Brauchen wir noch Vollblut - Artikel von Chris Hector

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  • gina
    • 06.07.2010
    • 1946

    Wenn es soweit kommt, könnte ich schon von Fohlen (ganz krass: noch ungeborenen Fohlen) DNA-Proben nehmen, diese dann mit sogenannten Lernstichproben vergleichen und die besten Fohlen auswählen

    da sei gott vor ......

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    • Jule89
      • 26.04.2010
      • 1217

      tja...das wird gott nicht verhindern können... bei den Rindern sind sie schon soweit...

      bis dahin dauert es aber noch ne kleine ewigkeit, schließlich ist das alles auch ne Frage des Geldes. die Analyse eines 500k-Chips (derzeit der größte verwendete Chip in der Tierzucht) für 1 Tier kostet ca. 200 €. Das kann sich im Moment weder ein normaler privater züchter noch ein verband leisten. stell dir mal vor, du wolltest alle fohlen eines jahrgangs testen lassen...da bist du schnell bei 500.000 € und mehr.

      und den aufwand, einen Embryo testen zu lassen, wird wohl nur der betreiben, der entweder das geld extrem locker sitzen hat oder der Meinung ist, sein Fohlen/Embryo sei der nächste Totilas!

      Kommentar

      • cps5
        • 07.07.2009
        • 1607

        Na schön, soweit zur "Herstellung" des Pferdes. Aber was machst du mit den Reitern? Die Rinder werden auf Lieferung von Fleisch oder Milch gezüchtet - da spielt es keine Rolle, was Mensch kann oder nicht. Beim Reiten spielt der Mensch aber eine entscheidende Rolle. Das ganze DNA-Spektakel rechnet sich nur für den, der die Pferde vorstellen kann (egal welche Vorstellung in der jeweiligen Zeit gerade gefragt ist). Und derjenige, der das kann, braucht sich diese Kosten nicht an das Revers zu heften. Da ist der Blick ins Stammbuch billiger - inklusive dem Ausprobieren was eventuell an noch nicht Erkanntem oder nicht Erwartetem im Pferd schlummert.

        Da sind wir dann auch wieder beim Vollblüter. Es mag fraglich sein, ob sie für den Reitsport eine geeignetere Galoppade haben als ein Warmblüter. Ich für meinen Teil bin schon froh, dass es jetzt immerhin um eine ausdrucksvolle Bergaufgaloppade geht. Ich habe noch die 80er Jahre in Erinnerung als ein ausdrucksloses Karnickel-Gehoppel als "praktische Galoppade" in den Verkaufsanzeigen schöngeschrieben wurde.

        Es mag auch fraglich sein, ob der Bewegungsablauf eines Vollblüters für die Bewältigung eines S-Parcours geeigneter ist als der eines Springblut führenden Warmbluts.

        Trotzdem muss die Stange nur oben bleiben und insbesondere im Stechen kommt es da auch schon mal auf Eigeninitiative, Mitdenken, Reaktionsschnelligkeit und Mut an. Ich sehe keinen Grund, ein Pferd zu bevorzugen, das über die 1,60 m Sprünge jedesmal einen Satz macht als es ginge es über 1,90 m, dabei eine gefühlte halbe Stunde in der Luft bleibt und so Kraft und vor allem Zeit vergeudet.

        Kommentar

        • sporthorses100
          • 06.09.2010
          • 895

          Zitat Oh-Gloria:"... Und Escudo ist auch nicht der Heilsbringer der Hannoveraner gewesen."

          Unsinnige Aussage.
          Escudo gehört seit Jahren zu den Top-Springpferdeverbern in Deutschland, hat 93 Staatprämienstuten/-anwärterinnen, 25 gekörte Hengste, darunter die Spitzenhengste Embassy I und El Bundy und über 50 S-erfolgreiche Springpferde gebracht.

          Kommentar

          • Jule89
            • 26.04.2010
            • 1217

            cps5:
            "Na schön, soweit zur "Herstellung" des Pferdes. Aber was machst du mit den Reitern? Die Rinder werden auf Lieferung von Fleisch oder Milch gezüchtet - da spielt es keine Rolle, was Mensch kann oder nicht. Beim Reiten spielt der Mensch aber eine entscheidende Rolle. Das ganze DNA-Spektakel rechnet sich nur für den, der die Pferde vorstellen kann (egal welche Vorstellung in der jeweiligen Zeit gerade gefragt ist). Und derjenige, der das kann, braucht sich diese Kosten nicht an das Revers zu heften. Da ist der Blick ins Stammbuch billiger - inklusive dem Ausprobieren was eventuell an noch nicht Erkanntem oder nicht Erwartetem im Pferd schlummert."

