Seit einigen Monaten bietet Horsetelex neben bisher bekannten Pedigree-Informationen auch die Ergebnisanzeige aller bei der FEI registrierten Turniere. Damit füllen sich die Pedigreeangaben seit Oktober 2014 automatisch mit den Daten der bei der FEI registrierten Pferde. Neben den Turnierinformationen ergeben sich daraus zahlreiche interessante Informationsmöglichkeiten über Hengste und Stutenlinien.
Ich habe die Pedigrees der Erfolgspferde aus den Beneluxstaaten einmal durchforstet, um hinter deren züchterische Konzepte zu kommen. Das Ergebnis legt als Teilbegründung für den züchterischen Erfolg in den Nachbarländern eine „industrielle Massenproduktion“ von Spitzenpferden über Embryotransfer offen. Vor allem in Belgien, beginnend in NL und F . Aber auch die „Pferdefabrik“ in der Lewitz glänzt inzwischen mit zahlreichen Sportpferden aus ET-Einsatz ab 2005.
Die Gewinnung von Embryonen erfolgt z.T. parallel zur sportlichen Nutzung der Stuten. Das Prinzip Spitzenhengst x Spitzenstute scheint in der Springpferdezucht nachhaltig zu funktionieren . Vier bis fünf internationale Springpferde aus einem „ET-Jahrgang“ einer Stute sind keine Seltenheit. Umwelteinflüsse und die der Leihmütter kann man offensichtlich vernachlässigen. Die Perfektionierung der Austragung führt inzwischen auch dazu, dass die Stuten 100 und mehr Nachkommen bringen können.
Bisher war ich der Meinung, dass diese Technologie aufgrund der hohen Kosten mehr oder weniger ein ideeller Einsatz ist, mit dem man seltene Genetik erhält oder Fruchtbarkeitsprobleme umgeht. Hier wurde offensichtlich durch Verfeinerung der Technik und eine entsprechende Infrastruktur ein profitables Geschäft daraus. Die Lewitz verfügt als geschlossenes System wie auch das Gestüt DeMuze in B über einige hundert Leihmütter. Keros in B kann diese in grosser Zahl vermitteln.
Dazu kann man erahnen, dass hinter diesen „Pferdefabriken“ auch eine entsprechende Vermarktungsstruktur steht, die vor allem die neuen Märkte bedient. Nachvollziehbar anhand der Platzierungslisten vor allem der Reiter aus Katar, Saudi-Arabien, Iran usw. usw. Hier kommen die Produkte aus der Lewitz oder aus der „Produktion“ DeMuze in Belgien gehäuft vor. Pedigrees wie z.B. Kannan x Darco haben halt ihre Anziehungskraft und das Geschäft damit scheint zu laufen.
Da ET erst seit 2005/2006 verstärkt eingesetzt wird, wird der Durchdringungsgrad von ET-Nachkommen im Spitzensport in den nächsten Jahren massiv steigen und damit die Verbände BWP, OS,SBS, Z weiter in eine unerreichbare Spitzenstellung bringen. Bei BWP hat der Anteil der ET erzeugten Pferde , die FEI registriert sind, sicher schon die 50% Marke erreicht.
Die deutschen Landespferdezuchten werden hier als Zucht- und Vermarktungsorganisationen im Wettbewerb um die Spitzensportler nicht mehr konkurrieren können. Daran werden auch schärfere Selektionen, leistungsorientierte Zucht , Einsatz von internationalen Spitzenhengsten etc wenig ändern. Die Konzentration der Springpferdezucht auf einige wenige private Spitzen- und Massenbetriebe wird fortschreiten.
ET-Technologie oder der teure Einsatz von Spitzenhengsten über TG ist für den züchterischen Einzelkämpfer bei einer Abfohlquote von 0,6-0,7 ein teures Hobby. Wenn er z.B. den hier vieldiskutieren ForPleasure über TG einsetzt, werden bei einem Fohlen 4000€ allein für TG fällig. Im gleichen Jahr werden mit den aufgekauften TG-Beständen in der Lewitz unter optimaler Nutzung des TG sicherlich dutzende von Ebryonen erzeugt, die später als Springpferde hohe Begehrlichkeit wecken werden. So wird es dann profitabel.
Zusätzlich gibt es in B und NL inzwischen als vorgelagerte Vermarktungsebene vor dem Fohlenverkauf Verkaufsplattformen für Embryonen. Man kann sie hier kaufen, verkaufen, für eine spätere Austragung einfrieren/einlagern oder eine Leihmutter zur Austragung mieten.
Kleinzüchter in B und NL beginnen, ihre guten Stuten auf die Produktion von Embryonen umzustellen und über die einschlägigen Plattformen zu verkaufen.
Dass diese Entwicklung kommen wird, war klar. Die Geschwindigkeit in den Benelux-Staaten ist jedoch beängstigend. Wie in allen anderen Teilaspekten der Pferdezucht hat man uns abgehängt und einen Vorsprung, der technisch und genetisch schwer aufzuholen ist.
Die Frage ist aber auch: Wollen wir das ? Kopieren wir die Technik, die Anpaarungen, nutzen wir die daraus resultierenden Spitzenvererber ,die als Massenproduzenten im ET-Geschäft fungieren und die Weltranglisten dominieren ? (dzt Kannan, Baloubet, Diamant du semily etc.), Nur für einen guten Platz im WBSH-Ranking und zum Erhalt des Spitzensports als Kundschaft ?
