124. Eliteauktion Verden am 08.-09. April 2011

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  • Jump for Fun
    • 14.02.2010
    • 223

    #41
    Zitat von ilvi Beitrag anzeigen
    Ich persönlich habe eine andere Erklärung für die relativ humanen Preise auf der Auktion.

    Die Wirtschaftskrise mag in Deutschland ja fast überstanden sein, aber im Ausland sieht das doch teilweise ganz anders aus. Das Geld sitzt dort einfach derzeit nicht so locker. Das hat mit der Qualität der Pferde nur geringfügig zu tun.
    Mir scheint es eher das Deutschland nichts kauft.
    Ohne zahlungskräftige Ausländer (z.B. Russland) wäre die Auktion in Verden noch trauriger geworden.

    Kommentar


    • #42
      Zitat von Jump for Fun Beitrag anzeigen
      Mir scheint es eher das Deutschland nichts kauft.
      Ohne zahlungskräftige Ausländer (z.B. Russland) wäre die Auktion in Verden noch trauriger geworden.
      So siehts aus!!!.. Gut erkannt denke ich

      Zu dem eben die Qualität in der breite für oben drüber fehlt - ob man das war haben will oder nicht. darüber sollte man sich Gedanken machen, eben mehr auf Qualität zu achten u.a. Springpferde=Vermögen, zu dem wieder die eigene Note (Modern gestaltet - siehe Fohlen/Pedigree = Zukunft??) Dressurpferde mag sich jeder sein Reim zu machen - ich habe ihn und er ist nicht gerade "positiv". Man sollte beim kören gerade was die "Korrektheit" betrifft manchmal auch ein Hühnerauge zu drücken (Springpferde ins besondere) um überhaupt den Anschluss nicht zu verlieren - Man kann ja u.a. beim paaren ausgleichen. Dies Korrekte Pferd sollte nicht wirklich das Ziel sein - eher das umgehen mit Fehlern und entsprechend handeln.

      Und warte mal wenn all die "besser" honorierten Rentner nicht mehr ihre Enkel ein Pferd kaufen werden, da sie eben mit den Jahren leider versterben - woher soll dann das Geld kommen für Lieschen Müller???.. Die Branche der Freizeitreiterei wird drastisch sinken - warum??- da die Leute einfach nicht mehr das Geld haben sich solch ein Pferd zu unterhalten und dafür noch züchten, wie protegiert???..Nein Danke.. Auch dieser Wirtschaftsaufschwung erreicht doch die "Klientel" nicht für die Kasse um 10t.-15t. er Pferde, da sie gar nicht von profitieren von diesem Aufschwung das sind nur die oberen 5 % (wenn überhaupt) - tja.. man sollte mal sehen was ist und wie es kommt und nicht sich etwas schön reden.
      Zuletzt geändert von Gast; 11.04.2011, 16:14.

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      • cps5
        • 07.07.2009
        • 1607

        #43
        Ja, Oh-Gloria, an dem mit dem Geld der Freitzeit-Klientel, die eben das Geld für ein etwas teureres Pferd, aber dafür nicht die Zeit hat, sozusagen tausende Fahrkilometer "abzureißen", ist was dran. Die werden allerdings immer da sein - aber man muss hier die spezielle Atmosphäre und den daraus resultierenden Ablauf einer Auktion sehen:

        Die Katalog-Nr. 1 sollte schon immer ein sehr gutes Pferd sein, das "Stimmung" macht. Das ist noch relativ leicht zu bewerkstelligen. Damit die Stimmung aber nicht gleich wieder abebbt, ist es sinnvoll, wenn auch die Nummern 2 bis 6 (mit höchstens einem Ausreißer nach unten) preislich gut dabei sind. Dann herrscht eine Atmosphäre wie im Kaufrausch, eben weil es sich zu 80 % um Leute handelt, die eben nicht ständig mit dem Kauf von Pferden zu tun haben. Die professionellen Händler, Berufsreiter und Berater lassen sich davon selbstverständlich nicht anstecken.