            Richtig, richtig! Das ist ja gerade der Knackpunkt an der Sache! Tschuldigung, wenn ich das vorhin nicht mitgeschrieben habe, ich wollte kein 5-seitiges pamphlet schreiben!
            Viele Merkmale der Pferdezucht - ganz klassisch:Rittigkeit - kann man nicht wirklich objektiv bewerten. Dafür gibts auch keine Stelle auf der DNA, wo ich sagen kann: "Schau her, das Pferd hat die und die Basenfolge und deswegen ist es ganz toll reitbar!" Wie du schon sagtest, da ist der Mensch/Reiter eine riesengroße Störgröße. Beim Rind habe ich das DGAT-Gen was ganz klipp und klar für die Milchleistung verantwortlich ist, denn Milchmenge ist ja auch eine messbare Größe.

            Natürlich hat das alles seine Vor- und Nachteile, ich hatte das nur geschrieben, weil es mir so in den Sinn kam, als ich das ganze Hin und Her über Vererbungsleistungen von Hengsten gelesen habe, die irgendwo ganz weit hinten im Pedigree auftauchen, und VIELLEICHT gar keinen Einfluss mehr auf das Endprodukt haben, weil dieses zufällig den Großteil seines Erbmaterials von der Mutter hat...

            ich wollte keine Diskussion über genomanalyse von zaun brechen!

            Kommentar

            • cps5
              • 07.07.2009
              • 1607

              Ich habe jetzt mal eine Frage an die Vollblutexperten zu diesem Thema:

              Es heißt immer, dass Sprinter für die Warmblutzucht nicht so geeignet seien wie Steher (dazu zähle ich hier auch mal die Steepler). Warum?

              Mit ist bekannt, dass praktisch alle in der Warmblutzucht genutzten Hengste, die mehr oder weniger viel bewegen konnten und auch auf der Rennbahn erfolgreich waren, aus dem Steher-Bereich kamen. Aber ist das nicht eher bedingt durch die Historie und die damals vorhandene Stutengrundlage?

              Wenn ich den Körperbau eines Stehers mit dem eines Sprinters vergleiche, stelle ich (von Ausnahmen abgesehen) folgendes fest: Der Steher ist in der Regel kompakter und wirkt optisch muskulöser. Der Steher hat einen größeren Rahmen, meist auch mehr Stockmaß. Daraus entsteht dann auch der jeweils typische Bewegungsablauf: Das schwerelose Gleiten eines Stehers, der seine Geschwindigkeit eine Zeitlang halten und möglichst auch noch Speed entwickeln muss. Demgegenüber das Trommeln des Sprinters (bei gleichzeitig möglichst viel Raumgriff), das nur kurz durchgehalten werden, aber ein Höchstmaß an Beschleunigung erreichen muss.

              Damals bei der Umzüchtung des Warmblutpferdes zum Reitpferd wurden genau diese Linien gebraucht. Ein kompakter Hengst wäre als Verbesserer der Reitpferdepoints fehl am Platz gewesen. Gefragt waren Verbesserungen vor allem im Bereich Schulter und Sattellage, auch die Länge des Halses und die Verjüngung zum Genick. Trotzdem waren die Stuten oftmals klein und knapp im Rahmen, so dass lange Linien benötigt wurden. Also Typen wie man sie bei Stehern findet.

              Heute verfügen die meisten Warmblüter über ein hervorragendes Exterieur - vom Wirtschaftstyp ist schon gar keine Rede mehr. Die langen Linien haben die meisten selbst und Schulterfreiheit sowie gute Sattellagen sind eher die Regel als die Ausnahme. Gewünscht wird aber ein energisch herausgesprochener Bergauf-Galopp, der durch eine gut bemuskelte Hinterhand mit entsprechender Kruppenpartie begünstigt wird. Diese finde ich im Vollblutlager aber eher bei Sprintern. Der im Vergleich zum Steher dynamischere Bewegungsablauf vom Start bis zur Beschleunigung auf höchstmögliches Tempo benötigt doch meiner Meinung nach eine ähnliche Kraftentwicklung wie das energische Abfußen eines Dressurpferdes oder der Absprung eines Springers.

