GOT - Neue Gebührenordnung für Tierärzte - Erfahrungen

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  • hufschlag
    • 30.07.2012
    • 4143

    Sehe ich genauso
    Lieber für den Zoo als für seife

    Manchmal verstehe ich einfach nicht wo das Problem sein soll

    Ganz ehrlich, mir egal, mich können sie anschließend gerne auch verfüttern
    Macht für mich mehr Sinn als vergraben

    Kommentar

    • Linu
      • 03.02.2009
      • 777

      Also, was mit dem Tieren passiert, ob Seife oder Löwenfutter wäre mir persünlich auch egal. Was ich nicht verstehe ist, dass man sein Tier lebendig da abgibt, ohne bei der Tötung dabei zu sein.
      DAS käme für mich nicht in Frage und da ist es egal ob Maus, Kaninchen, Ziege oder Pferd.
      Die glauben doch nicht im Ernst, dass die Kaninchen da eingeschläfert werden? Die bekommen einen Genickschlag und sind, wenn sie Glück haben, sofort tot. Ich bezweifel allerdings, dass das immer so klappt.....
      Avatar: Zauberblut v. Rockefeller a.d. Zauberblut v. Bandoliero xx

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      • hufschlag
        hufschlag kommentierte
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        Das glaube ich nicht
        Das sind doch auch Tierärzte und Fachleute, denen ist das nicht egal.
        Natürlich kann ich aber verstehen, dass du bis zum Ende dabei sein möchtest. Das sehe ich ganz genauso und das habe ich auch immer so gehalten

        Nur dass die das nicht tiergerecht machen im Zoo, das glaube ich nicht

      • Duggi
        Duggi kommentierte
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        Wenn ein Pferd aus gesundheitlichen Gründen eingeschläfert werden muss, erspare ich ihm jeden unnötigen Transport. Hinzu kommt der Stress in der neuen Umgebung. Gerade im Zoo sind die Geräusche und Gerüche der dort lebenden Tiere schon sehr speziell. Nicht umsonst bekommen die Nachbarn unseres städtischen Tierparks wohl Freikarten als Entschädigung.
        Das würde ich keinem Pferd zumuten wollen. Wir hatten mal einen Schweinestall an einer Ausreitstrecke. Ich habe dort nie etwas gerochen oder gehört. Die Pferde fanden es trotzdem immer unheimlich. Viele Pferde finden ja selbst schon Esel bedrohlich. Daher würde für mich die Zoovariante nicht in Frage kommen.
    • Kareen
      PREMIUM-Mitglied
      • 06.01.2001
      • 7465

      Wie die Verwertung der Haustiere aussieht und was da erlaubt ist bestimmt bei uns ja eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen. Tierparks haben auch ohne diese schon Schwierigkeiten genug, wenn sie an ihre Fleischfresser ganze Tiere verfüttern, von Lebendfütterung noch gar nicht zu sprechen, weil das Gros der Menschen heute davon ausgeht, dass Fleischfresser sich von Dosennahrung ernähren und diese von irgendwoher vom Himmel fallen und auch auf keinen Fall Teile von toten Tieren enthalten.

