WOHIN in der Springpferdezucht????

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  • Teil 2 der Zucht-Geschichte

    Die "Neuerwerbung" sollte primär im Sport eingesetzt werden. Allerdings wird sie im Moment nur Dressurmäßig gefördert (sie ist 4) und für die SLP im Frühjahr vorbereitet werden. Daher habe ich in Erwägung gezogen die Stute heuer im Mai besamen zu lassen.
    Ergo: Hengstsuche. Da Holsteiner Abstammung, dachte ich, werde ich auch bei Holsteins-Hengsten fündig. Springgene, guter Typ, gute GGA, gutes Interieur - setzt man bei Holsteinern voraus, einen ensprechenden Blutanschluss sollte auch keine Problem darstellen.
    Aber: da hatte ich schon das 1. Problem. Sämtliche Hengste, die mir vom Gebäude, Typ etc. gefallen hätten, waren fast gleich gezogen, wie die Stute.
    Daher andere Taktik. Erstmal nach gezieltem einzelnem Blutanschluss suchen. Ein oder max. 2 "Stempelhengste" im Pedigree sollten vorkommen.
    2.Problem: es sind nicht 1 oder 2 Stempelhengste, die in den Abstammungen vorkommen, sonder 4 oder 5 und das nicht 1x sondern 3x und 4x und das in den letzten 4 bis 5 Generationen.
    Wenn ich mir dann die Abstammung vom Fohlen anschaue, da kann sich kein einzelner Typ eines einzelnen Hengstes durchsetzen. Da kommen soviele gleiche Gene von 5 unterschiedlichen Typen heraus, da kann alles durchkommen, das ist aber keine gewünschte Linienzucht oder Blutanschlus-Zucht sondern definitiv unerwünschte Inzucht.
    Die derzeitigen Top-Vererber der Holsteiner-Zucht sind noch passabel mit Blutanschluss, Passeranpaarung und vertretretbar ingezogen, aber bei den nachfolgenden Generationen wirds echt arg. Wie schauts in mittlerer Zukunft aus: 10xCorso/Calpyso/Cassini/Contender/Clinton/Calido 8xLadykiller/Landgraf/Lord, 6xCapitol/Carthago/Cento, 10xRamzes/Ramiro/Roman.
    Ich glaub nicht, dass sowas gesunde, leistungsfähige, und im Kopf klare Sportpferde bringen wird.
    Dass die Holländer, Franzosen, Belgier und Z mit den Holsteiner Hengsten hoch erfolgreich sind, braucht einen nicht zu wundern. Die haben genug Frischblut dabei. Wenn man die noch erfolgreichen Holsteiner-Jungsportler anschaut, kann man teils auch noch die bewährte Linienzucht feststellen.
    Bei vielen wurde aber bereits mit Fremdblut nachgebessert, bzw. wird auf Alme/Quidam umgeschwenkt. Ob die letzten Errungenschaften bezüglich doppeltem Condender (mit zig-facher Abstammung auf Capitol, Calypso,etc.) in der Holsteiner Zucht die gewünschten Erfolge bringen, bezweifle ich doch stark.
    Daher bleibt abzuwarten, wo die Richtung hingeht, damit die unbestrittene genetische Qualität eines Holsteiners auch für kommende Generationen erhalten bleibt.

    Teil 3 - über Hannos und Oldenburger und die Österreicher - kommt demnächst
    wenn Interesse besteht. Sonst werde ich schweigen.
    Zuletzt geändert von Gast; 12.01.2010, 23:42.

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    • Kathrin
      • 29.04.2004
      • 1401

      Huch wo bist du denn gewesen??? Sorry aber kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es da kein patentes Pferd gab. Woher hast du die Adressen? Falsche Ansprechpartner?

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      • monti
        • 13.10.2003
        • 11758

        @SuznQ
        auf jeder Hanno(Zwischen)auktion sind genügend qualitätvolle junge Springer dabei - man braucht nur die Hand hoch zu heben....in Alsfeld war die Fuchsstute Spitze.....aber ganz billig sind die natürlich alle nicht....

        warum hast du die tragende Stute nicht genommen, wenn du dann doch hast decken lassen ? und auf eine Holsteinerin x Vollblut auf der Mutterseite, da passen doch außer den C's und L's auch die Franzosen dazu ......verstehe ich alles nicht....
        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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        • Lynn
          • 17.04.2009
          • 125

          Hallo!

          Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
          ...Teil 3 - über Hannos und Oldenburger und die Österreicher - kommt demnächst
          wenn Interesse besteht. Sonst werde ich schweigen.
          Au ja, es besteht großes Interesse!
          An Geschichten von Leuten, die sich darüber beklagen, dass sie in Hannover und Oldenburg Springpferde suchen, aber nur Dressurpferde oder tragende Stuten angeboten bekommen, sich daraufhin einen Holsteiner Springer kaufen um diesen dann schließlich dressurmäßig zu reiten und decken zu lassen, bin ich unterhaltungstechnisch immer interessiert.

          Gruß Lynn

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          • Zitat von Lynn Beitrag anzeigen
            Hallo!



            Au ja, es besteht großes Interesse!
            An Geschichten von Leuten, die sich darüber beklagen, dass sie in Hannover und Oldenburg Springpferde suchen, aber nur Dressurpferde oder tragende Stuten angeboten bekommen, sich daraufhin einen Holsteiner Springer kaufen um diesen dann schließlich dressurmäßig zu reiten und decken zu lassen, bin ich unterhaltungstechnisch immer interessiert.

            Gruß Lynn
            Das hat wirklich das gewisse Etwas!

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            • Zitat von Lynn Beitrag anzeigen
              Hallo!



              Au ja, es besteht großes Interesse!
              An Geschichten von Leuten, die sich darüber beklagen, dass sie in Hannover und Oldenburg Springpferde suchen, aber nur Dressurpferde oder tragende Stuten angeboten bekommen, sich daraufhin einen Holsteiner Springer kaufen um diesen dann schließlich dressurmäßig zu reiten und decken zu lassen, bin ich unterhaltungstechnisch immer interessiert.

              Gruß Lynn
              wegen der 3-Jährigen trächtigen Stute:
              die hätte ihr Fohlen im Jänner bekommen, da haben wir in Tirol 1m Schnee (normalerweise) und kein Gras. Bei uns kommen Fohlen frühestens im April zur Welt - und kommen mit Mama so schnell wie möglich auf die Koppel.
              Zudem lass ich kein Pferd mit dem Alter besamen. Die hat noch keine Eigenleistung, nix. Und ist selber noch in der Entwicklung. Wenn 14 Jährige Mädels Nachwuchs bekommen, sagt man auch nicht - toll so früh ein Kind zu haben - oder?

              Wegen Dressur: das ist für mich die Grundlage der Pferdeausbildung! Für nen Springer ist das genauso wichtig, wie für ein künftiges S-Dressurpferd.
              Oder wie willst dein Pferd durch den Parcour bringen, wenn sichs nicht reiten lässt? Wie willst nen entsprechend notwendigen Muskelaufbau bewerkstelligen, wenn nicht über Dressur?

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              • Zitat von monti Beitrag anzeigen
                @SuznQ
                auf jeder Hanno(Zwischen)auktion sind genügend qualitätvolle junge Springer dabei - man braucht nur die Hand hoch zu heben....in Alsfeld war die Fuchsstute Spitze.....aber ganz billig sind die natürlich alle nicht....

                warum hast du die tragende Stute nicht genommen, wenn du dann doch hast decken lassen ? und auf eine Holsteinerin x Vollblut auf der Mutterseite, da passen doch außer den C's und L's auch die Franzosen dazu ......verstehe ich alles nicht....

                Ja schon - nur hab ich gedacht, die Auswahl wäre größer, wenn ich direkt zu den Züchtern fahre. Und für ne Auktion hab ich nicht den Nerv.
                Und was ich bis dato von den Auktionen weiß, werden die Pferde zwar vorgeführt, aber näheren Kontakt hat man nicht.
                Für uns war Pferd kaufen auch ein emotionaler Aspekt. Da muss die Chemie stimmen. Am liebsten: das Pferd sucht erstmal uns aus
                Das geht auf ner Auktion nicht.

                Wegen: da passen auch SF,Z, und KWPN drauf: ja schon, aber dachte mir vorab ich nehm nen Holsteiner.
                War für mich "Qualitäts"-Denken. Mittlerweile hab ich auch dazugelernt.
                Schlussendlich hab ich auch nen passenenden Hengst gefunden, aber: der deckt nur auf Station.

