Was muss sich in der Verbands- und Zuchtpolitik in Hannover ändern ?

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    Was muss sich in der Verbands- und Zuchtpolitik in Hannover ändern ?

    Nach dem die Fehlentwicklungen bei den Hannos und Vergleiche mit anderen Zuchtgebieten in verschiedenen Threads hinreichend (und wie ich finde z.T. recht treffend) diskutiert wurden, versuche ich hier jetz mal konstruktiv zu werden.
    Ich bin der Meinung, dass die derzeitige Krise nur durch gravierende Änderungen des Systems und der Verbandspolitik zu bewältigen ist.
    Darüber kann man sicher eine Doktorarbeit schreiben - ich versuch es mal mit kurzen und knackigen Thesen, die ich zur Diskussion stelle:

    Also - was muss sich ändern ?
    Zuchtleitung ist derzeit ein zahnloser Tiger - keine oder nur geringe Einflussmöglichkeiten. Daher sollte die Verantwortung und Entscheidung über die Einkäufe des Landgestuets in deren Hände gelegt werden und das LG der Zuchtleitung unterstellt werden. In Holstein hat man kein LG, aber Verbandshengste. Auch die Entscheidung über die Hunnesrücker Einkäufe sollte die Zuchtleitung treffen
    Nur so ist eine Steuerung der Zucht wieder einigermassen möglich und eine Steuerung des Hengstmarktes abseits von Modeerscheinungen und rein kommerziellen Überlegungen. Derzeit hängt alles davon ab, ob sich die beiden Verantwortlichen gut verstehen. Tun sie nicht - wie die letzten 2 Jahre bewiesen haben. Der Ankauf von Spörcken für 300Tsd bei der letzten Körung war im Sinne der bereits durch die Zuchtleitung geäußerten Linie kontraproduktiv .
    FRH - Förderverein - Das H sollte mal für Hengste gesetzt werden. Statt irgendwelchen Turnierreitern hier gute Pferde zu organisieren, wird der Verein zur Unterstützung des Hengstankaufs umgewidmet. Zu viele Gute sind seit Abschaffung des 1. Lotes abhanden gekommen. Können ja später immer noch als Turnierpferd zur Verfügung gestellt werden. Die finanziellen Mittel werden zukünftig ausschliesslich für Hengste im Zuchteinsatz genutzt.
    Junghengst- und Fremblut-Hype: Dem kann man sich sicher auch in Zukunft nicht ganz entziehen. Aber: Für die Nutzung eines ungeprüften Hengstes und die Zulassung von Fremdbluthengsten ist vom Hengsthalter ein Betrag von x Euro an den Verband zu leisten. Damit werden die o.g. Punkte mitfinanziert.
    Zulassung von Hengsten aus anderen Zuchtgebieten - ist zukünftig AKTIV durch die ZL zu betreiben. Vor allem unter dem Aspekt "Rückgewinnung von hann. Genen": Gilt für Air Jordan, Jaguar Mail, Chardonnay Z, Crack Z, Fergar Mail, Darco usw usw.
    Die werden weltweit benutzt. Nur in Hannover - dort wo sie herkommen- geht nix ohne vorherigen Kleinkrieg. Statt dessen läßt man solche Reitbüffel wie Cornet Obo-hastenichtgesehen zu. Ein Skandal. Sollen die gefälligst nach Zangersheide fahren und L.Melchior das Glasmurmelspiel vorschlagen: Tausche 300xStakkato gegen 300x AirJordan. Für die log. Abwicklung dient das LG. Auch gezielte Fremdankäufe bei KWPN sind denkbar - aber im Rahmen des Zuchtziels. Nehmt damit den Privaten den Wind aus den Segeln, bevor die noch mehr anrichten !! (Paule, Sosath)
    Althengstmarketing Gegen die Marketinglawinen von div. Privathengsthaltern für die jeweiligen Mode-Junghengste muss ein Gegenpol aufgebaut werden. Es ist gezielt Werbung für vererbungssichere Althengste zu betreiben. Unter Umständen sind im Rahmen eines Leistungsprogramms gezielte Anpaarungen mit diesen Hengsten zu subventionieren (Goldfever, DeNiro etc). Für die Neu-züchter sind diese Hengste mit Anpaarungsempfehlungen zu versehen. Da muss mal das Wissen zusammengetragen und veröffentlicht werden. Die Gestüter allein sind damit überfordert. Wenn ich heute z.T. die Infos über Althengste im s.g. "Goldenen Buch" sehe, schwillt mir der Hahnenkamm. Ein "Scheiss-"Bild - die Ergebnisse der HLP - das war es. Wie soll sich der Neu-Züchter für so einen Hengst entscheiden ?
    Stutenschauen: Hier gehören die bisherigen Prämierungen in den Hintergrund und die sporterfolgreichen Nachkommen des Stamms in den Vordergrund. MUSS bei jeder Schau mit in die Beurteilung einfliessen. Daten liegen doch vor. Dabei kann man die Erfolge aus der Nachkriegszeit getrost weglassen und teure Fohlenverkäufe auch - die sind kein Qualitätsmassstab. Gerade die Qualität von Stuten muss eine andere Bewertung erfahren.
    Gesundheitsindex bei Leistungsstuten und vor allem bei Hengsten gehört erstellt und veröffentlicht. Hier können wir von den NL's und SWE ausnahmsweise mal abgucken. (siehe dort)
    Vermarktung - gegenüber dem derzeitigen Massenauftrieb von Fohlen und Reitpferden über die AAZ-Auktionen ist einer gezielten Auswahl von Eliten der Vorzug zu geben. Für den normalen Vertrieb stellt der Verband eine zentrale Datenbank zur Verfügung, die die Daten der verkäuflichen Nachkommen mit den Daten der Hengste und STutenstämme verbindet. Hier kann sich jeder Käufer gezielt informieren - (ehorses als Vorbild, ergänzt um die Zuchtdaten nach dem Muster Horsetelex). So machen wir den Markt transparent und halten den Ball bei den Vermarktungskosten flach.