      An Dr. Cronaus Statement finde ich wenig missverständliches und finde es durchaus legitim, den Zweck des fraglichen Vereins mit einem Fragezeichen zu versehen. Wenn sie sich jetzt Verein zur Bekämpfung der Tierärztlichen Gebührenordnung genannt hätten, das fände ich nachvollziehbar, aber von einem Tierhalterverband erwarte ich schon mehr Interessenvertretung als nur das eine Thema, das aus meiner Sicht vielleicht auslösend für die aktuellen Umstürze, aber beileibe nicht die alleinige Ursache ist.
      Lebendtransporte von Schlachttieren ist und bleibt nun einmal ein Segment, bei dem das vorgebliche Staatsziel "Tierschutz" seit Jahrzehnten keinen wirklichen Deut vorangekommen ist. Daher liegt der Querverweis durchaus nahe, auch wenn es modern geworden ist, jede sinnvolle Relativierung von Sachverhalten mit dem Totschlagwort "Whataboutism" zu diskreditieren. Das mit dem Finger auf die anderen zeigen hat noch nie irgend etwas vorangebracht. Die Frage, weshalb Tierhalter Einfluss auf die GOT haben sollten muss erlaubt sein, es wurde ja im Jahre 2000 auch kein Konsument dazu befragt, ob man sich vorstellen oder damit einverstanden erklären könnte, dass ein Big Mac heute nicht mehr 2,56 Euro sondern 5,95 Euro kostet. Auch bei den Handwerksbetrieben vermisst man eine derartige Einbeziehung der Interessen des Kunden und klaglos akzeptiert heute jeder - notgedrungen - Stundensätze von 80 Euro und mehr, die vor 25 Jahren noch für unter 40 Euro zu haben waren. Was soll man auch machen? Für jedes Gewerk einen eigenen Bekämpfungsverein gründen? Ich weiß ja nicht, ob das so Ziel führend ist zumal das Klima im Land ohnehin mehr und mehr in Richtung Singularisierung verschoben ist. Man sieht es am Wohnungsbau, man sieht es an der Bevölkerungsstruktur, der Mensch entfernt sich mehr und mehr von seinem Ursprung als "Herdentier" und vereinsamt - mehr oder weniger freiwillig. In der Natur ist der Verlust oder die freiwillige Aufgabe der natürlichen Lebensumstände stets mit dem Niedergang von Populationen vergesellschaftet. Demnach dürfte das Ende der Menschheit höchstens noch ein paar Generationen entfernt sein. Vielleicht geht es aber auch deutlich schneller, weil die 'letzte Generation' ja sehr dazu neigt, den ureigensten Drang einer jeden Art zum Arterhalt zu verweigern indem einfach alles selbst verprasst wird, statt lästigen Nachwuchs in die Welt zu setzen
      Aktuell bin ich tatsächlich froh, meine Schärfflein im Trockenen und meine Kinder groß zu haben. Ich leite jetzt ganz entspannt die Hofnachfolge ein und kann dann mit dem guten Gefühl ins Gras beißen, mein möglichstes getan zu haben. Man darf ja nie vergessen, dass es jederzeit völlig unvorhergesehen vorbei sein kann.

      Warum soll man alte Pferde nicht verfüttern? Auch ein Hamster ist besser dran, wenn er kurzfristig verfüttert wird - immerhin seine naturgemäße Bestimmung - als irgendwo ausgesetzt. Fraglich natürlich, was mit den unerwünscht gewordenen Fleischfressern - vulgo Coronahunden - werden soll, denn der handeslübliche Löwe oder Tiger frisst die eher nicht, wenn er nicht muss. Spätestens da muss man sich wieder die Frage stellen, was noch so alles schief läuft im Land, denn die Tierheime sind zum Bersten voll und der Strom an "geretteten" Auslandshunden reißt auch nicht ab, weil natürlich jeder meint, dass der hygienisierte Fiffi im dritten Stock und vielleicht 2km Tages-Spaziergangsleistung immer noch besser dran ist, als der Kollege im unsicheren Herkunftsstaat, wo weder Ernährung, noch die körperliche Unversehrtheit sicher erscheint, weil Killerkommandos die Straßen von Streunern säubern.


      Kommentar


      • hufschlag
        hufschlag kommentierte
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        Na ja, musst halt einen aus dem tierheim kriegen
        München hat uns ( immerhin Haus mit Garten) keinen Hund gegeben
        Jetzt kommen sie halt aus tierheimen in Rumänien

      • Ramzes
        Ramzes kommentierte
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        Bitte nicht Ganztierverfütterung mit Lebendtierverfütterung in einen Topf werfen .
        Wirbeltiere und Nicht - Wirbeltiere!
        Die öffentlichen Fütterungen sind der Höhepunkt eines jeden Zoobesuchs. Lernt Neues, Spannendes und auch Skurriles bei den täglichen Tierfütterungen.
    • Ramzes
      • 15.03.2006
      • 14567

      Irgendwie scheint bei Tierärzten aber der DREIFACHE Satz der GOT zum Normalfall zu gehören .
      Und das betrifft dann sehr wohl auch den Kater, Katze ,Kz.B. Kastration, Sterilisation .

      Wow , Kareen ,...der Rundumschlag über " Singulierung " , das Gegenteil von " Ameisendasein " ? , Herdentier??? Mensch , Neandertaler doch eher Groß- Familien- Trupps ...mit Versuch des Arterhalts ....in Zeiten des damaligen Klimawandels....
      Apocalypse now in the beginning or just in time ....
      Kann tatsächlich passieren, wenn den erdverwachsenen Niedersachsen ein Yucatan - ähnliches Ereignis auf den Kopf fällt....mit globalen Folgen.
      Ist das jetzt Wahlprogramm für eine neue von Dir gegründete Partei ?

