Gerichtsurteil zur Boxenhaltung!!!

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  • Kat
    • 12.05.2004
    • 3536

    #41
    Ich selber esse kein Fleisch - wenn ich welches kaufe fuer die Hunde oder Toechterchen samt Freund versuche ich darauf zu achten, dass es Bio ist. Das nur nebenbei.
    Ansonsten ist es wichtig, dass man einen Schritt nach dem anderen macht.
    Da Pferde im Bewusstsein der Menschen durchaus einen anderen Stellenwert haben als eine Kuh ist da sozusagen von Vorteil. Sie werden nunmal tendenziell eher als Haustiere bzw. Luxustiere gehalten und geniessen entsprechende "Vorteile" gegenueber anderen Nutztieren. Es gibt sogar viele Leute v.a Nichtreiter, die NIE ein Pferd essen wuerden.
    Wenn es den Leuten aus Sympathiegruenden derzeit erstmal nur um eine bessere Pferdehaltung geht, dann finde ich das durchaus legitim dort anzusetzen. Irgendwo muss nunmal begonnen werden. Und da es eben selbst bei unseren heissgeliebten Freizeitpartnern durchaus eklatant mangelt ist es wichtig, dass da das Tierschutzgesetz auch mal praktisch angewandt wird.
    GsD geht es ja langsam in die richtige Richtung - Huehner werden nicht mehr in Legebatterien gehalten, die Ebermast wird in Deutschland eingefuehrt um das schmerzvolle Kastrieren bei vollem Bewusstsein der Ferkel zu vermeiden (Narkose darf ja wieder nur ein TA, und dann wuerde das fuer einen Schweinebetrieb viel zu teuer werden gegenueber den erzielten Preisen bei Verkauf)
    Auch Milchkuehe werden bereits deutlich besser gehalten.
    Wie gesagt, ein Umdenken ist im Gange. Aber erstens dauert sowas ja auch immer, bis es gesetzlich verabschiedet ist, und dann gibts noch Fristen bis zur endgueltigen Umsetzung. Zweitens haengen da wahnsinnige Wirtschaftsgelder dahinter - diese ganze Maschinerie muss man erstmal stoppen. Aber bei Geld hoert die Freundschaft auf - erst recht die Freundschaft zum Tier.

    Am besten ist es, wenn jeder im Kleinen anfaengt, und lieber das Fruehstuecksei vom Nachbarbauernhof holt, Fleisch am ehesten vom Rind isst (die Fleischrinder leben noch am artgerechtesten), Fisch nur mit dem Siegel Fair zum Meer kauft... etc.. und sonst eben einfach mehr auf seine Essgewohnheiten achtet - dann kosten tierische Produkte aber deutlich mehr.

    Und nun bitte back zum Topic -der artgerechten Pferdehaltung.
    Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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    • #42
      Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
      Können sich bei dem Urteil dann noch Hengststationen & Landgestüte halten ?
      Schwaiganger z.B. hat massenweise Flächen, aber wenn ich da so an Warendorf denke, na ja !
      In Warendorf ist aber die Möglichkeit mit den Hengsten auszureiten, einfach nur über die Straße, dann ist man gleich an den Ems-Reitwegen, kann ewig weit ausreiten.
      Ich werde dort mal den Antrag stellen : Jeder Gestüter sattelt ein Pferd, dann raus zu einem 2 Stunden Spazierritt in einer großen Abteilung. Das würd' sogar mit Handpferd gehen, dann könnten gleichzeitig zig Hengste bewegt werden.
      Aber ob der Hauptsattelmeister gerade auf mich hört ?

      Heute dachte ich, daß alle Züchter sehr stolz darauf sind einen gekörten Hengst zu verkaufen. Aber da sind gewiss auch manche darunter, die genau wissen, wie es ihrem Nachwuchs dann gehen wird. Boxen meist ohne Fenster zum rausschaun', nie wieder Weide. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß es manchen Züchtern im Herzen weh tut.

