Tierquälerin wieder auf freiem Fuß - So langsam zweifle ich auch an unserem StGb

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  • silas
    • 13.01.2011
    • 4018

    Allein wegen dem letzten Satz, melde ich den Beitrag mal den Mods.

    Mich gruselt es vor allen Dingen, wenn ich einen derartigen zusammengewürfelten Schmäh lese - der Täterin wurde eine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung bescheinigt, bicht ohne Grund wurde das Gutachten unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgetragen.
    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

    Kommentar

    • Browny
      • 13.11.2009
      • 2630

      Ähm... Kisa schreibt doch nur, dass die Täterin eine engmaschige psychologische Betreuung haben sollte - ich glaube, an dieser Aussage kann man in diesem Fall nicht zweifeln.

      Kommentar

      • Tante
        • 31.07.2010
        • 1117

        Zitat von Kisa Beitrag anzeigen
        Warum also nicht Hilfe zur Selbsthilfe?
        @silas:
        Warum also nicht Hilfe (Unterstützung von Dritten) zur Selbsthilfe (damit sich die Frau selberhelfen kann) ?

        denke es trifft auch deine Meinung. Ich finde den Text von Kisa sehr differenziert und lösungsorientiert. Nur musste ich ihn sehr genau lesen. Mein Hirn wollte ein paar mal auch interpretieren was nicht da stand

        Kommentar

        • Salsa1204
          • 21.05.2007
          • 3151

          Vielleicht ist es (wie so oft im Leben) die goldene Mitte zwischen Kisa und Silas Beitrag.

          Gerade wenn durch eine posttraumatische Belastungsstörung eine so schwere Persönlichkeitsstörung entwickelt wurde, dass Verhalten wie massive Tierquälerei oder sogar das bewusste Töten eines Tieres gezeigt wird, ist sicherlich umfangreiche psychologische Betreuung ein Teil des Ansatzes. Ein größerer Bestandteil dürfte aber eine psychiatrische Einstellung mit einer entsprechenden Medikation sein. Das hat meiner Meinung und auch meiner Erfahrung nach erstmal wenig mit "Hilfe zur Selbsthilfe" zu tun.

          In der Soziologie heißt das, was früher "Hilfe zur Selbsthilfe" genannt wurde, heute Empowerment bzw. das Konzept kommt in vielen Punkten nah. Empowerment richtet sich durchaus an Menschen in vielfältigen und auch großen Problemlagen, aber es muss schon gewährleistet sein, dass der Mensch weder für sich selber (hier kann man vielleicht noch Grenzen sehen, da der Klient grundsätzlich schon für sein Leben selber verantwortlich ist), noch für seine Umwelt gefährlich sein. Das hat nichts mehr mit Empowerment, sondern nur noch mit grober Fahrlässigkeit bzw. schweren Fehleinschätzungen der entsprechenden Fachleute zu tun, die den Menschen mit so einer schweren Persönlichkeitsstörung begleiten.

          Übrigens denke ich, dass ein einmaliges traumatisches Ereignis, egal ob akzidentell (also durch einen Unfall, ein schweren Erdbeben etc.) oder interpersonell (also durch einen Menschen verursacht, z.B. eine Vergewaltigung) nur höchst selten eine solch schwere Persönlichkeitsstörung zur Folge hat. Da muss wenn dann schon vorher ganz viel im Argen gelegen haben. Die Annahme, dass Menschen, die vorher aus psychologischer und psychiatrischer Sicht "normal" entwickelt waren, nach einem einmaligen traumatischen Erlebnis auf einmal zu großen Tierschlächtern, Massenmördern oder mindestens Vergewaltigern werden, halte ich persönlich für eine Erfindung amerikanischer Thriller-Sendungen.

          Was allerdings tatsächlich stimmt ist, dass das Quälen von Tieren eine Art "Einstieg" in eine weitere Gewaltkarriere sein KANN, wenn nach einem solchen Verhalten nicht entsprechend behandelt wird. Einige Kinder mit PTBS projizieren ihre selbst erlebte Gewalt auf das Tier und verspüren so, nach all ihrer Hilflosigkeit in der traumatischen Situation, ein Gefühl von Macht. Auf dem Weg in die Adoleszenz kann es dann passieren, dass eben dieses Machtgefühl bei Tieren nicht mehr ausreicht und entsprechend weiter auf menschliche Opfer angewendet wird. Aber wir sprechen hier von schwerst traumatisierten Menschen, die über lange Zeit massive Gewalt oder sonstige lebensbedrohliche Not erlebt haben.

          Und um jetzt ganz weit auszuholen: Pädophilie ist tatsächlich nur einer von vielen Gründen (und tatsächlich sogar ein vergleichsweise seltener), warum erwachsene Menschen sich an Kindern vergehen. Viel öfter kommt es zu dem von mir beschriebenen Machtempfinden gegenüber dem Kind.

          Die Kampagne "Kein Täter werden" ist aber natürlich trotzdem genau der richtige Ansatz und es stimmt, dass viele Betroffene unter ihrer Neigung, die übrigens auch als Persönlichkeitsstörung genau definiert ist, leiden.

          Selbstverständlich ist es richtig, dass auch Menschen, bei denen es vielleicht schon zu spät erscheint, geholfen wird, allerdings durch wirklich strenge Verhaltenstherapie und mit engmaschiger medizinischer Betreuung und guter Medikation.

