Der Blick über denTellerrand…….
Wenn man eine Beurteilung von Verbandsstrukturen und deren Ausrichtung auf zukünftige züchterische und marktorientierte Fragestellungen vornimmt, dann sollte man den Blick über den „Zaun KWPN“ werfen.Die deutschen Zuchtverbände sind im Vergleich dazu allesamt weit unterentwickelt.
Entscheidend für die Stellung der einzelnen Verbände im internationalen Vergleich werden aber die nächsten 5 Jahre sein. Alle zusammen haben eine schwerwiegende Strukturkrise der Warmblutzucht in Europa zu bewältigen. Hiergeht es nicht mehr um eine Konjunkturdelle, sondern um nachhaltige Veränderungen der „Gesamtlandschaft Reitsport“. Der muss man sich stellen. Ohne die derzeit nicht mehr vorhandenen finanziellen und züchterischen Handlungsspielräume hat Hannover hier eine denkbar schlechte Ausgangsposition. Vor allem, wenn Selbstbeweihräucherung und Schönfärberei weiter zentrales Element unserer Verbandspolitik sind.
Ich habe dazu einmal den Jahresbericht der KWPN-2010 hochgeladen. So wie er allen niederländischen Züchtern zur Verfügung gestellt wird. Wer den studiert, wird nachdenklich.
Er enthält:
· Eine Finanzplanung vorausschauend über die nächsten 2 bzw. vergangenen 2Jahre
· Beeindruckend: Alle Rückgänge bei Mitgliedern/Stuten/Fohlen wurden in der Planung punktgenau und realistisch für 2012 eingeplant
· Kosteneinsparungen, Rationalisierungen wurden benannt und dagegen gefahren
Das Internet-Informationssystem SIS wurde seinerzeit noch beschrieben und ist heute Realität:
· Hengstdatenbank mit ALLEN Informationen (die elektronische „Christmann-Bibel“)
· Information zu Stutenstämmen, Sporterfolgen usw. usw. Horsetelex, Jahrbuch und hann. Stutenstamm in einem System
· Self-Service für Züchter und Mitglieder: Stuten/Hengste an-/abmelden, Fohlenregistrieren usw. über das Web. Bankeinzug hinten dran – so rationalisiert man die Administration.
· Offene Verkaufsdatenbank für Fohlen und Reitpferde auf Basis der übrigen Infos,Vermittlung von Ausbildungskapazitäten für Züchter und Reiter.
Im Jahre 2010 wurde auch der Beschluss für das KWPN-Vermarktungs-Centrum gefasst, dass im Jahresbericht mehrfach erwähnt wird.
· Geplante Baukosten: 3,7 Mio. Im Vergleich Hann: Insgesamt 11 Mio, davon 3Mio Subventionen.
· Finanzierung u.a. durch einen erhöhten Beitrag von 15€ p.a./je Züchter(derzeit 25.000, also ca, 40% grössere Basis in Hannover) – Hannover hat dafür allein 5-6Mio Verbindlichkeiten aufgenommen.
· Fertigstellung im Sommer 2013: Für die Hälfte des Geldes sieht das nach allem anderen aus als „Sozialer Wohnungsbau für Zuchtverbände“. Siehe veröffentlichte Pläne und Baufortschritt unter Facebook. Absolut beeindruckend.
In den Jahresberichten der Folgejahre (2011) findet man weiter gesunden Realismus und parallel dazu das konzentriere Angehen von Themen, die die Pferdezucht heute belasten:
· OCD-Forschungsprojekt und die daraus resultierenden Konsequenzen.Transparenz bei Hengsten/Stuten, OCD-Klassen und die daraus für die Selektionzu ziehenden Konsequenzen.
· Aufruf an die Züchter, die Rückgänge in der Zucht zur Konsolidierung und Selektion der Stutenbasis zu nutzen (!!)
· Forschungsprojekt „KWPN 2025“ – wie sieht der Sport und die Zucht in 12Jahren aus ?
Und nun sehen wir uns an, was wir in Hannover in den letzten 1,5 Jahren zu diesen Themen haben:
Ø Angekündigt wurde: Ein neues Auktionskonzept. Beschränkt sich bisher auf das Verrücken des Pultes und des Ersatzes Isernhagen gegen zwei Neue. Wo ist die notwendige Anpassung an Mwst-Situation, den privaten Angeboten in Richtung Diversifikation(siehe Hetzel, Miesner, Lesch co.) ?? Früher waren die Verdener Auktionen beispielgebend – heute sind sie bestenfalls noch Abklatsch ihrer selbst.
