Wolfsangriff auf Pferdeherde

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  • Rosadream
    • 15.04.2008
    • 875

    @Kareen

    Ich schätze die meisten Deiner Beiträge sehr. Das möchte ich vorausstellen.
    Und auch, dass ich an andere Stelle schon gesagt habe, dass ich nicht völlig gegen den Wolf bin (da bin ich gar nicht so weit entfernt von Ratte, aber teilweise eben doch von der Argumentation, die dort gebracht wird).

    Zur Zeit bin ich nicht selbst betroffen, aber im engen Bekanntenkreis wurden einige Schafe in einem offen (eigentlich für die Schafe) zugänglichen Stall nachweislich (inzwischen - hat lange gedauert) vom Wolf gerissen. So unglaubwürdig wie das ist, zeigt das doch, dass hier Einiges im Argen liegt mit den verschiedenen Argumentationen (und ich persönlich schließe nicht aus, dass es sich hierbei um keinen natürlich (ich meine in freier Wildbahn) aufgewachsenen Wolf gehandelt haben könnte oder zumindest um ein sehr spezielles Tier.
    Und für solche Tiere muss es Regelungen geben!
    Das kann für mich keine Diskussion sein.

    Und - jawohl, ich finde es schlimm, wenn bei der momentanen Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wölfe diese Aspekte völlig ausgeblendet werden !
    Diese Regelungen muss es geben, und zwar unabhängig davon, was die Masse der Bevölkerung (da stimme ich Dir zu was die Lebensweise der Anzahl angeht) gerne hätte.


    Ergänzt:
    In Bezug auf die Diskussionen sehe es im Übrigen in der Masse auch eher so wie @Ara
    Zuletzt geändert von Rosadream; 19.03.2015, 09:14.

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    • greyrodent
      • 04.08.2013
      • 1283

      Um einfach mal "wahllos" ein paar Dinge aus den letzten Posts aufzugreifen:
      ja, mich nervt's total an, wenn Hundehalter ihre Viecher im Wald oder sonstewo in der freien Natur einfach stöbern und ggf. jagen lassen. Ich hielte es für eine signifikante Verbesserung, wenn dies unterbunden würde, denn ich bin der Ansicht, daß wer einen Hund zu seinem Privatvergnügen hält, bitte auch für dessen geistige und körperliche Auslastung sorgen soll, ohne dabei Wildtiere in Mitleidenschaft zu ziehen.

      Ich hoffe, ich war mit dem "Ätschibätschi"-Post nicht mitgemeint - denn auch ich verweise öfters darauf. Allerdings mit dem Hintergrund, daß das ein Faktum ist, das in Teilen geändert gehört. Ich hoffe, daß das hier auch so angekommen ist.

      Nein Wildschweine hetzen nicht. Allerdings - auch das ist Tatsache - ist an dieser Stelle wieder die Frage nach den Präferenzen des Wolfes zu stellen. Das Video, auf das hier Bezug genommen wird, zeigt einen Hirsch im Winter. Wie der Hirsch da hingekommen ist, ob die Wölfe ihn gehetzt haben (was möglich ist) oder ob er ohnehin bereits verletzt oder durch Krankheit geschwächt war (was ebenso möglich ist), wissen wir nicht. Da dieses Video ja offensichtlich von einem Jäger aufgenommen wurde, hätte es ihm freigestanden, dem "Elend" mit einem gezielten Schuß (auf den Hirsch, nicht auf die Wölfe) ein Ende zu machen.
      Fraglos nehmen Wölfe auch größere Beute, wenn sie ihnen lohnend erscheint. Hier ist zur Bewertung einer Wahrscheinlichkeit dann aber wieder die Frage zu stellen, nach welchen Kriterien sie auswählen. Bislang stehen alle Befunde dafür, daß es da eine Skala gibt, die sich an einer Aufwand-Risiko-Verfügbarkeits-Nutzen-Relation orientiert. Damit stehen Pferde als relativ wehrhafte und große Tiere (siehe der Hund auf der Weide - und auch ich kenne derlei Begebenheiten aus eigenem Ansehen) i. d. R. ziemlich weit unten auf der Liste. Was wieder keinen 100%igen Risikoausschluß bedeutet, denn eine Stute während der Geburt oder der 35jährige Rentner mit Arthrose in allen Gelenken könnte einem Wolf trotzdem als lohnende Beute erscheinen.
      Was die Risikobewertung durch die Versicherer angeht: sollten die Versicherungsbeiträge in der Art steigen, wie das hier angenommen wird, wird dies zusätzlichen Druck auf das Wolfsmanagement auslösen. Insofern gehe ich davon aus, daß sich das früher oder später "einpegeln" wird. Da das Problem bislang nicht existierte, ist klar, daß es noch nicht geregelt ist.