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      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #43
        Ein wichtiger Punkt warum Pferde alleine in unserem eigenen (sportlichen) Sinne nicht in Boxenhaltung aufwachsen und gehalten werden sollen ist doch, daß sie gesünder und belastungsfähiger sind. Und das vielleicht nicht nur über die 4-5 jahre, bis soviele junge Pferde mit Aufzuchtspätschäden, Sport- und Verschleisschäden aus dem Dienst genommen werden, sterben oder als Teilzeittüddelrentner leben.
        Wenn ich mir gerade den Fluch der modernen Dressurpferdezucht anschaue - die lange und viel zu weiche Fesselung, gegebenenfalls noch kombiniert mit Vorderpferd, wenig tragfähigem Rücken, schlecht gewinkelter Hinterhand, die viel Druck gerade auf die Fesselträger abgibt, so erscheint mir die Aufzucht in Gruppenauslaufhaltung mit unterschiedlichen Böden, und vor allem harten Böden eine der Möglichkeiten zu sein, dem vielleicht ein wenig entgegenzuwirken - mit spätem Anreiten, verschleiss-vermeidendem Beritt und eben richtiger Haltung auch über die Anreitphase hinaus.
        Hier wäre eine Langzeitstudie interessant, ob das hilfreich sein kann.

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        • #44
          Furioso-Fan


          Im Übrigen, ich finde die Massentierhaltung von Schweinen, Kühen, Geflügel u.a.
          auch nicht besser. Aber solange die Bevölkerung ihre Lebensgewohnheiten (sprich Essgewohnheiten) nicht ändert, gibt es eine Notwendigkeit für Massentierhaltung bei Nutztieren. Finde ich nicht toll, ist aber so.

          Bei Pferden gibt keine Notwendigkeit, die Tiere so zu halten!
          Und nur mal am Rande, unser Pferd (im EU-Raum, teilweise schon früher) ist ab dem 01.07.2012 nicht mehr den Nutztieren zuzuordnen. Als Luxus-, Freizeit- und Sportpferd unterliegt es dem normalen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, weil es halt schon seit Jahren nicht mehr ein Nutztier im klassischen Sinne ist (Arbeitstier, Fleischlieferant).

          Da man zu dem Urteil zu wenig Fakten tat, kann man den korrekten Fall auch nicht richtig beurteilen.
          Zuletzt geändert von Gast; 27.04.2012, 08:30. Grund: Ergänzung

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          • Linaro3
            • 28.09.2003
            • 8079

            #45
            Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
            Wenn ich mir gerade den Fluch der modernen Dressurpferdezucht anschaue - die lange und viel zu weiche Fesselung, gegebenenfalls noch kombiniert mit Vorderpferd, wenig tragfähigem Rücken, schlecht gewinkelter Hinterhand, die viel Druck gerade auf die Fesselträger abgibt, ...
            Also ich versuche ja nun immer viele Pferde auf dem Pflaster zu sehen, bist du der Meinung das seien Tendenzen, die allgemeingültig sind? Gerade in Bezug auf Fesselung kann ich das gar nicht feststellenn in der Breite. Sicherlich immer wiederkehrend mal Einschienungsprobleme bei bestimmten Linien (gar nicht zwingend allgemein auf Winkelung bezogen) oder das Ausgeprägtsein der Gelenke aber das erwähnte hat für mich nichts mit Fluch der modernen Dressurpferdezucht zu tun.
            Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

            www.pferdezucht-nordheide.de

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            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10945

              #46
              linaro, Du hast mir sicher etliche tausend Pferde auf dem Pflaster voraus, insofern bin ich mit meiner Gesamtbeurteilung dem hinterher. Ich seh sie ja dann eher im Viereck, und ja, da finde ich das eine zunehmende Tendenz, eben weil die exaltierten Trabbewegungen ja irgendwo herkommen müssen. Und es gibt renommierte Ausbilder, ich nenne mal Christine Stückelberger, die gerade auf die Überbelastung des Fesselträgers durch die vielen Trabverstärkungen und eben die Tendenz zu zu lang und zu weich gefesselt ansprechen. TAs im übrigen auch.
              Das Hannover mindestens einen hengst, der mitgibt und selbst in jungen Jahren platt ist, als Dressurpferdevererber anpreist, ist ja bekannt - aber irgendwo müssen die exaltierten Bewegungen gebäudetechnsich herkommen...
              Ich habe selbst gerade eine junge, die mir ganz deutlich zu weich gefesselt ist. Bewegen tut sie sich göttlich, aber als Fesselträger-geschädigte schlage ich mir immer die Hände vorn Kopp... gruppenauslaufhaltung, harter Boden, wir werden sehen, ob sie hält...

