Zuchtverband, was erwarten wir von Dir?

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  • Benjie
    • 02.06.2003
    • 3226

    #41
    also ich war mal bei einer podiumsdiskusion da hat frau werth gemeint das sie mit den amateurpferden nix anfangen kann. oder der michi jung hat mir auch mal erklärt, das er pferde braucht die angreifen, die wären für normale reiter auch zu heftig.
    das anforderungsprofil ist da schon noch ein anderes, nur meistern profis halt auch reiteliche klippen mühelos, an den der amateur zerschellt.
    ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
    ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
    (100.Koransure)
    http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
    http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

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    • firewomen
      • 19.11.2009
      • 171

      #42
      Wie stelle ich mir meinem Musterzuchtverband vor?

      Bereits bei der Auswahl des Hengstes kann ich mich vertrauensvoll an meinen Musterzuchtverband (MZV) wenden. Freundlich, kompetent und unabhängig von persönlichen Eigeninteressen (Provisionen) werde ich dort beraten. Allgemeine und spezielle Fragen zur Zucht werden mir dort ebenfalls gerne und verständlich beantwortet. Regelmäßig bietet mein MZV Fortbildungsveranstaltungen rund um Zucht und Haltung an. Natürlich hält der MZV auch eine Auswahl von geprüften Betrieben bereit, in denen ich Aufzucht und/oder Grundausbildung des jungen Pferdes vornehmen lassen kann. Grundausbildung bietet natürlich der Verband auch selbst an. Dabei wird absoluter Wert auf die Einhaltung der entsprechenden Normen und Gesetze (Tierschutzgesetz, Leitlinien, Richtlinien für Reiten und Fahren etc., ggf. kennt man dort sogar die Ethischen Grundsätze) gelegt.

      Bei Zuchtveranstaltungen (Stuten- und Fohlenschauen, Körungen, Auktionsauswahlterminen etc.) werden meine vorgestellten Pferde objektiv (und ebenfalls frei von persönlichen Eigeninteressen) beurteilt. Ich erhalte einen kurzen, aber nachvollziehbaren Kommentar, der Stärken und Schwächen meiner Pferde deutlich macht und der mir Orientierung bietet.

      Hinsichtlich der Vermarktung bemüht sich mein MZV auch um die „normalen“ Pferde, die bei allem Zuchtfortschritt auch heute noch die Mehrheit bilden. Mein MZV engagiert sich auch für die Freizeit- und Breitensportpferde und hat den Wert (zumindest den immateriellen) dieser Pferde erkannt. Deshalb hat mein MZV mittlerweile auch das Image entwickelt, dass Pferde aus seinem Zuchtgebiet ideale Partner für den Spitzen- wie den Breiten- und Freizeitsport sind. Als spezielle Marktnische hat er auch die Vermarktung von etwas älteren Pferden (jenseits des typischen Verkaufsalters) etabliert. Und weil mein MZV so toll ist, mache ich auch überall Werbung für ihn und versuche möglichst viele Menschen für Pferde aus diesem Zuchtgebiet zu begeistern.

      Autsch!!! Da bin ich doch gerade vom Bürostuhl gefallen. Ich muss wohl etwas eingedöst sein und einen Tagtraum gehabt haben.

      Kommentar

      • HDT
        • 08.03.2010
        • 2155

        #43
        Schau Dich um, es gibt diesen Verband.

        Kommentar

        • firewomen
          • 19.11.2009
          • 171

          #44
          Aber wo?

          Kommentar

          • Arielle
            • 23.08.2010
            • 2838

            #45
            Zitat von firewomen Beitrag anzeigen
            [FONT=Verdana][SIZE=3]Autsch!!! Da bin ich doch gerade vom Bürostuhl gefallen. Ich muss wohl etwas eingedöst sein und einen Tagtraum gehabt haben.
            Hoppla firewomen. Ich hoffe der Sturz war nicht so schmerzhaft dass er Dich von entsprechenden Anschlussträumen abhält. Es wäre sehr schad drum!