      Zu den Chancen, die der Wolf in meinen Augen bietet, habe ich anderweitig schon mehr als genug geschrieben, ich bitte, dies dort nachzulesen.

      Und ein Forstazubi sollte bitteschön lernen, wie er sich im Wald verhält, auch wenn sich mal ein Raubtier in der Nähe aufhält. Werde ich Förster, ist m. W. die Jagd ohnehin enthalten, die sollten's also eh wissen, bei Forstwirten nicht. Das geht aber anderen Berufsgruppen, die sich dienstlich in den Wäldern aufhalten, genauso - wer von der hereinbrechenden Dämmerung bis zum Morgengrauen alleine oder zu zweit still an Waldrändern sitzt, um Fledermaus-Bestandsaufnahmen zu machen, hat das gleiche "Problem" und muß lernen, damit umzugehen. Was i. d. R. wiederum kein wirkliches Problem ist, denn da ist (zumindest bei den Leuten, die ich kenne) bei den "Freilandleuten" ausreichend Kenntnis und gesunder Menschenverstand dabei, um Konfrontationen zu vermeiden. Warum sollten Forstazubis da weniger talentiert sein? Sind doch auch "Draußenmenschen".

      Nachtrag:
      danke, Kareen, für den Beitrag.
      Coletto, nein, da gibt es keinen Zaun. Der nordwestliche Ring ist für Wölfe (und anderes Wildgetier) vergleichsweise leicht zu überwinden, zumal sich nachts auch der Verkehr sehr in Grenzen hält.
      Zuletzt geändert von greyrodent; 19.03.2015, 09:18.

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      • Zitat von Coletto Beitrag anzeigen
        Ara, das ist wirklich knifflig. Ich kenne die Gegend und das Autobahndreieck. Und ich meine, da ist sogar alles offen. Oder ist da jetzt ein Schutzzaun parallel zur Autobahn?
        Nö, da ist alles offen. Vom Wald hinter der Weide geht es direkt über die Leitplanke auf die Autobahn.

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        • Ramzes
          • 15.03.2006
          • 14693

          Kareen , ...Du wirst sicherlich vor Emotionen überkochen ,
          wenn es denn bei Dir in der Nähe soweit ist .

          Wie sehr gerade Deine Emotionen überkochen können ,
          war schon mehrfach hier im Forum bemerkt und hatte
          sogar Schließung des Themas zur Folge , ...Brand Lewitz ,
          Rotz , ...plus div. hochgekochte Diskussionen vom
          Hannoveraner , Herpes - Impfung , HLP , Chippen etc.etc.
          Die Ansprache zur Mäßigung kommt also genau von der Richtigen !
          ( Ironie - aus ) .

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          • farina
            PREMIUM-Mitglied
            • 28.11.2006
            • 1504

            Zitat von Rosadream Beitrag anzeigen
            Dieses Video hatte ich auch schon irgentwo gesehen und finde es auch ganz gruselig und mag es mir nicht anschauen.
            Es zeigt doch, dass Wölfe sehr wohl große Tiere angreifen (und im Rudel ist das m.E. auch kein Problem) und dass es für diese eher noch viel schlimmer ist als für die kleineren, da dort die schnellen Tötungsmechanismen nicht greifen. Wobei ich auch das Leid der Schafe (insbesonderer derer, die verletzt und traumatisiert wurden) und sonstigen Tiere sehr schlimm finde sowie jenes ihrer Besitzer, die sich ja meist lange und intensiv um sie gekümmert haben und dann das ganze Elend mit ansehen müssen. Noch hoffe ich, dass mir sowas nie passiert.

