Irrwege in der Reiterei?

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  • Ferdinand
    • 08.06.2007
    • 60

    #81
    Zitat von philli Beitrag anzeigen

    Für mich verdienen Leute wie der Richter bei C am Tag des Grand Prix Special, Herr Markowsky aus Polen, einen Orden.
    der Herr schreibt sich übrigens Markowski und wenn du ihn schon im Richterhäuschen erlebt hättest, wüßtest du, das er ein eher unsympathischer Vertreter seiner Zunft ist, der mit geradezu diebischer Freude auf Fehler lauert.Da lobe ich mir einen Herren Lette, der die gebotenen Leistungen der Reiter/Pferde-Paare mit augenscheinlicher Freude betrachtet und mit Bedauern die Fehler benotet.
    Schlußendlich gab Herr M. doch auch 83.542% ( Platzziffer zwei) und damit insgesammt die dritthöchste Punktezahl von fünf Richtern.
    Ich persönlich vermute sogar, das bei der von dir gezeigten Einzelnote für die Passage seinem Helferlein schlichtweg der Finger auf der Tastatur verrutscht ist....

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    • #82
      countess, das Bild ist nicht nur unvorteilhaft. Das ganze Pferd "zeigt rückwärts". Das ist nicht reell, kann nicht reell sein.

      Ich gebe ein Gegenbeispiel (und ich hab' extra lang gesucht, um ebenfalls ein WB zu finden und keinen Iberer oder so...):
      Viel besser!

      Dazwischen liegen Welten.

      Trotzdem: ich mag den Satz
      ich frage mich ehrlich, ob sie zwangsläufig auf "unangebrachte" trainingsmethoden hinweisen müssen
      so nicht stehenlassen. Denn in meinen Augen weisen die Videos nicht nur darauf hin, sondern zeigen und propagieren auch unangebrachte Trainingsmethoden (wenn auch das Pferd zwischendurch locker vorwärtsgeht). Ich finde es unangebracht und unethisch, ein Pferd so einzurollen. Es MUSS Schmerzen haben im Nacken, das geht gar nicht anders. Egal, ob wir das messen können oder nicht.
      Zuletzt geändert von Gast; 31.08.2009, 00:46.

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      • philli
        • 02.09.2004
        • 531

        #83
        @Ferdinand
        Das macht es nicht besser.
        Und entschuldige bitte den Schreibfehler

        Für mich sind die übergänge des Totilas skeptisch zu betrachten, denn nicht im Übergang fängt er vermehrt an abzufußen, sondern erst kurz danach spielt es sich wieder ein, das Genick öffet sich nicht vermehrt. Im starken Trab, tritt die HH nicht wirklich vermehrt vor, was wohl an der Durchlässigkeit liegt und trotzdem kommt er vorne abnorm hoch...
        Zuletzt geändert von philli; 31.08.2009, 00:53.

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        • Ferdinand
          • 08.06.2007
          • 60

          #84
          Ach Ratte,die Stück mit Granat.....schönes Foto!

          Ich schreib das jetzt gaaaanz ungern, aber leider,wenn man Granats Piaffen heute (35 Jahre später) neben denen von Totilas sehen würde wären sie wohl vorbildlich in der Haltung aber eben einfach "langsam".
          Die schnellen Reflexe die die Spitzenpferde heute haben, schreibe ich schon in erster Linie der Zucht zu und nicht unlauteren Methoden!
          Die Genicke sind so leicht geworden und die kraftraubenden Übergange der PI&Pa Tour gelingen heute mit unglaublicher Leichtigkeit.

          Schon Harry Boldt sagte "eine Piaffe mit soviel Ausdruck setzt eben auch eine entsprechend hohe Trabbewegung des Pferdes voraus" - und der kannte Totilas noch gar nicht .
          Ich habe die Pi-Pa Übergänge als sehr rhythmisch in Erinnerung.
          Man kann sich bei Totilas eigentlich nur eine schönere Haltung wünschen.Gelang im Spezial besser und ich glaube das werden wir eben noch schöner zu sehen bekommen.Den ST möchte ich erst live sehen um ihn wirklich beurteilen zu können.
          Möchte hier aber noch gerne in Erinnerung rufen das auch früher schon sehr junge Pferde im GP unterwegs waren :

          zB hat Ahlerich als 7j. 1978 in Aachen bereits seine 5.GP gewonnen!

