Vollblut für Springen/ Dressur

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  • HHaH
    • 09.09.2013
    • 649

    Da mag an einigen Ausführungen vielleicht was dran sein, jedoch gibt es im Springsport erfolgreiche stark blutgeprägte Hengste, die mglw. eher in die engere Auswahl gezogen werden sollten, um in der Zucht nicht irgendwo stehen zu bleiben, als wenn ich mir einen Hengst wähle, der Phänotypisch blütig erscheint, jedoch gerade mal 25 - 30 % xx-Gene in sich trägt. Die Quittung bekommen wir in der Regel durch die entsprechend Nachzucht.
    Was gibt es über den im Springsport erfolgreichen Vollbluthengst Dover xx zu berichten? Wie wurde er in der Vergangenheit frequentiert, wie entwickelt sich die Nachzucht (falls vorhanden)?
    Gerade hier sollten entsprechende Überlegungen stattfinden. LB Stables haben nicht umsonst Hermes de Lux aufgestellt. Schließlich war sein Vater (Vollblüter) auch bis int. Springen sehr erfolgreich. Es gibt sie also, die Vollbluthengste, die sich für entsprechende Anpaarungen eignen könnten. Warum sollten Züchterwaisheiten wie :" Blut ist der Saft, der Wunder schafft." oder "Blut tut gut" nicht mehr zeitgemäß sein. Seit Beginn der 2000-er Jahre wird bedeutend weniger Vollblut in der Zucht eingesetzt und wir haben es innerhalb von 10 - 14 Jahren geschafft, dass andere Nationen uns in der Zucht den Rang ablaufen.
    Ich glaube nicht, dass das so gewollt ist.
    Die krasseste Entwicklung in dieser Hinsicht nimmt doch gerade der Hannoveraner Verband ein, der sowohl im Springen, als auch in der Dressur eine Führungsposition einnahm. Als größter Warmblutpferdezuchtverband in Deutschland ist es wohl eher peinlich an welcher Stelle z.Z. seine Positionen einzuordnen sind.
    Zuletzt geändert von HHaH; 03.02.2014, 11:49.

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    • OBdB
      • 05.11.2008
      • 2545

      Ich sprach im Dezember mit einem sehr bekannten Züchter hier der ähnliche Standpunkte vertrat ... jedoch blieb' er mir auf jede meiner Fragen, die Antwort schuldig ... Diese Fragen waren :

      was soll der Züchter mit einer blutleeren Stute machen, wenn alle Hengste Blutstuten brauchen ?
      was soll der Hengsthalter mit seinem Hengst machen, der Blutstuten braucht, wenn seit meht als 15 Jahren der Blutzeinsatz verpönt ist ?
      was soll der Reiter machen, der in einem schnellen Parcours einen Trecker reitet ?
      Otmar

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      • OBdB
        • 05.11.2008
        • 2545

        HHaH ... wenn Du von diesem hier sprichst, Hermes de Lux, dann handelt es sich bei seinem Vater (Hermès d'Authieux) nicht um einen VB und auch noch nicht 'mal um einen AA, sondern um AA-Halbblut.

        Das der Hengst dabei sehr viel Blut führt ist natürlich klar, jedoch ... wie sieht die Vererbung aus ? Braucht er Blutstuten oder nicht ?


        Und auch Dover ist kein xx, da seine Mutter eine Brasil. Reitpferdstute ist.
        Zuletzt geändert von OBdB; 03.02.2014, 12:27.
        Otmar

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        • monka
          • 22.02.2010
          • 2539

          die Luxemburger setzen anscheinend andere Schwerpunkte..

          von 5 gekörten Hengsten immerhin 2 mit Halbblutmutter



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          • vieskeri
            PREMIUM-Mitglied
            • 10.01.2014
            • 34

