Ü30 und noch immer kein Kind?

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  • Calippo
    • 24.06.2007
    • 583

    #81
    Ihr habt ja alle Recht! Mir macht diese Situation, die derzeit in Deutschland herrscht, auch Angst. Allein, wenn ich bedenke, wie viel (eher wie wenig) Rente mein Mann und ich einmal nach 45 Berufsjahren erhalten werden, wohlgemerkt: wenn es überhaupt so weitergeht wie vorherberechnet. Auch habe ich jetzt schon Mitleid mit meinen Kindern angesichts der Tatsache, welche Lasten die einmal werden tragen müssen.

    Aber ich denke auch immer an die Worte meiner Oma (Kriegswaise 1. Weltkrieg und Kriegswitwe 2. Weltkrieg). Die hat immer gesagt, wenn seinerzeit während und nach den Kriegen sich die Leute so viele Gedanken gemacht hätten, ob und wie es überhaupt weitergehen soll, dann gäbe es Deutschland schon lange nicht mehr. Mangels sicherer Verhütungsmittel kamen die Kinder eben zur Welt, aber die Mütter haben irgendwie nie den Mut verloren bzw. auch nicht die Möglichkeiten gehabt, auszusteigen. Vielleicht sollte man so ein Thema auch nicht so kopflastig angehen bei einer Entscheidung für oder gegen ein Kind.

    Und was die verzogenen, faulen Bälger betrifft, die ihr beschreibt: kein Kind ist von Natur aus so, sondern lebt das nach, was die Eltern vormachen. Allein schon deshalb bin ich für Kitas mit Ganztagsbetreuung auch für die Kleinsten. Umso schlimmer die Entwicklung hier bei uns im Nordwesten, dass schon bestehende Kita-Gruppen wegen Kindermangel schon wieder geschlossen werden müssen.

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    • IceCream
      • 06.08.2011
      • 639

      #82
      @Calippo: Was du sagst ist sicherlich nicht falsch. Dennoch waren die 40er/50er noch eine andere Zeit - mit einem anderen Bewusstsein (insbesondere im Bezug auf Ressourcen). Wir haben ja nicht nur bundesweite gesellschaftliche Probleme, sondern wir nähern uns immer schneller einem riesigen nahezu unlösbaren globalen Problem des Ressourcenmangels.

      Die weltweite Bevölkerung wächst und wächst und es gibt keinerlei Lösungsansätze. Eigentlich müsste es eine weltweite 1-Kind-Politik geben. Die wird es aber in nächster Zeit nicht geben. Das wird (früher oder später) unweigerlich zu Kriegen und Leid führen. Ich mag es mir ehrlicherweise nicht ausmalen. Aber die Zeiten werden definitiv nicht besser.

      Um Kindern noch eine einigermaßen geschütze Welt zu bieten, gilt es in wenig bevölkerungsreiche Länder auszuwandern. Kanada, Island, Australien, Neuseeland, Skandinavien...Ich bin wirlklich wenig optimistisch.

      Hinzu kommt das europäische Problem der kulturell recht 'heterogenen' Bevölkerung mit all seinen kulturell/religösen Zündstoff. Viele unserer Werte sind ja bereits auf dem Altar der Toleranz geopfert worden. Die demographische Entwicklung sagt mir, dass weitere gravierendere Opfer anstehen...Arme Kinder!

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      • Lemona
        • 27.12.2012
        • 898

