Die Geschichte der Klärchen

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  • marquisa
    • 08.02.2006
    • 3410

    #21
    Ja,es gibt Käufer,die haben schon fünf Pferde tüven lassen und alle waren "durchgefallen" ;-)

    Anscheinend waren das noch nicht genug Tüvs,da muss eine realistische Wahrnehmung der " Norm" komplett neu im Hirn installiert werden.

    Gerade im Freizeitbereich wird getüvt auf Deuvel komm raus.

    Für den Wiederverkäufer muss ein Pferd heute halbwegs sauber sein,damit er es noch mal an den Mann bringen kann.Lediglich bei weit überdurchschnittlichen Sporterfolgen oder revidierbaren Makeln wird mal ein Auge zugedrückt.

    Kommentar


    • #22
      Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
      ….wie in einem anderen Thread angekündigt, hier die Geschichte einer 5j. Stute, deren Verlauf zahlreiche, typischeProbleme der Pferdeszene aus Zucht, Vermarktung und Reitsport aufwirft.

      Sie zeigt auf,
      a) wie kritisch die Lage der normalen Züchter ohne eigenes Netzwerk und finanziellen Background bei der derzeitigen Marktlage ist
      b) wie schlecht das durchschnittliche reiterliche Niveau der breiten Käuferschaft inzwischen – vor allem im unteren Preissegment- geworden ist und welche Auswüchse daraus resultieren.
      c) dass die Regel nicht mehr gilt: Ein gutes Pferd kostet gutes Geld. Gutes Geld kosten nur noch Pferde mit gutem Management einem vermeintlich perfektem Gesundheitsstatus. Ohne diese Mitgift können auch Qualitätspferde derzeit auf die Schlachtbank geraten.
      Vorgeschichte:
      · Klärchen wird als Fohlen mit erstklassigem Springpferdepedigreean einen anderen Züchter verkauft. Der gerät 3 Jahre später durch die Auflösungs einer Firma in finanzielle Probleme. Die ca. 20 Pferde incl. Eines 3 -4-köpfigen Turnierstalls sind nicht mehr haltbar. Allerdings lässt sich zu der Zeit auch kaum ein Pferd vernünftig verkaufen.
      · Für Klärchen ist erst mal keine Zeit. Sollte urspr. Zuchtstute werden - Sie wird daher spät(4,5j) in einem Ausbildungsstall angeritten (3 Monate), kann aber trotzdem aufgrund ihres außergewöhnlichen Springtalents vermittelt werden. Siehe Foto im Anhang. Allerdings ergibt die röntg. AKU Klasse III (ein grosserChip), wodurch der Verkauf scheitert (04/2013). Geld, Zeit für eine OP ist nicht da. Jetzt taugt sie nur noch für den Freizeitreitermarkt.
      · Auf dem ehemaligen Betriebsgelände werden nun "Notboxen“( Bretterverschläge) erstellt, damit die in Reitställen stehenden Reitpferdedort (auch Klärchen) untergebracht werden.Die Folge: Mehrere andere Pferde beginnen zu koppen/weben und werden damit auch wertlos.
      · Pferdehändler bieten für die gerittenen Pferde mit Macken bzw. schlechtem TüV im Paket soviel, dass der Erlös pro Kopf nur unwesentlich über Schlachtpreis liegt. Die Ausbildungsställe, mit denen derZüchter kooperierte, lassen ihn auch im Regen stehen.
      · Die Pferde werden nun(05/2013) z.T. unter Ehorses zum Billigtarif angeboten. Klärchen wird wieder relativ schnell an eine Freizeitreiterin verkauft. 09/2013 wird das Pferd aufgrund einer Lahmheit reklamiert, die sich jedoch später als angerittene Taktunreinheit (zügellahm) herausstellt. Der RA rät wg. des zu befürchtenden Gutachterstreites trotzdem zur Rücknahme.
      · Von da an wird die Stute nur noch sporadisch von einem (Anfänger-) Mädchen bewegt und von einigen anderen Damen betüdelt. In Beritt wird nicht mehr investiert – das gibtder zu erwartende Preis nicht mehr her. HarzIV der Pferdewelt.