            Der Grund warum die Deutschen Verbaende bei den Springpferden mittlerweile hinterher hinken liegt meines Erachtens nicht am Vollbluteinsatz, denn der findet bei den Belgiern zb auch nicht in groesserem Masse statt, sondern darin, dass Haerte und Vermoegen weniger wichtig wurden als Schnabel und dunkle Jacke .
            Nachkommen von Hengsten wie Darco, Diamant, Nabab und Kannan waren nur dann akzeptabel, wenn sie so aussahen und sich so bewegten wie unsere und das ist nun mal selten der Fall. Auf diesem Feld war und ist man auch nicht wirklich kompromissbereit und so sind alle diese Hengste abgesehen von Diamant mit Diarado wenig oder fast gar nicht vertreten. Dazu kommen noch einige mehr wie Heartbreaker oder Quick Star oder auch Baloubetde Rouet die das Herz der Zuchtleiter nicht gerade hoeher schlagen liessen, weil sie vielfach zu bueffelig waren oder gegen andere heilige Grundsaetze verstiessen. So hat man ruck zuck mindestens zwei Drittel der besten Hengste Europas zusammen, die man aus dem einen oder anderen Grund nicht haben wollte, die aber in der Mehrzahl vom Vollblutanteil mit unseren vergleichbar waren. Ausserdem forderten die Zuechter in der Mehrheit Hengste, deren Fohlen sich verkaufen liessen, zu denen die oben genannten auch nicht alle gehoerten.
            Und da liegt doch auch der Knackpunkt bei den Vollbluetern. Was nuetzt das ganze Gejammere hier und anderswo , wenn solche Hengste wie ICANTAS z b nicht angenommen werden und minus der entscheidenden Ausruestung auf die Sportroute gesandt werden?

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            • Vollblut Fan

              INCANTAS? http://www.horsetelex.nl/horses/pedigree/745749

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              • Incantas ist jetz Wallach und wird vermutlich 6 oder 7 j Weltmeister der VS Pferde sein.
                Er gehört nämlich jetzt Michi Jung.

                Die wenigen Fohlen, die ich gesehen habe waren alle sehr klein.

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                • OBdB
                  • 05.11.2008
                  • 2545

                  Man sollte in dieser Diskussion bedenken, dass wir zwar alle den Anspruch erheben bzw den Wunsch haben DAS Springpferd zu züchten, was alle Herzen höher schlagen lässt !
                  Gleichzeitig wissen wir alle, dass dies nur einer ganz geringen Anzahl von Züchtern gelingt und dass alleine deshalb 99% aller Pferde im Freizeitbereich oder 'kleinem' Sportbereich bleiben.

                  Die Ansprüche, die ein Reiter im 'kleinen' Sportbereich an sein Pferd stellt sind aber ganz andere, als der Profireiter.

                  Und dies vernachlässigen wir ! Fast alle ! Und ganz besonders die, die die Rittigkeit von Pferden unter Profiberitt hochloben ohne zu beachten, dass die Hâlfte der NK dieser Abstammung vom Ottonormalreiter nicht bedienbar sind !
                  Und dies gilt auch für alle 'Veredler' und 'Leistungshengste' !

                  Ein gutes Pferd hat keine Farbe ... Hauptsache es ist nicht rot !
                  Ein gutes Pferd wird nach dem Schritt beurteilt ... wer kann das denn heute noch ?
                  Ein gutes Pferd muss Trab haben ... wobei die meisten doch Traben und Bewegungsspektakel nicht unterscheiden können !
                  Ein gutes Pferd ist sportlich gemacht ... dabei kennen die meisten nicht den Unterschied zwischen sportlich und blütig !





                  Hier in den Zuchtschauen sag' ich den Züchtern manchmal (wenn ich gefragt werde) ... wenn Eure Pferde nicht Springen können, dann sorgt wenigstens dafür, dass sie gut aussehen (edel), leicht bedienbar sind (amateurtauglich) und gute GGA haben (um zu beeindrucken) ... denn sonst habt ihr auf der ganzen Linie verloren ...
                  Otmar

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                  • OBdB
                    • 05.11.2008
                    • 2545

                    Meine Ansprüche und dies betrifft nur mich hat also absolut keine Allgemeingeltung ... sind : ein blütiges, elegantes, schickes Pferd mit grossen Linien, gutem Gewebe, Idealgrösse bis 170 aber nicht mehr, nicht massig und auch nicht tonnig, nicht grobknochig.