        #83
        Da hast Du schon Recht Calippo. Aber was extrem auffällt, ist der starke Werteverfall in unserer Gesellschaft. Sicherlich geht es immer irgendwie weiter. Nur der Unterschied zu der Nachkriegsgeneration ist ja der, dass diese noch wieder etwas aufzubauen hatte. Meine Eltern sind typische Nachkriegskinder und die hatten es sicherlich nicht schlecht. Es ist heute nur noch schwer abzusehen, wo die Reise überhaupt hingehen soll. Schade ist auch, dass der Staat sich nicht einmal an den Ländern orientiert, wo es funktioniert Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Die Zukunftsaussichten für die, die heute arbeiten, sind düster. Da überlegt man sich das sehr gut. Nicht jeder möchte mal in Altersarmut sterben. Nur leider bleibt bei Familien mit Kindern kein finanzieller Spielraum noch zusätzlich für die private Altersvorsorge etwas zu tun. Und das, was beiseite gelegt werden müßte um die Lücken wirklich zu schließen, ist oft so viel, dass es nicht finanzierbar ist. Hier hat der Staat viel zu lange geschlafen und ich fürchte mal, dass die Alterspyramide nicht mehr aufzuhalten ist. Aber Hauptsache die tollen Politiker haben nach vier Jahren Amtszeit Anspruch auf eine satte Pension, während der Rest sein Leben lang arbeiten muß um später dann noch zusätzlich Hartz IV beantragen zu müssen. Da läuft einiges schief. Und es wird immer drastischer. Der gesunde Mittelstand bricht immer mehr weg, die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Am Ende haben die zukünftigen Kinder nur noch eine Chance: einen Hochschulabschluß. Alles andere bleibt auf der Strecke. Was wird dann aus den Kindern, die das nicht schaffen können? Nicht jedes Kind hat auch das Potential dazu.

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        • Roddick
          • 07.10.2008
          • 1485

          #84
          Ich meld mich "31" auch mal zu Wort. Ich hatte nie den Wunsch Mutter zu werden und habe nix vermisst. Tja, nun bin ich schwanger - bisher ohne jegliche Muttergefühle.

          Ich wollte immer gern was erleben, was von der Welt sehen, nen tollen Job haben und darin was erreichen...
          Als Kind bin ich schlicht und einfach ohne viel Geld aufgewachsen. Meine Mutter war bei meiner Schwester und mir zu Hause und hat nicht gearbeitet, das Geld hat mein Vater allein verdient und das war nicht viel. Oftmals hat mir meine Mutter gesagt, dass sie gar nicht wussten wie sie uns neue Klamotten oder so kaufen sollten. Sie hatten gebaut und als Alleinverdiener für 4 Personenhaushalt mit Neubau war nicht viel übrig. Heute bin ich stolz auf das was ich erreicht habe. Das was wir uns leisten haben wir uns erarbeitet. Da ist nix mit Erbschaft oder durch Eltern finanziert.


          Ich war 21 als unser Neffe zur Welt kam. Wir waren gerade 3 Jahre zusammen und ich aus der Ausbildung raus. Von seiner Verwandschaft + Eltern haben wir Vorträge gehalten bekommen, dass wir doch auch langsam mal ein Kind in die Welt setzen könnten. Ich würde schließlich nicht jünger werden. Herzlichen Dank.
          Das was in den nächsten Jahren bei seinen Eltern + seiner Schwester und Mann mit diesem Kind ablief hat mich geschockt. Das Kind wurde vollgemüllt mit Geschenken. Wenn wir bei Schwiegereltern waren mussten wir anschließend sämtliche Einkaufstüten für Schwägerin mitnehmen, weil Schwiegermutter wieder groß eingekauft hat. Was wir da rausgeschleppt haben, himmel hilf. Der Bengel hat alles in den Ar*** geschoben bekommen. Mit 2 Jahren hatte er schon seinen eigenen Fernseher und DVD-Player im Zimmer. Schwiegermutter hat DVDs für Kinder gekauft, der Vater saß nur vor der Glotze... Sie selbst hatten auch nicht viel Geld, aber Schwiegereltern haben denen alles finanziert, nur damit es dem Kind an nix fehlt.

