Ich habe die Diskussion hier bislang als sehr sachlich empfunden. Darf auch gerne so bleiben
manonegra, bei meinem Ex-Verein (wie schon beschrieben reine Boxenhaltung, keinerlei Koppel/Paddock vorhanden) scheitert das ganze in der Tat an den Gegebenheiten. Der Großstadt-Stall liegt am Rand eines "Nobelwohngebietes" direkt am/im Wald. Drumrum nur Wald, Naherholungsgebiet. Also schlicht keine Möglichkeit, irgendwo auch nur eine kleine Weide anzulegen. Kleine Paddocks wären jedoch sicherlich möglich und für die Pferde dort auf jeden Fall eine Verbesserung.
Aber da die Nachfrage nach sowas dort einfach fehlt, gibt es auch keine.
Ich erinnere mich gut an eine Zeit, als dort mehr als 10 Boxen (von 75, davon ca. 15 Schulpferde) leer standen. Da wurde dann relativ schnell beschlossen, dass man eben doch Fenster in die Boxen einbaut. Das wurde schon länger gewünscht, aber lange wurde behauptet, das würde die Statik des Gebäudes nicht zulassen. Als dann diese - ich glaube es waren 12 - Boxen leer waren, liess die Statik ganz plötzlich doch Fenster zu! Und die waren dann auch recht fix eingebaut. Würden wieder viele Boxen leer stehen und es würden Paddocks gefordert - wetten, dass schnell ein paar kleine Paddocks da wären?
In vielen Fällen ist es sicher Geldknappheit - aber sicher auch oft in Kombination mit Faulheit. Weil - warum was ändern, wenn die Boxen doch auch so voll sind?
Es wurde in den Zeiten des Boxenleerstandes im Verein sogar überlegt, ob man bei der Stadt nicht anfragt nach einem passenden Grundstück, wo man eine neue Anlage mit entsprechendem Standard (Koppeln/Paddocks) hinstellen könnte. Wurde dann aber nicht gemacht - weil die Boxen haben sich ja wieder gefüllt. Wozu also weiter nachdenken?
Wenn man dort mit den Pferdebesitzern redet, sagen schon alle "Koppeln wären schon schön" und dann kommt das "aber" - "aber man reitet ja täglich und man hat die Führmaschine und man hat es halt so schön nah und man hat seine ganzen Reiterfreunde halt da und man geniesst den Vollservice und den Pferden geht es doch gut".
Klar leiden die nicht. Jedenfalls nicht so offensichtlich, dass man nicht einfach die Augen zumachen könnte. Denen geht es den Umständen entsprechend gut. Aber ein schönes Pferdeleben sieht anders aus.
Co, man darf nicht immer schlechtes mit noch schlechterem vergleichen
Gerne genommenes Argument aus meinem Reitverein gefällig? "Früher standen die im Ständer, die habens in den Boxen doch jetzt toll!"
Ich bin jetzt garantiert niemand, der Boxenhaltung komplett verurteilt, wenn ich keinen passenden Offenstall für mein Pferd gefunden hätte, würde er jetzt auch in einer Box stehen und eben nur tagsüber in Gesellschaft rauskommen. Hätte da einen sehr schönen Stall (schöne Boxen und tagsüber Weide/befestigter Paddock in geschlechtergetrennten Gruppen) für gefunden damals, aber dann wurde es doch der kleine Stall, in dem ich jetzt bin.
Ich habe nur ein Problem damit, wenn man sich die Haltung Box + keine/wenig Weide im Sommer/gar kein freier Auslauf im Winter (das ist hier in der Gegend leider immer noch Standard) schön redet mit Argumenten, die eigentlich nur die menschlichen Bedürfnisse betreffen. Wenn die eigene Bequemlichkeit über die Bedürfnisse des Pferdes gestellt werden.
Das hab ich einfach zuviele Jahre miterlebt und höre die Argumente in meinem Umfeld und auch in diversen Foren immer und immer wieder ...

manonegra, bei meinem Ex-Verein (wie schon beschrieben reine Boxenhaltung, keinerlei Koppel/Paddock vorhanden) scheitert das ganze in der Tat an den Gegebenheiten. Der Großstadt-Stall liegt am Rand eines "Nobelwohngebietes" direkt am/im Wald. Drumrum nur Wald, Naherholungsgebiet. Also schlicht keine Möglichkeit, irgendwo auch nur eine kleine Weide anzulegen. Kleine Paddocks wären jedoch sicherlich möglich und für die Pferde dort auf jeden Fall eine Verbesserung.
Aber da die Nachfrage nach sowas dort einfach fehlt, gibt es auch keine.
Ich erinnere mich gut an eine Zeit, als dort mehr als 10 Boxen (von 75, davon ca. 15 Schulpferde) leer standen. Da wurde dann relativ schnell beschlossen, dass man eben doch Fenster in die Boxen einbaut. Das wurde schon länger gewünscht, aber lange wurde behauptet, das würde die Statik des Gebäudes nicht zulassen. Als dann diese - ich glaube es waren 12 - Boxen leer waren, liess die Statik ganz plötzlich doch Fenster zu! Und die waren dann auch recht fix eingebaut. Würden wieder viele Boxen leer stehen und es würden Paddocks gefordert - wetten, dass schnell ein paar kleine Paddocks da wären?
In vielen Fällen ist es sicher Geldknappheit - aber sicher auch oft in Kombination mit Faulheit. Weil - warum was ändern, wenn die Boxen doch auch so voll sind?
Es wurde in den Zeiten des Boxenleerstandes im Verein sogar überlegt, ob man bei der Stadt nicht anfragt nach einem passenden Grundstück, wo man eine neue Anlage mit entsprechendem Standard (Koppeln/Paddocks) hinstellen könnte. Wurde dann aber nicht gemacht - weil die Boxen haben sich ja wieder gefüllt. Wozu also weiter nachdenken?
Wenn man dort mit den Pferdebesitzern redet, sagen schon alle "Koppeln wären schon schön" und dann kommt das "aber" - "aber man reitet ja täglich und man hat die Führmaschine und man hat es halt so schön nah und man hat seine ganzen Reiterfreunde halt da und man geniesst den Vollservice und den Pferden geht es doch gut".
Klar leiden die nicht. Jedenfalls nicht so offensichtlich, dass man nicht einfach die Augen zumachen könnte. Denen geht es den Umständen entsprechend gut. Aber ein schönes Pferdeleben sieht anders aus.
Co, man darf nicht immer schlechtes mit noch schlechterem vergleichen

Ich bin jetzt garantiert niemand, der Boxenhaltung komplett verurteilt, wenn ich keinen passenden Offenstall für mein Pferd gefunden hätte, würde er jetzt auch in einer Box stehen und eben nur tagsüber in Gesellschaft rauskommen. Hätte da einen sehr schönen Stall (schöne Boxen und tagsüber Weide/befestigter Paddock in geschlechtergetrennten Gruppen) für gefunden damals, aber dann wurde es doch der kleine Stall, in dem ich jetzt bin.
Ich habe nur ein Problem damit, wenn man sich die Haltung Box + keine/wenig Weide im Sommer/gar kein freier Auslauf im Winter (das ist hier in der Gegend leider immer noch Standard) schön redet mit Argumenten, die eigentlich nur die menschlichen Bedürfnisse betreffen. Wenn die eigene Bequemlichkeit über die Bedürfnisse des Pferdes gestellt werden.
Das hab ich einfach zuviele Jahre miterlebt und höre die Argumente in meinem Umfeld und auch in diversen Foren immer und immer wieder ...
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