                Übringens: zum Vorurteil: die Halbblüter sind im Umgang schwierig.
                Merke nix davon. Sicher hat sie ne gewisse "Giftigkeit" beim Reiten. Ist sehr sensibel, quasi brauchst nur Denken dann galoppiert sie.
                Aber sonst - alleine Ausreiten - kein Problem.
                Nicht führen lassen, unbekannt - die zerplatzt zwar innerlich fast, wenn sie aus der Box führst, aber immer nen Schritt hinter dir. Unsere 4-jährige sitzt am Pferd zum Putzen. Die steht wie angewurzelt.
                Ergo völlig unkompliziert im Umgang. Sowas ist meines Erachtens viel Erziehungssache - von klein auf!
                Zuletzt geändert von Gast; 13.01.2010, 12:48.

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                • JudyM
                  • 24.01.2009
                  • 1572

                  Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                  Teil 2 der Zucht-Geschichte

                  Die "Neuerwerbung" sollte primär im Sport eingesetzt werden. Allerdings wird sie im Moment nur Dressurmäßig gefördert (sie ist 4) und für die SLP im Frühjahr vorbereitet werden. Daher habe ich in Erwägung gezogen die Stute heuer im Mai besamen zu lassen.
                  Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                  wegen der 3-Jährigen trächtigen Stute:
                  die hätte ihr Fohlen im Jänner bekommen, da haben wir in Tirol 1m Schnee (normalerweise) und kein Gras. Bei uns kommen Fohlen frühestens im April zur Welt - und kommen mit Mama so schnell wie möglich auf die Koppel.
                  Zudem lass ich kein Pferd mit dem Alter besamen. Die hat noch keine Eigenleistung, nix. Und ist selber noch in der Entwicklung. Wenn 14 Jährige Mädels Nachwuchs bekommen, sagt man auch nicht - toll so früh ein Kind zu haben - oder?

                  Hallo erstmal,

                  abgesehen davon, dass deine Beiträge amüsant zu lesen sind...
                  Du hast ja geschrieben,dass die 3jährige ja noch keine EIgenleistung hat und selbst noch in der Entwicklung steht. Das kann ich soweit nachvollziehen.
                  Aber zuvor meintest du doch, dass du deine Stute eventuell dies Jahr im Mai besamen lassen willst. Aber sie ist doch grad mal ein Jahr älter, 4, und hat dann vllt die SLP gemacht und vllt mal einen Turnierplatz gesehen. Da ist dann auch nix mit der Eigenleistung,die du doch eigentlich willst, oder?
                  Zudem wäre die Stute auch noch deutlich in der Entwicklung...

                  Ich persönlich finde es nicht immer problematisch aus 4jährigen Stuten ein Fohlen zu ziehen, ich wollte hier nur einmal kurz nachhaken, da es ja in gewisser Weise ein kleiner Widerspruch ist!

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                  • Teil 3 der never-ending-story

                    Hannoveraner, Oldenburger, Österreicher und Co

                    Zuchtpolitik: meine persönliche Meinung!!!!!!

                    Das französische Zitat in diesem Threat: der Verband ist für die Eintragung der Stuten zuständig, der Züchter für die Qualität und Weiterentwicklung der Zuchterfolge....
                    Da kann ich im Prinzip nicht widersprechen, aber:

                    Dieses Prinzip funktioniert in abgegrenztem Rahmen. In Zuchtgebieten, die von der Größe und dem Stutenbestand überschaubar sind. In Kernzuchtgebieten. Jeder kennt jeden. Auch die Stuten seiner „Nachbarn“ und „Konkurrenten“ kennt man, die Hengste von klein auf mit allen Ex- und Interieurbeschaffenheiten. Ebenfalls Qualität und Preisniveau. Man lernt von einander – welche Anpaarung hat funktioniert, was vererbt der Hengst tatsächlich– gefällt das, was er vererbt?
                    Alles ist überschaubar. Und: man hilft sich gegenseitig – denn das Ziel ist für alle das Selbe.
                    Die Qualität der Zucht in der Gemeinschaft (=Verband) zu verbessern und daraus doch auf den kleinen eigenen Vorteil zu hoffen und den Rest der Welt belächeln.
                    Das sind auch Gründe warum Holsteiner, Hannoveraner, Oldenburger, Westfahlen, etc. so erfolgreiche Pferdezuchten hatten und haben – überschaubare abgegrenzte Gebiete.
                    Aber: DAS WAR EINMAL.