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              • Ramzes
                • 15.03.2006
                • 14684

                #47
                Die Ergebnisse des Europachampionats finden Sie HIER. Die Ergebnisse der Leistungsprüfungen finden Sie HIER.

                Annemarie , Du bist doch vom Fach . Da weißt Du doch ganz genau , daß es
                unterschiedl. Vorgaben in der Haltung von Hengsten gibt , je nach Einsatz Natursprung ,
                FS/TG , national/EU - Deckstation .
                Deine " Träumerei " mit Hengst - Handpferd entlang der Ems : also ein öffentlicher
                Bereich mit Fahrrad , Hunden , div. Spaziergängern - Kinderwagen-Regenschirm ,
                Schulklassen , Kindergärten-Ausflüge , evtl. Rollstuhlfahrer ?
                Mit Sicherheit auch andere Reiter ( evtl. mit rossigen Stuten ) .
                Mit EU - Hengsten ?? ?Mit den anderen Besamungshengsten ??
                Mit den Natur-Sprunghengsten ?
                So mickrig ist das Areal in WAF nun auch nicht , daß man zusätzlich
                nicht noch ein paar Hengstpaddocks innerhalb des Areals unter Beachtung
                der Vorgaben errichtet .
                Denkmalschutz - Veränderung Fenster ?
                Im Umkehrschluß müßten dann also alle vorhergegangen Landstallmeister
                der " guten alten Zeit " Tierquäler gewesen sein .

                Bei der Bewertung von Haltungen wäre vielleicht ein flexibleres
                Punktesystem hilfreicher , welches die tatsächliche Haltung
                besser umschreibt ( ähnlich einer linearen Beschreibung ).
                So ist es möglich auch im Betrieb vorhandene Kompensations-
                möglichkeiten gerechter zu bewerten .

                Für diese Art von Training dürfte die Ems /Aasee wohl nicht ausreichen ,
                falls das Dein nächster Vorschlag sein sollte .


                FF , das mit den härteren Böden , bzw. nicht zu weicher , tiefer Einstreu
                - mach mal einen Extra-Thema auf .

                Da Kannst Du auch gleich noch ein zweites Thema aufmachen : Zucht ,
                Trabverstärkung/ Versammlungsfähigkeit .
                Zuletzt geändert von Ramzes; 27.04.2012, 08:39.

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                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3536

                  #48
                  Offtopic: http://www.taz.de/10-Jahre-Staatszie...schutz/!92280/

                  Es ist eben einfach auch nur Politik und Wirtschaft. Traurig, aber wahr!

                  PS: @Ramzes: nein, man kann aus heutiger Sicht nicht sagen, dass alte Landstallmeister/Bauern/Stallbetreiber Tierquaeler waren. Damals war es eben leider einfach so, es gab wenig Studien zu Haltung - Gesundheit, gleichzeitig wurden die Pferde damals wirklich noch anders gearbeitet - und damit meine ich wirklich gearbeitet. Und da es damals nicht tierschutzrechtlich relevant war, kann und darf man in dem Sinne nicht von Tierquaelerei sprechen.
                  Das groesste Problem heute ist doch, dass sich die Luxusnutztiere einfach die Beine in den Bauch stehen.
                  Und wir eben weitere, neue Erkenntnisse haben (traurig, dass der Mensch erst durch Studien und Gesetze daran erinnert werden muss, dass Tiere genauso leiden, Schmerzen empfinden und eigentlich ihren Beduerfnissen nachgehen wollen und muessen - damit sie dann auch lange Leistung erbringen koennen und gesund bleiben.
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                  • rococo
                    • 31.05.2007
                    • 231

                    #49
                    Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                    Tosca , so wie ich das aus der CH-Leitlinie entnehme , sogar in begründeten Ausnahmefällen ,
                    wenn täglich genutzt bis 2023 .
                    2 - 5 Jungpferde auf 180 m² , Pferd (162-175)
                    max. Größe der Auslauffläche 800m² ( hat wohl eher baurechtliche Gründe in der CH ),
                    da könnte man also ca. 9 -10 Pferden für die Zeit Auslauf gewähren .
                    Vom 1.Nov. - 30.04. Ausnahme überdachte Flächen ( sprich Halle o.ä. ).
                    Ausnahmen auch bei besonderen Witterungen / krank ,etc.
                    In einer Wo. 2 Std. Freilauf ( = 17 min. / Tag ) .
                    Pferde können schichtweise hintereinander auf den Auslauf , es bedeutet also nicht , daß man
                    für 30 Pferde 3 x 800 m² oder mehr vorhalten muß , Nutzung beinhaltet Arbeit Sattel/Geschirr/
                    Longe / Führmasch./ Langzügel etc. .
                    180 m² sind 10 x 18 m , 800 m² sind 20 x 40 m .
                    für 2-5 Jungpferde / bzw. fast 10 Großpferde