      Ich bekomme Kontakt mit dem Pferd im Oktober 2013
      · Eine Einstallerin sucht ein Freizeitpferd und hat die Stute auf ihrer Liste. Ich habe für meine Leute die Parolerausgegeben, lieber einen gutenWarmblüter mit Macke , aber dafür mitReitkomfort und Grundqualität, als irgendein Knappstrupper, Araber etc. Das Budget liegt bei max. 4k…….Ich fahre also200km weit mit – als Berater und „Tester“
      · Vor Ort gibt Klärchen folgendes Bild: Viel zu fett, da nur noch Maissilage gefüttert wird -. – Auftrensen geht nur unter Öffnen der Backenstücke, da vollkommen kopfscheu– Vorreiten nach 20 Min longieren: Pferd kein bisschen an denHilfen. Schritt weggeritten, Trab nach wie vor taktunrein, Galopp mit dem Gebiss als 5. Bein. Bevor ich aufsteige,werde ich von den Damen gewarnt „ja mit der Hand vorsichtig sein“. 15 Minuten lang kreiere ich die Einheitsgangart „Schrallop“ – Pferd macht Vollbremsungen, wenn ich die Beine zu mache – meineFrau steht im Nieselregen am Viereck und ist am Rande eine Lachkrampfs - dann wird es besser und ich fühle: Da geht noch was ! Die Grundsubstanz ist noch nicht ganz zerstört.
      · Für die Einstallerin kommt sie nicht infrage - vielzu grün. Ich sage dem Züchter ein paar Worte zum Zustand, worauf er mir nach und nach seine Geschichte erzählt. Durchaus ein sympathischer Pferdemann, dem die Verhältnisse einfach über den Kopf gewachsen sind. Er berichtet, dass die Stute zuletzt durchweg durch Freizeitreiter probiert wurde – alle auf unterstem reiterlichen Niveau, keiner kommt mit ihr klar. Klärchen ist jetzt auf dem Weg zur„Endlösung“…..
      · Auf dem Rückweg gedrückte Stimmung – bis meine Frau urplötzlich sagt: WIR nehmen die ! Wir haben zwar unseren Eigenbedarf mehrfach gedeckt – aber auf einen Fresser mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an…..

      Die Re-Integrationder Klärchen in das Arbeitsleben
      · 29.10.2013 erster Arbeitstag siehe Foto– ein dickes, verzogenesKind, das keiner haben wollte. Auftrensen dauert 15 Min, Bandagen kriege ich gar nicht dran.
      · In den ersten 3 Tagen geht eine Trense flöten, mehrere Anbindestricke, zwei Mal läuft sie mit mir in die Umrandung des Reitplatzes. (10 cm Edelstahlrohr). Dann ist die Messe gelesenund ich bin ihr Chef.
      · Von da an geht die Korrektur in Riesenschritten voran. Mangels Alternativen reite ich sie selbst nach Büroschluss fast täglich(„Moonshine-Riding“). Nach der 1. Woche weiß ich, welchen Rohdiamanten ich da habe: Täglich verbesserte Grundgangarten,vorzügliche Rittigkeit und eine kaum zu übertreffendes Interieur. So macht Reiten und Ausbilden Spass. Im Freispringen mit Übersicht, Technik, Cleverness und unheimlicher Vorsicht.
      · Ein paar Videoeindrücke von gestern – also exakt 3 Wochen nach Übernahme. Zeigt, dass ältereHerren mit Klärchen am langen Zügel durch die Weltgeschichte schroten können(das nächste Mal zeige ich Pauline auch, wo der Zoom beim I-Phone ist)



      …und wie ein 15j Mädchen das Pferd vollkommen problemlos arbeiten kann(danke Pauline fürs „Modelln“)




      Das „Schicksal des Klärchen“ dürfte kein Einzelfall sein. Ähnliche Fälle sind mir in den letzten Wochen begegnet. Wieviele gute Pferde gehen bei der derzeitigen Lage auf diese Weise unter, weil sie von den Züchtern als Ausschuss gehandhabt werden (müssen) und weil auf der Käuferseite die reiterliche Kompetenz in der Breite fehlt ?
      @wilabi, ich liebe dich !
      Kann man dich klonen ?

