangst ergriffen wurde, dass er im Unterschlüpfen die einzige Rettung sah. Bezeichnend ist es doch, dass die Marke "Deutsches Sportpferd" eine Schöpfung der schwächsten, nicht der stärksten Verbände ist.

    Warum sollte sich auch ein relativ starker, fortschrittlicher Verband durch die Fusion mit einem weniger erfolgreichen, problembehafteten belasten? Es kann viel erfolgreicher sein, die immer nur begrenzt zur Verfügung stehenden Energien in organisches Wachstum zu investieren als einen "abgehängten Haufen" zu integrieren? Freude macht Ersteres allemal mehr. Und deshalb glaube ich, dass die einen weiter wachsen und die anderen weiter schrumpfen werden. Am Ende des Prozesses (wann???) wird es nicht viele, aber einige starke Verbände auf europäischer Ebene geben in denen Pferde für die breite Masse, Freizeit bis ländliche Turniere, gezüchtet werden.

    Die Pferde für das internationale Top-Sportsegment werden von wenigen Zuchtstätten unter Einsatz der jeweils modernster Zuchttechnik produziert werden, die keinen Verband gebrauchen. Aus dem "Verbands-Segment" wird es auch weiterhin mal ein Spitzenpferd geben, dessen Wertschöpfung in der Regel aber erst dann stattfindet, wenn es nicht mehr in Züchterhand sein wird. Hier und da wird es natürlich Ausnahmen geben und der Züchter bekommt einen Großteil der Moppen ab. Und tausende von Züchtern werden davon weiterhin träumen und es sich eine Menge Geld kosten lassen, dass genau sie es sein werden, denen so eine Ausnahme gelingt. Wie in jeder Lotterie eben.
    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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    • HHaH
      • 09.09.2013
      • 611

      #62
      Mein Reden

      Kommentar

      • Kluger Hans
        • 07.10.2013
        • 150

        #63
        Anbei zum Thema eine kleine Statistik:

        Entwicklung Bedeckungen per Embryotransfer:

        2013: 394 (bundesweit) davon OS 331
        2012: 478 (bundesweit) davon OS 289
        2011: 501 (bundesweit) davon OS 329
        2010: 345 (bundesweit) davon OS 223
        2009: 431 (bundesweit) davon OS 304
        2008: 323 (bundesweit) davon OS k.A.
        Zuletzt geändert von Kluger Hans; 25.02.2015, 09:28. Grund: Korrektur

        Kommentar

        • silas
          • 13.01.2011
          • 4018

          #64
          [QUOTE=wilabi;1531123

          Für mich gehört zum Begriff "Pferdezüchter" auch eine gewisse Lebenseinstellung und Ethik, die ich mit solchen Praktiken nicht in Übereinstimmung bringen kann.

          [/QUOTE]

          Danke - so denke ich auch.

          Mich erschreckt der Verbrauch an Lebewesen, bei dieser Methode. Empfängerstuten können wie oft genau, diesen Prozess durchlaufen, ehe sie schlachtreif sind?

          Und dann begleitet mich bei derart ausgefeilten Techniken auch immer die Angst, diese auf den Menschen zu übertragen - "gute" Gründe findet man doch immer.

          ET in diesem Umfang zeugt für mich von verlorengegangenem Respekt vor jeder lebenden Kreatur.
          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

          Kommentar

          • Mayall
            • 11.10.2010
            • 1149

            #65
            Für mich erschreckend auf wie vielen HPs inzwischen bei zu erwartende Fohlen steht:
            z.B. 4 verschiedene Fohlen von unterschiedlichen Hengsten aus der gleichen Stute ...

            Dieser versuchte Perfektionismus in der Zucht ist für mich nicht akzepabel.

            Es gibt Grenzen. Die Prägung der Fohlen findet durch die Empfängerstute statt - gerade beim Interieur kann ich mir schwer vorstellen, dass man das bei der Anpaarung beurteilen kann.
            Ist vermutlich den ET Züchtern auch egal...
            http://www.gutschoeneck.de/

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            • Korney
              • 05.03.2009
              • 3512

              #66
              hab nicht den ganzen Thread gelesen.