      Zuletzt geändert von Ramzes; 19.08.2025, 00:38.

      Kommentar

      • Johnny's
        • 02.06.2014
        • 143

        Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
        Die Frage, weshalb Tierhalter Einfluss auf die GOT haben sollten muss erlaubt sein, es wurde ja im Jahre 2000 auch kein Konsument dazu befragt, ob man sich vorstellen oder damit einverstanden erklären könnte, dass ein Big Mac heute nicht mehr 2,56 Euro sondern 5,95 Euro kostet. Auch bei den Handwerksbetrieben vermisst man eine derartige Einbeziehung der Interessen des Kunden und klaglos akzeptiert heute jeder - notgedrungen - Stundensätze von 80 Euro und mehr, die vor 25 Jahren noch für unter 40 Euro zu haben waren.
        Dürfen/sollten Tierärzte wie Handwerker und McDonalds kalkulieren? Standardisierung und Massenproduktion von Produkten zu festen Preisen = marktgetriebenes Kalkulationsmodell. Genau das verhindert ja die GOT!

        Wenn die GOT Preismodelle festlegt, die sich nur an den wirtschaftlichen Interessen der Praxen orientieren, geht die Erschwinglichkeit der tierärztlichen Leistungen verloren - und damit verlieren wir schließlich die tierärztliche Daseinsvorsorge. Daher sollten Tierhalter unbedingt Einfluss auf die GOT haben! Dies führt zu Gerechtigkeit und Qualität der Versorgung.

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        • Hobbyzucht
          • 29.03.2014
          • 658

          Bei Handwerkern und McDonalds gibt es meines Wissens auch keine staatlichen Preisvorgaben, da hat der Kunde schon insofern Mitspracherecht, in dem er ggf. den Anbieter wechselt. Nennt sich Marktwirtschaft, hat bisher eigentlich immer gut funktioniert...
          Der Vergleich hinkt insofern.

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          • Kareen
            PREMIUM-Mitglied
            • 06.01.2001
            • 7465

            Wenn es nach mir geht nicht. Geht es aber nicht, und da es im humanmedizinischen Sektor genau so gemacht wird, stellt sich durchaus die Frage, warum Tiergesundheit anders behandelt werden sollte, als die menschliche? Von jedem Krankenhaus wird heutzutage warum auch immer erwartet, dass es wirtschaftlich läuft. Das kann man gut finden oder nicht, aber wer soll die Unrentabilität von Tiermedizin tragen, da kommen ja nur drei Beteiligte in Frage: Die Halter, die Tierärzte oder die Öffentlichkeit. Letztere wird sowieso schon mehr und mehr herangezogen, die hunderte von Wegnahme-Verfahren kosten Millionen von Euro, Tendenz ist steigend, auch kaum verwunderlich. Weshalb werden an Tierärzten so viel höhere moralische Maßstäbe angesetzt als an jeden anderen Berufsstand? Das müsste schon mal jemand erklären. Eine Praxis, die nicht gewinnbringend wirtschaftet ist eine nicht zukunftsfähige Praxis, und die bürokratischen und administrativen Hürden haben wir TÄ uns nicht ausgesucht, vor 25 Jahren gab es die noch gar nicht in diesem Maße, sondern sie wurden in den vergangenen 20 Jahren einfach immer höher gezogen bis es schlicht nicht mehr ging. Es hat auch seinen Grund weshalb viele Praxen mangels Nachfolger erstzlos gestrichen werden und dutzende von etablierten Kliniken heute in der Hand von Klinikverbänden und Großkonzernen sind. Da guckt der niedergelassene TA und auch sein komplettes Klientel in die Röhre, ohne es zu bemerken, und hinterher wird sich gewundert, weshalb kein Notdienst mehr erreichbar ist oder plötzlich alles nach Schema F zum höchstmöglichen Satz abgerechnet wird.
            Zuletzt geändert von Kareen; 20.08.2025, 13:16.

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            • Johnny's
              Johnny's kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Im humanmedizinischen Bereich ist es selbstverständlich, dass die Interessen der Beitragszahler über die gesetzliche Krankenversicherung in die Preis- und Leistungsregulierung eingebunden sind. In der Tiermedizin fehlt ein vergleichbares Korrektiv, obwohl Tierärzte ebenfalls Verantwortung für Lebewesen tragen, der Daseinsvorsorge dienen und eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen.

