Zitat von dissens
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Pferdesuche = Realsatire?
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Weil ich die Diskussion zufällig auch an anderer Stelle führe: ja, Ausbildung kostet, und Ausbildung soll und muss bezahlt werden! Nur: es gibt, auch unter den Freizeitreitern, durchaus einige, die das entweder selber zu leisten im Stande sind, oder aber gerade das "gemeinsam lernen" suchen. Diese können/ wollen vielleicht keine 10.000+ am Stück ausgeben, kaufen das Pferd dafür aber auch 2,5 jährig von der Wiese weg, und freuen sich, wenn sie sich ihr Pferd in den nächste 1,5 Jahren langsam zum Reitpferd machen können, mit Unterstützung oder ohne. Dabei geben die dann durchaus noch gut und gern 5-10.000 zusätzlich aus, je nach Dauer und Unterstützungsbedarf. Ja, der Kaufpreis war nicht im oberen Segment - dafür bleibt das Risiko der Ausbildung (wie ist das Pferd zu reiten, verletzt es sich ev. oder entpuppt sich als ungeeignet für das angestrebte reiterliche Ziel) und die Kosten beim Käufer. Ist quasi ein "zahlen auf Raten" aber sicher kein Schnäppchen, und schlauer wäre es natürlich, man würde sich was solide gerittenes kaufen, wäre auch billiger.
Aber seit wann sind Pferdeleute schlau?
Im Übrigen hab ich auch immer angerufen, wenn ging. Geht einfach schneller und eindeutiger, egal wo. Mails nur dann, wenn man was schriftliches als Nachweis braucht, oder keine Tel.Nr. angegeben ist. Nachdem ich mir mit "abwürgen" immer schwer getan habe, habe ich eine Zeit lang mit solchen "Werbeanrufen" geübt, und alle angenommen, die reinkamen, nur um die abwürgen zu können. Irgendwann hab ich die so in den Wahnsinn getrieben, dass meine Nummer wohl rausgenommen wurde, es kamen nie wieder welchen. Dort habe ich mir angewöhnt, ruhig und höflich, aber bestimmt und wenns sein muss mehrfach "Nein, danke, das interessiert mich nicht" zu sagen. Cindi, vielleicht kannst du das unter dem Gesichtspunkt "Übungsfall" auch leichter?
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Ich beende unergiebige Gespräche auch relativ schnell, das muss ja nicht unhöflich sein, sondern spart beiden Seiten Zeit und Worte
Üblicherweise erkläre ich nur freundlich, dass es leider nicht passt und es gut ist, dass man es schon am Telefon klären konnte, weil's für beide Seiten Zeitverschwendung gewesen wäre das erst vor Ort festzustellen.
Bevor noch irgendeine langatmige Erwiderung kommt wünsche ich dann noch viel Erfolg beim Verkauf und lege zügig auf.
Find ich immer wieder überraschend, wie viele Leute zu über-höflich sind um klar zu kommunizieren
Wenn z. B. in der Bäckerei genau die Leckereien ausverkauft sind die ich gerade haben möchte sage ich auch nur "Schade, kann man nichts machen" und gehe freundlich grüßend wieder. Und wundere mich jedes Mal über die verblüfften Gesichter der Verkäuferinnen, weil es offenbar üblich ist dann "irgendwas" anderes zu kaufen.
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Wenn ich mir nur mal die Masse an Pferden auf dem Bundeschampionat (besonders im Springen) anschaue, dann frage ich mich oftmals:
Es gibt so viele gute Pferde, aber diese haben doch auch ihren Preis. Ein Pferd vom Bundeschampionat (was jetzt nicht in jedem Springen 4 oder 5 Fehler hatte vielleicht) wird 20TSD aufwärts kosten.
Das waren bei den 5jährigen über 120 und bei den 6jährigen auch.
Da frag ich mich: Gibt es wirklich so viele Käufer die dieses Geld ausgeben KÖNNEN?
Ich kann das, ganz ehrlich, nicht.
Zu meiner Situation:
Bis auf die jetzige Stute habe ich niemals aktiv gesucht.
