Reiten ist Wille ins Weite,ins Unendliche. R.Binding

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  • Hier beginnt es also schon,was viele Reiter nicht sehen koennen und nicht verstehen:

    Wenn ich eine ganz leichte Zuegelfuehrung habe ,mein Arm ,ganz besonders das Ellbogen-Gelenk nicht stabilisiere - koennte auch sagen: nicht blockiere - und die Laenge des Zuegels ,wie bei den meisten Dressur(Turnier)-Reitern heute soviel kuerzer habe ,als man es von den Alten Meistern oft sieht,dann kann ich nur dann den Arm in der ausgestreckten Haltung "unsichtbar" anspannen ,wenn das Pferd diesem leichteren Druck auch sofort nachkommt.

    Ist dies nicht der Fall,dann muss der Reiter den Arm zuruecknehmen - er/sie zieht - um mehr Druck ausueben zu koennen.
    Dann sieht also jeder,der Arm ging zurueck: der hat jetzt einen starken/staerkeren Druck auf die Lade wirken lassen.

    Wie sieht das nun bei Nuno Oliveira aus - das kann ICH hier nicht genau sagen und auch sonst NIEMAND !

    Aber 2 Dinge sind sicher : man kann NICHT behaupten ,dass er da leicht mit der Hand ist und :

    an der Reaktion des Pferdes kann man immer wieder sehen,dass es mehrmals dagegen geht,was den Rueckschluss zulaesst,dass er da nicht leicht mit dem Arm bzw der Hand in den Momenten war - aber danach ,als das Pferd nachgab.

    Was will ich nun damit sagen.

    Der Reiter mit dem kuerzeren Zuegel - wie es heute ueblich ist - wird auch der staerkeren Zuegel-Einwirkung von Zuschauern bezichtigt werden,die es NICHT sehen wuerden,bei einer Arm-Haltung wie sie Nuno Oliveira hier demonstriert.
    Zuletzt geändert von Gast; 28.04.2014, 16:13.

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    • Hier ist es nun einmal wichtig den Unterschied zu erklaeren zwischen:

      ziehen und stabilisieren (durchhalten,parieren) - ich spreche hier nun absolut nur von dem,was der Arm dabei tut - also nicht ueber die anderen Hilfen :

      Die beste Art es zu beschreiben ist an Hand dieses Beispiels:

      Ziehe ich am Zuegel ,dann wuerde mein Arm ,bei starkem Zug mein ganzer Oberkoerper "zurueckfliegen",wenn in diesem Moment der Zuegel reissen wuerde.

      Stabilisiere ich aber den Arm, stelle ihn also durch die agonistisch und ant-agonistisch wirkenden Muskeln fest,wuerde er auch auf seinem Platz bleiben,wenn der Zuegel risse !

      Will ich es staerker ausdruecken ,kann ich auch sagen ,ich blockiere den Arm - als positive : durch-haltende Zuegel-Hilfe !
      Zuletzt geändert von Gast; 28.04.2014, 16:23.

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      • Ziehen meint also eine Bewegung : die Hand - natuerlich durch den Arm - wird irgendwohin "gezogen" bewegt,zum Bauch,zur Huefte etc.

        Stabilisieren - Durchhalten - Parieren etc - hat KEINE Bewegung,der Arm/Hand bleibt auf der Stelle.

        Ziehen KANN - muss natuerlich nicht - also ohne weiteres bedeuten:

        dass weniger Druck auf's Pferdemaul ausgeuebt wird als richtig zu parieren oder durchzuhalten .


        Nochmals anders formuliert: oft meint der Reitlehrer NICHT,wenn er sagt der Schueler solle nicht wieder am Zuegel ziehen :

        UEBE WENIGER DRUCK AUF DIE LADE AUS - sondern :

        UEBE DEN DRUCK DURCH EIN STABILISIEREN AUS .

        Deswegen wundert sich auch oft der aufmerksame Schueler,wenn der Lehrer dann sagt :

        "Ja ,jetzt was gut,haste gemerkt wie er jetzt zurueckkam ." Denn der Druck in seiner Hand war staerker manchmal weitaus staerker als zuvor .
        Wenn er noch aufmerksamer wird,wird er natuerlich verstehen,warum es besser war:

        Weil es ANDERS war ,der Arm bewegte sich nicht,der Arm stand still,waehrend das Pferd dagegen ging und lernte dadurch sofort : DA GEBE ICH (Pferd)besser gleich nach,dann fuehlt es sich besser an.


        DAS GENAU SEHEN WIR IMMER WIEDER BEI DEM SCHIMMEL !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
        Zuletzt geändert von Gast; 28.04.2014, 16:42.