                    Boxenhaltung per se verurteilen würde ich auch nicht , sehe ich ähnlich , wenn
                    genügend Arbeit,Ausgleich bzw. Auslauf angeboten wird .
                    Im übrigen scheinen hier alle zu übersehen , daß auch die korrekte
                    Offenstallhaltung in den Leitlinien / VO der CH / GER abgehandelt wird und die
                    Tatsache des Nachweis/Erwerbs Sachkunde .

                    Ich kann mir gut vorstellen , wie die Neider ein Auge drauf haben bei dem
                    Führen der Auslaufjournale . Nimmt das schon fast STASI - hafte Züge an oder wie
                    äußert sich das ? Spitzen werfen , ...scheinheilige Bemerkungen ?

                    Warum werden nur die Höfe kontrolliert ? Hat die Privathaltung per se einen heimlichen Freifahrtschein ?
                    Oder haben die Kontrolleure keinen Bock auf langatmige Diskussionen bei den Privaten
                    , weil sie bei den Landwirten ja sowieso andere Druckmittel haben ( Beihilfen ) .

                    Und wer genau liest , findet in der GER - Leitlinie durchaus Ähnliches .
                    Wenn du in der Schweiz Pferde hältst, egal ob Privat oder Gewerblich bzw. als Landwirt, bist du als Betrieb verpflichtet, alle Angaben zu deinem Hof zu machen. Kannst kontrolliert werden, musst Journale führen, Zu- und Abgänge melden.

                    Und ja, in machen Orten ist es wie im Überwachungsstaat. Stellt ein Bauer im Frühjahr seine Kühe auf die Weide, sind innert einer Woche alle anderen Bauern auch dabei das Vieh raus zu lassen. Über den Winter wird auch geschaut, dass kein Nachbar sein Vieh drinnen lässt oder sonst wie gegen die Regeln verstösst.

                    Ich finde es gar nciht mal schlecht so. Der soziale Druck bzw. der damit verbundene Geldfluss (die Direktzahlungen) machen vieles zum Wohl der Tiere möglich. Und auch hier haben viele schon gemerkt, dass es sogar praktischer ist, das Vieh (auch die Rösser) auf die Weide zu tun als ständig Mist zu schippern.

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                    • Ramzes
                      • 15.03.2006
                      • 14684

                      #50
                      Dein letzter Satz : ...dann ist diese Verordnung in der Schweiz im Prinzip eine Antwort
                      auf die traditionelle Sommerstall-Anbinde-Haltung im Tal ?


                      ...kannst Du dazu noch etwas sagen ? Unterschiede Eigene / Pferde Dritter ?


                      Kannst Du noch etwas zu den Rassen und Boxenlaufställen sagen ?
                      Zuletzt geändert von Ramzes; 27.04.2012, 09:59.

                      Kommentar

                      • rococo
                        • 31.05.2007
                        • 231

                        #51
                        Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                        Dein letzter Satz : ...dann ist diese Verordnung in der Schweiz im Prinzip eine Antwort
                        auf die traditionelle Sommerstall-Anbinde-Haltung im Tal ?


                        ...kannst Du dazu noch etwas sagen ? Unterschiede Eigene / Pferde Dritter ?


                        Kannst Du noch etwas zu den Rassen und Boxenlaufställen sagen ?
                        http://www.swissmilk.ch/de/produzent...-2-2012-de.pdf
                        sommeranbindehaltung:
                        also früher war es mehrheitlich alpung. heute schickt kein bauer aus unserer gegend sein milchvieh mehr hoch. nur noch die noch nicht laktierenden (die lokale bezeichung versteht man über der grenze nicht...).
                        typische milchviehahtlung in meiner region heute: sommers (ca von märz-oktober/nov) tagsüber weide & nachts stall (meist anbindehaltung), mai-sept. kommt das vieh nur morgens und abends zum melken rein.
                        winters: teils anbindehaltung teils div. abarten von laufställen ja nach renovationsgrad des hofs. bei anbindehaltung sieht man das vieh meistens vormittags im auslauf.

