Tierschutzfall - was kann man tun und wie vorgehen?

[AnjaZ]

Jetzt muß ich mich auch mal zu Wort melden:

Die Haltung ist unter aller Kanone, es gibt ein Tierschutzgesetz und der Herr Amtsveterinär ist nicht die letzte Instanz.
Ich persönlich würde sofort Anzeige wegen Tierquälerei beim zuständigen Polizeirevier erstatten (ich selbst habe schon Tiere aus besseren Haltungesbedingungen beschlagnahmt!) und dem Amtsveterinär mit einer Dienst- und Fachaufsichtsbeschwerde kommen. Er hat seine Pflicht nicht erfüllt!

Dazu die Fotos an die zuständige Regenbogenpresse (hier wirkt die Bild wunder!) schicken. Die sind froh wenn sie Schlagzeilen im Sommerloch haben!

Bloß keine Ruhe geben. Steter Tropfen höhlt den Stein sag ich nur!

[suznQ]

@ Calippa - Wassermangel und nasser Stall sind doch 2 verschiedene "Probleme". Blos weil alles nass ist, heißt es noch lang nicht, dass die Pferde dann genug zu trinken haben.
Aber da geb ich dir auch recht, kann natürlich sein, dass das Fohlen sich ne Erkältung geholt hat. Wär ja auch kein Wunder, da gibts ja nirgends nen trockenen Platz.

[Sarah-Marie]

Ich könnte schreien, wenn ich sowas sehe...

Allein, dass die Weide mit Stacheldraht umwickelt (eingezäunt kann man gar nicht sagen) ist, widerspricht schon der Aussage, dass es eine nicht zu beanstandene Haltung gibt. Stacheldraht ist für Pferdeweiden verboten und das bereits seit zehn Jahren!

Ich hoffe, dort passiert bald endlich was.
Ohne Medien scheint sich nichts zu regen, traurig!

[suznQ]

Wie wärs, wenn wir hier im HG ne Unterschriftenaktion machen gegen solche Haltungsbedingungen und die dann dem Vet-Amt und der zuständigen Staatsanwaltschaft offiziell übergeben. Natürlich unter Einbeziehung der Presse.
Übrigens: hat das schon jemand gemacht - Anzeige bei der Staatsanwaltschaft???????

[Tanja22]

Da mache ich mit. Und wie wäre es den, die St. Georg mal zu informieren? War die Frau Pochhammer nicht auch immer für soetwas zu haben?
Ist das arme Fohlen den dort nun abgeholt? Würde gerne helfen, wenn ich wüßte wie!!!!!!
Hier in Bremen ist es übgrigens so, dass alle OwiAnzeigen von Vetamt bearbeitet werden, alle Strafanzeigen tatsächlich über die STA gehen und das Vetamt dann nur noch auf Anordnung handeln kann. Von daher müßte eine direkte Anzeige bei der STA mit den kompletten Fotos doch was bringen, den da kann das Vetamt erstmal nix verschlunzen.

[DieRatte]

Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den AmtsVet!
Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz gegen den Halter (der "Sand" sieht mir eher aus, als wäre er lebendig... Augen und Nüstern sind die ersten Stellen, an denen Insektenlarven sichtbar werden)!
Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen den Halter (das Fohlen sieht tatsächlich nicht aus, als wäre es tot geboren worden - leider ist der Nabel nicht gut zu erkennen...)! (Ob diese Erfolg haben wird, ist fraglich, da nicht wirklich beweisbar, ob das Fohlen aufgrund mangelnder Versorgung oder durch einen Unfall ums Leben kam)


Ich wünsche Euch viel Glück und allen Erfolg der Welt!

[Tanja22]

Das mit dem "Sand" erscheint mir auch so und sie hat vollkommen Recht was der Verstoß gegen das Tierkörperbeseitigungsgesetz angeht!!! Da kann man einhaken!!

[Minkle]

Im Netz ist es schon:

http://www.noz.de/lokales/47809541/maden-bevoelkern-augen-und-nuestern

Hoffentlich tut sich da jetzt was......

