Diagnose: ECVM - hat jemand damit Erfahrung?

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  • Titania
    • 22.04.2006
    • 4374

    Wirklich schockierend, wenn man dann feststellt, wie oft diese drei Vollblüter im Pedigree des eigenen Pferdes vorkommen, 14 x Der Löwe xx und 140 x Dark Ronald xx!
    Aber ich möchte behaupten, dass die meisten Züchter nicht über die ersten 5 - 6 Generationen hinausschauen - wenn überhaupt...
    Es ist wohl höchste Zeit, der zunehmenden Inzucht entgegenzusteuern. Sonst behält ein alter Züchterfreund, der seit über 50 Jahren züchtet, wohl leider recht mit seiner Aussage, dass die Warmblutzucht in spätestens 10 Jahren am Ende ist.
    "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

    www.gestuet-reichshof.de

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    • Drenchia
      • 21.12.2012
      • 3680

      Zitat von Titania Beitrag anzeigen

      Wirklich schockierend, wenn man dann feststellt, wie oft diese drei Vollblüter im Pedigree des eigenen Pferdes vorkommen, 14 x Der Löwe xx und 140 x Dark Ronald xx!
      Aber ich möchte behaupten, dass die meisten Züchter nicht über die ersten 5 - 6 Generationen hinausschauen - wenn überhaupt...
      Es ist wohl höchste Zeit, der zunehmenden Inzucht entgegenzusteuern. Sonst behält ein alter Züchterfreund, der seit über 50 Jahren züchtet, wohl leider recht mit seiner Aussage, dass die Warmblutzucht in spätestens 10 Jahren am Ende ist.
      Mich schockiert das nicht.
      Wer TB nutzt, holt sich Inzucht ins Blut, das ist ganz normal und das weiß jeder. Auch die Wirbelveränderungen sind bekannt, länger schon, als die gegenständlichen Skelette existieren.
      Kann durchaus sein, dass die Veränderungen beim TB teilweise zu klinischen Auffälligkeiten führen würden. Das würde aber kaum auffallen, da die Rennbahn der Zuchtauslese dient, d.h. wer nicht schnell genug oder sonst wie auffällig ist, wird gegessen.
      Der Fehler ist einfach, dass heute, ich betone heute, in der WB-Zucht auch noch die letzte Nachgeburt großgezogen wird. Wenn ich schon lese, das Fohlen kam in die Klinik, stellt sich mir das Fell.
      Fehlstart ins Leben ist nicht negativ genug zu beurteilen. Egal was es ist, jede gesundheitliche Störung hat Folgen, wenn auch erst Jahre später. "Vier Wochen in der Klink" bleibt nie folgenlos.
      Manche Fohlen haben unerklärliche Schmerzzustände oder latent geringe Schmerzen, die sich vermeintlich verwachsen, immer wieder mal eine Kolik, oder sonst was. Egal was es ist; streng genommen gehört jedes Fohlen, dass nicht aus eigener Kraft groß werden kann, nicht aufgezogen. Qualitätsvolle "Fehlstartfohlen" bringen oft erstaunliche Leistungen und landen dann erfolgsbedingt in der Zucht, spricht ja auch oberflächlich betrachtet erstmal nix dagegen.
      Ehrlich gesagt, das Merkmal "war als Fohlen in der Klinik" oder musste im ersten Jahr engmaschig ausgeschnitten werden, etc. schreckt mich viel mehr ab als ein offensichtlicher "Krummfüßer". Diese Pferde haben/hatten gesundheitliche Beeinträchtigungen, mit denen sie nicht eigenständig fertig werden konnten. Wenn die Aufzucht solcher Pferde frühzeitig aufgegeben wird, verbessern sich die Grundlagen der WB-Zucht von ganz alleine. Da muss niemandem auf die Füße getreten werden. Jedem muss klar sein, dass Schlachten Tierschutz ist und in den allermeisten Fällen dem Zuchtfortschritt dient, nicht nur in der VB-Zucht.
      Außerdem ist zu berücksichtigen, dass bei einem Lebewesen immer wieder knöcherne Veränderungen vorkommen, das ist normal, das gabs schon immer. Solange es keine klinischen Auffälligkeiten gibt, ist alles ok.
      Für Aufälligkeiten gibts vielerlei Gründe. die wenigsten sind ausschließlich röntgenologisch begründbar. Aufzucht, Haltung und Belastung spielen die überwiegende Rolle. Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass knöcherne Abweichungen vom dem, was wir für ideal halten, automatisch pathologisch sind. Normal ist alles, was klinisch unauffällig ist/bleibt. Bei Lebewesen gibts keine Garantie für lebenslange Verwendbarkeit, bzw. nur dann, wenn wir bereit sind, bei Auftreten einer Einschränkung, dem Leben ein Ende zu setzen. Freilebende Pferde, überleben Schmerzzustände (meistens stoffwechselbedingt) nie. Entweder sie sterben an den zugrundliegenden Krankheiten, oder sie werden gefressen; heute werden die armen Kreaturen durch facebookgruppen gezogen und krampfhaft am Leben gehalten; das ist die wirkliche Tierquälerei. Als Züchter sollte man Veranwortung für artgerechte Verwendbarkeit übernehmen und das beginnt mit der schmerzlichen Selektion der Nachzucht. Das ist richtig schwer und teuer; jeder hängt an seiner Nachzucht, aber wieviel schwerer ist es erst, wenn man sie dahinsiechend aus dem Hühnerlauf einer "facebooktusse" befreien muss, damit das Tier geschlachtet werden kann.