                    Mittlerweile hat sich die Zucht von Sportpferden auf Gesamteuropa, eigentlich auf die ganze Welt ausgedehnt. Da funktioniert diese Verbandsform nicht mehr.
                    Ein Verband hat nicht mehr nur die Funktion eines „Buchhalters“.
                    Genaueste Zuchtziele sind vorzugeben und einem laufenden Verbesserungsprozess zu unterziehen. Visionen für die Zukunft sind zu definieren. Freunderlwirtschaft und persönliche Ressentiments sind dabei kontraproduktiv und haben keinen Platz in „globaler“ Pferdezucht.
                    Das tatsächliche Eingreifen in die Umsetzung internationalen Verbandsziele geht nur mehr über die entsprechend qualitätsvolle Auswahl der Hengste. Qualität nicht nur was Leistungsvererbung betrifft, sondern auch – oder vor allem – genetische Vielfalt. Immer unter strenger Bewertung der Zuchtergebnisse (sorry für dieses Wort – wir reden ja über grandiose Wesen!)
                    Mal über den Tellerrand zu schauen: wie machts die Vollblutzucht? Die ist seit Jahrzehnten international tätig und es funktioniert. Und die verdienen dabei auch noch sattes Geld!

                    Es wäre diesbezüglich auch absurd, wenn jeder Züchter seine eigenen Zuchtideen mit fremden Hengsten umsetzen könnte und müsste.
                    Wie soll das Zuchtziel einheitlich bleiben, wenn jeder seine eigene Suppe kochen will?
                    (Ein Österreicher will nen ungar. Halbbluthengst, der vielleicht tatsächlich zu seiner Hannoveraner-Stute passt und dann ne Einzeldeckgenehmigung vom Hanno-Zuchtverband, damit das Fohlen nen Hanno-Brand kriegt? Nicht vorstellbar – oder? Ergo – geht nicht.
                    Der Verband hat eine entsprechende zukunftsorientierte Hengstauswahl zu schaffen, damit jeder Züchter, die beste und passende Auswahl für seine Stuten vorfindet und erst gar nicht auf die Idee kommt mit langen Zähnen in andere Zuchtgebiete zu schauen. (Thematik: KWPN, SF)
                    Das war Problem Nr. 1 - die Größenordnung und Struktur

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                    • Problem Nr. 2
                      Es wird immer schwieriger, Pferdezucht ohne Kosten-Nutzen-Rechnung zu betreiben. Die traditionelle Landwirtschaft mit entsprechendem Verdienst, die eine Pferdezucht erhalten kann, gibt’s nicht mehr. Pferdezucht war in erster Linie Passion – keine Erwerbsquelle.
                      Folge: genetisches Material, das über Generationen aufgebaut wurde, mit dem Ziel vor Augen, auch der kommenden Generation bestes Leistungsblut zur Verfügung zu stellen, verschwindet.
                      Man will verdienen in der Pferdezucht. (ich kanns verstehn!)
                      Und es wird angepaart mit allem was an genetischem Material zur Verfügung steht!
                      Man züchtet nicht mehr für die Zucht, sondern produziert ENDPRODUKTE.
                      Toller Hengst, tolle Leistung – zum Anpaaren ungeeignet und daher auch keine Leistungs- und Typvererbung mehr, weil die Gene viel zu durchmischt und verwässert sind.

                      Wo sind die echten Zuchtversuche? (Ausnahme: PS?)
                      Wo wäre heute ein Cassini, Carthago, ohne Capitol? Der Erfolg dieser Anpaarung wurde 25 Jahre vorher gelegt. Zudem war die Anpaarung mit „ihm“ – was man so liest, nicht unbedingt einfach. Aber die Züchterfamilie Thormählen hat an die Qualität ihrer Anpaarung geglaubt. Sie wussten um das genetische Potential ihrer Tiere. Wenn dieses Potential damals schon verschleudert worden wäre – wo wäre die Pferdezucht Norddeutschlands heute?

