124. Eliteauktion Verden am 08.-09. April 2011

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  • cps5
    • 07.07.2009
    • 1586

    Oh-Gloria,

    wenn du die Verdener Auktionen seit Jahrzehnten verfolgen würdest, wüsstest du, dass es diese Ausreißer schon immer gegeben hat - auch bei Köhler. Und du wüsstest auch, dass die von dir in erster Linie (und leider ausschließlich) als Leistungspferde angesehenen Springpferde noch nie dafür zuständig waren, für hohe Spitzenpreise oder Durchschnittspreise zu sorgen, auch wenn der eine oder andere sechsstellige und auch Spitzenpreis dabei war (vgl. z. B. Lantinus).

    Es heißt nicht umsonst "Reitpferde-Auktion" und nicht "Springkracher-Eliten-Auswahl". Oldenburg hat sich sogar schon aus Gründen des schöngedichteten Durchschnittspreises von der Springpferde-Kollektion mehr oder wenig verabschiedet. Wo früher das Verhältnis Reitpferde : Springpferde genau wie in Verden bei zwei Dritteln zu einem Drittel lag, machen die Springer jetzt vielleicht noch 15 % einer Kollektion aus. Ob eine solche Vorgehensweise dem Züchter beim Absatz weiter hilft, ist fraglich. Wenn du also deine Springer in Oldenburg deinen Springnachwuchs verkaufen willst - bitte. Aber mehr als € 35.000,-- wurde dort in den letzten Jahren nicht für ein Springpferd bezahlt. 75 % der dortigen Springpferde gehen zurück oder zu Preisen um die € 13.000,-- oder weniger weg.

    Es ist eine Tatsache, dass Springpferde-Züchter nur in Ausnahmefällen die sechsstelligen Preise erreichen werden, die im Dressurbereich gezahlt werden. Das war aber schon so, seit die Inflation um sich gegriffen hat. Entweder sind die Käufer in diesem Bereich geiziger oder vorsichtiger. Oder sie verfahren eben nach dem Motto, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt - sprich: Lässt du mir die Nr. 15, lasse ich dir die Nr. 33. Sie haben ja auch nicht zu befürchten, dass ein wildgewordener Interessent mit zuviel Geld ihnen in die Parade fährt, weil der Amateur-Reiter eben keinen Crack sucht, der die 1,60m-Marke lässig unter sich lässt. Aber angeben mit ein paar schönen Tritten kann man auch in der kleinsten Halle. Wenn es dich beruhigt: Vom Beritt und den Haltungsbedingungen her haben die Pferde, die schön sind und etwas können, in aller Regel das härtere Los gezogen.

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    • Chagall
      • 27.12.2004
      • 3863

      Ich bin mir da nicht so sicher!!
      Ich denke schon dass eine Qualität vorhanden ist, aber das die Käufer keine "echte" Qualität mehr kaufen wollen! Die wollen diese und jene die die Vorderfüße hochreissen und die Hinterfüße unten lassen!
      So schauts aus, eine "reelle" Qualität will ja keiner mehr haben..........

      Es werden doch keine reellen jungen Pferde mehr gesucht. Es werden nicht mehr die Guten gesucht, welche sich während der Ausbildung ständig steigern und steigern und dann mal ein Warum Nicht oder ein Gigolo raus kommt.
      Nein, als "KINDER" müssen sie schon die Füss hochreissen - Hauptsache spektakulär!!!

      Aber wir sind doch selbst Schuld...........erst ließen wir uns von einer SandroHit Welle überrollen, der Probleme hat Last aufzunehmen, aber -> schwarz ...........dann kam ein Totilas, ein Parzival usw............. immer gib ihm!!!

      Und in einigen Jahren wird sich das Karussell wieder in die andere Richtung drehen... dann, wenn man merkt, dass es nach den Dressurpferdeprüfungen ansteht..... dass Pi und Pa zu anstrengend sind für das Pferd!
      Und das der Reiter evtl auch etwas Spass haben will.....................

      Ich freue mich da drauf..............................
      Kämpfe mit Leidenschaft, siege mit Stolz,
      verliere mit Respekt, aber gib nie auf

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      • Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
        Oh-Gloria,

        wenn du die Verdener Auktionen seit Jahrzehnten verfolgen würdest, wüsstest du, dass es diese Ausreißer schon immer gegeben hat - auch bei Köhler. Und du wüsstest auch, dass die von dir in erster Linie (und leider ausschließlich) als Leistungspferde angesehenen Springpferde noch nie dafür zuständig waren, für hohe Spitzenpreise oder Durchschnittspreise zu sorgen, auch wenn der eine oder andere sechsstellige und auch Spitzenpreis dabei war (vgl. z. B. Lantinus).