      Mit der Geschichte hast Du eine perfekte Bestandsaufnahme der aktuellen Situation gezeigt.

      Kommentar

      • marquisa
        • 08.02.2006
        • 3410

        #23
        Zitat von caspar Beitrag anzeigen
        @wilabi, ich liebe dich !
        Kann man dich klonen ?

        Mit der Geschichte hast Du eine perfekte Bestandsaufnahme der aktuellen Situation gezeigt.
        Ich schließe mich an,danke für diese transparente Beschreibung!

        Kommentar

        • Fusseltier
          • 21.10.2009
          • 263

          #24
          Bei uns im Stall hat keiner mit einer Ankaufsuntersuchung gekauft.
          Im schlimmsten Falle hat man dann ein plattes Pferd, das Risiko geht man bei Pferden bis zu einer Gewissen Preisklasse einfach ein.
          Und ab einer bestimmten Preisklasse würde ich sie machen lassen.
          Einen Befund dabei zu bekommen heisst ja nicht gleich das man das Pferd nicht nimmt.
          Man weiß aber wie der stand der Dinge ist, also woran man ist.

          Kommentar

          • marquisa
            • 08.02.2006
            • 3410

            #25
            @ Fusseltier: Wo siedelst du diese Preisklasse an?

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            • Waterloo
              • 11.06.2012
              • 916

              #26
              Mir gefällt die Geschichte von Klärchen und leider geht nicht immer alles so gut aus.

              Dennoch wirft das einige Fragen auf. Ich kaufe Pferde im 5 stelligen Bereich. Hierfür ist für mich ein TÜV Grundvoraussetzung, vor allem nachdem ich wirklich einmal fürchterlich auf die Nase gefallen bin mit einem gedopten Pferd. 4 jährige rohe Stute nur kleine AKU. Mit Bild hätten wir das Drama erkannt. Ein Jahr später musste ich sie einschläfern.

              Bisher hatte ich das Glück, dass die Pferde, die ich letztlich wollte, mit I-II durch kamen. Wenn es anders gewesen wäre (III-...), ich kann nicht sagen, wie ich mich entschieden hätte. Aber ein Pferd, bei dem es eine große Wahrscheinlichkeit gibt, dass es aufgrund eines Röntgenbefundes zu Problemen kommt, würde ich 100%ig nicht kaufen.

              Auch zum Thema verrittenes Pferd. Ich bezeichne mich mal als gehobenen Freizeitreiter, der ordentliche Summen in die Ausbildung von Pferd und Reiter (ich und Töchterlein) steckt. Könnte ich ein verkorkstes Pferd wieder hinbiegen? Ich weiß es nicht, da ich es nie versucht habe. Will ich die Mühe in ein verkorkstes Pferd investieren? Ganz klar nein. Ich habe einen anstrengenden Job, der nicht nach einer 40 Stunden Woche endet und mit 60-70% Reisetätigkeit verbunden ist. Und ich bin mir sicher, dass es vielen anderen Freizeitreitern ähnlich geht.
              Ich reite für mein Leben gern Dressur, reite regelmäßig unsere Hüpfstunden mit, nutze den Geländeplatz zum Springen von festen Hindernissen und reite auch gerne aus.
              Aufgrund meines Jobs, habe ich nicht so viel Zeit für die Familie, weshalb ich vor vielen Jahren die Turnierreiterei an den Nagel gehängt habe, weil ich nicht auf dem Turnierplatz herumhüpfen wollte, sondern die Zeit mit meiner Familie verbringen wollte.

              Reite ich deshalb schlechter als Turnierreiter? Sicher nicht, wird aber oft so getan. Du bist ja nur Freizeitreiter.
              Ich könnte im Moment gar nicht sagen, auf welchem Stand ich bin. Vielleicht L mit sicheren M Lektionen. Meinen 15 jährigen Traki habe ich selbst ausgebildet. Der geht Traversalen in allen Gangarten, Arbeitspirouetten, fliegende Wechsel und zeigt sogar Ansätze zur Piaffe, wenn ich jemanden habe, der mich unterstützt. Mit meiner 5 jährigen sieht das selbstverständlich noch anders aus.
              Aber ich bin ja nur Freizeitreiter.

