Torwart Robert Enke ist tot

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  • newbie
    • 27.02.2008
    • 2969

    Zitat von schupsi Beitrag anzeigen
    aber wir dürfen Robert Enke nichts gegen sein Verhalten vorwerfen, ein kranker Mensch, weiß in dem Falle nicht was er tut. Klar weiß er, dass er sich das Leben nimmt, aber er denkt nicht drüber nach was er anderen Menschen damit antut, ihm geht es in erste Linie darum, seine Probleme los zu werden.
    Irgendwie muss ich bei so einem Satz auch an andere psychisch kranke denken. Ich meine insbesondere Vergewaltiger, psychisch Kranke die andere Menschen wirklich schlimm verletzen.
    Und ich denke eines der wichtigsten Dinge die sich ein Mensch verinnerlichen muss in seinem Leben ist, dass man eben an unschuldige und unbeteiligte Menschen denkt.

    Enke hatte ein schweres Los - doch auch er hätte den Fußball aufgeben können, nachdem der Druck wie ich lese so stark war. Gerade deshalb hört man ja immer wieder: Erst was "richtiges" lernen, DANN kann man sich überlegen, ob man das Hobby für ne Weile zum Beruf machen will. "Der Fußball darf nicht alles für dich sein" - Ja, das ist es, und das muss man sich einfach klar machen. Man muss sich das vor Augen halten.

    Am Beispiel von Enke werden denke ich vielen Menschen doch mal die Augen geöffnet.
    Ich hatte sie jetzt nicht aufgezählt - aber natürlich ist es auch für die Trainingspartner/Mitspieler hart.

    Wen diese Thematik interessiert, für den sind vielleicht auch die Arten des Selbstmords wie ziemlich anschaulich wie ich finde schon vor Jahren von Emile Durkheim aufgezeichnet interessant.
    Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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    • Salsa1204
      • 21.05.2007
      • 3151

      Ich frag mich gerade, ob andere Arten von Selbstmord wirklich weniger Menschen "schaden"?!

      Bringt sich ein Mensch z.B. durch Tabletten um, wie fühlt sich dann der Apotheker, der ihm diese verkauft hat?!

      Im Endeffekt betrifft eine Selbsttötung immer sehr viele Menschen, das Opfer, die Angehörigen, die Ermittler usw. usw.

      Zu Robert Enke: Man muss auch immer Geschichten von Menschen lesen. Er kam aus einer sportverrückten Familie, seine Eltern waren beides Sportler, er hat sein Abitur an einem Sportgymnasium gemacht, ist also immer mit Leistungssport aufgewachsen, da sagt man nicht so einfach "Ich lasse es sein".

      Zu Emile Durkheim:
      Das Buch ist ein soziologisches Buch. Es beschreibt die Formen des Selbstmordes und die Reaktionen der Gesellschaft. Das ist nicht zu verwechseln mit Psychologie!

      Kommentar

      • Salsa1204
        • 21.05.2007
        • 3151

        Man kann übrigens bei Robert Enke deutlich die Anzeichen eines präsuizidales Syndroms erkennen. Während es ja auch spontane Suizide gibt, die meist durch punktuelle Lebenseinschnitte ausgelöst werden, gab es bei Robert Enke ja schon lange eine Scheinwelt, in der er auch isoliert von seiner Außenwelt lebte. Seine Suizidphatasien waren dabei so ausgeprägt, dass er sogar bereit war, sein Umfeld über seinen psychischen Zustand zu täuschen, nur um seine Phantasien auch wirklich in die Tat umsetzen zu können. Dies wiederum zeigt wie stark seine Psyche durch seine Krankheit eingeengt war. Bei Enke erfolgte diese Einengung allerdings sogar in zwei Formen, im eigenen Denken und Handeln durch Versagens- und Verlustängste, aber auch durch reale einschneidende Erlebnisse, wie den Tod seiner kleinen Tochter. Diese gesamten Symptome waren wohl durch das Vortäuschen einer einigermaßen stabilen Persönlichkeit schwer zu erkennen, Robert Enke müssen sie innerlich aber aufgefressen haben. Man überlege sich diesen ganzen psychischen Druck, der von innen und außen auf seine Seele gedrückt hat und das schon über Jahre, ich denke das macht zumindestens verständlicher, warum er zum Schluss so schwach war, dass er nicht mehr in der Lage war, an die Seele anderer (die ja ohne Zweifel durch seine Selbsttötung leiden müssen) zu denken.

