Zitat von freestyle
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Ich finde es schon erstaunlich, welche Argumente bemüht werden um das gegenwärtig (für Züchter) viel zu niedrige Preisniveau zu erklären. Farbbewusste Käufer, Konzentration auf einige wenige Spitzenhengste, Niedergang des reiterlichen Könnens, Aufkommen der Spezialrassen, künstliche Besamung als Treiber der Überproduktion (so wie hannoveraner das hergeleitet hat, mag da wohl etwas dran sein) etc. pp. Alle Punkte sind durchaus diskussionswürdig, nur sollten wir uns nicht selbst belügen und zwei Aspekte dabei berücksichtigen: Erstens, wir können alle diese Faktoren kaum bis gar nicht beeinflussen und zweitens, sie erklären so gut wie überhaupt nicht den Preisverfall. Der hat nur einen sehr simplen Grund: Zu hohe Produktionsmenge im Vergleich zur rückläufigen Nachfragemenge.
Die Fohlen, die auf den letzten Auktionen gar nicht oder nur zu einem Nasenwasser gekauft wurden, wurden doch deshalb nicht „verschmäht“ weil sie einen schwarzen, braunen oder roten Vater hatten, weil man ihnen (den Fohlen!) jetzt schon ansehen konnte, dass sie sich in ein paar Jahren nicht für einen Freizeitreiter eignen, weil die potentiellen Käufer von morgen heute eine unzureichende reiterliche Ausbildung erfahren, usw. usw.
Es gibt nur die beiden Lösungswege: Entweder Produktion runter (z.B. durch sehr scharfe Stutenselektion) oder Nachfragemenge erhöhen (z.B. durch Erschließung neuer Märkte). Am besten an beiden Schrauben gleichzeitig drehen!
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