        Die wirklich als absoluten Spitzen angesehenen Pferde kommen dann schön verteilt über die Auktion, damit die Stimmung immer wieder zu absoluten Höhepunkten findet.

        Das war mit dieser Kollektion aber wohl nicht zu bewerkstelligen. Man hat unter das erste Dutzend ein paar Pferde getan, die diesen Anspruch, für ein anfänglich hohes Preisniveau zu sorgen, nicht erfüllen konnten. Kaum ein ambitionierter Amateurreiter kauft für die gewünschten +30.000,- ein Pferd, das vier- oder fünfjährig bereits über 175 cm Stock hat. Entweder sind diese Reiter so erfahren, dass sie wissen, welche Probleme das noch wachsende Pferd mit sich bringt, und es muss dann schon sehr gut sein (bzw. der Reiter überaus groß, was Lieschen Müller meistens nicht ist). Oder sie sind relativ unerfahren, dann werden sie nach dem ersten Probereiten dankend abwinken, weil sie gar nicht in der Lage sind, das zusammenzuhalten. In die ersten 12 Pferde hat man aber nicht weniger als fünf dieser Hirten hineingetan, von denen die 4 ausgefallen und nur die 1 ein wirklicher Crack war. Die anderen waren wahrscheinlich Schnäppchen für entsprechend gebaute Reiter und/oder für den einen oder anderen Händler.

        Damit war die Stimmung im Tief und kam auch nicht mehr hoch. Darunter leidet dann sowohl der Spitzenpreis als auch der Durchschnittspreis. Eine ähnliche Situation gab es schon einmal bei der Frühjahrsauktion 2003, die genauso schleppend verlief und nur dadurch gerettet werden konnte, dass dort der Spitzenpreis halt nicht bei 90.000,-, sondern bei 190.000,- lag.

        Die nächsten Auktionen werden auch wieder sehr viel besser laufen - so einen Ausreißer nach unten hat es immer wieder einmal. Diesmal besonders ärgerlich für die Züchter - von den 34 unter 15.000,- weggehenden Pferden, waren 21 noch im Züchterbesitz. Das schlägt natürlich schon ins Kontor.

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        • ilvi
          • 17.06.2009
          • 94

          #44
          Zitat von Jump for Fun Beitrag anzeigen
          Mir scheint es eher das Deutschland nichts kauft.
          Ohne zahlungskräftige Ausländer (z.B. Russland) wäre die Auktion in Verden noch trauriger geworden.
          Und das sehe ich eben anders. Klar waren auch viele Ausländer da, aber die haben eben nicht sich gegenseitig hoch geschauckelt. Und die Deutschen kaufen wohl (wie hier schon beschrieben) lieber direkt. Und nach dem Verlauf von Samstag wird es wohl noch schwerer die guten Pferde zur Auktion zu holen.

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          • Away
            • 02.04.2009
            • 1096

            #45
            Eine Rolle spielt vielleicht auch, dass klassische Käuferländer wie die USA, Kanada und England sich nach den Erfolgen des KWPN vermehrt in den Niederlanden eindecken. Ausserdem haben diese Länder natürlich inzwischen selber mehr gute Nachzucht.

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            • Stanfour
              • 17.01.2011
              • 172

              #46
              Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen
              So siehts aus!!!.. Gut erkannt denke ich

              Zu dem eben die Qualität in der breite für oben drüber fehlt - ob man das war haben will oder nicht.......


              kannst Du mit Deinen Zuchtprodukten dazu beitragen, das die Qualität in der "Breite für oben" stärker vertreten ist?

