Was muss sich in der Verbands- und Zuchtpolitik in Hannover ändern ?

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    Zitat von Kittyhawk Beitrag anzeigen
    @wilabi
    Gott bewahre uns vor einer "Steuerung"...Auch wenn ich mit Dir in vielen Punkten konform gehe, kann es nicht sein, dass Verbandsangestellte "Märkte steuern"...Verbandspappnasen haben seinerzeit in Westfalen Ramiro vin Zuchtwertklasse I in Zuchtwertklasse III zurückgestuft und man war sich mit Hannover auf Verbandsentscheiderebene einig, dass Ramiro kein Hengst sei...Ja, sollen solche Leute auf Kosten der zahlenden Züchterschaft erneut wichtige Entscheidungen treffen ? Eher nicht - jeder von uns trifft Entscheidungen, die den eigenen Geldbeutel betreffen. Den eigenen, wohlgemerkt...
    Es kann kein Bestreben mündiger Züchter sein, noch mehr Regulierung anzustreben. Und wenn, sollte nach objektiven Kriterien (z.B. unmittelbare Sport- und Vererbungsleistung) und nicht nach Gusto eingegriffen werden: Entscheidungen nach dem Muster "Par ordre du Mufti"...
    Es geht darum, die Organisation des Verbandes zu überdenken. Die Entscheidungen werden auch in anderen Verbänden durch Verbandsfunktionäre getroffen - oder stehen in Zangersheide und Holstein unfehlbare " Beurteilungsroboter" ?
    Verbandsangestellte, Verbandsbeauftragte, Körkommissare usw. usw. sind Menschen - Menschen machen Fehler - das passiert auch woanders.
    "Objektive Beurteilung" auf Grund von Vererbungsleistung bei 2,5jährigen Junghengsten ? Da zählt doch wohl erst einmal das Pferd an sich. Jeden Exterieurmangel bin ich als Züchter selbst bei entsprechender Leistung nicht bereit, zu akzeptieren.
    Die Diskussion sollte mal ohne Ansicht und Beurteilung von Personen geführt werden. Bei dem von dir genannten Erfolgsmodell Zangersheide gibt es ja eine Konstellation, die ich für Hannover einfordere. Da steht auch immer noch das Gestüt Zangersheide als Drehscheibe und Zentrum im Mittelpunkt der Aktivitäten und Herr Melchior ist immer noch der "Chefpolitiker".

    Es geht auch nicht darum, Züchter zu bevormunden. Sehr wohl muss es aber darum gehen, über die Verbandsgremien/-politik Einfluss und auf die Züchter auszuüben und Anreize zu schaffen. Schliesslich hat uns die Summe der "mündigen" Züchterentscheidungen in die aktuelle Situation gebracht. Wenn ein Leistungshengst wie Goldfever nicht angenommen wird, liegt das nicht an der Zuchtleitung.
    Den Hinweis aus Holstein, dass dort Workshops zum Thema Zuchtziel/Leistungsvererbung etc. für die Breite der Züchter veranstaltet werden, finde ich gut.Das wäre wichtiger, als den 100. Kurs "Stallbau" durch Schade & Partner in Verden zu veranstalten....

    Ich gebe Heini nochmal Recht. Schade/Christmann haben durch Stellungsnahmen und
    Interviews in letzter Zeit gezeigt, dass die Schwächen erkannt wurden. Aber was sollen Sie tun ? Den Celler Ankauf können Sie nicht beeinflussen - genauso wenig den Verkauf. Sie können keine Hengste aktiv in den Verband holen - das bleibt zufallsbedingt den Privaten überlassen, hier Verträge zu schliessen. Was ist eure Vorstellung von einem Verband/Zuchtleitung mit einem definierten Zuchtziel - Ein willenloser "Registrierungsverein", der alles zulässt ?

    Die Ablehnung einzelner Hengste in der Vergangenheit kann man immer diskutieren - ich bin aber strikt dagegen, hier alles anzuerkennen, was in der Weltrangliste irgendwie auftaucht. Dem Zuchtziel sollten sie schon entsprechen und eine Identität sollte auch erhalten bleiben. Das Gleiche wie alle anderen Zuchtgebiete zum machen und dann zu haben ist auch kein Erfolgsmodell.