Mein erstes war ein Übermaßpony, 8jährig, nicht geritten, menschenfremd, zum Schlachtpreis. Gut, den hatte ich dann 10 Jahre, der war hinterher L siegreich in beiden Sparten. Sowas passiert einem aber nur einmal im Leben. Das Übermaßpony stand übrigens in einem Reitschulbetrieb und stellte sich schnell als "nicht geeignet" heraus. Ohne AKU gekauft, natürlich. Der ist jetzt in Rente
Pferd Nummer 2 war für meine Schwester, an einem Verkaufsstall gekauft, im Jahre 2007. Unsere Angaben: "Braves Pferd, mittleres Alter, Abstammung Farbe völlig egal, sollte beides im E-Bereich gehen". Unser Trainer stellte schnell klar, dass unsere Schmerzgrenze von 5000€ absolut nicht ausreichend ist. Wir entschieden uns dann für eine knapp 8jährige Florestan-Stute, die beim Abholen auf Späne stand und Mash bekam, weil sie etwas "Schnupfen" hätte. Naiv wie wir waren ohne AKU gekauft. Die Stute ging, sobald sie zuhause war kein bisschen durchs Genick. Sie hatte einen Ton, etc. Von den Vorbesitzern erfuhren wir, dass sie die Stute abgaben weil sie im Springen immer rückwärts steigend aus dem Parcours rannte. Gut, dass sie bei unser einer gerade 13jährigen als Einsteigerpferd diente. Sie war aber IMMER brav. Nicht einfach zu reiten, büffelig, aber 100% brav. Wir haben zuviel gezahlt, ja. Wir glauben uns wurde ein anderes Pferd gezeigt, ja. Aber bereut haben wir den Kauf trotzdem nie.
Verkaufen mussten wir sie nach 5 Jahren weil meine Schwester ins Ausland ging. WIr haben sie für 3500€ verkauft! Das Pferd hatte mittlerweile E- und A-Dressur und -Springen gesiegt, E-Vielseitigkeit gesiegt, war L-Springen gelaufen. Sie war absolut zuverlässig, brav und nett zu reiten. Zu dem Zeitpunkt dann übrigens 11jährig. Aber uns war wichtig, dass sie in die Hände kommt, die zu ihr passen. (an unsere Erwachsene RB verkauft)
Leider wurde sie nach etwas über einem Jahr dann weiterverkauft, für mehr Geld (obwohl sie nur als Freizeitpferd diente in der Zeit), weil die Besitzerin der Meinung wäre, das wäre ein sehr temperamentvolles, schwieriges Pferd (man bedenke bitte, dass meine Schwester damals gerade 13 geworden war und mit Reiter-WB mit dieser Stute anfing und bis L-Springen alles selber ohne Beritt erritt - und die Stute war IMMER brav)!
Pferd 3 stand dann irgendwann bei uns im Stall als Verkaufspferd. Ich ritt ab und an einige Verkaufspferde mit. Ich habe dann 4500€ gezahlt, angeblich mit 2 Monate alter AKU. Diese habe ich trotz mehrfachem Versprechen niemals zu Gesich bekommen. Das Pferd hatte keine Platzierungen, sprang ganz ok, aber halt komplett unerfahren, war zudem 8jährig. Schissig, dressurmäßig eher nicht zu gebrauchen. Das Pferd ging komischerweise im Schulunterricht und auch unter meinem Freund (Anfänger) in der Bahn sowie im Gelände sehr brav. Aber der coolste war das nicht, der war innerlich immer angespannt. Den ritt ich relativ schnell über A- und L-Springen, aber das zwischen uns passte einfach nicht. Er war sehr triebig was ich weder kannte noch mochte, usw.
Ich habe für ihn (für das gleiche Geld) nach etwa einem Jahr ein tolles Zuhause gefunden. Mittlerweile war er dressurmäßig auf A/L-Niveau, Springen A-platziert und L gelaufen, im Training M-fertig. Das Mädchen ist heute noch super glücklich mit ihm, das hat einfach gepasst und das war mir wichtig.
Das nächste Pferd lief uns wieder zufällig über den Weg. Ein guter Bekannter schrieb mir ob wir nicht noch ein Pferd suchen, er hätte da eins A und L platziert aber nicht ganz einfach da ganz viel "Go". Eigentlich brauchten wir KEIN zweites Pferd, aber ich überredete meine Schwester, dass sie doch eins brauchte.
Also hingefahren mit einer guten Freundin die auch schon Euro geritten hat, etc. AUsprobiert - Pferd war ok. Sehr viel Zug zum Sprung, nicht so 100% von meiner Schwester zu regeln, unter meiner Freundin die 1,10m Sprünge umgehauen.