          Oder Adular,fünfjährig GP-fertig (von Lörke ausgebildet von Heinz Pollay geritten) lief sechsjährig 1952 bei den OLympischen Spielen in Helsinki auf den 7.PLatz in der Einzelwertung und holte mit der Mannschaft den 3.Platz für Deutschland!

          Auch Afrika mit Baroness Ida von Nagel im selben Team in Helsinki dabei,mit sieben Jahren!

          Granat lief siebenjährig 1972 seinen ersten GP - bei den Olympischen Spielen in München und kam auf den 15.Platz.

          Es gab also schon immer Ausnahmepferde die früh in den Sport kamen.Ich finde das nicht "per se" verwerflich.

          Leider kann man sich heute kaum mehr eine Geschichte wie die von Armagnac vorstellen, der erst durch Verkauf als 12 jähriges S-Pferd, in die hohen Weihen des GP hineinschnupperte und als 15-jähriger seinen ersten GP-Sieg feierte,dann in München 1972 bei den Olympischen Spielen siebenter im Special und sechster im GP wurde.

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          • #85
            Die schnellen Reflexe die die Spitzenpferde heute haben, schreibe ich schon in erster Linie der Zucht zu
            Da stimme ich dir zu.
            Die Pferde werden immer besser,ich habe aber den Eindruck,dass die Achtung vor diesen umgekehrt proportional zur Qualität abnimmt.
            Schon Harry Boldt sagte "eine Piaffe mit soviel Ausdruck setzt eben auch eine entsprechend hohe Trabbewegung des Pferdes voraus" - und der kannte Totilas noch gar nicht .
            Ich glaube aber auch,dass er dieses noch nicht kannte:

            Zitat:
            Marionetten-Passagen

            „Bei uns macht das jedes kleine Dressurmädchen“ – die Arbeit mit Schuhen ist in den Niederlanden gang und gäbe. Dem Pferd werden beim Longieren oder Reiten Lederschlaufen um die Füße geschnallt, an denen auf Höhe des Ballens ein großer Ring befestigt ist. Von diesem Ring führt eine Lederschnur durch eine Schlaufe am Gurt zwischen den Vorderbeinen des Pferdes in die Hand des Longierenden. Winkelt das Pferd beim Traben den Oberarm an, wird an dem Band gezogen. Das Ergebnis dieser Trainingsmethode ist frappierend. Gerade noch trabt ein Pferd mit „normalem“ Trab um einen herum, Minuten später schwebt ein Dressurknaller mit der „allerbesten“ Kadenz auf dem Zirkel. Wie stark diese Schuhe den Bewegungsablauf verändern, kann man sich kaum vorstellen. Man muss es gesehen haben. Beim zweiten Blick fallen einige Details auf: Egal, welchen natürlichen Trabablauf die Pferde von Hause aus haben – flacher Schlittschuhläufer, oder rollende Knieaktion – sie „passagieren“ alle gleich: Der Oberarm ist extrem hochgezogen, teilweise sogar über die Waagerechte, die Spitzen der Hufe – auf die mit den Schuhen die meiste Kraft einwirkt zeigen auffällig stark zum Buggelenk. Bilder, wie man sie von einigen internationalen Spitzenpferden kennt. Auch von Hengsten, deren Nachkommen dann seltsamerweise deutlich weniger „Tritt und Schwups“ als ihre Erzeuger aufweisen. Als holländische Friesentrainer diese Methode in Schweden öffentlich propagierten, kam Unmut auf. Ein Jahr später waren die Trainer wieder da. Diesmal waren Inspektoren der schwedischen Landwirtschaftsbehörde zugegen, die die Methode als nicht mit dem schwedischen Tierschutzgesetz konform gehend unterbanden.
            zu denken gibt mir auch das:
            Egal, welchen natürlichen Trabablauf die Pferde von Hause aus haben – flacher Schlittschuhläufer, oder rollende Knieaktion – sie „passagieren“ alle gleich
            "Früher" wollte man Schlittschuläufer jetzt ist rollende Knieaktion gefragt, die Zucht macht es möglich! Aber das reicht noch nicht,Ausbildungsmethoden müssen das letzte rauskitzeln zu "unserer" Erbauung,auf Kosten der Pferde.