              Die Reiter, die am liebsten jeden Tag nur ins Gelände schuckeln möchten, sind das wirklich die Klientel, die sich bei Warmblutzüchtern Pferde anschauen? Die, die ich kenne, schauen eher bei anderen Rassen wie Tinkern, Isis etc.

              Es gibt leider viele Pferde, die ein hartes Brot haben, aber hier kenne ich auch einige, die jung mit wirklich Potential gekauft wurden und dann von den Möchtegern Turnierreitern auf L oder was auch immer Niveau so vergurkt wurden, dass spätestens 7 jährig nix mehr ging.

              Da bleibe ich doch lieber Freizeitreiterin und erfreue mich an meinen Pferden mit I-IIer TÜV, erfreue mich an meiner Tochter, die mit unserem 15 jährigen Traki ein Top Freizeitlehrpferd auf gutem Niveau hat und lächle, wenn man meint, dass ich doch an einem Lehrgang mit XYZ nicht wirklich teilnehmen brauche, weil ich ja NUR Freizeitreiter bin.

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              • Tambo
                • 23.07.2003
                • 1878

                #27
                a) wie kritisch die Lage der normalen Züchter ohne eigenes Netzwerk und finanziellen Background bei der derzeitigen Marktlage ist

                bei einem "Notverkauf" gab es schon immer Probleme, nicht nur heute

                b) wie schlecht das durchschnittliche reiterliche Niveau der breiten Käuferschaft inzwischen – vor allem im unteren Preissegment- geworden ist und welche Auswüchse daraus resultieren.

                Schlechte Reiterei gab es auch früher schon, ich bin mir sicher...... hab selber mitgemacht

                c) und bei mangelndem oder falschem Beritt wird auch ein gutes Pferd schnell verdorben. Und Ausprobieren hat bei den wenigsten Pferden einen Fortschritt in der Rittigkeit zur Folge. Wenn ja sollte man sich Gedanken machen.

                Kommentar

                • marquisa
                  • 08.02.2006
                  • 3410

                  #28
                  Waterloo: So ein Freizeitreiter bin ich auch :-)

                  Ob diese Sorte so repräsentativ für das Gros der Käufer ist?
                  Und ich kann dich vollkommen verstehen,einen Korrekturfall muss man wollen,das kann eine erfüllende Aufgabe sein,ist aber selbst bei reiterlicher Eignung nicht jedermanns Sache.

                  Kommentar

                  • Greta
                    • 30.06.2009
                    • 3922

                    #29
                    Was heisst Korrekturfall? Ich glaube ja sogar, manche Pferde sind eigentlich gar kein Korrekturfall, die sind happy wenn alles fuer sie einschaetzbar ablaeuft.... Und auch Klaerchen hat sich ja blitzschnell umgestellt nachdem alles geklaert war.
                    Mir macht das auch deutlich mehr Spass als ein teures Superpferd zu kaufen Wobei man noch unterscheiden muss zwischen wirklich schwierigen Pferden und Pferden die einfach Pech hatten.... Die, die einfach Pech hatten wuerde ich jederzeit nehmen (obwohl ich ein sehr schissiger Reiter bin), bei wirklich Schwierigen bin ich auch nicht so sicher....
                    Allegra von Flake aus der Amica

                    Kommentar

                    • Waterloo
                      • 11.06.2012
                      • 916

                      #30
                      Greta, das genau ist meine Schwierigkeit beim Probereiten. Ich könnte nicht einschätzen, ob ich einen Korrekturfall, wie auch immer man den definiert, hinbekommen würde, dass wir beide wieder Spass hätten. Also lasse ich die Finger davon.

                      Kommentar


                      • #31
                        altes Tierarzt-Sprichwort :

                        "Es gibt keine gesunden Pferde, nur unzureichend untersuchte !"

                        Kommentar

                        • pathieV
                          • 15.09.2007
                          • 539

                          #32
                          Und dann gibt es die Leute, die anstatt einen Warmblüter mit Macke lieber ein anders rassiges Pferd kaufen, ohne Macke, und damit sogar glücklich werden.