            Die Gefahr inkauf nehmend, dass mir dabei die Gäule durchgehen, versuche ich mal meine verschiedenen Träume, die ich in der Vergangenheit zu dem Thema hatte, zu sortieren:

            Meine zukünftiger ZV ist gar kein Zuchtverband sondern ein Züchterverband, d.h. er ist ausschließlich den Züchtern und nicht auch noch Hengsthaltern oder anderen Interessengruppen verpflichtet.

            Die Macher dieses Verbandes haben frühzeitig erkannt, dass wir längst und mit immer größerer Beschleunigung dabei sind, für jede Disziplin eine europäische Zuchtpopulationen zu schaffen. Dementsprechend hat er sich auch organisatorisch aufgestellt und seine Züchter fühlen sich als Europäer. Durch seiner offenen Zuchtpolitik, die allerdings nur absolute Qualitätspferde egal welcher Herkunft zur Zucht zulässt, aber auch aufgrund seiner enormen Vermarktungsstärke, ist er für viele Züchter Europas - aber auch darüber hinaus - die attraktivste Alternative geworden. Das hat ihn sehr stark, vor allem aber auch sehr unabhängig gemacht. Mein „Dressurpferde-Züchterverband Europa und darüberhinaus „ ist, wenn ich mich richtig erinnere, ursprünglich aus den Verbänden Oldenburg, Dänemark und Holland entstanden, der, heute im Jahr 2020, allerdings harten Wettbewerb erfährt durch einen anderen, ebenfalls sehr starken Konkurrenten der ebenfalls auf europäischer Ebene arbeitet. Aus welchen Verbänden der entstanden ist, ist mir im Traum nicht eingefallen. Jedenfalls sorgt dieser harte Wettbewerb dafür, dass sowohl die Funktionäre als auch die Züchter in diesen beiden Verbänden sehr wach bleiben und zu immer besseren Leistungen herausfordert werden - und diese auch erbringen!. Andere Verbände gibt es auch noch, sie verlieren aber wohl weiterhin an Bedeutung. Im Springsegment gibt es übrigens Vergleichbares, entstanden aus verschiedenen belgischen Verbänden und OS, dem sich dann viele Züchter aus Frankreich und Holland angeschlossen haben. Polen, in dem sich die Pferdezucht – wie die Wirtschaft insgesamt – enorm entwickelt hat, verhandelt gerade über seinen Beitritt.

            Konsequentes Kostenmanagment, so wurde beispielsweise die Hauptabteilung der Traditionsbewahrer konsequent aufgelöst!, hat zu einer sehr schlanken und reaktionschnellen Organisationsstruktur geführt. In Kombination mit der hohen Mitgliederzahl konnten so erfreuliche Kostenentlastungen für die Züchter erzielt werden.

            Die Körkommission muss immer international zusammengesetzt sein. Hengstkörung und –vermarktung sind zwei völlig von einander getrennte Veranstaltungen. Das von den Züchtern am meisten angesehene Organ des Verbandes ist jedoch die „Abkör-Kommission“. Nach holländischem Vorbild müssen sich dort alle gekörten Hengste wiederholt um ihre erneute Anerkennung bewerben. Körung auf Lebenszeit akzeptieren die Züchter nicht mehr. Streng selektiert wird übrigens auch unter den Zuchtstuten, wie auch die Mitglieder dieses Verbandes eher dem Profilager zugerechnet werden können.

            Dem Verband ist es gelungen, zusammen mit seinem Bruderverband, dem Springpferde-Züchterband Europa und umzu“, ein hocheffektives Netzwerk an Ausbildungsställen (Anreitinstitute klingt besser als –fabriken) aufzubauen und mit den verbandseigenen Verkaufsniederlassung in allen wichtigen Pferdemärkten, emerging markets eingeschlossen !, zu verknüpfen. Eine Dienstleistung die bei den Züchtern ausserordentlich beliebt geworden ist und mit den Exportbemühungen Anfang des Jahrhunderts nicht mehr wirklich zu vergleichen ist. Diese Organisation ist bestens in der Lage auch die in einer Spitzenzucht anfallenden „Normalos“ bestens zu verkaufen.