            Zu Erinnerung :
            Irgendwann ist das Schiff aus dem Ruder gelaufen. Wann genau, das weiß niemand so recht. Die Matrosen nicht und die Kapitäne auch nicht. Aber vielleicht wollen die es auch gar nicht sehen. Motto: Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff. Wie war das? „Das Dressurreiten beinhaltet die gymnastische Durchbildung und sorgsame Erziehung des Pferdes, um dessen natürliche Anlagen voll zu entwickeln, seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen, seine Gesundheit zu erhalten und schließlich die Harmonie zwischen Reiter und Pferd zu erreichen.“ So steht es fettgedruckt auf Seite 9 der Richtlinien für Reiten und Fahren, Band II. Und weiter: „Keinesfalls darf der Reiter das Dressurreiten mit Abrichten verwechseln. Das Beibringen von ,Kunststücken‘ oder ,Tricks‘ ist nicht Zweck und Ziel der Dressurausbildung.“ Ist das, was auf Abreiteplätzen seinen Anfang nimmt und von den Richtern schließlich mit hohen Noten zum Ideal hochgepunktet wird, wirklich noch unter dem Begriff Harmonie zu fassen? Oder gleicht das Wochenende für Wochenende zu betrachtende Szenario nicht viel mehr einem Kampf Mensch contra Bestie? Viele Zuschauer holt das, was sie bei der Vorbereitung auf große Prüfungen geboten bekommen, auf den Boden der Tatsachen zurück. Zeigt die Kehrseite des Spitzensports das wahre Gesicht der Dressur? Wer mit offenen Ohren am Abreiteplatz steht, wird schon bald die Frage hören, wie das Training denn wohl zu Hause, sprich in nicht öffentlichen Situationen, vonstatten gehen mag.
            Und warum das Ganze? Der Mensch möchte es so! Auf wessen Kosten?

            Wann ist es genug? Darf man alles in der Reiterei machen ,nur weil es möglich ist und die Pferde es ertragen?

            Zieht das Pferd bei dem nächsten Weltrekord die Forderfußwurzelgelenke bis auf Ohrhöhe? Und wie wurde es dazu gebracht?

            Die Springreiter haben ja schon mal beschlossen den Weltrekord im Hochsprung nicht mehr brechen zu wollen. Immerhin

            der Herr schreibt sich übrigens Markowski und wenn du ihn schon im Richterhäuschen erlebt hättest, wüßtest du, das er ein eher unsympathischer Vertreter seiner Zunft ist, der mit geradezu diebischer Freude auf Fehler lauert.Da lobe ich mir einen Herren Lette, der die gebotenen Leistungen der Reiter/Pferde-Paare mit augenscheinlicher Freude betrachtet und mit Bedauern die Fehler benotet.
            Das ist kein schöner Wesenszug von ihm!!

            Ich persönlich vermute sogar, das bei der von dir gezeigten Einzelnote für die Passage seinem Helferlein schlichtweg der Finger auf der Tastatur verrutscht ist....
            Dann sollte das "Helferlein" den Orden bekommen.

            Ich möchte nochmal betonen: Es geht mir nicht um Nationen, bestimmte Pferde oder Reiter, sondern um Irrwege die auf Kosten der Pferde beschritten werden.

            Noch ein Zitat aus dem St. Georg in dem das Ganze ja schon seit Jahren benannt wird.
            „Promi-Richten“

