Dr. Friemel nicht mehr beim Verband?

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2319

    #41
    Dass Pferdezucht ein teures Hobby ist und war, braucht hier nicht mehr diskutiert werden.

    Damit es nicht so ruinös wird, dass alteingesessene Züchter trotz aller Passion aus Vernunftsgründen die Flinte ins Korn werfen, muss sich aber in der Ausrichtung des Verbandes etwas ändern. Die Entwicklung der letzten Jahre ist mehr als bedenklich. Nach meinen Eindrücken beraubt der Verband sich Schritt für Schritt seiner eigenen Basis und -wie es Unternehmensberater ausdrücken- seiner Kernkompetenz. Wie sähe die zahlenmässige Entwicklung der aktiven Züchter (in Nds) wohl aus, wenn nicht über Gründung von Zuchtverbänden im Ausland und in allen anderen Bundeslänern kompensierende Zuwächse da wären ?
    Es läuft ein "stilles Sterben" im Kernzuchtgebiet wobei neben Vermarktungsproblemen auch der Nachwuchs fehlt.
    Die aktuelle Situation sehe ich persönlich sehr kritisch und als nicht mehr vergleichbar mit kleineren Krisen der letzten 50 Jahre an. Daher besteht auch hoher Handlungsbedarf. Der Landstallmeister beschreibt im Vorwort zum Hengstverteilungsplan "die Situation auf den Höfen" als niederschmetternd und vergleicht sie mit der Phase der Mechanisierung in der Landwirtschaft Anfang der 60iger Jahre. Der hat's erfasst !

    @Marianne/Kareen:
    Ich sehe die Lösung keinesfalls in der "gezielten Bedienung" des Freizeitreitermarktes. Hier geht es i.d.R. um Pferde im unteren Preissegment von 3-8Tsd Euro. Gerade dieser Markt braucht ausgebildete Pferde und genau da gerät der Züchter ja in die Klemme.
    Die Maiauktion als positives Beispiel heranzuziehen, ist auch nicht angemessen. Es gab 2 Pferde für 15Teuro, die meisten anderen Pferde dieses Segmentes gingen für Preise zwischen 4,5 und 8 Teuro weg. Im Schnitt deutlich unter 10Tsd. Was hat denn da ein Züchter bei einem 5j. Pferd, wenn er für diese Auktion 1,5 Jahre Ausbildung betrieben hat oder hat betreiben lassen ?
    Ich muss selbst hin und wieder auch diesen Markt bedienen - immer dann wenn das Zuchtprodukt für den Sport nicht geeignet ist. Dann müssen wir diese Kandidaten mind. 1 Jahr selbst reiten, damit ich sie als Freizeitpartner ab Stall anbieten kann. Und ich kann nur eins sagen: Diese Klientel ist nach meinen Erfahrungen schwieriger und z.T. anspruchsvoller als ein Profi.
    Dagegen habe ich Pferde für den Leistungssport nach dem Anreiten zu guten Preisen an Sportreiter verkaufen können. Die wollen selbst ausbilden und suchen nach Grundqualität. Diese Verkäufe braucht jeder Züchter hin und wieder, um die Verluste und den Aufwand bei den "Normalen" zu kompensieren.

    Daher kann der "Freizeitmarkt" auf keinen Fall Zuchtziel sein. Bei der Auswahl der Hengste habe ich den Faktor "Rittigkeit" mit im Auge - aber mein Zuchtziel bleibt (auch wenn nicht erreichbar) der Olympiasieger.

    Auch der Verband täte gut daran, am Zuchtziel "Leistung" als Primärziel festzuhalten. Dazu hat sich Dr. Schade im Vorwort unserer "Verbandspostille" ja auch bekannt. Gerade der Export läuft in i.d.R. nur für Sportpferde. Hier hat Hannover gegenüber anderen Gebieten aber deutlich an Boden verloren.

    Daran muß jetzt in Verden gearbeitet werden: Auf Dauers setzt sich nur eins durch:QUALITÄT.

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    • hannoveraner
      • 11.06.2003
      • 3238

      #42
      ich meine, hier findet gerade eine sehr gute, nützliche Diskussion statt, die sehr gut die vielen Seiten der heutigen Vermarktungssituation beleuchten und notwendigerweise kritisch betrachten. wilabi hat recht, das hoffnungsvolle, talentierte Sportpferd kann dem Züchter relativ viel geld bringen (wenn er auch die connections hat oder auch bereit ist, die vermarktungswege glatt zu schmieren). kareen und marianne haben aber auch recht: es gehen nicht alle in den sport und den riesigen freizeitmarkt zu bedienen ist bisher zu stiefmütterlich behandelt worden. der markt ist schwierig und anspruchsvoll. das braucht noch bessere vorbereitung, die allerdings heute noch nicht oft genug auch entsprechend entlohnt wird. wenn noch mehr akzeptanz geschaffen werden würde für die sache, wäre es wesentlich besser!. guck dir mal die grabbelkiste am vortag einer zwischenauktion an: so idiotensicher kannst beinah nicht ausbilden und schon gar nicht züchten. und da sehe ich gerade beim auslandsmarkt enorme defizite! aber ohne die sporterfolge kommen auch weniger der nicht so doll reitenden kunden aus dem ausland.
      irgendwie bin ich gewillt allen recht zu geben: es ist schwierig und es gibt kein schwarz & weiß.
      Die Auktioner werden immer an den aktuellen Versteigerungserlösen gemessen. so hat man manchmal den eindruck, sie suchen die qualität aus, die am tag x der versteigerung die höchsten erlöse versprechen und es geht nicht um die eigentliche qualität. das wird zu selten honoriert. und dieses aussuchen ist dann schon wieder schwierig.
      der posten des auktionsleiters ist schwierig mit den beschriebenen facetten des druckes von ausstellern, köufern und verband sowie den gelegentlichen verlockungen in unserer gesellschaft wenn mal n bischn mehr geld im spiel ist. alles nicht so einfach und den einen goldenen weg gibt es, glaub ich, nicht.
      Zuletzt geändert von hannoveraner; 07.07.2011, 12:39.
      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