          Unterm Weihnachtsbaum hast du das Kind gar nicht mehr gesehen, weil es so mit Geschenken überhäuft wurde - natürlich alles doppelt und dreifach. Aber keine Klamotten, weil sowas gibts ja zwischendurch.
          Die Einschulung wurde mit über 40 Leuten gefeiert, mit 6 Jahren bekam er ne WII und mit 7 ne Playstation 3.
          Schule ist die reinste Katastrophe. Er fliegt regelmäßig aus dem Unterricht oder wird sogar nach Hause geschickt. Er hat keinen Respekt vor Lehrerinnen. Außerdem schubst und haut er gern mal seine Mitschüler. Die Noten sind ... nicht schön. Und dann diese netten Kommentare unter den Beurteilungen - wow.
          Das schlimmste an der ganzen Geschichte: seine Eltern unternehmen NIX. Es haben immer andere Schuld.
          Wenn er bei uns ist, geht er geradeaus. Bei mir wurde nicht diskutiert. Ich komme mit ihm klar und lasse nix durchgehen. Das hat er kapiert.


          Weihnachten haben wir unseren Eltern gesagt, dass sie Großeltern werden. Anfangs haben sie gedacht wir wollen sie verar***en. Sie konnten es nicht glauben (ich selbst glaube es übrigens auch noch nicht).
          Sie haben ziemlich sparsam geguckt, als ich gesagt habe, dass es Regeln geben wird und wir nicht wollen, dass sie irgendwas kaufen was wir nicht haben wollen. Was sie unerwünscht anschleppen wird bei Ebay verhökert. Schwiegermutter war total pikiert. Ich hoffe sie haben es gerafft.

          Ich glaube manchmal meine Schwiegermutter ist auf unser Leben neidisch weil ihre Tochter es nicht so gut hat. Sie hat mich auch gleich gefragt ob Misten und so nicht zu schwer wäre und ob ich überhaupt regelmäßig zum Pferd müsste.
          Dazu hab ich nur gesagt, dass es mich nicht umbringen würde.
          Hihi und dann hab ich gesagt, dass ich mir dann um den nächsten Nachwuchs gedanken machen müsste. Meine Stute fohlt im Juni und das wird mein Nachwuchspferd. Jetzt müsste ich ja schon mal nen zweiten Ableger planen da hat sie ziemlich verkrampft dreingeschaut.
          Natürlich würde ich mich freuen wenn sich unser Kind für Pferde interessiert, aber wenn es nicht so ist, dann isses halt so. Dann hab ich zwei Reitpferde für mich


          Ich kann sagen, bei mir war es seine Familie, die mich vom Thema Kinder abgeschreckt hat. Sollte mir jetzt irgendein Verhalten nicht passen, dann fliegen die Fetzen.

          Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung was mich erwartet, aber was ich weiß, mein Kind wird als Kind aufwachsen - draußen im Garten, auf dem Hof und mit Pferden. Im Dreck, im Sand, aufm Trecker, in der Feldmark... es wird lernen, dass Kühe nicht lila sind und Fleisch nicht in der Theke geboren wird.

          In meinem Job bin ich auch als Ausbildungsleiterin tätig. Ihr würdet das Grauen bekommen, wenn ihr die heutigen Bewerbungen seht. Dazu das ach so tolle Auftreten der Bewerber. Sorry, aber da muss ich sagen, es wäre bei einigen Familien besser gewesen sie hätten auf ein Kind verzichtet.
          Zuletzt geändert von Roddick; 05.01.2013, 14:08.

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          • IceCream
            • 06.08.2011
            • 639

            #85
            Zitat von Roddick Beitrag anzeigen
            Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung was mich erwartet, aber was ich weiß, mein Kind wird als Kind aufwachsen - draußen im Garten, auf dem Hof und mit Pferden. Im Dreck, im Sand, aufm Trecker, in der Feldmark... es wird lernen, dass Kühe nicht lila sind und Fleisch nicht in der Theke geboren wird.
            So sollte es sein....!

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            • #86
              @Roddik...gute Einstellung!!! Bin ja selber auch das Kind von Nachkriegskindern, und, obwohl mir nie was gefehlt hat, nicht verwöhnt worden...bei uns galt das Leistungsprinzip: Erst etwas leisten, dann gibts eine Belohnung...es kam schon mal vor, das wir um halb fünf vor der Schule in der Firma mithelfen mußten, jedes Wochenende sowieso! Hat mir und meinem Bruder nicht geschadet, denkeich!!!

              und, ich bin ja auch Ausbilderin,....habe schon oft daran gedacht, mal ein Buch zu schreiben, wenn ich in Rente bin, oder eben den Laden zusperren mußte, weil ich keine Arbeiter mehr finde....