              Mayall, genau das finde ich so interessant an ET. Dass eine erfahrene Zuchtstute das Erstlingsfohlen einer unefahrenen jungen Stute austragen kann. Die ältere gibt dem Fohlen wahrscheinlich mehr Souveränität und Sicherheit mit auf den Weg als die eigentliche Mutti.

              Kommentar

              • DINA
                • 24.02.2008
                • 46

                #67
                mich hat akut die Grippe erwischt, einzig positiv jetzt habe ich Zeit dem Thread zu folgen...

                Durch unsere räumliche Nähe zu Belgien, fahren wir rel. regelmäßig dorthin: lecker Fritten essen,
                Pralinen und Süßigkeiten kaufen, alte Möbel gucken ach ja und auch Springpferde u.
                in der Zwischenzeit haben wir einige Springpferdezüchter kennengelernt, ja und die erst Erfahrung
                war hart: wenn wir dann herzlich sonntags zum Mittagesseen eingeladen wurden, musst du
                damit rechnen auch Fohlenfleisch aufgetischt zu bekommen.... (ich frage jetzt immer vorher,
                "ob wir nicht wieder lecker Fisch essen können" ..)

                Ich erlebe die belg. Züchter als erfahrene Tierzüchter und Tierproduzenten, immer auch klar
                gewinnorientiert. Viele haben vorher Schweine oder andere Tierarten erfolgreich gezüchtet und gehandelt oder hatten selbstständig Betriebe u. die wissen: ohne das Geld rein kommt - geht
                gar nix!
                Die wenigsten deutschen Züchter haben diesen Drang u. Notwendigkeit der Gewinnorientierung.

                Die belg. Kaltblutzucht hatte keine Landgestüte, keine preußische Gestütsverwaltung mit stud.
                klugen Köpfen sondern funktionierte in der Landwirtschaft in freien Wirtschaft nach Angebot und
                Nachfrage.

                In Deutschland war der staatliche Einfluß viele Jahrzehnte segensreich, es ging ja auch in
                erster Linie um Rüstungsindustrie ! aber der Absprung/ Umstellung auf die freie Marktwirtschaft
                wurden und werden? von den Beamten und den behördenähnlichen Strukturen eher behindert....

                Nachdem die Kaltblutstuten abgeschafft wurden, haben die belg. Züchter (die Wallonen oft in
                Frankreich, die Flammen oft in d. Niederlanden oder Deutschland) erstklassige Stuten oder
                Sportlinien meist nur Springsport - gekauft- das kennen ,die als Tierzüchter:
                " von nix kommt auch nix!" und folgerichtig die "Marries" auch nur mit Eigenleistungsgeprüften erfolgreichen Vatertieren angepaart. Die deutschen 300 Tage - , 100 Tage- 70-, 30- Tests auf Allround-Tauglichkeit wird , wie oft im Ausland nur belächelt...

                Teil 2 folgt

                Kommentar

                • Francis_C
                  • 29.12.2009
                  • 8541

                  #68
                  Zitat von Mayall Beitrag anzeigen
                  Für mich erschreckend auf wie vielen HPs inzwischen bei zu erwartende Fohlen steht:
                  z.B. 4 verschiedene Fohlen von unterschiedlichen Hengsten aus der gleichen Stute ...

                  Dieser versuchte Perfektionismus in der Zucht ist für mich nicht akzepabel.

                  Es gibt Grenzen. Die Prägung der Fohlen findet durch die Empfängerstute statt - gerade beim Interieur kann ich mir schwer vorstellen, dass man das bei der Anpaarung beurteilen kann.
                  Ist vermutlich den ET Züchtern auch egal...
                  Sehe ich genauso. Ein ET - Züchter hatte im letzten Jahr bei uns drei Trägerstuten untergestellt , die ihre Fohlen bei uns zur Welt gebracht haben. Eltern: zwei bekannte Sportstuten (eine als genetische Mutter von zwei Fohlen) und zwei bekannte Vererber. Die Fohlen waren übrigens eher durchschnittlich, zwei davon wachsen jetzt bei uns auf.