    Deine Vorschläge a bis irgendwas unterschreibe ich auch. Allerdings sind das z.T. keine Änderungen in der Organisation oder Verbandspolitik, sondern Spielregeln für Verbandsangestellte aufgrund allgemein bekannter und vermuteter Vorteilsnahmen.
    Für die Spielregeln bin ich auch, allerdings gefällt mir der z.T. populistische Stil in der Beziehung nicht. Wenn wir mit solchen Diskussionen etwas erreichen wollen, sollte es sachlich bleiben und nicht abgleiten auf das Niveau von Thekendiskussionen nach dem 3. Bier.

    Auch könnte man diesen Thread nachträglich um ca. 3-4 Seiten kürzen, in dem man die persönlichen Sticheleien und Anfeindungen auf Kindergartenniveau der letzten 2 Tage löscht. Vielleicht denken die Autoren bitte mal darüber nach, das hier selbständig zu entfernen.

    Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier auch Verbandsvertreter/-angestellte mitlesen. Umso wichtiger ist es, eine sachliche Diskussion nicht durch Polemik zu entwerten.
    Zuletzt geändert von wilabi; 28.08.2011, 23:34.

    Kommentar

    • C-Inkognito
      Gesperrt
      • 27.11.2008
      • 2354

      Zitat von monka Beitrag anzeigen
      da bin ich mit dir d'accord. Bei Escudo haben viele Springreiter das Problem, das zuviel 'Dressurblut' im Pedigree ist.
      Ist das denn ein mentales Problem der Sportreiter oder eher ein sportliches Problem der Escudos?

      Zitat von monka Beitrag anzeigen
      Aber Escudo in der richtigen Anpaarung hat schon was...
      Echt, was denn? Und wie muss man den denn "richtig" anpaaren ... damit die dann auch "was haben"?

      Ich kenn' mich ja nicht wirklich aus, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Stakkatos deutlich mehr im Sport oben ankommen - und deswegen diese Linie auch in Hannover, national, und international sehr en vogue ist . Wenn man natürlich vielleicht selber den einen oder anderen Escudo gezüchtet und im Stall stehen hat, dann mag das nachvollziehbar etwas anders aussehen.

      Kommentar

      • monka
        • 22.02.2010
        • 2539

        c-inkognito
        glaub' eher ein züchterisches. Ich kenne wenige Escudos, die rein springmäßig angepaart sind, aber viele Springreiter- die Escudo überhaupt nicht als Springpferdevererber auf dem Schirm haben.

        richtige Anpaarung- abgesichert großer Mutterstamm (Springen) der Stute und mehr Blut

        und nein wir haben keine Escudos zuhause rumstehen, ein HF an einen bekannten Hengstaufzüchter verkauft, nicht gekört nach Dänemark gegangen, 2. HF als Dressurer nach Spanien verkauft- ohne Auktion und nicht für 3000,--€
        Beide Fohlen sind bei uns auf der Wiese aus Spaß, über die Baumstämme gesprungen, also der Spaß am Springen war denen in die Wiege gelegt. Der erste Escudo war auf dem Dobrok Reserve, der 2. ist (leider) in einen reinen Dressurstall gegangen.
        Und was die Erfolge angeht, hat Enorm mit Ludger mindestens 3 Jahre 07-09 ganz oben mitgespielt, Escobar sorgt seit Jahren für Erfolge von Thomas Weinberg, und der Embassy II den H.D. Dreher jetzt reitet, geht hoffentlich an einen ordentlichen Jockey..

        Kommentar

        • Kittyhawk
          • 27.09.2008
          • 456

          @wilabi

          Schade/Christmann haben durch Stellungsnahmen und
          Interviews in letzter Zeit gezeigt, dass die Schwächen erkannt wurden. Aber was sollen Sie tun ?
          Dr. Christmann ist ein Mann, dem man vollen Respekt zollen kann und sollte. Und vor allem, sollte man sehr aufmerksam hinhören, wenn er sich äussert. Er hat beispielsweise bereits in seiner Doktorarbeit eine negative Korrelation zwischen Springtalent - bzw. diesbezügliche Vererbung - und der Vererbung einer "Sattellage aus dem Bilderbuch" festgestellt. Dies wird auch stets in der "Christmann-Bibel" bestätigt: Sehr gute Springpferdevererber haben selbst und vererben bestenfalls eine mäßige Sattellage.
          Warum akzeptiert man also dies nicht "as it is" und pocht weiterhin auf Schauen / Körungen darauf, dass Springkandidaten einem archaischen Exterieurmuster entsprechen sollten? Genau das Gleiche mit dem Überbautsein, bzw. nicht theoriekonformen Kruppenformationen?