            Das Problem der tierquälerischen Trainingsmethoden in der Dressur ist auch ein Problem des Richtens. Wo sind die Richter, die erkennen können oder wollen, ob ein Pferd korrekt ausgebildet wurde oder mit Hilfe von allen möglichen dubiosen Hilfsmitteln zu den spektakulären Bewegungen getriezt wurde? „Viele Richter haben Schwierigkeiten zu sehen, ob ein Pferd überhaupt reell von hinten durchschwingt oder nur vorne strampelt und hinten nichts mehr kommt“, so ein Grand Prix-Richter zu ST. GEORG. Dem soll jetzt ein Kompendium abhelfen, in dem genau erklärt wird, für welche Lektionsausführung welche Note zu vergeben ist. Damit auch Richter von fernen Stränden, die vielleicht einmal im Jahr eine große Prüfung richten, nur auf die Liste zu gucken brauchen. Ersatzweise auf die große Tafel, wo die Noten für die einzelnen Lektionen schon während der Prüfung gut sichtbar gezeigt werden.
            „Für das Publikum ist das o.k., aber wenn die Richter sehen können, dass sie mit ihren Noten von den Kollegen abweichen, gleichen sie sie bei der nächsten Lektion garantiert wieder an“ , so besagter Grand Prix-Richter zu ST. GEORG. Und das kann kaum Sinn der Sache sein. Auf großen Plätzen wie Aachen sind die elektronischen Tafeln deswegen so angebracht, dass sie vom Richterhäuschen nicht eingesehen werden können.
            Dressurrichten ist ein undankbarer Job: Glücklich ist meist nur der Sieger. Und da Richterurteile bis zu einem gewissen Grad Ermessenssache sind, kann im Anschluss an die Platzierung noch ewig darüber diskutiert werden. Das hat sich seit der Einführung der Kür noch gesteigert. Durch Noten für so geschmäcklerische Bereiche wie ein schöne Chereographie oder die passende Musik werden die Urteile notgedrungen noch subjektiver.
            Der Veranstalter, der den Richter einlädt, ist am glücklichsten, wenn der Sieger auch der Star ist, den er für sein Turnier hat gewinnen können und mit dem er kräftig Werbung gemacht hat. Der kommt dann im nächsten Jahr gerne wieder. Richter hingegen kann man austauschen, man lädt sie einfach nicht mehr ein, wenn sie zu viele unpopuläre Entscheidungen treffen. Dabei kommt es nicht darauf an, wie richtig oder falsch diese Urteile sein mögen. Die meisten Richter, ob sie es zugeben oder nicht, haben diesen Mechanismus verinnerlicht und die Schere im Kopf etabliert. „Es gibt drei Arten zu Richten: gemeinsames Richten, getrenntes Richten und Promi-Richten“, heißt es unter der Hand. Und gerade bei den VIPs im Sattel wird die Frage nach den Methoden, mit denen Pferde für ihre spektakuläre Vorführung getrimmt werden, am liebsten gar nicht erst gestelllt.

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            • #86
              Weil ich sehr bedaure,dass jetzt schon Worte wie Käsköppe und schlimmeres fallen,möchte ich nochmal den St. Georg bemühen:
              Die Wege nach Rom

              Spitzensport verlangt nach individuellen Konzepten, das wird niemand ernsthaft in Frage stellen wollen. Zeit für den Satz, dass viele Wege nach Rom führen. In Aachen gab es 2004 zwei Verwarnungen, keine offiziellen, versteht sich – Richter Christoph Hess sprach mit den Trainern: Die Art und Weise, wie Isabell Werth und Anky van Grunsven ihre Pferde vorbereiteten, waren dem Publikum und dann zwangsläufig dem herbeigerufenen, Aufsicht führenden Steward negativ aufgefallen. Ein Jahr zuvor hatten sich Zuschauer über Martin Schaudts Abreiten beschwert. Wie es weiter ging, weiß jeder: van Grunsven wurde mit Salinero wenige Wochen später Olympiasiegerin in Athen. Isabell Werth bekommt Satchmo seitdem nur phasenweise in den Griff und Schaudts Weltall quittierte in Athen in der Kür komplett den Dienst, kam dann aber in der Hallensaison wie Phoenix aus der Asche zurück und erhielt „Weltrekordpunkte“ im Grand Prix Special. Jeder Auftritt Weltalls wird seitdem mit Spannung verfolgt. Wie für nahezu jedes Spitzenpferd der vergangenen Jahre, den braven Arbeiter Gigolo mal ausgenommen, ist in diesem Zusammenhang von Genie und Wahnsinn die Rede. Der Geniebegriff muss zu Recht herhalten, wenn Weltalls Beine taktpräzise wie ein Metronom beim Klavierspiel seine wirklich grandiosen Momente in Passage und Piaffe herausarbeiten; der Wahnsinn, wenn es nicht gelingt, ein fehlerfreies Programm zu zeigen – und dabei geht es nur um die Basis der Ausbildungsskala, den Takt in den drei Grundgangarten. Ein Schicksal, das Weltall mit Satchmo teilt. Der geht zwar taktrein, aber nicht gehorsam. Isabell Werth verzichtete auf einen Start bei den deutschen Meisterschaften in Verden, nachdem ihre Zukunftshoffnung – die wieder auf dem aufstrebenden Ast zu sein schien – zuvor in Balve einmal mehr eine Prüfung schmiss. Und auch das Zukunftspferd, dem viele die ganz große Karriere voraussagen, Nadine Capellmanns Elvis, quittierte in Verden komplett den Dienst, sprang schon beim Abreiten wild in die Luft, anstatt zu piaffieren – Schuld war ein eingeklemmter Ischiasnerv, wie es ein paar Tage später hieß.