              Deshalb muss klar sein: Wirtschaftlich zu arbeiten ist selbstverständlich notwendig, aber das bedeutet, kostendeckend und nachhaltig zu handeln, nicht gewinnorientiert im Sinne eines Unternehmens mit Renditezielen.

              Tierärztliche Leistungen sind Teil der gesellschaftlichen Grundversorgung. Da die GOT bindend ist, sollte sie nicht nur die betriebswirtschaftlichen Interessen der Praxen berücksichtigen, sondern auch den öffentlichen Auftrag der Tiermedizin und die Perspektive der Tierhalter einbeziehen.
          • Ramzes
            • 15.03.2006
            • 14567

            Paragraph 3 , Absatz 1 ,....Gebührenhöhe ....
            Die Grundlage ist der EINFACHE GOT - Satz und da geht es dann los mit dem Ermessensspielraum , mehr oder weniger nicht nachvollziehbar und gefühlt willkürlich .
            Standardbehandlungen wie Impfungen oder z.B.Katerkastration ganz normal ohne ChiChi bei dem einen
            angestammten Landtierarzt 1 x GOT , 15 km weiter Kleintierpraxis in Hauptsitz der Gemeinde / Kleinstadt das Doppelte und im Speckgürtel großer Stadt ist dann Abzocke 3 x GOT .
            Und bei Pferden...!
            ES GIBT KEIN ANDERES LAND IN DER EU MIT GOT !

            Kommentar


            • Nickelo
              Nickelo kommentierte
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              Genau! Nicht nachvollziehbar … willkürlich…. Während der Behandlung klärt der TA nicht auf, welchen Satz er jetzt warum veranschlagt, und auch auf der Rechnung gibt es keine Erklärung, außer es war z.b. Notfall außerhalb der Praxiszeit … So hat man als Eigentümer nie die Möglichkeit, etwas zu ändern.
              Ich denke, niemand wird einem TA den Lohn schmälern oder neiden wollen, wenn es schnell gehen muss oder etwas Spitz auf Knopf steht, aber vieles ist auch mit Pferden reine Routine, und damit sollte sich auch der Druck auf die Psyche des TA in Grenzen halten.
              Mir ist z.b. völlig unverständlich, was beim Impfen von völlig grottenbraven Pferden, die der TA seit mehreren Jahren kennt, erschwerte Bedingungen sein könnten.
              Böse Stimmen munkelten schon: Zuviel Fell? Zu dünne Haut? Fliegen im Stall? Keine Klimaanlage im Stall? Parkplatz für TA über 1 min entfernt vom Pferd und damit verbundene Anstrengung, in der Tageshitze die Tasche zu tragen.
          • Hobbyzucht
            • 29.03.2014
            • 658

            Wenn der Humanmediziner die gleiche Vergütung wie der Tierarzt bekäme für dieselbe Tätigkeit wäre die Wirtschaftlichkeit wohl weder für Kliniken noch für niedergelassene Mediziner ein Problem :-)

            Kommentar

            • Kareen
              PREMIUM-Mitglied
              • 06.01.2001
              • 7465