Ø Angekündigt wurde: Ein neues Tierarztkonzept. Als kurzfristiger Brunken-Ersatz sprang einlokaler Einzelkämpfer in die Bresche. Irgendwie scheint diese Interims-Lösung nun aber stillschweigend in eine Dauerlösung übergegangen sein. Ist das aber eine Lösung für einen Verband, der 1000 Pferde/p.a. verkaufen will ? Hat so jemand das notwendige Standing wie es z.B. eine renommierte Klinik wieTelgte/Genn hat, wenn es zur Reklamation kommt ? Kommen wir mit seiner Hilfe von permanent steigenden Kosten und Rückstellungen für (pauschal) reklamiertePferde runter ? Oder ist der auch nur aus dem bekannten Roman „Doktor Billig“ entsprungen ?
Ø Angekündigt wurde: Ein Internet-Portal als Vermarktungsplattform. Mehrfach angekündigt und immer noch nichts zu sehen. Vergessen ? Es soll im Nirvana zwischen VIT und Verband hängen ? – Oder hängt es doch am Geld, dass derzeit knapp geworden ist ?
Ø Angekündigt wurde: Eine Zufriedenheitsumfrage für Züchter. Oh – Mann ich will die vernichtenden Kommentare hier nicht wiederholen – es war einfach nur erbärmlich. Aber auch wenn es schlecht war – wo sind eigentlich die Ergebnisse ? Nach 4 Monaten wird man wohl mal nachfragen dürfen – oder fällt dieser Punkt auch wg. „nach vorn schauen“ aus ? Oder wertet man intern aus, um damit weitere, geniale Zukunftsstrategien zu entwerfen ?
Ø Umgesetzt wurde: Eine Öffnung des Zuchtbuches. Richtig und endlich ein wenig Aufbruchsstimmung, gerade bei aufgeschlossenen Züchtern. Aber im Januar wurden 14 (plus weitere) Jung-Hengste gekört bzw. anerkannt, z.T. im 2. Versuch. Hm – waren die alle so gut, oder waren da die Gebühreneinnahmen maßgeblich? Wohl kaum kann man behaupten, dass Hannover die Zeit –wie KWPN- zur Selektion nutzt. Und mit unseren Leitlinien ist es wohl dann so wie mit der Schwiegermutter, die man hin-meuchelt, um anschließend zu verkünden, dass das Erbe in Form von ein paar Socken doch nicht so nutzlos ist. (siehe Schade im Hannoveraner02 – „Leitlinien greifen….“)
Hier ein Verband, der mit Qualität von Service- und Informationsdiensten überzeugt und damit indirekt seine Mitglieder auf ein Zuchtprogramm einschwört. Realistische Planungen - absolute Transparenz für mündige Züchter. Kommunikations- und Dienstleistungsorganisation für alle. Knallharte Selektion auf Gesundheit und Leistung. Im 21. Jahrhundert angekommen.
Dort ein Verband der vor lauter Selbstgefälligkeit der 9ziger Jahre und Realitätsverleugnung nicht merkt, wie sehr er permanent an Substanz und Terrain verliert – bestimmt von finanziellen Zwängen und den organisatorischen Folgen. Weiter gestützt durch Strukturen, die allenfalls formellen Zweck haben und keinerlei Kommunikation und Zukunftsentwicklung unterstützen. So muss man die PZV’s/BZV‘s wohl inzwischen sehen.
Und wann wird H. Dr. Schade endlich an Ergebnissen gemessen und nicht an geschliffener Rhetorik mit vollmundigen, selbstgefälligen Statements ohne Substanz ? Wie lange lässt sich die DV – wie in den Vorjahren - von den „Traumzahlen“ aus „Onkel Werners Märchenstunde“ blenden ?
Liebe Delegierte – vergleicht doch bitte mal die Zahlen der Vorschau 2012 mit dem IST – auf welcher Basis habt ihr im letzten Jahr entschieden (oder auch nicht) ? Im 3. Jahr ein unausgeglichener Haushalt bei enormen Verbindlichkeiten. Wie lange meint ihr, kann man von der Substanz leben ?
Sind die Ankündigungen und Prognosen z.B. über steigende Auktionserlöse fundiert oder sind sie Wunschdenken, um das überdimensionierte Imperium aus Beton, Glas, Stahl und hunderte von (nicht genutzten)Pferdeboxen zu rechtfertigen ?
Mein Fazit:
Wir brauchen nicht diese Zirkus-Hengste aus Holland – wir brauchen ihr Management !!