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              • Lilly go lucky
                • 01.03.2008
                • 626

                #87
                Ich frage mich die ganze Zeit, was "man" (diejenigen, die im Pferd mehr sehen als ein Sportgerät) mit Aussicht auf Erfolg tun kann, um diese Perversionen des Dressurreitens zu verhindern, bzw. nicht auch noch indirekt zu unterstützen.
                Sicher kann man durch viele entsprechende Leserbriefe den St. Georg in seiner kritischen Berichterstattung stützen.
                Man kann auch drauf verzichten, sich vor Ort oder per Einschaltquote an der Finanzierung dieser Spektakel zu beteiligen.

                Aber genau so offensichtlich ist es ja, dass genügend Zuschauer gerade diese mechanischen Verrenkungen der Pferde "geil" finden.

                Die Dressur hatte ja (im Gegensatz zu Springprüfen) über sehr viele Jahre Probleme, überhaupt einmal Besucher für sich zu interessieren und in diesem Zusammenhang wurden immer wieder neue Ansätze ausprobiert, das Gekringel zuschauerfreundlicher zu machen.

                Ist dieses Abdriften ins Spektakel das Ergebnis??? Der Moonwalk für Pferde, weil es so "geil" aussieht und Otto Normalzuschauer eh nicht weiß (wissen will), mit welchen "Hilfen" es erzielt wird???

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                • Warree
                  • 29.05.2009
                  • 309

                  #88
                  Zitat von philli Beitrag anzeigen
                  Im starken Trab, tritt die HH nicht wirklich vermehrt vor, was wohl an der Durchlässigkeit liegt und trotzdem kommt er vorne abnorm hoch...
                  Das hat mit der Durchlässigkeit gar nichts zu tun, das geht einfach reich mechanisch schon nicht.

                  Im Prinzip ist das dasselbe wie im Schritt: Du kannst entweder starken Schritt reiten, in dem die Hinterhand maximal weit unter den Körper tritt und so Vorder-und Hinterbeinen ein Maximum an Raumgriff ermöglicht. Oder du reitest Spanischen Schritt, bei dem die Vorderbeine einen ganz anderen Bogen beschreiben - weit nach oben und mit wenig Raumgriff, und diese Bewegung mit den Hinterbeinen gewissermaßen abgestützt wird.

                  Im Trab kannst du entsprechend entweder maximalen Schub und Raumgriff aus der HH haben, der dann wünschenswerter Weise über den losgelassenen Rücken nach vorne übertragen wird, oder aber das maximal nach oben (nicht nach vorne!) schnellende Vorderbein, das eben gar keinen echten Raum-Griff hat.

                  Ich weiß nicht, ob es irgendwo ein Video gibt, in dem Sterntaler in der Trabverstärkung zu sehen ist, der hat für mich den schönsten "echten" Starken Trab gezeigt.

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                  • CoFan
                    • 02.03.2008
                    • 15238

                    #89
                    Zitat von Lilly go lucky Beitrag anzeigen
                    Aber genau so offensichtlich ist es ja, dass genügend Zuschauer gerade diese mechanischen Verrenkungen der Pferde "geil" finden.