                          Nie wieder würde ich ein Pferd wollen was mit Charakter Macken, reit Macken, behaftet ist.

                          Ich war Rasse offen, nur Kopf Klar und nett zu reiten sollte es sein.

                          Hab was gefunden, nettes, ordentliches Reitpferd mit guter rittigkeit. Aber kein warmblut. Dafür gesund, und eben wie oben erwähnt.

                          So ein Pferd erntet nun auch bei Dressur Richterin und Reitern großes Lob.

                          Nebenbei kann der von jedem kind bedient werden.

                          6er im Lotto? Für mich Freizeit Reiter der im mittleren 5 Stelligen Bereich gesucht hat und Rasse offen war, ja.

                          Ich mag Warmblüter gern Leiden, wenn sie nett sind und was her machen.
                          Was mir aber zu denken gibt, ist die Haltbarkeit.
                          Anstatt immer schöner, immer mehr Vermögen rein zu züchten, sollte vielleicht doch mal wieder mehr auf langanhaltende haltbarkeit geachtet werden.

                          Bei uns gibts nicht einen warmblüter der das erfüllt. Da ist keiner dabei der nicht mindestens einmal im Jahr ausfällt wegen Gesundheit.
                          Vom Charakter ganz abgesehen. Sind einige dabei die nicht mal simpel ins Gelände gehen, weils nervlich nicht geht.

                          Dann doch lieber ein gutes anderes Pferd.

                          Aber natürlich schön für die Stute und ihr happyend.

                          Kommentar

                          • marquisa
                            • 08.02.2006
                            • 3410

                            #33
                            Zitat von pathieV Beitrag anzeigen



                            Für mich Freizeit Reiter der im mittleren 5 Stelligen Bereich gesucht hat und Rasse offen war, ja.

                            .
                            Na,in dieser Preisklasse kannst du dir auch ein paar Sonderwünsche erlauben ;-)))

                            Kommentar

                            • Südwind33
                              • 17.03.2013
                              • 158

                              #34
                              Viellecith solltes doch nur 4 stelliger Bereich heißen ?

                              Kommentar

                              • wilabi
                                • 21.05.2008
                                • 2338

                                #35
                                @Sabine2005: Ich bin dir dankbar für dein Statement - es ist halt typisch.
                                Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
                                Ich hätte eher zu einer Rassealternative gegriffen, als mir einen Warmblüter mit den Macken zu holen.
                                Gibt auf dem Markt einfach genug Pferde, die "funktionieren".
                                Generell ist das jedem überlassen. Es gelten jedoch folgende Grundsätze:
                                DAS NIVEAU, AUF DEM WIR REITEN, KORRELIERT MIT DER QUALITÄT DER PFERDE AUF DENEN WIR SITZEN !
                                und:
                                RÖNTGENBILDER, MODEABSTUMMUNGEN/-FARBE ETC SIND KEINE QUALITÄTSMASSTÄBE FÜR EIN GUTES REITPFERD
                                Ich setze hier immer wieder die "Kids" auf meine Warmblüter, damit mit die mal den Unterschied zwischen einem stumpfen Schulpferd oder einem Araber-Mix FÜHLEN lernen. Regelmässig steigen die mit dem gängigen Wort der Generation vom Pferd: "GEIL !" . Dann wollen die das auch haben, dann wird mit Mama diskutiert (die i.d.R. auch reitet) und ich habe den Familienstreit entfacht....
                                Und wenn das Budget kein teures Pferd zulässt, dann halt lieber gute Reitpferdequalität mit Macke, als das vermeintliche "RundumsorglosPaket" , mit dem man in der persönlichen reiterlichen Entwicklung von vornherein limitiert ist. Ich habe hier derzeit 4 Reiterinnen infiziert - der Fall "Klärchen " erzeugt jetzt zusätzlich eine gewisse Sogwirkung.....
                                Die junge Dame auf dem Video hat sich von ihrem Konfirmationsgeld gerade selbst ein Pferd mit ähnlicher Geschichte, wie Klärchen gekauft. Die sieht jetzt schon ihre Daseinsberechtigung als Reiter in der "Veredelung" der ihr anvertrauten PFerde. Sie wird mit 18 ein Pferd korrigieren können und vielleicht mit 40 als Wiedereinsteigerin sich unabhängig von teuren, ausgebildeten Pferden den Reitsport weiterhin leisten können. Wenn zukünftig 80% der Reiter so denken, und 20% (solvente) Endverbraucher bleiben, dann ist mir um unseren Sport nicht bange. Derzeit ist das Verhältnis genau anders.
                                Und obwohl ich weiblich bin, dieses "Rettungs-Gen" ist bei mir dann Gott sei Dank nicht verankert.
                                Ich hätte ehrlich gesagt keine Lust, auf die Pfuscharbeit eines Anderen anzuknüfen.
                                ...ich kann nur sagen, die täglichen Fortschritte mit Klärchen haben mir persönlich in den letzten 3 Wochen Riesenspass gemacht. Was kann man als Reiter Schöneres erleben, als den Fortschritt in der täglichen Arbeit mit einem Pferd, das ohne diesen Gedanken schon in der Wurst wäre.

