Torwart Robert Enke ist tot

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  • Ramirell
    • 12.03.2008
    • 1006

    #61
    Ich glaube, keiner, der NICHT depressiv ist oder damit zu tun hat, kann das nachvollziehen, das ist ja eben das Fatale an dieser Krankheit und deswegen werden psychisch Kranke so oft stigmatisiert, weil deren Verhalten für uns völlig befremdend ist. Sicher hat er vorher nicht darüber nachgedacht, wie es dem Zugführer geht, sicher wollte er aber auch keinen da mit hineinziehen oder jemandem wehtun. Ich vermute, dass er einfach nur noch seinen Todespfad gesehen hat und alles andere ausgeblendet hat. Es ist wirklich schwer nachzuvollziehen oder zu verstehen.

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    • cleopatras magic
      • 15.05.2007
      • 4751

      #62
      CoFA: da versagen sogar mir die worte!!
      Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

      Kommentar

      • Bohuslän
        • 26.03.2009
        • 2424

        #63
        @ Cleopatra & CoFan: Jeder von euch hat recht! Es gibt wie immer zwei Seiten.

        Ein depressiver Mensch ist in seiner Wahrnehmung komplett gestört. Er sieht alles durch einen pechschwarzen Filter. Wie es dem Lokführer geht, dieser Gedanke ist für ihn genauso undenkbar wie die Frage wie seine Familie mit dem Suizid leben soll.

        Für das Zugpersonal, den Rettungsdienst und alle, die an die Unglückstelle kommen ist es ein stark traumatisierender Anblick. Auch damit lässt es sich nicht leicht leben.


        Wem steht es zu zu sagen, was schlimmer ist? Es ist für jeden schier unerträglich!

        Alle haben ihr Päckchen zu tragen und allen gehört mein Mitgefühl.
        http://www.reutenhof.de

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        • CoFan
          • 02.03.2008
          • 15238

          #64
          @Cleopatras Magic Inwiefern versagen Dir die Worte? Es gibt (da man ja nicht alle Gleise hoch einzäunen kann) nur eine Möglichkeit, solche Tragödien zu vermeiden oder zu dezimieren. Egal ob es die Tragödie des Zugführers oder die des Selbstmörders ist. Menschen, die sich in dieser Situation befinden muss geholfen werden.

          Und das schafft man nicht mit Vorwürfen. Gerade diese Vorwürfe, das Verharmlosen der Krankheit sind die häufigsten Gründe, warum sie nicht in Behandlung gehen. Und wenn sie das nicht tun, sehen sie irgendwann nur einen Ausweg - und ziehen in den meisten Fällen andere Menschen mit rein.

          Kommentar

          • cleopatras magic
            • 15.05.2007
            • 4751

            #65
            Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
            @ Cleopatra & CoFan: Jeder von euch hat recht! Es gibt wie immer zwei Seiten.

            Ein depressiver Mensch ist in seiner Wahrnehmung komplett gestört. Er sieht alles durch einen pechschwarzen Filter. Wie es dem Lokführer geht, dieser Gedanke ist für ihn genauso undenkbar wie die Frage wie seine Familie mit dem Suizid leben soll.

            Für das Zugpersonal, den Rettungsdienst und alle, die an die Unglückstelle kommen ist es ein stark traumatisierender Anblick. Auch damit lässt es sich nicht leicht leben.


            Wem steht es zu zu sagen, was schlimmer ist? Es ist für jeden schier unerträglich!

            Alle haben ihr Päckchen zu tragen und allen gehört mein Mitgefühl.
            oh wie war!!!

            CoFAn: nur vom "selbstmörder" zu reden ist der falsche weg, das opfer sind die die den zug gesteuert haben, denn die wurden UNBEWUST zum opfer gemacht, und von denen spricht leider nach ein paar tagen niemand mehr
            Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

            Kommentar

            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10940

              #66
              Zitat von cleopatras magic Beitrag anzeigen
              oh wie war!!!

              CoFAn: nur vom "selbstmörder" zu reden ist der falsche weg, das opfer sind die die den zug gesteuert haben, denn die wurden UNBEWUST zum opfer gemacht, und von denen spricht leider nach ein paar tagen niemand mehr
              Opfer sind die, die den Zug gesteuert haben...
              Mit dieser Logik wäre ja jeder, der mit dem PKW einen überfährt, ein Opfer.
              Inflationärer Opferbegriff.