        Hierzu empfehle ich übrigens das Buch von Erwin Ringel "Der Selbstmord. Absluss einer krankhaften Entwicklung". Ich denke schon allein der Titel ist sehr aussagekräftig!

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        • newbie
          • 27.02.2008
          • 2969

          Zitat von Salsa1204 Beitrag anzeigen

          Zu Emile Durkheim:
          Das Buch ist ein soziologisches Buch. Es beschreibt die Formen des Selbstmordes und die Reaktionen der Gesellschaft. Das ist nicht zu verwechseln mit Psychologie!
          Ich dachte es wäre vllt. gerade deshalb von Interesse, da hier mehrfach der Einfluss der Gesellschaft erwähnt wurde ... und genau diese Wechselwirkung von Individuum und Gesellschaft wird mit diesem Buch zum Thema gemacht, in wieweit die Gesellschaft Selbstmord fördert oder hemmt.
          Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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          • Salsa1204
            • 21.05.2007
            • 3151

            Das was zu Emile Durkheim schreibst ist richtig.

            In deinem Beitrag bist du mehr auf die psychische Erkrankung eingegangen, deshalb meine Anmerkung zu Durkheim. Der ist nämlich psychologisch gesehen eher dürftig. Inwieweit ein rund 100 Jahre altes Buch soziologisch wertvoll ist bleibt für mich fragwürdig. Die Gesellschaft hat sich so sehr gewandelt, der Einfluss der Medien z.B. ist so sehr angewachsen, dass ich Durkheim für interessant (gerade was eben die Entwicklung von Gesellschaft im Tabuthema Suizid betrifft), aber nicht für aktuell halte.

            Ich weiß zwar, dass auch Erwin Ringels Buch schon gut 50 Jahre alt ist, allerdings bleibt im Gegensatz zur Gesellschaft die menschliche Psyche in ihrer Grundstruktur gleich, weshalb wir auch immernoch auf unseren guten Freund Freud schauen ;-)

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            • Britta-Lotta
              • 19.11.2008
              • 3236

              Alle 47 Minuten bringt sich ein Mensch in Deutschland um, alle vier Minuten findet ein Suizidversuch statt. Damit sterben in Deutschland mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord, Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen.

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              • newbie
                • 27.02.2008
                • 2969

                Zitat von Salsa1204 Beitrag anzeigen
                Die Gesellschaft hat sich so sehr gewandelt, der Einfluss der Medien z.B. ist so sehr angewachsen, dass ich Durkheim für interessant (gerade was eben die Entwicklung von Gesellschaft im Tabuthema Suizid betrifft), aber nicht für aktuell halte.
                OT: Ich habe dieses WE den Kinofilm "Das weiße Band" (Film endet Beginn 1. Weltkrieg) gesehen - da hat es mich erschreckt, wie wenig sich doch die Gesellschaft in ihren Grundstrukturen und ihren Abgründen (und den Abgründen der Einzelnen) geändert hat/fortgeschritten ist

                Was früher der Dorfklatsch war ist heute z.B. die Bildzeitung. Ich habe das Gefühl die Menschen in der Masse gesehen, sind heutzutage mehr abgehärtet, werden auf Grund der Globalisierung mit noch viel mehr konfrontiert ... wobei doch am Meisten immer noch das erschreckt, was in der Nähe (im eigenen Ort, nächstgrößere Stadt, in der Familie, im Bekanntenkreis etc.) passiert.

                Dieser Druck von dem du sprichst, war früher denke ich schon gleich groß - nur traf er dort die Personen, die damals eben gewissen Erwartungen und Traditionen entsprechen wollten/dazu "gezwungen" wurden.
                Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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                • Kat
                  • 12.05.2004
                  • 3533

                  ich habe nichts dagegen, dass viele Menschen mit RE und seinen Angehörigen jetzt mitleiden, aber was mich in der Berichterstattung stört, ist wirklich dieses Einseitige.
                  Kam irgendwo eine Meldung darüber, dass der Lokführer ins Krankenhaus musste weil er einen Schock erlitten hat?

                  Gerade wenn sich jemand überlegt, dass er nicht mehr leben will, macht man sich doch genau darum Gedanken, wie man sich das Leben nimmt.
                  Vielleicht kann ich es mir einfach nicht vorstellen, aber ich denke durchaus, dass so ein Mensch durchaus eine Wahl seines Freitodes hat, und da kann ich Menschen verstehen, die sagen, gerade dieser Zug-Freitod ist egoistisch. Ihr sagt es ja selber, sein Suizid war geplant.

