Irrwege in der Reiterei?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Freunde,was bedeutet das wohl?
    Zitat: Carlo
    Zitat:
    Dass ich meine Tabletten wieder vergessen habe,hat er ja schon gemerkt.

    Ich liebe dieses Forum,man kann sich so koestlich erheitern !

    Kommentar

    • bella
      • 22.02.2008
      • 918

      Zitat von Schandor Beitrag anzeigen
      Ich mich auch nicht.

      Entscheidend ist für mich,dass ein Reiter sein Pferd so vorstellt:
      Wie er das macht ist mir völlig egal.

      Und wenn jetzt mit Rollkur und Marionettentheater die Pferde freiwillig ,durchlässig,locker über den Rücken gehend präsentiert würden,wäre ich auch damit zufrieden.

      Also mir wäre das ehrlichgesagt nicht egal ! Denn abgesehen davon, dass dies unmöglich ist, leiden die Pferde doch unter diesen ganzen Methoden.

      Ich dachte, dies sei der Grund, warum diese Diskussion überhaupt zu Stande gekommen ist. Ich zitiere dich nochmal, Schandor "Darf man mit den Pferden alles machen ???"


      Wie Co-Fan ja auch schon gesagt hat, ist nicht jeder, der "KLASSISCH" für sich beansprucht automatisch ein guter Reiter.
      Und auch hier gibt es ja nicht nur schwarz und weiß.
      Aber trotzdem finde ich, dass jemandem, der die Rollkur und andere Methoden überhaupt zu seinem Nutzen (??) verwendet - egal ob über lang oder kurz - generell das Stopp - Schild gezeigt werden sollte.
      Das ist nicht pferdegerecht und wird es auch nicht werden.

      Nun möchte ich noch Gustav Steinbrecht aus dem Buch "Gymnasium des Pferdes" zitieren:
      Von den Hilfen:
      Unter Hilfen versteht man die Einwirkung des Reiters auf sein Pferd, durch welche er demselben seinen Willen zu erkennen gibt. Es ist also gleichsam die Sprache, durch welche er sich mit seinem Pferd verständigt. Der Gehorsam des Pferdes gegen die Hilfen ist das Resultat der Furcht, die es vor den Schmerzen hat, welche ihm der Reiter im Falle des Ungehorsams durch seine Strafen bereiten würde. Indem es vor dem Sporn flieht, nimmt es auch den leisesten, kaum sichtbaren Druck de Schenkels die künstlichsten Stellungen und Biegungen seines Körpers an, und folgt dem feinsten Druck eines Fingers der Reiterhand willig in den schwierigsten Wendungen, weil es den beim Ungehorsam eintretenden schmerzhaften Druck des Gebisses fürchtet. Je nach dem Grade ihrer Stärke unterscheiden wir nun feinere und stärkere Hilfen; steigern sich aber diese Einwirkungen bis zur Erzeugung von Schmerz, so hören sie auf, Hilfen zu sein und werden zu Strafen. Es ist fast unglaublich, welchen Grad von Empfänglichkeit das vollkommen durchgebildete Pferd für seine Hilfen erhält, so daß es dem Uneingeweihten wunderbar erscheinen muß,wenn er ein solches Pferd unter seinem geschickten Reiter mit der größten Energie und Präzision arbeiten sieht, ohne irgendeine wahrnehmbare Hilfe von Letzterem; als ob das Tier seine Gedanken erraten könnte ......
      Und weiterhin (zu den Sporen):

      Der Sporn kann vom Reiter in sehr verschiedenartiger Weise angewendet werden, .... Der Spornstoß ist die stärkste und nachdrücklichste Wirkung mit dem Sporn. Er verursacht dem Pferde aufenblicklichen heftigen Schmerz und erregt außerdem durch die Verletzung der Haut Entzündung und Anschwellung der getroffenen Teile, wodurch die Empfindsamkeit derselben auf längere Zeit gesteigert wird ....
      (Es wird weiter erklärt, wie der Spornstoß genau anzuwenden ist und welche Folgen er hat.)

      Kommentar


      • Denn abgesehen davon, dass dies unmöglich ist,
        Eben, es ist rein hypothetisch. Mit Rollkur und Marionettentheater kommt man nicht dahin:
        freiwillige Mitarbeit des Pferdes und ein Muskeltraining, das das Pferd in die Lage versetzt, das Gewicht des Reiters in allen Lektionen ohne Schaden an Leib und Seele ein Leben lang tragen zu können.

        Kommentar


        • Zitat von bella Beitrag anzeigen
          Also mir wäre das ehrlichgesagt nicht egal ! Denn abgesehen davon, dass dies unmöglich ist, leiden die Pferde doch unter diesen ganzen Methoden.

          Ich dachte, dies sei der Grund, warum diese Diskussion überhaupt zu Stande gekommen ist. Ich zitiere dich nochmal, Schandor "Darf man mit den Pferden alles machen ???"