Mhm, aber irgendwie gefiel mir die trotzdem und der Preis von 5000€ lockte. Gut, dressurmäßig war die gar nicht zu reiten. Sie stand 50km entfernt und wir fuhren noch ein paar Mal hin, mit zu Turnieren, etc. und entschieden uns dann für die Stute.
Da der Stall erst 2 Monate später frei wurde blieb sie noch 2 Monate dort stehen. Wir besuchten sie trotzdem 2x die Woche.
Dann kam sie zu uns und wandelte sich zu 100%. Die Stute wurde deutlich ruhiger, dressurmäßig fing sie an sich reiten zu lassen, legte ihre Hektik und Panik ab. Ich habe mit ihr zahlreich A und L gewonnen. Meine Schwester hingegen kam springmäßig mit ihr nicht klar. Leider. Ich hatte diese Stute niemals Probegeritten. Als ich sie das erste Mal ritt war das auf einem Turnier ein A-Springen, weil mein Pony gesundheitsbedingt ausfiel. Auf dem Abreiteplatz habe ich echt gedacht die bringt mich um. Kontrolle absolute Fehlanzeige. Irre, wie ich bin ritt ich tortzdem in den Parcours (Stilspringen!) Eine Nullrunde und Wertnote von 7,1 brachte uns gleich eine Schleife und es war klar: Die bleibt!
Die ist auch bei uns geblieben. Wir fanden heraus wer ihr Züchter war, dass sie bereits 7jährig internationale Youngster-Touren 1,40m gelaufen war, etc.
Leider war sie eben absolut versaut und über die Uhr gedreht, dazu hatte sie Probleme mit dem Fesselträger. Wir entschieden sie zur Zucht abzugeben.
Und hier kommt jetzt das nächste Problem:
Für diese Stute war nicht viel Geld zu erwarten. Kein Stutbuch (italienische Zucht, französisch gezogen), Abstammung "Outcross", Gesundheitlich beeinträchtigt.
Ich hatte aber nur 4000€ zur Verfügung die ich zuzahlen konnte. Also schrieb ich mehreren Züchtern. Und ich hatte Glück. Ich fand einen der mir sogar mehrere anbieten konnte zu den Suchkriterien-
Meine Suchkriterien waren: Min. 3jährig, mindestens angeritten, zwischen 1,58 und 1,69, sollte mal sicher A- und L-Springen gehen können, brav sein. Preislich eben die Stute + 4000€.
Eigentlich hatte ich mich schon nach Bild entschieden
Hingefahren (350km), geritten, auf der Rückfahrt entschieden. Ich bekam sogar die AKU dabei.
Eine Woche später mit unserer Stute im Hänger wieder hoch, AKU machen lassen, unsere Stute da gelassen, die andere mitgenommen.
Und das war der beste Pferdekauf! Die Stute ist 100% wie vom Züchter beschrieben, der Kontakt war super, Preis-Leistung unschlagbar, super nette und persönliche Leute. Man fuhr mit uns zu den Wiesen der Stuten, der Fohlen, der Jährlinge, der Heuwiesen, etc.
Man zeigte uns die Stallungen und auch andere Pferde, die Aufzucht, die Reiter, etc. pp.
Insgesamt hielten wir uns dort beide Male über 4 Stunden auf.
Wir fühlten uns dort gut beraten und gut aufgehoben. Mein nächstes Pferd wird wieder von dort sein, ganz sicher!
Aber auch beim Pferdeverkauf habe ich Erfahrungen gemacht und zwar nur schlechte.
Über Leute, die einfach nicht absagen und man steht dann da mit Pferd eingeflochten, bandagiert (wurde so gewünscht) um 22 Uhr (ja, auch darauf sind wir Idioten eingegangen), über Leute die zum Preisverhandeln behaupten unser Pferd sei lahm (aber dann noch beim Probereiten springen obwohl die ja angeblich lahm war...), sie mit Gerte maltretieren sodass WIR den Proberitt abgebrochen haben, über etliche andere Geschichten.
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Bitte versteht mich nicht falsch oder haltet mich für überheblich aber mein Mann sagt immer, man kriegt nur für sein Geld. Sicher gibt es die eine oder andere Ausnahme und all die Geschichten von Pferden, die man für einen Apfel und ein Ei gekriegt hat und die sich dann so toll entwickelt haben, klingen ja auch super.