      Obiges Forschungsergebnis sagt erstmal nicht viel aus, wie die Autoren selbst ausführen, da die Anzahl der untersuchten Skelette viel zu klein ist und weitere Daten derzeit nicht zur Verfügung stehen. Heute besteht kein Grund zur Panik; bisher ist der ECVM-Hype nichts weiter als ein Hype und ein netter Versuch ein neues Geschäftsmodell zu etablieren. Abwarten, was die weiteren Forschungen ergeben und solange einfach den Ball flachhalten. Die WB-Zucht ist ganz sicher nicht am Ende, weil vor hundert Jahren ein paar TB keine makellosen Halswirbel, oder das was wir für makellose Halswirbel halten, hatten. Das wäre viel zu einfach. Da müssen wir wahrscheinlich viel mehr Verantwortung übernehmen und höhere Opfer bringen. Da ist jeder einzelne, jeder in seinem Stall gefragt.
      Zuletzt geändert von Drenchia; 11.11.2023, 15:15.

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      • Kareen
        PREMIUM-Mitglied
        • 06.01.2001
        • 7463

        Puh, da sprichst Du ein paar wahre aber sehr unpopuläre Dinge an. Wenn ich sehe was teilweise betrieben wird um auch die krummsten unter den Krummen noch groß zu kriegen wird mir
        tataächlich auch regelmäßig schlecht und der Prozentsatz der
        orthopädischen Pflegefälle ist in den letzten 20 Jahren auch drastisch gestiegen. Aber gleich schlachten ist so ziemlich das schwierigste Thema im aktuellen „gesellschaftlichen Kontext“, das will keiner.

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        • Marie_Mfr
          • 25.01.2012
          • 174

          ... das ist leider wahr. Nur die Augen davor zu verschließen bringt unser aufgeklärte Gesellschaft nicht weiter, da es um das Wohl der Pferde geht. Zucht und Selektion gehören zusammen.

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          • Duggi
            • 15.03.2022
            • 80

            Vielleicht sollte man als erste Maßnahme aber auch einfach nicht mit bekannten KS- oder ECVM-Hengsten oder aus gesundheitlichen Gründen aussortierten Stuten wahllos züchten? Bei vielen Junghengsten frage ich mich wirklich , warum man den trotzdem nehmen muss, obwohl er noch keinerlei Leistung gezeigt hat. Dann bleibt zumindest schon mal ein geringer Prozentsatz, bei dem später die Rübe ab muss. Schließlich werden hier keine Autos produziert, die man bei Fehlproduktion einfach verschrottet. Da muss sich der Pferdesport irgendwann wirklich nicht mehr über mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz wundern.