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              • Lemona
                • 27.12.2012
                • 898

                #87
                Finde ich richtig gut Roddick! Und ich wünsche Euch, dass Ihr Euch auch erfolgreich gegen die ganzen anderen Einflüsse behaupten könnt. Dir eine schöne SS!

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                • Lemona
                  • 27.12.2012
                  • 898

                  #88
                  Ja, und Geschenke gab es zu Weihnachten und zum Geburtstag. Vor Weihnachten wurde ein Wunschzettel an das Christkind geschrieben. Man hat dann gehofft, dass man die Geschenke dann auch bekam. Teilweise mußte ich mir ein ganzes Jahr etwas Besonderes wünschen, bis es dann Weihnachten unter dem Baum oder auf meinem Geburtstag auf dem Tisch lag. Nicht, weil es nicht drin gewesen wäre. Sondern weil es erzieherisch richtig war. Ich erinnere mich noch an Weihnachten als ich so fünf Jahre alt war. Ich hatte mir lange eine ganz besondere Puppe gewünscht. Die lag dann unter dem Christbaum. Ich habe mich so gefreut, dass ich geweint habe vor Freude. Davon haben meine Eltern noch Fotos. Es war einfach eine schöne Kindheit. Ostern gab es keine Geschenke en Masse, sondern es wurden auf dem Hof meiner Großeltern im Pferdestall und überall Ostereier versteckt, die ich dann mit anderen Kindern gesucht habe. Ein Riesen-Spaß! Wenn ich heute Weihnachten und Geburtstage bei meinen Neffen und meiner Nichte erlebe, wird mir ganz schlecht. Die Geschenke türmen sich, die Kinder sind total überfordert. Es wird alles nur noch aufgerissen und dann wieder in die Ecke gestellt. Ein Jahr war mein großer Neffe so mit allem überfordert, dass er geweint hat - aber nicht aus Freude.

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                  • Lemona
                    • 27.12.2012
                    • 898

                    #89
                    Schenkt Euren Kindern mehr Aufmerksamkeit, Zeit und Erlebnisse. Nicht so viel Materielles.

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                    • Dark-Angel
                      • 04.12.2008
                      • 1408

                      #90
                      @Roddick: Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft und alles Gute. Und ich hoffe, du behälst deine tolle Einstellung weiterhin und lässt dich doch nicht noch umformen. So geht´s nämlich vielen werdenden Müttern, erst so eine tolle erzieherische Einstellung und dann nach der Geburt vom gesamten Umfeld so beeinflusst, dass sie bald resigniert aufgegeben haben.

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                      • basquiat
                        • 02.10.2005
                        • 2843

                        #91
                        @Roddick: Gratuliere! Ich war im gleichen Alter schwanger. Und die Muttergefühle kommen mit der Geburt, da wird man ja schließlich erst Mutter. Jedenfalls hast du die richtige Einstellung zum Thema und bei aller Anstrengung die dich/euch erwartet.....ES WIRD SUPER WERDEN!

                        Ich wollte damals auch nicht UNBEDINGT jetzt und sofort ein Kind, mein Mann hatte es da eiliger...Trotzdem habe ich es nie bereut.

                        Alle anderen, die kein Kind wollen, müssen sich aber auch nichts denken, für ein Kind gibt es nichts schlimmeres als Eltern, die das Kind nicht wollten...dann lieber eben keines "machen".

                        LG Liesl
                        Zuletzt geändert von basquiat; 05.01.2013, 14:40.
                        Gestüt Pferdeschule Riegersburg

                        Kommentar

                        • Roddick
                          • 07.10.2008
                          • 1485

                          #92
                          Ich habe nicht vor mich umformen zu lassen. Und ich glaube es heißt "man wächst mit seinen Aufgaben". Ich bin nicht perfekt, aber ich weiß was ich will und was nicht.