Ich finde einfach, man soll ein gutes Pferd auch bezahlen. Wenn man das nicht kann, dann soll man es lassen. Wie gesagt, das soll jetzt nicht arrogant klingen aber das ist einfach meine Meinung. Ich weiss genau, was es kostet, bis so ein Youngster Turnier geht. Es ist einfach nicht möglich, ein ordentliches Pferd für 5000 Euro grosszuziehen, wenn man die Stute während der Trächtigkeit bedarfsgerecht gefüttert und gehalten hat, den Nachkommen auch, dann Wurmkuren, Impfungen, nicht zu vergessen Schmied, Tüven zwischen 2 und 3 etc pp. Ich bin wie gesagt Käufer und auch Verkäufer. Aber auch als Käufer verhalte ich mich so, wie ich es mir von denen, die zu uns kommen, wünschen würde. Pferde sind teuer. Der Anschaffungspreis ist meist der kleinste Ausgabeposten. Wenn ich einen zu einem nachvollziehbaren Kurs kaufe und mich über die Aufzucht und Ausbildung mit dem Aufzüchter unterhalte, dann kann ich mir schon ein Bild machen, ob das, was der mir erzählt, sein kann oder nicht.
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Da stimme ich euch ja 100% zu.
Es ist klar, dass man bei bestimmten Preisen Abstriche machen muss - wie gesagt, wir haben keinen Pferdekauf bisher bereut oder irgendwie Ärger gehabt oder sonstiges!
ABER: Wenn ich ein Pferd kaufe, dann möchte ich über Macken und Krankheiten aufgeklärt sein. Auch für 500€ oder geschenkt. Es sind durchaus Folgekosten, mit denen man rechnen muss. Das muss nicht schlimm sein, aber man muss es wissen.
Selbst damals für mein Pony habe ich zuviel gezahlt. 900€ wirkt ja erstmal wie "nichts". Wenn man aber bedenkt: Ohne Papiere, 8jährig, nicht geritten, Sommerekzem, Stauballergiker, ließ sich weder führen noch putzen noch anbinden, biss und tritt auch - dann muss man das einfach wissen, TROTZ nur 900€.
Bei diesem Preis ist nicht zu erwarten, dass ein Pferd sich zum Guten entwickelt. Dessen war ich mir bewusst, manchmal siegt Herz über Verstand! Ich habe nichts erwartet und trotzdem hat es mich gefreut als es sich in diese Richtung entwickelte, das steht doch wohl außer Frage.
Wenn ich im unteren Preissegment suche, bin ich mir bewusst, dass ich Abstriche machen muss. Ob das jetzt bei den Bewegungen, beim Vermögen, beim "klaren Kopf", beim Exterieur oder anderes ist, das kann ja jeder (zum Glück!) für sich entscheiden!
Und trotzdem möchte ich wissen, wenn der Verkäufer von Macken/Krankheiten/Sonstiges weiß. Ob ich damit leben kann und möchte, kann ich doch trotzdem noch entscheiden.
Und wenn ich jemanden den Preis nenne, den ich zur Verfügung habe und er mir dafür mehrere Pferde anbietet - soll ich dann hingehen und sagen "Ja also ich gebe Ihnen jetzt 2000€ mehr?"
Sorry, ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand von euch machen würde.
Unsere Stute die wir dort in Zahlung gegeben haben wird übrigens erst nächstes Jahr besamt und ging dieses Jahr erfolgreich A und L noch unter der Tochter der Züchterin.
Und für mich persönlich war immer wichtig, dass ich mindestens 10-20Tsd auf der Seite liegen habe. Fürs Pferd (obwohl OP-versichert - man weiß nie was kommt), als auch wenn das Auto mal kaputt geht oder Sonstiges.
Und wie ihr vielleicht festgestellt habt habe ich alle Pferde günstiger VER- als Eingekauft. Ich bin ein furchtbar schlechter Verkäufer, mir ist das Wohl der Pferde und die Harmonie zwischen neuem Besitzer und Pferd einfach wichtiger.
Und das ist der Grund, weswegen es viele Pferde zu dem von euch genannte "Schnäppchenpreis" gibt.
Hättet ihr (als Züchter) so ein Pferd teurer verkauft?
11jährig, gute Papiere (Florestan I), im Stutbuch eingetragen, hatte bereits 3 und 4jährig je ein Fohlen, hat A- Dressur und A-Springen zahlreiche Platzierungen, L in beiden Sparten sofort einsatzbereit, auch Vielseitigkeit gestartet und das alles unter 13jährigem Mädchen (bzw am Ende war sie 16 oder 17 als wir das Pferd abgaben). Einziges Manko: Sie schnaufte im Trab manchmal hörbar. Das war kein wirklicher Ton sondern irgendwas mit der Klappe. Nicht beeinträchtigend.