                  Und das das Medienrummeln keinem Menschen bekommt, ist doch nicht erst jetzt bekannt geworden, oder?
                  Schaut euch all die (Kinder)stars an, die in jungen Jahren "verheizt" wurden, und ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen, sondern Süchte entwickeln, Therapien brauchen, psychisch krank werden etc...
                  Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                  Kommentar

                  • CoFan
                    • 02.03.2008
                    • 15238

                    @Kat Meine Freundin konnte damals kaum noch einen Fuss vor die Tür setzen. Sie hatte da auch keinen Einfluss mehr drauf, obwohl die Vernunft zB sagt "Du musst arbeiten gehen". Deshalb kann man in solchen Fällen nicht von einer vernünftig geplanten Aktion ausgehen. Denn dann hätten solche Überlegungen wie "Was ist mit dem Zugführer" oder "Was tu ich meiner Frau an" natürlich noch einen Platz im Denken und erst recht im Handeln. Denn wenn sie an die Folgen für den Zugführer denken könnten, würde ihnen doch noch sehr viel eher der Gedanke an die Angehörigen kommen.

                    Ich habe auch schon am Bahnsteig gestanden und wenn ein Zug einfährt habe ich gedacht "Mensch, 1-2 Schritte weiter vorne und Du wärst platt". Mir macht das in dieser Situation Angst, ich hänge ja am Leben. Aber vielleicht denken/fühlen Menschen, die den Tod als Ausweg sehen, das gleiche wie ich - aber eben mit anderen Vorzeichen.

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                    • Emerald
                      • 29.10.2008
                      • 349

                      Zitat von Salsa1204 Beitrag anzeigen
                      Ich frag mich gerade, ob andere Arten von Selbstmord wirklich weniger Menschen "schaden"?!

                      Bringt sich ein Mensch z.B. durch Tabletten um, wie fühlt sich dann der Apotheker, der ihm diese verkauft hat?!

                      Im Endeffekt betrifft eine Selbsttötung immer sehr viele Menschen, das Opfer, die Angehörigen, die Ermittler usw. usw.
                      Danke, endlich mal jemand, der auch darüber nachdenkt! Ich finde es mindestens genauso schlimm, sich vor den Zug eines unbekannten und nichtsahnenden Lokführers zu werfen oder sich vorhin noch offenbar bester Laune am Dachbalken im Wohnzimmer aufzuhängen, während der nichtsahnende Partner beim Einkaufen ist, der einen dann findet - ist in meinem weiteren Bekanntenkreis vor nicht allzu langer Zeit passiert.
                      Genausowenig möchte ich der Angler in Bremen sein, der die Wasserleiche des Lebensmüden aus Bodenwerder an der Angel hat.

                      Man kann sich nicht umbringen, ohne jemand anderen mitreinzuziehen! Und das ist immer schrecklich, egal, ob Zugführer oder Apotheker, Notarzt oder Angehöriger!

                      Kommentar

                      • Britta-Lotta
                        • 19.11.2008
                        • 3236

                        Zitat von Emerald Beitrag anzeigen
                        Danke, endlich mal jemand, der auch darüber nachdenkt! Ich finde es mindestens genauso schlimm, sich vor den Zug eines unbekannten und nichtsahnenden Lokführers zu werfen oder sich vorhin noch offenbar bester Laune am Dachbalken im Wohnzimmer aufzuhängen, während der nichtsahnende Partner beim Einkaufen ist, der einen dann findet - ist in meinem weiteren Bekanntenkreis vor nicht allzu langer Zeit passiert.
                        Genausowenig möchte ich der Angler in Bremen sein, der die Wasserleiche des Lebensmüden aus Bodenwerder an der Angel hat.

                        Man kann sich nicht umbringen, ohne jemand anderen mitreinzuziehen! Und das ist immer schrecklich, egal, ob Zugführer oder Apotheker, Notarzt oder Angehöriger!


                        ----

                        Und was meint ihr was für Vorwürfe sich der Vater von Enke macht... Der selber Psychologe ist ...

                        ... sein langjähriger Psychologe, bei dem Enke am selben Tag noch war...

                        ... seine Frau...