            An dieser Stelle bin ich aus meinem letzten Traum erwacht. „Da ist aber noch verdammt viel Detailwerk zu denken“, war mein ersten Gedanke.
            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3238

              #46
              sorry, mir liegt wieder etwas auf den Lippen, was den Anhängern des "Zebra Hit I O-Verband 'wir kören alles'" nicht gefallen würde! also lass ich es lieber drinne!

              aber interessante postings/gedanken ohne frage!

              ich glaub, ich kenne den Verband, den HDT meint. Das grundprinzip auf jeden Fall- gewisse Umsetzungen mögen allerdings aufgrund der menschlichen Ausstattung nicht immer 100% umsetzbar sein.
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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              • gina
                • 06.07.2010
                • 1857

                #47
                ich hab mal ara´s beitrag aus dem westfalen th hierher kopiert

                Bei den hier eingeworfenen Einwohnerzahlen der asiatischen Länder wird völlig außen vor gelassen, dass dort der Großteil der Bevölkerung nicht besser als die Tiere leben. Den Reitsport dort in der gewünschten Masse zu etablieren müsste doch zuerst bedeuten, dass das Lebensniveau in der breiten Bevölkerung gehoben wird, wenn man hier mit den Einwohnerzahlen jongliert. Wie soll dies durch die Verbände und die Züchter geschehen. Sicher wird man in der gehobenen Sicht der Bevolkerung auch Begehrlichkeiten für den Reitsport wecken können, aber sicher nicht in der angestrebten Großenordnung.

                Auch sehe ich um mal auf die Fohlenauktionen (OL, Hanno, NRW) zurückzukommen gerade bei den Fohlen mit Springabstammung (einige Ausnahmen sind dabei) nicht die Qualität und Abstammung, die mich als Ausländer bewegen würde, gerade in Deutschland einzukaufen, wenn das die Elite sein soll. Zu den Dressurfohlen kann ich keine fundierte Aussage treffen.


                das letzte kann ich unbedingt untestreichen

                in punkto springfohlen - haben mich auf den deutschen auktionen letzte saison jeweils vllcht ein -2 fohlen INTERESSIERT - abstammung, typ, videoauftritt etc - eben das was als gesamtpaket zu sehen war.

                bei den im angrenzenden ausland präsentierten fohlen - meine güte- da waren IMMER 4-5 dabei, die hätte ich nach hause getragen.......

                potenzielle springpferde mit abstammungen, dass dir das herz aufgeht, dazu typen (im sinne von sportpferd- mit charisma - in der regel OHNE katzengesicht und NICHT schwarz- aber denen und vor allem deren MÜTTERN hast du angesehen- da stimmt die substanz), gallopade und wumms aus der socke, mit starkem rücken usw.

                wenn ich sowas gesucht hätte-
                ich hätte es hier nur bedingt gefunden- wenn überhaupt.

                auf diesem weg auch grüsse an den holländischen beschicker der westfalen auktion -
                das muss der neid euch wirklich lassen, kwpn, bwp etc haben es in jüngerer vergangenheit wirklich verstanden, sich die leistungsvererber und sahnestückchen, die in d zum teil höhnisch missachtet worden sind zu sichern und mit den stutenstämmen einen wohl modernen aber auch leistungsmässig, was vermögen und abdruck betrifft, richtigen weg zu gehen.


                der punkt ist nämlich - abgesehen von der pferde schwemme werden hier einfach zuviel "stutis" "wallachis" eben "fohlis" überhaupt produziert.

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                • Arielle
                  • 23.08.2010
                  • 2838

                  #48
                  Klappt doch mit dem rüberkopieren. Vielen Dank.

