Hannoveraner Verband Wohin ? Teil III

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    Hannoveraner Verband Wohin ? Teil III

    Der Blick über denTellerrand…….
    Wenn man eine Beurteilung von Verbandsstrukturen und deren Ausrichtung auf zukünftige züchterische und marktorientierte Fragestellungen vornimmt, dann sollte man den Blick über den „Zaun KWPN“ werfen.Die deutschen Zuchtverbände sind im Vergleich dazu allesamt weit unterentwickelt.

    Entscheidend für die Stellung der einzelnen Verbände im internationalen Vergleich werden aber die nächsten 5 Jahre sein. Alle zusammen haben eine schwerwiegende Strukturkrise der Warmblutzucht in Europa zu bewältigen. Hiergeht es nicht mehr um eine Konjunkturdelle, sondern um nachhaltige Veränderungen der „Gesamtlandschaft Reitsport“. Der muss man sich stellen. Ohne die derzeit nicht mehr vorhandenen finanziellen und züchterischen Handlungsspielräume hat Hannover hier eine denkbar schlechte Ausgangsposition. Vor allem, wenn Selbstbeweihräucherung und Schönfärberei weiter zentrales Element unserer Verbandspolitik sind.

    Ich habe dazu einmal den Jahresbericht der KWPN-2010 hochgeladen. So wie er allen niederländischen Züchtern zur Verfügung gestellt wird. Wer den studiert, wird nachdenklich.

    Er enthält:

    · Eine Finanzplanung vorausschauend über die nächsten 2 bzw. vergangenen 2Jahre
    · Beeindruckend: Alle Rückgänge bei Mitgliedern/Stuten/Fohlen wurden in der Planung punktgenau und realistisch für 2012 eingeplant
    · Kosteneinsparungen, Rationalisierungen wurden benannt und dagegen gefahren

    Das Internet-Informationssystem SIS wurde seinerzeit noch beschrieben und ist heute Realität:
    · Hengstdatenbank mit ALLEN Informationen (die elektronische „Christmann-Bibel“)
    · Information zu Stutenstämmen, Sporterfolgen usw. usw. Horsetelex, Jahrbuch und hann. Stutenstamm in einem System
    · Self-Service für Züchter und Mitglieder: Stuten/Hengste an-/abmelden, Fohlenregistrieren usw. über das Web. Bankeinzug hinten dran – so rationalisiert man die Administration.
    · Offene Verkaufsdatenbank für Fohlen und Reitpferde auf Basis der übrigen Infos,Vermittlung von Ausbildungskapazitäten für Züchter und Reiter.

    Im Jahre 2010 wurde auch der Beschluss für das KWPN-Vermarktungs-Centrum gefasst, dass im Jahresbericht mehrfach erwähnt wird.
    · Geplante Baukosten: 3,7 Mio. Im Vergleich Hann: Insgesamt 11 Mio, davon 3Mio Subventionen.
    · Finanzierung u.a. durch einen erhöhten Beitrag von 15€ p.a./je Züchter(derzeit 25.000, also ca, 40% grössere Basis in Hannover) – Hannover hat dafür allein 5-6Mio Verbindlichkeiten aufgenommen.
    · Fertigstellung im Sommer 2013: Für die Hälfte des Geldes sieht das nach allem anderen aus als „Sozialer Wohnungsbau für Zuchtverbände“. Siehe veröffentlichte Pläne und Baufortschritt unter Facebook. Absolut beeindruckend.

    In den Jahresberichten der Folgejahre (2011) findet man weiter gesunden Realismus und parallel dazu das konzentriere Angehen von Themen, die die Pferdezucht heute belasten:
    · OCD-Forschungsprojekt und die daraus resultierenden Konsequenzen.Transparenz bei Hengsten/Stuten, OCD-Klassen und die daraus für die Selektionzu ziehenden Konsequenzen.
    · Aufruf an die Züchter, die Rückgänge in der Zucht zur Konsolidierung und Selektion der Stutenbasis zu nutzen (!!)
    · Forschungsprojekt „KWPN 2025“ – wie sieht der Sport und die Zucht in 12Jahren aus ?