                        ... , wir sollten einfach alle die Augen aufhalten! Ein Selbstmord zieht so viel nach sich ... und hat oft sehr viel Vorlauf!

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                        • heyman
                          • 04.10.2008
                          • 458

                          Zitat von Kat Beitrag anzeigen
                          ich habe nichts dagegen, dass viele Menschen mit RE und seinen Angehörigen jetzt mitleiden, aber was mich in der Berichterstattung stört, ist wirklich dieses Einseitige.
                          Kam irgendwo eine Meldung darüber, dass der Lokführer ins Krankenhaus musste weil er einen Schock erlitten hat?
                          Ein paar vereinzelte Meldungen darüber gab es schon. Dazu sei gesagt, dass sowohl die Deutsche Bahn als auch die Gewerkschaft der Lokführer die Medien darum gebeten haben, den Lokführer in ihrer Berichterstattung nicht zu thematisieren.

                          Und wenn man darüber mal nachdenkt, kommt man auch drauf, wozu das gut ist...

                          LG, heyman
                          Wer sein Pferd anschreit,
                          der kann nicht erwarten,
                          dass es auf ein Flüstern hört.

                          Kommentar

                          • Kat
                            • 12.05.2004
                            • 3533

                            schon klar Heyman.
                            Trotzdem bin ich durchaus verwundert, wieso gerade dieser Tod so einen "Hype" ausgelöst hat.
                            Ich habe das Gefühl, er wird als eine Art gefallener Held "gefeiert".
                            Kann man nur hoffen, dass insgesamt in unserer Leistungsgesellschaft ein Umdenken stattfindet. Denn nicht nur im Fussball darf man doch nicht zu seinen psychischen und physischen Krankheiten stehen.
                            In meiner Familie gibt es auch so ein Problem (nicht Depression, aber auch eine psych. Erkrankung). Glaubt ihr, dass darf irgendjemand außerhalb der Familie erfahren? Da wäre die Karrierre aber so schnell beendet wie sie angefangen hat. Natürlich kann man mit Medikamenten und Therapien trotzdem seine Arbeit gut machen, aber wer gibt einem denn mit solchen Diagnosen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt?
                            Leistung zählt, und dazu muss man jung, fit und dynamisch sein. Wie sonst kann es sein, dass unsere Generation "Vernunftdrogen" konsumiert, um den Leistungsdruck auszuhalten und die (teils viel zu hohen) erwarteten Leistungen zu erbringen.
                            Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

                            Kommentar

                            • CoFan
                              • 02.03.2008
                              • 15238

                              Ich denke dieser "Fall" hat deshalb soviel Aufmerksamkeit erregt, weil

                              1. er war prominent, angesehen und beliebt - eine eher seltene Kombination
                              2. er war rein von aussen betrachtet "oben" - dh kein Karriereknick, keine Skandale oder ähnliches
                              3. die mutige Art wie seine Ehefrau damit umgegangen ist und seine Erkrankung öffentlich gemacht hat

                              Gerade die Tatsache, dass seine Frau so reagiert hat mag vielleicht bei vielen Menschen auch den Gedanken "Ja, das kenn ich" geweckt haben. Denn zumindest depressive Stimmungen, Drucksituationen und Versagensängste kennt eigentlich jeder.

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                              • Emerald
                                • 29.10.2008
                                • 349

                                Ich denke, an einigen Stellen geht es gar nicht mehr um die Person Robert Enke an sich. Mir kommt es eher so vor, als wäre nun (endlich) der Punkt erreicht ist, an dem offensichtlich alle einsehen, daß es so nicht weitergeht. Da werden doch abartige Summen an Transfergeldern und Gehältern an junge Leute gezahlt, die dann in der Dusche auf der Seife umknicken und dem Geld und den Hoffnungen der Sponsoren, Fans etc. niemals gerecht werden können. Und daß sich einer vom oberen Ende der Erfolgsleiter nun das Leben genommen hat, könnte der große Knall gewesen sein, der eine Zäsur setzen kann. Das waren so meine Eindrücke in den vergangenen Tagen.

                                Kommentar

                                • max-und-moritz
                                  • 04.06.2006
                                  • 3433

                                  Emerald, Dein Wort in Gottes Ohr...

                                  Allein, mir fehlt der Glaube.