      Kommentar

      • cps5
        • 07.07.2009
        • 1586

        #43
        Ich denke auch, dass man keinen reinen Freizeitmarkt bedienen kann, indem man ein "Freizeitpferd" züchtet. Was soll das sein? Ein braves Pferd, das ein bisschen was springen kann, gute Bewegungen hat, einigermaßen hübsch aus der Wäsche schaut und bei dem Nervosität/Ängstlichkeit nicht genetisch vorgegeben sind?

        Grundsätzlich wird versucht, ein möglichst gutes Pferd zu züchten, und diejenigen, die dann nicht die letzte, aber doch eine gewisse Qualität mit vernünftigen Interieur- und Exterieurwerten haben, gehen in den Freitzeit-/Amateursport. Grundsätzlich für diesen Bereich zu züchten, würde bedeuten, dass die dabei entstehenden schwächeren Pferde, die das Zuchtziel nicht treffen, dann nicht einmal für diese Sparte genügen und bestenfalls noch als Fleischlieferanten taugen.

        Soweit ich sehen kann, ist es schon immer so gewesen, dass Pferdezucht für 95% der 'Aktiven' ein Zuschussgeschäft ist.
        Wenn dem denn so sein sollte, können ja einmal 60 % von diesen 95 % ernsthaft darüber nachdenken, ob sie nicht doch in einer anderen Branche besser aufgehoben sind. Das würde auch helfen, Absatzprobleme zumindest ein wenig abzubauen. Mir persönlich macht es auch Spaß, über Anpaarungsfragen nachzudenken und darüber, wie ich einen Nachkommen mit von mir gewünschten Attributen in die Welt setzen kann - theoretisch. In der Praxis überlasse ich das gerade in der heutigen wirtschaftlich schwierigen Zeit dann doch lieber den Züchtern mit ihren seit Jahrzehnten gepflegten Stutenstämmen und ebenso langen Erfahrungen bei Beurteilung und Auswahl von (Zucht-) Pferden - und fahre ihnen nicht noch aus "Dankbarkeit" über ihre geleistete Arbeit, die zur Folge hat, dass es mittlerweile kaum wirklich schlechte Pferde ´gibt, in die Parade.

        Der größte Unterschied im Vergleich Heute/Damals (vor vielleicht 40 Jahren) liegt ganz einfach darin, dass selbst Pferde mit schwächeren Eigenschaften immer noch so gut sind, dass sie sich tatsächlich im Freizeitbereich vermarkten lassen, so dass derjenige, der als Züchter eine "Niete" ist, eben nicht mehr so leicht durch das Raster fallen kann. Auch dieser ist heute in der Lage, noch so weit zu "züchten" (oder zu vermehren), daß er sich eine ganze Weile über Wasser halten kann - und damit den traditionellen Züchtern dieses Wasser abgräbt.

        Kommentar


        • #44
          Ich denke nicht, dass man im Freizeitbereich seine Kosten als Züchter abdecken kann. Als Zuchtziel muss immer das Leistungspferd stehen, dass mit dem Verkauf entsprechende einen Kostenbeitrag liefert, der die übrigen Verluste ausgleicht. Und sicher fällt selbst bei dieser Zuchtausrichtung auch ein "Normalpferd"an, dass dann in den Freizeitmarkt gehen muss. Dies kann aber nicht das Regelzuchtziel sein.