                  Die Trägerstuten waren ganz arme Tiere. Sie kamen aus Belgien und die Unterbringung dort war nach Angabe meines SB, der sich das mal angesehen hat, nicht im Ansatz im Rahmen der Tierschutzrichtlinien.

                  Alle drei Stuten waren sehr schlecht sozialisiert. Eine griff jedes andere Pferd auf derart aggressive Weise an, dass wir sie nicht mit unsern anderen Stuten vergesellschaften konnten. Ihr Fohlen hat sie zwar angenommen, es aber mehrfach beim Reinholen derartig ueber den Haufen gerannt, dass es ein Wunder ist, dass es noch lebt.

                  Eine andere Stute hat ein sehr starkes Ekzem dass sie kaum Mähne und Schweif hatte. Sie war sehr schüchtern und ließ niemanden so richtig an dich dran, weder mit noch ohne Fohlen.

                  Die dritte war soweit nett zu ihrem Fohlen und gewöhnte sich mit der Zeit auch Menschen. Bei der tat es mir richtig leid, dass sie wieder abgeholt wurde und 'dorthin' zurück musste .

                  Was ich damit sagen will. Niemand kann mir erzählen, dass das Fohlen sowohl während der Trächtigkeit der Stute noch während der Zeit wo es gesäumt wird nichts vom Gemüt und der Einstellung der Mutter gegenüber ihrer Umwelt mitbekommt. Alles, was durch Prägung passiert, kommt nicht aus den Genen der Eltern. Und ist uns bekannt, was bei einem Hochleistungssportler wirklich genetisch bedingt ist?

                  Keine der Trägerstuten bei uns war für mich eine Mutterstute, wie ich sie mir für meine Fohlen wünsche. Und die Mutter ist nun mal auch für das Fohlen, diejenige, die es säugt.
                  Avatar: Riddick C von Rock Forever NRW (*2011)

                  Kommentar


                  • #69
                    -----
                    Zuletzt geändert von Gast; 25.04.2015, 15:01.

                    Kommentar

                    • DINA
                      • 24.02.2008
                      • 46

                      #70
                      Teil 2

                      der Gesichtstyp eines Springpferdes (der schöne edle Kopf) spielt eine sehr untergeordnete Rolle,
                      aber man sollte sich nicht wundern, es gibt auch edlere Gesichter bei Nachkommen von Hengsten wie Darco oder Nabab de Reve...

                      oft werden erfolgreiche Anpaarungen wiederholt (siehe z.b. Tuolon, Vancouver de A. und Vollschwester.. oder Action Breaker, Quasiomodo van de M.. oder Emerald mit Vollschwester, siehe auch de Muze..) und dadurch wird die Genetik für die nächste Generation aufbereitet

                      sehr oft werden Passerpaarungen system. durchgeführt: Heartbreker x Lys de Damen ,
                      Voltaire x Nimmerdor....

                      und diese erfolgreichen wiederholten Kombinationen locken natürlich Erfolg suchende
                      SpringreiterInnen eher an... sei es um die Produkte zu verkaufen oder selbst damit zu
                      glänzen

                      Junghengste , so meine Erfahrung ,kriegen 10 bis 20 Stuten, dann ab in den Sport, viele
                      Gestüte bilden selber aus oder arbeiten prof. mit Springpferdeställen zusammen : Geld bringen
                      die Pferde erst richtig, wenn sie die Grundausbildung durchlaufen haben...
                      in Deutschland wird m.e. immer noch: das gut Verkäufliche Fohlen gezüchtet, der "Doppelbegabte", Gesichtsschöne Jüngling mit schwebendem Mitteltrab abstehenden Schweif vom ungeprüften dunklen Junghengst abstammend ...