                                  Mir kommt es eher so vor, als ob all die knallharten Typen, die Verdränger jeglicher Gefühle, nun ein Ventil gefunden haben, um diese raus zu lassen. Die haben irgendwo schon auch ein schlechtes Gewissen ihren Mitmenschen gegenüber, so ist das nicht - aber wer Mitgefühl und / oder Verständnis zeigt gilt in unserer Leistungsgesellschaft leider als weich gespültes Weichei und ist weg vom Fenster.

                                  Jetzt trauern sie ein wenig, schauen im Geheimen in den "inneren Spiegel" und in ein paar Wochen geht es weiter wie gehabt.

                                  Viele Grüße, max-und-moritz
                                  Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                  Kommentar

                                  • Britta-Lotta
                                    • 19.11.2008
                                    • 3236

                                    Zitat von Emerald Beitrag anzeigen
                                    Ich denke, an einigen Stellen geht es gar nicht mehr um die Person Robert Enke an sich. Mir kommt es eher so vor, als wäre nun (endlich) der Punkt erreicht ist, an dem offensichtlich alle einsehen, daß es so nicht weitergeht. Da werden doch abartige Summen an Transfergeldern und Gehältern an junge Leute gezahlt, die dann in der Dusche auf der Seife umknicken und dem Geld und den Hoffnungen der Sponsoren, Fans etc. niemals gerecht werden können. Und daß sich einer vom oberen Ende der Erfolgsleiter nun das Leben genommen hat, könnte der große Knall gewesen sein, der eine Zäsur setzen kann. Das waren so meine Eindrücke in den vergangenen Tagen.

                                    DAS glaube ich nicht. Gerade jetzt kurz vor der WM wird sich da glaube ich nicht viel ändern und es wird schnell "vergessen" sein! Schön wäre es, aber die Leute sind zu Leistungsorientiert. Da geht es um Ehre, Leistung und nicht zu letzt ... um Geld!

                                    Nehmen wir mal einen jungen Spieler, der zur WM aufgestellt wird. Der leidet an psychischen Problemen. Der wird doch ein Teufel tun, sich und anderen das einzugestehen! Kurz vor der WM, ...den nimmt doch dann keiner mehr mit!

                                    Kommentar

                                    • Horsman
                                      • 10.06.2009
                                      • 523

                                      Ich kann den Ausführungen von EMERALD nur zustimmen. Beinahe jede Selbsttötung hat einen Vorlauf, der vom Umfeld jedoch nicht wahrgenommen bzw. abgetan wird. In meiner vergangenen beruflichen Tätigkeit hatte ich u.a. auch einige Fälle von Selbsttötungen zu bearbeiten. Es war eigentlich immer traurig erfahren zu müssen, wie wenig auf die oft schon lange sichtbaren Anzeichen/Hinweise im persönlichen Umfeld reagiert wurde. Wenn es dann passiert ist, wird gejammert : "Wie konnte das bloß passieren. Damit hat doch keiner gerechnet."
                                      Ich persönlich finde, dass hier auf Kosten der Familie Enke eine "Riesenschau" abgezogen wurde, womit ich nicht die "wirklich Betroffenen" Fans, Angehörigen und Freunde meine.

                                      Kommentar

                                      • Britta-Lotta
                                        • 19.11.2008
                                        • 3236

                                        Gerade Enke war aber in Psychologischer Behandlung, sein Vater slbst ist Psychologe, seine Frau, familie und Freunde wussten von der Krankheit. Und Enke hat Leistung erbracht.

                                        Trotzdem hat niemand mit dem Selbstmord gerechnet. Man kann halt nie ganz in einen Menschen blicken, ...

                                        Kommentar

                                        • Kat
                                          • 12.05.2004
                                          • 3533

                                          stimmt, die "Änderungen" und die Betroffenheit halten nur kurz.
                                          Bei uns im Semester hat auch eine Studentin Selbstmord begangen, ein Mitgrund war der Leistungsdruck im Studium, sie war aber auch so labil, hat sich irgendwann abgekapselt, nur noch gelernt und war dann der Meinung, sie schafft es nicht ihren Traum zu verwirklichen.
                                          Die Betroffenheit war riesig. Die Profs in der anstehenden Prüfung total freundlich, ich glaub, das war die einzige Prüfung wo mal keiner durchgefallen ist. Das ganze hielt 2 Monate, danach war die Sache dann wieder raus aus den Köpfen. Traurig, aber so ist das.
                                          Da müsste glaub ich viel mehr passieren, damit es auch wirklich zu Änderungen kommt.
                                          Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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