            Da ist mir doch wirklich ein Abschuss durch die oft so vielgescholtenen Jäger weitaus lieber !!
            Ich habe das Video gepostet, weil sowohl das gepostete Pferd Eingangs dieses Threads als auch das vom Wolf getötete Kalb und der Esel aufgefunden wurden mit Fressverletzungen im hinteren Bereich. Wie genau Wölfe Großtiere reissen, war mir vorher im Detail nicht so bekannt. Handelt es sich bei den gerissenen Tieren um Nutztiere, unter Umständen von den Haltern noch lebend aufgefunden werden, ist es durchaus nachvollziehbar, dass diese Leute wie Schäfer Krogmann "seelsorgerliche Hilfe" brauchen.

            Letzten Endes ist dann wohl eine Frage der Nervenstärke der Tierhalter, die sich entscheiden müssen ob und wie lange sie sich das noch antun wollen. Kareen hat sicher Recht, die Mehrheit der Bevölkerung tangiert das alles nicht oder wenig, in der NOZ von heute fordert jemand die Umlage der durch den Wolf entstehenden Kosten auf Befürworter - nicht machbar ... leider

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            • Coletto
              • 26.02.2015
              • 983

              Zitat von Ara Beitrag anzeigen
              Nö, da ist alles offen. Vom Wald hinter der Weide geht es direkt über die Leitplanke auf die Autobahn.
              Oh Ara, da wäre mir auch mehr als mulmig. Zumal Du ja schon einen Ausbruch erlebt hast. Dann hoffen wir mal, dass die Leitplanke reicht.

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              • greyrodent
                • 04.08.2013
                • 1283

                farina, ich verstehe, daß das viele Menschen erschreckt. Ich kann nur das Erschrecken nicht teilen. Mich erschreckt es nicht, wenn die lieben, immer freundlichen Delphine die kleinen Schweinswale zu Tode quälen, der Orca dem jungen Grauwal (natürlich lebt der noch...) erst mal die Zunge rausfrißt, der Komodowaran das Rind ins Bein beißt und wartet, bis selbiges an seiner Blutvergiftung verreckt oder oder oder.
                Alles nicht schön anzusehen, passiert aber auf diesem Planeten seit Jahrmillionen. Und weil der Mensch nicht besser ist als ein Wolf, ein Delphin, ein Orca, ein Komodowaran, ein Hai, ein Löwe, ein Elefant... zieht auch das Ethik-Argument in meinen Augen irgendwie nicht.
                Natürlich wäre ich todtraurig und vermutlich auch wütend, wenn ein Wolf mein Pferd/mein Schaf/meinen Hund killt. Aber meine Wut würde sich eher gegen mich richten, daß ich ihm die Gelegenheit gegeben habe und nicht gegen den Wolf oder Brüssel oder die Umweltschutzverbände (und wenn ich wirklich alles mir mögliche getan hätte, es zu verhindern und es wäre trotzdem passiert, dann wäre es Kismet... ich kann auch einen Meteoriten nicht daran hindern, mich zu treffen).
                Das ist der kleine, aber feine Unterschied.

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                • farina
                  PREMIUM-Mitglied
                  • 28.11.2006
                  • 1504

                  Aber meine Wut würde sich eher gegen mich richten, daß ich ihm die Gelegenheit gegeben habe und nicht gegen den Wolf oder Brüssel oder die Umweltschutzverbände

                  ... das setzt voraus, dass du in der Lage bist, ihm die Gelegenheit zu verwehren. Das sind viele aus den bekannten Gründen nicht und um die geht es.