                  @ara. Ich kenne die Lebensverhältnisse in China wie sie vor 12 Jahren dort waren. Die Toilette als einsamer Eimer mitten im Innenhof ohne irgendeine schützende Sichtwand usw. und will das hier nicht vertiefen. Aber ich habe auch Fantasie genug mir vorstellen zu können, dass sich das rapide ändert und dass von dem dortigen Boom auch die allgemeine Bevölkerung schon in den letzten Jahren enorm profitiert, ist bekannt. Könnte man in den nächsten 10 Jahren nur o,oo5 % der Bevölkerung für das Reiten gewinnen, wären das 60.000 oder doppelt soviele Fohlen wie wir gegenwärtig produzieren!

                  @Gina: Zur Qualität der Springfohlen auf den verschiedenen Auktionen in D. kann ich mich nicht äußern. Aber wenn die Springer aus NL und BEL deutlich besser sein sollen, dann verstehe ich um so weniger, wieso hier auch immer wieder gegen Fremdbluteinsatz polemisiert wird? Ist Fremdbluteinsatz nicht gerade dass eines der secrets der holländischen Zucht? Im übrigen ist ein möglicher Vorwurf diesbezüglich doch nicht an die Verbände zu richten. Alle Anpaarungen wurden von den Züchtern entschieden.
                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                  • gina
                    • 06.07.2010
                    • 1857

                    #49
                    da hast du wohl recht-
                    aber schau sie dir an - gerne auf der vermeintlich sicheren seite unterwegs - wenig rückgrat und leider auch immer weniger visionen in verb mit fundamentalem wissen.

                    ich hör sie genau..... ahhh, wenn ich hengst xy nehme, schon gar aus dem ausland geben sie mir keine fohlenprämie, was mach ich dann mit dem nachwuchs.....

                    ja die stute yz ist wieder tragend, kann ja nicht geritten werden, kann ja nicht sooo gut laufen......

                    die vom verband haben mir dieses jahr hengst xyz empfohlen, soll ein doppelvererber sein, wenns mit dem springen nicht klappt, kann der wenigstens dressur gehen.....

                    and so on....

                    mit solchen einstellungen lässt sich nunmal nur der markt füllen, nachhaltigkeit ist was anderes.


                    wo du sicher recht hast, ist die fehlende energie und den mut was neues - was anderes zu probieren.

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                    • #50
                      @Arielle,

                      ich stimme mit dir überein, dass sich der Lebensstandard in Asien zwangsläufig an europäisches Niveau angleichen wird. Aber dies wird eine Weile dauern und da wird bei den zu erfüllenden Bedürfnissen in der Bevölkerung mMn das Pferd nicht an erster Stelle stehen. Es wird sich sicher auch eine Reitkultur entwickeln, aber ich sehe diese mögliche Nachfrage nicht als sicheren Weg aus der Krise der deutschen Pferdezucht. Viele gute Stämme (nicht verwässert mit Schnick und Schnack der Hochglanzmaschine) die bei kleinen Züchtern stehen, die noch in Generationen denken oder dachten, wird es bis dahin nicht mehr geben. In letztes Zeit sind mir so viele Stuten mit seltenem und gutem Blut von älteren Züchtern angeboten worden, die aufgegeben haben. Leider kann ich sie nicht alle halten. Diese Stuten findest du meist nicht in den gängigen Medien, weil sie von Züchtern kommen, die halt nicht mit dem Zeitgeist gehen und trotzdem gutes im Stall haben und es nicht vermarkten können.

                      Dem OL Verband bin ich ziemlich frei, was meine Hengstwahl betrifft. Es gibt zum überwiegenden Teil eine Einzeldeckerlaubnis. Die kostet mich aber 105,00 € und ist eine Garantie dafür, dass ich keine Auktionszulassung erhalte. Ich kann damit leben, weil ich meine Pferde gerne selbst ausbilde, aber können andere Züchter dies? Was macht nun der Züchter, der nicht ausbilden kann? Er nimmt, um seine Vermarktungschancen zu erhöhen, aller Wahrscheinlichkeit nach einen der vermeindlichen Knaller, die ihm der Verband anpreist und die vom Verband protegiert werden. So viel zur freien Entscheidung des Züchters. Klar der Züchter könnte sich auch anders entscheiden.

