Ich bin völlig bei Sallycat.
Auktionskatalog Vechta Frühjahr 1986:
Zum Titelbild (Pastellzeichnung von Renate Blank, die eine Reiterin auf einem dunklen Auktionspferd im Trab beim Einritt in die Halle zeigt:
"Zarte Pastelltöne, so zauberhaft wie die Stimmung, die uns beim Frühlingserwachen beflügelt, federt am 22. März ein Kandidat nach dem anderen durch das festlich dekorierte Portal in die große Auktionshalle, um von hier aus eine Karriere in der weltweiten Sportwelt anzutreten."
Beschreibung des Pferdes mit der Katalog Nr. 5 "Wishing Joy":
"Zu großen Taten berufen mit Wishing Joy. - Fürwahr, er ist glühend passioniert in der Eroberung des 'großen Vierecks' mit seinem Übermaß an Bewegungsgüte. Aber auch im Springen wird er zum Favoriten deklariert."
Katalog Nr. 25 "Till Eulenspiegel":
Erquickend und fesch steht hier ein Hunter-Prototyp der medialen Kompakt-Figuranz. In der beeindruckenden Elastizität mehr als komfortabel. Über Sprünge der geborene Gummiball."
Katalog Nr. 30 "Grauspecht":
"Wie ein Silberstreifen am Horizont, so könnte sein sensationsgeladenes Springen umschrieben werden. - Die hochtourige Rationalmechanik kommt diesem Korallenschimmel hierbei distanzierender Weise sehr entgegen."
Katalog Nr. 51 "Gondolier":
"Uneingeschränkt effektvoll und mit einem gewissen sex appeal belegt dieser schmucke Sporthengst als Punktesammler in variabler Auslegung seine Klasse und löst all die ihm gestellten Aufgaben mit einer spielerischen Leichtigkeit."
Aus dem Herbstkatalog 1987:
Katalog Nr. 25 "Flushing Meadow" (Tochter von Figaro):
"Ab jetzt feiert Meister Figaro wieder seine Hochzeit. Und immer dann sind alle Experten wiedereinmal ganz aus dem Häuschen. Auch das besondere Interesse an dieser Sportperle liegt in der Luft."
Katalog Nr. 44 "Abd-El-Kader":
"Ein farbvornehmer Strahlemann samt und sonders mit dem gewissen Boris-Effekt (Anm. Das war die Zeit, wo Boris Becker groß rauskam, und das Pferd war ein Dunkelfuchs) ob seines strohblonden Langhaares. Trägt sich in großer Haltung bewegungs-optimal. Dressurinteressant hohen Grades."
Katalog Nr. 49 "Supreme Court":
"Abermals ein leuchtendes Beispiel hochkarätiger, plandurchdachter Sportpferdezucht, dem mit seinen bilateralen Anlageschwerpunkten späterhin Ruhmeshymnen gesichert sein dürften."
Das könnte ich noch seitenlang so weiter zitieren. Damit mussten sich also die Käufer und Aussteller vor 25 bis 30 Jahren auseinandersetzen, aber das große Jammern über solchen rhetorisch unzulänglich durchgestylten Schmarrn hat trotzdem nicht eingesetzt. Und heute soll ein bloßer Hinweis darauf, dass farblich für jeden Geschmack etwas dabei ist, das Ende der deutschen Hochleistungszucht bedeuten? Das glaube ich eigentlich eher nicht.
Füchse waren schon immer in der Beliebtheitsskala relativ weit unten. Es gab immer eine vergleichsweise hohe Anzahl von Interessenten, die diese Farbe nicht mochten. Ähnlich wie Schimmel. Durch die Genetik ist es aber nun einmal so, dass gerade Füchse relativ häufig vorkommen, es sei denn natürlich, ein Elternteil ist reinerbig dunkel. Das Problem, wenn man sich auf oder gegen eine bestimmte Farbe versteift und darin zu engstirnig wird, ist, dass zugunsten einer für die Leistung völlig unbedeutenden "Farbzucht für Arme" gute Pferde tatsächlich nicht erkannt bzw. aus der Zucht genommen werden. Das ist der richtige Nährboden für Negativ-Propaganda, wie sie auch bei hoch im Blut stehenden Pferden der Fall ist (damit z. B. Hengsthalter in ihrer Boygroup-Sammlung nicht auch noch den fuchsfarbenen Hengst bereit stellen und ein Maul mehr füttern müssen).
Prominente Beispiele für eine Fuchs-Apathie hat es immer gegeben. Die Holsteiner haben sich mit der Fuchsfarbe immer ein wenig schwer getan. Das Gestüt Schlenderhan mochte bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs keine Füchse und hat sie gern abgegeben (das ist heute etwas anders). Da bleibt nur Aufklärung. Eigentlich müssten die vielen Zucht- und Sporterfolge fuchsfarbener Pferde eigentlich ausreichen, um dieser Manie entgegenzuwirken. Offensichtlich reicht das aber nicht ...