[Calippo]

Danke, Minkle, ich wollte es auch gerade hier einstellen. Zumindest ist das jetzt mal in der Öffentlichkeit!

Und es stimmt, was ich zuerst für Sand (?) gehalten habe, sind tatsächlich Maden. Angesichts der eher kühlen Witterung auch ein Beweis, dass niemand auch nur an die Stuten und Fohlen einen Gedanken verschwendet hat.

Interessant auch das Statement des Landkreises: angeblich (ich glaube es ja nach wie vor nicht) alles bestens und die gesamte Haltung ständig vom Amts-Vet. und Hoftierarzt überwacht. Angesichts der Zustände echt lächerlich, aber die bleiben dabei, dass es für die Stute eine korrekte Behandlung gab.
Und das Fohlen geht nach Oldenburg ins Labor, um die Todesursache abzuklären.

Ich bin mal gespannt, welche Konsequenzen das alles haben wird - vermutlich aber keine, zumindest nicht für das Vet.-Amt, gegen das übrigens schon eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt wurde.

Ich hoffe aber, das das kleine Fohlen das Opfer war, das gebracht werden mußte, um all die anderen Pferde und Ponys zu retten.

[suznQ]

Bei der verletzten Stute sieht man auch ganz deutlich dass die Verletzung von nem Seil oder Draht kam. Ober der Wunde sieht man auch noch Striemen. Eine 2.Stute hat auch ne ähnliche Verletzung am Bein.
Und die hängen dann Tagelang in den Zäunen und keiner kommt nachschaun!!!! Echt ätzend...... und wird vom Vet-Amt geprüft - noch ätzender. Und das ist alles in Ordnung - Oberätzend.

[Tanja22]

Sagt mal, meines Wissens ist doch auch die Einzäunung mit Stacheldraht für Pferde laut Tierschutzgesetz verboten oder? Oder zumindest dies als alleinige Einzäunung (Verwaltungsgericht Weimar, Az: 2 K 503/97 We / Thüringer Oberverwaltungsgericht, Az: 3 KO 700/99).
Calippo, danke für Dein Angagement, ich hoffe echt, das bringt was.

[Calippo]

Ich melde mich noch mal kurz zurück:
komischerweise hatte ich heute, obwohl mein Name nicht genannt wurde, doch noch einige Anrufe aus dem näheren und weiteren Bekanntenkreis (anscheinend bin ich hier doch nicht so ganz unbekannt). Die meisten waren froh, dass das nun endlich mal in der Zeitung war - und dann gleich als Aufmacher.
Ich hatte aber leider auch Anrufe, die das alles nur relativieren wollen, von wegen "totes Fohlen kann immer mal, die sterben ja ziemlich schnell" oder "so schlimm ist die Haltung ja gar nicht", "so ein Drahtbein heilt eben nur ganz langsam" und außerdem "wie man dem alten Mann so was noch antun könne". Da war ich dann doch ganz schön geknickt, dass das alles doch so nach dem Motto "Tierschützertanten wollen mal in die Zeitung" abgehen sollte. OK, das Fohlen war ja nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte, aber dass es Menschen gibt (Pferdesbesitzer!), die das alles noch runterspielen wollen - traurig!

Na ja, die Sache rollt nun, egal welches Ergebnis das bringen soll. Wir werden aber am Ball bleiben. Ich persönlich glaube ja nicht, dass sich an der gesamten Haltung viel ändern wird, hoffe aber, dass wenigstens die Stute bald erlöst sein wird.

[seacookie]

Stacheldrahteinzäunung ist verboten.