    Und nun sehen wir uns an, was wir in Hannover in den letzten 1,5 Jahren zu diesen Themen haben:

    Ø Angekündigt wurde: Ein neues Auktionskonzept. Beschränkt sich bisher auf das Verrücken des Pultes und des Ersatzes Isernhagen gegen zwei Neue. Wo ist die notwendige Anpassung an Mwst-Situation, den privaten Angeboten in Richtung Diversifikation(siehe Hetzel, Miesner, Lesch co.) ?? Früher waren die Verdener Auktionen beispielgebend – heute sind sie bestenfalls noch Abklatsch ihrer selbst.
    Ø Angekündigt wurde: Ein neues Tierarztkonzept. Als kurzfristiger Brunken-Ersatz sprang einlokaler Einzelkämpfer in die Bresche. Irgendwie scheint diese Interims-Lösung nun aber stillschweigend in eine Dauerlösung übergegangen sein. Ist das aber eine Lösung für einen Verband, der 1000 Pferde/p.a. verkaufen will ? Hat so jemand das notwendige Standing wie es z.B. eine renommierte Klinik wieTelgte/Genn hat, wenn es zur Reklamation kommt ? Kommen wir mit seiner Hilfe von permanent steigenden Kosten und Rückstellungen für (pauschal) reklamiertePferde runter ? Oder ist der auch nur aus dem bekannten Roman „Doktor Billig“ entsprungen ?
    Ø Angekündigt wurde: Ein Internet-Portal als Vermarktungsplattform. Mehrfach angekündigt und immer noch nichts zu sehen. Vergessen ? Es soll im Nirvana zwischen VIT und Verband hängen ? – Oder hängt es doch am Geld, dass derzeit knapp geworden ist ?
    Ø Angekündigt wurde: Eine Zufriedenheitsumfrage für Züchter. Oh – Mann ich will die vernichtenden Kommentare hier nicht wiederholen – es war einfach nur erbärmlich. Aber auch wenn es schlecht war – wo sind eigentlich die Ergebnisse ? Nach 4 Monaten wird man wohl mal nachfragen dürfen – oder fällt dieser Punkt auch wg. „nach vorn schauen“ aus ? Oder wertet man intern aus, um damit weitere, geniale Zukunftsstrategien zu entwerfen ?
    Ø Umgesetzt wurde: Eine Öffnung des Zuchtbuches. Richtig und endlich ein wenig Aufbruchsstimmung, gerade bei aufgeschlossenen Züchtern. Aber im Januar wurden 14 (plus weitere) Jung-Hengste gekört bzw. anerkannt, z.T. im 2. Versuch. Hm – waren die alle so gut, oder waren da die Gebühreneinnahmen maßgeblich? Wohl kaum kann man behaupten, dass Hannover die Zeit –wie KWPN- zur Selektion nutzt. Und mit unseren Leitlinien ist es wohl dann so wie mit der Schwiegermutter, die man hin-meuchelt, um anschließend zu verkünden, dass das Erbe in Form von ein paar Socken doch nicht so nutzlos ist. (siehe Schade im Hannoveraner02 – „Leitlinien greifen….“)

    Hier ein Verband, der mit Qualität von Service- und Informationsdiensten überzeugt und damit indirekt seine Mitglieder auf ein Zuchtprogramm einschwört. Realistische Planungen - absolute Transparenz für mündige Züchter. Kommunikations- und Dienstleistungsorganisation für alle. Knallharte Selektion auf Gesundheit und Leistung. Im 21. Jahrhundert angekommen.

    Dort ein Verband der vor lauter Selbstgefälligkeit der 9ziger Jahre und Realitätsverleugnung nicht merkt, wie sehr er permanent an Substanz und Terrain verliert – bestimmt von finanziellen Zwängen und den organisatorischen Folgen. Weiter gestützt durch Strukturen, die allenfalls formellen Zweck haben und keinerlei Kommunikation und Zukunftsentwicklung unterstützen. So muss man die PZV’s/BZV‘s wohl inzwischen sehen.

