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  • Astas
    • 19.01.2009
    • 504

    #21
    Meiner Meinung nach ein selbstgemachtes Problem. Die Profis verdienenen heute ihren Lebensunterhalt mit der Reiterei und haben keine Zeit oder Muße sich um die Basisarbeit der Mittelstandsreiter zu kümmern. Gibt also oft nur noch Schnöselreiterei oder Geländetüddeltanten. Und dann kratzt es eigentlich erst, weil die als Käufer der guten Mittelklassepferde auch wegfallen. Tja hups... Die da vor Jahren schon vor gewarnt haben standen aber immer schön alleine da. Genau wie die, die sich noch an die (BAsis-)arbeit gemacht haben.

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    • Greta
      • 30.06.2009
      • 3879

      #22
      Also ich bin Jahrgang 1963 und reite seitdem ich 6 Jahre alt bin...... Ich finde der Artikel von Herrn Thormaehlen ist schon richtig, aber aendern wird er nichts.... Die Zeiten haben sich halt gaendert.... Ich reite auch jedes Pferd was da ist und was reitbar ist.... Das ist fuer mich der Kick am Reiten.... Fuer 100.000 das Wundertier zu kaufen koennte ich nicht... Wo ist da der Spass?? Und in die Geldraenge in grossen Turnieren kommt man heute eh nicht mehr...Das ist den bekannten Profis und ihren Nachkommen vorbehalten... Aber ich finde, jeder so wie ers will..... Ich wuesste nicht, das man zu irgentwas gezwungen wird...
      Allegra von Flake aus der Amica

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      • Fio
        • 11.03.2013
        • 1215

        #23
        Ich kann die Gefühle von Herrn Thormaehlen schon verstehen, aber so ganz fair finde ich den Artikel nicht. Natürlich wurde ich damals auf alle möglichen Pferde gesetzt und bin geritten was da war, aber solide Grundausbildung AN MIR war das mit Sicherheit auch nicht. Natürlich hat man viel über das einfach machen gelernt, aber bis mir mal jemand den logischen Sinn einer Ausbildungsskala beigebracht hatte war ich mit Sicherheit 18 Jahre alt und ritt seit 13 Jahren.
        Ich finde es ist immer leicht zu sagen, was früher alles besser war. Aber es berücksichtigt nie die Gesamtumstände der heutigen Wirklichkeit. Was ich feststellen was definitiv früher anders war als es heute ist, ist meiner Meinung nach, dass die Kids nicht mehr im Stall aufwachsen, so wie wir dort aufgewachsen sind. Wir waren eine Gruppe von bestimmt 15 Teenagern und Kids, kamen nach der Schule in den Stall und waren eben immer da. Mein ganzes Sozialleben hat sich dort abgespielt. Heute seh ich die Mädels mit ihren Müttern kommen, Pferd fertig machen, reiten und dann ab nach Hause. Wir wurden früher oft auf fremde Pferde gesetzt und sind einfach los geritten. Welcher Besitzer gibt sein Pferd heute noch dafür her? Wer traut sich das überhaupt noch bei den hochsensiblen Eltern und Gesetzen? Also ich lass mich nicht verklagen, weil ein Mädel von meinem Pony plumst.
        Grade bei uns im Ponysektor merkt man auch die Ganztagsschule, finde ich. Man findet kaum noch gute Ponykinder. Das hat aber natürlich auch mit der heutigen Bedienbarkeit zu tun, da stimme ich Euch zu. Wir sind früher andere Ponys geritten. Aber auch an den Kids liegt es. Neben Tennis und Fußball und Ballett und Nachhilfe und Nachmittagsunterricht, wann sollen die denn noch aufs Pferd?

        Ich gehe allerdings übrigens davon aus, dass der Autor, aufgrund seines Alters, auch mich in die Gruppe der jungen Reitergeneration mit einbezieht und lade ihn herzlich ein mal gucken zu kommen bei uns, wie solide oder eben nicht wir unsere Pferde ausbilden. Ich kenne viele sehr gute Reiter, die nen super Job machen mit den jungen Pferden. Schwarze Schafe und schlechtes Reiten gab's schon früher genug. Nur gab es da nicht genug Medien um so ausgiebig darüber zu sprechen wie es heute getan wird.