3500€ mit AKU (ohne TÜV).
Ganz ehrlich - wenn wir dieses Pferd für das Doppelte angeboten hätten, hätten wir nur die Hälfte Zulauf gehabt und vielleicht nie den passenden Besitzer gefunden.
So sind wir glücklich und die zukünftigen Besitzer auch. ABER:
Ich muss NICHT davon leben!!
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Zitat von >danni< Beitrag anzeigenda stimme ich euch ja 100% zu.
Es ist klar, dass man bei bestimmten preisen abstriche machen muss - wie gesagt, wir haben keinen pferdekauf bisher bereut oder irgendwie ärger gehabt oder sonstiges!
Aber: Wenn ich ein pferd kaufe, dann möchte ich über macken und krankheiten aufgeklärt sein. Auch für 500€ oder geschenkt. Es sind durchaus folgekosten, mit denen man rechnen muss. Das muss nicht schlimm sein, aber man muss es wissen.
Selbst damals für mein pony habe ich zuviel gezahlt. 900€ wirkt ja erstmal wie "nichts". Wenn man aber bedenkt: Ohne papiere, 8jährig, nicht geritten, sommerekzem, stauballergiker, ließ sich weder führen noch putzen noch anbinden, biss und tritt auch - dann muss man das einfach wissen, trotz nur 900€.
Bei diesem preis ist nicht zu erwarten, dass ein pferd sich zum guten entwickelt. Dessen war ich mir bewusst, manchmal siegt herz über verstand! Ich habe nichts erwartet und trotzdem hat es mich gefreut als es sich in diese richtung entwickelte, das steht doch wohl außer frage.
Wenn ich im unteren preissegment suche, bin ich mir bewusst, dass ich abstriche machen muss. Ob das jetzt bei den bewegungen, beim vermögen, beim "klaren kopf", beim exterieur oder anderes ist, das kann ja jeder (zum glück!) für sich entscheiden!
Und trotzdem möchte ich wissen, wenn der verkäufer von macken/krankheiten/sonstiges weiß. Ob ich damit leben kann und möchte, kann ich doch trotzdem noch entscheiden.
Und wenn ich jemanden den preis nenne, den ich zur verfügung habe und er mir dafür mehrere pferde anbietet - soll ich dann hingehen und sagen "ja also ich gebe ihnen jetzt 2000€ mehr?"
sorry, ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemand von euch machen würde.
Unsere stute die wir dort in zahlung gegeben haben wird übrigens erst nächstes jahr besamt und ging dieses jahr erfolgreich a und l noch unter der tochter der züchterin.
Und für mich persönlich war immer wichtig, dass ich mindestens 10-20tsd auf der seite liegen habe. Fürs pferd (obwohl op-versichert - man weiß nie was kommt), als auch wenn das auto mal kaputt geht oder sonstiges.
Und wie ihr vielleicht festgestellt habt habe ich alle pferde günstiger ver- als eingekauft. Ich bin ein furchtbar schlechter verkäufer, mir ist das wohl der pferde und die harmonie zwischen neuem besitzer und pferd einfach wichtiger.
Und das ist der grund, weswegen es viele pferde zu dem von euch genannte "schnäppchenpreis" gibt.
Hättet ihr (als züchter) so ein pferd teurer verkauft?
11jährig, gute papiere (florestan i), im stutbuch eingetragen, hatte bereits 3 und 4jährig je ein fohlen, hat a- dressur und a-springen zahlreiche platzierungen, l in beiden sparten sofort einsatzbereit, auch vielseitigkeit gestartet und das alles unter 13jährigem mädchen (bzw am ende war sie 16 oder 17 als wir das pferd abgaben). Einziges manko: Sie schnaufte im trab manchmal hörbar. Das war kein wirklicher ton sondern irgendwas mit der klappe. Nicht beeinträchtigend.
3500€ mit aku (ohne tüv).
Ganz ehrlich - wenn wir dieses pferd für das doppelte angeboten hätten, hätten wir nur die hälfte zulauf gehabt und vielleicht nie den passenden besitzer gefunden.
So sind wir glücklich und die zukünftigen besitzer auch. Aber:
Ich muss nicht davon leben!!
danke!!!