                  Kommentar


                  • Zitat von farina Beitrag anzeigen
                    Kareen hat sicher Recht, die Mehrheit der Bevölkerung tangiert das alles nicht oder wenig, in der NOZ von heute fordert jemand die Umlage der durch den Wolf entstehenden Kosten auf Befürworter - nicht machbar ... leider
                    Das nicht aber auf die Allgemeinheit liessen sich die Kosten schon umlegen. Auf jeden Fall kann es nicht angehen, dass die Tierhalter allein gelassen werden mit den Verlusten und dem Drama das sich um jeden Nutztier-Riss zweifelsohne abspielt.
                    Meiner Ansicht nach wäre aber schon ein großer Schritt in Richtung Schadenverhütung getan, wenn man die Wölfe ins Jagdrecht aufnimmt damit Tiere, die wiederholt auffällig geworden sind erlegt werden können. Letztenendes funktioniert natürliche Auslese doch auch nicht anders und wenn Wölfe die verstärkt an Nutztiere gehen, erlegt werden ist davon auszugehen, dass der Teil der Population der diese Neigung eben nicht zeigt dadurch begünstigt wird und sich genetisch durchsetzt. Jagdverhalten ist genau so durch genetische Ausstattung vorgeprägt wie jede andere Eigenschaft auch und wird durch Lernen modifiziert. Ich denke durchaus, dass die Scheu der Population wieder zunimmt, sobald ein "Jagddruck" aufgebaut ist.
                    Die bislang staatlicherseits angeratenen 'Tips' (e-Zäunchen, Aufstallen, HSH...) halte ich jedenfalls durchwegs für nicht tauglich um gefährdete Nutztiere zu schützen. Und was absolut gar nicht geht ist diese offensichtliche Verzögerungs- und Desinformationstaktik. Für jeden Sch*** wird eine eigene Datenbank eingerichtet, aber hier wo die zuverlässige Sammlung von Daten wirklich mal Sinn machen würde stellt man sich hilflos.
                    Warum dauert denn ein Entschädigungsverfahren so lange, wenn es überhaupt aufgenommen und der Antrag nicht von vornherein abgewiesen wird? Da steckt doch Methode dahinter und ich verwahre mich überhaupt nicht dagegen, dass die Betroffenen dagegen protestieren.
                    Die lauter werdenden Rufe nach 'Abschaffung' des Wolfes finde ich aber zum jetzigen Zeitpunkt unangemessen weil bislang noch gar nicht der ernsthafte Versuch unternommen wurde, ob eine Koexistenz machbar ist bei der nicht die Tierhalter das alleinige Nachsehen haben.
                    Wenn es gut läuft pendelt es sich tatsächlich ein, davon sind wir aber auf jeden Fall noch ein weites Stück entfernt. Wenn es schlecht läuft führt diese hochemotionale Wolfsfrage zu einem weiteren gesellschaftlichen Auseinanderdriften von (vereinfacht gesagt) Stadt und Land was für alle Beteiligten nur von Nachteil sein kann.
                    Mit dem Finger auf die bösen Veganer zu zeigen und den Dialog abzubrechen führt nicht weiter. Genau mit diesen Leuten muss man reden,reden,reden um dafür zu werben, dass es künftig wieder möglich wird, dass Landwirte nicht unter Generalanklage stehen.
                    Gut fand ich in dem Zusammenhang übrigens den Hier und heute-Bericht. Das betroffene Ehepaar war bewundernswert sachlich und gefasst, es war auch bezeichnend, dass sie den gutachterlich bewerteten Schaden erstmal nachschlagen musste. Das Argument, es gehe nur ums Geld zieht da schon mal nicht und nimmt entsprechenden ldw.feindlich gesinnten Gruppen den Wind aus den Segeln.

                    Kommentar


                    • Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                      Was wenn die Mehrheitsverhältnisse ganz falsch eingeschätzt werden und eine Mehrheit im Land für den Wolf ist und "die Landwirtschaft" für Teufelswerk und Verursacher allerlei Übels halten die deshalb abgeschafft gehört? Ich glaube, bei vielen ist noch gar nicht angekommen was in Deutschlands Städten eigentlich los ist (und da wohnt - richtig: Die Mehrheit)
                      Sofern die Mehrheit der Deutschen die unkontrolliert Verbreitung des Wolfes befürwortet, dürfen nach meinem Rechtsverhältnis die daraus entstehenden Kosten nicht nur auf die Minderheit der Betroffenen abgewälzt werden.

                      Entschädigungen sind dann von der Allgemeinheit aus dem Staatshaushalt zu tragen.
                      Wenn ich mein Eigentum bei einem Wolfangriff im Interesse des Naturschutzes (Gemeinwohl) nicht verteidigen darf, ist das eine faktische Enteignung.