        Und wenn es wirklich so wäre, dass so viele Leute viel Geld und wenig Fachwissen und kein Können haben, dürfte es ja nicht so sein, dass viele ihre wertvollen Pferde nur zu kleinsten Preisen abgesetzt bekommen. Und ich bin ehrlich, jemanden der so reflektiert ist zu sagen: "ich nehm lieber was mehr Geld in die Hand und kauf mir ein gerittenes Pferd vom Ausbilder, als ein rohes vom Züchter, weil ich es selber nicht kann", dem würde ich nicht so nen Artikel um die Ohren hauen, sondern zu seiner Weitsichtigkeit gratulieren. Vermeidet nämlich die Entstehung der hier oft genannten Wanderpokale.
        Vielleicht ist die Zeit der "Kauf dem Kind nen Jungen, das Mädchen fusselt sich schon auf dem ein", eben wirklich vorbei. Vielleicht gehört die Ausbildung junger Pferde nicht mehr zu etwas, das nan einfach nebenbei lernt, weil man es muss, sondern ist etwas, das heute mit auf dem Lehrplan stehen muss. Vielleicht ist der Markt für nicht gerittene Pferde heute deutlich kleiner als früher (weiß ich echt nicht.), aber vielleicht finde ich das alles gar nicht so schlecht.

        Gesendet von meinem GT-I8190 mit Tapatalk

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        • gina
          • 06.07.2010
          • 1857

          #24
          Zitat von dissens Beitrag anzeigen
          Aus dem Link:
          Ist das WIRKLICH so?
          Ich stehe nun wahrlich nicht in ständigem Austausch zur gesamten Reiterwelt, aber spricht nicht der nach wie vor anhaltende Trend zu "Sonderrassen", die, verallgemeinernd gesprochen, so gut wie immer als einfacher und bedienbarer als "das deutsche Sportpferd" beworben werden (lassen wir den Wahrheitsgehalt davon mal beiseite), eine ganz andere Sprache?
          Ist es wirklich so, dass die Mehrheit derer, die reiten (und sei es nur am Abend nach einem anstrengenden Tag) wirklich das equine Pendant zu einem Ferrari unterm Hintern haben will? Und dann fünfmal die Woche Unterricht nehmen, um auch nur die Schaltwippe in diesem Geschoss bedienen zu können?
          Oder wollen viele Reiter nicht vielleicht doch einen bequemen Opel, um damit gemütlich durch die Gegend zu schippern?

          Ich für meinen Teil vermisse sie sehr, die "Opel"-Pferde. Die, die einfach gutmütig waren. Die, auf denen wir als Kinder und Jugendliche zwischen den Turnieren ohne Sattel ausgeritten sind. Die wir dergestalt "unverankert" haben übern Stoppelacker knattern lassen und die sich am Ende desselben trotzdem problemlos wieder haben regulieren lassen (naja, die meisten ...). Schlicht, weil sie auch selbst eine gewisse Umsicht hatten und weil ihnen die ganze Lampenaustreter-Strampelei noch nicht die Sicht auf die Straße am Ende des Weges versperrte. Die man auch mal einen Tag stehen lassen konnte und die am Tag danach trotzdem auf vier statt zwei Beinen zum Tor rausgeritten werden konnten. Die, die zwar mal übermütige Hopser, auch mehrere hintereinander, losgelassen haben, aber genau dann, wenn der Reiter obendrauf in Nöte geriet, zur Salzsäule erstarrten, bis das Reiterlein sich wieder zuerecht geruckelt hatte.

          Ob das heute stimmt weiß ich nicht.
          Stimmte auf alle Fälle aber für die "jungen Reiter", mit denen zusammen ich langsam erwachsen wurde. Wir wollten FREUDE am Reiten und FREUDE am Pferd haben. Wir WOLLTEN gar nicht die Vollzeit-Ausbildung zum Formel-Eins-Piloten durchmachen müssen, um ein "besonderes" Pferd "angemessen" reiten zu können. Wir sind lieber mit den Pferden, die wir nunmal zur Verfügung hatten und mit denen wir gerade vom Platz oder aus dem Gelände zurückkamen, im nächsten Bach plantschen gegangen.
          Harmonisch war das übrigens auch. Weit mehr als vieles, was ich heute sehe.

