Kreiszeitung Syke vom 23.12.2015 Lesermeinung
„Schafhaltung ist kaum noch möglich“
Zu dem Thema Wolf schreibt Christian Lohmeyer aus Bücken:
„Obgleich ich als Schafhalter sehr dankbar für die vielen Hinweise nicht betroffener Bürger zur Umsetzbarkeit eines Herdenschutzes bin, so überlege ich trotzdem, ob die faktische Abschaffung der extensiven Tierhaltung, die weniger der wirtschaftlichen Gewinnmaximierung, als vielmehr dem Erhalt unserer Kulturlandschaft und dem Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten dient, wirklich erstrebenswert ist. Denn die weitgehenden rechtlichen Auswirkungen der Wolfsrichtlinie hat bisher weder der Nabu noch die Landesregierung verstanden. Faktisch ist mir und meinen Berufskollegen in den Wolfsregionen die bisher so gewünschte Haltung von Tieren außerhalb von Ställen wirtschaftlich und rechtlich kaum mehr möglich. Die ersten Halter haben vor dem Wolf kapituliert und aufgegeben und andere haben ihre De-minimis Höchstgrenze erreicht und dürfen die nächsten zwei Jahre keine weiteren Billigkeitsleistungen erhalten – sie sind somit dem Wolf schutzlos ausgeliefert. Diejenigen, die nicht freiwillig bereit sind, die Landschaft oder Hausweiden mit Elektrozäunen abzusperren, werden kriminalisiert und genötigt, Hase, Igel und Co. ein grausames Ende in stromführenden Litzenzäunen zu bereiten – aber solche Kollateralschäden werden vom Nabu lächelnd abgetan, denn schließlich kann man mit „Igelpatenschaften“ die urbane Spendenflut für den Wolf nicht ersetzen. Irgendwann sollte sich auch in Hannover die Erkenntnis durchsetzen, dass man ein Tier, dass über weite Strecken jedes Hindernis geschickt zu überwinden versteht, nicht dauerhaft mit einem 90 Zentimeter hohen Elektrozaun beeindrucken kann – die Pflicht zur ,Höhenaufrüstung‘ greift ja auch schon um sich. Passend dazu vermeldet das als Vorbild im Herdenschutz geltende Sachsen, dass 2015 so viele ,ordnungsgemäß geschützte‘ Tiere wie nie zuvor gerissen wurden. Und dass einige Wölfe eben doch deutlich mehr als drei Prozent ihrer Nahrung aus Nutztieren generieren und dass sich einige von ihnen eben doch für den Menschen interessieren und nicht nur nachts, sondern auch am helllichten Tage in Siedlungen auftauchen, zeigt, dass die forschen Vorhersagen des Wolfsmanagements zu optimistisch waren. Eine der letzten noch nicht widerlegten These ist die Hoffnung, dass der Mensch nicht ins Beuteschema passt – die Probanden (also die Landbevölkerung) drücken die Daumen, dass es zumindest hier zu einem Achtungserfolg kommt! Denn der ländliche Raum ist kein geschütztes Habitat für Wölfe, sondern unser Lebensraum, in dem wir und unsere Kinder bisher frei und ohne Angst leben konnten, was sich für viele bereits heute geändert hat – kein Wunder angesichts der exponentiell angestiegenen bestätigten Nahkontakte zwischen Mensch und Wolf in Niedersachsen. Die Probleme sind politisch hausgemacht, denn nicht der Wolf ist für diese Entwicklung verantwortlich, sondern eine völlig verfehlte ideologisch geleitete Wolfspolitik, die vorbei an der betroffenen Bevölkerung in ausufernder Pflichtvergessenheit die Interessen eines Wählerklientel bedient und sich dabei kalkuliert hinter dem EU-Recht und der Realität wegduckt, anstatt die Akzeptanz des Wolfes zu fördern, indem man Vertrauen durch ein offenes, ehrliches und auch konsequentes Wolfsmanagement erzielt.