                      ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor: das Decktaxensplitting !
                      Sporterfolgreiche Hengste: 1/3 Decktaxe vor der Bedeckung der Rest bei Trächtigkeit oder oft
                      wenn das Fohlen 7 Tage alt ist !
                      davon konnten Züchter in Deutschland doch nur träumen !
                      Frau stelle sich vor: Contender, Cassini, De Niro, Donnerhall, Argentinus, Grannus, For Pleasure
                      .... in so einem System, dann fällt es mir doch als Züchter tausendmal leichter sehr erfolgreiche
                      Vatertiere einzusetzen und Gott sei Dank kommt dieses System durch den freien Markt so langsam
                      auch in Deutschland an
                      der Hengsthalter und damit auch die beteiligten Tierärzte stehen auch mächtig unter Druck
                      entsprechende Trächtigkeitsraten zu erzeugen, sonst bleiben die Einnahmen weg... also
                      haben sich gynäkolog. versierte Tierärzte herausgebildet, sind oft als Hengsthalter aktiv...

                      Aber auch die Tierarztkosten sind in Belgien bei Pferden sehr moderat: Vergleiche die Kosten
                      z.B. für eine Chip-op an der UniKlinik in Utrecht zu Kosten in Deutschland-- für die Diff. könnte
                      Frau 2 Stuten decken lassen. Für den m.e. nicht unaufwendigen Kaiserschnitt bei einer Kuh
                      bezahlen wir einschließlich Nachbehandlung ca. 170,- Euro.... und bei Kosten für Pferdediagnostik...
                      oder Therapie...

                      Ach ja und jetzt bin ich noch mal beim "Lecker paarden mit lecker Soße...",
                      für Pferde, die den Gesundheitlichen-, Charakterlichen erforderlichen Merkmalen nicht folgen, sehen viele der Pferdefreunde in Frankreich und Benelux viel emotionsloser natürlichere Alternativen . . .
                      dazu mag jeder seine eigene Einstellung haben,
                      aber man versucht nicht den Spagat einer Zucht auf Springpferde für internationale Ansprüche und bei fehlender Springqualität oder Mängel der Gesundheit alternativ den braven Allrounder als Pflegepferd für die ganze Familie und sichere Einnahmequelle für bestimmte Tierarztgruppen

                      und die Boxen werden frei für neue aktuelle Abstammungen, nach denen der Markt lechtzt.....
                      Zuletzt geändert von DINA; 25.02.2015, 11:42.

                      Kommentar


                      • #71
                        Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                        Anbei zum Thema eine kleine Statistik:

                        Entwicklung Bedeckungen per Embryotransfer:

                        2013: 394 (bundesweit) davon OS 331
                        2012: 478 (bundesweit) davon OS 289
                        2011: 501 (bundesweit) davon OS 329
                        2010: 345 (bundesweit) davon OS 223
                        2009: 431 (bundesweit) davon OS 304
                        2008: 323 (bundesweit) davon OS k.A.
                        Das deckt sich doch ungefähr mit den von mir oben benannten Zahlen. So dass man davon ausgehen kann, dass über 300 ET aus der Lewitz kommen OS und OL zusammen. For Romance ist bspw. auch ein ET aus der Lewitz.

                        Zur Ethik kann man viel schreiben. Klar ist aber, wer da nicht mithalten will oder kann, wird auf Dauer wirtschaftlich abgehängt werden. D.h. für mich nicht, dass diese Zuchtfabriken in der Summe bessere Pferde produzieren, aber sie sind in der Lage die Nachfrage der kaufkräftigen Kundschaft perfekt zu befriedigen (Nachwuchs aus der Stute XYZ und dem begehrten Hengst XYZ). Durch das sich an die Produktion anschließende Ausbildungs- und Vermarktungssystem wird die sportliche Erfolgsquote der ET zusätzlich angekubelt. Sind die bspw. nach Qatar exportierten Pferde dort in der Region erfolgreich (die Reiter werden auch ausgebildet), steigt natürlich auch Nachfrage nach den Pferdeprodukten.