    So - ich haben fertig - erstmal, weil Mittagspause zu Ende ist.

    Das wird ausser uns keiner lesen, keiner aufnehmen, keiner umsetzen - war trotzdem ganz wohltuend das mal runterzuschreiben......
    Zuletzt geändert von wilabi; 24.08.2011, 16:47. Grund: Hinweis Oh-Gloria - Phrase war missverständlich
  • Polanegri
    • 29.08.2009
    • 1658

    #2
    Toller Artikel, sehr gute Ideen !
    In einem Punkt bin ich allerdings anderer Meinung: Die Unabhängigkeit des LG Celle/des Landstallmeisters
    sollte unbedingt bestehen bleiben. Nur eine staatliche Institution biete die Möglichkeit, Linien zu erhalten, die gerade nicht in Mode sind. Werbetechnisch hat sich Celle unter neuer Führung schon 200-prozentig verbessert, und von vielen Althengsten gibt es einfach keine besseren Bilder.

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    • #3
      Unterschreib ich sofort...nur zwei Dinge..

      Finde andere Wörter für "Heim ins Reich"...eher so etwas wie "Alte bewährte Grundlagen, zurück geholt" würde ich ändern..

      Zum anderen, Du wirst doch nicht allen ernstes die Einkäufe etc. in die Hand dieser zwei herren der Zuchtleitung legen wollen -- ich bitte Dich, das ist der Anfang vom Ende!!!.

      Kompetente int. erfahrene Turnierreiter ob Dressur und Springen ggf. Vielseitigkeit sind da mit ins Boot zu holen - Leute ohne Hengststation!!.

      Die Idee ist sehr gut... aber das zu realisieren - wie soll man das machen - hier zu reden ist das eine, mal was zu ändern das andere.

      Immerhin wird jetzt ENDLICH einmal Farbe bekannt!!..

      Wie Du sehe ich langsam das LG Celle als den Schlüssel zum Erfolg - nur muss da der Gewisse herr mal aufhören zu träumen..

      Ggf. wäre eine Unterstützung bei einkäufen des LG schon mal eine Hilfe - jemand vielleicht wie Tjark Nagel - ehrlicher Mann, denke das wäre schon sehr viel Wert!!!
      Zuletzt geändert von Gast; 24.08.2011, 14:22.

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      • chilii
        • 08.02.2011
        • 8116

        #4
        Ich finde es durchaus zumutbar von den älteren Hengsten neue Bilder zu machen!
        Wenn man sich mal die anschaut die Frau Schwöbel macht dann doch lieber so eines als so ein unmögliches altes.

        Außerdem könnte man zu jedem Hengst wenigstens mal einen Absatz schreiben.