                                Aber man sieht es ja auch immer wieder hier im Forum - je problembelasteter, desto eher lassen sich die Pferde wohl doch noch an den Mann bringen
                                Das ist -mit Verlaub- absoluter Blödsinn.
                                Derzeit findet die Marktbereinigung aus zwei Richtungen statt: Die um 40% gesunkenen Fohlenzahlen und die massive "Entsorgung" von (problembelasteten) Pferden über die Schlachtbank. Man spricht nicht drüber, aber vom Fohlen bis zum ungerittenen 3j wird der "Ausschuss" in manchen größeren Zuchtbetrieben kompromisslos geschlachtet. Achtet mal auf die angebotene Pferdezahl unter Ehorses. Vor einem Jahr waren das noch über 18000. Der Markt wird sich sehr schnell drehen......
                                Zuletzt geändert von wilabi; 19.11.2013, 17:03.

                                Kommentar

                                • Tambo
                                  • 23.07.2003
                                  • 1878

                                  #36
                                  Ich setze hier immer wieder die "Kids" auf meine Warmblüter, damit mit die mal den Unterschied zwischen einem stumpfen Schulpferd oder einem Araber-Mix FÜHLEN lernen.
                                  Versteh ich jetzt irgendwie nicht, ich dachte du magst keine Mixe ???

                                  Kommentar

                                  • seacookie
                                    • 04.10.2004
                                    • 1086

                                    #37
                                    Sehr nette Stute hast Du da gekauft, glückwunsch

                                    Kommentar

                                    • Maren
                                      • 08.08.2009
                                      • 823

                                      #38
                                      Spannende Geschichte, und dann noch mit Happy End, schön!

                                      Das Pferde schlechtes Reiten ausgleichen sollen ist leider keine Erfindung der Neuzeit. Heute hat schlechtes Reiten nur andere Namen ("Guru x", Methode Y").
                                      "Früher" (für mich ab 80er), war "der Bock sauer", brauchte Schlaufis etc. Und es gab keine Alternativen, mit einem Pony oder Friesen brauchte man nirgendwo auftreten. Deswegen wurden weiter WBs gekauft.

                                      Es freut mich sehr, daß ihr in der Lage wart, das Potential der Stute zu sehen und alle Seiten Spaß haben.

                                      lg Maren

                                      Kommentar

                                      • Elke
                                        • 05.02.2008
                                        • 11712

                                        #39
                                        Zitat von Tambo Beitrag anzeigen
                                        Versteh ich jetzt irgendwie nicht, ich dachte du magst keine Mixe ???
                                        Tambo, er meint auf seine Warmblüter anstatt diese beiden genannten Pferde..

                                        Kommentar

                                        • pathieV
                                          • 15.09.2007
                                          • 539

                                          #40
                                          Zitat von Südwind33 Beitrag anzeigen
                                          Viellecith solltes doch nur 4 stelliger Bereich heißen ?
                                          Ja natürlich.

                                          Mit Baby aufm Handy tippt es sich manchmal schwer.

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