          Mal ein Beispiel aus einer kürzlichen Verkaufsanbahnung. Ich habe eine 4jährige Stute, die ich seit März 2010 im Profiberitt habe (nur im Sommer 2010 wieder 3 Monate Weidepause). Die Kosten kann sich jeder ausrechnen. Die Stute ist ein ordentliches Pferd mit 3 sehr ordentlichen GGA (halt kein Grand Prix Kandidat aber M-Dressur ist mindestens drin) und ohne Unarten. Sie macht auch einen ordentlichen Freisprung. Sie ist hübsch, dunkelbraun o. Abzeichen, langbeinig mit einem Stockmaß von 1,67m. Sie Stute ist sehr leichtrittig und auf Dressurpferde A-Niveau.
          Eine Käuferin meldet sich, aufgrund eines zugesandten Videos der Stute. Sie sucht ein Pferd für ihre 14jährige Tochter, die im Ponykader ist und derzeit auf L-Niveau reitet. Man ist ja schon so lange auf der Suche nach einem passenden Pferd. Die Käuferin hat selbst eine Wallach von 1,74m, den ihre Tochter aber aufgrund der benötigten Kraft nicht von hinten zusammen reiten kann. Das Pferd sollte modern, blütig, leichter, nicht so groß und schwer sein. Eigentlich alles Eigenschaften die meine Stute besitzt, wie man auch auf dem Video erkennen kann. Bevor das Pferd persönlich angeschaut wird, wird erstmal über den ohnehin schon geringen Preis verhandelt.
          Käuferin rollt am Tag X mit ihrem großen Geländewagen der Marke XYZ an. Nun stellt man fest: Oh das Pferd wirkt ja nicht so groß wie mein Wallach! (wie auch, es ist nur 1,67m und die Tochter nur knapp 1,55 m groß). Es ist doch sehr blütig, oder ? Ich weiß ja nicht, ob meine Tochter mit einem blütigen Pferd so richtig klar kommt. (Es war ein stürmischer Tag mit Regen und die Stute war auf dem Außenplatz sowas von brav) Das Pferd ist ja noch nicht auf L-Niveau und noch keine L-Turniere gegangen, das wäre aber schon besser (das Pferd ist 4 Jahre?). Preisvorstellung der Dame 8.000,- €.
          Und diese Art der Verkaufserfahrung ist kein Einzelfall.

          Und für so etwas soll ich züchten. Nein danke!!!
          Mein Zuchtziel bleibt das Leistungspferd und es ist halt schwer die dabei abfallenden guten Normalpferde zu vermarkten.
          Zuletzt geändert von Gast; 07.07.2011, 14:44.

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          • Pferdefreund
            • 03.02.2003
            • 676

            #45
            Wir haben im Moment schlichtweg einen Käufermarkt. Das gibt es nicht nur im Pferdebereich, das geht und ging auch anderen Gewerbezweigen so.
            Marktwirtschaftliche Prinzipien sorgen eben dafür, dass sich nur diejenigen behaupten können, die den Ansprüchen des Käufermarktes auch genügen können oder genug "Atem" haben, eine solche Phase zu überstehen.Scheinbar ist das "Angebot" zu groß!
            Die große Frage ist also: was will denn der heutige "Markt"?? Wofür gibt es Absatzchancen und kann man die Erwartungshaltung der Käuferseite abdecken?
            Bei industriell gefertigten Produkten ist dies nun deutlich einfacher zu beurteilen. Bei Lebewesen-wie Pferden- eben nicht.
            Man kann Tendenzen feststellen und sich fragen: kann oder will ich das bedienen??
            Kann ich ein Pferd mit Potential für einfachere oder höhere Aufgaben zu einem Preis anbieten, den sich ein Großteil der "Marktteilnehmer" leisten kann (oder will) und wo bleibe ich da mit meinen eigenen Aufwendungen hängen?
            Die altersgerechte qualitativ hochwertige Ausbildung eines Pferdes wird heute kaum noch bezahlt.
            Also lohnt sich diese nur noch, wenn man wirklich ein Pferd mit Talent für den gehobenen Sport besitzt.
            Reiter interessieren sich in der Regel nicht für "Stutenstämme und deren Erfolge".
            Sie interessieren sich für das "konkrete" Pferd.
            Dazu kommt, das die Erwartungshaltung vieler Käufer sich dahin entwickelt hat, selbst nicht mehr viel in die Ausbildung investieren zu wollen.
            Man will einen BMW zu einem Preis eines Kleinwagens haben.
            In der Autoindustrie gibt es das nicht, im Pferdebereich scheinbar schon.
            www.sportpferdezucht-niederrhein.de

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            • cps5
              • 07.07.2009
              • 1586

              #46
              Reiter interessieren sich in der Regel nicht für "Stutenstämme und deren Erfolge".
              Das stimmt natürlich! Aber ich verwahre mich immer noch gegen die offensichtlich in Reiterkreisen gängige Ansicht, dass die guten Pferde vom Himmel fallen oder vom Baum gepflückt werden und dass man der letzte seiner Art (Reiter) ist, der ein gutes Pferd benötigt.

              Wenn man auch zukünftige Generationen von Reitern mit guten Pferden versorgen möchte, dann kann man doch nicht das, was durch mindestens 60-jährige Auslese (wenn wir vom Ende des Zweiten Weltkriegs ausgehen) erkannt und verbessert worden ist, mal eben auf links drehen und irgendein weibliches Pferd mit irgendeinem männlichen Pferd anpaaren und das Ganze dann Zucht nennen. Und sich dann vielleicht noch Großzüchter nennen, weil man eine entsprechende Anzahl von Stuten decken lässt. Selbst wenn ich dem Verband mit Mitglieds- und was weiß ich, was an Beiträgen sonst noch anfällt, ein ansehnliches Sümmchen überweise.

              Für die Zucht bleibt festzuhalten:

              Das Pferd zeigt dir, was es vererben kann.
              Ein Blick in die Abstammung zeigt dir, was es höchstwahrscheinlich davon vererben wird.