    Und wann wird H. Dr. Schade endlich an Ergebnissen gemessen und nicht an geschliffener Rhetorik mit vollmundigen, selbstgefälligen Statements ohne Substanz ? Wie lange lässt sich die DV – wie in den Vorjahren - von den „Traumzahlen“ aus „Onkel Werners Märchenstunde“ blenden ?

    Liebe Delegierte – vergleicht doch bitte mal die Zahlen der Vorschau 2012 mit dem IST – auf welcher Basis habt ihr im letzten Jahr entschieden (oder auch nicht) ? Im 3. Jahr ein unausgeglichener Haushalt bei enormen Verbindlichkeiten. Wie lange meint ihr, kann man von der Substanz leben ?

    Sind die Ankündigungen und Prognosen z.B. über steigende Auktionserlöse fundiert oder sind sie Wunschdenken, um das überdimensionierte Imperium aus Beton, Glas, Stahl und hunderte von (nicht genutzten)Pferdeboxen zu rechtfertigen ?
    Mein Fazit:
    Wir brauchen nicht diese Zirkus-Hengste aus Holland – wir brauchen ihr Management !!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von wilabi; 26.03.2013, 11:13.

  • #2
    @ Wilabi

    Toller Beitrag mit vielen Details und Würze...

    Nicht nur das ein geschätztes Sprichwort " MAßHALTEN..." völlig verlernt wurde, der immer wieder jedem unter die Nase geriebene Satz: "Fortschritt mit den Generationen" Widerlegt KWPN, sie pflegen ja nicht seit drei jahren ihre Stämme, das machen sie viel länger und kennen ihre wie auch die guten Stämme der anderen Populationen wo man hier in Hannover nicht mal die eigenen wirklich guten - wenig vorhandene- TOP Stämme kennt und diese forciert.

    Wo Hengstaufzüchter darauf verweisen das die ersten beiden Generationen wichtig sind, wird man in Holland/Belgien belächelt - das sind aber Hann. Hengstaufzüchter... woher soll da ein Fortschritt kommen.

    Zum anderen kennen sie eigenen Top Vererber in Werten und Worten nicht, alles wird nieder gemacht und scheinheilich alles in Frage gestellt... auch das ist Hannover...

    Eine Verunsicherung in der Züchterschaft ohne schlechtes Gewissen!!!.

    Ein gezieltes handeln in Hannover war schon immer Fehlanzeige - das öffnen ist doch nur ein weiterer beleg dafür das man NIE ein Konzept hatte.

    Das PHS ist eine Farce, nie war ein Tiefgründiges Konzept erkennbar...

    Der von so machem User unter die Nase geriebenen Fortschritt war nie da, man hat sich kontinuierlich abgewirtschaftet... Die wenig vorhandenen Spitzenpferde, sind die Verzweiflung aus der Masse eine Zucht aufzubauen, das ist wirtschaftlich wie Züchterisch wie man ja langsam merkt nicht möglich.

    KWPN handelt in dieser Hinsicht wie an der Schnur... hier ist das ein verrückter Hühnerhaufen. Als Springpferdezüchter in Hannover ist man eh Exot, das man dies nicht fertig bringt und aus der vorhanden Spitze weiter Spitzen zu formen ist schon grotesk.

    Ebenso der hohe Stellenwert der JUNGHENGSTE - auch der Springhengste oder vermeintlichen Springhengste - siehe Viscount usw... das abwerten bewährter Sportpferde im Zuge des vermeintlichen Fortschritts (Gavi,Perigueux,Spartacus,Goldfever,Vulkano,For Pleasure,Stakkato, usw..) - und der daraus resultierende Leistungsabfall führen Zwangsläufig zu einem verfallenen Markt...