                      Am Gemeinwohl orientierte Enteignungen werden grundsätzlich staatlich entschädigt. Das kennen wir aus anderen Bereichen (bspw. Straßenbau).

                      Der Wolf hat nichts mit einem allgemein Risiko durch Wild zu tun. Kein Wildschwein, Reh oder ähnliche Tier reißt Schafe, Ziegen oder Kälber. Wildschweine, die sich in Häuser verirren oder anderweitig eine Gefahr darstellen, dürfen von zuständigen Stellen erlegt werden.

                      Greift ein Wildschwein eines meiner Tiere an und ich verletze bei der Abwehr dieses Wildschwein, ist das durch mein Notwehrrecht gedeckt. Bei dem Wolf soll dies nicht mehr der Fall. Damit habe ich faktisch einen Eingriff in mein Eigentumsrecht. Das Eigentumsrecht umfasst nämlich auch das Recht zum Schutz meines Eigentums in Gefahrensituationen.

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                      • silas
                        • 13.01.2011
                        • 4024

                        Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                        Greift ein Wildschwein eines meiner Tiere an und ich verletze bei der Abwehr dieses Wildschwein, ist das durch mein Notwehrrecht gedeckt. Bei dem Wolf soll dies nicht mehr der Fall. Damit habe ich faktisch einen Eingriff in mein Eigentumsrecht. Das Eigentumsrecht umfasst nämlich auch das Recht zum Schutz meines Eigentums in Gefahrensituationen.
                        Danke, Ara!
                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                        • Arielle
                          • 23.08.2010
                          • 2852

                          @greyrodent: Wenn die Hunde nicht mehr wild im Wald rumlaufen, empfände ich das auch als Vorteil.

                          "Ich hoffe, ich war mit dem "Ätschibätschi"-Post nicht mitgemeint"

                          Nein, das drückt die Kombi Mimik und Tonfall in dem Moment aus, indem das letzte Argument auch nicht mehr verfing. Beides kennen wir ja nicht vor einander.
                          http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                          • greyrodent
                            • 04.08.2013
                            • 1283

                            Zitat von farina Beitrag anzeigen
                            ... das setzt voraus, dass du in der Lage bist, ihm die Gelegenheit zu verwehren. Das sind viele aus den bekannten Gründen nicht und um die geht es.
                            Bleiben wir beim hier zu findenden Beispiel:
                            Ara hat 3,5 ha Weide. Das macht an Zaunlänge ungefähr 'nen Kilometer, kann - je nach Schnitt - auch bissi mehr oder weniger sein.
                            400 m Aludraht mit 'ner Bruchlast von 60-75 kg gibt's zum Endverbraucherpreis von ca. 30 Euro.
                            Ara ist nur 2 km von der Autobahn entfernt, der Zaun wird also schon ein guter und ausreichend hoch sein, darum müssen wir uns nicht mehr bekümmern. Gut sichtbar (= incl. mind. einer Breitbandlitze, vorzugsweise (auch) als oberste Reihe) ist er dann auch.

                            Ist die Frage: noch eine oder gleich zwei Reihen dazu, wenn man schon mal dabei ist... Nehmen wir zwei, dann macht das 2 km Draht (150 Euro). Plus (Pfostenabstand auf 4 m gerechnet, dabei stehen aber die meisten Weidepfosten an den mir bekannten Weiden weiter auseinander, ist also ein Maximalwert) 500 Isolatoren. Gibt's im 100er-Pack für ungefähr 'nen Zehner. Also noch mal 50 Euro.

                            Macht in der Summe 200 Euro und (mit 'nem anständigen Akkuschrauber, einem Aufsatz und Ersatzakkus) einen Tag Arbeitsaufwand, um zwei zusätzliche Litzenreihen (eine unterhalb der bislang untersten und eine zwischen der bislang untersten und der mittleren) zu ziehen und die Pferdeweide für Wölfe ziemlich unattraktiv erscheinen zu lassen (große, starke, gut gefütterte Tiere mit 'nem Zaun drumrum, der unten Aua macht, sich oben bewegt und noch dazu nicht "unterkriechbar" ist, weil die unterste Litze nur 20 cm vom Boden ist).
                            Das macht die Weide gleich mal weitaus sicherer und ist, finde ich, nicht unbedingt zu viel verlangt und ich finde, für soetwas bedarf es auch keiner staatlichen Unterstützung - die sollte denen vorbehalten bleiben, die sie wirklich brauchen, weil sie ein paar 100 Schafe zu versorgen haben o. ä..