        Es heißt nicht umsonst "Reitpferde-Auktion" und nicht "Springkracher-Eliten-Auswahl". Oldenburg hat sich sogar schon aus Gründen des schöngedichteten Durchschnittspreises von der Springpferde-Kollektion mehr oder wenig verabschiedet. Wo früher das Verhältnis Reitpferde : Springpferde genau wie in Verden bei zwei Dritteln zu einem Drittel lag, machen die Springer jetzt vielleicht noch 15 % einer Kollektion aus. Ob eine solche Vorgehensweise dem Züchter beim Absatz weiter hilft, ist fraglich. Wenn du also deine Springer in Oldenburg deinen Springnachwuchs verkaufen willst - bitte. Aber mehr als € 35.000,-- wurde dort in den letzten Jahren nicht für ein Springpferd bezahlt. 75 % der dortigen Springpferde gehen zurück oder zu Preisen um die € 13.000,-- oder weniger weg.

        Es ist eine Tatsache, dass Springpferde-Züchter nur in Ausnahmefällen die sechsstelligen Preise erreichen werden, die im Dressurbereich gezahlt werden. Das war aber schon so, seit die Inflation um sich gegriffen hat. Entweder sind die Käufer in diesem Bereich geiziger oder vorsichtiger. Oder sie verfahren eben nach dem Motto, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt - sprich: Lässt du mir die Nr. 15, lasse ich dir die Nr. 33. Sie haben ja auch nicht zu befürchten, dass ein wildgewordener Interessent mit zuviel Geld ihnen in die Parade fährt, weil der Amateur-Reiter eben keinen Crack sucht, der die 1,60m-Marke lässig unter sich lässt. Aber angeben mit ein paar schönen Tritten kann man auch in der kleinsten Halle. Wenn es dich beruhigt: Vom Beritt und den Haltungsbedingungen her haben die Pferde, die schön sind und etwas können, in aller Regel das härtere Los gezogen.
        Ich schätze deine Aussagen sehr, das weisst du!!!

        Ich rede nicht von den Preisen sondern von den PFERDEN (=Qualität)... die Preise werden sich aber immer mehr eben DER QUALITÄT anpassen und das meinte ich damit und besser wird die nicht, was man ja sieht.

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        • Zitat von Chagall Beitrag anzeigen
          Ich bin mir da nicht so sicher!!
          Ich denke schon dass eine Qualität vorhanden ist, aber das die Käufer keine "echte" Qualität mehr kaufen wollen! Die wollen diese und jene die die Vorderfüße hochreissen und die Hinterfüße unten lassen!
          So schauts aus, eine "reelle" Qualität will ja keiner mehr haben..........

          Es werden doch keine reellen jungen Pferde mehr gesucht. Es werden nicht mehr die Guten gesucht, welche sich während der Ausbildung ständig steigern und steigern und dann mal ein Warum Nicht oder ein Gigolo raus kommt.
          Nein, als "KINDER" müssen sie schon die Füss hochreissen - Hauptsache spektakulär!!!

          Aber wir sind doch selbst Schuld...........erst ließen wir uns von einer SandroHit Welle überrollen, der Probleme hat Last aufzunehmen, aber -> schwarz ...........dann kam ein Totilas, ein Parzival usw............. immer gib ihm!!!

          Und in einigen Jahren wird sich das Karussell wieder in die andere Richtung drehen... dann, wenn man merkt, dass es nach den Dressurpferdeprüfungen ansteht..... dass Pi und Pa zu anstrengend sind für das Pferd!
          Und das der Reiter evtl auch etwas Spass haben will.....................

          Ich freue mich da drauf..............................

          Finde das so was von gut, das solche Aussagen die von Herzen kommen auch mal so deutlich ausgedrükt werden!!!.. Der MARKT ist nicht die Zucht bzw. strebt nicht das an was eine beständige Zucht ist - der Markt ist Wechselmütig wie ein Tsunami und strebt nach jedem extrem - einzig und Alleine kann man solche Gewaltigen Wellen (finde ich) mit Kontinuität,QUALITÄT und Identität "überleben"... eben Dinge die man gerne auf einem "Ignor Button" sieht, leider aber mit eine große Rolle spielen - meine Ansicht der Dinge.
          Qualität kann nie zu hoch angesetzt werden, Identität spiegelt auch die Glaubwürdigkeit wieder und Und Kontinuität ist eben der beständige Erfolg mit dem liefern guter Pferde. Verden ist da ein "Maßstab" aber das Land ein viel größeres. Man sieht sehr wenig von diesen drei Punkten auch im Land...sehr wenig..