          Hannover verfügt wohl über genügend Daten, Fachwissen und sonstigen Kompetenzen - ausser vielleicht Spitzenreitern einmal wirklich zuhören, was sie für Pferde brauchen - NUR verfällt man Minuten später wieder darin, die Pferde wieder nach altem Muster zu beurteilen. Würde man einige Empfehlungen von Christmann ernsthaft durchdiskutieren und kompromislos umsetzen, sähe es anders aus...In einem kleinen Artikel erwähnen, reicht eben nicht - konsequente und offensive Umsetzung ist gefragt.

          Die Art der Springpferdebeurteilung und -zuchtförderung in Hannover ist seit 20 Jahren antiquiert. Die Stangen werden nie mahr 30kg wiegen, die Parcours werden immer technischer, es sind immer mehr herausragende Eigenschaften erforderlich um darin zu bestehen, die besten internationalen Springpferde absolvieren 1,60m-Kurse in einem Affenzahn - dies ist kein Zeitgeist, sondern eine Entwicklung, die unumkehrbar ist...
          Dabei sind auch die Spitzenpferde exterieur- und interieurtechnisch unterschiedlich...Warum trägt man diesen offensichtlichen Fakten und Argumenten, denen man im Alltag stets begegnet, keine Rechnung?

          Vermögen, Vorsicht, Balance, Gleichgewicht, Rittigkeit, Ehrgeiz, Parcoursintelligenz, Härte, Gummi, Ehrgeiz, Übersicht, usw., usw. - warum selektiert man nicht ernsthaft darauf, statt eine antiquierte Schablone anzuwenden, die auf moderne Springpferde längst nicht mehr passt?

          Du sagts es Wilabi: Eigentlich ist alles da und das schon seit zig Jahren. Aber mit Lippenbekenntnissen und Zögerlichkeit allein, geht es nicht...

          Ein willenloser "Registrierungsverein", der alles zulässt ?
          Der Begriff "alles" ist aus meiner Sicht eine Herabwürdigung international anerkannter und bewährter Vererber - wie z.B. ein Heartbreaker - und DARUM geht es. Und zur Willensstärke gehört auch die Erkenntnis, dass Realität und Fortschritt auch mal ganz anders aussehen können als in den eigenen Vorstellungen. Vielleicht sind die diesbezüglichen Vostellungen falsch?!

          Kommentar

          • Kittyhawk
            • 27.09.2008
            • 456

            @Wilabi

            Bezüglich der Härte, lege ich mich mal fest: Es wird nicht mehr lange dauern und die Mainstream-Medien werden dieses Thema aufgreifen, ähnlich wie im Bereich "Schäferhunde-Zucht: Von Legende zum Krüppel". Diese (im Kern berechtigte) Berichterstattung hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Binnennachfrage hierzulande nach Schäferhunden, fast nicht mehr existent ist. Image: "Kaputtgezüchtet"...

            Unternimmt man nichts im Pferdebereich, wird es auch hier soweit kommen...Ob in drei oder sieben Jahren, kann keiner wissen. Fest steht, DAS kommt auf die Pferdewelt zu, falls man dem Lahmheitsadel keinen Einhalt gebietet. Und da so etwas Jahre dauert, wird es Zeit, endlich damit anzufangen...

            Kommentar

            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3273

              @kittyhawk: da hast Du wirklich recht!! Härte ist ein richtig wichtiges Thema, was aber sicher kein verbandsspezifisches Thema ist sondern alle Verbände betrifft. Vor allem auch diejenigen, die nur nach Leistung eindimensional selektiert haben!!

              das abzuprüfen ist sehr schwierig, Körung ohne Eisen und Traben auf dem Pflaster, auch auf kleiner Volte wäre schon ein Anfang (incl. Blutprobe abgenommen direkt vor der Pflasterprobe).

              aber Körung ohne Eisen ist wieder langweiliger im Bewegungsablauf und beisst sich mit der Vermarktung

              Vermarktungszucht versus Leistungszucht sollte ich vlt. erklären, was ich damit meine: in einer Leistungszucht wie zB Holstein, weiß das Gros der Züchter fast jede Platzierung von wichtigen internationalen und auch größeren regionalen Turnieren vom letzten Wochenende. Das weiß in Hannover/usw. im groß fast keiner. In Hannover & co weiß nur jeder jeden Auktionsverkaufspreis und welcher Hengst bei welcher Hengstvorführung in aller Munde ist. Der Fokus ist insgesamt komplett anders- Sport versus Vermarktung von Hoffnungen/Ilussionen.
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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              • Alfons
                • 03.01.2009
                • 2586

                darüber sollte man sich im Klaren sein, dass hier Vieles überhaupt nicht verbandsspezifisch ist!