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Mit Schnäppchenpferden, die aus Verhaltensgründen, schwierigen "Reiteigenschaften" oder fehlender Ausbildung günstig sind kann ein guter, sattelfester und geduldiger Reiter oft sehr glücklich werden.
Leider landen solche Pferde aber eher selten bei Leuten wie Dir, Danni, die offensichtlich in der Lage sind auch mit schwierigeren Pferden klarzukommen und ihnen Sicherheit zu geben, sondern oft bei weniger routinierten/mutigen/begabten Reitern, die nicht einmal regelmäßigen Unterricht oder einen versierten Reitlehrer an ihrer Seite haben. Und das muss fast zwangsläufig schiefgehen, für beide Seiten, sowohl das Pferd wie den Reiter.
Deshalb würde ich als Normalo-Reiter von solchen Schnäppchen die Finger lassen, wenn nicht mein RL oder ein guter Bereiter sofort zur Stelle ist um zu unterstützen wenn es nicht funktioniert. Dann lieber mehr zahlen und glücklich mit dem Pferd sein als jeden Tag heulend abzusteigen (oder abgestiegen zu werden).
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Aber das ist doch der Punkt - wenn ich nur ein bestimmtes Budget habe, und mir bewusst bin, dass ich deswegen Einschränkungen in Kauf nehmen muss, versteh ich nicht, warum das so ein Problem sein muss. Da wurde es dann z.B. der rohe Haflingerwallach, der frisch kastriert war und nicht ganz einfach für jemanden, der schon mit sehr vielen Pferden zu tun hatte, auch auf der Rennbahn. Die 8-jährige Stute ohne Papiere, und äh, angeritten (naja, sie kannte Sattel und Reiter, und blanke Westernkandareweil "das kennt sie vom fahren" aber weder Lenkung noch Bremse wirklich installiert) und ohne Erziehung dafür aber elendsbrav und gutmütig, Besitzerin hatte/hat Unterstützung, und daraus ein nettes, freundliches Freizeitpferd gemacht. Oder roh mit brauchbarem Papier, dafür vor 3-jährig gekauft und dann selber angeritten mit 4, weil unfertig.
Alle drei unter 5.000 und die Liste könnte ich noch beliebig fortsetzen. Das waren alles Menschen, die weniger Geld hatten, dafür aber bereit waren, Zeit und Arbeit reinzustecken. Wer das nicht kann oder will, muss die Arbeit anderer Leute bezahlen, das war schon immer so, in allen Bereichen. Leider ist es in der Pferdewelt anscheinend so, dass die einen meinen, dieses Gesetz gälte hier nicht (die Käufer, die um 2.500 den nächsten Olympiakracher erwarten) und die anderen, dass Gegenseite nur von solchen Käufer gebildet wird. Auch wenns schwer fällt: neutral mit den anderen umgehen! Nichts voraussetzen, sondern sehen, was sich ergibt.
Also: Verkäufer per Telefon kontaktieren, auch wenn man davor 4 Idioten erwischt hat, kann der 5. durchaus nett und kompetent sein. Wenn nicht, dann hat der 6. eine Chance verdient usw. Und umgekehrt die Käufer ernstnehmen, die ein geringeres Budget haben, nicht alle sind Schnäppchenjäger, und viele davon sich bewusst, dass man nur das bekommt, was man auch zahlen kann
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Ich kann durchaus verstehen, dass man für 5000 Euro kaufen möchte. Man wird sicher auch oft glücklich damit. Ich möchte aber hier einmal eine kleine Rechnung aufstellen, die nicht auf den letzten Euro richtig ist, das weiss ich wohl:
Besamungstaxe mittleres Preissegment Hengst EUR 500
Tierarzt, wenn nach 1 - 2 Mal tragend mit Tupfern und evtl. Spühlen EUR 300
Samenversand EUR 100
Fütterung Stute mit Spezialfutter im letzten Drittel der Trächtigkeit EUR 200 (tief angesetzt)
Fütterung Absetzer (meiner hat schon nach 2 Wo Spezialfutter mitgemampft EUR 200
Aufzucht ab dem 6. Monat bis 3,5 Jahre, 130 Euro x 36 Monate = EUR 4680
Hufschmied alle 2 Monate EUR 30 x 36 Monate = EUR 1080
Impfungen tief gerechnet EUR 150
Tüv 2,5 jährig (kann man sich streiten, wir machen es) = 500 Euro
Kastration EUR 200
Totale Kosten bis zum Anreiten, wohl gemerkt bis 3,5 jährig und tief gerechnet sind dann EUR 7'710. Da habe ich noch keine Extras gerechnet, keine Zähne gemacht, der hatte nie eine Verletzung, wo der TA kommen musste....