              Dann bleibt immer noch genug Spielraum für genetische Überraschungen - von den Risiken der Fohlenaufzucht mal ganz zu schweigen.

              Wenn wir das Beispiel mit dem BMW zum Kleinwagen-Preis weiterführen, heißt das für mich: Kein Mitarbeiter bei BMW kommt auf die Idee, auf einmal den Motor oder das Chassis eines Fiat zu wählen.

              Aber in der Reitpferdezucht meint man, wenn man auf seine noch so züchterisch wertlose Mähre einen Totilas oder Contendro I (oder was gerade "in" ist) raufsetzt, hätte man den Markt mit diesem Nachkommen revolutioniert. Einige Käufer hören dann nur den Namen des Vaters und fallen vor Ehrfurcht auf die Knie - und wundern sich, wenn irgend etwas in der Rechnung dann nicht aufgeht.

              Erzähl mal jemandem, der einen BMW möchte, dass zwar der Kühlergrill mit Emblem von BMW ist, der Motor aber von einem Kleinwagen. Und dann frag ihn, ob er immer noch den BMW-Preis zahlen möchte.

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              • friedeburg
                • 20.05.2007
                • 859

                #47
                Zitat von Pferdefreund Beitrag anzeigen
                Wir haben im Moment schlichtweg einen Käufermarkt. Das gibt es nicht nur im Pferdebereich, das geht und ging auch anderen Gewerbezweigen so.
                Marktwirtschaftliche Prinzipien sorgen eben dafür, dass sich nur diejenigen behaupten können, die den Ansprüchen des Käufermarktes auch genügen können oder genug "Atem" haben, eine solche Phase zu überstehen.Scheinbar ist das "Angebot" zu groß!
                Die große Frage ist also: was will denn der heutige "Markt"?? Wofür gibt es Absatzchancen und kann man die Erwartungshaltung der Käuferseite abdecken?
                Bei industriell gefertigten Produkten ist dies nun deutlich einfacher zu beurteilen. Bei Lebewesen-wie Pferden- eben nicht.
                Man kann Tendenzen feststellen und sich fragen: kann oder will ich das bedienen??
                Kann ich ein Pferd mit Potential für einfachere oder höhere Aufgaben zu einem Preis anbieten, den sich ein Großteil der "Marktteilnehmer" leisten kann (oder will) und wo bleibe ich da mit meinen eigenen Aufwendungen hängen?
                Die altersgerechte qualitativ hochwertige Ausbildung eines Pferdes wird heute kaum noch bezahlt.
                Also lohnt sich diese nur noch, wenn man wirklich ein Pferd mit Talent für den gehobenen Sport besitzt.
                Reiter interessieren sich in der Regel nicht für "Stutenstämme und deren Erfolge".
                Sie interessieren sich für das "konkrete" Pferd.
                Dazu kommt, das die Erwartungshaltung vieler Käufer sich dahin entwickelt hat, selbst nicht mehr viel in die Ausbildung investieren zu wollen.
                Man will einen BMW zu einem Preis eines Kleinwagens haben.
                In der Autoindustrie gibt es das nicht, im Pferdebereich scheinbar schon.
                Würde ich zur Zeit auch so sehen. Allerdings glaube ich nicht, dass es auf Dauer so bleibt. Die Ansprüche der Käufer werden bleiben und auch wird es eine Verlagerung vom Fohlen Richtung Reitpferdemarkt geben, vor allem im Dressurbereich. Aber ich glaube nicht, dass auf lange Sicht Züchter, die alleine mit der Taktik "jetzt erst recht" und "antizyklisch" jetzt noch agieren, überleben werden.

                Der Markt hat sich sehr rasant geändert, viel schneller als dies im "natürlichen" Zyklus im Rahmen der Zucht anpassbar wäre. Von daher gibt es jetzt und noch die nächsten Jahre viele bittere Einschnitte, bis sich die Anzahl der Pferde wieder dem tatsächlichen Bedarf angepasst hat.

                Geld wird auch dann kaum zu verdienen sein, denn Geld verdient sich sowieso selten mit der Produktion sondern vielmehr mit dem Handel.

                Zu hoffen bleibt, dass genügend Züchter mit Wissen, Passion und Realitätssinn die deutsche Pferdezucht weiter tragen. Dass es sich in der Zucht auf Qualität reduziert und nicht nur die Gesamtanzahl von Pferden und Züchtern kleiner wird.
                www.hannoveraner-pfer.de
                Bild: Londonderry-Brentano II-Matcho AA

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                • #48
                  Viele Tolle berichte

                  Ich bin auch ein Verfechter der Leistungszucht... nur darf man wirklich das eine nicht vergessen, durch den "Globalen" Handel, der freie Wettbewerb, der jetzt erst richtig in fahrt kommt in Europa, sehen eben sehr viele über den Tellerrand. Der Turnierreiter der ggf. etwas höhere Ansprüche hat, kann für das gleiche Geld bessere Pferde im Ausland bekommen und das ist ein weiteres Kriterium, das man es schlicht weg verschlafen hat über zig Jahre eben die Zucht auf eine Leistungs -Basis- zu stellen, die ist nicht vorhanden. Zu dem fliesen viele andere kriterien mit ein, wie etwa die Haltbarkeit/Gesundheit, usw... so einge Dinge die einen Potenziellen Käufer in der immer mobiler werdenden Welt davon abschrecken hier kaufen zu müssen... man ist sehr schnell in Holland,Belgien,Frankreich...und hat Kontakt zu entsprechenden Leuten. Man muss definitiv mehr Wert auf Leistung legen, Konzepte die sich dem Markt anpassen können aber auch ihre eignen Ziele verfolgen bzw. Identität - das ist möglich, wenn man és auch so haben will.
                  Guru denken ist da fehl am Platze, das Pferd muss zählen und da muss es egal sein wer es gezüchtet hat bzw. besitzt...man muss die Sache in den Vordergrund stellen und nicht die Person!!.