                Kommentar


                • Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                  ich wusste, dass ich wind dafür bekomme

                  ich meine die Richtung, nennen wir es mal "Nicht-Springer" in der sparte werden Hoffnungen und manchmal, vlt. zu oft, Illusionen verkauft. Meistens sehen wir nur noch Pedigrees mit mehreren Generationen hintereinander zusammengeklatschte Hochglanz-Prospekt-beworbene Schönlingen mit populären Abstammungen. Pferde sind egal, hauptsache schön, schwarz und frontspaddelig. Es mag sein, dass einiges an mir vorbei gegangen ist, aber im absoluten Spitzensport sind die O's nicht überrepresentiert.

                  Ich möchte nur dadrauf hinweisen, dass unsere Zuchtphilosophie der letzten beiden jahrzehnte nicht unterschiedlich ist zu den Oldenburgern. Vorher war es etwas anders. da waren in der Weltspitze aber noch die Hälfte Hannoveraner, nun sind es ein Bruchteil Oldenburger & Hannoveraner in der "Nicht-Springer"-Schiene.
                  ...und bitte jetzt nicht mit Bucha und DPF-WM kommen..... ich meine schon den Sport mit Piff & Paff!!
                  Ich bin zwar auch ein OS-Züchter, aber da stimme ich dir voll zu. In der Auktion Nr. 37 wurde für 200.000,- € ersteigert. Stelle ich mir so ein Pferd als zukünftiges Spitzendressurpferd vor, mit internationalen Erfolgen, wohl eher nicht. Aber man wird hoffentlich den Werdegang dieses Fohlens beobachten können.

                  Immer nur spektakulär, ohne Weitsicht. Auch hier werden die Springer und Springpferdezüchter sicher mehr oder weniger aussen vor gelassen.


                  Sehr interessante Diskussion hier übrigens. Die könnte man sicher auch 1:1 auf OS übertragen. Eines ist sicher bei OS besser möglich, nämlich eine Einzeldeckerlaubnis für bestimmte Hengste zu erhalten (mache ich regelmäßig, wenn ich von einem int. Springhengst überzeugt bin).

                  Kommentar

                  • gina
                    • 06.07.2010
                    • 1946

                    Ich bin zwar auch ein OS-Züchter, aber da stimme ich dir voll zu. In der Auktion Nr. 37 wurde für 200.000,- € ersteigert. Stelle ich mir so ein Pferd als zukünftiges Spitzendressurpferd vor, mit internationalen Erfolgen, wohl eher nicht. Aber man wird hoffentlich den Werdegang dieses Fohlens beobachten können.

                    war ne heckmann auktion ;-)

                    Immer nur spektakulär, ohne Weitsicht. Auch hier werden die Springer und Springpferdezüchter sicher mehr oder weniger aussen vor gelassen


                    siehe das diamant fohlen - mutter argentinus-( nicht das schlechteste von diamant )
                    4000€ - echt ein witz-
                    offensichtlich lassen sich solche "traum" preise nur für dr fohlen erzielen-
                    die,
                    ich bin da wirklich gespannt-
                    oft genug schon im nirwana verschwunden sind

                    Kommentar

                    • Kittyhawk
                      • 27.09.2008
                      • 456

                      @Hannoveraner, Wilabi, Grande & Co

                      Nur einmal kurz zum mehrfach mir gegenüber geäusserten Vorwurf nach "Polemik": Aus meiner Sicht war Hannover ÜBER JAHRZEHNTE der eindeutige Primus in Sachen Pferdezucht. Und die Erwartungshaltung gegenüber einem Primus war und ist stets wesentlich höher als gegenüber einem Nobody oder dem Durchschnitt.
                      Ein Primus muss sich auch an ganz anderen Maßstäben messen lassen als der Durchschnitt und gegebenfalls harsche Kritik einstecken können. Wenn er doch schon Primus war, hat man doch bewiesen, dass man es kann. Warum geht es jetzt plötzlich nicht mehr ????