                        Wo soll da die Frage nach der Ethik Platz haben und wen interessiert in diesem Geschäft die Ethik. Ich tue mich mit der Ethik schon beim generellen Export von Pferden in diese Region schwer.

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                        • #72
                          @DINA,

                          sehr interessante Beiträge.

                          Kommentar

                          • gina
                            • 06.07.2010
                            • 1857

                            #73
                            Ach ja und jetzt bin ich noch mal beim "Lecker paarden mit lecker Soße...",
                            für Pferde, die den Gesundheitlichen-, Charakterlichen erforderlichen Merkmalen nicht folgen, sehen viele der Pferdefreunde in Frankreich und Benelux viel emotionsloser natürlichere Alternativen . . .
                            dazu mag jeder seine eigene Einstellung haben,
                            aber man versucht nicht den Spagat einer Zucht auf Springpferde für internationale Ansprüche und bei fehlender Springqualität oder Mängel der Gesundheit alternativ den braven Allrounder als Pflegepferd für die ganze Familie und sichere Einnahmequelle für bestimmte Tierarztgruppen

                            und die Boxen werden frei für neue aktuelle Abstammungen, nach denen der Markt lechtzt.....
                            treffender hätte man es wohl kaum schreiben können..;-) chapeau !

                            auch
                            für den vorangegangenen einblick in das system, der sich mit meinem deckt.


                            eine kleine anmerkung vllcht noch :
                            der vergleich ps / de muze fängt an der selben stelle an zu hinken - an der sich div diskussionen hier auch schon zerschlissen haben.

                            hier nochmal auf den punkt gebracht von DINA:

                            aber man versucht nicht den Spagat einer Zucht auf Springpferde für internationale Ansprüche und bei fehlender Springqualität oder Mängel der Gesundheit alternativ den braven Allrounder als Pflegepferd für die ganze Familie und sichere Einnahmequelle für bestimmte Tierarztgruppen

                            auch paule hat in der vergangenheit zu viel & zu oft produziert aus mittelmässigen stuten ohne grossem leistungsstamm dahinter.
                            aufgehübscht & parat gemacht durch entspr "ausbildung" & marketing haben diese seelen in der regel doch noch einen abnehmer gefunden. der rest ging lkw weise gen osten.
                            somit relativiert sich das verhältnis der leistungsfähigkeit der erwähnten zuchtstätten doch um einiges....


                            @DINA
                            vielen dank für deine eindrücke


                            @WILABi

                            danke für deine mühe die daten zusammenzutragen & den interessanten input

                            Kommentar


                            • #74
                              Zitat von gina Beitrag anzeigen
                              treffender hätte man es wohl kaum schreiben können..;-) chapeau !

                              auch
                              für den vorangegangenen einblick in das system, der sich mit meinem deckt.


                              eine kleine anmerkung vllcht noch :
                              der vergleich ps / de muze fängt an der selben stelle an zu hinken - an der sich div diskussionen hier auch schon zerschlissen haben.

                              hier nochmal auf den punkt gebracht von DINA:

                              aber man versucht nicht den Spagat einer Zucht auf Springpferde für internationale Ansprüche und bei fehlender Springqualität oder Mängel der Gesundheit alternativ den braven Allrounder als Pflegepferd für die ganze Familie und sichere Einnahmequelle für bestimmte Tierarztgruppen

                              auch paule hat in der vergangenheit zu viel & zu oft produziert aus mittelmässigen stuten ohne grossem leistungsstamm dahinter.
                              aufgehübscht & parat gemacht durch entspr "ausbildung" & marketing haben diese seelen in der regel doch noch einen abnehmer gefunden. der rest ging lkw weise gen osten.
                              somit relativiert sich das verhältnis der leistungsfähigkeit der erwähnten zuchtstätten doch um einiges....
                              Genau so sieht das aus und man muss die ET-Produktion im Verhältnis zum Einsatz von Mitteln (Tier und Geld), Umfeld und Output an Pferden gewichten. Erst dann kann man gefiltert feststellen, ob sich daraus ein generell besseres Zuchtprodukt ergibt. Wirtschaftlich lohnt sich das nach meiner Ansicht für bspw. PS schon, aber nicht für die Masse der Züchter.
                              Zuletzt geändert von Gast; 25.02.2015, 12:11.