Auktionskatalog Vechta Frühjahr 1986:
Zum Titelbild (Pastellzeichnung von Renate Blank, die eine Reiterin auf einem dunklen Auktionspferd im Trab beim Einritt in die Halle zeigt:
"Zarte Pastelltöne, so zauberhaft wie die Stimmung, die uns beim Frühlingserwachen beflügelt, federt am 22. März ein Kandidat nach dem anderen durch das festlich dekorierte Portal in die große Auktionshalle, um von hier aus eine Karriere in der weltweiten Sportwelt anzutreten."
Beschreibung des Pferdes mit der Katalog Nr. 5 "Wishing Joy":
"Zu großen Taten berufen mit Wishing Joy. - Fürwahr, er ist glühend passioniert in der Eroberung des 'großen Vierecks' mit seinem Übermaß an Bewegungsgüte. Aber auch im Springen wird er zum Favoriten deklariert."
Katalog Nr. 25 "Till Eulenspiegel":
Erquickend und fesch steht hier ein Hunter-Prototyp der medialen Kompakt-Figuranz. In der beeindruckenden Elastizität mehr als komfortabel. Über Sprünge der geborene Gummiball."
Katalog Nr. 30 "Grauspecht":
"Wie ein Silberstreifen am Horizont, so könnte sein sensationsgeladenes Springen umschrieben werden. - Die hochtourige Rationalmechanik kommt diesem Korallenschimmel hierbei distanzierender Weise sehr entgegen."
Katalog Nr. 51 "Gondolier":
"Uneingeschränkt effektvoll und mit einem gewissen sex appeal belegt dieser schmucke Sporthengst als Punktesammler in variabler Auslegung seine Klasse und löst all die ihm gestellten Aufgaben mit einer spielerischen Leichtigkeit."
Aus dem Herbstkatalog 1987:
Katalog Nr. 25 "Flushing Meadow" (Tochter von Figaro):
"Ab jetzt feiert Meister Figaro wieder seine Hochzeit. Und immer dann sind alle Experten wiedereinmal ganz aus dem Häuschen. Auch das besondere Interesse an dieser Sportperle liegt in der Luft."
Katalog Nr. 44 "Abd-El-Kader":
"Ein farbvornehmer Strahlemann samt und sonders mit dem gewissen Boris-Effekt (Anm. Das war die Zeit, wo Boris Becker groß rauskam, und das Pferd war ein Dunkelfuchs) ob seines strohblonden Langhaares. Trägt sich in großer Haltung bewegungs-optimal. Dressurinteressant hohen Grades."
Katalog Nr. 49 "Supreme Court":
"Abermals ein leuchtendes Beispiel hochkarätiger, plandurchdachter Sportpferdezucht, dem mit seinen bilateralen Anlageschwerpunkten späterhin Ruhmeshymnen gesichert sein dürften."
Das könnte ich noch seitenlang so weiter zitieren. Damit mussten sich also die Käufer und Aussteller vor 25 bis 30 Jahren auseinandersetzen, aber das große Jammern über solchen rhetorisch unzulänglich durchgestylten Schmarrn hat trotzdem nicht eingesetzt. Und heute soll ein bloßer Hinweis darauf, dass farblich für jeden Geschmack etwas dabei ist, das Ende der deutschen Hochleistungszucht bedeuten? Das glaube ich eigentlich eher nicht.
Füchse waren schon immer in der Beliebtheitsskala relativ weit unten. Es gab immer eine vergleichsweise hohe Anzahl von Interessenten, die diese Farbe nicht mochten. Ähnlich wie Schimmel. Durch die Genetik ist es aber nun einmal so, dass gerade Füchse relativ häufig vorkommen, es sei denn natürlich, ein Elternteil ist reinerbig dunkel. Das Problem, wenn man sich auf oder gegen eine bestimmte Farbe versteift und darin zu engstirnig wird, ist, dass zugunsten einer für die Leistung völlig unbedeutenden "Farbzucht für Arme" gute Pferde tatsächlich nicht erkannt bzw. aus der Zucht genommen werden. Das ist der richtige Nährboden für Negativ-Propaganda, wie sie auch bei hoch im Blut stehenden Pferden der Fall ist (damit z. B. Hengsthalter in ihrer Boygroup-Sammlung nicht auch noch den fuchsfarbenen Hengst bereit stellen und ein Maul mehr füttern müssen).
Prominente Beispiele für eine Fuchs-Apathie hat es immer gegeben. Die Holsteiner haben sich mit der Fuchsfarbe immer ein wenig schwer getan. Das Gestüt Schlenderhan mochte bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs keine Füchse und hat sie gern abgegeben (das ist heute etwas anders). Da bleibt nur Aufklärung. Eigentlich müssten die vielen Zucht- und Sporterfolge fuchsfarbener Pferde eigentlich ausreichen, um dieser Manie entgegenzuwirken. Offensichtlich reicht das aber nicht ...
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