                            Kommentar


                            • @ greyrodent,

                              ich weiß nicht wie du auf die Zahlen kommst, aber mein derzeitiger Draht (hochwertig, sehr leitfähig und die obersten zwei Reihen extrem reißfest) hat 1.200,00 Euro gekostet (incl. Unterteilung der Koppel in drei Teilstücke).

                              Zum Bau des jetzigen Zaunes haben 2 Leute zwei Tage gebraucht.

                              Außerdem habe ich dir schon oben erklärt, dass mein Gelände uneben ist und teilweise Moorland mit Wasser. Das funktioniert nicht so, wie du dir das vorstellst.

                              http://www.averde.de/weidezaun-elektrozaun/weidezaunseile-elektroseil/elektroseil-o-6-mm-weiss-rot-500-m.html



                              Zuletzt geändert von Gast; 19.03.2015, 10:42.

                              Kommentar

                              • Ramzes
                                • 15.03.2006
                                • 14693

                                Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                                Das nicht aber auf die Allgemeinheit liessen sich die Kosten schon umlegen. Auf jeden Fall kann es nicht angehen, dass die Tierhalter allein gelassen werden mit den Verlusten und dem Drama das sich um jeden Nutztier-Riss zweifelsohne abspielt.
                                Meiner Ansicht nach wäre aber schon ein großer Schritt in Richtung Schadenverhütung getan, wenn man die Wölfe ins Jagdrecht aufnimmt damit Tiere, die wiederholt auffällig geworden sind erlegt werden können. Letztenendes funktioniert natürliche Auslese doch auch nicht anders und wenn Wölfe die verstärkt an Nutztiere gehen, erlegt werden ist davon auszugehen, dass der Teil der Population der diese Neigung eben nicht zeigt dadurch begünstigt wird und sich genetisch durchsetzt. Jagdverhalten ist genau so durch genetische Ausstattung vorgeprägt wie jede andere Eigenschaft auch und wird durch Lernen modifiziert. Ich denke durchaus, dass die Scheu der Population wieder zunimmt, sobald ein "Jagddruck" aufgebaut ist.
                                Die bislang staatlicherseits angeratenen 'Tips' (e-Zäunchen, Aufstallen, HSH...) halte ich jedenfalls durchwegs für nicht tauglich um gefährdete Nutztiere zu schützen. Und was absolut gar nicht geht ist diese offensichtliche Verzögerungs- und Desinformationstaktik. Für jeden Sch*** wird eine eigene Datenbank eingerichtet, aber hier wo die zuverlässige Sammlung von Daten wirklich mal Sinn machen würde stellt man sich hilflos.
                                Warum dauert denn ein Entschädigungsverfahren so lange, wenn es überhaupt aufgenommen und der Antrag nicht von vornherein abgewiesen wird? Da steckt doch Methode dahinter und ich verwahre mich überhaupt nicht dagegen, dass die Betroffenen dagegen protestieren.
                                Die lauter werdenden Rufe nach 'Abschaffung' des Wolfes finde ich aber zum jetzigen Zeitpunkt unangemessen weil bislang noch gar nicht der ernsthafte Versuch unternommen wurde, ob eine Koexistenz machbar ist bei der nicht die Tierhalter das alleinige Nachsehen haben.
                                Wenn es gut läuft pendelt es sich tatsächlich ein, davon sind wir aber auf jeden Fall noch ein weites Stück entfernt. Wenn es schlecht läuft führt diese hochemotionale Wolfsfrage zu einem weiteren gesellschaftlichen Auseinanderdriften von (vereinfacht gesagt) Stadt und Land was für alle Beteiligten nur von Nachteil sein kann.
                                Mit dem Finger auf die bösen Veganer zu zeigen und den Dialog abzubrechen führt nicht weiter. Genau mit diesen Leuten muss man reden,reden,reden um dafür zu werben, dass es künftig wieder möglich wird, dass Landwirte nicht unter Generalanklage stehen.
                                Gut fand ich in dem Zusammenhang übrigens den Hier und heute-Bericht. Das betroffene Ehepaar war bewundernswert sachlich und gefasst, es war auch bezeichnend, dass sie den gutachterlich bewerteten Schaden erstmal nachschlagen musste. Das Argument, es gehe nur ums Geld zieht da schon mal nicht und nimmt entsprechenden ldw.feindlich gesinnten Gruppen den Wind aus den Segeln.
                                - Auffällige Wölfe können auch ohne Jagdrecht entnommen werden !
                                Der Entscheid in Schleswig - Holstein und Niedersachsen zur Entnahme
                                beruht auf die jetzt-gültige Fassung in SH und Nds. Man muß es nur
                                professionell genug angehen und daran hapert es !
                                - die lauter werdenden Rufe " Abschaffen " sind lediglich genau wie die
                                Kuschelwolf-Fraktion ( ...die kann das genausogut ) die extremen Seiten ,
                                die Wahrheit liegt in der Mitte .
                                - Koexistenz gibt es schon seit 1993 in den " Neuen Bundesländern " ,
                                mit - zig Stolpersteinen , Diskussionen , Verbesserungen im Management .
                                Der Weg war / ist für beide Seiten ein steiniger Weg zu Kompromissen .
                                - es hat überhaupt keiner mit dem Finger auf die " bösen Veganer " gezeigt ,
                                lediglich die Umerziehung zum bioveganen Wolf wurde erwähnt als Satire !
                                - wenn es gut läuft , ...wird schlicht und ergreifend der Wolf überall
                                in Deutschland als Rudel / Wanderer auftauchen .
                                Es sind doch nicht nur die Veganer , die Landwirte / Tierhalter unter
                                Generalverdacht stellen . Es ist ganz eindeutig Grünkäppchen mit
                                rotem Satinfutter , die dauernd polarisieren und stigmatisieren .
                                Sie haben die konv.Landwirtschaft im Visier , wissenschaftliche
                                Untersuchungen werden zur Seite gewischt s. aktuelle Studie
                                TiHo - Hannover Schwanzbeißen , ...dabei sind diese Probleme auch
                                in der Bio-Landwirtschaft existent , ähnlich wie Federpicken .