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            • Drenchia
              • 21.12.2012
              • 3680

              Zitat von Duggi Beitrag anzeigen
              Vielleicht sollte man als erste Maßnahme aber auch einfach nicht mit bekannten KS- oder ECVM-Hengsten oder aus gesundheitlichen Gründen aussortierten Stuten wahllos züchten? Bei vielen Junghengsten frage ich mich wirklich , warum man den trotzdem nehmen muss, obwohl er noch keinerlei Leistung gezeigt hat. Dann bleibt zumindest schon mal ein geringer Prozentsatz, bei dem später die Rübe ab muss. Schließlich werden hier keine Autos produziert, die man bei Fehlproduktion einfach verschrottet. Da muss sich der Pferdesport irgendwann wirklich nicht mehr über mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz wundern.
              das ist genau die Scheinargumentation, die wir nicht brauchen, meiner Meinung nach.

              Wer sagt denn, dass ECVM pathologisch ist? Vielleicht ist die s.g. Malformation einfach eine Variante von normal. Die untersuchten Hengste sind durchweg steinalt geworden und waren zeitlebens orthopädisch unauffällig. Die Nachzucht ist und war überaus leistungsfähig.

              Genauso verhält es sich mit Kissing Spines. Es gibt Hinweise auf eine mögliche genetische Komponente, aber die genaue Ursache sucht man bis heute vergebens. Wie es aussieht, spielen die Faktoren Aufzucht, Haltung und Ausbildung die überwiegende Rolle.

              -Solche Hengste dürfen nicht eingesetzt werden-, was soll das denn heißen? sind wieder andere Schuld? der Züchter, der Zuchtverband und/oder was weiß ich wer; Hauptsache ich nicht?
              Der Züchter ist selbst verantwortlich. Bittet die Hengsthalter die RÖ der Körung einsehen zu dürfen; oft liegen auch noch weitere Bilder vor. Aus Erfahrung kann ich sagen, das war noch n i e ein Problem. Wer von denen, die die Verantwortung so gerne bei anderen abladen hat das je gemacht? Ich höre nur, "da sind Sie aber die erste, die sich dafür interessiert."; aber ich bin auch die letzte, die einen Hengst krank redet wegen eines RÖ-Bildes.

              Was sind denn "aus gesundheitlichen Gründen aussortierte Stuten"? Waren die schon immer krank, als Fohlen nur bedingt lebensfähig? an was sind sie erkrankt? Ist die Krankheit erblich? oder hat man sie einfach geschrottet? als Züchter, als Halter oder Reiter? Was heißt denn mit der Stute wird vermehrt? So eine Arroganz, das ist unglaublich. Jeder Kleinzüchter der keine Staatspr. hat, vermehrt? Eine Stute, die im Sport war , kann keine Stpr. haben, es sei denn sie ist ein Württemberger oder dort eingetragen. Jeder von uns züchtet mit Wahrscheinlichkeiten, kann damit aber genauso krachend scheitern, wie jemand mit einer Promendadenmischung Erfolg haben kann.

              Zuchthengste werden noch nicht lange im Sport geritten. Keiner der Hengste, die jetzt die alten Stämme aufwerten hat je einen Turnierplatz gesehen oder wurde außer bei Hengstparaden, wenn überhaut, je unterm Sattel vorgestellt. Da gabs ne HLP und fertig. Wer das nicht durchgestanden hat, wurde geschlachtet oder kastriert. Aus züchterischen Gesichtspunkten muss ein Hengst keine Leistung bringen. Der Ungeprüfte vererbt sich mit Leistung auch nicht besser oder schlechter. Leistung ist nur eine Vermarktungshilfe. Klar wird die genutzt, von mir auch. Wer Kriterien unter 8 hat und im Schritt und Exterieur nicht über 8 kommt, fällt solange raus, bis die NZ untern Sattel kommt. Mache ich so, meistens, muss aber nicht sachgerecht sein.

