Wolfsangriff auf Pferdeherde
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"Sowohl das Monitoring als auch die politischen Entscheidungen sind von der deutschen Wolfspopulationsentwicklung überrollt worden und hoffnungslos ins Hintertreffen geraten - jetzt läuft der Freilandversuch auf Autopilot, und wir alle können nur noch zusehen."
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Uelzen/Landkreis. Er ist von Wölfen fasziniert, doch das verklärt nicht seinen Blick auf die Probleme, die mit der Ausbreitung dieser Tierart in der Heide entstehen.
Wolfsangriffe?[
Wolfsberater Theo Grüntjens berichtete auf der Versammlung der Ameisenschutzwarte in Uelzen über das auffällige Verhalten des Rudels vom Truppenübungsplatz Munster. Gefahren für Menschen seien dort nicht auszuschließen, sagte er.
Wolfsberater Theo Grüntjens warnte am Sonnabend vor möglichen Gefahren, die von dem Wolfsrudel auf dem Truppenübungsplatz Munster ausgehen. „Dieses Rudel verhält sich anders als alle anderen Wölfe. Es kommt so nah heran, dass wir Gefahren für Menschen nicht ausschließen können“, sagte Grüntjens in seinem Vortrag bei der Landesverbandstagung der Ameisenschutzwarte Niedersachsen in der Uelzener Jugendherberge.
Und er wurde noch deutlicher. „Die Grenze dessen, was wir ertragen können, ist dort überschritten“, meinte er mit Blick auf das Munsteraner Rudel. Es sei nicht völlig abwegig, dass in diesem Gebiet Hunde und Reitpferde angegriffen werden könnten. Menschen, die in der Nähe des Übungsplatzes spazieren gehen, empfahl er, Pfefferspray mitzunehmen, mit dem sich die Wölfe vertreiben ließen. Warum das Rudel sich so verhält, versuchen Experten des Landes zurzeit herauszufinden.
Für alle anderen Gebiete des Kreises Uelzen gab Grüntjens jedoch Entwarnung. Dort hält er das Gefahrenpotenzial für minimal, weil die Wölfe nicht aggressiv seien und eine natürliche Scheu vor Menschen zeigten. Insgesamt leben derzeit fünf Rudel und zwei Paare im hiesigen Landkreis. [...]
Von Bernd Schossadowski und Ulrich Bleuel
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Zur Rechtslage im Falle eines Weideausbruchs bei Pferden habe ich diesen Artikel gefunden.
Anforderungen an die Umzäunung von Weiden und Ausläufen.
1
Grundsätzlich gilt, dass Umzäunungen von Koppeln und Weiden gegenüber einem panikartigen Ausbruch von Pferden Schutz bieten müssen (OLG Hamm, VersR 80, S. 197). Soweit es um die Höhe und die Art der Einzäunung geht, gibt es keine feste Regel für die Höhe eines Zaunes und den Aufbau eines Zaunes.
Das OLG Hamm (Az.: 13 U 191/04) hat entschieden, dass für die Weidehaltung von Islandponys eine E-Zaun in Höhe von 1,3 Metern ausreichend sei. Demgegenüber hat das OLG Köln (Az.: 7 U 64/00) entschieden, die ordnungsgemäße Einzäunung einer Pferdekoppel erfordere eine Höhe von mindes - tens 1,2 Metern. Das OLG Celle (Az.: 9 U 130/99, NJW - RR 00, S. 1194) hat entschieden, dass ein ca. 1,3 Meter hoher Elektrozaun in Verbindung mit einer weiteren Verlattung und Gummibewehrung eine genügende Sichtbarbarriere darstellt, um Großpferde in der Regel von einem Sprung über den Zaun abzuhalten.
2
Weitere Anhaltspunkte ergeben sich aus den von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung herausgegebenen "Richtlinien für Reiten und Fahren", hier Band 4. Dort heißt es, der Koppelzaun soll stabil, verletzungs- und möglichst ausbruchssicher sein, also gut sichtbar und respekteinflößend, je nach Pferdebestand zwischen 1,20 und 1,50 Meter hoch. Die Zaunpfähle sollen in einem Abstand von 2,50 bis 4 Meter gesetzt werden. An die Pfosten werden mit 40 - 50 Zentime ter Abstand von ihnen angebracht:
- Rund- oder Halbrundhölzer mindestens 12 Zentimeter Durchmesser oder Planken mindestens 4 Zentimeter stark.