          Wie Co-Fan ja auch schon gesagt hat, ist nicht jeder, der "KLASSISCH" für sich beansprucht automatisch ein guter Reiter.
          Und auch hier gibt es ja nicht nur schwarz und weiß.
          Aber trotzdem finde ich, dass jemandem, der die Rollkur und andere Methoden überhaupt zu seinem Nutzen (??) verwendet - egal ob über lang oder kurz - generell das Stopp - Schild gezeigt werden sollte.
          Das ist nicht pferdegerecht und wird es auch nicht werden.

          Nun möchte ich noch Gustav Steinbrecht aus dem Buch "Gymnasium des Pferdes" zitieren:


          Und weiterhin (zu den Sporen): Der Sporn kann vom Reiter in sehr verschiedenartiger Weise angewendet werden, .... Der Spornstoß ist die stärkste und nachdrücklichste Wirkung mit dem Sporn. Er verursacht dem Pferde aufenblicklichen heftigen Schmerz und erregt außerdem durch die Verletzung der Haut Entzündung und Anschwellung der getroffenen Teile, wodurch die Empfindsamkeit derselben auf längere Zeit gesteigert wird ..


          (Es wird weiter erklärt, wie der Spornstoß genau anzuwenden ist und welche Folgen er hat.)

          Das verstehe ich nicht ganz bella?

          Hast Du diese Sporen-Zitate von Steinbrecht nun als positive Aussage zitiert,oder ihn angeprangert ?
          Wuerde mich freuen eine Erklaerung zu bekommen1

          Gruss,

          carlo

          Kommentar

          • bella
            • 22.02.2008
            • 918

            Nein, direkt positiv finde ich das auf keinen Fall.

            Ich habe mich nur bezüglich der Aussage dass nicht alles was klassisch auch toll ist daran erinnert, weil es mir in so lebhafter Erinnerung geblieben ist, denn als ich es gelesen habe, war ich erstmal etwas schockiert.

            Anprangern möchte ich überhaupt niemanden, schon gar keinen Gustav Steinbrecht.

            Es hat mich nur zum Nachdenken gebracht, ob das von Nöten ist (Ich bin der Ansicht, dass es das nicht ist, aber ich reite bei weitem noch keinen Grand Prix und habe mein Pferd auch nicht an unsichtbaren Hilfen) und ob alle klassischen Ausbilder dies so nutzen, bzw. das unter klassischer Reiterei verstanden wird.

            Ich denke, dass auch nicht alle alten Meister einer Meinung waren, aber die Selbstverständlichkeit und die Genauigkeit mit der Steinbrecht es beschreibt haben mich überrumpelt.

            Auch sagte mal jemand, dass es komisch sei, dass die alten und "gut ausgebildeten" Pferde heute stärkerer Hilfen bedürfen, als die Jungen, noch unverdorbenen.

            Nun, komisch finde ich es nicht - es ist nur selbstverständlich, wenn man sich das Gezerre im Maul und die anstehenden Kandarren mit teilweise bis zu 90 % - Winkelung ansieht.

            Bloß ist der Weg zu den unsichtbaren Hilfen ja nach Steinbrecht über die Strafe und den Schmerz, "die Furcht" zu gehen, was mir auch nicht behagt.

            Genau dies findet sich aber meiner Meinung nach auch sehr häufig in der Barockreiterei. Die Pferde werden in der Ausbildung zum Teil wahnsinng hart angepackt. (Nur in Erninnerung an eine Aussage, dass Barockreiter die Feinsten sind)

            Ich sage ja auch nicht, dass Strafe manchmal nicht angemessen ist oder dass sie bis zu einem bestimmten Maße dem Pferd nicht schadet, aber auch in Gefahr als Wendy - Tante abgestempelt zu werden, möchte ich meinem Pferd nicht gleich die Sporn in die Seite stoßen, weil es nicht sofort vorwärts geht.
            Wie gesagt finde ich es z.B. nicht allzu schlimm, seinem Pferd ein paar Mal mit der Gerte auf den Hintern zu hauen, wenn es einen absolut absichtlich und grundlos -nur aus Spaß so an der Freud- runterbuckelt und nicht aufhört, bis man auch wirklich im Sand liegt.


            Ich sehe die komplette Angelegenheit und die momentane Situation als Zwiespalt, in dem man leicht verführt ist, Dinge zu glauben, die nicht wahr sind und in welchem man sich genauso leicht in die Nesseln setzen kann.
            Ich finde es ist ein Problem, sich seine eigene Meinung zu bilden.
            Man muss sehr genau bescheid wissen und sich sehr genau informieren. Und wenn man eben das Pech hat, noch nie die höchsten Weihen der Dressur erlebt zu haben, so muss man eben versuchen, ein gutes Mittel zu finden, bis man selbst genug Erfahrung hat, um das alles Einschätzen zu können.