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                  • wilabi
                    • 21.05.2008
                    • 2319

                    #49
                    Ich denke, die Situation "Käufermarkt" wird noch über Jahre anhalten.

                    Mal zurück zum Ausgangsthema:
                    In Bezug auf die notwendigen Veränderungen in der AAZ ist daher die Frage zu stellen:
                    Was kann man jetzt tun, damit in einer solchen Lage der Züchter -als schwächstes Glied in der Vermarktungskette- finanziell nicht ganz auf der Strecke bleibt ?

                    > Hier ist positiv zu bemerken, dass man ja von Verbandsseite ein Angebot für eine kostengünstige Ausbildung von Züchterpferden in der AAZ (unter Einbeziehung der Reit- und Fahrschule) auf die Beine stellt. Für die Springpferde macht das T. Schöning, für die Dressurpferde ist eine ähnliche Initiative über J. Ahrens geplant. Wenn das funktioniert, dann ist hier unbedingt daraufhin zu arbeiten, dass dieser Ausbildungunsstall als laufende Vermarktungsplattform entwickelt wird. Die Vermittlung dann bitte nicht zu Auktionsbedigungen, die das für Käufer und Verkäufer teuer macht, sondern als kostenlose Dienstleistung des Verbandes mit entsprechendem Marketing über das Internet. Prinzip: Die "Normalen" direkt vermarkten, die "Guten" für die Auktion. Dann fahren die Freizeit- und Hobbyturnierreiter vielleicht dahin und nicht mehr zum "Züchterverkaufstag" 3 Strassen weiter.....
                    > Bei der Auktionsauswahl muss das alleinige Kriterium die Qualität des Pferdes sein -nicht die Herkunft. Züchtern ist als Ausstellern Vorrang einzuräumen. Die Plattform Elite-Auktion darf nicht gänzlich zur Vermarktungshilfe für Ausbildungs- und Handelsställe verkommen.
                    > Das AAZ-Team sollte mal wieder ein anderes Selbstverständnis in Bezug auf die Ausbildung der anvertrauten Pferde entwickeln: Statt vom Züchter zu fordern, hier ein perfekt ausgebildetes Pferd zum Weiterreiten abzuliefern, sollte man die eigene Aufgabe im "aufpolieren" der gelieferten Rohdiamanten sehen. Das haben vergangene Bereitergenerationen besser gekonnt. Wer mal den Alltag der AAZ beobachtet hat, kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass hier aktuell auch noch "viel Luft nach oben ist". M.E auch eine Herausforderung an den Nachfolger von "Günni".

                    Ich erlebe auch, dass der Reitpferdemarkt immer besser ausgebildete Pferde braucht. Ich bin mir aber nicht sicher, dass dies für 3-4jährige Pferde bei Auktionen gilt. Gerade Stammkäufer wie M.Schaudt, Schulten-Baumer suchen (und erkennen !) Qualität und keinen 4j, der bereits L geht. Bei den Springpferden waren es auch nicht nur die 5j mit Platzierugen in M, die die Spitzenpreise gebracht haben. Auktionen von jungen Pferden sollten Hoffnugen wecken, statt zu versuchen Garantien zu bieten.

                    Mir ist auch klar, dass die Zeiten eines H.J.Köhler vorbei ist. Der hat aus einer Herde von untrainierten, langhaarigen Remonten zielsicher die "Guten" gefunden. Die gingen dann ins Auktionstraining und wurden unter seiner kernigen Anleitung von ebenso kernigen Bereitern in 6 Wochen zu Strahlemännern geritten - so geht's heute sicher auch nicht mehr.
                    Hier im Forum werden aber einige Fehlentwicklungen rund um die AAz -dem Zeitgeist entsprechend- als nicht mehr änderbar hingenommen. Das ist nicht gut - wir sollten uns nicht mit Dingen abfinden, die der Grundidee und dem Zweckl einer AAZ entgegenstehen. Im Prinzip kann man alles ändern - es braucht nur Mut.

                    SO ! - ich haben fertig - gehe jetzt an den Schreibtisch und schreibe meine Bewerbung an den Verband....