Wenn man eine Beurteilung von Verbandsstrukturen und deren Ausrichtung auf zukünftige züchterische und marktorientierte Fragestellungen vornimmt, dann sollte man den Blick über den „Zaun KWPN“ werfen.Die deutschen Zuchtverbände sind im Vergleich dazu allesamt weit unterentwickelt.
Entscheidend für die Stellung der einzelnen Verbände im internationalen Vergleich werden aber die nächsten 5 Jahre sein. Alle zusammen haben eine schwerwiegende Strukturkrise der Warmblutzucht in Europa zu bewältigen. Hiergeht es nicht mehr um eine Konjunkturdelle, sondern um nachhaltige Veränderungen der „Gesamtlandschaft Reitsport“. Der muss man sich stellen. Ohne die derzeit nicht mehr vorhandenen finanziellen und züchterischen Handlungsspielräume hat Hannover hier eine denkbar schlechte Ausgangsposition. Vor allem, wenn Selbstbeweihräucherung und Schönfärberei weiter zentrales Element unserer Verbandspolitik sind.
Ich habe dazu einmal den Jahresbericht der KWPN-2010 hochgeladen. So wie er allen niederländischen Züchtern zur Verfügung gestellt wird. Wer den studiert, wird nachdenklich.
Er enthält:
· Eine Finanzplanung vorausschauend über die nächsten 2 bzw. vergangenen 2Jahre
· Beeindruckend: Alle Rückgänge bei Mitgliedern/Stuten/Fohlen wurden in der Planung punktgenau und realistisch für 2012 eingeplant
· Kosteneinsparungen, Rationalisierungen wurden benannt und dagegen gefahren
Das Internet-Informationssystem SIS wurde seinerzeit noch beschrieben und ist heute Realität:
· Hengstdatenbank mit ALLEN Informationen (die elektronische „Christmann-Bibel“)
· Information zu Stutenstämmen, Sporterfolgen usw. usw. Horsetelex, Jahrbuch und hann. Stutenstamm in einem System
· Self-Service für Züchter und Mitglieder: Stuten/Hengste an-/abmelden, Fohlenregistrieren usw. über das Web. Bankeinzug hinten dran – so rationalisiert man die Administration.
· Offene Verkaufsdatenbank für Fohlen und Reitpferde auf Basis der übrigen Infos,Vermittlung von Ausbildungskapazitäten für Züchter und Reiter.
Im Jahre 2010 wurde auch der Beschluss für das KWPN-Vermarktungs-Centrum gefasst, dass im Jahresbericht mehrfach erwähnt wird.
· Geplante Baukosten: 3,7 Mio. Im Vergleich Hann: Insgesamt 11 Mio, davon 3Mio Subventionen.
· Finanzierung u.a. durch einen erhöhten Beitrag von 15€ p.a./je Züchter(derzeit 25.000, also ca, 40% grössere Basis in Hannover) – Hannover hat dafür allein 5-6Mio Verbindlichkeiten aufgenommen.
· Fertigstellung im Sommer 2013: Für die Hälfte des Geldes sieht das nach allem anderen aus als „Sozialer Wohnungsbau für Zuchtverbände“. Siehe veröffentlichte Pläne und Baufortschritt unter Facebook. Absolut beeindruckend.
In den Jahresberichten der Folgejahre (2011) findet man weiter gesunden Realismus und parallel dazu das konzentriere Angehen von Themen, die die Pferdezucht heute belasten:
· OCD-Forschungsprojekt und die daraus resultierenden Konsequenzen.Transparenz bei Hengsten/Stuten, OCD-Klassen und die daraus für die Selektionzu ziehenden Konsequenzen.
· Aufruf an die Züchter, die Rückgänge in der Zucht zur Konsolidierung und Selektion der Stutenbasis zu nutzen (!!)
· Forschungsprojekt „KWPN 2025“ – wie sieht der Sport und die Zucht in 12Jahren aus ?
Und nun sehen wir uns an, was wir in Hannover in den letzten 1,5 Jahren zu diesen Themen haben:
Ø Angekündigt wurde: Ein neues Auktionskonzept. Beschränkt sich bisher auf das Verrücken des Pultes und des Ersatzes Isernhagen gegen zwei Neue. Wo ist die notwendige Anpassung an Mwst-Situation, den privaten Angeboten in Richtung Diversifikation(siehe Hetzel, Miesner, Lesch co.) ?? Früher waren die Verdener Auktionen beispielgebend – heute sind sie bestenfalls noch Abklatsch ihrer selbst.