              Könnte es sein, dass man bei der Frage nach Vollblut und den Zweifeln nach dessen Nutzen da einfach nur den Steher im Auge hat, weil man den gewohnt ist und bisher immer ihn als in Betracht kommenden Veredler angesehen hat? Und dass die Sprinter deswegen unter den Tisch fallen, weil man zuchthistorisch gewohnt ist zu sagen, dass sie nicht in Frage kommen? Der heutige Reitsport, insbesondere Springsport, besteht doch aus relativ kurzfristigen Anforderungen, die dafür in ihrer Intensität stark ausgeprägt sind.

              Oder ist es wirklich so, dass ein Sprinter nicht für die Warmblutzucht geeignet ist, weil er z. B. wegen der von ihm geforderten extremen Reaktionsschnelligkeit am Start zuviel Nervosität in ein Reitpferd bringt? Ich meine, dass ein Springpferdezüchter, der einen Vollblüter sucht, viel eher im Sprinter-Bereich fündig werden könnte. Die Warmblutzucht hat sich stark geändert und die Anforderungen auch - aber die Vielseitigkeit der Vollblutrasse hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten ist eher größer geworden. Möglicherweise braucht man kein Umdenken in der Frage, ob Blut noch nützlich ist, sondern vielmehr welcher Typ Vollblüter die gewünschten Eigenschaften unterstützt.

              Kommentar


              • Zitat von sporthorses100 Beitrag anzeigen
                Zitat Oh-Gloria:"... Und Escudo ist auch nicht der Heilsbringer der Hannoveraner gewesen."

                Unsinnige Aussage.
                Escudo gehört seit Jahren zu den Top-Springpferdeverbern in Deutschland, hat 93 Staatprämienstuten/-anwärterinnen, 25 gekörte Hengste, darunter die Spitzenhengste Embassy I und El Bundy und über 50 S-erfolgreiche Springpferde gebracht.
                62 S Pferde bei 1481 Nachkommen... Quote von 4,1 % das nennt man Leistung (Achtung Ironie!!!) fragt sich blos was unsinnig ist...Stand 2010 und sicherlich hat er von denen noch damals vorhandenen mehreren guten Stuten auch einen guten Anteil von bekommen.
                Zuletzt geändert von Gast; 03.12.2010, 23:29.

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                • Das mit den Sthern weiss ich so nicht zu bestätigen Cps5...

                  Burchard von Öttingen weisst darauf hin das ihm der FLIEGER lieber war wie der Steher, er aber auch von Fall zu Fall abwägte wann man einen Steher nutzen könnte..

                  Steher beschrieb er so: Das sie vorne Brust eng, große Linie und eine breite Kruppe und eine bemerkenswerte Tiefe tiefe hatten wohin gegen der Flieger vorne breit und somit einen größere Lunge wie auch Herz hatte, geschlossener wirkt... (Auch die nötige Gurttiefe sieht man heute immer weniger beachtet...)

                  Auch finde ich ehrlich - wenn man es doch auch mal zugeben würde diese teilweise doch recht extreme Langbeinigkeit nicht wirklich förderlich, was Gesundheit und Bewegung betrifft.(Mechanik)
                  Zuletzt geändert von Gast; 03.12.2010, 23:28.

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                  • Über das NRW Landgestüt ist im Moment ein tragende Stute zu verkaufen.Tragend von Escudo-Drosselklang.Sie stammt ab von den Top-Springpferdevererbern Pit I-Frühlingsball,nur so als kleiner Hinweis.

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                    • cps, serh interessanter Denkanstoss und eine ungemeine Bereicherung in diesem Tread! Genau das haben wir vor ein paar Wochen mit WB versus VB Züchtern auch diskutiert!,, und haben uns fast die Köppe in Irland eingehauen:-) Würde aber gerne nach dem WE diese Diskussion mal ganz neu in einem neuen Topic zur Diskussion stellen wollen.