                    Kommentar

                    • HDT
                      • 08.03.2010
                      • 2155

                      #50
                      Ich habe Herrn Friemel als verbindlichen, freundlichen Ansprechpatner in Sachen Auktionspferde kennen und schätzen gelernt.Das jetzt Herr Friemel geht, Herr Hempel und auch der Auktionator soll altersbedingt ausscheiden, halte ich für sehr bedenklich für den Verband

                      Kommentar

                      • Waltess
                        • 31.12.2006
                        • 2107

                        #51
                        @ wilabi ich finde da sind echt gute Vorschläge bei. Ich hoffe, das irgendeiner vom hann. Verband hier auch mitliest, und sich darüber mal Gedanken macht.
                        Leute mit Pferden
                        haben das Glück auf Erden
                        doch wenn sie sterben, gibt es nichts zu erben.

                        Kommentar

                        • wilabi
                          • 21.05.2008
                          • 2319

                          #52
                          ....ach waltess
                          Schon vor Friemels Demission habe ich meine "Vorschläge" mal an offizieller Stelle abgeladen -
                          laut genug war es sicher, so dass er mich hören konnte -
                          aber verstanden.....

                          Dazu sind die im Moment noch alle zu weit "über den Wolken".....

                          Kommentar

                          • carolinen
                            • 11.03.2010
                            • 3548

                            #53
                            Danke wilabi ! Hier schreibt mal jemand, derdie AAZ und Auktionen aus eigener Anschauung wirklich zu kennen scheint !
                            Mankann nicht aus einem einmaligen Auktionsbesuch mit Sitzerlebnis auf schönen Platz, Angucken der Pferde in der Versteigerung, Preislistenvergleichen, wenigen Gesprächen mit anderen Kunden oder durch reine theoretische Preislistenvergleiche im Internet irgenwelche Schlüsse ziehen !

                            Ich kenne die 6 Wochen Zeiten auch noch aus eigener Anschauung und das war schon anders. Da wurde von dem einen oder anderen Dressurreiter auch noch das eine oder andere Springpferd geritten oder umgekehrt. Die Pferde wurden auch mal einen Tag in Ruhe gelassen oder anders gearbeitet. Die Zeiten haben sich aber geändert. Ich denke auch, dass so einige der damals verkauften Pferde heute postwendend zurückgegeben werden würden.

                            Den Forderungen und Beobachtungen von Wilabi kann ich mich nur anschliessen. Es kann nicht nur gewollt werden, auf den einzelnen Auktionen muss zu permanent steigendem Durchschnittspreisund Totalsumme verkauft werden. Ich glaube, es muss verstärkt mehr Ausrichtung hinein. Wen will ich womit ansprechen: Zwischenauktionen, das ordentliche Pferd für mittleres Niveau, schon recht weit geritten, damit es auch die entsprechende Klientel erkennen kann ? Eliteauktion - die sehr guten Pferde, bei denen man durchaus einen Ausbildungsrückstand in Kauf nehmen kann, da sie eh in Profihände gehen werden ? Eine Mai-/Novemberauktion, die das Motto Hannoveraner Erleben in den Vordergrund stellt, da solche Pferde auch wirklich gesucht und durchaus bezahlt werden ? Wenn sie im richtigen Ambiente angeboten werden, in denen sich diese Klientel wohlfühlt, was vielleicht doch nicht die „unpersönliche“ Versteigerung ist ?

                            Es gibt von denen, die die Auktionenschon lange beobachten und ggf. auch sonst im Pferdemarkt aktiv sindsicherlich die eine oder andere Anregung und Verbesserungsidee. Allerdings sehe ich keine Wege, diese zu platzieren und zur Diskussionzu bringen. Die Deligiertenversammlung sollte doch so etwas leisten. Nur mir erscheint als Aussenstehender, dass dies eine Ansammlung von PZV-Vorsitzenden ist, die da ab und an nach Verden fahren, Beschlüsse vorgelegt bekommen und ohne Diskussion abnicken. Ich hoffe,ich irre, aber so kommt es beim "einfachen Züchter" an !!

                            Fakt sollte sein: Die AAZ ist von den Züchtern für die Züchter und nicht die Züchter für die AAZ da !

                            Die Realität schien in letzter Zeit leider immer mehr dahin zu driften, dass das letztere der Fall ist. So jedenfalls die Wahrnehmung.

                            Es bleibt zu wünschen, dass nun eine entsprechende Umkehrung eingeläutet wird. Denn das, was als Forderung an die Auktionspferde laut wurde, kann es nicht sein. Für solche Pferde benötige ich keine AAZ, die könnte ich auch hübsch zu Hause vermarkten. Die Provision an Vermittler muss ich wohl so oder so zahlen !!!

                            ABER: Es wurde in den letzten Jahrenauch viel geschafft. Immerhin werden inzwischen 1000 Pferde p.a. via Verden vermarktet, wo es früher wohl schätzungsweise nur 5-600gewesen sind. Das sind 400 Züchter mehr, deren Pferd dort verkauft wird. Eröffnung von Märkten, von denen man früher gesagt hätte, die kaufen deutche Pferde ?

                            Nur gibt es jetzt eine Chance, zu prüfen, ob Wachstum um jeden Preis die Marschroute der Vermarktung durch den Verband sein kann, um in der Zukunft zu bestehen. Dazu gehört auch, dass evtl. nicht nur der reine Pferdevermarkter mit seinen althergebrachten Verhaltensmustern das Kaufumfeld gestalten muss, sondern durchaus professionelle Spezialisten mit Expertenwissen zu Rate gezogen werden könnten.