                      Bitte schaut euch die Anpaarungen an – vor 30 oder 50 Jahren (mit viel weniger Möglichkeiten – bezüglich Hengstauswahl, Technik, etc.) und heute!
                      Und dann die Anpaarungen in der Vollblutzucht! Da gibt’s diesen genetischen Einheitsbrei nicht!
                      Da kann ich davon ausgehen, dass – wenn ich auf Blutanschluss züchte, tatsächlich dieser bestimmte Hengst auch vermehrt vererbt (positives wie negatives)! Sicher haben es die Vollblut-Züchter etwas „einfacher“, weil die Leistungsvererbung bereits nach 2-3 Jahren ersichtlich ist und daher hier entsprechend schneller reagiert werden kann.
                      Aber man könnte die umsetzbaren Mechanismen dieses weltweit agierenden und erfolgreichen Zuchtverbandes für die eigene Weiterentwicklung nutzen!
                      Und so abwertende Meldungen aus der Warmblut-Zucht – na ja die Vollblüter, die müssen ja nur Rennen! Die haben ganz andere Zuchtziele, nicht vergleichbar.
                      Blödsinn – mit nur Renner hast keine Gewinner.
                      Detto beim Warmblut – nur Springvermögen ist zu wenig zum Gewinnen. Sind genug Beispiele: Pferde (schön und Top-Abstammung- wahnsinns Springvermögen) springen keine Parcours – unrittig, unwillig, kein Herz und keinen Verstand – aber beim Mächtigkeitsspringen sind sie unschlagbar!

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                      • Man züchtet nicht mehr für die Zucht, sondern produziert ENDPRODUKTE.
                        Kannst Du mal ein Beispiel für ein Endprodukt und für ein für die Zucht produziertes Tier bringen?

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                        • Problem Nr.3
                          Motto: Geld regiert die Welt.

                          Wie schon erwähnt, hat man Pferde züchten über Generationen gelernt. Von den Vätern und Großvätern. Vererbung, Anpaarung, Gebäudebeurteilung, Gesamtbeurteilung.
                          Früher hieß es: eine gute Zuchtstute kann man nicht kaufen, die muss man selber züchten.
                          Gilt heute scheinbar nicht mehr: wie schon im Thema geschrieben wurde, kann man für gutes Geld alles kaufen. Sogar nen Top-Vererber-Hengst als Freizeit-Gurke, kommt auf den finanziellen Rahmen an.

                          Heute sind so manche Neo-Züchter (nicht alle!!!!) die hatten z.B. nen Autohandel und jetzt züchten sie Pferde. Mit entsprechendem finanziellen Background wird gutes Stutenmaterial gekauft. Und dann nach dem Motto, das ist der Merc.Hengst und das der BWM-Hengst, und das der Audi-Hengst und die packen wir jetzt auf die Stute A,B,C. Und das ganze am liebsten 2x Jährlich.
                          Und die Stute pack ma in die Box, weil wenn sie sich weniger bewegt, brauchts auch weniger zum Fressen. (Ein Auto braucht ja auch keinen Benzin, wenn’s steht –oder?)
                          Na ja – viel Unterschied ist ja nicht – Pferdehändler und Autohändler – keinem kann man über den Weg trauen und beide wollen möglichst viel Geld für möglichst wenig Qualität.
                          Da wäre vielleicht das finanzielle Potential da, aber Herzblut, Wissen und Verstand fehlen.
                          Und die Pferdzucht, nur aus wirtschaftlichem Aspekt zu sehen, ist völlig kontraproduktiv für eine weiterführende Zuchtentwicklung.
                          Da steht dann in der Verkaufsanzeige: (Marketing ist ja kein Fremdwort!)
                          6-jähriges Nachwuchspferd für Dressur, Springen, Freizeit, Zucht, Vielseitigkeit, Fahren,
                          A-Springen platziert aber dressurmäßig noch nicht weiter gefördert. :WÜRG

                          Weil das Motto: Geld muss arbeiten – hinter mir die Sintflut, ist einfach zu weit verbreitet! (Bankenkrise – Wirtschaftskrise – Multikonzerne – fallen mir dazu ein, und das sind im Moment doch noch große Vorbilder, da lernt man wie Geld ARBEITET)
                          Das sind mal so einige Allgemeinen „Probleme“



                          Bezüglich Oldenburg, Hannover, Österreich.
                          Die Stutenstämme sind das a und o in einer erfolgreichen Pferdezucht - das ist mittlerweile unumstritten. Das haben meines Wissens die Holsteiner, Engl.Vollblut und Trakehner.
                          Der Rest versucht seit Jahren –nachträglich- die Stutenlinien zu bestimmen und zuzuordnen.
                          Aber: nur die Stutenlinien zu bestimmen und nix damit anfangen, ist zu wenig.
                          Und bei den Holsteinern – mit Verlaub – sehe ich eigentlich nicht wirklich, dass dieses Potential für genetische Vielfalt verwendet wird! Die Stutenstämme sind mittlerweile auch durchmischt, zig-fach ingezogen und ebenfalls verwässert.