              Meinetwegen bräuchte es keine Gebührenordnung zu geben. Da Humanmediziner aber nicht dieselbe Tätigkeit ausüben, wie Tiermediziner ist es auch Unsinn, gleiche Vergütung ansetzen zu wollen. Ich habe jedenfalls noch keinen Humanmediziner gesehen, der bei Temperaturen unter 0 draußen im Matsch herumkreucht um bei Mutterkühen, die aus dem Stand 2,50m schaffen, Blutproben zu ziehen, oder irgendwelche Hengste im Laufstall kastriert, die sich noch nichtmal anfassen, geschweige denn einfangen lassen ?. Die Gefahr für Leib und Leben ist in der Großtierpraxis nunmal allgegenwärtig, selbst bei augenscheinlich braven Patienten kann man jederzeit einen Huf vor der Rübe oder einen Arm ab haben und froh sein, wenn man nicht längere Zeit außer Gefecht gesetzt ist. Die BG Beiträge und Unfallstatistiken in der Landwirtschaft legen da ein deutliches Zeugnis ab. Wer meint, man verdient sich als Tiermediziner mit dem Finger in der Nase ungerechtfertigt ein Vermögen, der kann es doch gern selbst versuchen. Ist ganz einfach: Abi mit NC von 1.0-1.4 machen oder alternativ ein paar Jahre Wartezeit einkalkulieren, 5.5 Jahre studieren, ein paar Jahre Assistenzzeit dranhängen oder Praktika oder Volontariat, Kredit aufnehmen um Praxis zu eröffnen, und dann rollt der Rubel ganz von alleine, nichts leichter als das... Irgendwie ist aber kein Massenandrang zu verzeichnen. Warum ist das wohl so?
              Kürzlich habe ich unseren Lkw in der Werkstatt gehabt für Inspektion, Tüv und ein, zwei rein mechanische Sachen. Hat auch über 2000 Euro gekostet, kann und werde ich mich auch nirgends beschweren, die Arbeit ist gemacht worden, Vehikel hat Tüv und fährt. Ich verstehe das Geschrei nicht. Vor allem deshalb nicht, weil doch jeder zuvor erfragen kann, zu welchem Satz was abgerechnet wird und warum. Es steht doch auch jedem frei, sein Tier ins Ausland zu karren, wenn es da so viel billiger und besser geht. Das haben die Dobermann-Leute jahrelang gemacht, als Ohren und Ruten kupieren hier schon verboten war. Da sind ein paar tausend Euro Flugkosten nach Kanada oder USA egal, und was der Hund davon hat, sowieso. Beim Maßsattel für 4000+ Euro oder den Maß-De Niros für 1200, die zwei, drei Jahre halten, ist es auch egal, aber eine Kolik-OP bitte nicht über 2500 Euro... Es gibt sogar Kunden, die ihr Pferd zwar für 3.500 Euro kremieren lassen (zahlbar sofort versteht sich), aber ihre 350 Euro Tierarztrechnung abstottern wollen, während das nächste Pferd schon lange angeschafft ist, auch auf Pump. Spätestens da hört es für mich auf. Meiner Erfahrung nach nimmt niemand für eine routinemäßig Impfung irgendwas oberhalb des einfachen Satzes, man hat ja schon Probleme genug, wieder und wieder zu erklären, dass und warum man das nach GOT abrechnen muss. Falls doch, liegt der Verdacht nahe, dass nicht das Tier, sondern der Halter die erschwerte Bedingung darstellt. Auch hat man seit der neuen GOT mehr und mehr mit reinen Preisanfragen zu tun, die einen, sofern es um Tätigkeiten geht, die man nicht oft im normalen Praxisalltag durchführt, schon vor einige Rechercheaufgaben stellen, weil die nGOT teils so fehlerhaft und kompliziert ist, dass die TÄ und TMFA selbst nicht einfach so durchblicken. Wenn mich z.B. jemand nach aktuellen Impfpreisen für Kaninchen fragt, die nicht zu meinem üblichen Klientel zählen, kann ich dazu erstmal gar nichts sagen und stehe vor der Wahl, mir die Anfrage mit "ich mach keine Kaninchen mehr" vom Hals zu schaffen, oder ein gutes Stündchen damit zuzubringen, die aktuelle Versorgungs- und Preislage bei Kaninchenimpfstoffen zu eruieren, die wechselt nämlich ständig und es kann auch sein, dass man den gewünschten Impfstoff aktuell gar nicht bekommen kann. Das ist beim Pferd nichts anderes. Die Stunde bringe ich aber in Vorleistung zu, weil es sich ja um eine Preisanfrage handelt, meistens telefonisch und man muss in aller Regel auch erstmal länger erklären, dass man nicht Medikamente einfach so an Tierhalter abgeben darf, erst recht keine Impfstoffe. In der Zeit kann ich nichts anderes machen, und wenn ich meine Bürokraft dransetze, bleibt in der Zeit die Buchführung liegen, ohne, dass etwas verdient wird. Ich glaube nicht, dass Leuten, die selbst nicht in dem Sektor arbeiten überhaupt klar ist, dass der Tierarzt sowohl Arzt, als auch Apotheker ist und durch die aktuellen Aufzeichnungs- und Nachweispflichten, wie viele Humanmediziner auch, rund 70% seiner Arbeitszeit mit Tätigkeiten zubringen muss, die sowohl für den Kunden, als auch für uns selbst völlig oder nahezu sinnfrei sind, und gänzlich unbezahlt sind. Da ergibt sich dann ein völlig anderes Bild. Ich vermute, dass dieses willkürliche Zwietracht-Säen zwischen Kunden und Tierärzten einfach ein recht effektives Manöver ist, um die Tierhaltung im Allgemeinen, und die Pferdehaltung im Speziellen durch die Hintertür zu bekämpfen. Indizien dafür gibt es seit Jahren genug.