                      Verden hat doch schon über Jahrzenhte eine breite Käuferschicht bedient, vom anspruchsvollen Freizeitreiter, über ambitionierte Amateure, bishin zu Spring- und Dressurprofis. Warum kommen jetzt die großen Profis immer weniger? ...Eben - weil gar keine Pferde da sind, die ihren Ansprüchen hinsichtlich Preis- / Leistung entsprechen...ALLE Erklärungsversuche und verbalen Verrenkungen/Pseudointerprätationen, ob man überhaupt Profiklientel anstreben sollte oder nicht, sind somit in Wahrheit die Bestätigung eines "Spitzenpferde-Offenbarungseides": Diese sind gar nicht da....;-)

                      @Alfons

                      darüber sollte man sich im Klaren sein, dass hier Vieles überhaupt nicht verbandsspezifisch ist!
                      So ist es...Aber wie gesagt, von einem ehemaligen Primus erwartet man stets mehr als vom Durchschnitt...;-)
                      Zuletzt geändert von Kittyhawk; 29.08.2011, 09:15.

                      Kommentar

                      • hannoveraner
                        • 11.06.2003
                        • 3273

                        Zitat von Kittyhawk Beitrag anzeigen
                        ...
                        Verden hat doch schon über Jahrzenhte eine breite Käuferschicht bedient, vom anspruchsvollen Freizeitreiter, über ambitionierte Amateure, bishin zu Spring- und Dressurprofis. Warum kommen jetzt die großen Profis immer weniger? ...Eben - weil gar keine Pferde da sind, die ihren Ansprüchen hinsichtlich Preis- / Leistung entsprechen...ALLE Erklärungsversuche und verbalen Verrenkungen/Pseudointerprätationen, ob man überhaupt Profiklientel anstreben sollte oder nicht, sind somit in Wahrheit die Bestätigung eines "Spitzenpferde-Offenbarungseides": Diese sind gar nicht da....;-)
                        ...
                        ...jetzt werden wir im Ton normaler, aber man muss aufpassen, dass man seine Behauptungen auch unterfüttert und nicht nur selbst relativiert.

                        Wenn ich es richtig verstehe, sind Spitzenpferde definiert über den Spitzensport. Jeder von uns weis, dass Spitzensportler auch entsprechendes Management/Reiter finden müssen. Du sprichst selbst an, dass das Preis-/Leistungsverhältnis nicht stimmt für eben jenes klientel. Spitzenreiter leben meist mehr vom Handel als von den Gewinngeldern. Ist die Vermarktung in Verden zu gut, dass so nicht genug für die Spitzenreiter übrig bleibt und sie fern bleiben wegen zu guter Preise und das sie ausserhalb der öffentlichen Auktionen besser und gewinnbringender an Gelder kommen?? wie die Handelsgepflogenheiten sind, ist ja nicht nur internen bekannt.
                        nenne es Pseudo-Interpretation, aber irgendwo hast Du dich gerade selbst eingeschränkt in meinen augen.

                        hinsichtlich Springen ist hannover sicher seit 25 jahren ziemlich hinten an und hatte lange nur noch vordere plätze, weil da einige unverwüstliche gefphlte ewigkeiten vorne in der ersten reihe rumturnten wie e.t., dollar girl, for pleasure, shutterfly usw.

                        in sachen dressur sieht es anders aus aber auch hier lebte hannover auch von seiner größe!! für mich war hannover noch nie primus. es lebte von der größe und konnte dementsprechend qualität in großer breite anbieten. und das haben sie grundsätzlich auch gut über die auktionen hinbekommen, wenngleich hier nach meinem geschmack tlw. zuviel dem zeitgeist geschuldet wurde und so der fokus relativ kurzfristig war.
                        auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                        Kommentar

                        • Kittyhawk
                          • 27.09.2008
                          • 456

                          @hannoveraner

                          nenne es Pseudo-Interpretation, aber irgendwo hast Du dich gerade selbst eingeschränkt in meinen augen.
                          Meinst Du? Im Gegensatz zu anderen Beteiligten, habe ich mich gerade diesbezüglich mit einigen Spitzenreitern unterhalten. Beispielsweise mit John Whithaker erstmals bei der EM in Mannheim 2006. Am gleichen Ort auch mit Kevin Staut erstmals über dieses Thema...
                          Ihre Aussagen zum Thema Hannoveraner Springpferde waren damals schon - gelinde gesagt - sehr zurückhaltend. Daran hat sich nichts geändert, es ist sogar extremer geworden. Und beide sind nicht als Dogmatiker bekannt - aber sie kaufen seit Jahren lieber KWPN, BWP, SBS, AES, SF, Holstein...Von den US-Reitern ganz zu schweigen...

                          Zum Zweiten: Auch wenn in Verden ein Springpferd für 100.000+ verkauft wird, ist es noch lange kein Spitzenpferd. Ein Spitzenreiter hat halt - berechtigterweise - ganz andere Ansprüche an einem Pferd, wie ein begüteter Amateur, etc. Und Verden / Hannover hat über Jahrzehnte ALLE bedient (auch die Spitzenreiter), wie schon mal erwähnt...