                      Oh Gloria Oettingen in Ehren, aber wann ist er gestorben? 1920 ungefähr oder so? Man sollte sich doch mal vorstellen können, dass auch die Rasse VB unterteilt in verschiedenen Renntypen sich verändert haben. Alleine mal Amiland gesehen und den kürzeren Rennen geschuldet! Und und... aber soll ja keine Abhandlung werden,

                      "Auch finde ich ehrlich - wenn man es doch auch mal zugeben würde diese teilweise doch recht extreme Langbeinigkeit nicht wirklich förderlich, was Gesundheit und Bewegung betrifft.(Mechanik)

                      Was soll das denn jetzt heissen bitte! ??? Wo ist denn diese teilweise doch extreme Langbeinigkeit von der Du sprichst? Durch die Gurtiefe oder was, die einem die Langbeinigkeit suggeriert oder was?

                      Für mich ist das langsam echt nicht mehr zu verstehen was Du sagen willst. Bin da ja aber jetzt auch wirklich raus..

                      Finde das Topic hat sich toll entwickelt und würde mich sehr freuen wenn es konstruktiv auch gerne kontrovers weitergeführt wird

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                      • Irislucia
                        • 22.11.2008
                        • 2519

                        Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                        Könnte es sein, dass man bei der Frage nach Vollblut und den Zweifeln nach dessen Nutzen da einfach nur den Steher im Auge hat, weil man den gewohnt ist und bisher immer ihn als in Betracht kommenden Veredler angesehen hat? Und dass die Sprinter deswegen unter den Tisch fallen, weil man zuchthistorisch gewohnt ist zu sagen, dass sie nicht in Frage kommen?
                        Glaube auch, dass viel bei der Nutzung von VB (oder in der Pferdezucht allegemein) auf "haben wir immer schon so gemacht" basiert. Man muß ja nicht gleich von einem Extrem ins Andere wechseln, aber genau deinen Ansatz habe ich schon oft mit dem VB-Lager diskuttiert. Gerade die Pferde für die kürzeren Distanzen bringen natürlich oft dieses "zünden" mit, das man sich im Topsport wünscht. Entscheidend ist aber m.M.n. weniger, ob das Pferd für eine bestimmte Distanz gezüchtet wurde, sondern ob es diese Qualität auch selber im positiven Sinne mitbringt (und dann stellt sich natürlich noch die klitzekleine Vererbungsfrage).
                        www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                        • teilweise einige Springpferde wie auch Dressurpferde (Betreff Langb.) und die Mechanik in ihren "Grundzügen" hat sich nicht verändert denn das Pferd hat immer noch 4 Beine und keine Flügel... Ich spreche damit eigentlich zusammenhänge an - denn kürzere Schienen und dazu (!!) starke Sehen vermehren dazu die schiebende Kraft der Hinterhand...Und viele Pferde haben oft eben einen knappen Gang da die Proportionen nicht stimmen (wenn man einfach sich JEDES Pferd anschaut, ob Schwarzwälder Kaltblut,Freizeitpferd,Sportpferd etc, kann man, wenn man sich alles betrachtet denke ich seht viel erkennen - nett ist es auch sie ohne Reiter nur auf der Wiese zu sehen - wer da nichts sieht ist selber schuld..oder??) Und was die Gurttief betrifft, liegen da auch die Atmungsorgane oder??... Und wenn diese zu knapp ausgebildet sind haben selle einfach zu wenig Platz und sind somit kleiner - der Organismus ist viel weniger belastbar..Hallo - züchten wir Sportpferde oder Freizeitpferde??
                          An einer Person setze ich das z.b. nicht fest - nun mal gibt es Dinge die doch Gewisse Pferde brauchen für Gewisse Anforderungen - Und wenn er sagt der bevorzugt, dann heisst es nicht das er das andee außer acht lässt - das wäre wieder Dummheit...denn gerade bei den Springpferden brauche ich eine gut gewinkelte, etwas längere/breite Kruppe o.d.a. Dinge. (Auch die kurze Schienung in Verbindung seller bietet doch einen besseren hebel wie zwei lange Stelzen die sich drauf verlassen müssen das die Kruppe die nötige Kraft mehr mit bringt...sorry... wir wollen doch auch vermeintliche Fehler analysieren und versuchen auch das best möglich heraus zu kitzeln. Hab zu dem Thema auch einen Spezi Freund, aber das sage ich jetzt nicht - da nehme ich jetzt Dich zum Vorbild