                                Und irgendwann sind es die Pferde/Ponys von
                                " Unternehmerkindern ,die sich in Gymnasien " zusammenrotten "
                                Piels Äußerungen über reiche Kinder an Gymnasien schlagen hohe Wellen. Rot-grüne Kabinettsmitglieder reagieren mit Unverständnis. Das Thema kommt in den Landtag.
                                Zuletzt geändert von Ramzes; 19.03.2015, 10:44.

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                                • Also 20cm über dem Boden und stromführend widerspricht sich meiner Erfahrung nach aber deutlich. Wie willst Du den denn Bewuchsfrei halten? Täglich mit 'ner Nagelschere oder Handsichel dranlangeimern?
                                  Die Schutzmaßnahmen allein werden es nicht bringen. Klar hält ein "dichtererer" Zaum mit ordentlich Saft drauf besser ab als ein zweireihiger Holzzaun aber selbst stromführende Knotengitter werden von Raubsäugern mit Kohldampf nicht ernst genommen oder durch Schäfchen in Panik ggf. umgerannt womit dann jede Schutzwirkung entfällt.
                                  Die Gefahr durch aufgescheuchte Pferde die dann ausbrechen und in den Verkehr laufen sehe ich durchaus auch wobei ich allerdings diese Gefahr bei hetzenden Hunden und jeder schlecht gesicherten Treibjagd als deutlich größer einschätze einfach weil es viel häufiger vorkommt, so etwas habe ich selbst schon mal erlebt (Ausbruch bei Treibjagd) und beim Einfangen der Pferde mitgeholfen. Zum Glück hielt sich der Schaden noch in Grenzen aber begeistert waren die betroffenen Pferdehalter nicht gerade und es gab ein Heidentheater mit Rechtsstreit und allem möglichen.