                            P.S. kann mir einer sagen, wofür die hier verwendete Abkürzung VAA stehen soll ? - noch nie gehört.
                            Zuletzt geändert von carolinen; 07.07.2011, 19:08.
                            Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

                            Kommentar

                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14562

                              #54
                              ..,die inoffizielle Bezeichnung für das neugestaltete Kompetenzzentrum Verdener Auktions und Ausbildungszentrum ...oder so ähnlich ?!

                              Förderung im Rahmen des Konjunkturpaketes I und II
                              Zuletzt geändert von Ramzes; 07.07.2011, 20:07.

                              Kommentar


                              • #55
                                Verdener Ausbildungs und Absatzzentrale also das gleiche gemeint wie AAZ. Dass 'die Freizeitreiter' ihre Pferde nicht ordentlich bezahlen wollen ist ein weit verbreiteter Trugschluss. Auch das von Ara angeführte Beispiel zeigt doch eher eine an der Turnierreiterei orientierte, und wie es scheint auch noch schlecht informierte Kundin...
                                Das ist nicht der Markt an den sich Hannoveraner Erleben wendet.
                                Ich möchte mal behaupten mein erstes Hannoveraner Erleben Pferd habe ich schon verkauft lange bevor es Hannoveraner Erleben als Programm gegeben hat. Es hat vierjährig stolze 50T M-chen gekostet und hat nie in seinem Leben ein Turnier gesehen, dafür läuft es heute noch und hat mir mehrere Folgegeschäfte eingebracht.
                                Natürlich gibt nicht jeder Freizeitreiter so viel Geld aus doch deutlich mehr als landläufig angenommen wird. Die haben natürlich noch viel konkretere Vorstellungen als der durchschnittliche Auktionskäufer aber so ein Pferd lässt sich sehr viel einfacher und vor allem mit geringerer Ausfallquote 'herstellen' als der von vielen angestrebte aber nur von wenigen erreichte Olympiasieger und ich behaupte: Olympiasieger passieren so oder so, aber markttaugliche Pferde muss man in jedem Fall haben sonst trägt sich eine Zucht weder heute noch in 30 Jahren noch vor dem Kriege. Es ist doch ein Ammenmärchen, dass der sogenannte Leistungssport noch Großabnehmer unserer Zuchtprodukte ist. Wenn schon 2001 nur rd. 10% aller Reiter sich der Turnierreiterei verbunden fühlten dann stimmt diese Rechnung doch einfach nicht. Mir tut es um jeden Euro leid, der für teils absurd hochpreisige P.R.E. Lusitanos, töltende Traber und was nicht noch alles ausgegeben wird mit denen die Reiter langfristig genauso unzufrieden sind wie mit ihrem dritten zuschandengerittenen 'Warmblöd' wenn sie keinen Bock haben, das Reiten mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu verfolgen. Es ist ja gut und schön, dass heute alles Spaß machen muss aber wie Herr Meyer zu Strohen so richtig sagt: Ohne Fleiß kein Preis. Den Schnellkick gibt es ja auch beim Bungee-Jumping dafür braucht man gar keine Fähigkeiten zu erlernen. Billiger ist es zwar auch nicht aber dem Gummiband ist es ja egal ob einer Taktgefühl im Hintern hat oder nicht *lol*
                                Wer meint, im ländlich sittlichen Reit- und Fahrsport seinen Markt zu haben dem wünsche ich ehrlich Glück. Meiner Ansicht nach lässt sich auf jedem Gebiet derzeit nur herausragendes verkaufen, dabei ist es eben halbwegs egal ob ein Pferd herausragend schön, herausragend berühmt oder herausragend gut ist, aber eins der Kriterien muss da sein sonst zahlt man drauf.

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                                • wilabi
                                  • 21.05.2008
                                  • 2319

                                  #56
                                  @Karen
                                  Die Hannoveraner Erleben Initiative ist sicher richtig und wichtig um vielleicht in diesem Markt die Wahrnehmung des Hannoveraners zu fördern. Dass hier auch mal einer für einen Liebhaberpreis über den Tisch geht, ist auch nichts Neues. Da gab es auch mal ein Spitzenpferd auf der VA, dass danach nur noch im Grunewald spazieren geritten wurde.

                                  Was die generelle "Zahlungsbereitschaft" in diesem Markt betrifft, sind meine Erfahrungen genau gegensätzlich:
                                  Ich habe in den letzten 24 Monaten 5 Pferde ab Stall verkauft - dabei habe ich neben den Eignungen für den Turniersport auch immer angegeben, dass die Pferde brav und geländesicher sind, um diesen breiten Markt anzusprechen. Mein "Marketing" läuft inzwischen verstärkt über das Internet .
                                  Es haben sich auch einige Freizeitreiter gemeldet - nach Nennung der Preisvostellungen war's dann aber vorbei. Tenor: "So viel Geld muss ich für meine Zwecke ja nicht ausgeben...".
                                  Interessenten mit Turnierambitionen hatten da ein ganz anderes Bewußtsein: "Ich suche ein Pferd mit Qualität, damit ich konkurrenzfähig bin" - die waren sich im Klaren darüber, dass Qualität auch was kostet.