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          • Winni M
            • 09.11.2010
            • 303

            Oh Gloria, Du schreibst häufig davon, dass zuviel auf Typ und Korrektheit geachtet wird, Du schreibst von Modepüppchen. Wenn Du die Auktionspferde aus der Nähe, im Training gesehen hättest, nicht nur einen kurzen Videoclip, dann hätest Du gesehen, dass eine große Anzahl der Pferde (auch die etwas teureren) eben keine Mödepuppen waren. Das mag auf den Fotos vielleicht so aussehen, in Natura waren da schon Exterieurschwächen zu sehen. Und einige rittige Pferde mit gutem Bewegungspotential würde man sicher nicht als superchic bezeichnen.
            Die Köpfe passten sicher nicht in Vollbluttrensen und z.B. das Pferd für 83000 passt als großer bunter Fuchs auch nicht ganz in das Klischee.

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            • LunaFFM
              • 02.01.2010
              • 765

              @Carole: ich kenne Dubarry, habe die Stute allerdings erst auf den zweiten Blick erkannt, ich finde auf dem Video kommt sie nicht so gut rüber. Was hat Dich an dem Preis gewundert? Ich denke sie ist zurück gegangen und nicht wirklich verkauft worden, denn auf dem Hof sollte sie ja schon mehr als das Doppelte kosten.

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              • @Winni ich möchte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen...nur so viel... Die Auktion ist ein Teil des ganzen, wenn es um Korrektheit und Typ usw. geht dann beginnt dies schon auf der Körung - gerade hier denke ich sollte man eben auch auf Qualität achten - das Interieur höher bewerten und auch mal einen groben Mangel akzeptieren können. Leistung hat am wenigsten damit zu tun das man ein korrektes Pferd vor sich hat... Die Kraft muss da sein, und der Geist - eben auch Gewinnen zu wollen und das vermisse ich ehrlich bei immer mehreren Pferden..tut mir leid das ich das sagen "muss".. Auch aus guten "Leistungsstämmen" sollte man auch mal einen mit kören auch wenn er nicht in das "Zuchtziel" = Korrektheit passt... Es ist viel zu viel Zeit verstrichen und geht immer mehr verloren je länger man wartet - schade um jeden Jahrgang...Man markelt immer am Exterieur und vergisst eben dazu das die inneren Werte weit aus mehr beeinflussen wie alles andere...zu dem die guten Familien - aus denen schon zig generationen Leistungspferde hervor kommen und eben nicht gepuscht wurden..
                Meine Art dies zu sehen kann man ja meinen Beiträgen vorher entnehmen...
                Zuletzt geändert von Gast; 13.04.2011, 20:51.

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                • Winni M
                  • 09.11.2010
                  • 303

                  OK, ich meine das auch nur auf die Kollektion der letzten Auktion bezogen

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                  • cps5
                    • 07.07.2009
                    • 1586

                    Ja, schon durchaus richtig mit der Qualität. Dass gerade im Dressurbereich - weniger die Qualität der Pferde, als vielmehr das, was die spektakuläre Art der Vorstellung daraus machen - da äußerst fragwürdige Tendenzen entstehen lassen, bestreite ich auch nicht.

                    Aber du kannst es ruhig glauben: Die Qualität ist nicht schlechter geworden, auch wenn diese Auktion alles andere als gut verlaufen ist. Frühjahr 2003 habe ich schon erwähnt. Im Frühjahr 1986 (die erste, die ich vor Ort erlebt habe), war es - zumindest hinsichtlich der Springpferde - ebenfalls eine zähe Angelegenheit, obwohl die guten alten Linien der Grande, Don Juan, Wienerwald & Co. da waren - und die Pferde waren auch wirklich nicht so schlecht, aber auch nicht so wahnsinnig toll. Die Herbst-Auktion 1986 war eine der schwächsten Herbst-Auktionen überhaupt - da gab es 3x den Höchstpreis mit DM 60.000,-. Folge: Umgestaltung des Kataloges (was ja wirklich nichts mit der Qualität der Pferde zu tun hat). Später (1990) hat man festgestellt, dass es ungünstig ist, Dressur- und Springkader zu trennen. Bis dahin fand die Auktion an zwei Tagen statt. Samstags erst die erste Hälfte Dressurpferde, dann die erste Hälfte der Springer, und sonntags dann die zweiten Hälften. Mit der Folge, dass die Halle sich nach den Dressurlern leerte, was nie gut für die Atmosphäre ist, weil viele abwanderten, die an den Springern nicht interessiert waren. Und die Springpferde-Käufer wiederum musstest du nach Dutzenden für sie uninteressanten Dressurpferden erst mal wieder wach bekommen. Natürlich hat im Grunde die Anordnung der Kopfnummern genauso wenig mit der Qualität der Pferde zu tun wie die damalige Umgestaltung des Katalogs, nämlich absolut gar nichts. Und doch ist sie, was die Preisgestaltung betrifft, wichtig gewesen.