                        zu deinem landi-textli:
                        in der schweiz hats einen kampf zw. bauern und rösselern. rösseler und private haben das geld um land kaufen zu können. bauern wollen land nicht aus der hand geben. die bauernlobby erschwert daher den ankauf von landwirtschaftsland durch rösseler enorm. sei es durch kaufbeschränkungen, restriktive baubewilligungen, vorkaufsrechte v. landwirten, tierhaltungsbeschränkungen, gewerbeverbote usw.

                        dh. ein bauer darf zb. für sein vieh (egal ob ross oder rind) einen auslauf (üblicherweise knapp unter reitplatz normmass) bauen.
                        ein privater, der landwirtschaftsland erworben hat darf nix bauen. in manchen kantonen darf der noch nciht mal einen weidezaun aufstellen (was auf dem selben land einem bauern gestatten würde).
                        also wettern rösseler gegen die bauernlobby, weil viele land haben und darauf nur tierschutzwidrig pferde halten dürfen. meist als nicht-landwirt auch nur bis zu 6 stück.
                        beim bauern ists wichtig ob eigen oder fremd, wegen dem landwirtschaftlichen gewerbe (bei fremdpferden) und weil er eben entsprechend land braucht bzw. nachweisen muss. hängt alles wieder mit den direktzahlungen zusammen. bzw. bekommt der bauer auch für eingestallte pferde geld vom bund.

                        zur pferdehaltung in der schweiz: hier ist die haltung überwiegend privat (weniger grosse einstellbetriebe als vielmehr bäuerliche haltung bzw. hinterm haus halter).


                        mit der zonenkonformität für pferdesportanlagen ists halt so ein problem. die zone für rösslis ist eben nicht gerade was man sich wünscht. so zwischen industrie und autobahn wird gerne umgezont. womit sich wieder probleme mit weide/auslauf usw. ergeben.

                        eine befriedligende lösung gibt es nicht. immer wieder werden seltsame projekte, wie die beschränkung im bau von wenigen grossanlange pro kanton, diskutiert. man behilft sich mit einzelbewilligungen/ausnahmebewilligungen und dem wohlwollen der gemeinde/politik wenn man sein projekt durchdrücken will (sprich: wer geld hat und kräftig steuer zahlt, dem kommt die gemeinde gerne entgegen).
                        Zuletzt geändert von rococo; 27.04.2012, 10:49.

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                        • Tosca
                          • 01.01.2011
                          • 57

                          #52
                          @ rococo

                          Naja, mal halblang . Es sind ja nicht die Bauern, die das verhindern, es ist die Gesetzgebung. Und es macht schon Sinn! Landwirtschaftsland dient ja, wie es der Name sagt, der Landwirtschaft und somit dem Anbau von Getreide etc. Hat ja auch was mit der Nahrungsmittelversorgung des Landes zu tun. Es geht genügend Land verloren, weil es verbaut ist. Und die Flächen bei uns lassen sich nun doch wahrlich nicht mit den Flächen in D vergleichen. Nur schon 1 ha, die wieder weg ist, ist doch viel. Und in der Landwirtschaft etwas zu finanzieren ist nicht so ein Klacks. Die vielen Neubauten täuschen über die tatsächliche Finanzlage der Landwirtschaft extrem hinweg! Hier die Komplikationen einer Landwirtschaftsfinanzierung zu erläutern, würde den Rahmen sprengen.

                          @ Ramzes

                          Die Privaten zu kontrollieren ist fast nicht möglich, dazu fehlt das Personal. Bis Ende 2012 SOLLTEN sämtliche Pferde in der Schweiz registriert sein. Jeder, der einen eigenen Stall hat, musste den anmelden und bekommt nun ein Formular, das er auszufüllen hat analog den Formularen, die jeder Bauer jedes Jahr ausfüllen muss. Nun gibts aber natürlich genügend die sagen, sie würden sich weigern, ihre Pferde zu registrieren. Obs mal gelingt, wirklich alle registriert zu haben, ich weiss nicht! Ich als Bäuerin fände es nicht mehr als korrekt, wenn wirklich alle mal an die Kandarre genommen würden. Bei uns auf dem Hof fällt es bei einer Kontrolle natürlich auf, wenn da 3 Pferde stehen, aber nur 2 registriert wurden. Und ja, die können auf die Daten pro Betrieb zugreifen und dann gibts mächtig Ärger (Bussen, Kürzungen bei den Direktzahlungen, Tierschutzkontrollen am Hals etc.).