        Ich bin ebenfalls der Meinung das das LG unabhängig bleiben sollte.
        Auch bei der Sache mit dem FRH bin ich nicht ganz überzeugt. Hier sollte eine gesunde Mischung zwischen Sport und Zuchtpferden gefunden werden. Denn die Sportpferde machen ja wiederum auch Werbung.

        Man könnte vielleicht auf Stuten und Hengste setzen, beide könnten nach / neben dem Sport auch der Zucht dienen.

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        • Polanegri
          • 29.08.2009
          • 1658

          #5
          @ chilii
          ich hab 2010 Bilder von Alabaster gemacht-auch deshalb, weil man überall nur die gleichen 2-3 Bilder findet-
          aber es sieht ja nicht wirklich vorteilhafter aus als das Alte!
          Alabaster2010Mai.jpg

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          • Mirabell
            • 21.06.2010
            • 2027

            #6
            Es braucht nicht nur neue Fotos einfach schonmal ein ganzes Pferd (nicht nur der Kopf) ohne Reiter wäre ein Anfang - ganz super, wenn dann auch noch im Stand korrekt aufgestellt... Beispiel: http://landgestuetcelle.de/cms/front...t=16&idart=178
            statt so: http://landgestuetcelle.de/cms/front...t=16&idart=990
            (habe absichtlich 2 alte Hengste gewählt)
            Und bei den alten Herren muss man dann abwägen, ob ein neues Bild einen besseren Eindruck hinterlässt oder doch besser eins wo er 10/12 oder 15 ist statt 27 o.ä.?!
            sigpic Luana v. Londontime - E.H. Argument - Futuro II

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            • wilabi
              • 21.05.2008
              • 2338

              #7
              Vielleicht habe ich mich da "zu krass" ausgedrückt - Die Entscheidung über Hengstankäufe sind von der Zuchtleitung vorzugeben - natürlich unabhängig von der Körkommission unter Hilfe von Experten -
              Aber: Letztenendes muss einer "den Hut" aufsetzen und entscheiden. Es ist auch klar, dass damit die Zeiten des ersten Celler Lots nicht wiederkommen, da man gegen anderen Interessenten bieten muss. Aber mit Mitteln aus dem FRH-Topf, zusätzlichen Einnahmen durch "Strafzoll" für Junghengste und Fremdblut ließe sich da wohl mehr und gezielt bewegen.
              Ansonsten hat sich das "unabhängige LG" dem Verhaltensmuster von Privatstationen gerade im Bezug auf den Spörckenkauf angeglichen - Motto: Modeblut, teuer mit Bohey gekauft und dann 1000 Stuten in 3 Jahren, anschliessend in der Versenkung verschwinden lassen. Leider ist er da zu spät auf den Zug gesprungen....

              Das Modell Holstein = Verbandshengste liesse sich durch eine direkte Angliederung des LG an den Verband erzielen.
              Die haben ihre Position in der Springpferdezuch durch diese Konstellation trotz enormer Abgabe an andere Verbände ja behauptet. Da entscheidet eine Zuchtleitung eben mal, dass der Contender-Samen nur noch an Holsteiner Züchter abgegeben wird. Zack !

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              • #8
                Deine Ansätze sind sehr gut - gut das man hier darüber spricht, aber die Herrn haben da "bisher" wenig Interesse - schon gar nicht Kompetenzen abzugeben.

                Der Titel Landstallmeister darf nicht mehr so viel Wert sein wie er gerade ist - wäre...WÄRE die Kompetenz zwischen einem Verwalter und dem Verband aufgeteilt, wäre da mehr zu erwarten. Zum anderen eben das zu ziehen von Kompetenten Beratern wie eben z.b. einem Tjark Nagel,Eva Bitter u.a. je zwei bis drei aus jedem Sektor. Man würde wieder straffe Wurzeln schaffen.. deine Diskussion ist sehr interessant wilabi!!!..

                Aber wie will man das erreichen...tja..
                Zuletzt geändert von Gast; 24.08.2011, 15:35.

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                • Mirabell
                  • 21.06.2010
                  • 2027

                  #9
                  Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                  Ansonsten hat sich das "unabhängige LG" dem Verhaltensmuster von Privatstationen gerade im Bezug auf den Spörckenkauf angeglichen - Motto: Modeblut, teuer mit Bohey gekauft und dann 1000 Stuten in 3 Jahren, anschliessend in der Versenkung verschwinden lassen. Leider ist er da zu spät auf den Zug gesprungen....
                  Zu spät ?! Den hätten sie man ganz vorbeirauschen lassen sollen...