            P.S. okay, Schandor, habe dich missverstanden. Sorry !

            Kommentar


            • Zitat von bella Beitrag anzeigen
              Nein, direkt positiv finde ich das auf keinen Fall.

              Ich habe mich nur bezüglich der Aussage dass nicht alles was klassisch auch toll ist daran erinnert, weil es mir in so lebhafter Erinnerung geblieben ist, denn als ich es gelesen habe, war ich erstmal etwas schockiert.

              Anprangern möchte ich überhaupt niemanden, schon gar keinen Gustav Steinbrecht.

              Es hat mich nur zum Nachdenken gebracht, ob das von Nöten ist (Ich bin der Ansicht, dass es das nicht ist, aber ich reite bei weitem noch keinen Grand Prix und habe mein Pferd auch nicht an unsichtbaren Hilfen) und ob alle klassischen Ausbilder dies so nutzen, bzw. das unter klassischer Reiterei verstanden wird.

              Ich denke, dass auch nicht alle alten Meister einer Meinung waren, aber die Selbstverständlichkeit und die Genauigkeit mit der Steinbrecht es beschreibt haben mich überrumpelt.

              Auch sagte mal jemand, dass es komisch sei, dass die alten und "gut ausgebildeten" Pferde heute stärkerer Hilfen bedürfen, als die Jungen, noch unverdorbenen.

              Nun, komisch finde ich es nicht - es ist nur selbstverständlich, wenn man sich das Gezerre im Maul und die anstehenden Kandarren mit teilweise bis zu 90 % - Winkelung ansieht.

              Bloß ist der Weg zu den unsichtbaren Hilfen ja nach Steinbrecht über die Strafe und den Schmerz, "die Furcht" zu gehen, was mir auch nicht behagt.

              Genau dies findet sich aber meiner Meinung nach auch sehr häufig in der Barockreiterei. Die Pferde werden in der Ausbildung zum Teil wahnsinng hart angepackt. (Nur in Erninnerung an eine Aussage, dass Barockreiter die Feinsten sind)

              Ich sage ja auch nicht, dass Strafe manchmal nicht angemessen ist oder dass sie bis zu einem bestimmten Maße dem Pferd nicht schadet, aber auch in Gefahr als Wendy - Tante abgestempelt zu werden, möchte ich meinem Pferd nicht gleich die Sporn in die Seite stoßen, weil es nicht sofort vorwärts geht.
              Wie gesagt finde ich es z.B. nicht allzu schlimm, seinem Pferd ein paar Mal mit der Gerte auf den Hintern zu hauen, wenn es einen absolut absichtlich und grundlos -nur aus Spaß so an der Freud- runterbuckelt und nicht aufhört, bis man auch wirklich im Sand liegt.


              Ich sehe die komplette Angelegenheit und die momentane Situation als Zwiespalt, in dem man leicht verführt ist, Dinge zu glauben, die nicht wahr sind und in welchem man sich genauso leicht in die Nesseln setzen kann.
              Ich finde es ist ein Problem, sich seine eigene Meinung zu bilden.
              Man muss sehr genau bescheid wissen und sich sehr genau informieren. Und wenn man eben das Pech hat, noch nie die höchsten Weihen der Dressur erlebt zu haben, so muss man eben versuchen, ein gutes Mittel zu finden, bis man selbst genug Erfahrung hat, um das alles Einschätzen zu können.


              P.S. okay, Schandor, habe dich missverstanden. Sorry !
              Vielen Dank fuer Deine Erklaerungen!!!!
              Das finde ich eine ehrliche Erklaerung,wo ich den Versuch spueren kann die Wahrheit zu finden,die letztlich wohl keiner findet.
              Dem kann ich mich ohne weiteres anschliessen.
              Bin froh,dass ich nachgefragt habe,haette fast den gleichen Fehler gemacht,den ich hier verurteile,naemlich von meiner ersten Interpretation Deines Beitrags auszugehen
              Gruss,

              carlo

              Kommentar

              Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

              Einklappen

              Themen Statistiken Letzter Beitrag
              Erstellt von Linu, 20.02.2025, 09:36
              154 Antworten
              8.243 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag TrakehnerSpringblut  
              Erstellt von hufschlag, 30.05.2023, 16:39
              50 Antworten
              2.058 Hits
              1 Likes
              Letzter Beitrag hufschlag
              von hufschlag
               
              Erstellt von Titania, 29.05.2025, 08:58
              26 Antworten
              1.080 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag hufschlag
              von hufschlag
               
              Erstellt von Sabine2005, 13.01.2025, 09:51
              3 Antworten
              869 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag Ramzes
              von Ramzes
               
              Erstellt von Limette, 16.12.2024, 10:07
              31 Antworten
              1.410 Hits
              0 Likes
              Letzter Beitrag JessiCola
              von JessiCola
               
              Lädt...
              X