                          Unsere Eltern + Geschwister haben die Aufgabe bekommen ihren Mund zu halten. Bei uns weiß also noch niemand was Sache ist und ich kann euch versichern, meine Schwiegermutter sabbert schon.

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                          • Francis_C
                            • 29.12.2009
                            • 8557

                            #93
                            Roddick - sehr gute Einstellung. So sehe ich das auch. Meine Söhne wachsen ähnlich auf, wie ich als Kind.

                            Wir wohnen in einem kleinen Dorf. Sie sind nur halbtags im Kindergarten und haben die Möglichkeit andere Freizeitbeschäftigungen zu haben. Die meiste Zeit sind wir draussen und am Stall. Meine Kinder wissen was Kühe, Hühner und andere Tiere sind. Mein älterer Sohn konnte ohne Stützräder Fahrrad fahren, als er drei war, der zweijährige ist aktuell dabei, es zu lernen. Dreck, Steine, Sand usw. sind unsere täglichen Begleiter und das ist gut so. Meine Kinder wissen, wie man spielt - ohne grossen technischen Schnickschnack. Aber in diesen Zeiten muß man auch das mit einbeziehen, denn der Fortschritt geht weiter.

                            M.E. muß man kein Muttertier sein, um seinem Kind ein gutes Vorbild und Führungperson zu sein. Ich bin wahrlich kein Muttertier aber für meine Kinder würde ich töten und sterben. Gleichzeitig bin ich deren "schlimmster Alptraum" wenn es denn sein muß und ihr Verhalten mich zur Weissglut bringt. Sie haben meine volle Unterstützung, wenn sie sie benötigen und ich bin ihr stärkster Kritiker. Grenzen setzen und sie verteidigen ist wohl dass wichtigste in der Kindererziehung. Respekt vor anderen Menschen, Tieren und der Natur, das ist die erste und wichtigste Lektion, die meine Kinder beherrschen müssen. Als Eltern ist uns außerdem eins wichtig - unsere identität als Mensch behalten. Es dreht sich nicht das ganze Leben um den Nachwuchs. Mein Mann und ich haben jeder unsere Hobbies. Jeder hat auch Zeit für sich und die Kinder lernen auch dies zu respektieren.

                            Ich kann von Glück sagen dass wir in der Lage sind, unsere Kinder so aufzuziehen, wie wir das aktuell tun. Und oft mache ich mir Sorgen um die Zukunft und hoffe, dass wir den beiden die richtigen Grundlagen bieten, ihren Lebensweg später erfolgreich zu gehen.

                            Im Grunde gebe ich allen hier recht. Dieses Land und diese Gesellschaft ist alles andere als familiengerecht. Auch wenn es schlimm klingt aber es stimmt, dass die falschen Leute oft die kleinen Menschen in die Welt setzen - aus den falschen Gründen. Und es ist schade, dass dies der Grund für viele potentiell tolle Eltern ist, keine Kinder zu bekommen. Ich weiß nicht, ob das den Politikern klar ist, die mit Herdprämie und Elterngeld um sich schmeissen, als gäbe es kein morgen, aber jedem Gutverdiener es fast unmöglich machen, sienen Lebensstandard auch mit Kind noch aufrecht zuerhalten. Denn mal ehrlich - das ist doch der Hauptgrund, warum Menbschen mit Karierre keine Kinder bekommen. (Ich glaube in Frankreich ist es so, dass ab dem dritten Kind keine EK Steuer mehr gezahlt werden muss....)