          ich würde mal davon ausgehen, dass thormählen wohl eher nicht die giraffanten reitende bevölkerung gemeint hat ;-)
          der hat über jahrzehnte ein feines gespür für das interieur bei pferden in zusammenhang mit leistungspotential und leistungsfähigkeit bewiesen

          überdenkenswert darum sicher seine aussagen........

          an dieser stelle möchte ich mal irislucia aus einem anderen th zitieren:

          Das was aber landläufig als Rittigkeit bezeichnet wird, würde ich eher mit brav und devot betiteln. Das was ich als (Leicht-)Rittigkeit bezeichne ist Sensibilität und wohl auch Reaktionsschnelligkeit. Letzteres möchte fair behandlet und bedient werden, dann ist es auch rittig.
          ein problem für dich?

          Kommentar

          • Arielle
            • 23.08.2010
            • 2838

            #25
            [QUOTE=Fio;1360531, Vielleicht ist der Markt für nicht gerittene Pferde heute deutlich kleiner als früher (weiß ich echt nicht.), aber vielleicht finde ich das alles gar nicht so schlecht.

            Gesendet von meinem GT-I8190 mit Tapatalk[/QUOTE]

            Der Markt für junge, rohe Pferde ist nicht kleiner. Er existiert überhaupt nicht mehr! Jedenfalls nicht mehr der Markt mit dem "Endgebraucher".
            http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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            • rakete06
              • 06.02.2012
              • 81

              #26
              Ja weil die Leute vor allem jüngeren direkt Erfolg auf turnier haben wollen und sich nicht erst noch mit der Ausbildung des Pferdes beschäftigen möchten! ! Fehlende Disziplin und Desinteresse an der Ausbildung des pferdes! Lieber direkt m gewinnen anstatt das eigene pferd bis m bringen ist doch viel leichter wenn das Pferd alles macht

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              • rakete06
                • 06.02.2012
                • 81

                #27
                Somit gibt es nämlich den Zusammenhang auf dem.markt rohe Pferde oder angeritten werden nicht oder selten gekauft und dann zu schlechten preisen das Pferd muss einfach schon Erfolg haben und das bis klasse m um es jung (5jahrig) gut zu verkaufen

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                • Furioso-Fan
                  • 12.08.2004
                  • 10940

                  #28
                  Ich komme ja nun aus der reiterlichen Provinz, aber eines kann ich mit ziemlichem Selbstbewusstsein sagen: die Springreiter, die wir vor 30, 40 Jahren hier hatten und die erfolgreich ritten, ritten nicht besser. Sie ritten vielleicht brachialer, routinierter in der Ausnutzung der Fähigkeiten der Pferde, die vielleicht nicht so gut waren wie heute. Sie haben aus dem Material mehr rausgeholt. Und das sicher nicht zum Besten der Pferde. ich erinnere mich unter den sagen 20 guten im Sinne von erfolgreichen Springreitern in meiner Region an genau 2, denen ich meine Pferde in die Hand gegeben hätte. Die eine ist dann als Bereiterin Im Landgestüt gelandet, die andere hat einen eigenen Ausbildungsstall. Aber sonst?
                  Riegeln, riegeln, riegeln, Schlaufzügel, Springkandare, barren etc.
                  Es gibt oder gab bei uns in der Region noch genug Leute, die "Helden" wie Hugo Simon auf seinem Platz haben reiten sehen. Da fehlts nicht an Deutlichkeit, wies zuging.
                  Besseres Reiten?
                  Halte ich für Vergangenheitsverklärung.
                  Oder Holstein war besser.
                  Was ich nicht glaube.

                  Kommentar

                  • Furioso-Fan
                    • 12.08.2004
                    • 10940

                    #29
                    Offtopic:
                    Waterloo, da musst Du ins Alternativlager gehen. Reken z.B. früher. Oder auch engierte und gute - leider selten - Westernausbilder. Die haben teilweise auch die besseren Pferde dafür.
                    Westernhorses do it with a smile!

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                    • Fio
                      • 11.03.2013
                      • 1215

                      #30
                      Zitat von rakete06 Beitrag anzeigen
                      Ja weil die Leute vor allem jüngeren direkt Erfolg auf turnier haben wollen und sich nicht erst noch mit der Ausbildung des Pferdes beschäftigen möchten! ! Fehlende Disziplin und Desinteresse an der Ausbildung des pferdes! Lieber direkt m gewinnen anstatt das eigene pferd bis m bringen ist doch viel leichter wenn das Pferd alles macht
                      Das halte ich schlichtweg für falsch.