                  Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                  Vermarktung - gegenüber dem derzeitigen Massenauftrieb von Fohlen und Reitpferden über die AAZ-Auktionen ist einer gezielten Auswahl von Eliten der Vorzug zu geben.
                  Hier denke ich sieht man das Problem bereits - die Auswirkungen der "Mode"-Hörigkeit.

                  @wilabi: Gute Punkte! Passend zusammengefasst!
                  sigpic Luana v. Londontime - E.H. Argument - Futuro II

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                  • monka
                    • 22.02.2010
                    • 2539

                    #10
                    theoretisch alles gut und schön, aber dem stehen persönliche und auch finanzielle Verbindungen im Verband
                    entgegen.
                    Außerdem ist schon das System der Stutenschauen bescheuert. Warum wird bei Springfohlen nicht der Schritt und der Gallopp bewertet. Springpferde brauchen eine gute raumgreifende Galloppade. Die internationalen Parcours sind heute mit Vermögen und Rittigkeit nicht mehr zu gewinnen, eine großzügige Galloppade gehört auch dazu. Sonst kann man in Hardenberg oder Münster zwar gewinnen, aber nie in bei Events wie
                    in Aachen, Hickstedt etc.

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                    • HDT
                      • 08.03.2010
                      • 2158

                      #11
                      Das Geschimpfe auf die meisten Teilbereiche des Han. Verbandes halte ich für unangebracht. Vergleicht die einzelnen Verbände miteinander. Für mich ist der Han. Verband danach verdammt gut aufgestellt.

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                      • lula
                        • 10.01.2011
                        • 2237

                        #12
                        @ Wilabi Klasse Thesen, schöner Beitrag

                        Zum Thema Zuchtstutenauslese: Ich habe gehört, dass in Wilkenburg eine Prüfung nur für (Hannoveraner?) Stuten ausgeschrieben war. Abgesehen davon, dass einige Profis damit automatisch aussen vor waren (was die Amateure freut), wurden die Stuten sehr schön ausführlich vorgestellt und präsentiert. Das,finde ich, ist eine sehr schöne Möglichkeit den Züchter- und Sportfokus anzunähern. So wird auch Züchtern die Möglichkeit gegeben, Sportlichkeit und Leistungsbereitschaft von (Jung?) Stuten besonders darzustellen und auch zu erkennen.

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                        • monka
                          • 22.02.2010
                          • 2539

                          #13
                          Zitat von HDT Beitrag anzeigen
                          Das Geschimpfe auf die meisten Teilbereiche des Han. Verbandes halte ich für unangebracht. Vergleicht die einzelnen Verbände miteinander. Für mich ist der Han. Verband danach verdammt gut aufgestellt.
                          deswegen ist der Verband auch seit Jahren im internationalen Sport auf dem aufsteigenden Ast. Ironie aus.
                          Wenn ich mir anschaue, wieviel erfolgreiche Pferde aus dieser riesigen Population in der Weltrangliste auftauchen und das mit kleinen Verbänden wie KWPN, SBS, DWB vergleiche, komm' ich doch ins grübeln. Der Kunde orientiert sich an den sichtbaren Erfolgen, und unsere Eliten reiten inzwischen auch jede Menge
                          'Ausländer' um international mithalten zu können. Ludger's konstant erfolgreichstes Pferd ist ein sauber auf Almé ingezogener KWPN, Meredith's Kismet BWP ingezogen auf Furioso .., mit Beispielen auch aus dem Dressursport könnte ich den Rahmen hier sprengen, aber in Hannover läuft alles super. Wir können bloß hoffen, daß Kwpn und Co nicht auch noch anfangen Buschpferde zu züchten

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                          • HDT
                            • 08.03.2010
                            • 2158

                            #14
                            Züchten Sie auch Monka? Wir züchten Pferde, vermarktbare Pferde, und fühlen uns im Han. Verband wohl.