                            Wie ich schon sagte ist es jedem seine eigene persönliche Entscheidung, ob er / sie Kinder bekommt. Keiner dier Gruppen ( kinderlos / kinderreich) sollte den anderen in seiner Entscheidung kritisieren. Allerdings ist auf beiden Seiten auch Toleranz nötig und die vermisse ich leider oft. Ich kann die Eltern nicht leiden, die den Reitstall als ihren persönlichen Kinderhort sehen und diejenigen, denen Kinderlärm auf dem Spielplatz nebenan auf den Keks geht und deshalb zum Tyrann werden. Es ist nunmal so, dass ein Volk nur durch Kinder überleben kann. Und gem. Generationenplan ist es auch so, dass dieser Nachwuchs mal unsere Rente zahlen soll. Deshalb sollten wir nicht dafür sorgen, dass die Eltern mit Geld zugeschmissen werden, solange die Kleinen noch in den Windeln sind, sonderen eher, dass jedes Kind die Möglichkeit bekommt, ein erfolgreicher Erwachsener zu werden. Aktuell ist das aber wohl nur ein nicht erfüllbarer Wunsch!
                            Avatar: Riddick C von Rock Forever NRW (*2011)

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                            • Syrah
                              • 01.05.2009
                              • 1741

                              #94
                              Man kann sich, bevor es soweit ist, gar nicht vorstellen, wie einen die Hormone direkt nach der Geburt umhauen können. Bei mir trotz (geplantem) Kaiserschnitt, das hat überhaupt keinen Unterschied gemacht... Als ich schwanger wurde (auch mit 30) haben alle, inkl. mir selbst, entsetzt geguckt und sich schlimmste Szenarien ausgemalt, was ICH denn um Gottes Willen mit einem Baby anstellen würde, das ja wohl eher weniger vierbeinig und ganzkörperbehaart sein würde (war's dann ja auch tatsächlich nicht;-)).
                              Ich war während der ganzen Schwangerschaft gefühlsmässig total neutral und habe auch ziemlich mit meinem Schicksal gehadert. Die Schwangerschaft war nicht nur nicht geplant, sondern mir war kurz vor deren Eintritt auch noch vom Arzt gesagt worden 'Kinderwunsch? Nein? Gut, umso besser, können Sie so auch nicht.' Ich denk, na, ist doch wunderbar, kann nix passieren. Tja, konnte doch...

                              Aber ich habe irgendwie immer gedacht, naja, so eine Maidenstute weiß nicht mal, dass sie Mutter wird, und wenn's da ist, weiß sie trotzdem wie's geht, da werd sogar ich das wohl auch hinbekommen. Und obwohl ich schon davon ausgegangen war, dass die Hormone schon dafür sorgen, dass ich eine passable Mutter werde, war ich doch total überrascht, wie intensiv solche Muttergefühle sein können. Mein jetziger Ex-Mann behauptet bis heute, ich wäre eine ätzende Glucke, womit er gar nicht mal unrecht hat. Von der Sekunde an, wo mein Sohn geboren war, haben sich mir die Nackenhaare gesträubt, wenn nur eine Schwester ihn anfassen wollte. Von Ärzten mit Nadeln ganz zu schweigen. Mir wurde später erzählt, dass die ganz 'frischen' Mütter bewußt von einer Schwester 'abgedrängt' werden, wenn der Arzt dem Baby Blut abnimmt, was dann logischerweise anfängt, zu schreien. Da ist wohl schon mehr als eine Mutter handgreiflich geworden;-))

                              Heute ist er jedenfalls sieben, und ich kann nicht behaupten, dass dieses intensive Gefühl irgendwie nachgelassen hätte. Das hat sich die Natur schon ganz fein ausgedacht!
                              Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
                              www.gestuet-hilken.de

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                              • Coyana_78
                                • 18.05.2007
                                • 8335

                                #95
                                Muttergefühle kommen echt mit der Geburt. Aber es kann auch noch ein paar Tage dauern.
                                Bei meiner Tochter hätte ich problemlos das KH ohne sie verlassen können.
                                Mindestens 2 oder 3 Tage habe ich sie zwar gut versorgt, aber so richtige Gefühle kamen erst nach und nach.
                                Bei meinem Sohn war das dann ganz anders. Da war ich von der ersten Minute Mutter durch und durch.