              Gesellschaftliche Akzeptanz wird nur dann zum Problem, wenn sie zum Problem gemacht wird. Wenn jeder verantwortungsvoll seinen Job macht, stirbt das Thema bevor es entsteht.
              Wenn jeder für sein Tun Verantwortung übernimmt und aufhört immer neue Forderungen an andere zu stellen, bloß nicht an sich selbst, dann ist doch gut. Diese Übergriffigkeit anderen vorschreiben zu wollen, was für Hengste genutzt werden dürfen und welche Stuten angeblich zuchtgeeignet sind und welche nicht, dieser Zeitgeist ist absolut verzichtbar. Ich kenne 2 zuchterprobte, hervorragende Stpr.-Stuten mit top Nachzucht. Alle NK haben gesundheitliche Einschränkungen, nicht auf orthopädischem Gebiet. Jetzt auf Nachforschung kam heraus, beide Stuten waren als Saugfohlen sogenannte Sorgenkinder. Ein Totalversagen der Züchter, verständlich zwar, aber absolut kontraproduktiv. Klar, die haben ihr Geld bekommen, den Schaden erleiden die jetzigen Besitzer und was noch schlimmer ist, die Nachkommen der Stuten. Wobei das Desaster weniger finanzieller, als moralischer Natur ist.

              Wenn man was erreichen will, muss man voran gehen und nicht warten, dass andere was unternehmen und vorallem muss man nicht lautstark Dritten die Verantwortung/Schuld zuschieben, denn dann wird ganz schnell die gesellschaftliche Akzeptanz wieder um Problem. Da kommen Menschen aus den Löchern, die noch nie einen Mähnenkamm von oben gesehen haben und bestimmen den gesellschaftlichen Diskurs und schon gibt es das nächste hausgemachte Problem..
              Zuletzt geändert von Drenchia; 11.11.2023, 18:03.

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              • Ramzes
                • 15.03.2006
                • 14696

                Es ist wissenschaftlich gesehen keine Studie , sondern lediglich eine Inspektion von 4 Skeletten . Drei davon sind Vollblüter , nur einer Warmblüter .
                Höchstwahrscheinlich gibt es wesentlich weniger präparierte
                Skelette von Warmbluthengsten , als von Vollblütern!
                Wie ist man denn früher im Regelfall mit WB - Hengsten der Landespferdezucht , Privathengsthaltung umgegangen ?
                Auch in Vollblutzucht wurden i.d.R. nur bedeutende Exemplare präpariert.
                Richtig , ...zum Schlachter . Die allerwenigsten bekamen ein Gnadenbrot ! So gesehen KANN es keinen ausreichenden Erkenntnisgewinn geben .
                Wenn selbst früher Vollbluthengste in der WB Zucht 5 - 10 % der Vererber gestellt haben müsste man 90 - 95 % anteilig WB Hengst Skelette untersuchen .
                Der Dux war ein Wallach , der konnte sich nicht vererben .

                Wie erklärt man das Vorkommen von Befunden bei Pferden mit "befreiten" Pedigrees ???

                https://journals.plos.org/plosone/ar...l.pone.0222989
                Anhand dieser tatsächlich wissenschaftlichen Untersuchungen kann man sich mal einen Überblick verschaffen , wieviele Befunde es so gibt entlang des Halses .

                Das echte Knochenpräparat eines erwachsenen Pferdes ist aus ca. 252 einzelnen Knochen zusammengesetzt. Es stellt einen typischen Vertreter der Ord

                Juchhu , ein Skelett ,...aber wohl leider ohne gesicherte Abstammung .
                Zuletzt geändert von Ramzes; 10.11.2023, 13:37.

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                • Titania
                  • 22.04.2006
                  • 4374

                  Zitat von Drenchia Beitrag anzeigen
                  Wer sagt denn, dass EVCM pathologisch ist? Vielleicht ist die s.g. Malformation einfach eine Variante von normal. Die untersuchten Hengste sind durchweg steinalt geworden und waren zeitlebens orthopädisch unauffällig...
                  Was soll denn deiner Meinung nach mein 5-jähriger Wallach, 1-er TÜV, nur ECVM und Facettengelenksarthrose deiner Meinung nach gehabt haben?
                  Der untersuchende TA (nach Abbruch der Auktionsvorbereitung) wollte es genau wissen, hat ihn 3 Tage lang auch unter Belastung noch einmal untersucht und erst ganz zuletzt die HWS mit Befund geröntgt.
                  "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                  www.gestuet-reichshof.de

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                  • Drenchia
                    • 21.12.2012
                    • 3680

