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  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4063

    #61
    Ich finde es immer wieder faszinierend, wie schnell sich offenbar "die Mehrheit" eine Meinung zu einem komplexen Thema zu bilden imstande ist.
    Ich gebe zu - übrigens auch dem Sohn gegenüber, 14 und unbeschnitten - ich habe "meinen" Standpunkt in dieser Frage noch nicht gefunden. Vielleicht bin ich etwas langsam, vielleicht aber auch nicht mehr "young enough to know the truth" (eine wunderbare Liedzeile).

    Mir kommen dann aber so Gedanken wie "wenn für die jüdische Gemeinschaft absolut sonnenklar ist, dass die Beschneidung das - klare - Zeichen für die Zugehörigkeit zum 'Volk Gottes' (hofffentlich richtig zitiert) ist ... was kommt dann auf den ggf. unbeschnittenen jüdischen Jungen in SEINER Glaubensgemeinschaft zu?"
    oder
    "Der junge Türke - Verzeihung der junge Mitschüler mit türkischem Migrationshintergund! - wird der dann nicht mehr nur morgens in der Schule diffamiert, weil er eben dunklere Haut und einen türkischen Namen hat, sondern auch nachmittags, abends, nachts, weil er eben auch dort, da gesetzlich verordnet unbeschnitten, "anders" als der Rest seiner Familie bzw. anders als Großteile seines gesellschaftlichen Umfelds ist?"

    Die Sache mit dem Wasser auf dem Kopf des christlich getauften Säuglings. Nun, vielleicht keine Körperverletzung, aber klar ohne Zustimmung des Kindes ... könnten wir doch mitverbieten, oder?

    Ästhetische Korrekturoperationen bei Kleinkindern, auch ohne deren Zustimmung, und oftmals deutlich risikoreicher als die Beschneidung - hm, aber eigentlich sollte da doch die GESELLSCHAFT "umoperiert" werden, die bzw. deren Reaktionen auf "Entstellungen" (ich denke z.B. an Lippenspalte ec.) solche OPs doch erst erforderlich machen?

    Tut mir leid, ich HABE und ich KENNE keine "Wahrheit", mit der ich bei diesem Thema dienen kann. Ich wünschte mir nur, die, die bei so etwas zu entscheiden haben, würden zunächst mal mehr FRAGEN zulassen.
    Zuletzt geändert von dissens; 29.08.2012, 14:36.

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    • shiraly
      • 06.12.2008
      • 530

      #62
      Ich habe meinen Sohn als Säugling vor dem 8. Lebenstag von meinem Gyn beschneiden lassen, weil sein Vater jüdisch ist und ich wollte, dass er diese Prozedur nicht als Erwachsener über sich ergehen lassen muss, sollte er sich jemals für die Religion seines Vaters entscheiden.

      Das Ganze hat keine 10 Minuten gedauert und war vollkommen komplikationslos. Mir kann niemand einreden, dass das traumatisch ist. Mein inzwischen erwachsener Sohn hat sich auch nie beschwert. Die Diskussion um die sachgerechte Beschbeidung von Jungs, insbesonders im Alter, wo die Vorhaut noch nicht angewachsen ist, ist für mich mehr als absurd in einer Gesellschaft, wo unnötige Eingriffe zur Verschönerung bald zum kosmetischen Standard gehören.

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      • druenert
        • 25.11.2009
        • 2074

        #63
        Passend zum Thema:

        Soeben musste ich meine weinende türkischstämmige Mitarbeiterin nach Hause schicken. Von dort Hilferuf, denn ihr 3-jähriger Sohn schreit wie am Spieß und lässt sich nicht beruhigen. Er wurde vor 4 (!) Wochen beschnitten. Es gab seitdem andauernde Probleme uns Schmerzen, wiederholte Arztbesuche, hinhaltende Beschwichtigungen des Operateurs (Arzt).
        Nun liegt der Junge mit stärksten Schmerzen im Bett, der beschnittene Penis hochrot und geschwollen, blutiger Urin, 40 Grad Fieber. Mit starken Antibiotika versuchen sie jetzt den Schaden wieder in den Griff zu kriegen.
        Aktueller Befund: die Harnröhre scheint verletzt worden zu sein. Noteinweisung ins Krankenhaus.

