Von 2008 auf 2009 sind Getreidepreise vom Spekulationshoch um 48 % eingebrochen auf z.T. unter 10,00 Euro .
Von 2009 auf 2010 haben alle Getreideaufkäufer auf niedrige Preise spekuliert zu Beginn der Ernte .
Da ja nun seit einiger Zeit die Preisstützung und Intervention einem Flächen - und Aufllagengestütztem Prämiensystem gewichen ist und Börsenspekulanten die agrarischen Rohstoffe vermehrt in ihre Anlagemuster intigrieren , kommt es zu größeren Preisschwankungen . Diese können sowohl nach oben als auch nach unten gehen , wie die letzten Jahre gezeigt haben .
Leider stürzen sich die Medien immer wieder auf " Quoten-Rosinen " und so wird selten/gar nicht darüber berichtet , wenn es Tiefstpreise gibt , z.T. in ruinösem Ausmaß .
Die marktbeherrschenden 4 Discounter haben desöfteren ihre Dumpingpreispolitik bei Milch und Mehl durchgeführt , ...1 kg Mehl für sage und schreibe 29 Cent .
Analysten am Getreidemarkt beobachten in erster Linie Anbauflächen , Wetterkapriolen , Dollarkurse .
Rußland und auch China wissen sehr genau ( auch aus der Historie heraus ) , daß ein stabile Situation der Ernährung der eigenen Bevölkerung auch ihr ganzes System stützt.
Handelsware ist Überschußware und der Getreidepreis entwickelt sich naturgegebenermaßen auf der Nordhalbkugel. Anbieter am Weltmarkt sind USA , Kanada , EU , Russland , Ukraine , Kasachstan .
Zu den Haupterzeugern gehören aber an vorderer Stelle Indien und China . Diese sind aber auch Hauptverbraucher nicht nur der Eigenproduktion , sondern aufgrund ihrer " Liquidität " auch Hauptnachfrager .
Russland und Ukraine haben seit dem Börsencrash neben anderen strukturellen Problemen ein Kapitalmangelproblem . In den letzten Jahren wurden z.T. ein Drittel der Nutzfläche brach gelegt , der Input Saatgut,Dünger zurückgefahren . Mit der Dürre in diesem Jahr kommt es nun dort zu Ernteausfällen.
Im übrigen sind Schätzungen und Zahlen aus RU/ UA etc. mit Vorsicht zu betrachten , die Sicherheit der Zahlen sind nicht mit den Ernteschätzungen aus USA/CAN und EU zu vergleichen .
Die strukturellen Probleme der GUS/UA etc.-Landwirtschaft sind vielfältig : Kapital ( wer ? , Kredite / hohe Zinsen,Praktiken Kreditvergabe) ) , Fachkräfte mit Know-How und Umsetzung / Deligierung , menschl. Faktor im Besonderen., Behörden/Bestechung , ... Fläche ist weniger das Problem .
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