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              • TomL
                • 22.07.2008
                • 49

                #47
                Das große Problem sind die Tüv's. Da sind viel zu viele schlechte Tüvs drin, Pferde mit 4 Chip OP's, andere die ihre Chips noch haben, wieder andere, die einfach zu viel im Bericht stehen haben. Wer will denn sowas, egal für welchen Preis? Der eine oder andere gute war dabei - aber im großen und ganzen müssen die Tüvs besser werden und die Pferdetypen.

                Kommentar

                • carolinen
                  • 11.03.2010
                  • 3563

                  #48
                  Zitat von Stanfour Beitrag anzeigen
                  kannst Du mit Deinen Zuchtprodukten dazu beitragen, das die Qualität in der "Breite für oben" stärker vertreten ist?
                  Wenn ich es aus seinen Aussagen bisher richtig verstanden habe, stehen diese Beweise aufgrund mangelnden Alters der Nachzucht noch aus. Sollte ich mich irren, möge man mich berichtigen.
                  Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                  Kommentar

                  • carolinen
                    • 11.03.2010
                    • 3563

                    #49
                    Zitat von TomL Beitrag anzeigen
                    Das große Problem sind die Tüv's. Da sind viel zu viele schlechte Tüvs drin, Pferde mit 4 Chip OP's, andere die ihre Chips noch haben, wieder andere, die einfach zu viel im Bericht stehen haben. Wer will denn sowas, egal für welchen Preis? Der eine oder andere gute war dabei - aber im großen und ganzen müssen die Tüvs besser werden und die Pferdetypen.
                    Also ich weiss nicht, ich finde das Gegenteil: Die Leute müssen wieder lernen, was die sogenannten schlechten Tüvs eignetlich bedeuten ! Die berüchtigte OHGott 3er Tüv klasse bedeutet, wenn man dies nachliest, ja nicht, dass das Pferd bereits morgen total lahm im Stall steht.
                    Sonst haben wir demnächst Verhältnisse wie in den USA, wo Pferde nur noch mit den sogenannten einser Tüvs gekauft werden. Schon erlebt in Verden, dass Ammis neben uns sassen, die gerade frisch vom Flughafen gekommen waren, bereits beim TA gewesen waren und nun mit der einser Tüv Liste sich die Pferde ansahen (äh sie hatten sich dann noch auf dunkel eingeschränkt...)
                    Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                    • #50
                      Zitat von Away Beitrag anzeigen
                      Eine Rolle spielt vielleicht auch, dass klassische Käuferländer wie die USA, Kanada und England sich nach den Erfolgen des KWPN vermehrt in den Niederlanden eindecken. Ausserdem haben diese Länder natürlich inzwischen selber mehr gute Nachzucht.
                      Eine Interessante Aussage - was sicherlich in die Richtige Richtung führt..

                      Was ich ja schon die ganze Zeit andeuten wollte und versuchte zusammenhänge zu bringen ist mit unter einer der Gesichtspunkte die ein Rolle spielen und zum Schluss zählt Qualität und keine Modepüpchen -

                      -Mangelnde Qualität in der breite
                      -Den Freizeitreiter als den zukünftigen Auktionskäufer zu sehen (überspitzt gesagt..) ob das der richtige Weg ist ? ? ?
                      -kein Konzept bzw. strafe Regelung der Zucht im Allgemeinen; Stuten Selektion,Hengst Selektion nach Leistung usw. usw.
                      -Das "anpassen" der Körung an die Realität - eben eine Leistungs orientierte Zucht.
                      -Züchter und Reiter müssen wieder zu einander finden und nicht das verwirklichen von Ideen die keinen gemeinsamen Nenner finden.
                      -Das WIEDER erschaffen eines Hannoveraner Pferdes, bei dieser breite muss das möglich sein um so wieder mit dem Namen Hannoveraner etwas anfangen zu können..

                      Ganz grob gesagt.. Ich denke einige (für mich..) interessante Aussagen einiger User sind hier auch mit vereint..