                            Kommentar

                            • wilabi
                              • 21.05.2008
                              • 2338

                              #15
                              @hdt
                              Es geht nicht um Geschimpfe auf den Verband.
                              Ich bin selbst hann. Züchter und identifiziere mich damit. Seitdem ich mit dem Reiten begonnen habe, (Mitte der siebziger Jahre) interessiere ich mich für Pferdezucht und bin Beobachter von Zucht- und Sportveranstaltungen. Ich sehe die negative Entwicklung der hann. Zucht als dramatisch an. Die Wahrnehmung als Sportpferdelieferant ist ziemlich dahin und verschärft die Absatzprobleme durch andere Entwicklungen.
                              Die Aussage, dass es Andere auch trifft, kann da nicht drüber weg helfen. Die trifft es zwar auch - aber nicht so krass.
                              Den Verband sehe ich für die dringend notwendigen Anpassungen der Strukturen NICHT gut aufgestellt und ein gutes Marketing hilft einer Firma auch nur einen begrenzten Zeitraum. Auf Dauser müssen die PRODUKTE gut sein und in den Markt passen - das tun sie bei uns schon lange nicht mehr.

                              Die Selbstgefälligkeit der Verantwortlichen ist beängstigend. Das Rad der Zeit dreht sich immer schneller und wer sich da nicht mitbewegt, der wird irgendwann "zwangsbewegt"

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                              • shiraly
                                • 06.12.2008
                                • 530

                                #16
                                Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde: Welche Schwächen sehen die hier versammelten Hanno-Experten tatsächlich im Hannoveraner Pferd und welche Vorzüge, die vielleicht gerade im Dressursport im Moment erfolgreich sind, moechte man gar nicht in der Zucht haben?

                                Kommentar

                                • HDT
                                  • 08.03.2010
                                  • 2158

                                  #17
                                  Ich gebe Dir nur bedingt recht. Die Pferde sind nicht so schlecht, wie Ihr meint. Es ist als Serviceleistung des Verbandes zu sehen, wenn sie auf einer Fohlenauktion 300 Fohlen für die Züchter vermarkten. Die traurigen Gesichter derer, die ihr Fohlen auf den Vorauswhlterminen nicht zur Auktion zugelassen bekommen, sprechen für sich. Jetzt werden sofort wieder einige schreiben selber Schuld, was züchten sie solche Fohlen. Das ist arrogant. Wenn diese Züchter durch die Nichtberücksichtigung ihrer Fohlen aufhören zu Züchten, ist ja eventuell der erhoffte Zweck erfüllt worden.
                                  Dem Verband würde es leicht fallen, nur 100 Fohlen zu selektieren. Ich bin sicher, sie würden die richtigen finden. Das sie die hohe Zahl nehmen ist ein Service für die Züchter.

                                  Kommentar

                                  • wilabi
                                    • 21.05.2008
                                    • 2338

                                    #18
                                    dazu gibt es ja schon einen anderen Thread :
                                    Trotzdem kurze Wiederholung meiner Meinung:
                                    Von 291 aufgetriebenen Fohlen wurden 110 gar nicht oder zu ruinösen Preisen verkauft. Vor meinen Augen und den zahlreichen Beobachtern wurden tolle Fohlen regelrecht "verramscht". So eine Veranstaltung zerstört jegliches Qualitäts-/Preisbewusstsein für den normalen Handel.
                                    Das ist keine Dienstleistung mehr, sondern vom Marketinggesichtspunkt und den Folgeerscheinungen her kontraproduktiv für die gesamte Zucht.

                                    Kommentar

                                    • lula
                                      • 10.01.2011
                                      • 2237

                                      #19
                                      @ HDT. Der Verband hat sicherlich positive und negative Seiten. Sie fühlen sich wohl im Hannoveraner Verband? Das ist schön. Einige fühlen sich nicht wohl in diesem Verband, auch aus einem hier noch nicht angesprochenen Grund:VERBANDSKULTUR Wenn Pferde/Fohlen dem Zuchtverband vorgestellt werden, dann ist schnell zu erkennen, WER geünscht wird und WER nicht. Es wird unterschieden in Züchter die schon ewig die Auktionen beliefern (dürfen) und eben Andere. Das WAS (also das PFerd/Fohlen) scheint wirklich zweitrangig.

                                      SO kann m. E. keine Qualität geliefert werden. Zumal die mittlerweile unterschwellig bekannte Zusammenabeit von Zucht- und Auktionsgremien schon mehrfach Unmut erzeugten. (Bspw. die Levistan-Geschichte). Hier soll ja ein Neuanfang gewagt werden.