- Bänder aus Förderbandgummi: 7 - 10 Zentimeter breite Streifen, die stark gespannt werden müssen.
- Elektrobänder: gewebte Kunststoffbänder mit eingeflochtenen Edelstahldrähten 4 - 6 Zentimeter breit, mittels Isolatoren an den Pfosten befestigt.
- Kombination Holz-Elektroband: Der obere Abschluss besteht aus Holz, darunter wird Elektroband oder glatter Draht angebracht.
Die Elektrobänder müssen mindestens 2000 Volt Spannung haben, auch an den vom Stromgeber am weitesten entfernten Stellen. Die Spannung muss regelmäßig kontrolliert werden. Wenn die Pferde auf der Weide nicht genügend Beschäftigung haben (z. B. knappes Futter) und beunruhigt werden (z. B. durch Insekten) neigen sie eher zum Ausbrechen. Das ist auch der Grund dafür, dass die Einzäunung für Paddocks höher sein soll als für Weiden: 1,60 - 1,80 Meter bei Pferden.
II.
An dieser Stelle setzt die neueste BGH-Rechtsprechung an. Der BGH hat in seinem am 30.06.2009 verkündeten Urteil (VI ZR 266/08) erstmalig (zwar zur Rinderhaltung, aber ohne Weiteres übertragbar auf Pferdehaltung) ausgeführt, es reiche nicht aus, hinsichtlich der dem Tierhalter obliegenden Sorgfaltspflichten nur auf den Zustand der Umzäunung der Weide abzustellen.
Denn der Sachverständige in diesem Verfahren habe ausgeführt, über die Hütesicherheit entscheide nicht allein die Zaunkonstruktion. Durch die Weidehaltung werde der Herdeninstinkt der Tiere geweckt. Dieser habe zur Folge, dass typisches Wildtierverhalten wieder zum Vorschein komme. Eine Panik - attacke in einer weidenden Viehherde komme in der Praxis häufiger vor. Diese könne durch Geräusche, Lichterscheinungen, Insekten, plötzlich auftretende Wildtiere oder auf die Weide eindringende Hunde ausgelöst werden. Unter normalen Bedingungen führe eine solche Schrecksituation zu einem gemeinsamen Fluchtverhalten der Herde. Bei einer Weide, die über eine ausreichende Flächengröße verfüge, würden die Panik auslösenden Hormone durch das Laufverhalten der Tiere (Ausgaloppieren) abgebaut. Die Tiere würden sich dann beruhigen, wobei in den seltensten Fällen die Umzäunung durchbrochen werde. Die Herde galoppiere sich auf der Weide aus. Bei einer zu kleinen Weide könne dies jedoch anders sein. Der Sachverständige hat durchaus die Möglichkeit in den Raum gestellt, die geringe Größe der Weide könne dazu beigetragen haben, dass die in Panik geratene Herde sich nicht auslaufen konnte und das verunglückte Tier deshalb die Durchzäunung durchbrach. Der BGH hat zum Abschluss ausdrücklich gesagt, dass die erforderliche Hütesicherheit nicht allein durch eine ordnungsgemäße Umzäunung der Weide sichergestellt werden könne, sondern dazu auch die Auswahl einer aufgrund ihrer Größe geeigneten und den Sicher - heitsbelangen Dritter gerecht werdenden Weide zähle. Um Übrigen ist der Rechtsstreit zur weiteren Sachverhaltsaufklärung an die Vorinstanz zurückverwiesen worden.
III:
Wenn Pferde ausgebrochen sind, haftet der Tierhalter gem. § 833 Satz 1 BGB, wobei diese Vorschrift eine reine Gefährdungshaftung darstellt, der Tierhalter haftet ohne jegliches Verschulden. Lediglich wenn es sich um ein Tier handelt, das zu Erwerbszwecken gehalten wird, kann sich der Tierhalter entlasten. Wenn, wie dies meistens der Fall ist, mehrere Pferde entlaufen, kann dies auch dann für Halter außerordentlich gefährlich werden, wenn ihr Pferd gar nicht direkt am Unfall beteiligt war. Das OLG Saarbrücken hatte über einen Fall zu entscheiden, in dem mehrere ausgebrochene Pferde ein Hindernis auf der Straße bildeten. Nachträglich ließ sich nicht mehr feststellen, mit welchem der Pferde der verunglückte Motorradfahrer tatsächlich kollidiert war. Die Rechtsprechung geht ganz klar davon aus, dass die Pferde ein einheitliches Hindernis darstellen, wobei von jedem Pferd die gleiche Gefahr ausgegangen sei. Es sei allein vom Zufall abhängig, ob und mit welchem Pferd das Motorrad schließlich kollidierte. Selbst wenn der Motorradfahrer mit keinem der Pferde kollidiert wäre, sondern bei einem bloßen Ausweichmanöver zu Fall gekommen wäre, würde dies an der Tierhalterhaftung nichts ändern, denn das Ausweichmanöver wurde durch die Pferde adäquat kausal verursacht. In allen Fällen haften alle Tierhalter aller ausgebrochenen Pferde gesamtschuldnerisch (OLG Saarbrücken, 17.01.2006 Az.: 4 U 615/04).