              Kommentar

              • Bohuslän
                • 26.03.2009
                • 2424

                #67
                NEIN!
                Einen Autofahrer mit einem Lokführer zu vergleichen geht gar nicht.
                Ein Autofahrer muss jederzeit Herr über sein Fahrzeug sein und jederzeit rechtzeitig bremsen können. Natürlich gibt es Situationen in denen das schwer möglich ist, aber grundsätzlich ist das laut StVO so.

                Wenn das für Lokführer gelten sollte, dürften nur noch Bummelzüge unterwegs sein. So nach dem Motto "Blumenpflücken wärend der Fahrt verboten". Ein Lokführer hat keine Chance den Zug
                rechtzeitig zum Stillstand zu bekommen - zu schnell, zu viel Masse.
                http://www.reutenhof.de

                Kommentar

                • Uniqua
                  • 20.03.2005
                  • 6628

                  #68
                  aber *irgendwie * hat sie recht, nur das wort opfer passt nicht so ganz in dem sinne wie wir es einsetzen....
                  ein beispiel


                  mein onkel (ist schon länger tod ) hatte vor ca 20 jahren einen unfall, er im pkw hatte einen zusammenstoß mit einem motorrad, er war nicht schuld ! ganz eindeutig, aber der junge man, gerade 20, war tod..... bis kurz vor seinem tod hat mein onkel immer wieder erzählt, das es kaum tage gegeben hätte wo er nicht vom unfall geträumt hätte, es hat ihn bis zu seinem tode nicht los gelassen und seelisch stark belastet, und das obwohl er keine schuld hatte, irgendwie war er dann doch auch ein opfer, oder ?

                  von daher denke gerade ich auch an den lokführer, ich denke nicht das robert enke damit jemanden noch unheil zufügen wollte, ich denke einfach er war einfach nicht in der lage, soweit zu denken (also in dem moment )
                  sehe das genauso wie bohuslän, es ist für alle schlimm ! und schuld an diesem ganzen unheil, hat eben nur die krankheit und das müssen wir einfach begreifen lernen....

                  wobei jeder seine gedanken rugig haben soll, jeder soll für jeden mitfühlen und ja, man darf auch mal sauer sein, und trotzdem sollte man aufpassen was man sagt.....

                  Kommentar

                  • cleopatras magic
                    • 15.05.2007
                    • 4751

                    #69
                    Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                    Opfer sind die, die den Zug gesteuert haben...
                    Mit dieser Logik wäre ja jeder, der mit dem PKW einen überfährt, ein Opfer.
                    Inflationärer Opferbegriff.
                    oh ja, OPFER unbewust zu opfern gemacht, dieser MANN konnte sich dieses unheil nicht raussuchen muß aber mit der konsequenz sein GANZES leben damit LEBEN!! und dabei ist in ein paar tagen dieser mensch vergessen..

                    weißt du wie es für einen menschen ist, der evtl etwas auf den gleisen sieht der aber KEINERLEI handhabe hat dieses koloß von zug RECHTZEITIG zum halten zu bringen, auch wenn er gewollt hätte..

                    es ist für beide seiten ein tragisches erlebniss, keine frage ...
                    Zuletzt geändert von cleopatras magic; 12.11.2009, 20:17.
                    Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                    Kommentar

                    • CoFan
                      • 02.03.2008
                      • 15238

                      #70
                      Zitat von cleopatras magic Beitrag anzeigen
                      oh wie war!!!

                      CoFAn: nur vom "selbstmörder" zu reden ist der falsche weg, das opfer sind die die den zug gesteuert haben, denn die wurden UNBEWUST zum opfer gemacht, und von denen spricht leider nach ein paar tagen niemand mehr
                      Natürlich hast Du Recht, dass die Zugführer genauso Opfer solcher Tragödien sind. Das hat hier aber keiner bezweifelt.

                      Es ist aber wichtig, über diese Krankheit zu reden und sie aus der "Alles Schwächlinge" - Ecke rauszuholen.

                      Wäre es nicht Robert Enke, würden wir hier auch nicht drüber diskutieren. Wäre es ein Prominenter, der vorher schon als "kaputt" in der Presse gegolten hätte, wären auch nicht so viele Menschen fassungslos. Vielleicht wird jetzt der eine oder andere, der selbst an dieser Krankheit leidet oder eine Person aus seinem Umfeld etwas aufmerksamer.

                      Kommentar

                      • Britta-Lotta
                        • 19.11.2008
                        • 3236

                        #71
                        Wenn auch der PKW-Fahrer unschuldig ist - ja klar!