                          Und eine gute Schienung (Röhrbein) kann wie z.b. bei Wienerwald das gerade Hinterbein extrem Ausgleichen - hier wäre der Fall mit Blut auf der Mutterseite mehr zu arbeiten mehr als Angebracht gewesen... Tja - aber dieser Wertvolle Springzweig ist auch Weg. (Ich verwette mein Allerwertestes, wenn da einer wie ein Darco/Ramiro = richtige int. Piste bei rausgekommen wäre - der TG Behälter hätte heute noch viel zu tun!!!!..aber im Schnitt und so sehe ich die Vererbung - nicht die Spitze, waren es sehr gute Springpferde!!!) Und war u.a. ja auch auf die "Journalisten" in gezogen... Ups...manchmal hab ich auch nicht alles gleich im Kopf.. Sein Vater Widerhall führt genau so wie Adlantus As auch de ox Jason auf der Mutterseite... *freu* wieder mal was gesehen zum Frühstück
                          Zuletzt geändert von Gast; 04.12.2010, 08:18.

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                          • hannoveraner
                            • 11.06.2003
                            • 3273

                            nur kurz eine kleine Ergänzung zur genomischen Selektion: dafür braucht man neben einigen anderen dingen unbedingt eine sehr gute Leistungsprüfung: objektiv und nicht! vorselektiert. beides haben wir in der Pferdezucht nicht.

                            seit knapp 10 Jahren hört man, dass irgendwo irgendjemand den Genort für OCD gefunden hat. aber veröffentlicht und bewiesen hats noch niemand. und hier geht es um ein relativ unkompliziertes merkmal im gegensatz zu spring oder gar Dressurleistung.....
                            auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                            Kommentar

                            • gina
                              • 06.07.2010
                              • 1946

                              oh-gloria

                              wer sagt das langbeinige pferde bzgl langlebigkeit und bewegung ein problem haben???

                              solltest du WEICH bzgl fesselung etc gemeint haben - ok.

                              Kommentar


                              • Zitat von gina Beitrag anzeigen
                                oh-gloria

                                wer sagt das langbeinige pferde bzgl langlebigkeit und bewegung ein problem haben???

                                solltest du WEICH bzgl fesselung etc gemeint haben - ok.
                                letzteres wird ja gerade durch diese Eigenschaft (langb.) noch mehr hervor gehoben.. Ich meine nur sagen zu dürfen das ein Hebel mit etwaigen gleich langen "Stangen" nicht so funktionieren kann wie eben ein gut durchdachter Hebel.. Ein gute Winkelung des Hinterbeins(kombiniert mit einer ausgeprägten Kruppe) ein gut gezogener Unterschenkel auf einem relativ kurzem Röhrbein. Wow... also rein von der Mechanik gesehen ..

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                                • "Ich spreche damit eigentlich zusammenhänge an - denn kürzere Schienen und dazu (!!) starke Sehen vermehren dazu die schiebende Kraft der Hinterhand.."

                                  Aha!

                                  "denn gerade bei den Springpferden brauche ich eine gut gewinkelte, etwas längere/breite Kruppe o.d.a. Dinge"

                                  Aha!

                                  Kommentar


                                  • Ich glaub nicht, dass man generell von einem Typus "Langbeinigkeit" reden kann. Erstens ist da die eigentliche "Größe" im Verhältnis zur Länge auch maßgeblich. Kürzere Pferde sehen im Verhältnis vielleicht langbeiniger aus. Weiters auch das Verhältnis Röhrbein zu Unterarm/Unterschenkel, und dann noch Rumpftiefe, Fesselung, etc.

                                    Kommentar


                                    • Ich kann mich dunkel daran erinnern, daß für Schnelligkeit andere Muskelarten benötigt werden als für Ausdauer.
                                      Also würde ich meinen dass dort der Unterschied ist.

                                      Ich bin jedes Jahr bei einigen Verfassungs-Kontrollen in der Vielseitigkeit mit dabei.
                                      Und wenn ich mir dort die Pferde nach den hier aufgestellten Anforderungen betrachte kann ich nur den Kopf schütteln.

                                      Da trifft der alte englischen Spruch: They run in all shapes !

                                      Für Leistung ist also weniger das Exterieur als vielmehr das Interieur verantwortlich.
                                      Für mich sind diese Rechenspielchen und testmating Erbsenzählerei.