                    Der Idealtyp für mich ist und bleibt das stark veredelte Warmblutpferd !

                    Bei den GGA muss der Schritt stimmen, der Trab muss arbeitbar sein und der Galopp gross und bergauf, ohne das dies jedoch zur Karikatur wird ! Aber ganz besonders, der Schwung in der Bewegung muss von hinten kommen und durch den Körper gehen.

                    Dies sind die Mindestansprüche, die ich an ein gutes Pferd stelle.

                    Der Brechpunkt ist dann der Charakter und das Temperament !
                    Kann ich mit dem temperament umgehen oder nicht, macht es Spass ein solches Pferd zu reiten oder nicht ?
                    Und beim Charakter gilt das gleiche und dann kommt noch hinzu : habe ich Angst vor meinem Pferd ? muss ich Fürchten bis ich oben bin ?
                    Und dann die kulminante Frage : ist mein Pferd von jedem bedienbar ?

                    Weiterhin muss dass Pferd gesund sein ! Es darf nicht durch Schwächen der Eltern vorbelastet sein denn wir wissen doch alle, dass gewisse Krankheiten sich wie 'rote Fäden' durch die Linien ja sogar durch ganze Zuchten und, ja auch, ganze Zuchtbücher ziehen ...


                    Als Springpferdezûchter will ich dann natürlich auch noch Vermögen und Reaktionschnelle, Bascule und Vorderhandtechnik und Mitdenken dabei haben ...


                    Letztenendes ist es mir doch schnurzpiepegal, welche Farbe mein Pferd hat wenn dies alles stimmt !!!
                    Otmar

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                    • OBdB, das wäre wirklich ein ideales Pferd. Und die idealen Reiter? Ausbilder?

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                      • Zitat von vieskeri Beitrag anzeigen
                        Siehe Joris de Brabander, einer der erfolgreichsten Zuechter von Springpferden in Europa, wenn nicht der erfolgreichste. Kaum direktes Vollblut in den ersten drei Generationen seiner Hengste. Works for him.

                        Die Zeiten, in denen man Sport-Leistungsbereitschaft in eine landwirtschaftlich gepraegte Stutengrundlage injizieren musste, sind doch lange vorbei. Deshalb kommt es doch auf die Qualitaet und Genetik des einzelnen Hengstes an und dabei gibt es einige Grundsaetzte, die man sich vielleicht nochmal vor Augen fuehren sollte:
                        -Vollblueter werden nicht auf Springvermoegen selektiert. Haben sie es dennoch, ist es eher selten mit Vorsicht gepaart und hat kaum eine solide genetische Grundlage. Das mit der Vorsicht hängt zusammen mit der Art der Gymnasizierung und der Art des Reitens - geschmeidiges Pferd > geschmeidiges und vorsichtiges Springen
                        - Versammlungsvermoegen ist kein Selektionskriterium, (wahrscheinlich eher negativ) und sie sind nicht fuer das Tragen von Gewicht ausgelegt.jedes Pfrd kann bis zu einem gewissen Grad Versammlugsbereit und fähig sein, das ist eines der Selektionskriterien, die man auch auf den jungen Vollblüter anwenden kann
                        - Der Trab ist voellig unentscheidend, Schritt hingegen ist ein wichtiges Selektionskriterium fuer den Jaehrlingsverkauf und daher kaum ein Problem.derTrab wird auch in der WB Zucht total überbewertet, denn er ist die Gangart, die am einfachsten gemacht werden kann, wie man ja täglich auf Turnieren und Videos sehen kann
                        - Auf ein korrektes Vorderbein wird als erstes geachtet, Hinterbeine entsprechen haeufig nicht den WB Vorstellungen. Die generell dringend notwendige Verbesserung der Hufe kann man vom VB nicht erwarten.wenn man die Hufe so mancher Hengste anschaut hat da auch noch nie jemand drauf geachtet. Embassy II z.B.
                        - Die Pruefung in drei Rennzeiten ist bei Auslaendern kaum noch vorhanden, insgesamt ist die physische Haerte erheblich geringer als noch vor dreissig Jahren.
                        - Das notwendige GAG von 85 kg, wenn erreicht und gekoppelt mit Stehvermoegen und Gesundheit fuehren zu einem Preis als Rekrut fuer National Hunt Rennen, der erheblich ueber dem liegt, was Hengsthalter angesichts der laecherlichen Bedeckungszahlen ausgeben wollen. So bleibt nur ein kleiner Kreis moeglicher Kandidaten.das GAG ist kein für die Eignung in der WB Zucht relevantes Kriterium. Da heute die wenigsten Entscheidungsträger ein Pferd beurteilen und erkennen können dessen Pedigree sie nicht kennen und in eine Schublade stecken können ist das GAG das einzige Kriterium, welches sie verstehen und verwenden können.
                        - Der Typ hat sich seit Northern Dancer geaendert, kuerzere Linien, kleinere Pferde und staerkere Bemuskelung. Da viele Pferde mittlerweile auf ND ingezogen sind, kann das auch dann durchkommen, wenn
                        der Hengst selber anders aussieht.
                        -Mental sind sie zwar reaktionschneller und im Umgang sensibler, auf Lernfaehigkeit und Kooperationsbereitschaft sind die aber noch nie selektiert worden.Das ist eine grobe Fehleinschätzung. Gerade habe ich wieder einen VB Hengst, der in Kooperation und Lernbereitschaft viele der WB die durch unseren Stall gingen deutlich in den Schatten stellt. Lernbereitschaft ist für mich nicht - ich hau dir so lange auf die Flossen, bis du merkst, dass es weh tut.