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                      • Arielle
                        • 23.08.2010
                        • 2838

                        #51
                        Ja, das ist wohl so, in dem nötige Konsolidierungsprozess werden erhebliche Opfer auf den verschiedensten Ebenen der gesamten Pferdebranche erbracht werden. Dabei werden auch Züchter und Stuten über die Wupper gehen um die es sehr schade ist und hinterher auch vermisst werden. So ist das Leben, ungerecht.

                        Zum Instrument Einzeldeckgenehmigung: Wieviel Fohlen werden jedes Jahr verauktioniert? 1.000? 1.500?Also irgendetwas zwischen und 3 - 5 % aller Fohlen. D.h. die Wahrscheinlichkeit, dass mein Fohlen nicht zur Auktion zugelassen wird ist mindestens 95%. Da beeindrucken mich die weiteren 5 % Punkte bis zur Gewissheit dass es nicht zur Auktion kommt doch nicht wirklich. Also, wer als Züchter einen Hengst nutzen möchte der von seinem Verband nicht anerkannt ist, kann es tun. Oder aber zu einem Verband wechseln der sich Spitzenqualität für den internationalen Markt, unabhängig von Herkünften, bereits auf die Fahnen geschrieben hat.
                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                        • gina
                          • 06.07.2010
                          • 1857

                          #52
                          das sehe ich genauso,
                          ich frage mich eh immer öfter-
                          hat sich da überhaupt einer gedanken über die zusammenfügung eines pedigrees gemacht -
                          ausser
                          - modehengst, schnell vermarktbar
                          -allroundpferd,von allem ein bisschen
                          -neutral bis devoter charakter
                          -vllcht noch farbe

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                          • druenert
                            • 25.11.2009
                            • 1998

                            #53
                            Das ist hier ein spannendes Thread mit vielen guten Beiträgen. Die aktuelle Situation von uns Züchtern ist schwierig genug. Sie dürfte sich kaum bessern, wenn jeder nur als Einzelkämpfer vor sich hin wurschtelt. Wir sind gar nicht so wenige. Aber wir haben nur eine Chance etwas zu verbessern, wenn wir unsere Interessen klar formulieren und diese gemeinsam vertreten.

                            Zuchtverbände sollten nicht sich selbst, sondern demokratisch den Interessen ihrer Mitglieder dienen. Die hierfür nötige Kontrolle ist leider oft nicht ausreichend gegeben, so dass Fehlentwicklungen entstanden sind. Statt nach außen effektiv zu sein, beschäftigen wir uns viel zu viel mit uns selbst. Westfalen hat uns vorgemacht, wie dies korrigiert werden kann.

                            Wir brauchen eine schlagkräftige Lobby, die gegenüber der Politik und anderen Interessengruppen für eine Verbesserung züchterischer Rahmenbedingungen sorgt. Zuchtverbände und FN haben hier versagt.
                            Obwohl z. B. die Tierärzte von uns leben, diktieren sie uns Brandzeichenverbot und Chip-Pflicht.

                            Das geltende Pferdeverkaufsrecht ist himmelschreiend ungerecht und muss geändert werden, damit Pferdezucht überhaupt wieder wirtschaftlich betrieben werden kann. Mangels eigener Interessenvertretung sind wir das Lobby-Opfer der Verbraucherschützer, Tierärzte und Rechtsanwälte geworden.

                            Damit Zucht langfristig erfolgreich betrieben werden kann, muss sie nachhaltig erfolgen. Aufgabe der Verbände sollte sein, den Verbleib der besten Tiere für die Weiterzucht sicherzustellen.

                            Bei der Vermarktung sollte dies mehr berücksichtigt werden. Ansonsten sollte sie effektiv, seriös, kostengünstig und transparent erfolgen.

                            Für den gewünschten Zuchtfortschritt sollten klare Ziele formuliert und die Erfassung der Kriterien nach wissenschaftlichen Grundsätzen laufend objektiviert und verbessert werden. Je zuverlässiger und sicherer die Beurteilungsdatenerhebung, umso besser die Selektion und somit der Fortschritt.

                            Erhobene Daten sollten transparent den Züchtern zugänglich gemacht werden, um sie im Sinne der Zuchtverbesserung optimal nutzen zu können.