    Eine Konsolidierung von Leistungsblut hat es in den seltensten Fällen in Hannover GEZIELT gegeben... Eine durchdachte Zucht ist nicht vorhanden...

    Hiermit möchte ich User Wilabi zitieren:

    Mein Fazit:
    Wir brauchen nicht diese Zirkus-Hengste aus Holland – wir brauchen ihr Management !!
    Zuletzt geändert von Gast; 05.03.2013, 18:34.

    Kommentar

    • hannoveraner
      • 11.06.2003
      • 3273

      #3
      sehr spannend! was ich nur etwas relativierend anbringen möchte: Hannover ist Vermarktungszucht und hat bereits sehr am Verkauf verdient. Und bei Umsätzen von 15 bis pber 20 Mio pro Jahr, bleibt in der Regel etwas hängen. Meines Wissens baut KWPN das erst auf. Und mitten im Bau, war auch nicht die Rede von 2 Mio Mehrkosten, das kam erst gegen Schluss. Das könnte also auch bei denen noch kommen. Nichtsdestotrotz ist das KWPN-Konzept schon sehr beachtenswert für Aussenstehende!
      auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

      Kommentar

      • Arielle
        • 23.08.2010
        • 2852

        #4
        @Wilabi: ganz toll!

        Angenommene 40 % geringere Nachfrage - 40 % geringere Produktion - 40 % geringere Beitragsbasis - 40 %geringere Verbandseinnahmen - 40 % geringere Ausgabemöglichkeiten - 40 % weniger Personal???
        Aber gleichzeitig steigende Nachfrage nach Serviceleistungen.

        Kann ein Verband allein eine adäquate Anpassung an die neuen Marktbedingungen überhaupt schaffen?

        Kann es sein, dass nur die, die für die Entwicklung unserer Verbandsstrukturen kraft ihrer Ämter Verantwortung tragen, es noch nicht begriffen haben?
        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

        Kommentar

        • wilabi
          • 21.05.2008
          • 2338

          #5
          Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
          @Wilabi: ganz toll!

          Angenommene 40 % geringere Nachfrage - 40 % geringere Produktion - 40 % geringere Beitragsbasis - 40 %geringere Verbandseinnahmen - 40 % geringere Ausgabemöglichkeiten - 40 % weniger Personal???
          Aber gleichzeitig steigende Nachfrage nach Serviceleistungen.

          Kann ein Verband allein eine adäquate Anpassung an die neuen Marktbedingungen überhaupt schaffen?

          Kann es sein, dass nur die, die für die Entwicklung unserer Verbandsstrukturen kraft ihrer Ämter Verantwortung tragen, es noch nicht begriffen haben?
          Hier liegt genau der Knackpunkt und ein ganz entscheidender Unterschied zu den Strukturen in Holland:
          KWPN (als Dachorganisation für Div. Richtungen - siehe Gelderländer etc.) und KNHS (vergl. FN) gehen als Pferdezucht- und Pferdesportorganisation in NL Hand in Hand. Auch das KNHS Centrum in Ermelo befindet sich in direkter Nachbarschaft zum KWPN-Centrum.
          Hier in D konkurrieren die nationalen Verbände und blockieren damit dringend notwendige Reformen. Siehe Röntgen-Status, spätere Körtermine usw. usw.

          Ich denke die wirtschaftlichen Bedingungen werden auf Sicht zu Zusammenschlüssen führen müssen. Und der erste Verband, der seine Rolle als Kommunikator, Dienstleister und Informationsstelle für seine Züchter begreift, wird die Nase vorn haben.