                        Nur einige Klippen, die es als Halbblutzuechter zu umschiffen gilt und bevor es die Antworten der Zweifler hagelt: Wir zuechten das ganze Spektrum.
                        Dann habt ihr vielleicht eure Vollblüter auch nur nach GAG ausgesucht ???

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                        • gina
                          • 06.07.2010
                          • 1946

                          Zitat von OBdB Beitrag anzeigen
                          Meine Ansprüche und dies betrifft nur mich hat also absolut keine Allgemeingeltung ... sind : ein blütiges, elegantes, schickes Pferd mit grossen Linien, gutem Gewebe, Idealgrösse bis 170 aber nicht mehr, nicht massig und auch nicht tonnig, nicht grobknochig.

                          Der Idealtyp für mich ist und bleibt das stark veredelte Warmblutpferd !

                          Bei den GGA muss der Schritt stimmen, der Trab muss arbeitbar sein und der Galopp gross und bergauf, ohne das dies jedoch zur Karikatur wird ! Aber ganz besonders, der Schwung in der Bewegung muss von hinten kommen und durch den Körper gehen.

                          Dies sind die Mindestansprüche, die ich an ein gutes Pferd stelle.

                          Der Brechpunkt ist dann der Charakter und das Temperament !
                          Kann ich mit dem temperament umgehen oder nicht, macht es Spass ein solches Pferd zu reiten oder nicht ?
                          Und beim Charakter gilt das gleiche und dann kommt noch hinzu : habe ich Angst vor meinem Pferd ? muss ich Fürchten bis ich oben bin ?
                          Und dann die kulminante Frage : ist mein Pferd von jedem bedienbar ?

                          Weiterhin muss dass Pferd gesund sein ! Es darf nicht durch Schwächen der Eltern vorbelastet sein denn wir wissen doch alle, dass gewisse Krankheiten sich wie 'rote Fäden' durch die Linien ja sogar durch ganze Zuchten und, ja auch, ganze Zuchtbücher ziehen ...


                          Als Springpferdezûchter will ich dann natürlich auch noch Vermögen und Reaktionschnelle, Bascule und Vorderhandtechnik und Mitdenken dabei haben ...