                            Beratungsangebote sollten verbessert werden.

                            Es sollten Kooperationsmodelle mit namhaften, kompetenten Reitern und Ausbildern entwickelt werden, die eine Talententdeckung und -förderung gewährleisten. Spitzentiere sollten leichter in die Hände von Spitzenreitern gelangen.

                            Die Meinungsführerschaft in Tierschutzfragen sollte von den Zuchtverbänden übernommen werden, anstatt sie Laien und gutmenschlichen Eiferern zu überlassen.

                            Kommentar

                            • Alfons
                              • 03.01.2009
                              • 2551

                              #54
                              richtig - vielleicht könnte sich eine Verbands-übergreifende und Verbands-unabhängige Züchter/Besitzergemeinschaft für grundsätzliche Prozesse und Entscheidungen konstituieren, damit die Züchter im Lande eine breite Basis haben, ihren Willen zu formulieren und nicht ständig hilflos und gefrustet auf Verbands- Vertreter oder die FN schauen müssen.

                              Kommentar


                              • #55
                                @ druenert
                                Alle Achtung für deinen Beitrag !

                                Der Punkt: "Die besten Stuten selbst behalten", erinnert mich an diese alte Freundin, die mit der Stute von Radetzky. In ihrem Zuchtstall wurden alle Pferde selbst ausgebildet, die Wallache selbstverständlich verkauft, teilweise aber erst nach M-S Erfolgen für gutes Geld. Und die Stuten, die bis M/A erfolgreich waren wurden dann 8 oder 9 jährig in die Zucht genommen, alle anderen Stuten gingen vorher weg.
                                Zuletzt geändert von Gast; 17.08.2012, 01:05.

                                Kommentar

                                • gina
                                  • 06.07.2010
                                  • 1857

                                  #56
                                  @druenert

                                  einem grossteil deiner ausführungen kann ich nur zustimmen,expl was die sachzwänge und den lobbyismus betrifft.

                                  wo ich mir schwer tu, ist die erfassung einer pferdezucht über wissenschaftliche daten, aus diesen heraus eine zucht beeinflusst wird.
                                  zweifelohne sind statistiken und erfassungen nötig um gegebenheiten zu dokumentieren.aufgrund der zu wählenden parameter sind sie mir jedoch zu leicht manipulierbar.
                                  setzt du einen oder mehrere komponenten zueinander anders zusammen, nimmst 2 weitere hinzu, bekommst du ein völlig verzerrtes bild von der faktenlage.

                                  wie gesagt, ohne zweifel sicher wichtig die erfassung von daten.

                                  ich denke die selektion einer zucht muss zu einem grossen teil auf erfahrungswerten und wissen um die vererbungskraft der stämme erfolgen,
                                  eintragungsnoten und stutentests sind wiederum nur ein baustein in der informationssammlung. mir sind schon zu viele stuten begegnet mit guten noten aus test und eintragung, denen hast du auf 100 meter angesehen, dass sie nur "hühnchen" produzieren werden - und so ist es auch gekommen.
                                  eine vererbungsstarke stute muss ja nicht zwingend eine laufstegdiva oder ein top reitpferd sein- die gefahr, dass auf ein "endprodukt " gezogen wird ist m.e. höher geworden, seit eben diese kriterien deutlich forciert wurden.


                                  auch bin ich skeptisch, was die möglichkeiten betrifft an einem strang zu ziehen - müssten doch alle involvierten eigene interessen zum gesamtwohl zurückstellen - da ist der mensch doch zu sehr mensch als dass er diese grösse erreichen kann/ will. - fürchte ich.....

                                  ein gutes bsp ist hier wiederum die chipgeschichte- die "kleinen" verbände haben mit kusshand die steilvorlage mit der chipnr unterstützt, in der hoffnung, dass durch den wegfall des brandzeichens eine anonymisierung erfolgt aus der heraus sie ihre produkte aufwerten können.
                                  es ging gar nicht um kennzeichnung etc- es ging nur darum das eigene ego zu füttern.