        Kommentar


        • z.B. bei 0.26/0.27 am rechten ,aeusseren Zuegel.

          Kommentar


          • Oh mein gott zum ersten mal verstehe ich was und kanns auf dem video erkennen

            Du bist gar nicht so.... Wie ich dachte

            Mehr carlo

            Kommentar

            • marquisa
              • 08.02.2006
              • 3410

              Tja,Stabilität in der aufgerichteten Oberkörperpositur ohne mittels Bauchmuskelspannung "festgestelltem Kreuz",einfach aus einem satten Dreipunkt Balancesitz heißt das Zauberwort.
              Dann reduziert sich auch automatisch diese unsägliche Zuppelei am Zügel.

              Kommentar


              • @ wiha

                du bist schon so'n Gewaechs - da hatte Jian letzt Nacht doch recht !

                Kommentar


                • Und bei dem Kreuz das Oliveira hat,nehme man mal nicht an,dass wenn er den Arm stehen laesst,das waere : zaghaft !!!!

                  Sein Oberkoerper hat - genau so war es auch bei Willi Schultheis - eine unglaublich Stabilitaet,er nennt es in seinen Buechern:

                  " Mit den Hueften kontrolliert der Reiter das Pferd ."

                  Meint nichts anderes als Schultheis's " Mit dem Kreuz das Pferd kontrollieren und dabei immer versuchen : 9:1 zu reiten: 9 Teile SITZ - 1Teil : HAND ;und der Sitz ist : 85% Kreuz und 15% Bein! "

                  Kommentar


                  • Das Pferd zeigt natuerlich immer wieder Tendenz zum Pass ,auch das weist wiederum daraufhin,dass die Zugelhilfe des oefteren durchhaltend ist - ich will das aber nicht als Kritik meinerseits gesehen haben wollen - es ist einfach eine Tatsache,die eine Gruppe Reiter : nicht sehen will !

                    Kommentar


                    • Die Kandarre "strotzt" immer wieder ,am Ende reitet er ja auf "blanke" Kandarre und auch da sperrt sich das pferd haeufig.
                      Besonders bei 7:20 und folgend sieht man sehr gut die vorwiegend " durchhaltende" Zuegel-Hilfe ,da sogar im Galopp,das heisst die Hand gibt dann ueberhaupt nicht nach,das Pferd bekommt in jedem Galopp-Sprung in dem Moment einen starken Druck auf's Maul,indem der Reiter einsitzt.

                      Kommentar


                      • Waehrend im SCHRITT der Arm im Ellenbogen mitgehen muss - WENN - ich mit der Hand passiv mitgehen will,weil das Pferd den Hals von der Bio-Mechanik des Schritt-Gehens her ,eben seinen Hals bewegt - so ist es im Galopp mehr die Bewegung des Oberkoerpers des Reiters,die es verlangt,dass der Ellbogen in dem Moment vorgeht,indem der Oberkoerper zurueckgeht - wiederum: WENN ich mit der Hand nur mitgehen will.

                        Also - laesst ein Reiter seinen Arm im Galopp an der Seite unbewegt - manche Laien sind ganz begeistert: "Schau mal Reiter xyz hat ganz ruhige Haende !" - dann bekommt das Pferd in jedem Galoppsprung rhythmisch Druck auf's Maul - manche reden von einer Parade!

                        Das haengt aber davon ab,ob ich eine geben moechte - oder nicht faehig bin es anders zu machen.
                        Zuletzt geändert von Gast; 28.04.2014, 17:48.

                        Kommentar


                        • Es gibt natuerlich noch eine Moeglichkeit - die des weitausgebildeten und durchlaessigen Pferdes:

                          Das Pferd stellt sich so weich im Genick ein,dass es so zusagen dem Druck der still-gestellten Reiterhand im Takt zuvor kommt,also so im Genick nachgibt,dass es nicht zu einer Erhoehung des Drucks kommt.

                          Das geht aber nur bei ganz versammelten Pferden,weil es in den freieren Gaengen andernfalls dazu kommen wuerde,dass sie - gaeben sie ebenfalls nach - immer wieder hinter die Senkrechte kaemen - und die modernen "Haelse " dann sehr leicht bald auch hinter den Zuegel kaemen.

                          Der groesste Witz ist es natuerlich,wenn mir ein Schueler erzaehlt,dass er besondere Probleme im Galopp habe,dass ihm - wie von Richtern attestiert - sein Pferd immer zu eng kaeme,wenn dann also dieser Reiter gar nicht faehig ist im Galopp rhythmisch im richtigen Augenblick im Ellbogen mitgehen zu koennen.
                          Zuletzt geändert von Gast; 28.04.2014, 18:00.

                          Kommentar


                          • Zurueck zum Video!