Willkommen in der modernen Pferdezucht ?
Ich habe die Pedigrees der Erfolgspferde aus den Beneluxstaaten einmal durchforstet, um hinter deren züchterische Konzepte zu kommen. Das Ergebnis legt als Teilbegründung für den züchterischen Erfolg in den Nachbarländern eine „industrielle Massenproduktion“ von Spitzenpferden über Embryotransfer offen. Vor allem in Belgien, beginnend in NL und F . Aber auch die „Pferdefabrik“ in der Lewitz glänzt inzwischen mit zahlreichen Sportpferden aus ET-Einsatz ab 2005.
Die Gewinnung von Embryonen erfolgt z.T. parallel zur sportlichen Nutzung der Stuten. Das Prinzip Spitzenhengst x Spitzenstute scheint in der Springpferdezucht nachhaltig zu funktionieren . Vier bis fünf internationale Springpferde aus einem „ET-Jahrgang“ einer Stute sind keine Seltenheit. Umwelteinflüsse und die der Leihmütter kann man offensichtlich vernachlässigen. Die Perfektionierung der Austragung führt inzwischen auch dazu, dass die Stuten 100 und mehr Nachkommen bringen können.
Bisher war ich der Meinung, dass diese Technologie aufgrund der hohen Kosten mehr oder weniger ein ideeller Einsatz ist, mit dem man seltene Genetik erhält oder Fruchtbarkeitsprobleme umgeht. Hier wurde offensichtlich durch Verfeinerung der Technik und eine entsprechende Infrastruktur ein profitables Geschäft daraus. Die Lewitz verfügt als geschlossenes System wie auch das Gestüt DeMuze in B über einige hundert Leihmütter. Keros in B kann diese in grosser Zahl vermitteln.
Dazu kann man erahnen, dass hinter diesen „Pferdefabriken“ auch eine entsprechende Vermarktungsstruktur steht, die vor allem die neuen Märkte bedient. Nachvollziehbar anhand der Platzierungslisten vor allem der Reiter aus Katar, Saudi-Arabien, Iran usw. usw. Hier kommen die Produkte aus der Lewitz oder aus der „Produktion“ DeMuze in Belgien gehäuft vor. Pedigrees wie z.B. Kannan x Darco haben halt ihre Anziehungskraft und das Geschäft damit scheint zu laufen.
Da ET erst seit 2005/2006 verstärkt eingesetzt wird, wird der Durchdringungsgrad von ET-Nachkommen im Spitzensport in den nächsten Jahren massiv steigen und damit die Verbände BWP, OS,SBS, Z weiter in eine unerreichbare Spitzenstellung bringen. Bei BWP hat der Anteil der ET erzeugten Pferde , die FEI registriert sind, sicher schon die 50% Marke erreicht.
Die deutschen Landespferdezuchten werden hier als Zucht- und Vermarktungsorganisationen im Wettbewerb um die Spitzensportler nicht mehr konkurrieren können. Daran werden auch schärfere Selektionen, leistungsorientierte Zucht , Einsatz von internationalen Spitzenhengsten etc wenig ändern. Die Konzentration der Springpferdezucht auf einige wenige private Spitzen- und Massenbetriebe wird fortschreiten.
ET-Technologie oder der teure Einsatz von Spitzenhengsten über TG ist für den züchterischen Einzelkämpfer bei einer Abfohlquote von 0,6-0,7 ein teures Hobby. Wenn er z.B. den hier vieldiskutieren ForPleasure über TG einsetzt, werden bei einem Fohlen 4000€ allein für TG fällig. Im gleichen Jahr werden mit den aufgekauften TG-Beständen in der Lewitz unter optimaler Nutzung des TG sicherlich dutzende von Ebryonen erzeugt, die später als Springpferde hohe Begehrlichkeit wecken werden. So wird es dann profitabel.
Zusätzlich gibt es in B und NL inzwischen als vorgelagerte Vermarktungsebene vor dem Fohlenverkauf Verkaufsplattformen für Embryonen. Man kann sie hier kaufen, verkaufen, für eine spätere Austragung einfrieren/einlagern oder eine Leihmutter zur Austragung mieten.
Kleinzüchter in B und NL beginnen, ihre guten Stuten auf die Produktion von Embryonen umzustellen und über die einschlägigen Plattformen zu verkaufen.
Dass diese Entwicklung kommen wird, war klar. Die Geschwindigkeit in den Benelux-Staaten ist jedoch beängstigend. Wie in allen anderen Teilaspekten der Pferdezucht hat man uns abgehängt und einen Vorsprung, der technisch und genetisch schwer aufzuholen ist.
Die Frage ist aber auch: Wollen wir das ? Kopieren wir die Technik, die Anpaarungen, nutzen wir die daraus resultierenden Spitzenvererber ,die als Massenproduzenten im ET-Geschäft fungieren und die Weltranglisten dominieren ? (dzt Kannan, Baloubet, Diamant du semily etc.), Nur für einen guten Platz im WBSH-Ranking und zum Erhalt des Spitzensports als Kundschaft ?
Willkommen in der modernen Pferdezucht ?
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