                          Und zu Deiner anderen Frage:
                          Ja natürlich kann man die Pferde gestaffelt raus lassen! Die müssen einfach mindestens 2 Std. pro Tag draussen sein. Wenn man mal rechnet, in wieviel mal 2 Std. sich so ein Tag unterteilen lässt (auch wenn man die Nacht nicht dazu nimmt), ist da doch einiges möglich. Das würde z.B. auch für einen Totilas gelten . Naja, zumindest theoretisch. Ist auch da wie überall, vor dem Recht sind alle gleich, manche etwas gleicher.....
                          Zuletzt geändert von Tosca; 27.04.2012, 10:59.

                          Kommentar

                          • Ramzes
                            • 15.03.2006
                            • 14684

                            #53
                            Zitat von Tosca Beitrag anzeigen
                            @ rococo

                            Naja, mal halblang . Es sind ja nicht die Bauern, die das verhindern, es ist die Gesetzgebung. Und es macht schon Sinn! Landwirtschaftsland dient ja, wie es der Name sagt, der Landwirtschaft und somit dem Anbau von Getreide etc. Hat ja auch was mit der Nahrungsmittelversorgung des Landes zu tun. Es geht genügend Land verloren, weil es verbaut ist. Und die Flächen bei uns lassen sich nun doch wahrlich nicht mit den Flächen in D vergleichen. Nur schon 1 ha, die wieder weg ist, ist doch viel. Und in der Landwirtschaft etwas zu finanzieren ist nicht so ein Klacks. Die vielen Neubauten täuschen über die tatsächliche Finanzlage der Landwirtschaft extrem hinweg! Hier die Komplikationen einer Landwirtschaftsfinanzierung zu erläutern, würde den Rahmen sprengen.

                            @ Ramzes

                            Die Privaten zu kontrollieren ist fast nicht möglich, dazu fehlt das Personal. Bis Ende 2012 SOLLTEN sämtliche Pferde in der Schweiz registriert sein. Jeder, der einen eigenen Stall hat, musste den anmelden und bekommt nun ein Formular, das er auszufüllen hat analog den Formularen, die jeder Bauer jedes Jahr ausfüllen muss. Nun gibts aber natürlich genügend die sagen, sie würden sich weigern, ihre Pferde zu registrieren. Obs mal gelingt, wirklich alle registriert zu haben, ich weiss nicht! Ich als Bäuerin fände es nicht mehr als korrekt, wenn wirklich alle mal an die Kandarre genommen würden. Bei uns auf dem Hof fällt es bei einer Kontrolle natürlich auf, wenn da 3 Pferde stehen, aber nur 2 registriert wurden. Und ja, die können auf die Daten pro Betrieb zugreifen und dann gibts mächtig Ärger (Bussen, Kürzungen bei den Direktzahlungen, Tierschutzkontrollen am Hals etc.).

                            Und zu Deiner anderen Frage:
                            Ja natürlich kann man die Pferde gestaffelt raus lassen! Die müssen einfach mindestens 2 Std. pro Tag draussen sein. Wenn man mal rechnet, in wieviel mal 2 Std. sich so ein Tag unterteilen lässt (auch wenn man die Nacht nicht dazu nimmt), ist da doch einiges möglich. Das würde z.B. auch für einen Totilas gelten . Naja, zumindest theoretisch. Ist auch da wie überall, vor dem Recht sind alle gleich, manche etwas gleicher.....
                            Danke , Tosca , für die Ausführungen !
                            Auch in GER gibt es Vorkaufsrecht ldw. Fläche an Ldw. , ...in der Komplexität hier nicht
                            darstellbar , ...aber hier mußt Du eben an die 1 ha ein oder zwei Nullen dran hängen ,
                            dann hast Du im Prinzip ähnlichen Druck .
                            Festzuhalten ist , daß wie schon jemand erwähnt hat , dieser Artikel in der Cavallo
                            extrem oberflächlich recherchiert ist und alles kräftig durcheinandergewirbelt wurde ,
                            gerade wegen des Hinweises auf die Schweiz mit den speziellen Gegebenheiten
                            und dem unreflektiertem Verweis auf Deutschland im Allgemeinen .