                                      Heutige Neuzüchter, sind erwachsende Menschen mit der Zucht einem Hobby nachgehen und ansonsten beruflich mit beiden Beinen im Leben stehen. Wie sollen die sich wohlfühlen, wenn bei der Vorstellung eines Fohlens:

                                      *anstelle eines Tagesgrußes gegrunzt und auf den Boden gespuckt wird?
                                      * statt einer sachlichen Frage nach der Abstammung ein "wasn das" gerotzt wird (diesmal ohne ausspucken)
                                      * der Besitzer mit FOhlen mit einem: Nääää und abwertender Bewertung entlassen wird (das Fohlen war tatsächlich eher durchschnittlich)
                                      * Stuten die mehrfach 8er und 9er Noten in Prüfungen erhielten mit einer 7 für die gezeigten Grundgangarten abgewatscht werden (für die Stute wurden am selben Ort am gleichen Tag eine Summe geboten, die in die obere Rangierung der letzten Eliteauktion gepaßt hätte)
                                      *gewöhnliche Pferde von bekannten Züchtern andererseits extrem positiv beurteilt werden

                                      Diese Beispiele sind an verschiedenen Tagen verschiedenen Pferdebesitzern wiederfahren. Können Sie sich vorstellen, HDT, dass sich diese Leute beim Verband wohlfühlen?
                                      Und mit dem Argument "Einzelfall" ist hier nix zu retten. Es ist nur die Spitze des Eisberges (wie eben auch der Fall Levistan)

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                                      • hannoveraner
                                        • 11.06.2003
                                        • 3273

                                        #20
                                        wenn ich es richtig verstehe, geht es ja vor allem um denkanstöße die eher Gehör finden, wenn es mal nicht sooo gut läuft. vor 3 bis 5 jahren war Hannover zB führend bei den Dressurlern. da wird man schnell selbstgefällig und verliert, beeinflusst vom augenblicklichen Vermarktungswahn, die Konzentration auf das wesentliche.

                                        einige dinge sind gut gemeint, ahben aber auch eine andere seite so dass der wunsch nicht 100%ig umsetzbar ist. Celle ist Landgestüt für Niedersachsen und nicht für Hannover, politisch gesehen. von daher würde Oldenburg zB komisch aus der wäsche gucken, wenn Hannover zusätzliche staatl. Förderung genießen würde.
                                        sooooo viele Fohlen auf der Fohlenauktion. das haben wir doch all die jahre befürchtet, dass die fohlenauktion mit so vielen fohlen in die grütze geht. es ging die anderen jahre immer gut. dieses jahr war es bescheidener. von daher sollten wir nicht gleich wieder alles niederreden sondern einfach abwarten, was kommt und vlt. 30 Wackelkandiadten weniger in die kollektion und gucken, wie es sich entwickelt.

                                        wir pferdeheinis und -henrietten haben ja durch die bank die angewohnheit ins chwarz/weiss zu sabbeln. was die züchter des kwpn gemacht haben, ist eigentlich nur der versuch einer konsequenten zucht auf Spitzenleistung im sport. mit allen vor- und nachteilen. sie haben die passenden pferde für ihr ziel gesucht und haben auf dressurziel kombis von springorientierten gerne mit trakehner gemacht. in der breite kommen den deutschen bei dem gedanken eher hitzepickel und sorgenfalten auf die stirn als das sie spitzendressurpferde erwarten. wenn wir etwas lernen sollen/wollen aus der jüngeren zeit, sollten wir schleunigst unser schubladendenken aufgeben und versuchen, uns wieder auf die pure pferdequalität zu besinnen. deswegen würde ich es nur logisch und konsequent empfinden, wenn zB Zuchtprüfungen wie Stutenschauen und Zuchtstutenprüfungen konsequent ohne Kenntnis der Abstammung gerichtet würden. wir alle, züchter/zuschauer/richter müssten uns viel mehr drauf konzentrieren auf das, was wir eigentlich haben wollen, würden viel mehr augenmerk auf sporteignung legen als auf die passende abstammung und dem soo hübschen gesicht und dem ach so tollen Vorderbein. einfach mal eine Konzentration auf das wesentliche, Buckel/Motor/natürliches Gleichgewicht/Antritt---- ich behaupte, dann kommt der rest von alleine----> aus sportsicht!
                                        auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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