                                  sicher unumgänglich wird sein, einen zuchtfortschritt nachhaltig in den köpfen- und zwar aller beteiligten - zu verankern.

                                  ein potientielles springpferd muss zwingend wieder ausgestattet sein, mit starkem rücken, mit kraft aus hbein, mit abdruck, mit härte und ehrgeiz.
                                  die reflexe und die konstruktion muss stimmen, und so muss auch selektiert werden.
                                  wo ist das problem einem überfliger in diesen punkten auch mal eine 10 zu verpassen, dafür aber der "mary" von züchter xy die 6, weil das ding dringend verkauft werden muss,andere sachzwänge herrschen - die "mary" aber weder intelligenz noch genetisch verankerte höhe an der stange hat.

                                  wir selektieren zum teil durch diese prüfungen, und da zähle ich auch die longiernr auf körungen dazu, auf endprodukte- sie sollen alles können- und das perfekt, weil der markt WILL es ja so - in einem alter in dem man die wirklich guten mal schön in ruhe älter werden lässt.

                                  Kommentar

                                  • wilabi
                                    • 21.05.2008
                                    • 2319

                                    #57
                                    Von den Forderungen richtet sich ein grosser Teil an die FN als Dachorganisation.
                                    Lobbyarbeit(Steuern !), Tierschutz, ZUchtdaten,PFerdeverkaufsrecht, und auch eine Medienwirksame Pressearbert MUSS hier gebündelt werden. Die FN hat hier bisher versagt. Herr Caspasr vom Birkhof, der sich in diesen Fragen auch sehr engagiert, betont das auch immer wieder. Einen weiteren Punkt, der hier zu bündeln wäre, hole ich auch mal aus einem anderen Thread dazu.
                                    Ich glaube, eine gezielte Bearbeitung des asiatischen Marktes mit einer mittelfristigen Perspektive kann auch kein einzelner Verband leisten. Da müssten die die Ressourcen schon mal bündeln und mit einem gemeinsamen Konzept losmarschieren.
                                    Niederlande=KWPN D=Hanno gegen OL, Hostein gegen OS, die Süddeutschen gegen Alle. Das ist auch ein Unterschied.

                                    Wenn ich den schwarzgelockten Vertreter für Öffentlichkeitsarbeit von der FN zu diesen Punkten vor irgendein Mirkro treten sehe, dann suche ich immer reflexartig den Ignore-Button auf der Fernbedienung. Da bekomme ich Herzrhytmusstörungen . Da muss sich dringend etwas ändern.
                                    Zuletzt geändert von wilabi; 17.08.2012, 10:53.

                                    Kommentar

                                    • gina
                                      • 06.07.2010
                                      • 1857

                                      #58
                                      he, den haben sie doch extra "selektiert" als frontmann ;-)

                                      Kommentar

                                      • Arielle
                                        • 23.08.2010
                                        • 2838

                                        #59
                                        Für die "Erfolglosigkeit der FN in punkto Lobbyarbeit" wurden einige Beispiel aufgeführt. Nun wird es aber doch nicht so sein, dass es nur Misserfolge gab? Welche Erfolgsstories sind denn bekannt?
                                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                        • Arielle
                                          • 23.08.2010
                                          • 2838

                                          #60
                                          Zitat druenert:

                                          "Aufgabe der Verbände sollte sein, den Verbleib der besten Tiere für die Weiterzucht sicherzustellen. "

                                          Persönlich sehe ich hier ja kein so großes Problem. Zumindest gehen die Vererbungskräfte der Vaterlinien ja nicht wirklich verloren in einer Zeit des globalen Spermahandels??? Aber dieses Problem wird ja auch von einigen anderen usern genannt, also wird da wohl was dran sein.

                                          Wie könnte ein Erhalt der besten Gene in D. aber initiiert werden? Es kann doch kein Züchter gezwungen werden bestimmte Zuchttiere nicht zu verkaufen. Ein ZV kann sie auch nicht aufkaufen. Wer hat Lösungsideen?
                                          http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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