                            Insofern wäre es interessant , mal das tatsächliche Urteil zu
                            recherchieren , um die Urteilsfindung nachvollziehen zu können , bzw.
                            zu beurteilen , was hat sich Cavallo da rausgepickt und in den
                            Vordergrund gestellt .

                            Täglich upgedatetes Informations- und Beratungsportal der Landwirtschaftskammern Österreichs. Frei zugängliche Meldungen für Konsumenten und Mitliederbereich für Landwirte. Inhalte: Landwirtschaft, landwirtschaftliche Erzeugung und Produkte sowie Agrarmärkte, Agrarpolitik, Agrarstatistik, Downloads, Presseinformationen, Wettervorschau, Veranstaltungs-, Bildungs- und Ernährungstipps, Rezepte.


                            Rococo , ...und wenn man weitere Auflagen / Umsetzung Tierwohl Rinder
                            gesellschaftlich fordert , ist es sehr sinnvoll die Vorrangstellung ldw.
                            Nutzflächen entsprechend zu schützen .
                            Ganz besonders in den " umkämpften " Ballungsgebieten , wo die
                            Reiter ihr Geld verdienen .
                            Sicherlich wird der Strukturwandel auch in der Schweiz vermehrt dazu führen ,
                            daß neue Boxenlaufställe gebaut werden .Der oben angegebene link
                            betrachtet die wichtigsten Punkten , z.B. Finanzierung ,Genehmigungsverfahren
                            und Probleme - Extrakapitel .

                            Du hast vollkommen Recht , für die Landwirte wird immer mehr oben drauf gepackt und die Reiterlein rasten schon bei den Geringst-Anforderungen an Bürokratie aus !
                            Zuletzt geändert von Ramzes; 27.04.2012, 11:34.

                            Kommentar

                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14684

                              #54
                              Eine Frage noch am Rande : Wer war überhaupt der Kläger ? Anonyme Anzeige ?
                              Zusammenfassung des Urteils :
                              Nachgewiesen wurde tägliches Training jeden Pferdes von je 1 Stunde ,
                              keine freie Bewegung .
                              ( Minimum nach Schweizer VO wären 17 min. täglich , Paddock min. 180 m² für erstes Pferd ,
                              Ausnahme Nov.-April wegen Winter = 6 Monate plus Ausnahmen bei besonderer
                              Witterung,Krankheit etc. = entspr. Arbeitsbewegung ohne Freilauf erlaubt.

                              Pferde waren ansonsten wohl nicht zu beanstanden ( Pflege/Futter/Gesundheit) ?!!

                              Urteil : 180 Tagessätze a 150 € = 27.000 €
                              Vorbestrafung , da über 90 Tagessätze
                              Anwalt - Revision .

                              Zum Vergleich die Haltung anderer " Pferde "
                              Arbeitszeit auch schon mal über 8 Std. , i.d.R. kein Freilauf , da " Freilauf " - Berechtigung
                              bei vielen " Pferden " fehlt bzw. Ident-Papiere eingezogen wurden
                              vom " Stall-Betreiber " . Urteile meist nur wegen nachzuzahlender Sozialbeiträge .


                              Irgendwie komme ich mit der Verhältnismäßigkeit des Urteils nicht so ganz klar ,
                              ...Tierhaltungsverbot wurde im obigen Fall Starnberger Echte Pferde nicht ausgesprochen ,
                              aber wohl vom Staatsanwalt / Kläger - WER gefordert .

                              Kommentar

                              • Tambo
                                • 23.07.2003
                                • 1878

                                #55
                                Mein Pferd hat übrigens jahrelang im Offenstall gestanden. Und ich bin pauschal kein Offenstall Fan mehr. Ich habe zu viele tote oder schwer verletzte Pferde dort gesehen. Und zur Zeit hauen die sich in meinem Ex Stall weiter munter wie die Kesselflicker..... Die Deckversuche in der gemischten Herde beachtet schon keiner mehr...

                                Und es ist keine Hinterhofklitsche, sondern ein 5 Sterne LAG Vorzeigestall gewesen.

                                Kommentar


                                • #56
                                  Zitat von Tambo Beitrag anzeigen
                                  Mein Pferd hat übrigens jahrelang im Offenstall gestanden. Und ich bin pauschal kein Offenstall Fan mehr. Ich habe zu viele tote oder schwer verletzte Pferde dort gesehen. Und zur Zeit hauen die sich in meinem Ex Stall weiter munter wie die Kesselflicker..... Die Deckversuche in der gemischten Herde beachtet schon keiner mehr...