                          Hannoveraner, Du versuchst hier etwas zu verteidigen, was Du gar nicht verteidigen müsstest - weil ich ein Fan des Hannoveraner Pferdes bin. Die wirklichen Feinde sagen dazu nur hintenrum etwas und/oder winken abfällig...Nicht jeder Kritiker ist ein Feind und nicht jeder Schleimscheisser ein Freund....
                          Zuletzt geändert von Kittyhawk; 29.08.2011, 10:19.

                          Kommentar

                          • Nane
                            • 02.02.2010
                            • 2988

                            Daß Hannover punkto springen ziemlich hinten dran ist, liegt m.M. nach auch daran, daß man vor 20 Jahren auf Schauen kaum registriert wurde, wenn man kein W am Bande hatte !Das war damals ein absolutes Muß ! Und nun ist es fast in allen Stämmen, Gsd nur fast, aber das hat springmäßig doch Vieles vernichtet. LG.Nane.
                            SF Diarado-Ramiro Z

                            Kommentar

                            • hannoveraner
                              • 11.06.2003
                              • 3273

                              um gottes willen sehe ich hier keine feinde o.ä. und wir sind uns inhaltlich wahrscheinlich viel näher als Du gerade glaubst. Du kommst aus der springersicht und ich mehr aus der "nicht-springer". deswegen relativiert sich vieles.

                              und @nane hat auch recht. vor 25 jahren wurde der anschluss verpasst im springen und statt die alten hannoverschen stärken mit rüber zu nehmen und weiter zu entwickeln, gingen damals eben viele eigentlich springorientierte auch zu den Mode-dressurlern, tlw. mit erfolg wenn ich an den tmeporären weltrekordler Weltall zB denke! die gleiche mutter hatte doch auch nen erfolgreichen springer gebracht (oder war der gekört usw.??)

                              die auswahl in der breite ist seitdem für das springlager nicht die beste!
                              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                              Kommentar

                              • wilabi
                                • 21.05.2008
                                • 2338

                                QUOTE=Kittyhawk;918492]
                                @wilabi
                                Der Begriff "alles" ist aus meiner Sicht eine Herabwürdigung international anerkannter und bewährter Vererber - wie z.B. ein Heartbreaker - und DARUM geht es. Und zur Willensstärke gehört auch die Erkenntnis, dass Realität und Fortschritt auch mal ganz anders aussehen können als in den eigenen Vorstellungen. Vielleicht sind die diesbezüglichen Vostellungen falsch?!
                                [/QUOTE]

                                Das soll diese Vererber nicht herabwürdigen.
                                ABER: Ich bin - anders alle viele Andere hier - der Meinung, dass die absolute Spezialisierung der Zucht nicht der richtige Weg für Hannover ist. Meine eigenen Erfahrungen als Züchter mit Dressurschwerpunkt sind entsprechend. Ich setze wieder auf Vererber mit Springblut und guten Grundgangarten, weil sonst Leistung, Schwupps aus dem Hinterbein und ein starker Rücken verloren gehen. Das ist m.E. die (derzeit) erfolgreiche Rezeptur der Holländer - da ist spätestens in der 3. Generation gehäuft Springblut bei den Dressurhengsten anzutreffen.
                                Andersrum halte ich deshalb auch ein Minimum an Elastizität in den Grundgangarten bei Springhengsten für wünschenswert. Alle Eingangs von mir genannten Hengste erfüllen diese Voraussetzungen. Ob es für eine nachhaltige Springpferdezucht auf Dauer reicht, die 1,60-Hengste im Pedigree zu stapeln, bleibt abzuwarten. Wenn diese Produkte nicht springen können oder unbedienbar sind, erleidest du aus vermarktungstechnischer Sicht "züchterischen Totalschaden", wenn nicht ein Minimun an Reitpferdeeigenschaften da ist. Kareen hat an anderer Stelle zu Recht darauf hingewiesen, dass davon in NL auch genug "Ausschuss" rumläuft.

                                Vererber wie Grande, Werther, Garibaldi II, Fabriano, Espri etc. haben in Hannover auf beiden Seiten für Spitzenpferde gesorgt. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass Leistungsstuten S-Pferde für beide Sparten liefern können. Elastizität, Beweglichkeit, ein starker Rücken und "Geist" sind Aspekte, die beide Sportarten benötigen. Eine Spezialisierung brauchen wir - aber auch wieder vermehrt Hengste, die auf beiden Seiten einsetzbar sind Hier sehe ich auch eine klare Abgrenzung zu anderen Zuchtgebieten und die Möglichkeit der Rückgewinnung der eigenen Identität.
                                Wie sagte Köhler: "Sie springen in allen Formen und Farben..."