                          Letztenendes ist es mir doch schnurzpiepegal, welche Farbe mein Pferd hat wenn dies alles stimmt !!!
                          chapeau !

                          eine ganz ausgezeichnete beschreibung, die sich auch mit meinen ansprüchen deckt

                          hier allerdings
                          Und dann die kulminante Frage : ist mein Pferd von jedem bedienbar ?
                          bin ich gerne bereit gewisse abstriche zu machen. zum einen ist für mich der anspruch an das individuum zu hoch angesetzt wenn ich erwarte, dass weder persönlichkeit noch eigenschutz des pferdes so niedrig angesiedelt sind, dass das funktioniert.

                          für mich würde das bedeuten :ungeachtet von seelischen &/oder körperlichen befindlichkeiten soll eine 100%ige mitarbeit gewährleistet sein.

                          ich will ein bsp geben:
                          ein pferd aus dem sog ambitionierten freizeitbereich ( dort wo sie eben landen, wenn sie den weg -warum auch immer- nicht in den mittleren oder gehobenen sport gefunden haben.

                          optimierte haltungsbedingen, weide etc
                          beritt eher - sagen wir mal - suboptimal, wenig-bis gar keine ahnung von biomechanik, gymnastizierender arbeit etc
                          also das gemeine vorwärts abwärts programm - wenn ein solches pferd nun im laufe der zeit "widersätzlickeiten" entwickelt bis hin zu sauereien- weil er den so gar nicht mehr aus der kopflastigen-in den boden genagelten nr rauskommt, die vordersocke qualmt, der rücken und kb beständig jammern ist
                          -ein charakterschwein??


                          anderes pferd-andere umstände
                          junges begabtes pferd- in profihände schädel auf die brust, von hinten feuer und immer schön dicht !gegen! die latte
                          wenn so einer dem reiter den vogel zeigt
                          ein charakterschwein?

                          weder der sensible vb oder hb noch der sportl ambitioniert gezogene baloubet,clinton etc lassen sich diese dinge gefallen - sie werden niemals nicht für jeden bedienbar sein
                          und das ist in meinen augen auch gut so
                          denn eine gewisser eigenschutz und persönlichkeit ist immer auch eine gute basis für ein gutes interieur

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                          • gina
                            • 06.07.2010
                            • 1946

                            Zitat von vieskeri Beitrag anzeigen
                            Siehe Joris de Brabander, einer der erfolgreichsten Zuechter von Springpferden in Europa, wenn nicht der erfolgreichste. Kaum direktes Vollblut in den ersten drei Generationen seiner Hengste. Works for him.

                            Die Zeiten, in denen man Sport-Leistungsbereitschaft in eine landwirtschaftlich gepraegte Stutengrundlage injizieren musste, sind doch lange vorbei. Deshalb kommt es doch auf die Qualitaet und Genetik des einzelnen Hengstes an und dabei gibt es einige Grundsaetzte, die man sich vielleicht nochmal vor Augen fuehren sollte:
                            -Vollblueter werden nicht auf Springvermoegen selektiert. Haben sie es dennoch, ist es eher selten mit Vorsicht gepaart und hat kaum eine solide genetische Grundlage.
                            - Versammlungsvermoegen ist kein Selektionskriterium, (wahrscheinlich eher negativ) und sie sind nicht fuer das Tragen von Gewicht ausgelegt
                            - Der Trab ist voellig unentscheidend, Schritt hingegen ist ein wichtiges Selektionskriterium fuer den Jaehrlingsverkauf und daher kaum ein Problem.
                            - Auf ein korrektes Vorderbein wird als erstes geachtet, Hinterbeine entsprechen haeufig nicht den WB Vorstellungen. Die generell dringend notwendige Verbesserung der Hufe kann man vom VB nicht erwarten.
                            - Die Pruefung in drei Rennzeiten ist bei Auslaendern kaum noch vorhanden, insgesamt ist die physische Haerte erheblich geringer als noch vor dreissig Jahren.
                            - Das notwendige GAG von 85 kg, wenn erreicht und gekoppelt mit Stehvermoegen und Gesundheit fuehren zu einem Preis als Rekrut fuer National Hunt Rennen, der erheblich ueber dem liegt, was Hengsthalter angesichts der laecherlichen Bedeckungszahlen ausgeben wollen. So bleibt nur ein kleiner Kreis moeglicher Kandidaten.
                            - Der Typ hat sich seit Northern Dancer geaendert, kuerzere Linien, kleinere Pferde und staerkere Bemuskelung. Da viele Pferde mittlerweile auf ND ingezogen sind, kann das auch dann durchkommen, wenn
                            der Hengst selber anders aussieht.
                            -Mental sind sie zwar reaktionschneller und im Umgang sensibler, auf Lernfaehigkeit und Kooperationsbereitschaft sind die aber noch nie selektiert worden.