Es gibt ja sicher viele Verkäufer, die froh sind, wenn einer aus den Kosten ist. Mit dieser Rechnung möchte ich aufzeigen, dass es manchmal lohnt, ein bisschen genauer hinzusehen. Manch ein günstigerer Kauf wird danach teuer und macht nicht viel Freude. Muss nicht, kann aber sehr wohl. Und sehr viele Käufer wollen nicht viel bezahlen aber dafür sehr viel kriegen. Abstriche machen muss man da sehr oft bei der Ausbildung und beim Gesundheitsmanagement. Ich finde, wenn man realistisch bleibt und für 5000 Euro dann das nimmt, was dafür drin ist, ist es ok. Aber oftmals ist das nicht der Fall.
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Es gibt immer Ausnahmen, darüber sind sich vermutlich alle einig. Ich würde generell Cindi zustimmen, man kriegt nur für sein Geld. Das sieht aber jeder anders. Ich habe schon Mädels erlebt, die Pferde für 1000€ kauften, weil sie ihnen soooo leid taten, und dann damit Parcours scheppern und prahlen, was sie tolles aus dem unreitbaren Pferd gemacht haben. Dass das Pferd mit Hüftschaden, Hunters Bump o.ä. ausgestattet sind und unter Umständen nicht grad gehen wird übersehen diese Intelligenzbolzen gern. Wenn sie dann auch noch Schleifchen im Springen absahnen ist der Triumpf perfekt.
Ach und, ich zweifle daran dass man ein Bundeschampionatspferd für 20.000 € bekommt. Ach und ja, es gibt sooo viele reiche Leute, man mag es kaum glauben..
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Sind wir wieder dabei angekommen, dass den Käufern unter uns vorgerechnet wird, was die Pferde denn an Preis bringen müssen, dass der Züchter auf seine Kosten kommt? Oder bei der Frage, ob man bei einem niedrigen Preis eine AKU machen soll? etc etc
Ihr könnt wirklich davon ausgehen, dass diejenigen die hier mitdiskutieren sich durchaus darüber im Klaren sind, welche Art von Kosten und in welcher Höhe auf den Züchter zukommen (sonst wären sie nämlich die ganze Zeit vollkommen blind durch dieses Forum gelaufen) Fakt ist aber auch, dass nicht alle Züchter jedes ihrer Pferde kostendeckend verkaufen. Nicht jedes Fohlen/Pferd/Pony was unter Herstellkosten verkauft wird, wurde deshalb nicht ordentlich versorgt. Und auch nicht jedes was teurer verkauft wird, wurde deshalb auch wirklich gut versorgt. So ist der Markt nun mal.
Ich bin wirklich keine Schnäppchenjägerin, aber irgendwie beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass den Käufern unter uns hier etwas eingehämmert werden soll, wie sinngemäß : "Kaufe immer teuer, schau gar nicht erst darunter - entweder handelst Du Dir nur Probleme ein, oder Du hast einen Züchter über den Tisch gezogen. Und erwarte bloss keine Leistungen, wenn Du günstig einkaufst - wäre ja noch schöner."
Ich freue mich ehrlich für jeden Züchter, der jedes einzelne seiner Zuchtprodukte kostendeckend verkaufen kann. Aber ein X für ein U vormachen lasse ich mir auch nicht. Werde ich für mich mit jemandem handelseinig, der unter Herstellungskosten verkauft, habe ich deshalb auch kein schlechtes Gewissen. Ich vertraue darauf, dass er insgesamt auf seine Kosten kommt - Stichwort "Mischkalkulation".
Auch ich wiederhole mich: Mir fallen nämlich die Euronen auch nicht einfach so zu.
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CoFan, Danke. Ich kann diese Diskussionen langsam auch nicht mehr hören.
Meine letzten beiden Pferde lagen zwischen 15000 und 20000. Ist das in den Augen der Züchter hier ausreichend? Oder habe ich jemanden übern Tisch gezogen.
Und wie gut, dass mich nicht zu interessieren braucht, was ein Bundeschampionatspferd kostet. So was will ich nicht wie auch 95% der Mitreiter nicht.
Ich habe die Frage schon öfter gestellt, aber bisher wurde sie noch nie beantwortet. Jeder Unternehmer macht sein Geschäft zu oder verkauft es oder geht schlimmstenfalls in die Insolvenz.