                                Aber ich kann mir durchaus vorstellen, daß eine Frau, die so gar keine Kinder will, sich da evtl noch schwerer tut.
                                Als ich jünger war, wollte ich gar keine Kinder und hätte es wohl auch total abgelehnt. Hab mir immer gesagt, wenns trotz aller Sicherheitsmaßnahnen passiert, wirds zur Adoption freigegeben. Keine Ahnung, ob ich es wirklich getan hätte.

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                                • Calippo
                                  • 24.06.2007
                                  • 583

                                  #96
                                  Syrah, ich finde es toll, dass jetzt endlich mal jemand ausspricht, was ich schon die ganze Zeit gedacht habe. Nämlich das mit den Pferden. So hatte ich das auch im Hinterkopf (die Natur wird es schon richten), so ist es gekommen. Ich denke, ich war keine Affenmutter und meine Kinder mussten auch gehorchen in dem Sinne, wenn Muttern Achtung! schreit, dann muss eine Reaktion kommen und keine Diskussion. So ähnlich wie bei Pferden auch, da müssen die Fohlen auch hinterher.

                                  Und meine Kids sind auch mit Schmutz und Dreck groß geworden (schlimmste Erfahrung: Sohn kratzt Hühnerkacke und Stroh von Opas Stiefeln und kaut genüßlich!). Es hat sie aber nicht umgebracht und sie waren selten krank.

                                  Geschenke gab es nur zu Feiertagen und wenn ja, dann gerne mal gebraucht, auch die Erstausstattung oder Kinderklamotten. Das kommt wahrscheinlich durch meine eher ärmliche Kindheit, die nichts desto trotz sehr glücklich und liebevoll war. Das hat mir gezeigt, dass man sehr wohl von der (damals) Wohlfahrt leben und trotzdem ein schönes Leben haben kann.

                                  Klar, habe ich als Teenie Rotz und Wasser geheult, wenn meine etwas reicheren Klassenkameradinnen mit ihren Reitstunden etc angegeben habe. Ich hätte mein Leben gegeben, um bloß mal ein Pferd zu putzen. Umso schöner war der Moment, als mein erstes selbst bezahltes Pferd Einzug hielt.

                                  Ach ja, und meine Oma meinte seinerzeit wohl, man sollte ab und zu einfach mal aufhören zu denken und Dinge einfach passieren lassen oder auf sein Bauchgefühl hören. Man kann sich im Vorfeld auch zu viele Gedanken machen.

                                  PS. Was habt ihr jungen Frauen immer gegen eure Schwiegermütter? Sind die wirklich so gräßlich? Ich werde demnächst auch wohl eine sein und weiß gar nicht, wie man sich denn nun gegenüber einer Schwiegertochter bzw. einem Schwiegersohn verhalten soll. Nimmt man zuwenig Anteil, ist es nicht gut, guckt man zu oft mal rein, ist es auch wieder nicht recht.

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                                  • moviestar
                                    • 19.09.2010
                                    • 4679

                                    #97
                                    Das mit den Muttergefühlen habe ich allerdings auch schon mehrfach gehört!
                                    Ich, 31, auch gerade schwanger, habe auch noch keine Muttergefühle! Es war ein gewolltes Kind. Aber wenns soweit ist, fragt man sich trotzdem, Will ich es jetzt wirklich??? Bin ich echt bereit dazu??? Ich bin doch keine Mutti!!!
                                    Ich denke auch, man wächst mit seinen Aufgaben! Ich freue mich wirklich auf den Zwerg, hoffe aber auch dass ich noch irgendwie andere Gefühle entwickel!

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                                    • Francis_C
                                      • 29.12.2009
                                      • 8557

                                      #98
                                      Meine Schwiegermutter ist total klasse. Wir sind absolut auf einer Wellenlänge und können stundenlang telefonieren. Ich vermisse sie sehr, denn sie lebt in Colorado und ich freue mich jedes Jahr darauf, wenn sie ein paar Wochen zu besuch ist!