                    Zitat von Titania Beitrag anzeigen
                    Was soll denn deiner Meinung nach mein 5-jähriger Wallach, 1-er TÜV, nur ECVM und Facettengelenksarthrose deiner Meinung nach gehabt haben?
                    Der untersuchende TA (nach Abbruch der Auktionsvorbereitung) wollte es genau wissen, hat ihn 3 Tage lang auch unter Belastung noch einmal untersucht und erst ganz zuletzt die HWS mit Befund geröntgt.
                    Keine Ahnung, die Forschung hat noch keine Ergebnisse geliefert.
                    Aber es gibt Pferde mit nicht perfekten Wirbeln, die klinisch unauffällig sind.
                    Es ist auf jeden Fall zum derzeitigen Zeitpunkt falsch zu behaupten, alle Pferde mit veränderten Wirbeln seien krank.
                    Das ist gesichert nicht der Fall. Einige sind klinisch auffällig, aber die allermeisten nicht. Niemand weiß bis heute, mit welchem Ausbildungsgrad knöcherne Veränderungen als krank bezeichnet werden müssen. Vielleicht müssen auch zwingend andere Faktoren hinzutreten; wir wissen es nicht.

                    Es ist bei allen Röbefunden gefährlich, das Bild ohne weitere Gesichtspunkte zur Krankheitsursache zu machen. Kann sein, muss aber nicht. Das kennen wir alle aus der Lahmheitsdiagnostik; verheerende Rö müssen nicht die Lahmheitsursache darstellen.
                    Zuletzt geändert von Drenchia; 10.11.2023, 18:30.

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                    • Duggi
                      • 15.03.2022
                      • 80

                      Log into Facebook to start sharing and connecting with your friends, family, and people you know.

                      ECVM betrifft nicht nur die knöchernen Teile der Wirbelsäule, sondern es wurden auch Abnormalitäten von Muskeln, Bändern und Nervenbahnen gefunden.
                      Im Gegensatz zu früher haben die modernen Pferde oft auch einen ganz anderen Körperbau. Das könnte erklären, warum sich derartige anatomische Veränderungen inzwischen stärker auswirken.

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                      • Drenchia
                        • 21.12.2012
                        • 3680

                        Zitat von Duggi Beitrag anzeigen
                        https://m.facebook.com/groups/846796842859723/
                        ECVM betrifft nicht nur die knöchernen Teile der Wirbelsäule, sondern es wurden auch Abnormalitäten von Muskeln, Bändern und Nervenbahnen gefunden.
                        Im Gegensatz zu früher haben die modernen Pferde oft auch einen ganz anderen Körperbau. Das könnte erklären, warum sich derartige anatomische Veränderungen inzwischen stärker auswirken.
                        Also bleiben wir mal auf dem Teppich ECVM steht für Equine Complex Vertebral Malformation und beschreibt eine congenitale (=angeborene) Fehlbildung der unteren Halswirbelsäule, oder was wir dafür halten, beim Pferd; nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht müssen für klinische Auffälligkeit noch weitere Faktoren hinzu kommen, mag sein, aber gesichert ist das nicht.

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                        • Ramzes
                          • 15.03.2006
                          • 14696



                          Drenchia , danke Dir . Hier eine umfangreichere Studie mit über dreihundert Pferden . Ein Zusammenhang von anatomischen Auffälligkeiten und klinischen Ausfallerscheinungen konnte nicht abgesichert werden .

                          Was aber inzwischen interessant ist , dass einige Marktteilnehmer im Segment TA , Physio etc. bis hin zu beweyräucherten Spezialfutter die " Welle " mitnehmen.