                    Auktion ist Markt, also muss sie den Gesetzen des Marktes folgen. Ansonsten wird man andere Absatzmöglichkeiten finden müssen, die andere Tücken und Chancen haben. Der eine oder andere Züchter wäre sicher gut beraten gewesen, wenn er ein wenig auf die Zeichen der Zeit gehört und seine leistungsfähigen, aber derben Stuten vorübergehend etwas spritziger und moderner (im besseren Sinn des Wortes) gemacht hätte, um dann wieder auf diejenigen Linien zurückzugreifen, die es heute im Mannesstamm entweder gar nicht mehr oder nur noch spärlich gibt. Dann wäre die eine oder andere Linie möglicherweise erhalten geblieben - aber auch das ist Spekulation, die sich nicht beweisen lässt.

                    Tatsache bleibt, dass neben dem Züchten guter Pferde (gerade guter Pferde) die Verkaufstaktiken heutzutage eine genauso große Rolle spielen, ob man das mag oder nicht. Dazu muss man wissen, was sich auf einer Auktion abspielt, wer dort hingeht, was die wollen, usw. Wen das nicht interessiert (was ich wirklich gut verstehen kann), ist dann auch besser beraten, Werbung in eigener Sache zu machen und diese Art Absatzmöglichkeit zu meiden. Die Eigenheiten des Marktes nicht zu kennen, ist fahrlässig. Daran ist selbst ein Großkonzern wie Quelle zerbrochen (der lange Zeit das Internet-Shopping ignoriert hat und erst aufgewacht ist, als es zu spät war). Auch das hatte nichts mit der Qualität der Waren zu tun.

                    Was die Auswahl der Pferde angeht, stimme ich Oh-Gloria zu. Ein etwas gröberer Fehler, den man vor allem in der Zucht durch vernünftige Paarung in den Griff kriegen kann, und dafür Höhepunkte in anderen Bereichen, ist auch heute noch oftmals sinnvoller, als durchschnittliche Gleichmäßigkeit oder - noch schlimmer - viele kleine Fehlerchen, die sich summieren und dann ein spektakuläres Auftreten spätestens bei der Vererbung deutlich überschatten.
                    Zuletzt geändert von cps5; 13.04.2011, 21:32.

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                    • Ich sehe das auch schon so, dass es Züchter gibt, die über Jahre bei Auktionen ihren Schnitt machen und ein schlechtes Jahr durchaus mal unter dem Motto "abgehakt" verbuchen. Aber ist eine Auktion nicht auch immer ein Gradmesser für die allgemeinen Verkaufspreise im Schnitt? Es seien hier wieder die Züchter ausgenommen, die von sich behaupten können, wir verkaufen ab Hof immer gut und besser.