                            Nur einige Klippen, die es als Halbblutzuechter zu umschiffen gilt und bevor es die Antworten der Zweifler hagelt: Wir zuechten das ganze Spektrum.


                            sehr gut !!
                            vor allem der hinweis auf die blutzusammensetzung aktuell erfolgreicher scheint mir an dieser stelle sehr interessant.

                            ein sportpferd mit 40% und mehr blut scheint mir derzeit nicht wirklich den untergang des springmässigen abendlandes zu sein.zumal . gerade auch -wie brabander zeigt, wenn wb hengste mit biss, geist & härte das pedigree ergänzen- ohne verlust der springanlage

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                            • OBdB
                              • 05.11.2008
                              • 2545

                              Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                              OBdB, das wäre wirklich ein ideales Pferd. Und die idealen Reiter? Ausbilder?

                              der grösste negative Punkt der Reitsportentwicklung der letzten 40 Jahre !!!!

                              ich danke Dir, Annemarie, dass Du es hier einstellst ...


                              Aus genau diesem Grund hab ich die Formulierung von der Bedienbarkeit gewählt ! Es wäre sicher besser gewesen wenn ich formuliert hätte :

                              "ist mein Pferd gut / leicht bedienbar ?"

                              Denn letztenendes ist doch vollkommen klar ... wo ein unbedienbares Pferd hinkommt oder ? Und da stellt keiner die Frage warum es unbedienbar ist (bzw geworden ist) !!!
                              Zuletzt geändert von OBdB; 04.02.2014, 10:30.
                              Otmar

                              HP :
                              http://obdb.free.fr
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                              • OBdB
                                • 05.11.2008
                                • 2545

                                und um es einmal ganz klar zu sagen ... in der Zucht muss jeder seinen eigenen Weg gehen !

                                und letztenendes interessiert es mich absolut nicht, wie BLC anpaart oder Schockemöhle oder Brabant oder Semilly oder wer weiss ich was ! (bzw es interessiert mich schon ... aber finde ich es nachahmungswürdig ?)

                                Meiner Meinung nach fehlt Blut aber dies ist nur meine Meinung und wer Recht hat werden wir in 10 oder 15 oder vielleicht auch erst in 20 Jahren sehen, Holstein vielleicht früher (ich sag' dies zu HOL weil ich mir zu den anderen dt ZB kaum eine Meinung erlauben kann) !

                                und den Beitrag von vieskiri kann man leicht auseinanderpflücken, da er fast nur aus persönlichen Meinungen besteht und Feststellung die auch diskutabel sind ... genau wie casper es oben schon aufgezeigt hat !
                                Otmar

                                HP :
                                http://obdb.free.fr
                                http://otmar.free.fr

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                                • vieskeri
                                  PREMIUM-Mitglied
                                  • 10.01.2014
                                  • 34