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                          • Titania
                            • 22.04.2006
                            • 4374

                            Zitat von Drenchia Beitrag anzeigen
                            Aber es gibt Pferde mit nicht perfekten Wirbeln, die klinisch unauffällig sind.
                            Es ist auf jeden Fall zum derzeitigen Zeitpunkt falsch zu behaupten, alle Pferde mit veränderten Wirbeln seien krank.
                            Hat einer behauptet, alle diese Pferde seien krank?
                            Bei rezessiven Erbgängen gibt es auch in jeder Generation die Möglichkeit, Gene zu verlieren. Es können also auch Pferde, die stark ingezogen sind, absolut gesund sein. Nur solange diese nicht geröntgt sind, werde ich davon keinen mehr als Vatertier für meine geröntgten Stuten einsetzen.
                            "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                            www.gestuet-reichshof.de

                            Kommentar

                            • Titania
                              • 22.04.2006
                              • 4374

                              Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                              Was aber inzwischen interessant ist , dass einige Marktteilnehmer im Segment TA , Physio etc. bis hin zu beweyräucherten Spezialfutter die " Welle " mitnehmen.
                              Wäre mir neu, dass Futter gegen nicht vorhandene Rippen und fehlende Wirbelstücke hilft...

                              "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                              www.gestuet-reichshof.de

                              Kommentar

                              • Ramzes
                                • 15.03.2006
                                • 14696

                                Titania , ich meinte es in die Richtung , daß von einigen " Marktteilnehmern " auf diesen ECVM - Thema in ihrer Beschreibung unterstützende Wirkung suggerieren.

                                Dr. Thomas Stöckl untersucht die Auswirkungen von ECVM auf Rittigkeitsprobleme und Lahmheiten. Er betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Blicks auf das Pferd und warnt vor voreiligen Schlüssen basierend auf klinischen Befunden.

                                Ich empfehle in diesen podcast von Anfang bis Ende
                                hinein zu hören .

                                Kommentar

                                • Titania
                                  • 22.04.2006
                                  • 4374

                                  Danke Ramzes, habe es mir angehört.
                                  Ich für meinen Teil werde mein Pferd weiter artgerecht mit viel Auslauf, engmaschigen Hufschmiedeterminen, jährlichem Zahnarztbesuch und bestem Rau- und Mineralfutter weitestgehend robust halten, ansonsten sind keinerlei kostspielige Behandlungen geplant. Wenn er dann nicht mehr mitmacht, wars das.
                                  Züchterisch möchte ich einen solchen Supergau aber gerne in Zukunft vermeiden.
                                  "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                                  www.gestuet-reichshof.de

                                  Kommentar

                                  • Duggi
                                    • 15.03.2022
                                    • 80

                                    Statisch gesehen macht es auch Sinn, dass, wenn Auflagerpunkte fehlen (Muskelansatzpunkte), sich die Kräfte einen anderen Weg suchen und dadurch andere Strukturen ggf. langfristig überlastet werden. Das muss sich nicht 3jährig auswirken, ggf kommen die Probleme erst später.
                                    Bezüglich der teilweise zusätzlichen nicht-knöchernen Abnormalitäten habe ich zudem bei einer AKU eines rohen 3jährigen Pferdes (Fidertanz x Sandro Hit) den Fall gehabt, dass neben der Veränderung der Wirbelkörper an C6 und C7 und der Facettengelenksarthrose laut der Klinik zusätzlich eine unnormale Luftröhrenkontur (Verengung?) in diesem Wirbelsäulenbereich auf dem Röntgenbild zu sehen war. Da können hier einzelne zetern und motzen. Solche Veränderungen kommen nicht durch die Aufzucht oder das Reiten. Das kann nur vererbt sein. Und bei solchen Veränderungen braucht auch niemand warten, bis eine wissenschaftliche Studie gelaufen ist. Solche Veränderungen schränken langfristig die Nutzung als Reitpferd höchstwahrscheinlich ein.

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                                    • Ramzes
                                      • 15.03.2006
                                      • 14696

                                      Duggi , es hilft NIEMANDEN , ob 2 oder 4 Beinern , mit Vermutungen und Gerüchten umzugehen.

                                      Auch für Verengung der Trachea kann es andere Gründe geben , sogar wenn diese in der Nähe eines Wirbelbefundes sind .

                                      Leider hast Du scheinbar dem Podcast nicht intensiv genug verfolgt .
                                      Es gibt Befunde bei Isländer und PRE , ...wie argumentiert da die xx - Skelett - Inspektionsgruppe ?