        "alles völlig harmlos.....!!!"
        Zuletzt geändert von druenert; 30.08.2012, 17:03.

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        • Alfons
          • 03.01.2009
          • 2586

          #64
          Die arme Frau!

          Der Glaube ist immer noch eine geistige Angelegenheit und hängt nicht an einem Stück Vorhaut – auch sind nicht alle Juden oder Muslime beschnitten.
          Die Beschneidung mag’ zu Abrahams Zeiten in ariden Gegenden (in denen Wasser eine Kostbarkeit war, für die man einen oft weit entfernten Brunnen aufsuchen musste - siehe auch die große Ehrerweisung für den Gast durch Waschen der Füße in der Bibel) durchaus auch eine hygienische Verordnung zur Gesunderhaltung des Stammes gewesen sein. Es ist aber längst – und war es vielleicht auch immer - ritualisiert und ein tradiiertes Fest zur Festigung der Familienbande und der religiösen Gemeinschaft. Auf derartiges wird ungern verzichtet.
          Jedoch muss man sich grundsätzlich auch angesichts der möglichen Komplikationen (Dunkelziffer) fragen, was das höher zu bewertende Gut ist (siehe wilabi), und wie ein aufgeklärter, säkularer Rechtsstaat damit umgehen kann/sollte/muss.

          Wer sich umfassender zum Thema informieren möchte, befrage Wikipedia:


          Zuletzt geändert von Alfons; 30.08.2012, 20:21.

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          • Britta-Lotta
            • 19.11.2008
            • 3238

            #65
            Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
            Mich wundert es, dass in dieser Diskussion niemand auf die Ausstrahlung der Romanverfilmung "Wüstenblume" gestern abend in der ARD eingeht.

            Da wurden -wie ich fand sehr eindringlich- auch die psychischen Auswirkungen der Beschneidung einer jungen Somali als wesentlicher Bestandteil einer Leidensgeschichte behandelt.
            Dieser Frau wurde aber ALLES weggeschnitten und sie wurde zugenäht!!! Unter was für Umständen, wurde ja auch gezeigt.
            Ich will das andere mit sicherheit nicht verharmlosen, vermute aber, der Leidensweg dieser Frau war um einiges schlimmer.

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            • Fly
              • 13.08.2009
              • 240

              #66
              Beschneidung hin oder her. Soetwas ohne Betäubung zu machen ist Folter. Nur weil die Kinder sich später eventuell nicht mehr daran erinnern können ist es trotzdem noch Folter. Wie eine Mutter ihrem Kind soetwas zumuten kann ist für mich unfassbar.

              Auch mein Mann konnte nicht fassen, dass soetwas heute und hier erlaubt ist.


              Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Sollten die Schmerzen von Babys im hinblick auf die Religion wirklich nebensächlich sein? Pfui Teufel.....

              Soetwas dann mit antisemetismus anzuprangern macht mich sprachlos.

              So lange es kein Gesetz gibt, will ein bayerischer Rabbi Jungen weiter ohne Betäubung beschneiden. Jetzt hat ihn ein hessischer Arzt verklagt. Der Rabbiner wittert antisemitische Motive.



              Im Deutschen Ethikrat zeichnet sich beim Streit um religiöse Beschneidungen von Jungen eine Mehrheit für eine Betäubungsvorschrift ab. In einer
              Zuletzt geändert von Fly; 30.08.2012, 20:36.

              Kommentar

              • Alfons
                • 03.01.2009
                • 2586

                #67
                Zitat von Fly Beitrag anzeigen
                Beschneidung hin oder her. Soetwas ohne Betäubung zu machen ist Folter. Nur weil die Kinder sich später eventuell nicht mehr daran erinnern können ist es trotzdem noch Folter. Wie eine Mutter ihrem Kind soetwas zumuten kann ist für mich unfassbar.

                Auch mein Mann konnte nicht fassen, dass soetwas heute und hier erlaubt ist.


                Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Sollten die Schmerzen von Babys im hinblick auf die Religion wirklich nebensächlich sein? Pfui Teufel.....

                Soetwas dann mit antisemetismus anzuprangern macht mich sprachlos.
                das kannst Du laut sagen!

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                • Mondnacht
                  • 01.12.2009
                  • 2470

                  #68
                  Ja stimmt genau!