                                      Was die Muttergefühle angeht - der dicke Hormonstoss kommt meist nach der Geburt - wenn das Kind dann auch sofort bei einem ist. Aber auch wenn man die ersten Bewegungen spührt ist das schon etwas eigenartiges - unerklärliches....
                                      Avatar: Riddick C von Rock Forever NRW (*2011)

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                                      • Roddick
                                        • 07.10.2008
                                        • 1485

                                        #99
                                        @Calippo

                                        Grundsätzlich habe ich nichts gegen meine Schwiegermutter. Sie wohnt über 200 km entfernt und wir sehen uns nicht oft. Wir fahren auch zusammen in den Urlaub und haben viel Spaß, aber bei Themen wie Geld und Kinder hörts auf.
                                        Ich habe ein Problem damit, dass sie unsere Lebensverhältnisse ständig mit der ihrer Tochter vergleicht.
                                        Als ich arbeitslos war, hat sie nur gesagt "naja, ihr bekommt das schon allein auf Reihe". Als ihr Schwiegersohn arbeitslos war, haben sie einen Teil der Miete gezahlt und was weiß ich nicht noch alles.

                                        Daher will ich auch jetzt nix von ihnen haben. Schwiegermutter kauft oftmals den hässlichsten Ramsch weil er im Angebot und günstig war. Ich will unabhängig sein, ich will das kaufen was uns gefällt.

                                        Außerdem hab ich es gehasst, wenn man was gesagt hat, hieß es immer gleich "Anna hat..." "Anna macht..." Anna ist ihre Tochter, also meine Schwägerin.

                                        Und ich bin jetzt schon gespannt wie oft sie bei uns auftauchen werden, denn im Normalfall kommen Schwiegereltern nicht allein... Schwägerin und Co. müssen dann auch immer eingeladen werden. Aber wenn sie dann mal bei denen sind melden sie sich nicht mal...´

                                        Ach ja, meine Schwiegermutter hat kein Verständnis für Pferde. Und seit sie weiß, dass ich mir meinen eigenen Nachwuchs aus meiner Stute ziehe, ist es bei ihr sowieso vorbei. Viel zu teuer. Viel zu viel Geld.
                                        ABER zu Weihnachten haben sie meiner Stute einen 3kg Beutel Möhren geschenkt
                                        Zuletzt geändert von Roddick; 05.01.2013, 19:57.

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                                        • max-und-moritz
                                          • 04.06.2006
                                          • 3441

                                          Zitat von Nektarina Beitrag anzeigen
                                          Da gehöre ich auch dazu, zwar frische 30 aber noch keinerlei Drang dazu. Ich weiß aber dass ich mal Kinder haben will. Ehrlich gesagt aber mehr aus dem Grund weil ich Ü45 nicht allein bzw. mit meinem Lebensgefährten sein möchte....
                                          So bis 40 kann ich es mir gut ohne Kinder vorstellen. Werde somit doch den Kompromiss eingehen und so ab 35 mir ernsthaft Gedanken machen ....
                                          So jedenfalls mein Plan
                                          ...ich werd kommenden Monat 48, hab keine Kinder und wollte nie welche haben.

                                          Wie schon ein paar Mal geschrieben - keine Muttergefühle, ich find sie nicht "sooo süüüß" und habe nicht das Bedürfnis, in Kinderwägen zu schauen.

                                          Nicht-alleinsein-wollen als Grund, ein Kind zu kriegen...?



                                          Nektarina, das hat man mir früher vorgebetet: "Da wirst Du aber dumm schauen und seeeeehr sehr traurig (und noch viel mehr) sein, wenn Du alt bist und kein Kind hast, das sich um Dich kümmert...!!!"

                                          Ich denk, wenn man immer alleine bzw.mit Partner alleine ist und das gut findet so, wird einem wohl auch später nichts abgehen.

                                          Wenn man es nicht gut findet ist es natürlich was anderes, aber Kinder sind sicher keine Garanten, nicht alleine zu sein. - Zudem gibt es einen großen Unterschied zwischen ALLEINE und EINSAM.

                                          Viele Grüße, max-und-moritz
                                          Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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