                    Die Dressur hatte ja (im Gegensatz zu Springprüfen) über sehr viele Jahre Probleme, überhaupt einmal Besucher für sich zu interessieren und in diesem Zusammenhang wurden immer wieder neue Ansätze ausprobiert, das Gekringel zuschauerfreundlicher zu machen.

                    Ist dieses Abdriften ins Spektakel das Ergebnis??? Der Moonwalk für Pferde, weil es so "geil" aussieht und Otto Normalzuschauer eh nicht weiß (wissen will), mit welchen "Hilfen" es erzielt wird???
                    Die Zuschauerzahlen bei der EM in Windsor könnten dafür ein erstes Indiz sein. Der einzige ausverkaufte Teil der EM war die Dressur-Kür

                    Man könnte spekulieren (!!), da ja Totilas in Hickstead schon zu sehen war, dass das evtl. die Verkaufs-Zahlen erhöht hat.

                    Und klar findet Otto-Normal-Zuschauer Spektakuläres interessanter .... aber anscheinend nicht nur die Zuschauer, denn auch schon die Notengebung für AvG die letzten Jahre hat doch gezeigt, dass auch die Richter in diese Richtung gehen.

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                    • frau holle reloaded
                      • 19.02.2007
                      • 773

                      #90
                      Marionetten-Passagen
                      „Bei uns macht das jedes kleine Dressurmädchen“ – die Arbeit mit Schuhen ist in den Niederlanden gang und gäbe. Dem Pferd werden beim Longieren oder Reiten Lederschlaufen um die Füße geschnallt, an denen auf Höhe des Ballens ein großer Ring befestigt ist. Von diesem Ring führt eine Lederschnur durch eine Schlaufe am Gurt zwischen den Vorderbeinen des Pferdes in die Hand des Longierenden. Winkelt das Pferd beim Traben den Oberarm an, wird an dem Band gezogen.


                      ...hat da noch jemand das bild dazu? das gab`schon mal im forum,ich kann`s aber partout nicht finden...
                      Avatar: `cavalleria` von cavallieri xx aus der dekadenz von de niro-argentan

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                      • monti
                        • 13.10.2003
                        • 11746

                        #91
                        @Schandor
                        @Lilly go Lucky
                        @Warree
                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                        • philli
                          • 02.09.2004
                          • 531

                          #92
                          Zitat von Warree Beitrag anzeigen
                          Ich weiß nicht, ob es irgendwo ein Video gibt, in dem Sterntaler in der Trabverstärkung zu sehen ist, der hat für mich den schönsten "echten" Starken Trab gezeigt.
                          Danke für den Hinweis!
                          Ja gibt es:

                          Schööööööööööön

                          Kommentar


                          • #93
                            Marionetten-Passagen
                            ...hat da noch jemand das bild dazu? das gab`schon mal im forum,ich kann`s aber partout nicht finden..
                            Ich kann leider auch kein Bild dieser Vorrichtung finden,bin aber auch nicht der Fachmann für so etwas. Hat jemand ein Bild vom Marionettentheater?

                            Kommentar


                            • #94
                              Zitat von Ferdinand Beitrag anzeigen
                              Möchte hier aber noch gerne in Erinnerung rufen das auch früher schon sehr junge Pferde im GP unterwegs waren :

                              zB hat Ahlerich als 7j. 1978 in Aachen bereits seine 5.GP gewonnen!

                              Oder Adular,fünfjährig GP-fertig (von Lörke ausgebildet von Heinz Pollay geritten) lief sechsjährig 1952 bei den OLympischen Spielen in Helsinki auf den 7.PLatz in der Einzelwertung und holte mit der Mannschaft den 3.Platz für Deutschland!

                              Auch Afrika mit Baroness Ida von Nagel im selben Team in Helsinki dabei,mit sieben Jahren!

                              Granat lief siebenjährig 1972 seinen ersten GP - bei den Olympischen Spielen in München und kam auf den 15.Platz.

                              Es gab also schon immer Ausnahmepferde die früh in den Sport kamen.Ich finde das nicht "per se" verwerflich.

