Tja, wenn ich mit Reitern spreche, die sich eigentlich nicht für Zucht interessieren, hört man von denen immer dieselben Namen. Das sind die Hengste, die sie kennen. Die sagen denen was und von denen wissen sie, dass sie gut sind. Mehr kann man sich auf die Schnelle auch nicht merken und die grafische Abbildungsmöglichkeit eines Stammbaums beschränkt sich nur auf die ersten drei oder vier Generationen.
In Auktionskatalogen sind die ersten drei Väter dann fettgedruckt, und so wird - bewusst oder unbewusst - alles dafür getan, um das so einprägsam wie möglich zu gestalten. Die, die am häufigsten genannt werden, gelten als die besten; denn sie werden ja nicht umsonst so häufig genannt werden. Und ganz ehrlich: Vor 20 Jahren hatte ich diese Art, Abstammungen zu "lesen", auch noch.
Mir hat Weltmeyer die Augen geöffnet. Er hatte in seiner ersten Decksaison 100 Stuten zugeteilt bekommen (ausnahmslos Staatsprämienstuten). Und das Ergebnis war manchmal gut, manchmal okay, manchmal schon sehr ernüchternd. An der Qualität der Stute kann es nicht gelegen haben. Wohl aber an der Art der Qualität einer Stute, die eben zu der von Weltmeyer aus diesem oder jenem Grund nicht gepasst hat. Eine sehr gute Stute, die mit einem anderen Hengst, bessere Fohlen macht als mit Weltmeyer.
Zu der Zeit habe ich mir endgültig abgeschminkt, in dem Hengst eine Vorlage zu sehen, die mittels eines Kopiergerät namens Stute ein dem Hengst möglich ähnliches Fohlen "ausspuckt". Und wenn nicht, ist die Stute Schuld. Damals habe ich angefangen, Literatur zu kaufen (insbesondere Trakehner Literatur, weil dort die Stutenstämme schon immer besonders hervorgehoben wurden und es einfach besser verständlich dargestellt wurde) und habe angefangen, die Mutterseite viel stärker zu beachten. Nämlich von der vorhandenen Stute, also von hinten, die Abstammung zu betrachten und nicht von vorn. Das war nicht nur lehrreich - diese Sichtweise fand ich viel interessanter.
Ich züchte - wie ich schon gesagt habe - nicht selbst aus zeitlichen und finanziellen und auch aus diplomatischen Gründen (wenn ich mich ernsthaft mit den zuchtpolitischen Kapriolen auseinandersetzen müsste, würde ich mich ganz anders anhören), aber weil ich mich nicht mit echten Problemen der Pferdehaltung und des Betriebs eines Hofs herumschlagen muss, habe ich vielleicht mehr Zeit, diejenige Seite des Pferdesports auf möglichst verständliche Weise näher zu bringen, damit ein Reiter vielleicht auch einmal das Gefühl dafür entwickelt, wie es dazu kommen konnte, dass er so etwas kooperatives, leistungsfreudiges und vielseitig verwendbares Wesen wie ein Pferd unter sich hat. Züchterei ist keine Zauberei, aber es ist schon gar kein Zufall.
In Auktionskatalogen sind die ersten drei Väter dann fettgedruckt, und so wird - bewusst oder unbewusst - alles dafür getan, um das so einprägsam wie möglich zu gestalten. Die, die am häufigsten genannt werden, gelten als die besten; denn sie werden ja nicht umsonst so häufig genannt werden. Und ganz ehrlich: Vor 20 Jahren hatte ich diese Art, Abstammungen zu "lesen", auch noch.
Mir hat Weltmeyer die Augen geöffnet. Er hatte in seiner ersten Decksaison 100 Stuten zugeteilt bekommen (ausnahmslos Staatsprämienstuten). Und das Ergebnis war manchmal gut, manchmal okay, manchmal schon sehr ernüchternd. An der Qualität der Stute kann es nicht gelegen haben. Wohl aber an der Art der Qualität einer Stute, die eben zu der von Weltmeyer aus diesem oder jenem Grund nicht gepasst hat. Eine sehr gute Stute, die mit einem anderen Hengst, bessere Fohlen macht als mit Weltmeyer.
Zu der Zeit habe ich mir endgültig abgeschminkt, in dem Hengst eine Vorlage zu sehen, die mittels eines Kopiergerät namens Stute ein dem Hengst möglich ähnliches Fohlen "ausspuckt". Und wenn nicht, ist die Stute Schuld. Damals habe ich angefangen, Literatur zu kaufen (insbesondere Trakehner Literatur, weil dort die Stutenstämme schon immer besonders hervorgehoben wurden und es einfach besser verständlich dargestellt wurde) und habe angefangen, die Mutterseite viel stärker zu beachten. Nämlich von der vorhandenen Stute, also von hinten, die Abstammung zu betrachten und nicht von vorn. Das war nicht nur lehrreich - diese Sichtweise fand ich viel interessanter.
Ich züchte - wie ich schon gesagt habe - nicht selbst aus zeitlichen und finanziellen und auch aus diplomatischen Gründen (wenn ich mich ernsthaft mit den zuchtpolitischen Kapriolen auseinandersetzen müsste, würde ich mich ganz anders anhören), aber weil ich mich nicht mit echten Problemen der Pferdehaltung und des Betriebs eines Hofs herumschlagen muss, habe ich vielleicht mehr Zeit, diejenige Seite des Pferdesports auf möglichst verständliche Weise näher zu bringen, damit ein Reiter vielleicht auch einmal das Gefühl dafür entwickelt, wie es dazu kommen konnte, dass er so etwas kooperatives, leistungsfreudiges und vielseitig verwendbares Wesen wie ein Pferd unter sich hat. Züchterei ist keine Zauberei, aber es ist schon gar kein Zufall.
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