                                      Es gibt eine Vielzahl von Befunden und es wurde im podcast herausgearbeitet nicht das große Gesamte aus den Augen zu verlieren, wann man sich zu früh und noch ohne echten Erkenntnis Gewinn auf Erbdefekt focussiert .
                                      Diese Veränderungen sind nichts Neues .
                                      Veränderungen müssten dann mit bestimmten Genregionen Korrelation haben .

                                      Allerdings wurde ein anderer Aspekt erwähnt . Pferde sind heute reittechnisch insgesamt verbessert und elastischer , besonders in der Fesselung und Länge der Hebelkräfte . Sie bieten sich in der Regel frühzeitig an , was vermarktungstechnisch Vorteile bietet.
                                      Der Hype um exaltierte Gänge , enge Beizäumung , tiefes Einsitzen fast Stuhlsitz , sprich die nicht remontemässige Aufbauarbeit sollte da mal mehr in den Focus gesetzt werden .


                                      Mit einer korrekten Beizäumung max. an der Senkrechten , besser vor der senkrechten erlaubt man dem Pferd eine signifikant bessere Atmung.
                                      Das ist wissenschaftlich untersucht .


                                      l
                                      Zuletzt geändert von Ramzes; 11.11.2023, 08:57.

                                      Kommentar

                                      • Duggi
                                        • 15.03.2022
                                        • 80

                                        Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                        Duggi , es hilft NIEMANDEN , ob 2 oder 4 Beinern , mit Vermutungen und Gerüchten umzugehen.

                                        Leider hast Du scheinbar dem Podcast nicht intensiv genug verfolgt .
                                        Es gibt Befunde bei Isländer und PRE , ...wie argumentiert da die xx - Skelett - Inspektionsgruppe ?

                                        Es gibt eine Vielzahl von Befunden und es wurde im podcast herausgearbeitet nicht das große Gesamte aus den Augen zu verlieren, wann man sich zu früh und noch ohne echten Erkenntnis Gewinn auf Erbdefekt focussiert .
                                        Diese Veränderungen sind nichts Neues .
                                        Veränderungen müssten dann mit bestimmten Genregionen Korrelation haben .

                                        Allerdings wurde ein anderer Aspekt erwähnt . Pferde sind heute reittechnisch insgesamt verbessert und elastischer , besonders in der Fesselung und Länge der Hebelkräfte . Sie bieten sich in der Regel frühzeitig an , was vermarktungstechnisch Vorteile bietet.
                                        Der Hype um exaltierte Gänge , enge Beizäumung , tiefes Einsitzen fast Stuhlsitz , sprich die nicht remontemässige Aufbauarbeit sollte da mal mehr in den Focus gesetzt werden .


                                        Mit einer korrekten Beizäumung max. an der Senkrechten , besser vor der senkrechten erlaubt man dem Pferd eine signifikant bessere Atmung.
                                        Das ist wissenschaftlich untersucht .


                                        l
                                        Welche Vermutung meinst Du?
                                        Den durch fehlende Auflager veränderten Kraftfluss? - Das ist simple Mechanik.
                                        Den Röntgenbefund? - Der wurde durch 3 TÄ bestätigt.
                                        Die Veränderung des Luftstromes durch eine Querschnittsverringerung der Luftröhre? - Stichwort Strömungsmechanik.?

                                        Schau Dir mal das Seitenbild vieler Junghengste bei der Körung an und vergleiche es mit dem der Hengste vor 10-20 Jahren. Auf das Exterieur wird immer weniger geachtet. Hauptsache sie strampeln 3jährig schön. Es wurde in den letzten Jahren vermehrt auf Gang (Überbeweglichkeit?) gezüchtet. Damit selektiert man automatisch auf Körpermerkmale, die das begünstigen. Es ist teilweise auch einfacher, den Kopf bei einem Pferd mit HWS-Problemen runter zu bekommen. Sie verkriechen sich teilweise gern hinter dem Gebiss. Das wird heutzutage von einigen Reitern gern angenommen.
                                        Vielleicht hat man es etwas überreizt und muss jetzt etwas zurückrudern?

                                        Kommentar

                                        • Duggi
                                          • 15.03.2022
                                          • 80

                                          Hier noch mal ein Link. Dort wurde gezeigt, welche Auswirkungen ECVM im restlichen Körper haben kann: https://m.facebook.com/story.php/?id...26837837333066

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