                            Oliveira fuehrt natuerlich NICHT all die Seitengaenge aus - um Seitengaenge zu ueben,sondern:

                            Um ans Pferd "ranzukommen" - dass durch die Zusammenwirkung der Hilfen allmaehlich das Pferd auf die Hilfen eine Antwort - hauptsaechlich im Rumpf ,z.B. der Bauchmuskulatur - zeigt und sich in seiner gesamten Art und Weise wie es sich gebraucht - dass es zB aus dem Widerrist "waechst " ,den Ruecken "hoch bringt" - jeder erfahrene Trainer/Lehrer hat da seine eigene Vorliebe fuer die Wahl der Bezeichnungen.

                            Man kann das erste Resultat schoen bei : 3:04 folgend und dann noch besser bei :3:53 sehen!

                            Da hat er dann das Pferd so in den Reaktionen,dass er bereits spuert,wenn er jetzt die Hilfen zum An-Piaffieren geben wird,wird das Pferd antworten koennen .
                            Zuletzt geändert von Gast; 28.04.2014, 18:19.

                            Kommentar


                            • Muss mich jetzt fuer's Reiten und Unterrichten fertig machen - mehr heute Nacht oder morgen.

                              Gruss,

                              carlo

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                              • lusitanoa
                                • 26.10.2012
                                • 347

                                Nuno Oliveira:
                                MAIN FIX - das Pferd lernt, im Unterkiefer nachzugeben.
                                Der Sitz des Reiters ist die Grundlage für eine erfolgreiche "main fix".

                                Geht es dir darum?

                                Kommentar


                                • Nicht nur das - und weniger im Unterkiefer als im Genick, aber auch wiederum nicht nur ,da sondern - ich habe ja geschrieben,vor allem im Rumpf ,aber auch nicht nur da ,sondern auch in der Hinterhand ,der Vorhand - im ganzen Pferd !

                                  Die Dressur ist eben nicht so einfach - auch wenn so auch ein Reitmeister sein Buch betitelt hat !

                                  Ausserdem ist ein stabilisierte Arm - wie ich oben geschrieben habe - nur aus einem stabilen Sitz heraus moeglich .
                                  Wenn der Arm nur stabil - durchhaltend - ist,der "Stamm" der Oberkoerper - im alten Begriff : das Kreuz - aber nicht,dann findet das Pferd eben die "schwache " stelle dort.

                                  Und anstatt ueberzeugt zu sein,dass dagegen-gehen nichts bringt,wird es das Pferd halt das naechste Mal noch staerker versuchen.

                                  Der Reiter muss aber wissen,wann die Ausbildung weitgenug fortgeschritten ist,dass man eine durch-haltende Hilfe ueberhaupt befuerworten kann.

                                  Denn zum falschen Moment ist die beste Technik (Hilfe) fehl am Platz.

                                  Kommentar


                                  • Ich finde es immer interessant ,wie Meister die von einer Trainings-Methode herkommen,das als falsch kritisieren,was der andere Meister von seiner Methode fuer richtig erachtet.

                                    Auch wirkliche Meister koennen oft nicht verstehen,dass sie selbst nach anderen Kriterien suchen,als der andere Meister.

                                    Kommentar

                                    • Lacona
                                      • 04.01.2012
                                      • 87

                                      Wenn ich mich richtig erinnere - es ist schon einige Zeit her, daß ich das alles gelesen habe - haben die alten Herren nicht nur mit den Seitengängen im Schritt gelöst, sondern auch in der Piaff oder durch Gewichtsverlagerungen im Halten. Daß vorher aufgewärmt wurde, davon ging ich immer aus...

                                      Ich kann das Video nicht so ansehen, als hätte ich kein Hintergrundwissen. Für mich ist es ein Paradebeispiel dafür, daß leichtes Reiten durch präzise, zeitgenaue und in der Intensität angepaßte Kommunikation entsteht. Mit "unkontrollierter Waschlappen-Einwirkung" wird ein Pferd nicht fein reagieren lernen.

                                      Kommentar


                                      • Das bringt mich zu meiner Einfuehrung zurueck.

                                        Die Art zu gehen,die heute ueber die FEI als gewuenscht definiert wird - und nocheinmal: ich rede nicht von den Auswuechsen - also wie z.B. ein : VALEGRO - geht ,so wuerde ein Pferd mit der Ausbildung von Nuno Oliveira - NICHT gehen.

                                        Ob man nun das eine oder andere sehen will,das ist ein ganz anderes Thema !

                                        Kommentar


                                        • Nein - davon - aufgewaermt zu haben - kann man aber bei den alten Meistern genau nicht ausgehen !
                                          Zuletzt geändert von Gast; 29.04.2014, 01:08.

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