          Kommentar

          • wilabi
            • 21.05.2008
            • 2338

            #6
            Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
            sehr spannend! was ich nur etwas relativierend anbringen möchte: Hannover ist Vermarktungszucht und hat bereits sehr am Verkauf verdient. Und bei Umsätzen von 15 bis pber 20 Mio pro Jahr, bleibt in der Regel etwas hängen. Meines Wissens baut KWPN das erst auf. Und mitten im Bau, war auch nicht die Rede von 2 Mio Mehrkosten, das kam erst gegen Schluss. Das könnte also auch bei denen noch kommen. Nichtsdestotrotz ist das KWPN-Konzept schon sehr beachtenswert für Aussenstehende!
            ..es ist richtig, dass der Vergleich hinkt, da KWPN erst eigene Vermarktungsstrukturen aufbaut. Man fragt sich aber auch - wie ging denn das bisher ohne - bei 12-14000 Fohlen p.a. ?
            Und man fragt sich - wenn die jetzt für Ihre Kunden einen zusätzlich bessere, zentrale Anlaufstelle haben - wird es dann für die deutschen Verbände noch schwerer zu bestehen ?

            Dass die sich einen Anzug anziehen, der ihnen nicht passt, glaube ich eher nicht....

            Kommentar

            • Arielle
              • 23.08.2010
              • 2852

              #7
              @Wilabi post 5:

              Kann man nicht besser ausdrücken. Betonung liegt auf "Dienstleistung" und "für seine Züchter": Nicht für seine Angestellten, nicht für seine Hengsthalter, nicht für die Erhaltung auf Dauer subventionsbedürftiger Landgestüte, nicht zur Traditionspflege oder Aufrechterhaltung überkommener (Zucht-)Vorstellungen sondern einzig und allein für die Sicherstellung auch langfristiger Absatzchancen seiner Züchter also derer, die den Löwenanteil der Gehälter der Verbandsangestellten bezahlen.
              http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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              • dressurpferde@email.de
                • 15.02.2012
                • 921

                #8
                Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                ..es ist richtig, dass der Vergleich hinkt, da KWPN erst eigene Vermarktungsstrukturen aufbaut. Man fragt sich aber auch - wie ging denn das bisher ohne - bei 12-14000 Fohlen p.a. ?
                Und man fragt sich - wenn die jetzt für Ihre Kunden einen zusätzlich bessere, zentrale Anlaufstelle haben - wird es dann für die deutschen Verbände noch schwerer zu bestehen ?

                Dass die sich einen Anzug anziehen, der ihnen nicht passt, glaube ich eher nicht....
                Ganz genau, die Anzahl an Kaufinteressierten die lieber in Holland kaufen und eben nicht in Deutschland, wird noch deutlich steigen (bei allen deutschen Verbänden waren die deutlich sinkenden Verkaufzahlen ins Ausland schon im letzten Jahr nicht zu übersehen. Die Verkaufszahlen ins Ausland waren aber keinesfalls so niedrig, wie die deutschen Zahlen vermuten lassen, nur wurden sie von anderer Stelle aus bedient).
                Und wenn Dänemark so weiter macht, wird Deutschland sich irgendwann verwundert umgucken, wenn sie in der internationalen Wahrnehmung immer mehr in die Bedeutungslosigkeit abrutschen.

                Kommentar

                • Arielle
                  • 23.08.2010
                  • 2852

                  #9
                  [QUOTE=wilabi;1183419].. Und man fragt sich - wenn die jetzt für Ihre Kunden einen zusätzlich bessere, zentrale Anlaufstelle haben - wird es dann für die deutschen Verbände noch schwerer zu bestehen ?

                  QUOTE]


                  Natürlich wird das für deutsche Verbände noch schwerer werden. Und ich wette, die Dänen werden den Holländern diesbezüglich folgen. Aus eigener beruflicher Erfahrung weiss ich, dass die Menschen beider Nationen "international wesentlich geländegängier" sind als die meisten erdverwachsenen Kollegen aus hiesigen Gefilden.
                  http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                  Kommentar

                  • druenert
                    • 25.11.2009
                    • 2074

                    #10
                    Sehr interessante Beiträge, welche die dringende Notwendigkeit von Strukturreformen gut begründen. Wer sich den aktuellen Herausforderungen nicht stellt, wird unweigerlich ins Hintertreffen geraten!