                  Kommentar


                  • #69
                    Zitat von Fly Beitrag anzeigen
                    Beschneidung hin oder her. Soetwas ohne Betäubung zu machen ist Folter. Nur weil die Kinder sich später eventuell nicht mehr daran erinnern können ist es trotzdem noch Folter. Wie eine Mutter ihrem Kind soetwas zumuten kann ist für mich unfassbar.

                    Auch mein Mann konnte nicht fassen, dass soetwas heute und hier erlaubt ist.


                    Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Sollten die Schmerzen von Babys im hinblick auf die Religion wirklich nebensächlich sein? Pfui Teufel.....

                    Soetwas dann mit antisemetismus anzuprangern macht mich sprachlos.

                    So lange es kein Gesetz gibt, will ein bayerischer Rabbi Jungen weiter ohne Betäubung beschneiden. Jetzt hat ihn ein hessischer Arzt verklagt. Der Rabbiner wittert antisemitische Motive.



                    http://www.rp-online.de/politik/deut...uben-1.2963158
                    Was ich oben schrieb über die Beschneidung bei den Indianern in South Dakota, Sioux, wurde wohl mit Betäubung durch pflanzliche Rauschmittel gemacht. Der Mann mit dem ich befreundet war, geb.1958, enstammte einer Familie von Medizinmännern, da gab es traditionell bei allen Behandlungen und Operationen Rauschmittel. Er erzählte mir von seinem Großvater der diese natürlichen Mittel anwendete.

                    Und Juden, die zu 100 Tausenden vor Jahrhunderten schon nach Nordamerika auswanderten, und ab 1933 vor den Nazis dorthin geflohen sind, meinten sie wären den Indianern weit überlegen, haben ihre Kleinkinder ohne Betäubung beschnitten. Welche Kultur ist freundlicher gegenüber den Grundrechten auf Unversehrtheit ?
                    Alle Eroberer von Amerika hielten die Indianer-Kultur für primitiv und dümmlich, darunter waren auch viele Juden und unzählige Christen.
                    Auch wenn ich gesteinigt werde, ich halte die Juden für sehr überhebliche Menschen.
                    Nein, ich war noch nie rechts orientiert, werde es auch nie sein.
                    Es ist ganz einfach Kindesmißhandlung-grobe Quälerei-Körperverletzung-Seelenverletzung, einen Säugling/Kleinkind ohne Betäubung zu beschneiden.
                    Zuletzt geändert von Gast; 30.08.2012, 22:09.

                    Kommentar

                    • shiraly
                      • 06.12.2008
                      • 530

                      #70
                      Ihr wisst aber schon, dass die Vorhaut erst nach dem 8. Tag anwächst? Ich war dabei ich hab den Eingriff gesehen - ihr könnt mir glauben, dass das nichts mit Folter zu tun hat.

                      Kommentar

                      • Alfons
                        • 03.01.2009
                        • 2586

                        #71
                        "Es ist ganz einfach Kindesmißhandlung-grobe Quälerei-Körperverletzung-Seelenverletzung, einen Säugling/Kleinkind ohne Betäubung zu beschneiden."

                        das kann man wohl kaum anders sehen!

                        ...um mal den Bogen zum "Pferdigen" zurückzuschlagen, der hier auch schon hinsichtlich des Brennens angemerkt wurde...wir mussten kürzlich eine 10-jährige Vollblutstute für den Export nachträglich chippen lassen. Die Tierärztin verfolgte folgendes Protokoll: Rasieren, lokale Anästhesie, Einschuss des Chip-Fremdkörpers. Als Anhänger von (lokalen) Brandzeichen zur Würdigung von züchterischem Engagement wäre doch der Diskussion ein Ende bereitet, wenn eine lokale Anästhesie vor dem Brennen erfolgen würde. Bezahlen muss Züchter so oder so.