                              Kommentar

                              • Arielle
                                • 23.08.2010
                                • 2838

                                #75
                                Gute Besserung und Danke Diana für die erfreulich schnörkellose Darstellung der Einstellung und der Vorgehensweise unserer belgischen Kollegen. Ich denke die Situationen in Holland und auch Dänemark werden der belgischen sehr ähnlich sein.

                                Sehr disskussionswürdig finde ich die Frage nach der Ethik in der Zucht die sowohl wilabi als auch silas eingebracht haben. Meine persönliche Grenze zwischen ok und no go verläuft in diesem Augenblick nämlich etwas anders: ET sehe ich gar nicht als ethisches Problem; weder gegenüber der Spender- noch gegenüber Empfängerstute oder Fohlen . Einen von mir erzeugten Embryo würde ich bei Nachfrage sofort verkaufen oder auch von einer meiner oder einer Mietstute austragen lassen.
                                Kaufen würde ich mir allerdings wohl keinen Embryo, nicht wegen ethischer Bedenken, mir würde einfach der "Thrill" an der Zucht fehlen. Wenn, dann käme ja nur einer mit Top-Top-Abstammung infrage. Das hätte für mich dann das Geschmäckle etwas Genormtes, sozusagen 'von der Stange' zu sein. Ausserdem, jemand anderes hätte dieses Wesen auf 'Schiene gelegt' und das reine "Ausbrüten" wäre für mich persönlich ohne Reiz. Das wäre in meinen Augen wirklich eine Reduktion der Zucht ausschließlich auf den monetären Aspekt. Wenn jemand sein Geld damit verdienen muss, kann ich das aber durchaus verstehen und akzeptieren. Ein no go ist für mich hingegen das Klonen. Logisch begründen kann ich meine Ablehnung aber nicht.

                                Völlig nüchtern sehe ich hingegen wieder den zweiten von Diana angesprochenen ethischen Aspekt, den des "Lecker Veulen". Ich glaube in diesem Bereich sind wir Deutsche ziemlich einsam in unserer Einstellung und auch voller Widersprüche. Hähnchen, Schweine, Rinder, Fische essen viele von uns bedenkenlos, bei Pferden hat die Mehrheit wohl Probleme, und wenn eine Giraffe im Zoo geschlachtet wird, treibt es vielen von uns den Blutdruck in lebensbedrohliche Höhe.

                                Welche Sicht habt Ihr auf diese Dinge?
                                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                                Kommentar


                                • #76
                                  Zitat von Arielle Beitrag anzeigen

                                  Völlig nüchtern sehe ich hingegen wieder den zweiten von Diana angesprochenen ethischen Aspekt, den des "Lecker Veulen". Ich glaube in diesem Bereich sind wir Deutsche ziemlich einsam in unserer Einstellung und auch voller Widersprüche. Hähnchen, Schweine, Rinder, Fische essen viele von uns bedenkenlos, bei Pferden hat die Mehrheit wohl Probleme, und wenn eine Giraffe im Zoo geschlachtet wird, treibt es vielen von uns den Blutdruck in lebensbedrohliche Höhe.

                                  Welche Sicht habt Ihr auf diese Dinge?
                                  Aus meiner Sicht ist das in Ordnung. Obwohl ich das selbst für mich nicht könnte. Ich kann nicht einmal meine Hühner schlachten. Sie sterben an Altersschwäche.

                                  Das mit dem ET sehe ich ähnlich. Ich stehe derzeit auch vor der Entscheidung, ob ich bei der 22jährigen sporterfolgreichen SF-Stute einen ET-Versuch wage.