                                  Natuerlich sind das alles Meinungen, es hilft aber die Realitaet zu erkennen und sich nicht staendig etwas vorzumachen.
                                  Fuer den Rennsport ueber Huerden ist ein besonders vorsichtiges Pferd nicht zu gebrauchen, denn sie verweilen zulange in der Luft. Wenn man nur mal gymnastizieren muss, dann sollte man das mal Frau Klimke fuer Abraxas mitteilen, ich kann allerdings ihre reiterlichen Defizite in diesem Bereich nicht entdecken. Insofern geht der Selektionsdruck in die entgegengesetzte Richtung, was nicht heisst, das es nicht auch vorsichtige Blueter gibt, aber erklaert u.a.warum Vielseitigkeitreiter aus angelsaechsischen Laendern sich pferdemaessig umstellen und zu Pferden tendieren, die einen groesseren Prozentsatz Warmblut aufweisen als bisher. Der andere Grund, sind die Vorteile, die sie sich im Viereck versprechen (Versammlungsfaehigkeit nicht-bereitschaft)
                                  Ich mag das falsch verstanden haben, aber das GAG ist fuer Vollbluthengste meines Wissens insofern wichtig, als alle die kein GAG von 85 haben , eine Hengstleistungspruefung machen muessen und Blueter dabei wegen des nicht zu ermittelnden Zuchtwerts haeufig nicht gut aussehen, aber ich lasse mich gerne belehren.
                                  Dass Rennpferde nicht besonders auf Lernfaehigkeit und Kooperationbereitschaft selektiert werden, kann keine Fehleinschaetzung sein, denn es ist Fakt. Was wiederum nicht heisst, dass es nicht auch Vollblueter gibt, die beides in grossem Masse mitbringen, aber eben eher zufaellig. Die Frage ist dann nur wie sicher sind diese Eigenschaften genetisch verankert und werden sie auch so vererbt.
                                  Das Studium der Methoden von erfolgreichen Zuechtern bringt allemal mehr als sich einen Wunschzettel zu verfassen ohne jede Vorstellung, wie man das gewuenschte Ziel erreichen kann. So kann man kaufen aber nicht in einer Generation zuechten. Nur "Mehr Blut" ist einfach nicht genug und hat mit gezielter Zucht wenig oder eher gar nichts zu tun. Man sollte sich schon darueber im Klaren sein, wass an verborgenen Faktoren einfliessen kann und wie sich der Bluteinsatz auf das Leistungsvermoegen auswirken kann denn
                                  Vermoegen laesst sich schwerer reinzuechten als Schnelligkeit und es geht leichter verloren.
                                  Zuletzt geändert von vieskeri; 04.02.2014, 12:55.

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                                  • Deine Einschätzung und die Wertschätzung vom GAG ist nicht ganz unrichtig.
                                    Aber über den Sinn oder Unsinn einer ZW-Schätzung die Faktoren wie Vollblut und Vielseitigkeit ausser Acht lassen haben wir hier schon lang und breit diskutiert.
                                    Man bohrt nur immer in der gleichen Wunde rum. Davon wird sie nicht besser.
                                    Es kann auch sein, dass in der VB-Zucht nicht auf Lernfähigkeit und Kooperationsbereitschaft selektiert wird.
                                    Wenn ich mir jedoch die Nachkommen bestimmer Linien ansehe, hat man hier auch mehr Augenmerk auf Leidensfähigkeit und/oder Springvermögen, bzw Technik gelegt.
                                    Und zuletzt, wieviel prozent der Reiter brauchen Vermögen ?
                                    Über 120 und 130 cm kommt heute jedes Pferd, das nicht von seinem Reiter mit aller Macht daran gehindert wird. 90 % aller Turnierreiter bewegen sich in diesem Rahmen.

                                    Ob ein Pferd Grosse Preise gehen wird, hängt zu über 50 % vom Management und Beritt und nur vielleicht zu 50 % von der Abstammung.

                                    Die Tatsache, dass von bestimmten Vätern zu bestimmten Zeiten mehr Nachkommen im Springsport auftauchen als von anderen hängt zu einem ganz grossen Teil damit zusammen, das es schick ist gerade eben Nachkommen bestimmter Hengste zu reiten.

                                    Abraxxas ist so ziemlich das unglücklichste Beispiel, das in diesem Zusammenhang erwähnt werden kann.
                                    Zu dem Thema habe ich eine eigene Meinung, die ich aber hier nicht erörtern möchte. Kann ich Dir gerne per pm mitteilen, wenn du sie hören möchtest.