                      Und das es ein Ausrutscher ist glaube ich nicht...eine Tendenz eher..
                      Zuletzt geändert von Gast; 11.04.2011, 18:22.

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                      • Big Ben
                        • 05.08.2007
                        • 108

                        #51
                        ....und nun gehen auch noch die Bedeckungen zurück. Da wird es aber schwer in einigen Jahren die guten Reitpferd für ne Eliteauktion zu bekommen.

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                        • #52
                          Ja gibts denn für eine ELITE-Auktion keine guten Pferde mit 1-2er TÜV´s ???

                          Gerade in Hannover sollte die Auswahl doch wirklich groß genug sein, das man nicht auf abschreckende TÜV-Befunde zurückgreifen muss.

                          Egal ob sie irgendwann klinisch aktuell werden oder nicht - als Privatverkäufer kann man einen 3er TÜV ja auch fast nur noch verschenken......da versteh ich nicht, das solche Pferde dann für eine (nochmal) ELITE-Auktion ausgewählt werden.

                          Bei guter Aufzucht und schonendem Einreiten ist es ja nun auch kein Hexenwerk, das ein Pferd ein gesundes Fahrwerk drunter hat.

                          Solch eine strengere Auswahl würde vielleicht grundlegend was in der Einstellung mancher Betriebe verändern.....
                          Zuletzt geändert von Gast; 11.04.2011, 18:35.

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                          • #53
                            Zitat von Allenig Beitrag anzeigen
                            Solch eine strengere Auswahl würde vielleicht grundlegend was in der Einstellung mancher Betriebe verändern.....
                            Mit Sicherheit!!! es würden wohl weniger Pferde pro Jahr geboren werden (eben wegen strafer Selektion) aber die Qualität wäre auf Dauer gesehen eben besser und das will man doch oder???

                            Das jeder machen darf was er will, glaube ich ist nicht der Weisheit letzter Schluss.. denke ich.

                            Gerade bei Nachkommen von Junghengsten müsste man u.a. sehr streng selektieren um auf den Erfahrungen der Althengste zu profitieren.. da gibt es eigentlich viele Dinge die eine Rolle spielen könnten um wieder Qualität auf breiter Basis zu bekommen...

                            Kommentar

                            • countess
                              • 20.02.2008
                              • 2256

                              #54
                              Zitat von Allenig Beitrag anzeigen
                              Ja gibts denn für eine ELITE-Auktion keine guten Pferde mit 1-2er TÜV´s ???

                              Gerade in Hannover sollte die Auswahl doch wirklich groß genug sein, das man nicht auf abschreckende TÜV-Befunde zurückgreifen muss.

                              Egal ob sie irgendwann klinisch aktuell werden oder nicht - als Privatverkäufer kann man einen 3er TÜV ja auch fast nur noch verschenken......da versteh ich nicht, das solche Pferde dann für eine (nochmal) ELITE-Auktion ausgewählt werden.

                              Bei guter Aufzucht und schonendem Einreiten ist es ja nun auch kein Hexenwerk, das ein Pferd ein gesundes Fahrwerk drunter hat.

                              Solch eine strengere Auswahl würde vielleicht grundlegend was in der Einstellung mancher Betriebe verändern.....
                              les dir doch mal die TÜV einstufungen durch! TÜV III bedeutet lediglich, dass das pferd mit einer 5-20%igen wahrscheinlichkeit jemals aufgrund der befunde einschränkungen haben wird.aber es ist tatsächlich so, dass man als privatverkäufer ein pferd mit nem 3er TÜV sehr schlecht verkauft bekommt.