                                      Entweder sie haben's oder eben nicht.

                                      Kommentar


                                      • Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                                        Ich kann mich dunkel daran erinnern, daß für Schnelligkeit andere Muskelarten benötigt werden als für Ausdauer.
                                        Also würde ich meinen dass dort der Unterschied ist.

                                        Ich bin jedes Jahr bei einigen Verfassungs-Kontrollen in der Vielseitigkeit mit dabei.
                                        Und wenn ich mir dort die Pferde nach den hier aufgestellten Anforderungen betrachte kann ich nur den Kopf schütteln.

                                        Da trifft der alte englischen Spruch: They run in all shapes !

                                        Für Leistung ist also weniger das Exterieur als vielmehr das Interieur verantwortlich.
                                        Für mich sind diese Rechenspielchen und testmating Erbsenzählerei.

                                        Entweder sie haben's oder eben nicht.
                                        Das ein Porsche mit Polo Motor nicht so zur Geltung kommt ist klar ..

                                        Denke aber das man mit dem nötigen "Dampf" dahinter und Chassi das best mögliche heraus holen kann...

                                        Formel I ist da die königsklasse - da spielen Kleinigkeiten mehr eine Rolle - wo in anderen bereichen eher man noch mit groben Mängel zu kämpfen hat...

                                        Natürlich spielt "Dampf" und Einstellung eine Enorme Rolle!!!!

                                        Kommentar

                                        • OBdB
                                          • 05.11.2008
                                          • 2545

                                          Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                                          Ich habe jetzt mal eine Frage an die Vollblutexperten zu diesem Thema:

                                          Es heißt immer, dass Sprinter für die Warmblutzucht nicht so geeignet seien wie Steher (dazu zähle ich hier auch mal die Steepler). Warum?

                                          Mit ist bekannt, dass praktisch alle in der Warmblutzucht genutzten Hengste, die mehr oder weniger viel bewegen konnten und auch auf der Rennbahn erfolgreich waren, aus dem Steher-Bereich kamen. Aber ist das nicht eher bedingt durch die Historie und die damals vorhandene Stutengrundlage?

                                          Wenn ich den Körperbau eines Stehers mit dem eines Sprinters vergleiche, stelle ich (von Ausnahmen abgesehen) folgendes fest: Der Steher ist in der Regel kompakter und wirkt optisch muskulöser. Der Steher hat einen größeren Rahmen, meist auch mehr Stockmaß. Daraus entsteht dann auch der jeweils typische Bewegungsablauf: Das schwerelose Gleiten eines Stehers, der seine Geschwindigkeit eine Zeitlang halten und möglichst auch noch Speed entwickeln muss. Demgegenüber das Trommeln des Sprinters (bei gleichzeitig möglichst viel Raumgriff), das nur kurz durchgehalten werden, aber ein Höchstmaß an Beschleunigung erreichen muss.

                                          Damals bei der Umzüchtung des Warmblutpferdes zum Reitpferd wurden genau diese Linien gebraucht. Ein kompakter Hengst wäre als Verbesserer der Reitpferdepoints fehl am Platz gewesen. Gefragt waren Verbesserungen vor allem im Bereich Schulter und Sattellage, auch die Länge des Halses und die Verjüngung zum Genick. Trotzdem waren die Stuten oftmals klein und knapp im Rahmen, so dass lange Linien benötigt wurden. Also Typen wie man sie bei Stehern findet.

                                          Heute verfügen die meisten Warmblüter über ein hervorragendes Exterieur - vom Wirtschaftstyp ist schon gar keine Rede mehr. Die langen Linien haben die meisten selbst und Schulterfreiheit sowie gute Sattellagen sind eher die Regel als die Ausnahme. Gewünscht wird aber ein energisch herausgesprochener Bergauf-Galopp, der durch eine gut bemuskelte Hinterhand mit entsprechender Kruppenpartie begünstigt wird. Diese finde ich im Vollblutlager aber eher bei Sprintern. Der im Vergleich zum Steher dynamischere Bewegungsablauf vom Start bis zur Beschleunigung auf höchstmögliches Tempo benötigt doch meiner Meinung nach eine ähnliche Kraftentwicklung wie das energische Abfußen eines Dressurpferdes oder der Absprung eines Springers.