                              Leider kann man sich heute kaum mehr eine Geschichte wie die von Armagnac vorstellen, der erst durch Verkauf als 12 jähriges S-Pferd, in die hohen Weihen des GP hineinschnupperte und als 15-jähriger seinen ersten GP-Sieg feierte,dann in München 1972 bei den Olympischen Spielen siebenter im Special und sechster im GP wurde.
                              Ausnahmepferde mag es geben, allerdings wirst Du mir wohl zustimmen müssen, wenn ich sage, daß
                              - ein FÜNFjähriges Pferd auf GP-Niveau wohl kaum altersgerecht ausgebildet wurde (egal, wer das wann getan - oder sollte ich lieber sagen: verbrochen? - hat)
                              - das auch bei einem Siebenjährigen noch sehr fraglich ist
                              - das mit den Ausnahmepferden eigentlich alles Augenwischerei ist, denn die letzten Wachstumsfugen schließen sich im Axis (man beachte: im Axis! Halswirbelsäule - ein Bereich, der bei "round and deep" ganz besonders beansprucht - oder sollte man sagen: überstrapaziert? - wird und auch bei "ganz normaler" Aufrichtung einer recht großen Belastung ausgesetzt wird, erst am Ende des 5. Lebensjahres. Auch bei "Ausnahmepferden". Was frühes, intensives Training an dieser Stelle bewirken kann, mag sich jeder selbst beantworten.
                              - es sein mag, daß es Leistungsturner gab und gibt, die mit 14 Weltstars auf ihrem Gebiet waren und trotzdem mit 30 noch einigermaßen heile Gelenke haben. Sie repräsentieren allerdings eine absolute Minderheit, da die allermeisten ihrer Kollegen/innen, die eine solche Leistung erbracht haben oder es zumindest versucht haben, in dem Alter Dauerkunden beim Orthopäden sind.

                              Erstrebenswert ist das insofern also nicht, da man die Kollateralschäden nicht übersehen sollte. Selbst wenn DAS EINE eine solche Kanone sein sollte, gehen auf der Suche nach ihm mindestens 10 andere an Überforderung körperlich oder psychisch kaputt. Die US-amerikanische Showindustrie ist ein gutes Beispiel dafür. Pferde als Wegwerfartikel. Klar gibt's auch welche, die "halten" länger, aber das Gros geht recht früh in die Wurst.

                              A propos US... ich habe gesucht, aber die große Menge an "Training Equipment", das ich noch vor wenigen Jahren problemlos finden konnte, ist verschwunden. Aus den öffentlichen Webshops jedenfalls. Man findet noch so Zeug wie Twisted Wire Bits mit ordentlichen Anzügen und extra dünnem Bändsel über die Nase oder den Barnes Trainer, aber all die anderen Bondage-Utensilien sind weg. Warum auch immer, vielleicht gibt's hier ja jemand, der die aktuelle Entwicklung in der amerikanischen Showszene kennt und das erklären kann?

                              Zitat von Schandor Beitrag anzeigen
                              Zieht das Pferd bei dem nächsten Weltrekord die Forderfußwurzelgelenke bis auf Ohrhöhe?
                              *feinesGrinsenaufsetz* Ist doch gar kein Problem, Du mußt es nur tief genug einstellen...
                              Zuletzt geändert von Gast; 01.09.2009, 11:07.

                              Kommentar

                              • BlackWhite
                                • 26.11.2004
                                • 567

                                #95
                                Ich frage mich schon länger, wie die das machen. Nur mit den Schuhen??? Natürlich ist es jedenfalls nicht, davon bin ich fest überzeugt. Und das Spnaischer Trab jetzt mit Wertnoten von 90% belohnt wird, kann man schon nicht mehr als Sauerei bezeichnen, da fehlen mir die Worte.

                                Dass die diversen Hilfsmittel ind den USA weg sind, hat damit zu tun, dass die Schützer der Gagnpferde hier große Erfolge im Kampf gegen die dortigen Trainingsmethoden haben. Wer mag, kann mal abuse gaited horses googeln. Dort findet man so einiges, was hilft einen Trab hinzukriegen, bei dem die Vorderbeine bis zu den Ohren gezogen werden. Da ja die Holländer auch was vom Gangpferdetraining verstehen, gibt es vielleicht Anleihen beim Training....