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                        • druenert
                          • 25.11.2009
                          • 2074

                          #72
                          Zitat von Alfons Beitrag anzeigen
                          ...um mal den Bogen zum "Pferdigen" zurückzuschlagen, der hier auch schon hinsichtlich des Brennens angemerkt wurde...wir mussten kürzlich eine 10-jährige Vollblutstute für den Export nachträglich chippen lassen. Die Tierärztin verfolgte folgendes Protokoll: Rasieren, lokale Anästhesie, Einschuss des Chip-Fremdkörpers. Als Anhänger von (lokalen) Brandzeichen zur Würdigung von züchterischem Engagement wäre doch der Diskussion ein Ende bereitet, wenn eine lokale Anästhesie vor dem Brennen erfolgen würde. Bezahlen muss Züchter so oder so.
                          http://equivetinfo.de/html/diagnosti...njektionen.htm
                          Davon halte ich überhaupt nichts. Das ist reines weiteres Abkassieren der Tierärzte ohne wirklichen praktischen Nutzen für das Pferd. So muss sogar 2x gestochen werden, 1x für die Anästhesie und ein weiteres Mal für den Chip. Hierbei ist dann zwar das Schmerzempfinden betäubt, jedoch der Druck des Kanüleneinstichs wird trotzdem wahrgenommen und erzeugt zusätzlichen psychischen Stress.

                          Kommentar


                          • #73
                            Zitat von shiraly Beitrag anzeigen
                            Ihr wisst aber schon, dass die Vorhaut erst nach dem 8. Tag anwächst? Ich war dabei ich hab den Eingriff gesehen - ihr könnt mir glauben, dass das nichts mit Folter zu tun hat.
                            Kann ich nicht beurteilen, bin keine Medizienerin.

                            Meinem Sohn wurde im Rahmen einer OP wegen Hodenhochstand ein Teil der Vorhaut beschnitten, weil eine Phimose vermutet wurde, da war das Kind knappe zwei Jahre.
                            Der Kleine hatte aber auch einige Schwellungen und Schmerzen.
                            Habe sonst noch nie ein Genital eines männlichen Babys gesehen.

                            Kommentar

                            • Alfons
                              • 03.01.2009
                              • 2586

                              #74
                              Zitat von druenert Beitrag anzeigen
                              Davon halte ich überhaupt nichts. Das ist reines weiteres Abkassieren der Tierärzte ohne wirklichen praktischen Nutzen für das Pferd. So muss sogar 2x gestochen werden, 1x für die Anästhesie und ein weiteres Mal für den Chip. Hierbei ist dann zwar das Schmerzempfinden betäubt, jedoch der Druck des Kanüleneinstichs wird trotzdem wahrgenommen und erzeugt zusätzlichen psychischen Stress.
                              selbstverständlich ist es "Abkassieren" - aber das Tierschutzargument bezieht sich auf Schmerzempfindung.

                              Kommentar

                              • shiraly
                                • 06.12.2008
                                • 530

                                #75
                                Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                                Kann ich nicht beurteilen, bin keine Medizienerin.

                                Meinem Sohn wurde im Rahmen einer OP wegen Hodenhochstand ein Teil der Vorhaut beschnitten, weil eine Phimose vermutet wurde, da war das Kind knappe zwei Jahre.
                                Der Kleine hatte aber auch einige Schwellungen und Schmerzen.
                                Habe sonst noch nie ein Genital eines männlichen Babys gesehen.
                                Na dann würde ich mich mal informieren ... Genau deswegen nämlich machen das die Juden vor dem 8. Lebenstag.

                                Bei dem Eingriff bei meinem Sohn gab es keinerlei Nebenwirkungen, Schwellungen etc.
                                Es gibt auch Nebenwirkungen vom Nicht-Beschneiden - ich habe einen sechsjährigen Jungen kennengelernt, dessen Vorhaut sich nicht richtig entwickelt hat - eine sehr schmerzhafte Angelegenheit zum Schluss - und der dann beschnitten werden musste.

                                In den USA ist es nicht unüblich, das auch christliche Babys beschnitten werden, weil man das für hygienischer hält.

                                Der Arzt, der meinen Sohn beschnitten hat, war übrigen kein Jude, und auch kein Sadist, sondern vielmehr Spezialist für sanfte Geburt. Er hat mir damals von der Narkose abgeraten, weil es eben so schnell geht und nicht besonders schmerzhaft ist.

                                Aber ihr werdet es schon alle besser wissen ...