Warum züchtet man noch, wenn es doch nichts einbringt?
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@ waterloo
deshalb schrieb ich zB " der Markt wird sich bereinigen - aber nicht zu Gunsten des Käufers"
wieviele Züchter hören gerade auf oder reduzieren immens? Reitbare Zuchtstuten werden wieder angeschoben, dann gibt es wenigstens ein paar Euro mehr.
Ich verweise ist auch auf die demographische entwicklung
- es kommen weniger Kinder nach
- die Interessen der Kinder sind anders gelagert
- gewisse Schichten werden nicht mehr erreicht
- ganztagesunterricht
usw, usw, usw
wer soll bitte in ein paar Jahren unsere jungen Pferde anreiten?
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Ich war vor einiger Zeit selber auf Pferdesuche und wußte um die Produktionskosten. Daher habe ich 3-4 jährig angritten direkt vom Züchter für bis 12.000 gesucht. Im Umkreis von 200km hab ich mir circa 10 Pferde angesehen. Davon konnte ich 8 direkt problemlos Probereiten, die Pferde machten alle einen guten Eindruck und waren wie beschrieben. 2 konnten ad hoc nicht probegeritten werden, das war vorher aber auch bekannt und standen ums Eck. Da kann man gerne auch mal schnell zum nur gucken vorbeikommen. Ich hab nur deshalb keines der Pferde gekauft weil ich sehr genaue Vorstellungen hatte, nicht weil die Pferde nicht iO gewesen wären. Ich hab also zu nem vernünftigen Preis vernünftige Pferde angeboten bekommen.
Eine Bekannte suchte ein Endmaßpony oder Kleinpferd im Ramschsegment. Da wurde gemeckert, das man nur Schrott angeboten bekommt. Lahm oder bockend beim Probereiten, eben dem Preis entsprechend. Natürlich hätte sie mit Glück was passendes finden können, aber da ist die Warscheinlichkeit in dem Preissgement eben geringer. Und ist nicht so, dass die Dame schon 2 Schnäppchen mit massiven Macken im Stall hat wovon man eines gerne wieder abgeben würde.
Ist halt wie im Einzelhandel. Wenn man eine Sache zum Marktpreis kauft ist sie warscheinlich iO. Kauft man dieselbe Ware als Schnäppchen zum halben Preis, ist es oft B-Ware oder anderweitig nicht ok.
Dh nicht, das man nicht das ein oder andere Schnäppchen schlagen kann, aber je geringer der Preis desto höher die Warscheinlichkeit, dass sich das Schnäppchen als Niete mit Haken entpuppt. Und dafür hab ich beim langjährigen Freizeitparter, an den ich zumindest beim Kauf Ansprüche stelle (wie das später kommt weiß man ja nie) keinen Bock. Da will ich Freude dran haben und da steigt die Warscheinlichkeit eben mit dem Preis.
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Santica, ich bin mir nicht sicher, ob der Markt sich zu Gunsten der Verkäufer bereinigen wird. Wenn man sich generell die Gehaltsentwicklungen an schaut und die Schere zwischen "arm und reich". Es werden weniger Leute sich Pferde leisten können. Man wird sehen.
Ich weiß nicht, ob ich mich täusche, aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Ställe hier in der Umgebung länger mal Boxen leer haben als früher.
Zum Thema Kinder leider ja. G8 trägt nicht dazu bei, den Reitsport zu beleben. Leider ziehen hier die Ställe in unserer Umgebung nicht mit. Meine Tochter kam heute mit dem neuen Stundenplan nach Hause. Fast jeden Tag erst um 17 Uhr zu Hause. Wann soll sie denn noch neben Hausaufgaben, lernen, Freund, Freunde noch zum Pferd? Zum Glück hat sie andere Prioritäten und der arme Freund muss misten. Ihre Freundinnen fragten mich nach Reitunterricht, aber da war die Aussage der Reitschulen: Von 15 - 18 Uhr. Wie soll denn das bitte gehen?
Aber wir kommen hier vom Thema ab.
Bei uns im Stall haben in der letzten Zeit auch so einige neue Pferde gekauft und da war keiner darunter, der ein <5000 € Pferd gesucht hat.
Wir müssten hier mal einenThread aufmachen mit den lustigsten Kauf- und Verkaufsgeschichten aufmachen, ohne dass diese kommentiert werden.
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