                                          Könnte es sein, dass man bei der Frage nach Vollblut und den Zweifeln nach dessen Nutzen da einfach nur den Steher im Auge hat, weil man den gewohnt ist und bisher immer ihn als in Betracht kommenden Veredler angesehen hat? Und dass die Sprinter deswegen unter den Tisch fallen, weil man zuchthistorisch gewohnt ist zu sagen, dass sie nicht in Frage kommen? Der heutige Reitsport, insbesondere Springsport, besteht doch aus relativ kurzfristigen Anforderungen, die dafür in ihrer Intensität stark ausgeprägt sind.

                                          Oder ist es wirklich so, dass ein Sprinter nicht für die Warmblutzucht geeignet ist, weil er z. B. wegen der von ihm geforderten extremen Reaktionsschnelligkeit am Start zuviel Nervosität in ein Reitpferd bringt? Ich meine, dass ein Springpferdezüchter, der einen Vollblüter sucht, viel eher im Sprinter-Bereich fündig werden könnte. Die Warmblutzucht hat sich stark geändert und die Anforderungen auch - aber die Vielseitigkeit der Vollblutrasse hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten ist eher größer geworden. Möglicherweise braucht man kein Umdenken in der Frage, ob Blut noch nützlich ist, sondern vielmehr welcher Typ Vollblüter die gewünschten Eigenschaften unterstützt.
                                          Die Frage die cps aufwirft ist hochintereesant und gleichzeitig auch sehr brisant.


                                          Kommen wir zuerst einmal zu den leichteren Punkten. Steepler sind Steher, da sie ersten für die Flachbahn zu langsam waren (die meisten zumindest) und zweitens gehe, die grössten Hindernissrennen über die grösseren Distanzen.


                                          Weiterhin hat ganz klar eine Verlagerung stattgefunden von den grossen Distanzen (ich spreche jetzt von Flachrennen) zu den mittleren und kurzen. Früher waren die grossen Distanzen die Königsdisziplin, weil vom Pferd erwartet wurde, dass es Ausdauer hat und, am Ende der z.B. 3500m noch genug Kraftreserven um im ‘Sprint’ zu siegen.


                                          Die überaus grosse Bedeutung der Kurzstrecken, um die 1000m, kommen aus der amerik. Zucht (dies ist jetzt nur meine Analyse, nicht mehr). Sehr viele der amerik. Blüter haben keine einwandfreie Abstammung, zumindest wurde es so vom General Studbook noch zu Beginn des 20 Jh. geschrieben. Und es hat sich lange gewehrt die amerik. Blüter aufzunehmen. Erst der Druck der von der amerik. Zucht kam, und die Siege die einige dieser Pferde einliefen, brachten einen Umschwung.
                                          Einige Theorien gehen auch auf die gewollte oder zufällige Einkreuzung von Quarterhorses in die VB-Zucht ein. Sollten diese stimmen, und wenn man sich die Modelle einiger Blüter anschaut, dann ist dies nicht unmöglich, dann kommt die Bedeutung der Kurzstrecken hier her, denn das Quarterhorse ist ein Spezialist der ganz kurzen Strecken, daher ja auch sein Name !


                                          Warum wurden also vorallem Steher in der Veredlung benutzt ? Weil dies der geläufigste Typ, zumindest in Europa war.
                                          Sind sie der einzige Typ der zur Veredlung benutzt werden kann ? Sicher nicht ! Der Meiler (Strecken zwischen 1600-2200) ist heute der oft genutzte Veredler, vielleicht auch deshalb, weil man an solche besser ‘rankommt ! Wieviele Steherrennen gibt es denn noch und wieviele Meilerrennen ? Warum ist heute der VB der osteurop. Staaten ‘en vogue’ ? Weil dort der Umschwung noch nicht ganz so durchgeschlagen hat wie in Westeuropa und Amerika.


                                          Kann man einen Sprinter als Veredler einsetzen ? Es ist nicht ganz so einfach wie es aussieht (hervorragende Beschreibung von cps). Die Frage ist, welcher WB-Züchter ist bereit einen kleinen knubbeligen VB mit übermässig entwickelter HH als Veredler zu benutzen ? Denn diese entsprechenden doch sicher nicht den Schönheitsidealen der WB-Zucht !
                                          Otmar

                                          HP :
                                          http://obdb.free.fr
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