                        Kommentar

                        • Furioso-Fan
                          • 12.08.2004
                          • 10940

                          #72
                          Zitat von cleopatras magic Beitrag anzeigen
                          oh ja, OPFER unbewust zu opfern gemacht, dieser MANN konnte sich dieses unheil nicht raussuchen muß aber mit der konsequenz sein GANZES leben damit LEBEN!! und dabei ist in ein paar tagen dieser mensch vergessen..
                          D.h. leid tun soll uns der Lokführer, nicht der Depressive, und das in Vergessenheit geratene Opfer ist dann wieder der Täter, weil er einen Lokführer sein Leben lang schädigt?

                          Die Logik ist mir nicht nur zu hoch, sondern in der Konsequenz gefährlich.

                          Kommentar

                          • CoFan
                            • 02.03.2008
                            • 15238

                            #73
                            Wenn man bei der Bezeichnung "Opfer" nicht immer einen verantwortlichen Täter sucht, ist es doch kein Widerspruch.

                            Man spricht ja auch von Opfern bei Erdbeben und Lawinen.

                            Kommentar

                            • Salsa1204
                              • 21.05.2007
                              • 3151

                              #74
                              Ich glaube nicht, dass es momentan angebracht ist, solche Dinge im Internet zu schreiben. Denn wisst ihr, wo die Angehörigen mitlesen? Egal von welcher Seite.... Dem Zugführer knallen die Medien doch jeden Tag wieder aufs neue vor, was da vor seinen Augen passiert ist. Wisst ihr ob hier einer von Robert Enkes Angehörigen mitliest? Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr gerade einen geliebten Menschen verloren hättet und dann solche Dinge lesen müsstet?!

                              Schaut euch Teresa Enke an, sie hat für ihren Mann gekämpft, wie stark muss eine Frau sein, die seit mehr als 6 (!!!) Jahren zu ihrem depressiven Mann steht und das obwohl sie vor drei Jahren selber das wohl traumatischste Erlebnis einer Mutter erleben musste. Trotzdem hat sie uns erzählt, was ihren Mann dazu gebracht hat und klärt somit auch über das höchst komplizierte Krankheitsbild der Depression auf.

                              Aus Respekt vor dieser unglaublich mutigen und tapferen Frau fände ich es sehr angebracht, Robert Enke einfach ruhen zu lassen!

                              Kommentar

                              • Furioso-Fan
                                • 12.08.2004
                                • 10940

                                #75
                                ok, dann bin ich zu sehr juristisch geprägt.

                                Kommentar

                                • CoFan
                                  • 02.03.2008
                                  • 15238

                                  #76
                                  @Salsa Nein, nicht ganz.

                                  Denn diese Krankheit muss endlich von mehr Menschen besser verstanden werden. Und deshalb finde ich die Diskussion darüber sehr wichtig.

                                  Kommentar

                                  • cleopatras magic
                                    • 15.05.2007
                                    • 4751

                                    #77
                                    Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                                    @Salsa Nein, nicht ganz.

                                    Denn diese Krankheit muss endlich von mehr Menschen besser verstanden werden. Und deshalb finde ich die Diskussion darüber sehr wichtig.

                                    dann bitte aber von beiden seiten ...
                                    Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                                    Kommentar

                                    • Salsa1204
                                      • 21.05.2007
                                      • 3151

                                      #78
                                      Ich finde es vollkommen richtig über die Krankheit zu reden!

                                      Aber ich weiß nicht, ich finde, wenn man auch an den Lokführer denkt, sollte man eben AUCH an die Angehörigen denken....

                                      Kommentar

                                      • CoFan
                                        • 02.03.2008
                                        • 15238

                                        #79
                                        Zitat von cleopatras magic Beitrag anzeigen
                                        dann bitte aber von beiden seiten ...
                                        Wenn man über die Krankheit Depression spricht, gibt es nur eine Seite. Und das ist die des Kranken und seiner Angehörigen.

                                        Kommentar

                                        • Uniqua
                                          • 20.03.2005
                                          • 6628

                                          #80
                                          salsa, ich finde es ansich auch gut drüber zu schreiben aber manche sachen die ich hier lese sind mir auch zu hart, und wenn ich dann dran denke das irgendein angehöriger der familien es liest, ist das schon traurig (find ! )....aber ich bin auch wohl ein wenig sehr sensibel :-(

                                          Kommentar

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                                          Erstellt von Greta, 01.05.2025, 15:03
                                          4 Antworten
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