                                  Eins der 5 Pferde fiel dann durch die AKU (Röntgenklasse III-). Habe ich zum Festpreis von 6,5Teuro noch mal speziell für den Freizeitmarkt angeboten. Und dann geht die Qdyssee los: Dutzende von Anfragen (ist schon ein Massenmarkt), viele sinnlose Probiertermine mit absoluten Anfängern, Vertragsentwürfe mit knebeliger Beschaffenheitsbeschreibung, Halbwissen auf allen Ebenen, Tierarztgutachten und am Ende bei Vielen nur die Bereitschaft 3,5 Teuro zu zahlen.

                                  Dagegen habe ich gute Erfahrungen mit den "ländlich sittlichen" Turnierreiterinnen. Die anderen 4 gingen allesamt in die Schublade Tochter, Frau, Feundin sucht Dressurpferd, damit sich sich beide demnächst Sonntags chic machen, um erst mal A-Dressur und später vielleicht mal L oder M zu reiten. Damit "Mutti" zufrieden und konkurrenzfähig ist, haut "Vatti" dann auch mal 20Teuro raus. Diese Gruppe (weibliche Dressurreiter) ist auch die einzige Turnierreitergruppe, die kontinuierlich Wachtum aufweist (siehe FN-Jahresbericht).

                                  Ich bin auch skeptisch, ob man die Freizeitreiter von den Spezialrassen wegbringen kann. Wir betreiben hier seit 20 Jahren auch ein bisschen Pensionspferdehaltung (du warst übrigens schon bei uns). Da haben wir diese Kundschaft auch kennengelernt. Ich habe versucht, die von meinen Hannoveranern zu überzeugen. Obwohl die auf ihren "Spinatstampfern" (Friesen!) nach 2 Stunden im Gelände den Po wundgeschubbelt haben, konnte ich nicht überzeugen. Die suchen das Besondere, dass sie in den Rassemerkmalen der Spezialrassen finden. Die haben als Idealbild "Zirkus Roncalli" im Kopf und ich Aachen. Und da sind wir wieder beim Zuchtziel.....

                                  Es ist klar, dass die Turnierreiter ein kleiner und auch kleiner werdender Markt sind, während der Freitzeitreiterbereich wächst. Die Frage für mich als Züchter aber ist: In welchem Markt kann ich Preise erzielen, die halbwegs kostendeckend sind ? Da bleibe ich skeptisch, dass der Freizeitreitermarkt diese Rolle ausfüllen kann.
                                  Viel hängt in den nächsten Jahren auch vom Erfolg der FN-Initiaiven ab. (Förderung Turniersport und "klassische Reiterei") . Vielleicht kommt die allgemeine wirtschaftliche Lage dem entgegen, so dass es hier für den Sportpferdemarkt sieder positive Effekte gibt.

                                  Kommentar

                                  • Tanja22
                                    • 19.08.2004
                                    • 2346

                                    #57
                                    "Spinatstampfern"

                                    Brüll

                                    Kommentar

                                    • Pferdefreund
                                      • 03.02.2003
                                      • 676

                                      #58
                                      Züchten für den "Freizeitmarkt" ist ein absolut sinnloses und ruinöses Unterfangen...wenn man allein die Aufzuchtkosten und nur ein Jahr vernünftige Ausbildung kalkuliert, dann kann in dem von wilabi angedeuteten Preissegment nichts-aber auch gar nichts- kostendeckend gehen.
                                      Der sogenannte "Freizeitmarkt" ist und darf aus Züchtersicht letztlich nicht mehr sein als das "Ventil" für die Pferde, denen es-aus welchen Erwägungen auch immer- versagt bleibt, für die interessanteste und damit auch umworbenste Klientel-nämlich die der ambitionierten "ländlichen Dressurreiter" geeignet zu sein.
                                      Es ist und war in der Pferdezucht schon immer so, dass einige bessere Pferde mit ihren jeweiligen Erlösen die anderen mitfinanzieren mussten. Das ist nicht neu und auch kein Phänomen der jetzigen Lage.
                                      Vor dem Hintergrund sind aber doch-soweit ich das als Nicht- Hannoveraner- aber ständiger Beobachter des wohl wichtigsten deutschen Auktionsplatzes beobachten kann auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ganz ordentliche Erlöse erzielt worden.
                                      www.sportpferdezucht-niederrhein.de

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                                      • carolinen
                                        • 11.03.2010
                                        • 3548

                                        #59
                                        Ihr seid doch völlig beieinander: Das was Du als ambitionierter ländlicher Dressurreiter verstehst, ist das, was Hannoveraner Erleben mit dem Namen Freizeitreiter betitelt.
                                        Das Spitzenpferd im Grundewald, war das von Grand Royal ?
                                        Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                        • wilabi
                                          • 21.05.2008
                                          • 2319

                                          #60
                                          ...ist schon lange her. Kann aber sein. War nach meiner Erinnerung eine Fuchsstute mit toller Ausstrahlung und tollen Grundgangarten. Ich war bei der Auktion und als ich danach davon hörte, fand ich es unheimlich schade, dass dieses Pferd dem Sport verlorenging.

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