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                              • carolinen
                                • 11.03.2010
                                • 3563

                                #55
                                Zitat von countess Beitrag anzeigen
                                les dir doch mal die TÜV einstufungen durch! TÜV III bedeutet lediglich, dass das pferd mit einer 5-20%igen wahrscheinlichkeit jemals aufgrund der befunde einschränkungen haben wird.aber es ist tatsächlich so, dass man als privatverkäufer ein pferd mit nem 3er TÜV sehr schlecht verkauft bekommt.
                                Genau das meine ich und je mehr die Verkäufer so einen Quatsch des dem TÜV hinterherrennens mitmachen und unterstützen, desto schlimmer wird es !
                                Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                • carolinen
                                  • 11.03.2010
                                  • 3563

                                  #56
                                  Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen
                                  [...]Das jeder machen darf was er will, glaube ich ist nicht der Weisheit letzter Schluss.. denke ich.

                                  [...]
                                  Na, das "Geschrei" möchte ich hier ja mal erleben, wenn bei Dir plötzlich jemand vom Zuchtverband anruft und Dir vorschreibt, welchen Hengst Du nehmen sollst und der Dir nicht in den Kram passt (oder sollte man schrieben: in Deine Zuchtphilosophien - hört sich ja viel eloquenter an).
                                  Oder glaubst Du etwa, dass Deine Ideen genau das sind, was irgendeinem Zuchtverbandsoberen genauso in Bezug auf Deine Stuten in den Sinn kommt, wie Dir ?

                                  Aber lassen wir das lieber, der thread wird sonst wieder "ver-gloriat". Ich sollte doch mal den IGOR button nutzen
                                  Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                  • #57
                                    Furchtbar diese TÜV Klassifizierungen! Interessant ist doch nur der Befund, der dahinter steht. Tierärzte sollten nur noch Befunde protokollieren und keine Einstufungen mehr vornehmen.
                                    Wer guckt denn noch, was wirklich hinter einem dreier oder vierer Tüv steckt!?

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                                    • cps5
                                      • 07.07.2009
                                      • 1607

                                      #58
                                      Es geht aber doch darum, dass die Beschicker der Auktionen (es sind nicht immer die Züchter) hohe Preise sehen wollen. Und die bestimmt der Markt, sprich die Käufer. Die setzen sich nun einmal aus vielleicht 15 % Berufsreitern und 85 % mehr oder weniger ambitionierten Amateuren zusammen.

                                      Wenn du jetzt eine Halle hast mit inklusive Telefonleitungen 3000 möglichen Bietern bedeutet dies folgendes: 450 suchen in erster Linie ein Turnierpferd, die restlichen 2550 machen sich aus Zeitmangel (oder weil sie aus dem Ausland sind) den Service der Auktion zunutze. Dann ziehst du noch diejenigen ab, die nur aus Interesse dabei sind, sowie die Aussteller, die natürlich wissen möchten, was ihr Pferd bringt. Von den 450 Profis sind ungefähr zwei Drittel Dressurpferde-Käufer und ein Drittel Springpferde-Käufer. Also entfallen auf die 150 Springpferde-Interessenten 25 Pferde. Das macht dann im Schnitt 6 Kaufinteressenten pro Pferd. Das verschiebt sich natürlich, weil fünf sehr interessante Pferde dabei sind, die entsprechendes Kaufinteresse wecken, und auf der anderen Seite auch fünf, die keiner haben möchte (in der Regel die noch etwas grünen Pferde, die talentiert, aber noch etwas unbeholfen springen). Bei den Dressurpferden ist es im Grunde genauso. Da entfallen auf die 300 tatsächlichen Profis 50 Pferde, macht also ebenfalls 6 Kaufinteressenten pro Pferd. Auch hier gibt es wieder interessantere und weniger interessante Kandidaten.