                                Die Dressurzucht mit reinen Dressurvererbern ist tot - mausetot. 2/3 aller für Hannover erfolgreichen Dressurpferde entstammen väterlicherseits Springabstammungen oder Springpferdemutterstämmen. Das Stapeln von reinen Bewegungspferden im Pedigree bringt für den Spitzensport auch nicht die geforderten Produkte in der Breite. Die Erkenntnis dürfte inzwischen Allgemeinwissen sein.

                                Die Springpferdepopulation Hannover ist im übrigen auch nicht durch Verbandsentscheidungen oder durch falsche Körurteile vernichtet worden, sondern erst durch die Bolereo-Welle, dann durch die Weltmeyer-Welle und zuletzt durch die Sandro-Hit-Welle. Einmal eingekreuzt - und schon war der Springstamm kaputt.
                                Nur das haben wir Züchter selbst angerichtet - als Reaktion "auf die Anforderungen des Marktes" und damit durch die falschen Ideale . Daher rufe ich nach Steuerung, oder milde ausgedrückt - nach Beeinflussung durch den Verband.....
                                Zuletzt geändert von wilabi; 29.08.2011, 11:46.

                                Kommentar

                                • Kittyhawk
                                  • 27.09.2008
                                  • 456

                                  @wilabi

                                  ACK in nahezu allen Punkten...Einige Anmerkungen:

                                  Die Springpferdepopulation Hannover ist im übrigen auch nicht durch Verbandsentscheidungen oder durch falsche Körurteile vernichtet worden, sondern erst durch die Bolereo-Welle, dann durch die Weltmeyer-Welle und zuletzt durch die Sandro-Hit-Welle. Einmal eingekreuzt - und schon war der Springstamm kaputt.
                                  Dies habe ich einigen (nicht gerade wenigen) Züchtern im Hannoverschen auch hingeworfen. Darauf haben sie geantwortet: "Du hast leicht reden...Ohne B, W und S kamen wir damals auf Schauen oder zu Auktionen gar nicht mehr hin...Immer nur hinten an..." Also doch der Verband in die falsche Richtung hingelenkt?

                                  Nur das haben wir Züchter selbst angerichtet - als Reaktion "auf die Anforderungen des Marktes"
                                  Einspruch! Hier machst Du es Dir zu einfach. Der KWPN-Züchter ist brutal marktgerichtet....Und trotzdem sind seine Springpferde derzeit erstklassig...Ergo: Er macht - zumindest seit einigen jahren - einige Sachen um einiges besser als der deutsche Springpferdezüchter - unbestritten und für Jedermann nachvollziehbar...

                                  Du stellst es so hin, als wäre eine marktorientierte Springpferdezucht nicht realisierbar...Unsere KWPN-, BWP-, SF-, Z- und sonstige Nachbarn beweisen uns gerade das Gegenteil. Springpferdezucht und Marktorientierung verhalten sich keinesfalls substitutiv - sondern im Idealfall komplementär...

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                                  • wilabi
                                    • 21.05.2008
                                    • 2338

                                    Zitat von Kittyhawk Beitrag anzeigen
                                    @Hannoveraner, Wilabi, Grande & Co

                                    Nur einmal kurz zum mehrfach mir gegenüber geäusserten Vorwurf nach "Polemik": Aus meiner Sicht war Hannover ÜBER JAHRZEHNTE der eindeutige Primus in Sachen Pferdezucht. Und die Erwartungshaltung gegenüber einem Primus war und ist stets wesentlich höher als gegenüber einem Nobody oder dem Durchschnitt.
                                    Ein Primus muss sich auch an ganz anderen Maßstäben messen lassen als der Durchschnitt und gegebenfalls harsche Kritik einstecken können. Wenn er doch schon Primus war, hat man doch bewiesen, dass man es kann. Warum geht es jetzt plötzlich nicht mehr ????

                                    So ist es...Aber wie gesagt, von einem ehemaligen Primus erwartet man stets mehr als vom Durchschnitt...;-)
                                    Gehe ich mit dir doch einig - aber Ausdrücke wie "Schleimscheisser", "verfetteter Hintern" und "Verbandsfuzzi" in Bezug auf Funktionäre finde ich überzogen - zumal du selbst angeführt hast, dass es da auch "Gute" gibt (Christmann), die das auch trifft.