                          Offenes Stutbuch:
                          KWPN, SF, Z, BWB, süddeutsche Verbände sind da sehr offen und haben trotzdem oder deswegen Erfolg?
                          Die Österreicher sind die überhaupt total tolerantesten von allen!
                          Pferd mit 1 Kopf und 4 Bein – kanns galopieren? – ok bekommts ein A.
                          allerdings: trotz der totalen Offenheit – nicht erfolgreich.
                          Also am geschlossenen Zuchtbuch kann es nicht liegen, sonst müssten wir Össis – weltspitze sein!


                          Was lernen wir daraus:
                          DER ZUCHTVERBAND , SEINE VORGABEN. DEFINIERTEN ZIELE UND SEIN WEITBLICK IST DAS A UND O FÜR ERFOLGREICHE ZUKUNFTSORIENTIERTE SPORTPFERDEZUCHT.

                          Und da wären wir nun am Ausgangspunkt: warum ist Oldenburg, Hannover, Westfahlen, Holstein nicht mehr DAS alleinige Mekka der Sportpferdezucht.
                          Das Inzuchtproblem bei den Star-Vererbern hat nicht nur Holstein. Ein Graf-Top und sonstige „G“s passen auch nicht mehr auf modern gezogene Hanno-Springstuten drauf, weil die haben meist schon zigfach auf Gotthard ingezogen. Die Piloten sind teilweise etwas schwierig im Umgang (das konnte man nicht ganz ausmerzen) ergo nix mit Amateur-Pferdl als Abfallprodukt. Die Don Carlos brauchen viel Blut, sonst gibt’s Elefanten. Die Eiger – Nachzucht ist teilweise auch schon sehr belastet und bringt viele kleine Pferde. Und der Silvio hat für mich nicht die Qualität als Vererber, wie die ganzen Holsteiner, SF und KWPN Kracher.
                          Vor allen Dingen sind die teilweise auch schon nicht mehr zeitgemäße Springvererber, weil der Blutanteil fehlt. Viele an sich gute Zuchtstuten habe unter 30% Blutanteil – für nen Holsteiner, SF, KWPN oder SI unvorstellbar!

                          Und vom Sir S. hält der eigene Zuchtverband nicht viel und es wird offen gemunkelt, dass der nur wegen dem orginalen S gekört wurde.

                          Bei den Dressurlern ists was anderes, da ist die genetische Vielfalt noch vorhanden und wenn nicht dauernd betuchte Ausländer (speziell Österreicher) die guten Dressur-Pferde aufkaufen würden, dann hätten die Deutschen Dressurreitgrößen auch was zu reiten!
                          Da hatte man doch mit L.C wirklich erfolgreich das Dressur-Blut veredelt. Und nen Forrest der beide Sparten bereichert hat. Aber wies scheint ist es auch wesentlich leichter einen Vollblüter für den Dressursport zu finden, als fürs Springen nen qualifizierten Blüter zu ergattern.

                          Und die Moral von der Geschicht:
                          Mal was lernen aus der History – ergo: Rückblick auf die Zucht vor 50 Jahren. Was war da gut, was war weniger gut, wie haben die es geschafft, solches Potential zu entwickeln.
                          Und mit sämtlichen zur Verfügung stehenden guten Hengsten aus allen Zuchtgebieten probieren, ob ne Passeranparung gefunden wird.
                          Und lernen aus anderen erfolgreichen Verbänden.
                          Und: wichtig: wenn endlich alle Gebiete die entsprechenden Mütterstämme zugeteilt haben, sollten die einzelnen Verbände über entsprechende strenge Anpaarungsrichtlinien und Kriterien
                          nachdenken. Im Prinzip wie es in Holstein ansatzweise mit den Zuchtversuchen, den Vollblütern und den „Krachern“ gemacht wird. Für bestimmte Stuten nur bestimmte Hengste. Und das Hauptbuch für sehr gute und typvolle Fremdstuten öffnen ( was ja bereits bei den Holsteinern in die richtige Richtung entwickelt wird)
                          Damit es in 20 Jahr nicht wieder heißt - Hilfe wir brauchen Frischblut.
                          Und dann sind aber ALLE Sportler miteinander verwandt.
                          Da könnte man dann über den Einfluss von Andalusier , Quartern (wenn’s noch nicht wegen Muskelschwund ausgestorben sind) und Mongolen-Ponys nachdenken. J
                          Übrigens: wäre auch mal ne Idee – bei den Mongolen fragen, wie viel Inzucht dort herrscht.
                          Aber da wären wir dann wieder am Anfang meiner Geschichte – überschaubares Zuchtgebiet
                          usw........
                          Zuletzt geändert von Gast; 13.01.2010, 17:14.

