Die Rückkehr der Wölfe: Wildtierforschung im öffentlichen Fokus

Molekularbiologie trifft Wildtier – auf der
Suche nach Referenzmaterial wird ein
Timberwolf im Wildpark Springe „beprobt“.
Seit dem Jahr 2009 fungiert Senckenberg als Referenzzentrum für Luchs- und Wolfsgenetik in Deutschland. Luchs (Lynx lynx) und Wolf (Canis lupus) bildeten bis vor 150 Jahren neben dem Menschen über Jahrtausende die Spitze terrestrischer Nahrungsnetze in Europa. Luchse wurden schließlich u. a. in Tschechien, der Schweiz und in Deutschland (Bayerischer Wald, Harz) wieder angesiedelt, der Wolf hingegen hat ohne menschliche Hilfe zu uns zurückgefunden. Über Polen breitet er sich seit der ersten nachgewiesen Reproduktion im Jahre 2000 von der Sächsischen und Brandenburgischen Lausitz ausgehend wieder über Deutschland aus. Die seit drei Jahren in enger Abstimmung mit Wissenschaftlern des Senckenberg-Standorts Görlitz, den Länderbehörden und dem Wildbiologischen Büro LUPUS durchgeführten Analysen, die mittlerweile auch den polnischen Teil der sogenannten Deutsch-Westpolnischen Wolfspopulation einbeziehen, fügen sich seit diesem Jahr langsam zu einem umfassenden Bild zusammen.
Im Rahmen eines jährlich aus beim Bundesamt für Naturschutz stattfindenden Expertentreffens konnten erstmals präzise Daten zu Rudelstrukturen, Wanderbewegungen und dem Hybridisierungsgrad der deutschen Wölfe gezeigt werden. Es zeigte sich, dass nach dem in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Fall einer Hybridisierung in den Anfangsjahren der Wolfsbesiedlung keine weiteren wildlebenden Wolfs-Hund-Hybriden mehr in Deutschland auftraten. Des Weiteren konnte der Ursprung der meisten in Westdeutschland gefundenen Wölfe ermittelt werden, die z. T. aus dem Kernbestand in der Lausitz stammen. Ein in Mittelhessen von einem Auto angefahrenes und 2012 im Westerwald von einem Jäger geschossenes Tier stammt jedoch aus der Alpenpopulation, die genetisch klar abgrenzbar ist und sich seit einigen Jahrzehnten von den Apenninen ausgehend über den Alpenraum ausbreitet. Derartige weite Wanderungen, wie sie der „Westerwaldwolf“ wohl unternommen hat, wurden bei Wölfen regelmäßig dokumentiert und unterstreichen die Bedeutung einer länder- und staatenübergreifenden Vernetzung der Wolfsexperten, wie sie bei Senckenberg geschieht.
Quelle: http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=16886

Molekularbiologie trifft Wildtier – auf der
Suche nach Referenzmaterial wird ein
Timberwolf im Wildpark Springe „beprobt“.
Seit dem Jahr 2009 fungiert Senckenberg als Referenzzentrum für Luchs- und Wolfsgenetik in Deutschland. Luchs (Lynx lynx) und Wolf (Canis lupus) bildeten bis vor 150 Jahren neben dem Menschen über Jahrtausende die Spitze terrestrischer Nahrungsnetze in Europa. Luchse wurden schließlich u. a. in Tschechien, der Schweiz und in Deutschland (Bayerischer Wald, Harz) wieder angesiedelt, der Wolf hingegen hat ohne menschliche Hilfe zu uns zurückgefunden. Über Polen breitet er sich seit der ersten nachgewiesen Reproduktion im Jahre 2000 von der Sächsischen und Brandenburgischen Lausitz ausgehend wieder über Deutschland aus. Die seit drei Jahren in enger Abstimmung mit Wissenschaftlern des Senckenberg-Standorts Görlitz, den Länderbehörden und dem Wildbiologischen Büro LUPUS durchgeführten Analysen, die mittlerweile auch den polnischen Teil der sogenannten Deutsch-Westpolnischen Wolfspopulation einbeziehen, fügen sich seit diesem Jahr langsam zu einem umfassenden Bild zusammen.
Im Rahmen eines jährlich aus beim Bundesamt für Naturschutz stattfindenden Expertentreffens konnten erstmals präzise Daten zu Rudelstrukturen, Wanderbewegungen und dem Hybridisierungsgrad der deutschen Wölfe gezeigt werden. Es zeigte sich, dass nach dem in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Fall einer Hybridisierung in den Anfangsjahren der Wolfsbesiedlung keine weiteren wildlebenden Wolfs-Hund-Hybriden mehr in Deutschland auftraten. Des Weiteren konnte der Ursprung der meisten in Westdeutschland gefundenen Wölfe ermittelt werden, die z. T. aus dem Kernbestand in der Lausitz stammen. Ein in Mittelhessen von einem Auto angefahrenes und 2012 im Westerwald von einem Jäger geschossenes Tier stammt jedoch aus der Alpenpopulation, die genetisch klar abgrenzbar ist und sich seit einigen Jahrzehnten von den Apenninen ausgehend über den Alpenraum ausbreitet. Derartige weite Wanderungen, wie sie der „Westerwaldwolf“ wohl unternommen hat, wurden bei Wölfen regelmäßig dokumentiert und unterstreichen die Bedeutung einer länder- und staatenübergreifenden Vernetzung der Wolfsexperten, wie sie bei Senckenberg geschieht.
Quelle: http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=16886
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