                      Seien wir doch mal ehrlich, was bringt es denn, eine 14jährige auf einen angerittenen 3- oder 4-jährigen zu setzten und sie den selber ausbilden zu lassen? Es wird so oft gepredrigt, dass die Leute sich ihrem Leistungsniveau entsprechende Pferde kaufen sollen und wenn sie das tun, ist das auch falsch.
                      Die sollen doch erstmal reiten lernen und sich dann junge Pferde kaufen.
                      Die Ausbildung eines jungen Pferdes 3- und 4-jährig ist etwas völlig anderes als ein ausgebildetes Pferd reiten. Warum willst Du jemandem verbieten (von mir aus) M-Dressur zu reiten, nur weil er keine 3jährigen reiten kann. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun, macht aber die Leistung ein Pferd ordentlich durch eine M zu steuern nicht kleiner. Viel schlimmer finde ich unbegabgte, schlecht ausgebildete Leute, die sich auf Teufel komm raus einen Jungen kaufen und den so vergurken, dass man schon 5jährig nicht mehr hingucken kann.

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                      • Polanegri
                        • 29.08.2009
                        • 1640

                        #31
                        Ich habe vor längerer Zeit mal ein ganz altes Buch gelesen, dass eine Freundin auf dem Flohmarkt gekauft hatte, ich weiß den Namen des Autors nicht mehr. Ein alter Kavallerie-Offizier, der offensichtlich in seinen jüngeren Jahren ein reiterliches Ausnahmetalent war (allerdings mit teilweise harten Methoden, wie das in vergangenen Zeiten so war). Sein Urteil ( vor fast 100 Jahren ) über die jüngere Generation der Reiter, die schnellen Erfolg ohne Anstrengung suchen, war deckungsgleich mit der Meinung von Harm Thormälen und so wird es immer bleiben. Nur wer wirklich sehr lange mit wirklich vielen Pferden Erfahrung sammelt, bekommt mit der Zeit den sensiblen Blick für all die Feinheiten und Unterschiede des Individuums Pferd. Diese Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln, haben ja die wenigsten Menschen. Militär und Landgestüte waren früher die Institutionen, in denen man viele verschiedene Pferde gleichzeitig zur Verfügung hatte mit ausreichend Zeit dazu, heute sind es eben nur noch die professionellen Ausbildungsställe. Aber dort wird schon vorselektiert auf Springen/Dressur, der Trend geht zur Spezialisierung und die "Schwierigen" werden halt ausgesondert.

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                        • rakete06
                          • 06.02.2012
                          • 81

                          #32
                          Zitat von Fio Beitrag anzeigen
                          Das halte ich schlichtweg für falsch.

                          Seien wir doch mal ehrlich, was bringt es denn, eine 14jährige auf einen angerittenen 3- oder 4-jährigen zu setzten und sie den selber ausbilden zu lassen? Es wird so oft gepredrigt, dass die Leute sich ihrem Leistungsniveau entsprechende Pferde kaufen sollen und wenn sie das tun, ist das auch falsch.
                          Die sollen doch erstmal reiten lernen und sich dann junge Pferde kaufen.
                          Die Ausbildung eines jungen Pferdes 3- und 4-jährig ist etwas völlig anderes als ein ausgebildetes Pferd reiten. Warum willst Du jemandem verbieten (von mir aus) M-Dressur zu reiten, nur weil er keine 3jährigen reiten kann. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun, macht aber die Leistung ein Pferd ordentlich durch eine M zu steuern nicht kleiner. Viel schlimmer finde ich unbegabgte, schlecht ausgebildete Leute, die sich auf Teufel komm raus einen Jungen kaufen und den so vergurken, dass man schon 5jährig nicht mehr hingucken kann.