                                  Kommentar

                                  • wilabi
                                    • 21.05.2008
                                    • 2319

                                    #77
                                    Wenn ich mir vorstelle, ich würde aus einer sporterfolgreichen Stute nach dem o.g. einfachen Kochrezept 5 Embryonen erzeugen, die ich vielleicht sofort verkaufte oder einfrieren lassen - was macht dann die Zucht noch aus ? Nicht mehr sonntags-morgens übern Zaun hängen, FOhlen angucken und überlegen, ob es richtig war, Hengste begucken macht eigentlich auch keinen Sinn mehr, die Internationalen bekommt man eh nur schwer zu Gesicht oder die sind lange tot - entscheidend ist Gewinnsumme. Macht das noch Freude ?
                                    Oder mal schnell 5 Traber-Stuten aus F holen, damit die vor meinen Augen austragen. Hab ich da noch den gleichen "Draht" zu dem, was da vor meinen Augen rumläuft ??

                                    Würde ich Stolz oder Freude empfinden, wenn irgend ein mir unbekanntes Wesen mit meinem Namen als Züchter über die internationalen Plätze springt ????


                                    NEIN - NEIN - NEIN

                                    Soll machen, wer will - ICH nicht

                                    Kommentar

                                    • 100%Holsteiner
                                      • 23.02.2012
                                      • 191

                                      #78
                                      Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                                      Völlig nüchtern sehe ich hingegen wieder den zweiten von Diana angesprochenen ethischen Aspekt, den des "Lecker Veulen". Ich glaube in diesem Bereich sind wir Deutsche ziemlich einsam in unserer Einstellung und auch voller Widersprüche. Hähnchen, Schweine, Rinder, Fische essen viele von uns bedenkenlos, bei Pferden hat die Mehrheit wohl Probleme, und wenn eine Giraffe im Zoo geschlachtet wird, treibt es vielen von uns den Blutdruck in lebensbedrohliche Höhe.

                                      Welche Sicht habt Ihr auf diese Dinge?
                                      genau richtig! manchmal muss man eben erkennen, wenn das eigene Zuchtprodukt nicht den Anforderungen des Marktes entspricht.
                                      Für Fohlen oder Jährlinge mit deutlichen Mängeln gibt es einfach keine Käufer. Und wenn ich diese für 1000€ an einen zwielichtigen Händler verkaufe hab ich keine Ahnung wo die landen, beim Schlachter kann ich mir sicher sein was mit denen passiert. alles eine Frage des Gewissens...

                                      Kommentar

                                      • 100%Holsteiner
                                        • 23.02.2012
                                        • 191

                                        #79
                                        Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                                        Ein no go ist für mich hingegen das Klonen. Logisch begründen kann ich meine Ablehnung aber nicht.
                                        mit dem Klonen scheint es aber weiter zu gehen. http://www.gfeweb.com/en/stallions-l...rey,54432.html

                                        34 bei horsetelex registrierte Fohlen in den letzten 2 Jahren. http://www.horsetelex.nl/horses/progeny/554526
                                        da kommen sicherlich noch einige dazu die dort nicht eingepflegt wurden, und wenn man sich mal die Verbände anguckt bei denen die registriert sind wären wir wieder beim eigentlichen Thema
                                        der Hengst hat natürlich den Vorteil, dass er ein Vollblüter ist und sein "Vollbruder" international hoch erfolgreich lief, aber scheinbar ist der Hunger auf neue Blutlinien in Belgien recht groß...

                                        Kommentar


                                        • #80
                                          Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                          Wenn ich mir vorstelle, ich würde aus einer sporterfolgreichen Stute nach dem o.g. einfachen Kochrezept 5 Embryonen erzeugen, die ich vielleicht sofort verkaufte oder einfrieren lassen - was macht dann die Zucht noch aus ?
                                          Das wäre auch nicht mein Ding. Aber generell würde ich ET bei einer Stute nicht ausschließen, wenn es bei der Stute aus Altersgründen nicht mehr klappt, meine eigene Stute als Trägerstute fungiert und ich gerne Nachzucht zum weiteren Züchten aus dieser Stute hätte.

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