„Schafhaltung ist kaum noch möglich“
Zu dem Thema Wolf schreibt Christian Lohmeyer aus Bücken:
„Obgleich ich als Schafhalter sehr dankbar für die vielen Hinweise nicht betroffener Bürger zur Umsetzbarkeit eines Herdenschutzes bin, so überlege ich trotzdem, ob die faktische Abschaffung der extensiven Tierhaltung, die weniger der wirtschaftlichen Gewinnmaximierung, als vielmehr dem Erhalt unserer Kulturlandschaft und dem Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten dient, wirklich erstrebenswert ist. Denn die weitgehenden rechtlichen Auswirkungen der Wolfsrichtlinie hat bisher weder der Nabu noch die Landesregierung verstanden. Faktisch ist mir und meinen Berufskollegen in den Wolfsregionen die bisher so gewünschte Haltung von Tieren außerhalb von Ställen wirtschaftlich und rechtlich kaum mehr möglich. Die ersten Halter haben vor dem Wolf kapituliert und aufgegeben und andere haben ihre De-minimis Höchstgrenze erreicht und dürfen die nächsten zwei Jahre keine weiteren Billigkeitsleistungen erhalten – sie sind somit dem Wolf schutzlos ausgeliefert. Diejenigen, die nicht freiwillig bereit sind, die Landschaft oder Hausweiden mit Elektrozäunen abzusperren, werden kriminalisiert und genötigt, Hase, Igel und Co. ein grausames Ende in stromführenden Litzenzäunen zu bereiten – aber solche Kollateralschäden werden vom Nabu lächelnd abgetan, denn schließlich kann man mit „Igelpatenschaften“ die urbane Spendenflut für den Wolf nicht ersetzen. Irgendwann sollte sich auch in Hannover die Erkenntnis durchsetzen, dass man ein Tier, dass über weite Strecken jedes Hindernis geschickt zu überwinden versteht, nicht dauerhaft mit einem 90 Zentimeter hohen Elektrozaun beeindrucken kann – die Pflicht zur ,Höhenaufrüstung‘ greift ja auch schon um sich. Passend dazu vermeldet das als Vorbild im Herdenschutz geltende Sachsen, dass 2015 so viele ,ordnungsgemäß geschützte‘ Tiere wie nie zuvor gerissen wurden. Und dass einige Wölfe eben doch deutlich mehr als drei Prozent ihrer Nahrung aus Nutztieren generieren und dass sich einige von ihnen eben doch für den Menschen interessieren und nicht nur nachts, sondern auch am helllichten Tage in Siedlungen auftauchen, zeigt, dass die forschen Vorhersagen des Wolfsmanagements zu optimistisch waren. Eine der letzten noch nicht widerlegten These ist die Hoffnung, dass der Mensch nicht ins Beuteschema passt – die Probanden (also die Landbevölkerung) drücken die Daumen, dass es zumindest hier zu einem Achtungserfolg kommt! Denn der ländliche Raum ist kein geschütztes Habitat für Wölfe, sondern unser Lebensraum, in dem wir und unsere Kinder bisher frei und ohne Angst leben konnten, was sich für viele bereits heute geändert hat – kein Wunder angesichts der exponentiell angestiegenen bestätigten Nahkontakte zwischen Mensch und Wolf in Niedersachsen. Die Probleme sind politisch hausgemacht, denn nicht der Wolf ist für diese Entwicklung verantwortlich, sondern eine völlig verfehlte ideologisch geleitete Wolfspolitik, die vorbei an der betroffenen Bevölkerung in ausufernder Pflichtvergessenheit die Interessen eines Wählerklientel bedient und sich dabei kalkuliert hinter dem EU-Recht und der Realität wegduckt, anstatt die Akzeptanz des Wolfes zu fördern, indem man Vertrauen durch ein offenes, ehrliches und auch konsequentes Wolfsmanagement erzielt.
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