                          Das War ja nicht gemeint! Klar junges Pferd junger Reuter ist ein Fall für sich

                          Aber es geht doch hier eigentlich um die.reiter welche einfach mal schon höhere Prüfungen reiten und das nur weil sie fertige Pferde bekommen. Gibst du diesen Reitern ein junges pferd die meisten würden kläglich scheitern

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                          • Hannoveranero
                            • 13.11.2012
                            • 376

                            #33
                            Ja und nein...ganz nach oben schaffen es doch nur die mit Biss und Talent. Und die Guten setzen sich doch immer durch, wie viele an der Weltspitze reiten fremde Pferde. Die haben sich auch hochgearbeitet, sei es durch Stallmisten oder durch viele junge und spezielle Pferde.
                            Es gibt immer Ausnahmen, und ländlich kann man mit dem richtigen Pferd sicher auch talentfrei M gewinnen, aber weiter oben trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen...
                            Da muss man einfach drüber stehen. Oder?

                            Kommentar

                            • dissens
                              • 01.11.2010
                              • 4060

                              #34
                              Zitat von Hannoveranero Beitrag anzeigen
                              ganz nach oben schaffen es doch nur die mit Biss und Talent.
                              Jo. Und das sind nicht viele.
                              Aber wo sind die Pferde für die breite Masse? Die für den Breitensport? Für Leute, die, so sie überhaupt Turnierambitionen haben, auch völlig zufrieden sind mit zwei, drei A-Prüfungen pro Saison?
                              Statt DIESEN Markt zu bedienen, wird gefordert, dass mindestens 85% der potenziellen Käufer nicht nur auf mindestens M-Niveau NACHREITEN, sondern auch noch bis dahin AUSBILDEN können sollen. Und für diese herbeiphantasierte (?) Klientel wird dann gezüchtet. Mein Eindruck.
                              Das ist in meinen Augen ziemlich absurd. So als würde man Fußballkids nur und erst dann im Verein aufnehmen, wenn sie mindestens auf Bundesliga-Niveau kicken.

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                              • Mondnacht
                                • 01.12.2009
                                • 2459

                                #35
                                Vielleicht ist das absurd, aber ich kenne keine Eltern, die ihren Kindern ein reeles A- Pferd kaufen wollen, sondern es soll immer das Potenzial für M vorhanden sein...

                                Schwierig, denn die evetuell bis M ausgebildeten Pferde zucken doch eher mal zusammen und schon ist Töchterlein überfordert. Davon ganz abgesehen braucht man mit einem A- Pferd auch nicht zu den Sichtungsturnieren zu fahren, dann gucken die Landestrainer die Mädels mit dem A... nicht an.

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                                • cps5
                                  • 07.07.2009
                                  • 1586

                                  #36
                                  Das sehe ich schon ein wenig anders.

                                  Die (Warmblut-) Pferde für den Freizeitreiter sind zu 90 % genau dieselben wie diejenigen für den ambitionierten Turnierreiter. Nur die letzten 10 % entstammen aus Familien oder Linien, die für ein schwieriges Temperament bekannt sind. Das will nämlich auch der Turnierreiter nicht haben - er muss vielleicht nur hin und wieder den Kompromiss eingehen und kann notfalls besser damit umgehen.

                                  Das, was ein Pferd letztlich zum Freizeitpferd, zum Gelegenheits-Turnierpferd oder zum internationalen S-Pferd macht, ist seine Ausbildung. Ob es dann auch zum erfolgreichen Turnierpferd wird, liegt an kleinen Details und vor allem daran, ob es in die für das jeweilige Pferd bestmöglichen Hände kommt.

                                  Wenn ein Pferd zeitweise spät angeritten wird und dies von seinem dazu fähigen Besitzer und nicht von einem bekannten Ausbildungsstall ohne Zeitdruck, wird es in fast allen Fällen ein geeignetes Freizeitpferd sein. Je nachdem, wie weit sein Besitzer die Ausbildung vorantreibt, wird es auch mehr oder weniger erfolgreich im Turniersport starten. Das kann bis zu S gehen, muss es aber nicht. Ein Pferd kann S-Potenzial haben, das nur bis zu A oder L abgerufen wird (oder vielleicht auch gar nicht), und wird für den Freizeitreiter völlig unproblematisch sein. Aber ein Pferd, das schon Probleme hat, mit A- oder L-Anforderungen fertig zu werden, wird S niemals gehen können. Vielmehr wird es im Interieur und/oder Exterieur auf keinen Fall besser zu reiten sein, als ein Pferd, dessen Qualität auch für höhere Ansprüche genügt.