                                    Auch bei der Beurteilung der Lawinen, die jetzt über den Verband hereinbrechen, gehe ich mit dir einig.
                                    Jahreslang wurde der Rückgang der Hannoveraner als Leistungszucht durch einige wenige Aushängeschilder kaschiert. Die fallen in diesem Jahr weg und nun wird das ganze Desaster transparent.
                                    Ich befürchte, dass das schon auf dem Hengstmarkt 2011 spürbar wird - aber vielleicht auch ganz gut, dann können die Guten vielleicht im Lande bleiben. Im nächsten Jahr der logische Absturz im WBSH-Ranking.
                                    Ich befürchte, dass wir "durch den Markt" von der Anzahl der Population auf den Platz in diesem Ranking zurückgedrängt werden. Was wird dann aber aus unserem Marketing- und Verwaltungsapparat - mit jährlich 5000 Fohlen und 8000 Stuten lässt sich das nicht mehr aufrecht erhalten.

                                    Solche Entwicklungen gehen in Zeiten der Globalisierung/Internet-Medienwelt gaaaaanz schnell. Und ich habe einfach Angst, dass der Verband nicht schnell genug reagiert.

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                                    • Kittyhawk
                                      • 27.09.2008
                                      • 456

                                      @wilabi

                                      Gehe ich mit dir doch einig - aber Ausdrücke wie "Schleimscheisser", "verfetteter Hintern" und "Verbandsfuzzi" in Bezug auf Funktionäre finde ich überzogen
                                      OK, Du hast Recht...dann bitte ersetzen:

                                      1. "verfetteter Hintern" --> Adipös anmutendes Gesäßteil
                                      2. "Schleimscheisser" --> Auf mukolytische Spuren leicht ausrutschende Claqueure
                                      3. "Verbandsfuzzi" --> Überbezahlte Verwaltungsfunktionäre

                                      Kommentar

                                      • wilabi
                                        • 21.05.2008
                                        • 2338

                                        Zitat von Kittyhawk Beitrag anzeigen
                                        @wilabi

                                        Du stellst es so hin, als wäre eine marktorientierte Springpferdezucht nicht realisierbar...Unsere KWPN-, BWP-, SF-, Z- und sonstige Nachbarn beweisen uns gerade das Gegenteil. Springpferdezucht und Marktorientierung verhalten sich keinesfalls substitutiv - sondern im Idealfall komplementär...
                                        So habe ich das nicht gesagt. Die haben zunächt einmal ganz andere "Wertvorstellungen" und ein anderes Selbstverständnis entwickelt. Durch 200.000€-Verkäufe von Dressurfohlen lassen die sich (jedenfalls bisher) nicht verrückt machen. Von daher scheinen die vom Naturell schon anders aufgestellt zu sein.
                                        Was man bei uns verpasst: Mal eine Auktion von 20 Elitefohlen nur aus der Springpferdezucht - im Kern Aussteller wie Zöllmer, Kamphorst, Jacobs etc.. Die haben immer wieder gutes Geld bekommen und über solch ein "Vorbild" mit gutem Durschnittspreis motiviert man den ein oder anderen auch zur Rückkehr zum Leistungsgedanken.
                                        Dass die für ihre Produkte 2011 gutes Geld bekommen haben, geht in den 300 Fohlen leider unter.

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                                        • Kittyhawk
                                          • 27.09.2008
                                          • 456

                                          @wilabi

                                          So habe ich das nicht gesagt. Die haben zunächt einmal ganz andere "Wertvorstellungen" und ein anderes Selbstverständnis entwickelt. Durch 200.000€-Verkäufe von Dressurfohlen lassen die sich (jedenfalls bisher) nicht verrückt machen. Von daher scheinen die vom Naturell schon anders aufgestellt zu sein.
                                          Was man bei uns verpasst: Mal eine Auktion von 20 Elitefohlen nur aus der Springpferdezucht - im Kern Aussteller wie Zöllmer, Kamphorst, Jacobs etc.. Die haben immer wieder gutes Geld bekommen und über solch ein "Vorbild" mit gutem Durschnittspreis motiviert man den ein oder anderen auch zur Rückkehr zum Leistungsgedanken.
                                          Dass die für ihre Produkte 2011 gutes Geld bekommen haben, geht in den 300 Fohlen leider unter.
                                          Full ACK...Sorry, wenn ich Dich hinsichtlich "Marktorientierung" missverstanden hatte...

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