                    Kommentar


                    • #11
                      Wer offensichtlich große Probleme mit einem ganz normalen demokratischen Vorgang hat und auf sachliche Kritik nicht eingeht, wird kaum den Anforderungen gerecht die heute an Transparenz und Kommunikation zu stellen sind.

                      Genau das ist gemeint mit persönlichen Repressalien die die Entwicklung lähmen.

                      Ich bin gespannt auf die Antworten zu der einen oder anderen Finanzjonglage. Aber gut, welche Art kritischer Selbstreflektion will man erwarten, wenn selbst bei einem Auktionsergebnis mit einem Drittel der Pferde unter 8T Euro und über 50% unter 11T Euro noch mit der "Applaus-Tafel" durch's Bild gelaufen wird? http://www.hannoveraner.com/4143.html

                      Genau das ist gemeint mit der dringenden Notwendigkeit struktureller Umgestaltung. Don't shoot the messenger...

                      Kommentar

                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3294

                        #12
                        Zitat von wilabi;1183277[B
                        Wir brauchen nicht diese Zirkus-Hengste aus Holland – wir brauchen ihr Management !![/B]
                        das hat das zeug zum wort des jahres ...

                        hut ab!
                        www.muensterland-pferde.de

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                        • #13
                          Super Beitrag, sachlich und mit Fakten untermauert.

                          Die angesprochenen grundsätzlichen Probleme betreffen jedoch alle deutschen Verbände und ihre Verantwortlichen. Die sich alle ausnahmslos seit ein paar Jahren in die eigene Tasche lügen.

                          "· Offene Verkaufsdatenbank für Fohlen und Reitpferde auf Basis der übrigen Infos,Vermittlung von Ausbildungskapazitäten für Züchter und Reiter."

                          Schon dieser Punkt ist beachtenswert. Eine ähnliche Umsetzung würde auch in Deutschland vielen Züchtern helfen, weg vom reinen Fohlenmarkt vermehrt auf die Zucht von guten Reitpferden zu setzen und ggf. die Möglichkeit zu erhalten, diese Reitpferde ordentlich ausbilden zu lassen und an den passenden Käufer und/oder Reiter zu bringen.

                          Kommentar

                          • aurusfarm
                            • 25.07.2009
                            • 2812

                            #14
                            Es gibts ja in "Ponybereich" in Deutschland sowas in der Art. Ist Verbandübergreifend ( Ursprungs-zuchtbuch Dt. Reitpony wird ja gemeinsam von allen Verbänden geführt ) und hat jetzt auch noch die Angebot erweitert mit einen günstigen Beritt-möglichkeit. Ponyforum GmbH

                            Kommentar

                            • wilabi
                              • 21.05.2008
                              • 2338

                              #15
                              Wenn ich jetzt sehe, dass der Ponybereich das hinbekommt - was macht es bei Warmblütern so schwer ?

                              Will man überhaupt den Verkauf "ab Stall" beim Züchter promoten ?

                              Oder will man die Vermarktung verstärkt auf Auktionen fokkussieren ? Aufgrund der hohen Abhängigkeiten aller Verbände von ihren Auktionsplätzen. Die sich dann untereinander Konkurrenz machen usw. usw.

                              Tut man deshalb so wenig ?

                              Kommentar


                              • #16
                                Bei den Warmblütern ist die Zeit dafür noch nicht reif vermute ich. Das mag daran liegen, dass die Ponies bis auf wenige Ausnahmen (Handorf und ganz früher Verden?) noch gar keine funktionierende Verbandsvermarktung hatten während die Verbandsauktionen im Warmblutsektor und insbesondere Verden ja viele Jahre lang das Erfolgsmodell waren und hoffentlich auch wieder werden.
                                Ich empfinde es nicht so, dass wenig getan wird aber es ist bei stark gestiegenen Kosten einfach viel zu viel Arbeit da und die Einnahmen aus Auktion und Zuchtbetrieb sind eingebrochen was man entweder nicht wahrhaben wollte oder zumindest nicht vorausgesehen hat wie KWPN das recht beeindruckend vorgemacht hat. Ich hatte mir den Verband vergangenes Jahr zu den Bosch mal live angesehen um überhaupt mitreden zu können und kann daher aus erster Hand bestätigen, dass die Züchter und auch die Kunden dort tatsächlich so exzellent vertreten werden wie wilabi das aufgezeigt hat. Natürlich ist auch da nicht alles Gold was glänzt aber in Sachen Nutzung neuer Medien und Transparenz können wir denen aktuell wirklich nicht das Wasser reichen.