                      Wenn ich als Kunde auf einer Eliteauktion nur 10 T€ für ein gutes- bewusst gutes nicht weltklasse Pferd- zahlen muss, warum soll ich beim Züchter xy für ein Pferd mehr zahlen? Und so etwas bekommt man dann auch tatsächlich von geneigten Käufern zu hören. Es herrscht und das wird doch wohl hoffentlich keiner hier leugnen, ein Überangebot an Pferden. Weil - und das ist meine Meinung, nicht mit Weitblick gezüchtet wird. Da werden teils Hengste genutzt, nur wegen der tollen Gesichter und Farben der NK. In der Hoffnung, die NK ganz schnell mit dem Fohlenfaktor zu verkaufen. Wenn das aber mit dem Fohlenverkauf nicht klappt, muss der Züchter das Pferd meist behalten und als Reitpferd verkaufen. Und da muss die Qualität stimmen, sprich habe ich ein Pferd für einen Profi gezüchtet oder für den Amateur (meist völlig andere Anforderungen). Und da gibt es dann viele Pferde im "Niemandsland" nicht gut genug für den Profi und zu teuer (teuer im Sinne der Selbstkosten des Züchters = teuerer Hengst, Beritt usw.) für die Amateure. Und weil es halt so viele von diesen Pferden gibt, kann der Käufer nun mal den Preis bestimmen. Leider teilen auch wirklich gute Pferde dieses Schicksal, weil der Züchter mittlerweile (gut aufgestellte Ausnahmen bestätigen hier wieder die Regel) sie nicht entsprechend ausbilden kann, weil er in der Gesamtheit seine Pferde nicht mehr kostendeckend verkaufen kann. Ich habe Anfang 2010 bei einem bekannten Hannoveraner Züchter aus Freiburg (Homepage und Internetvermarktung vorhanden) einen 3jährigen, rohen Wallach für 2.700,- € gekauft (war der von ihm aufgerufene Preis im Internet ohne handeln meinerseits). Ein ganz tolles Dressurpferd. Ich habe nun das Pferd (für meine Tochter) ausbilden lassen und siehe da, ich könnte es jeden Monat 3mal verkaufen. Woran liegt es nun, dass ein guter und bekannter Züchter 3jährige Pferde (Decktaxe des Vaterhengstes 1.000,- €) für 2.700,- € abgeben müssen. Wie gesagt meine Erfahrungen und ich bin halt nur OL- Züchter und nicht direkt mit allen Hannoveraner Verhältnissen vertraut, aber ich sehe schon ab - und an über den Tellerrand.

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                      • cps5
                        • 07.07.2009
                        • 1586

                        Wenn ich als Kunde auf einer Eliteauktion nur 10 T€ für ein gutes- bewusst gutes nicht weltklasse Pferd- zahlen muss, warum soll ich beim Züchter xy für ein Pferd mehr zahlen?
                        Natürlich ist das so. Warum sollte es in der Pferdezucht anders sein als in jedem anderen Lebensbereich auch? Deshalb muss es das Ziel einer Auktion sein, genau diese Preisklasse hinsichtlich der Pferde zahlenmäßig gering zu halten. Die Auktion wird vom Verband aus geleitet, und der Verband hat nun einmal die Interessen der Züchter zu vertreten. Dazu wird alles - auch wirklich alles - in die Waagschale geworfen, was an verkaufstaktischen und sonstigen Tricks auf Lager ist und nicht die Seriosität der Veranstaltung an sich untergräbt.

                        Für den Züchter ist das eine Gratwanderung, und er muss sich sehr genau folgende Fragen beantworten können:

                        1. Kann ich mit diesem Pferd einen guten Preis erzielen? (Und dazu muss er eben wissen, wie sich eine Auktion vom Verkauf ab Hof unterscheidet, insbesondere hinsichtlich der Faktoren, die einen Kauf begünstigen oder einschränken können.)

                        2. Wenn mein gutes (nicht erstklassiges) Pferd, keinen Spitzenpreis und womöglich nicht einmal einen auskömmlichen Preis erreicht: Ist es für mich trotzdem sinnvoll, ihn zur Auktion zu bringen, trotz einer zunächst einmal wirtschaftlichen Null-Lösung für mich? Weil ich ihn anders noch länger durchfüttern muss, ohne einen Käufer zu finden? Weil ich selbst keine Möglichkeiten habe, ihn turniermäßig vorzustellen und zusätzlich teuren Beritt bezahlen muss, der auch nichts garantiert? Weil ich, wenn ich ihn loswerde, dann genauso auf ein Plus-Minus-Null-Ergebnis komme?

                        Ich nehme mal ein Beispiel die Nr. 12 dieser Kollektion. Ein vierjähriger Fuchswallach mit (jetzt schon!) einem Stockmaß von 180 cm. Der wächst also noch. Beschrieben wurde er als Dressurpferd für groß gewachsenen Reiter (ach was!) mit bestem Temperament. Zugeschlagen für € 10.000,-. So, das war sicher nicht zufriedenstellend und wahrscheinlich auch nicht kostendeckend. Aber es ist ein grundsätzliches Problem, ein solches Pferd an den Mann zu bringen, ungeachtet seiner tatsächlichen Qualität:

                        1. Er ist so riesig, dass nur wenige Käufer an ihm interessiert sein werden, nämlich die wirklich groß gewachsenen Leute. Er ist im Unterhalt bei der Fütterung noch einmal teurer. Er braucht mehr Zeit, und, und, und.