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                          • fanniemae
                            • 19.05.2007
                            • 3291

                            ziehe nochmals meinen hut vor dem ösi tellerrandgucker - super!
                            nachvollziehbare gedankengänge, ne menge food for thought, auch wenn ich den ein od anderen aspekt anders sehe und ausserdem "interessantspontan" geschrieben, das macht spass!

                            eine der schlüsselaussagen für mich:
                            "Bezüglich Oldenburg, Hannover, Österreich.
                            Die Stutenstämme sind das a und o in einer erfolgreichen Pferdezucht - das ist mittlerweile unumstritten. Das haben meines Wissens die Holsteiner, Engl.Vollblut und Trakehner.
                            Der Rest versucht seit Jahren –nachträglich- die Stutenlinien zu bestimmen und zuzuordnen.
                            Aber: nur die Stutenlinien zu bestimmen und nix damit anfangen, ist zu wenig.
                            ...."

                            hundert pro zustimmung - siehe westfalen.
                            offen nach allen seiten und mit der identität auch die qualitätsdichte komplett verloren weil verwaschen.

                            das geschlossene stutbuch in den richtigen händen mit bewusster öffnung nur für outcross - für mich hat holst das stets so praktiziert u die hannos sind grad dabei ihre ehernen grundsätze über bord zu werfen und den westfälischen weg zu gehen - aufgabe der identität und zwangsläufog damit verwaschenes mittelmass...



                            Und bei den Holsteinern – mit Verlaub – sehe ich eigentlich nicht wirklich, dass dieses Potential für genetische Vielfalt verwendet wird! Die Stutenstämme sind mittlerweile auch durchmischt, zig-fach ingezogen und ebenfalls verwässert.

                            ich darf unterstellen dass du mit verwässerung in diesem zusammenhang meinst "untereinander" vermischt, nicht von aussen verwaschen?
                            Zuletzt geändert von fanniemae; 13.01.2010, 13:20.
                            www.muensterland-pferde.de

                            Kommentar


                            • Zitat von Schandor Beitrag anzeigen
                              Kannst Du mal ein Beispiel für ein Endprodukt und für ein für die Zucht produziertes Tier bringen?
                              Such für deine Stute einen passenden Springhengst - mit Blutanschluss aber ohne mehrfacher Stempelhengst "Belastung" von beiden Seiten.
                              Das sind Zuchtpferde. Acadius find ich da gut. Viele Z haben ne Passerpaarung zu Holstein, ohne zuviel Inzucht. KWPN mit Holsteiner ebenfalls. Das wär ja auch die Chance für die deutsche Zucht!
                              Nekton geht auch noch. Alvarez wenn man Ladykiller und Corse bei der Stute hat. Cortado geht auch, wenns mit Corso verbindest.
                              Beim Classe (zB) wirds mit ner Blutanschluss-Anpaarung oder Passeranpaarung schon schwierig (der hat schon fast alles drin)
                              Sobald mehr als 2 große Hengstlinien bei beiden "Zuchttieren" drin hast, ist eine konkrete Anpaarung auf eine Linie schwierig, weil ein unerwünschtes Inzuchtrisiko entsprechend steigt. Ergo man weiß überhaupt nicht welche Hengste sich schlußendlich tatsächlich durchsetzen, bzw. was der Hengst typsicher vererbt. Da hat man dann mit jeder Stute ein anderes "Ergebnis".
                              Kann man nicht mehr planen, das wär zu verbessern, da nehm ich den Hengst, weil bei der anderen Stute hat er das verbessert.

                              Kommentar


                              • Ist so wie in der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
                                5 gelbe Bälle - bei jedem Zug 100% Wahrscheinlichkeit die Farbe gelb zu erwischen.

                                5 gelbe und 5 blaue Bälle - 50%
                                5 gelbe 3 blaue 7 rote 2 grüne - da sinkt die Wahrscheinlichkeit enorm, wenn einen gelben "Treffer" haben willst.
                                Nix anderes ist es bei Genetik. Wenn auf Linienzucht gehst.