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                                    • >Danni<
                                      • 22.11.2007
                                      • 637

                                      Bei den Kommentaren die ich hier lese, frage ich mich, ob alle diese Personen schonmal sowohl Vollblüter/Pferde mit hohem Blutanteil, als auch recht blutleere Pferde besessen und geritten haben.

                                      Ich habe Vollblüter angeritten von einem Vollblüterzüchter. Meistens sind die Pferde vorher auf der Bahn gewesen oder danach auf die Bahn gegangen.
                                      Ich hatte vorher absolut nichts mit blutgeprägten Pferden, geschweige denn kompletten Vollblütern zu tun.
                                      Seit dieser Zeit bin ich absoluter Vollblutfan.

                                      Keins dieser Pferde war durchgeknallt. Alle grundehrlich, aber sensibel und nicht mit Gewalt zu knacken. Kämpfer waren das, die haben richtig mitgedacht und sehr schnell gelernt. Ich habe sehr sehr gerne mit Ihnen zusammengearbeitet.
                                      Mit dabei war u.a. eine Stute von Monsun xx / Fabulous Dancer xx / Madruzzo xx.
                                      7jährig, war vorher auf der Bahn. Die hat SO schnell alles gelernt was sie nicht konnte, lies sich so einfach umpolen. Sie war bildschön und ganz fit auf den Beinen, machte einen tollen Sprung und ich saß nach nur 4 Monaten mit Halfter und Strick auf ihr.

                                      Oder eine 3jährige Desert Prince xx / Saumarez xx / Prince Ippi xx.
                                      Die war sehr willensstark, dominant, wusste was sie wollte aber auch die lernte sehr schnell, zeigte uns deutlich aber nie böse ihre Grenzen. Ich habe noch nie ein Pferd angeritten (bevor sie auf die Bahn kam) was derart lernwillig und brav war, das war alles eine Selbstverständlichkeit mit der sie an die Sache ging.

                                      Wie auch alle wissen habe ich derzeit eine Stute mit über 70% Blutanteil, die bereits als junges Pferd internationale Youngster-Prüfungen gegangen sind.

                                      Alle diese Pferde haben sich in einem geähnelt: Lernbereitschaft, absolute Ehrlichkeit und Sensibilität. Die kamen allen bitten nach, ließen sich aber zu nichts zwingen. Absolute Charakterpferde und ich kann daran überhaupt nichts negatives finden.

                                      Ich kann seitdem den Unterschied zu recht blutleeren (und dazu zählt für mich auch schon 30%) erkennen.
                                      Es mag Einbildung sein, aber bei mir wird kein blutleeres Pferd mehr im Stall einziehen.

                                      Ich kann nur jedem raten die Erfahrung mit den Blutpferden einmal zu machen

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                                      • Greta
                                        • 30.06.2009
                                        • 3920

                                        sehe ich so wie Danni.... Ich hab in meinem Leben einige Vollblueter geritten, auch einige Halbblueter und hab im Moment eine Stute mit 60% Blut.....
                                        Keins von denen war durchgeknallt..... Meine jetzige Stute ist mir dankbar wenn ich sie reite Sie freut sich drauf und gibt sich eine unglaubliche Muehe.... Ich koennte mir gar nicht vorstellen, das sie mal nicht will.....Und temperamentmaessig ist sie eher ruhig, obgleich man vom Papier her eine Krise bekommen koennte ob moeglicher Temperamentsprobleme.....

                                        Letztes Jahr hab ich einen reinen Blueter geritten.... genau dasselbe....
                                        Achja im Moment reite ich eine 24jaehrige Vollblutstue, die seit 20 Jahren aktives Polopferd ist (war High Goal Pferd).... Bitte das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen......Und die laeuft immer noch vollkommen klar, und ist motiviert und hat Spass.....
                                        Wieviele Warmblueter sind dazu in der Lage????
                                        Allegra von Flake aus der Amica

                                        Kommentar

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