                        2. Er ist ein Fuchs und im Moment ein wenig aus der Mode (auch wenn ich selbst für diese Farbguckerei absolut nichts übrig habe, scheint es irgendwie doch eine gewisse Rolle zu spielen).

                        3. Er ist - bedingt durch sein Wachstum - noch nicht völlig ausgereift und kann sich beim Ausprobieren auf dem Hof sicher noch nicht so gut zeigen wie unter einem guten Auktionsreiter.

                        4. Er hat ganz offensichtlich tatsächlich das gute Temperament; denn immerhin müssen auch bei Pferden, die für nur € 10.000,- weggehen, immer noch zwei gefunden werden, sonst wären es nur € 8.000,- gewesen.

                        Der Züchter hatte einfach Pech, dass ihm der Bursche größenmäßig aus dem Ruder gelaufen ist. 10 cm weniger und das Pferd hätte unter Umständen bei gleicher Qualität € 5.000,- mehr gebracht. Oder umgekehrt, es waren zwei Käufer da, die wegen ihrer eigenen Statur genau den gesucht und beim Probereiten für gut befunden haben, so dass dies sogar ein Plus war. (Und er das Pech hatte, dass diese Kollektion ohnehin ziemlich groß geraten war, so dass mehr große Konkurrenz als üblich vorhanden war.)

                        Da ist es trotz allem immer noch besser, ihn auf der Auktion vorzustellen als zu Hause auf den Käufer zu warten, der erst gar nicht den Weg auf seinen Rücken findet. Falls das sehr gute Temperament sich auch in Zukunft auf die Rittigkeit auswirkt und dieser Riese den Weg in eine brauchbare Klasse findet, hat der Züchter immerhin noch die Chance, mit ihm als sein Züchter Reklame zu machen. Wenn nicht, hat sich wenigstens der Verlust in Grenzen gehalten.

                        Alles das muss äußerst gründlich überlegt werden. Je weniger Möglichkeiten man zur Eigenvermarktung hat (bekannter Züchtername, technisches Know-how, gute Bereiter am Stall), desto besser ist man beraten, auch ein solches Pferd zur Auktion zu bringen, das eine gute Qualität hat, aber eben leider nicht en vogue ist und vermutlich keinen angemessenen Preis ertraben kann.
                        Zuletzt geändert von cps5; 13.04.2011, 22:25.

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                        • C-Inkognito
                          Gesperrt
                          • 27.11.2008
                          • 2333

                          Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                          Röntgen: ich bin dafür, dass die Formulierung I, I-II, II usw. sofort abgeschafft wird und einfach nur noch mit Namen versehen wird:

                          Idealzustand (IZ), Ideal-Normalzustand (IZ/NZ), Akzeptanzzustand (III) sowie Risikozustand (IV)

                          das würde vlt. mal diese Phobie wieder ins normale Rücken. wer nicht so häufig etwas damit zu tun hat, muss ja kirre werden, wenn die Röntgennoten von 1 bis 4 gehen und ein Pferd hat ne 3......

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                          • C-Inkognito
                            Gesperrt
                            • 27.11.2008
                            • 2333

                            Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                            ... Ich habe Anfang 2010 bei einem bekannten Hannoveraner Züchter aus Freiburg (Homepage und Internetvermarktung vorhanden) einen 3jährigen, rohen Wallach für 2.700,- € gekauft (war der von ihm aufgerufene Preis im Internet ohne handeln meinerseits). Ein ganz tolles Dressurpferd. Ich habe nun das Pferd (für meine Tochter) ausbilden lassen und siehe da, ich könnte es jeden Monat 3mal verkaufen. Woran liegt es nun, dass ein guter und bekannter Züchter 3jährige Pferde (Decktaxe des Vaterhengstes 1.000,- €) für 2.700,- € abgeben müssen. ...
                            Ich denke, du wirst es schon wissen.

                            Ist ein 3jähriger groß genug, hat ordentliche Bewegungen, gesund mit guten Röntgenbildern, halbwegs ansehnlich, und ohne Hobbies, wirst Du sicherlich so ein Pferd nicht für den oben genannten Preis bekommen, selbst wenn es noch roh ist.

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                            • Carole
                              • 04.06.2002
                              • 1674

                              @Luna : Dubarry's Halbbruder wurde ja damals über Verden nach Luxbg. verkauft.

                              Hab vor 1 Jahr mal 1 Video von ihr gesehen und da hatte sie mir total gut gefallen.