                                      Die Preise im höheren Mittelmaß werden dann - insbesondere im Dressurbereich - von den weniger geübten und vor allem mit weniger Zeit ausgestatteten Semi-Profis und Amateuren bezahlt. Und genau hier setzt der typische Auktions-Effekt an. In einer durch hohe Kaufpreise im ersten Teil der Auktion aufgeheizten Stimmung, bezahlt der eine oder andere Amateur auch einmal mehr als gewollt, sei es weil er mitgerissen wird, oder sei es, weil ein Imponiergehabe gegenüber seinem Anhang entsteht, das ihn nicht nachlassen will. Das sind aber eben nicht die Profis, die sich eben nicht überbieten und denen es auch nicht passiert, dass sie sich stimmungsbedingt zu Preisen hinreißen lassen, die sie eigentlich nicht bezahlen wollen. Die Pferde, die über Auktionen (und das war und ist in Verden immer noch eine ziemlich gute Zahl) in den großen Sport gelangen, sind selten diejenigen, die die Höchstpreise ausmachen. Das hängt aber weniger mit einer Diskrepanz zwischen Höchstpreis und Qualität des Pferdes zusammen, sondern einfach damit, dass der "gute Mittelpreis" im Bereich von € 30.000,- bis - sagen wir - € 70.000,- in Hände kommt, die einfach nicht den Beritt dafür liefern können, ein solches Pferd in höhere Klassen (also ab M) zu fördern.

                                      Bei den Dressurpferden führt dies zu folgender Entwicklung: Viele gute Dressurpferde gehen teuer weg, obwohl man nichts mehr von ihnen hört. Das liegt aber nicht an der mangelnden Qualität von irgendwelchen "Modepüppchen" in Pferdegestalt, sondern vielmehr an der reiterlichen Qualität derjenigen Modepüppchen, die sie dann reiten.

                                      Bei den Springpferden ist das etwas anders. Da kommen die teuersten Pferde auch in die entsprechenden Sportställe. Aber eben nicht unbedingt zu den wirklich hohen Preisen, weil zuwenig Bieter-Konkurrenz und zuviel Vernunft im Spiel ist (Ausnahmen bestätigen die Regel, bleiben aber Ausnahmen).

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                                      • carolinen
                                        • 11.03.2010
                                        • 3563

                                        #59
                                        Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                                        Es geht aber doch darum, dass die Beschicker der Auktionen (es sind nicht immer die Züchter) hohe Preise sehen wollen. Und die bestimmt der Markt, sprich die Käufer. Die setzen sich nun einmal aus vielleicht 15 % Berufsreitern und 85 % mehr oder weniger ambitionierten Amateuren zusammen.

                                        Wenn du jetzt eine Halle hast mit inklusive Telefonleitungen 3000 möglichen Bietern bedeutet dies folgendes: 450 suchen in erster Linie ein Turnierpferd, die restlichen 2550 machen sich aus Zeitmangel (oder weil sie aus dem Ausland sind) den Service der Auktion zunutze. Dann ziehst du noch diejenigen ab, die nur aus Interesse dabei sind, sowie die Aussteller, die natürlich wissen möchten, was ihr Pferd bringt. Von den 450 Profis sind ungefähr zwei Drittel Dressurpferde-Käufer und ein Drittel Springpferde-Käufer. Also entfallen auf die 150 Springpferde-Interessenten 25 Pferde. Das macht dann im Schnitt 6 Kaufinteressenten pro Pferd. Das verschiebt sich natürlich, weil fünf sehr interessante Pferde dabei sind, die entsprechendes Kaufinteresse wecken, und auf der anderen Seite auch fünf, die keiner haben möchte (in der Regel die noch etwas grünen Pferde, die talentiert, aber noch etwas unbeholfen springen). Bei den Dressurpferden ist es im Grunde genauso. Da entfallen auf die 300 tatsächlichen Profis 50 Pferde, macht also ebenfalls 6 Kaufinteressenten pro Pferd. Auch hier gibt es wieder interessantere und weniger interessante Kandidaten.