                                  Oder um es einfacher auszudrücken: Dasselbe Pferd wird in 90 % der Fälle einen Freizeitreiter genauso glücklich machen wie einen Profi-Turnierreiter (seinem Nutzen entsprechende Förderung und Haltung vorausgesetzt). Der Unterschied liegt in der hohen Erwartungshaltung und Umständen, die der Turniersport nun einmal mit sich bringt (ständiger Ortswechsel usw.), die für ein Fluchttier eine gewisse Stresssituation bedeuten.

                                  Nicht umsonst sind es viele altgediente Profi-Pferde, die dem Reiternachwuchs das Reiten lehren. Der Freizeitreiter braucht genau dasselbe Pferd wie der Profi: bester Charakter, gutes Temperament, das sich der Situation anpasst, gesunde Härte und ein Exterieur mit möglichst wenigen oder zumindest nicht gravierenden Exterieur-Schwachstellen, die das Reiten erschweren. Nur im Springsport ist die Veranlagung für das Springen so wichtig, dass man auch mal Abstriche machen muss.

                                  Allerdings sollte auch ein Freizeitreiter um ein gewisses Maß an Qualität hinsichtlich seines Sitzes und seiner Einwirkung bemüht sein, um das Gleichgewicht des Pferdes nicht negativ zu beeinflussen und es so zu Fehlbelastungen zu verleiten, die sich auf die Gesundheit auswirken könnten. Um bei dem (eigentlich unsäglichen) Vergleich zwischen Auto und Pferd zu bleiben: Wenn jemand nicht bereit ist, vorher Fahren zu lernen, wird er sich mit dem Golf genauso um einen Baum wickeln wie mit einem Ferrari und dann wohl auch mit demselben Ausgang.

                                  Kommentar

                                  • Rowi
                                    • 09.09.2004
                                    • 1286

                                    #37
                                    Cps5 DAS hat es auf denPunkt gebracht!
                                    Und nicht dieser daemliche Vergleich mit dem sogennanten Pferdeferari, was immer das sein soll ( einer der unterm Hintern weglaueft? )
                                    Walt Disney I

                                    Kommentar

                                    • gina
                                      • 06.07.2010
                                      • 1857

                                      #38
                                      vor allem wenn man sich die einschlägigen ths durchliesst
                                      mit welchem aufwand an energie, equipment, dominanz training, pharmakolog & futtertechnischen tips&tricks etc die pferde für den breitensport versorgt werden müssen.

                                      die meisten sogenannter moderner sportpferde wären schon mit der hälfte an aufwand betriebsbereit...;-)

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                                      • Minkle
                                        • 22.04.2010
                                        • 191

                                        #39
                                        @gina DAS liegt aber auch daran, dass viele dieser Breitensportpferde, die Pferde sind die für den Sport aus dem einen oder anderen Grund nicht (mehr) taugen.

                                        Die meisten Warmblüter die ich kenne die als Freizeitpferd gehen sind aus gesundheitlichen Gründen ausrangierte Sportpferde, die dann mit allen möglichen "Tricks" und "Mittelchen" am Laufen gehalten werden (nicht negativ gemeint, allein ganzjährige Auslaufhaltung hat aus manchem humpelnden Arthrosepatienten wieder zum vollnutzbaren Freizeitpartner gemacht).
                                        Sportpferde werden meist doch ausgetauscht bevor sie dieses Maß an "Aufmerksamkeit" brauchen.
                                        Zuletzt geändert von Minkle; 09.04.2014, 14:57.

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                                        • Osterlerche
                                          • 16.09.2009
                                          • 2203

                                          #40
                                          Ich finde diese Interview sehr interessant und aufschlußreich und kann Herrn Thormählen nur beispflichten.
                                          Heute ist es so ,daß junge Reiter immer nur die Pferde verantwortlich machen ,nie ihre eigen mangelhafte Ausbildung oder das Durchhaltevermögen.
                                          Man möchte sofort und ohne große Arbeitsintensität schnelle Erfolge.Eine pferdegerechte und sorgsame Ausbildung bleibt da leider auf der Strecke.
                                          Wir leben im Zeitalter wo man schnelle Erfolge ohne großen körperlichen Einsatz möchte.
                                          Wenn das Pferd nicht funktioniert ,wird das nächste gekauft. Das Pferd ist ein Lebewesen ,welches wie ein Mensch eine gute Ausbildung haben sollte und die dauert eigentlich das ganze Leben lang.

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