[Pferd+Pony]

Stacheldrahteinzäunung ist verboten.

mensch ist das alles grauenhaft! Hoffentlich tut sich noch was!!! Das darf alles nicht wahr sein und warum muss so ein elend von den Behörden gar relativiert werden?Es ist unfassbar. Bezüglich des Stacheldrahtes hatte ich das gleiche Denken als ich vorhin eher zufällig diese Verkaufsanzeige las:

http://pferdeverkauf.com/cgi-bin/pferdemarkt/classifieds/classifieds.cgi?request=detail&id=71773&category_id=121&prev_action=today&website=default&session=4c949a5b0c3a0f5e

[Auntie Little]

Traurig aber wahr, meist kommt der Stein ins Rollen, wenn die ersten Tiere verreckt sind. Tut mir sehr leid ums Fohlen, hilft aber hoffentlich den Anderen.

Traurige Grüße
Birgit

[schnockel]

Ehrlich gesagt finde ich neben dem Stacheldraht den Ernährungszustand der Pferde viel viel schlimmer!!! Die sind ja sowas von unterernährt! Die sind ja nur noch Haut und Knochen! Wenn ich auf dem einen Bild die Shettystute mit ihrem Fohlen sehe, dann kommen einem die Tränen. ebenso das Bild der verletzten Fuchsstute im Juni...Ich denke, da kann eher angesetzt werden als an der Haltung. Denn diese ist- leider leider - im Emsland des öfteren noch gang und gebe... Und matschig ist der Bereich vor meinem Stall auch. So werden es jedenfalls die Leute dort sehen:-(
Und das Fohlen wird ja nun untersucht... Bin mal gespannt, ob da etwas bei herauskommt.

[Gast]

Wer läßt denn das Fohlen untersuchen?

[schnockel]

[QUOTE=Calippo;757464]Zustände echt lächerlich, aber die bleiben dabei, dass es für die Stute eine korrekte Behandlung gab.
Und das Fohlen geht nach Oldenburg ins Labor, um die Todesursache abzuklären.

[Gast]

Ja, aber wer hat veranlasst, das Fohlen zu untersuchen und dorthin gebracht!?

[Calippo]

@ Santana: das Fohlen wird auf Veranlassung des Vet.-Amtes nach Oldenburg zur Sektion gebracht.

Insgesamt kann man jetzt schon sagen: bei der ganzen Sache wird GAR NICHTS herauskommen, weder für die Stute noch für die anderen Pferde.

Der Artikel in der Zeitung hat einen Riesenwirbel verursacht und meine Bekannte, die ja namentlich genannt wurde, ist mit den Nerven schon ganz runter.

Neben viel Zustimmung, dass es jetzt endlich mal jemand getan hat, diese Zustände anzuprangern, gab es auch etliche wirklich gehässige und böswillige Kommentare voll unter die Gürtellinie. Es gab Anfragen von diversen anderen Zeitungen und auch von Radiosendern.

Leider wurde, wie ich nun gehört habe, vom Vet.-Amt einzig bisher verfügt, für mehr Einstreu zu sorgen. Punkt! Und ich vermute, da kommt auch nicht mehr, so dickfellig sind die.

Schnockel, den Ernährungszustand der Ponys (bis auf die Stute, die ich auch zu mager finde) halte ich eigentlich noch für gut. Aber - Ponys sind sehr genügsam und jetzt im Sommer gibt es noch Weide (auch wenn es nur ungepflegte Brachstücke sind). Die Härte wird erst im Winter kommen, wenn außen vorm Zaun nur ein verrotteter Rundballen von Irgendwas liegt. Und dann bei Minusgraden.

Schlamm im Auslauf halte ich jetzt auch nicht für das Knock-out-Kriterium, wenn denn im Stall eine trockene Steh- und Liegefläche geboten wird. Das ist hier ja leider auch nicht gegeben. Und Stacheldraht als Zaun? Hier leider noch gang und gäbe, meistens ohne Elektro auf Abstand, wenn's hoch kommt ist ein Elektroseil direkt am Zaun.

Wie es nun weitergeht? Vermutlich gar nicht. Die Beamten sitzen das aus, und wer sonst sollte diese Haltung denn nun weiter untersuchen? Ich denke, vernünftige Tierärzte schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, nur leider haben die nichts mit dem Fall zu tun. Wenn der Besitzer sich nun weiterhin stur stellt, wird sich nichts ändern.