              Kommentar


              • schnuff
                schnuff kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Danke, @Kareen.
                ... wir können das so nachvollziehen... auch das TH am Di noch nicht mal den Impftermin absagen und man für mehrere Tausend Euro Impfstoff bestellt, in der Woche drauf die Tiere schon vom Händler abgeholt worden sind.
                ...alles unternehmerisches Risiko
                ... könnte man mehrere Bücher mit erlebtem füllen

              • Johnny's
                Johnny's kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Arbeitsbedingungen rechtfertigen nicht automatisch höhere Preise. Auch Humanmediziner arbeiten unter extremen Bedingungen, z.?B. in Notaufnahmen, auf Intensivstationen, mit Infektionskrankheiten. Unterschiedliche risikoreiche Berufe gibt es viele (vom Bauarbeiter bis zur Feuerwehr), aber niemand würde deshalb eine eigene GOT ohne öffentliche Kontrolle fordern. Arbeitsbedingungen und Berufsrisiko rechtfertigen nicht das Umgehen von Mitbestimmung und gerechten Preisen!

                "Wer meint, man verdient sich als Tierarzt ein Vermögen, soll’s doch selbst versuchen..." Das ist ein Scheinargument, denn der Zugang zum Beruf und seine Vergütung sind zwei verschiedene Dinge. Außerdem ist der Großteil der Schulabgänger vom Studium der Tiermedizin ausgeschlossen.

                Dein LKW ist ein Sachwert, ein Tier ist ein Lebewesen. Der Vergleich ist daher unangemessen. Außerdem weiß man vorher, was eine Autoreparatur kosten wird, beim Tierarzt hingegen nicht (z. B. welcher Satz, Notfälle, Emotionen). Medizin darf nicht wie mechanische Dienstleistungen behandelt werden. Das verlangt besondere Verantwortung bei den Preisen.

                "Sinnlose Bürokratie" ist kein Alleinstellungsmerkmal von Tierärzten, sondern trifft auf viele Berufe im Gesundheitswesen zu. Das Problem lässt sich nicht durch höhere Preise für den Tierhalter lösen, sondern nur durch Bürokratieabbau und bessere politische Entscheidungen.

                Es gibt reale Interessenskonflikte zwischen Tierhaltern und Tierärzten, und die sollten sachlich und gemeinsam gelöst werden, nicht durch Schuldzuweisungen.

              • Ramzes
                Ramzes kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Richtig , Johnny , und die Arbeitsbedingungen für Tierärzte sind bei der Bestandsbetreuung der , igitt , größeren, modernen Einheiten Rind , Schwein , Geflügel nicht mit den von Kareen geschilderte , ja auch vorkommenden Wild - West Beständen bis hin zu
                NABU Betreuung vergleichbar , wo man tatsächlich als Tierarzt am liebsten mit Narkosegewehr , Blasrohr und am besten die Absperr - Panels auch noch selbst mitbringen sollte .
                Allerdings geht es durchaus auch ziviler zu mit Kral , Durchlauf , Fanggitter , selbst bei Exoten wie Wasserbüffel und Kollegen mit Bisons und entsprechender Gewöhnung und Konditiierung .
                Was nicht heißt , das es beim 1001sten Mal auch klappt .
            • hufschlag
              • 30.07.2012
              • 4143

              Vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst das so ausführlich darzustellen

              Ich sehe das auch als jammern auf hohem Niveau

              Ich bin in einer TA Hochburg
              Gott sei dank, dadurch sind sowohl Auswahl als auch Versorgung fürstlich.
              Auch wenn es sogar hier vorkommt, dass für koloiker spät abends keine Box mehr frei ist. Aber dank der guten Versorgung gibt es ja noch genug Alternativen

              Freundin macht den Job, war kürzlich bei uns Turnier TA
              Ich saß ne zeitlang zum quatschen bei ihr

              Was da alles so an Leuten mit Fragen ankommt, OMG, wäre nicht mein Job
              ( sie könnte sicher auch als Therapeutin arbeiten)

