Ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell sich offenbar "die Mehrheit" eine Meinung zu einem komplexen Thema zu bilden imstande ist.
Ich gebe zu - übrigens auch dem Sohn gegenüber, 14 und unbeschnitten - ich habe "meinen" Standpunkt in dieser Frage noch nicht gefunden. Vielleicht bin ich etwas langsam, vielleicht aber auch nicht mehr "young enough to know the truth" (eine wunderbare Liedzeile).
Mir kommen dann aber so Gedanken wie "wenn für die jüdische Gemeinschaft absolut sonnenklar ist, dass die Beschneidung das - klare - Zeichen für die Zugehörigkeit zum 'Volk Gottes' (hofffentlich richtig zitiert) ist ... was kommt dann auf den ggf. unbeschnittenen jüdischen Jungen in SEINER Glaubensgemeinschaft zu?"
oder
"Der junge Türke - Verzeihung der junge Mitschüler mit türkischem Migrationshintergund! - wird der dann nicht mehr nur morgens in der Schule diffamiert, weil er eben dunklere Haut und einen türkischen Namen hat, sondern auch nachmittags, abends, nachts, weil er eben auch dort, da gesetzlich verordnet unbeschnitten, "anders" als der Rest seiner Familie bzw. anders als Großteile seines gesellschaftlichen Umfelds ist?"
Die Sache mit dem Wasser auf dem Kopf des christlich getauften Säuglings. Nun, vielleicht keine Körperverletzung, aber klar ohne Zustimmung des Kindes ... könnten wir doch mitverbieten, oder?
Ästhetische Korrekturoperationen bei Kleinkindern, auch ohne deren Zustimmung, und oftmals deutlich risikoreicher als die Beschneidung - hm, aber eigentlich sollte da doch die GESELLSCHAFT "umoperiert" werden, die bzw. deren Reaktionen auf "Entstellungen" (ich denke z.B. an Lippenspalte ec.) solche OPs doch erst erforderlich machen?
Tut mir leid, ich HABE und ich KENNE keine "Wahrheit", mit der ich bei diesem Thema dienen kann. Ich wünschte mir nur, die, die bei so etwas zu entscheiden haben, würden zunächst mal mehr FRAGEN zulassen.
Ich gebe zu - übrigens auch dem Sohn gegenüber, 14 und unbeschnitten - ich habe "meinen" Standpunkt in dieser Frage noch nicht gefunden. Vielleicht bin ich etwas langsam, vielleicht aber auch nicht mehr "young enough to know the truth" (eine wunderbare Liedzeile).
Mir kommen dann aber so Gedanken wie "wenn für die jüdische Gemeinschaft absolut sonnenklar ist, dass die Beschneidung das - klare - Zeichen für die Zugehörigkeit zum 'Volk Gottes' (hofffentlich richtig zitiert) ist ... was kommt dann auf den ggf. unbeschnittenen jüdischen Jungen in SEINER Glaubensgemeinschaft zu?"
oder
"Der junge Türke - Verzeihung der junge Mitschüler mit türkischem Migrationshintergund! - wird der dann nicht mehr nur morgens in der Schule diffamiert, weil er eben dunklere Haut und einen türkischen Namen hat, sondern auch nachmittags, abends, nachts, weil er eben auch dort, da gesetzlich verordnet unbeschnitten, "anders" als der Rest seiner Familie bzw. anders als Großteile seines gesellschaftlichen Umfelds ist?"
Die Sache mit dem Wasser auf dem Kopf des christlich getauften Säuglings. Nun, vielleicht keine Körperverletzung, aber klar ohne Zustimmung des Kindes ... könnten wir doch mitverbieten, oder?
Ästhetische Korrekturoperationen bei Kleinkindern, auch ohne deren Zustimmung, und oftmals deutlich risikoreicher als die Beschneidung - hm, aber eigentlich sollte da doch die GESELLSCHAFT "umoperiert" werden, die bzw. deren Reaktionen auf "Entstellungen" (ich denke z.B. an Lippenspalte ec.) solche OPs doch erst erforderlich machen?
Tut mir leid, ich HABE und ich KENNE keine "Wahrheit", mit der ich bei diesem Thema dienen kann. Ich wünschte mir nur, die, die bei so etwas zu entscheiden haben, würden zunächst mal mehr FRAGEN zulassen.
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