Dass Pferdezucht ein teures Hobby ist und war, braucht hier nicht mehr diskutiert werden.
Damit es nicht so ruinös wird, dass alteingesessene Züchter trotz aller Passion aus Vernunftsgründen die Flinte ins Korn werfen, muss sich aber in der Ausrichtung des Verbandes etwas ändern. Die Entwicklung der letzten Jahre ist mehr als bedenklich. Nach meinen Eindrücken beraubt der Verband sich Schritt für Schritt seiner eigenen Basis und -wie es Unternehmensberater ausdrücken- seiner Kernkompetenz. Wie sähe die zahlenmässige Entwicklung der aktiven Züchter (in Nds) wohl aus, wenn nicht über Gründung von Zuchtverbänden im Ausland und in allen anderen Bundeslänern kompensierende Zuwächse da wären ?
Es läuft ein "stilles Sterben" im Kernzuchtgebiet wobei neben Vermarktungsproblemen auch der Nachwuchs fehlt.
Die aktuelle Situation sehe ich persönlich sehr kritisch und als nicht mehr vergleichbar mit kleineren Krisen der letzten 50 Jahre an. Daher besteht auch hoher Handlungsbedarf. Der Landstallmeister beschreibt im Vorwort zum Hengstverteilungsplan "die Situation auf den Höfen" als niederschmetternd und vergleicht sie mit der Phase der Mechanisierung in der Landwirtschaft Anfang der 60iger Jahre. Der hat's erfasst !
@Marianne/Kareen:
Ich sehe die Lösung keinesfalls in der "gezielten Bedienung" des Freizeitreitermarktes. Hier geht es i.d.R. um Pferde im unteren Preissegment von 3-8Tsd Euro. Gerade dieser Markt braucht ausgebildete Pferde und genau da gerät der Züchter ja in die Klemme.
Die Maiauktion als positives Beispiel heranzuziehen, ist auch nicht angemessen. Es gab 2 Pferde für 15Teuro, die meisten anderen Pferde dieses Segmentes gingen für Preise zwischen 4,5 und 8 Teuro weg. Im Schnitt deutlich unter 10Tsd. Was hat denn da ein Züchter bei einem 5j. Pferd, wenn er für diese Auktion 1,5 Jahre Ausbildung betrieben hat oder hat betreiben lassen ?
Ich muss selbst hin und wieder auch diesen Markt bedienen - immer dann wenn das Zuchtprodukt für den Sport nicht geeignet ist. Dann müssen wir diese Kandidaten mind. 1 Jahr selbst reiten, damit ich sie als Freizeitpartner ab Stall anbieten kann. Und ich kann nur eins sagen: Diese Klientel ist nach meinen Erfahrungen schwieriger und z.T. anspruchsvoller als ein Profi.
Dagegen habe ich Pferde für den Leistungssport nach dem Anreiten zu guten Preisen an Sportreiter verkaufen können. Die wollen selbst ausbilden und suchen nach Grundqualität. Diese Verkäufe braucht jeder Züchter hin und wieder, um die Verluste und den Aufwand bei den "Normalen" zu kompensieren.
Daher kann der "Freizeitmarkt" auf keinen Fall Zuchtziel sein. Bei der Auswahl der Hengste habe ich den Faktor "Rittigkeit" mit im Auge - aber mein Zuchtziel bleibt (auch wenn nicht erreichbar) der Olympiasieger.
Auch der Verband täte gut daran, am Zuchtziel "Leistung" als Primärziel festzuhalten. Dazu hat sich Dr. Schade im Vorwort unserer "Verbandspostille" ja auch bekannt. Gerade der Export läuft in i.d.R. nur für Sportpferde. Hier hat Hannover gegenüber anderen Gebieten aber deutlich an Boden verloren.
Daran muß jetzt in Verden gearbeitet werden: Auf Dauers setzt sich nur eins durch:QUALITÄT.
Damit es nicht so ruinös wird, dass alteingesessene Züchter trotz aller Passion aus Vernunftsgründen die Flinte ins Korn werfen, muss sich aber in der Ausrichtung des Verbandes etwas ändern. Die Entwicklung der letzten Jahre ist mehr als bedenklich. Nach meinen Eindrücken beraubt der Verband sich Schritt für Schritt seiner eigenen Basis und -wie es Unternehmensberater ausdrücken- seiner Kernkompetenz. Wie sähe die zahlenmässige Entwicklung der aktiven Züchter (in Nds) wohl aus, wenn nicht über Gründung von Zuchtverbänden im Ausland und in allen anderen Bundeslänern kompensierende Zuwächse da wären ?
Es läuft ein "stilles Sterben" im Kernzuchtgebiet wobei neben Vermarktungsproblemen auch der Nachwuchs fehlt.
Die aktuelle Situation sehe ich persönlich sehr kritisch und als nicht mehr vergleichbar mit kleineren Krisen der letzten 50 Jahre an. Daher besteht auch hoher Handlungsbedarf. Der Landstallmeister beschreibt im Vorwort zum Hengstverteilungsplan "die Situation auf den Höfen" als niederschmetternd und vergleicht sie mit der Phase der Mechanisierung in der Landwirtschaft Anfang der 60iger Jahre. Der hat's erfasst !
@Marianne/Kareen:
Ich sehe die Lösung keinesfalls in der "gezielten Bedienung" des Freizeitreitermarktes. Hier geht es i.d.R. um Pferde im unteren Preissegment von 3-8Tsd Euro. Gerade dieser Markt braucht ausgebildete Pferde und genau da gerät der Züchter ja in die Klemme.
Die Maiauktion als positives Beispiel heranzuziehen, ist auch nicht angemessen. Es gab 2 Pferde für 15Teuro, die meisten anderen Pferde dieses Segmentes gingen für Preise zwischen 4,5 und 8 Teuro weg. Im Schnitt deutlich unter 10Tsd. Was hat denn da ein Züchter bei einem 5j. Pferd, wenn er für diese Auktion 1,5 Jahre Ausbildung betrieben hat oder hat betreiben lassen ?
Ich muss selbst hin und wieder auch diesen Markt bedienen - immer dann wenn das Zuchtprodukt für den Sport nicht geeignet ist. Dann müssen wir diese Kandidaten mind. 1 Jahr selbst reiten, damit ich sie als Freizeitpartner ab Stall anbieten kann. Und ich kann nur eins sagen: Diese Klientel ist nach meinen Erfahrungen schwieriger und z.T. anspruchsvoller als ein Profi.
Dagegen habe ich Pferde für den Leistungssport nach dem Anreiten zu guten Preisen an Sportreiter verkaufen können. Die wollen selbst ausbilden und suchen nach Grundqualität. Diese Verkäufe braucht jeder Züchter hin und wieder, um die Verluste und den Aufwand bei den "Normalen" zu kompensieren.
Daher kann der "Freizeitmarkt" auf keinen Fall Zuchtziel sein. Bei der Auswahl der Hengste habe ich den Faktor "Rittigkeit" mit im Auge - aber mein Zuchtziel bleibt (auch wenn nicht erreichbar) der Olympiasieger.
Auch der Verband täte gut daran, am Zuchtziel "Leistung" als Primärziel festzuhalten. Dazu hat sich Dr. Schade im Vorwort unserer "Verbandspostille" ja auch bekannt. Gerade der Export läuft in i.d.R. nur für Sportpferde. Hier hat Hannover gegenüber anderen Gebieten aber deutlich an Boden verloren.
Daran muß jetzt in Verden gearbeitet werden: Auf Dauers setzt sich nur eins durch:QUALITÄT.
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