                              Und weil ich den Preis vom Halbbruder kenne und mir die Stute gut gefällt hatte ich bei 1 Eliteauktion halt an einen höheren Preis gedacht.
                              * bin Bürosurferin und nur zu Bürozeiten online *

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                              • Landdame
                                • 23.09.2007
                                • 600

                                Zitat von C-Inkognito Beitrag anzeigen
                                Ich denke, du wirst es schon wissen.

                                Ist ein 3jähriger groß genug, hat ordentliche Bewegungen, gesund mit guten Röntgenbildern, halbwegs ansehnlich, und ohne Hobbies, wirst Du sicherlich so ein Pferd nicht für den oben genannten Preis bekommen, selbst wenn es noch roh ist.
                                So, und das ist Käse! Wenn Du Dir mal die Realität anschaust (und da mußt du doch gar nicht mal weit gucken...), dann wirst Du immer wieder solche Preise finden. Nenn es Notverkauf - manche bringen sich selber in Not, indem sie immer weiter decken, Futter nicht mehr zahlen können ect. pp.! Und es ist eben nicht so, dass das vereinzelte Fälle sind! Ich könnte Dir nach 30 min telefonieren auch ein paar 3-jährige zu ähnlichen Preisen vom Züchter herzaubern... und das wären mitnichten hässliche, bewegungsarme Antispringer!
                                There is always a bigger fish...

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                                • druenert
                                  • 25.11.2009
                                  • 1998

                                  Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                                  Woran liegt es nun, dass ein guter und bekannter Züchter 3jährige Pferde (Decktaxe des Vaterhengstes 1.000,- €) für 2.700,- € abgeben müssen.
                                  Pferdezucht ist unter den bei uns herrschenden Rahmenbedingungen nun einmal keine wirtschaftlich zu betreibende Angelegenheit mehr. Verkaufsrecht, Röntgenwahn, Tierarztabzocke, Verbandsgebühren, steigende Lohn- Futter- und Energiekosten, starke Konjunkturabhängigkeit, steigende Auslandskonkurrenz, Pferde-Überangebot etc., etc.
                                  Man muss sich bei einem 3-jährigen immer fragen: Wieviel Potential hat er wirklich und wieviel lohnt sich in ihn zu investieren. Investitionen lohnen sich nur bei absoluter Top-Qualität. Sonst ist meistens eine Abgabe für 2700,-€ die wirtschaftlichere Lösung.

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                                  • Stanfour
                                    • 17.01.2011
                                    • 172

                                    Mich als interessierter Forumleser würde mal interessieren, welche der zahlreichen Verfasser bereits Pferde über Verden vermarktet haben? Oder sich aber bewusst gegen eine Vermarktung über eine Auktion entschieden haben?

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                                    • C-Inkognito
                                      Gesperrt
                                      • 27.11.2008
                                      • 2333

                                      Zitat von Landdame Beitrag anzeigen
                                      So, und das ist Käse! Wenn Du Dir mal die Realität anschaust (und da mußt du doch gar nicht mal weit gucken...), dann wirst Du immer wieder solche Preise finden. Nenn es Notverkauf - manche bringen sich selber in Not, indem sie immer weiter decken, Futter nicht mehr zahlen können ect. pp.! Und es ist eben nicht so, dass das vereinzelte Fälle sind! Ich könnte Dir nach 30 min telefonieren auch ein paar 3-jährige zu ähnlichen Preisen vom Züchter herzaubern... und das wären mitnichten hässliche, bewegungsarme Antispringer!
                                      Dein "So, und das ist Käse" kannst Du anderen hier schreiben, denn es hat nichts mit der Thematik zu tun ... von mir aus schreib' es GloriaDinksBums und wie sie alle heissen. Ansonsten lese bitte genau, was ich geschrieben habe.

                                      Ein gut veranlagtes gesundes typvolles Pferd lohnt es sich auszubilden (wenn nix dran ist) - das muss man nicht für solch einen Preis verkaufen (das kann man dann später immer noch nach der Grundausbildung mit einer ähnlich negativen Marge machen, wenn sich die Einschätzung nicht bestätigt hat). Ein renommierter Züchter macht in der Regel keine Schnellschüsse, er sollte die Qualität seiner Pferde taxieren können, und hat auch Möglichkeiten, die Pferde ausbilden zu lassen ... . Wenn derjenige (wie oben behauptet) jetzt so ein Pferd für diesen Preis gekauft hat, dann will ich das nicht abstreiten, aber "ein Haken" ist bestimmt dran (er will es hier aus verständlichen Gründen natürlich nicht breittreten).