                                Die Verbandsbeiträge sind allerdings auch exorbitant hoch da müsste man sich hierzulande auch warm anziehen und man fragt sich ob es auf die Dauer so gut ist, Züchten zu einer Betätigung für Besserverdienende zu machen?





                                Hoftermine gibt es gar nicht (ok, das Land ist auch klein aber für den einen oder anderen Einzelfall finde ich die Möglichkeit der Aufnahme als Hoftermin schon eine gute Sache die ich gern in Anspruch nehme und dann auch zu bezahlen bereit bin!) und die Eintrittsgelder für Veranstaltungen sind auch nicht von schlechten Eltern. Da zahlst Du dann für eine Dauerkarte zur Hengstenshow (Mi-Sa) mal flugs 88 Euro. Wer möchte das auf die Dauer haben?
                                Ich besuche im Schnitt zwischen 4 und 8 Verbandsveranstaltungen im Jahr. Das läppert sich auch...

                                Kommentar


                                • #17
                                  Das mit den Verbandskosten finde ich nicht problematisch, wenn die Leistung stimmt. Das Verhältnis zwischen Preis und Leistung muss angemessen sein.

                                  Man muss nur mal dagegen rechnen, was es an Zeit (Arbeitsaufwand) und Geld kostet ein Pferd selbst (gut) zu vermarkten und oder an den richtigen Ausbilder/Reiter zu bringen. Jeder Monat in dem das Pferd weiter im Stall steht, kostet den Züchter um ein vielfaches mehr an Geld.

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Naja, an Vermarktungsmöglichkeiten bietet KWPN aber deutlich weniger als der Hannoveranerverband, um mal beim Direktvergleich zu bleiben.

                                    Kommentar

                                    • wilabi
                                      • 21.05.2008
                                      • 2338

                                      #19
                                      Ich glaube, dass die KWPNler gar kein auktionsgetriebenes Vermarktungssystem anstreben. Selbst haben die im Neubau nur 40 Boxen und greifen ansonsten auf die Nachbarschaft des Sportverbandes zu.

                                      Die sehen ihr neues Zentrum eher als repräsentativen Showroom für ihre Pferde.


                                      Ist das alt bekannte Verdener Auktionsgeschäft unter Risiko- und steuerlichen Aspekten und in Anbetracht der Möglichkeiten webbasierter "New-Media" - Unterstützung das Erfolgsmodell der Zukunft??
                                      Zuletzt geändert von wilabi; 07.03.2013, 18:10.

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                                        • 25.11.2009
                                        • 2074

                                        #20
                                        Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                        Ist das alt bekannte Verdener Auktionsgeschäft unter Risiko- und steuerlichen Aspekten und in Anbetracht der Möglichkeiten webbasierter "New-Media" - Unterstützung das Erfolgsmodell der Zukunft??
                                        Ich bezweifel das. Der Gesammtaufwand ist zu hoch, insbesondere wenn man weiter weg wohnt, die Provisionen sind zu hoch und der Stress für die Pferde ist zu hoch. Ich habe es immer wieder erlebt, dass die Pferde in den Wochen vorher durch das ganze Programm und das ständige Ausprobieren sowohl nervlich als auch konditionell überfordert waren. Die haben dann bis zum Auktionstag kontinuierlich abgebaut und hingen im entscheidenden Moment des Zuschlags in den Seilen.

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