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                                • Timo
                                  Gesperrt
                                  • 01.04.2008
                                  • 2158

                                  #96
                                  ich habe mal eine Abhandlung von einem renomierten Tierazt gelesen die besagte das überdimensioniertes Gangpotential von Schmerzen im Rücken herrühren können um sich dieser zu entziehen. Manche Verkaufsgenies schmücken ihre Verkaufsangebote auch mit Worten wie "abnormale" Bewegungen . Das trifft den Punkt

                                  Kommentar

                                  • monti
                                    • 13.10.2003
                                    • 11746

                                    #97
                                    @DieRatte
                                    ein 7jähriges Pferd im Nürnberger Burgpokal - gut vorbereitet ist ok.....

                                    ein guter Ausbilder "übt" nicht bis zum Erbrechen - bis die Pferde buchstäblich den Geist aufgegeben haben.....so wie man es auch oft in den unteren Klassen sieht ......

                                    ein guter Ausbilder hilft dem Pferd wo er kann und ein gut veranlagtes Pferd kann auch mal 5jährig spielerisch anpiaffieren in halben Tritten.....danach Schritt - braav und Zügel lang....

                                    das Schlimme ist dieses endlose Lektionen üben und Runden drehen....und diese Metzelei zwischen Schenkel und Hand....das bringt die Pferde zur Verzweiflung und sie können nichts mehr aufnehmen - nur noch mechanisch reagieren...
                                    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                                    • Ninjask
                                      • 02.09.2008
                                      • 173

                                      #98
                                      Wie sieht es mit der Qualifikation der Richter aus?

                                      Bleibt man S-Richter, wenn man einmal diese Stufe erreicht hat oder muss man in bestimmten Abständen z. B. theoretische Prüfungen ablegen oder an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen?

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                                      • BlackWhite
                                        • 26.11.2004
                                        • 567

                                        #99
                                        Zitat von Lilly go lucky Beitrag anzeigen

                                        Und zur Klarstellung: Für mich ist das kein Dtl. gegen Holl.!!! Wenn derartige Trainingsmethoden in Holland angewendet werden (dürfen) bin ich davon überzeugt, dass diese auch hier bekannt sind und möglicherweise angewendet werden (dürfen).

                                        Aber auch das gehört eigentlich in die Irrwege.
                                        Ich habs mal wieder hierher...

                                        Ich sehe das auch nicht D gegen H. Ob das nun legal ist was die machen oder nicht, oder on sie was machen weiss ich nicht. Allerdings bin ich fest davon überzeugt, wenn jemand aus D wüsste was die machen, würde es der eine oder andere auch tun, um Erfolg zu haben.

                                        Fakt ist mal, dass nur die Holländer Pferde haben, die so unnatürlich im Vorderbein gehen, piaffieren, passagieren, traben und so weiter. Und auch nicht alle Holländer, sondern nur ein "ausgesuchter Kreis". Totilas war vor drei Jahren noch ein "normales" Pferd mit viel Bewegungspotential usw. Jetzt ist er eine Dressurmaschine mit abnormer Kraftentfaltung und Elastizität, aber frei von natürlichen Grundgangarten, das Gangmuster ist völlig verändert. Vielleicht hat irgendein Biomechaniker rausgekriegt, was man machen muss, um sie so elastisch zu kriegen. Und wo kommt die Kraft her, wieso kann Totilas eine derartige Pi/Pa/MT/Pa/Pi usw. Tour durchstehen. Sicher nicht, weil der schonend aufgebaut wurde und zweimal die Woche im Gelände bummeln darf....

                                        Für den Dressursport hoffe ich inständig, dass Totilas das nachgesagte Jahrhunderttalent ist! Nämlich das Talent, dass so unvorstellbar auf die Trainingsmethoden angesprungen ist, dass sein Bewegungsablauf auch den letzten Idioten davon überzeugen kann, dass das nicht normal ist und auch der anfängt Fragen zu stellen. Ich hoffe, dass dieses Pferd das Pferd sein wird, dass das holländische Fass endlich zum Überlaufen bringen wird und alles ans Licht kommt. Ich hoffe, dass das Produkt Totilas seine Kinder fressen wird!

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                                        • Timo
                                          Gesperrt
                                          • 01.04.2008
                                          • 2158

                                          Kommentar

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