                                      Durch den obigen Beitrag wurde versucht zu suggerieren, dass man Endprodukte in der Qualität, wie man sie ausgesucht in Verden auf der Auktion präsentiert bekommt, für 2.700 Euro ab Hof kaufen kann. Das ist Blödsinn.

                                      P.S.: Und alles bitte betrachten unter dem Blickwinkel "Ausnahmen bestätigen die Regel" - wie immer im Leben.
                                      Zuletzt geändert von C-Inkognito; 14.04.2011, 10:07.

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                                      • Zitat von Stanfour Beitrag anzeigen
                                        Mich als interessierter Forumleser würde mal interessieren, welche der zahlreichen Verfasser bereits Pferde über Verden vermarktet haben? Oder sich aber bewusst gegen eine Vermarktung über eine Auktion entschieden haben?
                                        Ich bin zwar kein Verfasser aber wir hatten schon das eine und das andere wie sicher viele hier. Wir hatten schon Pferde an den Eliteauktionen und den Zwischenauktionen, wir haben schon welche nicht angenommen gekriegt und uns auch bei den sensiblen Exemplaren gegen eine Vorstellung für die Auktion entschieden. Da wir nicht im Hochzuchtgebiet wohnen und zudem eine kleine Zucht betreiben, sind die Verdener Auktionen für uns immer interessant. Das Risiko ist da, dass man halt nicht das kriegt, was man sich erhofft/erträumt hat. Aber es ist, wie oben schon beschrieben, wenn wir uns zum Verkauf entschieden haben/hatten, dann halt mit allen Vor- und Nachteilen. Für uns sind nach wie vor die Verdener Auktionen ein grosses Plus. Wenn wir einen vorstellen und der angenommen wird, dann ist es für uns immer erste Wahl, weil wir da einfach die grössten Chancen haben, dass eventuelle Käufer dahin kommen und wir einen Abnehmer finden.

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                                        • Landdame
                                          • 23.09.2007
                                          • 600

                                          Zitat von C-Inkognito Beitrag anzeigen
                                          Dein "So, und das ist Käse" kannst Du anderen hier schreiben, denn es hat nichts mit der Thematik zu tun ... von mir aus schreib' es GloriaDinksBums und wie sie alle heissen. Ansonsten lese bitte genau, was ich geschrieben habe.

                                          Ein gut veranlagtes gesundes typvolles Pferd lohnt es sich auszubilden (wenn nix dran ist) - das muss man nicht für solch einen Preis verkaufen (das kann man dann später immer noch nach der Grundausbildung mit einer ähnlich negativen Marge machen, wenn sich die Einschätzung nicht bestätigt hat). Ein renommierter Züchter macht in der Regel keine Schnellschüsse, er sollte die Qualität seiner Pferde taxieren können, und hat auch Möglichkeiten, die Pferde ausbilden zu lassen ... . Wenn derjenige (wie oben behauptet) jetzt so ein Pferd für diesen Preis gekauft hat, dann will ich das nicht abstreiten, aber "ein Haken" ist bestimmt dran (er will es hier aus verständlichen Gründen natürlich nicht breittreten).

                                          Durch den obigen Beitrag wurde versucht zu suggerieren, dass man Endprodukte in der Qualität, wie man sie ausgesucht in Verden auf der Auktion präsentiert bekommt, für 2.700 Euro ab Hof kaufen kann. Das ist Blödsinn.

                                          P.S.: Und alles bitte betrachten unter dem Blickwinkel "Ausnahmen bestätigen die Regel" - wie immer im Leben.
                                          Wahrscheinlich lebst Du in einer völlig anderen noch intakten Reiter-Pferde-Züchterwelt als ich, oder Du predigst absichtlich diesen KÄSE!!!
                                          Ich sag ja weiß Gott nicht, dass Züchter von vorneherein den Plan haben, ihre Produkte 3-jährig weit unter Fohlenpreis zu verkaufen, aber diese "Notverkäufe" häufen sich in den letzten Jahren doch enorm. Meiner Ansicht nach sind die eher die Regel, als wirklich "lohnende" Verkäufe.
                                          Und lass uns doch mal auf dem Boden bleiben: Wieviel Prozent der Züchter hat neben guten (auch wirtschaftlichen) Aufzuchtmöglichkeiten noch ebensogute (und finanzierbare) Ausbildungsmöglichkeiten und Jockeys an der Hand, die den Nachwuchs ansprechend (und gleichzeitig bezahlbar) auf ein paar besseren Turnieren präsentieren ???
                                          There is always a bigger fish...

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