              Fakt ist: die Preise variieren hier wirklich ( schon immer) massiv

              Bin auch schon für Chip OP 100 km gefahren, weil 1/3 billiger als " vor der Tür"

              Ich seh das Problem so: Susi arglos hatte bisher ihr Pferd recht günstig versichert.
              Ihr war es immer egal, was sowas kostet, zahlt ja die Versicherung.
              Dann kam die got und alles rundum ( ohne OP) wurde merklich teurer

              Glaubt es oder nicht, da kann man ja ein Gelenk im Anschluss Endoskopieren, dann wird die szinti vorab bezahlt

              Und jetzt: due Versicherung verdoppelt sich... bereits zum zweiten mal seit got

              Und plötzlich ist nimmer alles eh bezahlt für wenig Geld

              Und jetzt muss die got weg

              Ich habe mir ohne Versicherung in diesem Leben viel Geld gespart.

              Allerdings lehne ich Kolik OP generell ab und szinti mach ich auch keine.

              Was in einem Jahr koppel nicht heilt, bedeutet für mich Rente, was genau da kaputt ist ( und weder mit schall noch röntgen zu finden ist) Interessiert mich dann auch nicht näher

              Fakt ist: die Wirtschaftskraft sinkt, eigenes Pferd wird zunehmend für Reiche und nicht mehr für jedermann

              Der Markt bereinigt sich schon, zuchtstuten bekommt man fast geschenkt, auch gute

              Unser Wohlstand bröckelt massiv

              Aber, die GOT ist sich nicht schuld

              Habe auch die Petitionen, die ich momentan von allen Seiten bekomme, nicht unterschrieben

              Meine TA ist ehrlich, sie arbeitet extrem viel und sagt ehrlich, ich kann nicht klagen, ich verdiene viel Geld
              Und ich sag: gönn ich dir von Herzen, du bist jeden Euro wert

              Und da ich nicht versichert bin, ist sie keine von den teuren.

              Allerdings, weil billig, so gefragt, dass sie nervige oder schlecht zahlenden Besitzern hat nur Termin in 10 wochen anbieten kann

              Kommentar

              • Kareen
                PREMIUM-Mitglied
                • 06.01.2001
                • 7465

                Jo. Das ist ganz sicher so. Bzgl. Versicherungen, das war gefühlt die erste und auch populärste Reaktion innerhalb der Tierärzteschaft, die auch viele so nach außen getragen haben: "Einfach die Tiere krankenversichern und dann ist das Problem gelöst". Als ob Versicherer aus karitativen Gründen tätig wären und nicht noch zusätzliche Kosten oben draufsatteln müssten... Und es war auch abzusehen, dass sich die Prämien spiralförmig nach oben bewegen würden, sobald mehr Menschen Leistungen in Anspruch nehmen und Kliniken zum Maximaltarif abrechnen.
                Manchmal frage ich mich wirklich, auf welchem Parallelplaneten einige Entscheidungsträger unterwegs sind. Leidtragend an dem Pfusch ist meiner Meinung nach die komplette Branche einschl. der Tiermedizin selbst. Immerhin bedeuten sinkende Tierzahlen sowohl im LM- als auch im Haus- und Heimtiersektor auch sinkenden Bedarf an tiermedizinischer Versorgung. Bei mir ist ehrlich gesagt der einzige Effekt, den ich im Aufkommen bemerkt habe der, dass viel weniger am Wochenende oder nachts angerufen wird, viel mehr nervige "ich wollte nur mal hören was xyz kostet"-Anfragen kommen, und oft eben auch viel zu spät Hilfe gesucht wird. Über diesen Effekt kann mich leider auch nicht hinwegtrösten, dass ich an weniger Kunden mehr verdiene, denn der Zeitaufwand je Patient ist in den letzten Jahren eben auch (s.o.) gestiegen, obwohl man weniger Zeit am Patienten selbst zubringt. Außerdem berichten viele Kunden, dass sie nunmehr ihr letztes Pferd oder Haustier hätten, und nach dessen Ableben kein weiteres angeschafft werden soll, weil die Kosten unberechenbar geworden sind.
                Ich kenne auch keinen Humanmediziner, der die Entwicklung des Gesundheitssystems über die vergangenen 10-15 Jahre positiv beurteilt, insofern sitzen da alle im selben Boot und die Auswirkungen sind überall dieselben: Versorgung eher rückläufig, sich zunehmend verschärfendes Zweiklassensystem, mehr Druck auf allen und die Handlungsspielräume werden immer weniger, egal ob es um die eigene Gesundheit geht, oder die der Vierbeiner. In meiner Gegend kann man froh sein, wenn man überhaupt noch einen Hausarzt hat, von freier Arztwahl, wie ich das aus meiner Kindheit erinnere, wo wir in unserer Gemeinde mindestens 6 Hausarztpraxen hatten und das Wort Aufnahmestop in der hausärztlichen Versorgung noch unbekannt war. Bei meiner Großmutter machte unser Hausarzt sogar noch routinemäßig Hausbesuche, egal ob man Palliativpatient war, oder nicht. Selbst wir Kinder wurden als wir alle Windpocken hatten, vom Hausarzt besucht, das wäre doch heute undenkbar... Alles nicht so schön. Am besten ist, man wird selbst nicht krank oder reist, wenn es denn doch passiert nach Thailand, wo die medizinische Versorgung sehr gut ist, solange man sie sich leisten kann. Eigene Tiere am besten nur noch halten, wenn man selbst TA, Hufschmied oder Landwirt ist, am besten alles drei. Was anderes kann man unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eigentlich niemandem mehr raten.