Text: Pieper, Rechtsanwältin
Info:
Frau Almut Pieper,
seit 1982 Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkten im Pferderecht (Kauf-, Haftpflichtrecht und Tierarzthaftung) sowie Versicherungsrecht und Arztrecht.
Zuletzt geändert von farina; 22.04.2015, 09:38.
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Radinger: Ich wünsche mir für die Wölfe, dass die Menschen sie einfach nur in Ruhe lassen, ihnen nicht hinterherlaufen, weil sie sie so toll finden, oder sie verscheuchen wollen, sondern dass sie sie einfach in Ruhe ihr Leben leben lassen.
Wovon träumt die Gute nachts?LG zentaur
"Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."
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Zitat von zentaur Beitrag anzeigenRadinger: Ich wünsche mir für die Wölfe, dass die Menschen sie einfach nur in Ruhe lassen, ihnen nicht hinterherlaufen, weil sie sie so toll finden, oder sie verscheuchen wollen, sondern dass sie sie einfach in Ruhe ihr Leben leben lassen.
Wovon träumt die Gute nachts?
Träumen Sie weiter, Frau Radinger.
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Ich komme gerade aus einer Forstbetriebsgemeinschaft Segeberg Versammlung. Ein Mitarbeiter der Kammer deutete am Rande an, das ja auch der totgefahrene Wolf aus Bordesholm zu genaueren Untersuchung nach Berlin verbracht wurde und dort schon einige in der Patologie gelandet sind sie geimpft und gechipt waren. Diese Tiere also nachweisbar Gehege verlassen haben!.
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Diese Theorie hält sich seit langem und auch immer wieder hört man von Berichten über Sprinterwölfe. Leider konnte niemand bisher einen schlüssigen Beweis erbringen.
Rechnet man jedoch die Welpen der letzten drei Jahre zusammen, zieht einen Erfahrungssatz an Mortalität ab und vrrgleicht die Anzahl der plötzlich herumstreifenden, neugierigen Jungtiere mit dem zuvor erlangten Ergebnis, laufen hier schlichtweg ein paar Tiere zuviel herum.
AFrage ist, wo kommen sie her?Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.
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Ich bin mir sicher, daß im Rahmen der "großen Wolfs-Euphorie" auch einige Wölfe aus illegalen Haltungen freigelassen wurden ... man konnte sich so "still und heimlich" eines Problems entledigen ... das ist ja zu Beginn der Luchsauswilderung im Harz auch so gehandhabt worden. Damit ließen sich auch die wenig menschenscheuen Wölfe erklären. Auch wenn Wölfe anpassungsfähig sind, aber die Zeitschiene, in der diese Anpassung erfolgt sein soll - besonders die der Tiere in Niedersachsen - ist doch etwas knapp bemessen. Warum ist übrigens das Problem wenig menschenscheuer Wölfe besonders ein nordwestdeutsches Problem? In der Lausitz gibt es wesentlich mehr Tiere; dort müßten wesentlich mehr Probleme auftreten?! Nur an der geringeren Siedlungsdichte in der Lausitz liegt es bestimmt nicht.
Gruß vom Eisenschimmel
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Beitrag eines Users heute auf Wolf -nein-danke:
"Dennis Ehlers Heute morgen war der wolf gegen Halb 6 keine 20 Meter von meiner Haustür im, Ort ....
Da ich MITTEN im Ort leben in schönen Hützel finde ich es schon nicht so spannend grade weil dort auch die Örtliche Bushaltestelle ist wo keine Std später die Kinder auf den Bus warten."
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