Ø Angekündigt wurde: Ein neues Tierarztkonzept. Als kurzfristiger Brunken-Ersatz sprang einlokaler Einzelkämpfer in die Bresche. Irgendwie scheint diese Interims-Lösung nun aber stillschweigend in eine Dauerlösung übergegangen sein. Ist das aber eine Lösung für einen Verband, der 1000 Pferde/p.a. verkaufen will ? Hat so jemand das notwendige Standing wie es z.B. eine renommierte Klinik wieTelgte/Genn hat, wenn es zur Reklamation kommt ? Kommen wir mit seiner Hilfe von permanent steigenden Kosten und Rückstellungen für (pauschal) reklamiertePferde runter ? Oder ist der auch nur aus dem bekannten Roman „Doktor Billig“ entsprungen ?
Ø Angekündigt wurde: Ein Internet-Portal als Vermarktungsplattform. Mehrfach angekündigt und immer noch nichts zu sehen. Vergessen ? Es soll im Nirvana zwischen VIT und Verband hängen ? – Oder hängt es doch am Geld, dass derzeit knapp geworden ist ?
Ø Angekündigt wurde: Eine Zufriedenheitsumfrage für Züchter. Oh – Mann ich will die vernichtenden Kommentare hier nicht wiederholen – es war einfach nur erbärmlich. Aber auch wenn es schlecht war – wo sind eigentlich die Ergebnisse ? Nach 4 Monaten wird man wohl mal nachfragen dürfen – oder fällt dieser Punkt auch wg. „nach vorn schauen“ aus ? Oder wertet man intern aus, um damit weitere, geniale Zukunftsstrategien zu entwerfen ?
Ø Umgesetzt wurde: Eine Öffnung des Zuchtbuches. Richtig und endlich ein wenig Aufbruchsstimmung, gerade bei aufgeschlossenen Züchtern. Aber im Januar wurden 14 (plus weitere) Jung-Hengste gekört bzw. anerkannt, z.T. im 2. Versuch. Hm – waren die alle so gut, oder waren da die Gebühreneinnahmen maßgeblich? Wohl kaum kann man behaupten, dass Hannover die Zeit –wie KWPN- zur Selektion nutzt. Und mit unseren Leitlinien ist es wohl dann so wie mit der Schwiegermutter, die man hin-meuchelt, um anschließend zu verkünden, dass das Erbe in Form von ein paar Socken doch nicht so nutzlos ist. (siehe Schade im Hannoveraner02 – „Leitlinien greifen….“)
Hier ein Verband, der mit Qualität von Service- und Informationsdiensten überzeugt und damit indirekt seine Mitglieder auf ein Zuchtprogramm einschwört. Realistische Planungen - absolute Transparenz für mündige Züchter. Kommunikations- und Dienstleistungsorganisation für alle. Knallharte Selektion auf Gesundheit und Leistung. Im 21. Jahrhundert angekommen.
Dort ein Verband der vor lauter Selbstgefälligkeit der 9ziger Jahre und Realitätsverleugnung nicht merkt, wie sehr er permanent an Substanz und Terrain verliert – bestimmt von finanziellen Zwängen und den organisatorischen Folgen. Weiter gestützt durch Strukturen, die allenfalls formellen Zweck haben und keinerlei Kommunikation und Zukunftsentwicklung unterstützen. So muss man die PZV’s/BZV‘s wohl inzwischen sehen.
Und wann wird H. Dr. Schade endlich an Ergebnissen gemessen und nicht an geschliffener Rhetorik mit vollmundigen, selbstgefälligen Statements ohne Substanz ? Wie lange lässt sich die DV – wie in den Vorjahren - von den „Traumzahlen“ aus „Onkel Werners Märchenstunde“ blenden ?
Liebe Delegierte – vergleicht doch bitte mal die Zahlen der Vorschau 2012 mit dem IST – auf welcher Basis habt ihr im letzten Jahr entschieden (oder auch nicht) ? Im 3. Jahr ein unausgeglichener Haushalt bei enormen Verbindlichkeiten. Wie lange meint ihr, kann man von der Substanz leben ?
Sind die Ankündigungen und Prognosen z.B. über steigende Auktionserlöse fundiert oder sind sie Wunschdenken, um das überdimensionierte Imperium aus Beton, Glas, Stahl und hunderte von (nicht genutzten)Pferdeboxen zu rechtfertigen ?
Mein Fazit:
Wir brauchen nicht diese Zirkus-Hengste aus Holland – wir brauchen ihr Management !!
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