                                Sicherer ist da natürlich ne Passer-Anpaarung, weil wenn die 2 genetischen Hälften zusammenführst, hast die Chance, dass sich da immer etwas positives vererbt. Daher sind Cassini, Contender und Co so wertvoll, weil die vererben sicher, weil die Genetik stabil ist und passt.
                                Oder überhaupt 2 komplett unterschiedliche Genteile - wenn die passen, dann passt auch das Ergebnis.

                                Kommentar


                                • Ich glaub jetzt habt ihr im moment genug zu lesen.
                                  Bin schon gespannt auf die Antworten.
                                  Aber das Thema sollten wir weiterführen, finde ich!

                                  Kommentar

                                  • JudyM
                                    • 24.01.2009
                                    • 1572

                                    Ich frage nochmal nach

                                    Zitat von JudyM Beitrag anzeigen
                                    Hallo erstmal,

                                    abgesehen davon, dass deine Beiträge amüsant zu lesen sind...
                                    Du hast ja geschrieben,dass die 3jährige ja noch keine EIgenleistung hat und selbst noch in der Entwicklung steht. Das kann ich soweit nachvollziehen.
                                    Aber zuvor meintest du doch, dass du deine Stute eventuell dies Jahr im Mai besamen lassen willst. Aber sie ist doch grad mal ein Jahr älter, 4, und hat dann vllt die SLP gemacht und vllt mal einen Turnierplatz gesehen. Da ist dann auch nix mit der Eigenleistung,die du doch eigentlich willst, oder?
                                    Zudem wäre die Stute auch noch deutlich in der Entwicklung...

                                    Ich persönlich finde es nicht immer problematisch aus 4jährigen Stuten ein Fohlen zu ziehen, ich wollte hier nur einmal kurz nachhaken, da es ja in gewisser Weise ein kleiner Widerspruch ist!

                                    Kommentar


                                    • @ JudyM
                                      Stute wird heuer 5 - im März macht sie die SLP und wenn die gut verläuft, dann werd ich sie im Mai besamen lassen. Bis nächstes Jahr wird sie noch entsprechend gymnastiziert und ab Juli/August kann sie die ersten A und eventuell L starten. Weil springen brauch ich ihr nicht lernen und wenn sie gut geritten ist, ist das auch kein Problem nen A-Parcour zu reiten.

                                      Kommentar

                                      • monti
                                        • 13.10.2003
                                        • 11758

                                        also ich weiß nicht - irgendwie willst du alles gleichzeitig:
                                        Springen mit gutem Pferd - aber gleichzeitig decken und gute Nachzucht haben....was willst du nun wirklich ?

                                        ....wenn du einen guten Springer suchtst, findest du ihn in Oldenburg, Hannover oder Holstein oder Holland oder Frankreich....wenn du eine gute Springstute suchst, die du erst springen willst und später Nachzucht haben...dann guckst du auf den Stutenstamm.... möglichst viele Geschwister, Mutter, Großmutter - möglichst viele möglichst dicke im Sport gelaufen....und dann kannst du immer noch gucken, wie du diese Stute später springmäßig anpaaren kannst/willst....Ausweichmöglichkeiten vom Holsteiner C gibt es genug.... über Vollblut, Ladykiller-Linienzucht (Rittigkeit/Typ), über Hanno-G-Linie (Doppelveranlagung/Fundament), über F-Linie, über die Franzosen incl. Qu......
                                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                        Kommentar

                                        • JudyM
                                          • 24.01.2009
                                          • 1572

                                          Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                                          @ JudyM
                                          Stute wird heuer 5 - im März macht sie die SLP und wenn die gut verläuft, dann werd ich sie im Mai besamen lassen. Bis nächstes Jahr wird sie noch entsprechend gymnastiziert und ab Juli/August kann sie die ersten A und eventuell L starten. Weil springen brauch ich ihr nicht lernen und wenn sie gut geritten ist, ist das auch kein Problem nen A-Parcour zu reiten.
                                          Ok.
                                          Der Plan klingt wohl vernünftig, allerdings würde es ja nichts an der tatsache ändern, dass die Stute noch in der Entwicklung ist und -noch- keine Eigenleistung hat... das war ja das,was dich z.b. an der 3jährigen gestört hat...

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