          Was aber viel wichtiger ist: Prävention! Hingeschaut wird oft erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Es würde einfach helfen, wenn bei Auffälligkeiten Fachleute zu Rate gezogen würden, die beurteilen können, ob das Verbrennen einer Ameise unter einer Lupe dem kindlichen Experimentierdrang geschuldet ist oder da doch eben ganz andere Sachen zu Grunde liegen, kann nämlich durchaus beides sein. Es gibt genug Menschen, die sich täglich damit befassen und dafür jahrelang ausgebildet sind und die sind in der Regel nicht böse, wenn sie im Zweifelsfall feststellen können, dass ein Verhalten eben im Rahmen liegt, anstatt dann irgendwann Klienten zu bekommen, bei denen sich dissoziale oder dysfunktionale Verhaltensweisen sich dermaßen in der Psyche festgesetzt haben, dass es für alle Beteiligten ein sehr langer Weg wird, bis ein einigermaßen eigenständiges Leben für die Betroffenen wieder möglich ist.
          Zuletzt geändert von Salsa1204; 20.05.2016, 14:50.

          Kommentar

          • CoFan
            • 02.03.2008
            • 15238

            Ich kann silas' Bedenken verstehen. Solche Themen sind einfach zu komplex, da kommen leicht mal "schräge" Botschaften beim Leser an.

            Eine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung wurde diagnostiziert. Ich hoffe, dass die Strafvollzugsanstalt darauf vorbereitet ist und der Frau während ihrer Haftzeit wirklich geholfen werden kann.

            edit: Mein Beitrag hat sich mit @salsa1204 überschnitten.
            Kurzer Kommentar dazu: Prävention und auch die Behandlung während eines potentiellen Strafvollzugs sind oft eine Frage des Geldes. Das müssen wir uns als Gesellschaft meiner Meinung nach gemeinsam auf die Fahne schreiben, denn die Bereitschaft in diesen Bereichen "zu investieren" ist im Allgemeinen nicht sonderlich hoch.
            Zuletzt geändert von CoFan; 20.05.2016, 14:55.

            Kommentar

            • Salsa1204
              • 21.05.2007
              • 3151

              Und nicht nur finanziell - oft scheitert es auch an Ärzten, die sich gerade bei jungen Patienten davor scheuen, sie medikamentös einzustellen, da dies eben sehr schwierig ist und es zu vielen Nebenwirkungen kommen kann und man oft ein wenig "tüfteln" muss, um die richtige Medikation zu finden. Da wird dann lieber gesagt, dass es sich um ein psychologisches oder pädagogisches Problem ist. Ich bin weiß Gott kein Fan von unnützem Einsatz von Psychopharmaka, besonders die Welle der ADHS Kinder ist mehr als kritisch zu betrachten (haben die Kinder die Störung nämlich nicht, wirkt der Wirkstoff wie Speed) und genau deswegen ist es auch so schwer, für Kinder oder Jugendliche, die wirklich eine Medikation brauchen, um überhaupt in eine Therapie einsteigen zu können, überhaupt eine zu bekommen. Dieser Kreislauf schließt dann übrigens das Finanzielle (da sehr zeitaufwendig und ergo teuer) wieder mit ein.

              Kommentar

              • one
                • 25.07.2011
                • 700

                Ich sehe da überhauptnichts schlimmes an Kisas Beitrag.
                So eine Beitrag zu melden ist mehr als lächerlich. Ich dachte Kisa hätte hier zur Tierquälerei angestiftet als ich den Post im Newsforum gelesen habe.
                Vielleicht einfach differenzierter lesen und wenigstens objektiv auf Beiträge eingehen.
                Wilkommen in Deutschland im Jahr 2016.

                Kommentar

                • zentaur
                  • 03.07.2009
                  • 4475

                  Strafe und der Schutz vor weiteren Straftaten ohne Therapie und Versuch der Resozialisierung widerspricht meinem ( und ich hoffe nicht nur meinem) Rechtsempfinden. Die finanzielle, personelle etc. Ausstattung sowie die Frage nach dem Erfolg therapeutischer Maßnahmen ist wichtig, berührt aber nicht die grundsätzliche Einstellung gegenüber derartigen und anderen Straftaten.
                  LG zentaur

                  "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

                  Kommentar

                  • Kisa
                    • 30.01.2015
                    • 203

                    Salsa, vielen, vielen Dank!
                    So super hätte ich das nie erklären können!


                    Und danke an alle, die es geschafft haben, aus meinen wirren Geschreibsel das herauszulesen, was ich gemeint habe.
                    (Auch wenn ich mal wieder zu unfähig war, mich entsprechend auszudrücken...)

                    Kommentar

                    • ganzkleinewolke
                      • 28.12.2011
                      • 945

                      Zitat von Kisa Beitrag anzeigen
                      Salsa, vielen, vielen Dank!
                      So super hätte ich das nie erklären können!


                      Und danke an alle, die es geschafft haben, aus meinen wirren Geschreibsel das herauszulesen, was ich gemeint habe.
                      (Auch wenn ich mal wieder zu unfähig war, mich entsprechend auszudrücken...)
                      So wirr was das nun auch nicht.
                      Aber gut, wenn es nun alle klarer ist.

                      Kommentar

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