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                • Ramzes
                  Ramzes kommentierte
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                  Da gibt es aber auch genügend andere Beispiele aus der Kindheit der jetzt 60plusser in damals mit Sozialem Wohnungsbau aus dem Boden gestampft Trabanten - Siedlungen mit kinderreichen Familien , Spätaussiedlern , Gastarbeiterfamilien etc.
                  Schön , wenn es nahe der Weseraue damals anders war , aber beileibe KEIN Normalfall, HAUSARZT , schon damals nicht!
              • Ramzes
                • 15.03.2006
                • 14567

                Tierarzt/-ärztin: Gehalt und Verdienst. Unterschiede in Ausbildung und Beruf sowie nach Bundesland, Alter und Geschlecht.


                Zahlen aus Anfang 2022

                Kommentar

                • Ramzes
                  • 15.03.2006
                  • 14567

                  Mit CowManager überwachen Sie die Fruchtbarkeit, Gesundheit und Ernährung Ihrer Herde mit äußerster Präzision. Noch nie war es so einfach.

                  Im modernen Nutztiersegment hält immer mehr Sensorik in real-time Einzug zur Gesundheitsüberwachung , Herdenmanagement Fruchtbarkeit.
                  Da verlagert sich die Aufmerksamkeit von quasi Reihenuntersuchung manuell in Richtung Check am PC , Screening der Problemkandidaten und dann mehr Individual- Betreuung , ...mit Bestandstierarzt !!! mit Betreungsvertrag , ...Fütterungsberatung Dienstleister oder Landwirtschaftskammer , o.ä.

                  Im Überwachen des Abfohlens bei Pferden spielt Sensorik , Kamera ja schon bei einigen eine Rolle .
                  Im Training von Hochleistungspferden , wie bei Sportlern , ähnliche Tools möglich .

                  Kommentar

                  • Ramzes
                    • 15.03.2006
                    • 14567

                    https://www.propferd.at/main.asp?VID=1&kat1=87&kat2=644&NID=9227&DDate=090 32023

                    ...und da eröffnen sich Neubewertungen bei den GOT Sätzen Pferd ...duck und weg .

                    Kommentar

                    • hufschlag
                      • 30.07.2012
                      • 4143

                      Ich verstehe überhaupt nicht, was die sagen willst ( gut, das passiert mir öfters mal)
                      1.bzu Gehalt: ist natürlich eine Frage der Region aber viel ist das nicht bzw für dieses Gehalt braucht es kein Studium

                      2. Was hat sp eine Analyse des gangbildes und die "Erkenntnis" ( eigentlich weiß man schon 2000 jahre von der natürlichen schiefe- aber geschenkt) dass das Pferd nicht identisch ist auf beiden Seiten ( übrigens ist auch kein Mensch sympathisch) mit der GOT zu tun?

                      Ich kenne Leute, die untersuchen für tausende von Euro weil
                      " Pferd so komisch schaut/ schmerzgesicht)

                      Also sinnfrei untersuchen braucht keine vorherige Auswertung einer KI

                      Kommentar

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