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                                  • silas
                                    • 13.01.2011
                                    • 4024

                                    Untergrabeschutz bei einem wolfssicheren Zaun besteht nicht aus irgendwelchen vorgespannten, stromführenden Drähten, sondern aus einem mindestens 30 - 50 cm tief in die Erde eingebrachten, festen Zaunmaterial. - Steht zumindest so in der Richtlinie Wolf / Nds - Kostenpunkt kann sich jeder selber ausrechnen. Ausserdem wird auch jeder Hobbytierhalter zu den reinen Materialkosten, seine Arbeitszeit dazurechnen, schließlich muss jeder von uns entweder frei nehmen und Urlaub drangeben.
                                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                    • Ramzes
                                      • 15.03.2006
                                      • 14693

                                      Kareen , Du hast Reiter vergessen , die an Zäunen mit Pferden / Vieh dahinter
                                      nicht zum Schritt durchparieren und im Galopp vorbeipreschen ...
                                      kommt öfter vor , als " Treibjagden " .

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                                      • greyrodent
                                        • 04.08.2013
                                        • 1283

                                        "Sicherer Zaun" ist aber immer davon abhängig, welche Tierart dahinter steht und wie interessant diese Art für den Wolf ist. Ein (halbwegs) sicherer Zaun für Pferde ist also ein anderer als einer für Schafe. Ich habe ja bereits ausgeführt, daß es den 100% sicheren Zaun nicht gibt, aber man kann mit relativ geringem Aufwand eine höhere Sicherheit herstellen.

                                        Ara, ja, aber für bodennahe Zaunreihen sind leicht reißende Materialien besser geeignet (Pferdebeine! Sicherheit!). Da tut's dann auch ein günstigerer Draht. Und ja, ich habe Deine Matschlöcher nicht mit berücksichtigt, ich kenne ja auch Deine Weiden nicht. Insofern sollte dies lediglich ein Beispiel dafür sein, daß Vorkehrungen zur Erhöhung der Sicherheit nicht immer ein unglaublicher Aufwand sein müssen. Die Frage des Freischneidens bleibt dabei offen, ich bin sicher nicht die einzige, die das Problem mit den angeblich "bewuchsvernichtenden" Stromstärken kennt, die Brennesseln & Co. recht wenig entgegenzusetzen haben.
                                        Das ist genau einer der Punkte, die ich hier mehrfach schon angesprochen habe unter dem Thema "der Preis, den wir (unabhängig vom Finanzaufwand, da wären wir wieder bei Beihilfen und Kompensationen) zahlen müssen, wenn der Wolf da ist". Eine Verhaltensänderung in diversen Punkten, die sowohl mehr Zaunbauaufwand wie auch bessere Hundekontrolle u. ä. beinhaltet.

                                        kareen, ich sehe es auch so, daß die Gefahr des Entweichens durch andere Ursachen weitaus größer ist als durch Wölfe. Hier in der Region ist letztes Jahr eine halbe Herde auf Trebe gegangen - haben sich beim Reinbringen vor irgendwas erschreckt (definitiv kein Wolf) und sind dann teilweise bis zum nächsten Waldrand, teilweise aber auch so ungefähr 12 km zur (und bis auf die!) Autobahn gelaufen. Es gab zum Glück keine echten Schäden, aber trotzdem sitzt das Ereignis vielen Pferdehaltern noch immer gut in den Knochen.

                                        silas, es geht auch nicht um einen Untergrabeschutz wie für Schafe oder Gehegewild, sondern um eine relativ einfach umzusetzende zusätzliche Schutzmaßnahme für Großtiere >400 kg.

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                                        • silas
                                          • 13.01.2011
                                          • 4024

                                          Einfach durchzuführende Maßnahmen werden in Nds jedoch nicht berücksichtigt. Hier wird in der Tat nachgeschaut, ob die Maßnahmen, wie im Katalog der Richtlinie aufgeführt, zum Einsatz kommen, andernfalls wird der Geschädigte eben einfach nicht berücksichtigt - Billigkeitslösung halt! Niemand, seitens des Monitorings, hat sich bisher Gedanken über die regionale Umsetzbarkeit dieser Maßnahmen gemacht, hat regionale Gegebenheiten oder gar Gesetzgebungen daraufhin geprüft - man könnte glauben, diese Leute sind zu einfachen Arbeiten nicht fähig!
                                          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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