                                        Die Preise im höheren Mittelmaß werden dann - insbesondere im Dressurbereich - von den weniger geübten und vor allem mit weniger Zeit ausgestatteten Semi-Profis und Amateuren bezahlt. Und genau hier setzt der typische Auktions-Effekt an. In einer durch hohe Kaufpreise im ersten Teil der Auktion aufgeheizten Stimmung, bezahlt der eine oder andere Amateur auch einmal mehr als gewollt, sei es weil er mitgerissen wird, oder sei es, weil ein Imponiergehabe gegenüber seinem Anhang entsteht, das ihn nicht nachlassen will. Das sind aber eben nicht die Profis, die sich eben nicht überbieten und denen es auch nicht passiert, dass sie sich stimmungsbedingt zu Preisen hinreißen lassen, die sie eigentlich nicht bezahlen wollen. Die Pferde, die über Auktionen (und das war und ist in Verden immer noch eine ziemlich gute Zahl) in den großen Sport gelangen, sind selten diejenigen, die die Höchstpreise ausmachen. Das hängt aber weniger mit einer Diskrepanz zwischen Höchstpreis und Qualität des Pferdes zusammen, sondern einfach damit, dass der "gute Mittelpreis" im Bereich von € 30.000,- bis - sagen wir - € 70.000,- in Hände kommt, die einfach nicht den Beritt dafür liefern können, ein solches Pferd in höhere Klassen (also ab M) zu fördern.

                                        Bei den Dressurpferden führt dies zu folgender Entwicklung: Viele gute Dressurpferde gehen teuer weg, obwohl man nichts mehr von ihnen hört. Das liegt aber nicht an der mangelnden Qualität von irgendwelchen "Modepüppchen" in Pferdegestalt, sondern vielmehr an der reiterlichen Qualität derjenigen Modepüppchen, die sie dann reiten.

                                        Bei den Springpferden ist das etwas anders. Da kommen die teuersten Pferde auch in die entsprechenden Sportställe. Aber eben nicht unbedingt zu den wirklich hohen Preisen, weil zuwenig Bieter-Konkurrenz und zuviel Vernunft im Spiel ist (Ausnahmen bestätigen die Regel, bleiben aber Ausnahmen).
                                        Schön beschrieben ! Insofern täte es den Preisen vielleicht gut, sich weg von den sogeannnten Spitzenqualitäten wieder mehr hin zu den vom gutbetuchten Amateur bedienbaren Pferden zu entwickeln.
                                        Und ich kann noch anfügen, dass das Imponiergehabe oder mitreissen lassen bei Menschen mancher Nationalität tendenziell höher, liegt als bei anderen Nationen und ich diese Nationen auf den anhand der Listen auf dieser Auktion als eher in der Minderheit anwesend oder bietend ausmachen wollen würde.
                                        Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                        • cps5
                                          • 07.07.2009
                                          • 1607

                                          #60
                                          Und ich kann noch anfügen, dass das Imponiergehabe oder mitreissen lassen bei Menschen mancher Nationalität tendenziell höher, liegt als bei anderen Nationen und ich diese Nationen auf den anhand der Listen auf dieser Auktion als eher in der Minderheit anwesend oder bietend ausmachen wollen würde.
                                          Nein, durchaus nicht. Ich habe den typischen deutschen Vorstand-eines-was-weiß-ich-wie-großen-Unternehmens gesehen (so sah er jedenfalls aus und so gab er sich auch spruchtechnisch im Laufe der Veranstaltung), der auf keinen Fall überboten werden wollte und entsprechend den Preis in die Höhe trieb. Das ist eher eine "Unbedingt-das-letzte-Wort-haben-Mentalität, die absolut nichts mit der Nationalität zu tun hat. Etwa so, wie manche sich beim Autofahren ums Verrecken nicht überholen lassen wollen. Da ist so mancher auch hier im Lande ganz groß. Für den Züchter ein Glücksfall (oder auch ausgleichende Gerechtigkeit für andere Enttäuschungen und die Risiken des Züchtens), vor allem wenn sich zwei solche Exemplare (bzw. ihr Anhang) in dasselbe Pferd verguckt haben ...

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