                                  Und es ist keine Hinterhofklitsche, sondern ein 5 Sterne LAG Vorzeigestall gewesen.
                                  Bin auch kein Fan vom Offenställen. Die sind m.M. immer wie eine Lisence zum Nichtkümmern müssen.
                                  Boxenhaltung finde ich okay (es gibt da ja auch große Unterschiede), aber Auflauf (mind. großes Paddock) mit Sozialkontakt zu Artgenossen muss schon sein für Sport- und Freizeitpferde. Für Zuchtpferde und Jungpferde ist der Auslauf/Weide ein unbedingtes Muss!

                                  Kommentar

                                  • Tambo
                                    • 23.07.2003
                                    • 1878

                                    #57
                                    ara und die anderen Einsteller dürfen die Pferde verarzten, wenns unterbeschäftigte Hochleistungshotti mal wieder stinkig war.

                                    Kommentar

                                    • Tanja22
                                      • 19.08.2004
                                      • 2360

                                      #58
                                      Man, so ein Quatsch!
                                      Wenn ich eine vernünftige Auswahl an "Partnern" treffe, sind die Verletzungsgeschichten minimal.
                                      Natürlich kann ich nicht Tür auf und die zusammen schmeißen.
                                      Und auch mit Gesellschaft brauchen die Pferde, wenn nicht auf Weide, ein bißchen Beschäftigung.

                                      Habe ich mit ein bißchen Kopf und Fingerspitzengefühl eine Herde zusammen und die Tiere haben genügend Raufutter oder was zu knabbern, hauen die sich nicht die Knochen kaputt.

                                      Tambo, nur weil Du in einem Stall mit beschissenem Management standest, ist es dumm, eine Herden-oder Gruppenhaltung zu verurteilen.

                                      Es sei den, Du hast eine repräsentative Anzahl von Ställen hinter Dir, die Deine Aussage fundiert untermauern können-dann würde ich es vielleicht zurücknehmen

                                      Wobei ich ebenfalls kein Freund von Offenstall bin.

                                      Aber wenn die Pferde den Tag über zusammen auf dem Paddock stehen und im Sommer auf der Weide-Liebe Leute, in 16 Jahren Pensionspferdehaltung und immer wieder Pferde integrieren habe ich bis auf "Fell weg" und ein Hämatom innenseite Oberschenkel keine Verletzungen gehabt.

                                      Und ich kenne diverse Ställe, wo dies ebenso ist.

                                      Kommentar

                                      • Angiehol
                                        • 28.04.2009
                                        • 1729

                                        #59
                                        Das verstehe ich auch nicht. Ich habe meine Pferde auch 20 Jahre in verschiedenen Ställen und immer nur mit Weide für alle stehen gehabt und nie großartige Verletzungen gesehen.

                                        Steht irgendwo genau, was da alles angeklagt wurde?
                                        Zuletzt geändert von Angiehol; 27.04.2012, 21:59.

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                                        • haras
                                          • 31.01.2012
                                          • 670

                                          #60
                                          Zitat von Tambo Beitrag anzeigen
                                          Mein Pferd hat übrigens jahrelang im Offenstall gestanden. Und ich bin pauschal kein Offenstall Fan mehr. Ich habe zu viele tote oder schwer verletzte Pferde dort gesehen. Und zur Zeit hauen die sich in meinem Ex Stall weiter munter wie die Kesselflicker..... Die Deckversuche in der gemischten Herde beachtet schon keiner mehr...

                                          Und es ist keine Hinterhofklitsche, sondern ein 5 Sterne LAG Vorzeigestall gewesen.
                                          Also wir halten unsere Pferde auch in der gemischten Herde , alle ganztags draußen auf großen Weiden , abends in Boxen , je nachdem - alleine oder zu zweit in großen Doppelboxen.

                                          Wenn man genügend große Weiden hat und die Pferde sich ausweichen können , gibt es keinerlei Probleme. Wir haben eigentlich nie Verletzungen oder Deckversuche. Und Tiere, die sich nicht so gerne leiden können , gehen sich eben aus dem Weg. Ganz einfach , wenn man denn will und es vernünftig organisiert.

                                          Kommentar

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