                                Kommentar

                                • Coyana_78
                                  • 18.05.2007
                                  • 8335

                                  #76
                                  Ich frage mich immer dabei: Wer weiß so genau, was für einen Säugling schmerzhaft ist und was nicht?
                                  Die natürlichen "Schmerzhemmer" im Körper sind beim Säugling noch nicht entwickelt. Das wußte man früher auch nicht.
                                  Da war man der Meinung, daß das Schmerzempfinden noch nicht entwickelt wäre und operierte Säuglinge sogar am Herzen ohne Schmerzbehandlung........
                                  Heute weiß man, daß Säuglinge aufgrund der Nicht-Entwicklung sogar stärker Schmerz empfinden als Kinder.

                                  Außerdem: Ich kann mir vorstellen, wie die Wunde tagelang vom Urin brennen muß in der Windel......

                                  Säuglinge sind nach Schmerzen oft ziemlich schnell recht ruhig, auch wenn es noch wehtun muß. Da sollte sich niemand täuschen lassen.

                                  Ich verurteile keine Beschneidung an sich, nur die fehlende Betäubung und das teilweise fehlen des Arztes.
                                  Und im übrigen dürfte sich die Natur was bei der Vorhaut gedacht haben. Probleme sollten "hausgemacht" sein. Im übrigen meistens verursacht durch Erwachsene, die das Ganze nicht in Ruhe lassen können und so Risse provozieren, die dann zu Verwachsungen führen.
                                  Zuletzt geändert von Coyana_78; 31.08.2012, 05:23.

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                                  • Lübeckerin
                                    • 25.05.2009
                                    • 87

                                    #77
                                    Zitat von shiraly Beitrag anzeigen
                                    Na dann würde ich mich mal informieren ... Genau deswegen nämlich machen das die Juden vor dem 8. Lebenstag.

                                    Bei dem Eingriff bei meinem Sohn gab es keinerlei Nebenwirkungen, Schwellungen etc.
                                    Es gibt auch Nebenwirkungen vom Nicht-Beschneiden - ich habe einen sechsjährigen Jungen kennengelernt, dessen Vorhaut sich nicht richtig entwickelt hat - eine sehr schmerzhafte Angelegenheit zum Schluss - und der dann beschnitten werden musste.

                                    In den USA ist es nicht unüblich, das auch christliche Babys beschnitten werden, weil man das für hygienischer hält.

                                    Der Arzt, der meinen Sohn beschnitten hat, war übrigen kein Jude, und auch kein Sadist, sondern vielmehr Spezialist für sanfte Geburt. Er hat mir damals von der Narkose abgeraten, weil es eben so schnell geht und nicht besonders schmerzhaft ist.

                                    Aber ihr werdet es schon alle besser wissen ...
                                    Grade kürzlich war ein Kollege zur Beschneidungsfeier eines 6 Monate alten Säuglings eingeladen...die 8 Tage These stimmt somit - zumindest in diesem Fall - nicht.

                                    Das Vorliegen einer medizinischen Indikation für eine Beschneidung - die im übrigen sowohl im Säuglings- oder Kindes- als auch im Jugendlichenalter auftreten kann -, die dann von einem aprobierten Arzt und unter Narkose (voll oder lokal) vorgenommen wird, ist wohl kaum gleichzusetzten mit der Beschneidung aus religiösen, traditionellen oder sonstigen nicht medizinisch induzierten Gründen.

                                    Nur dann, wenn eine Beschneidung medizinisch induziert wäre, käme diese für mich persönlich in Frage. Die Entscheidung liegt natürlich aber immer bei jedem selbst, der sich aber dann auch - im Falle einer nicht medizinisch induzierten Beschneidung - darüber klar sein muss, das er seine Entscheidung gegenüber dem Kind (auch im Erwachsenenalter) auch dann verantworten und begründen muss, wenn das Kind die Religion aus eigener Überzeugung, Liebe oder sonstigen Gründen wechselt oder vielleicht den Rest seines Lebens unter gesundheitlichen Problemen/ Einschränkungen leidet, die auf die Beschneidung zurückzuführen sind (Ja, auch das gibt es).

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                                    • Coyana_78
                                      • 18.05.2007
                                      • 8335

                                      #78
                                      Übrigends: Ist natürlich nicht so wirklich korrekt, die Behauptung, daß die Vorhaut anwächst.
                                      Sie ist mit der Eichel "verklebt". und das schon VOR der Geburt.
                                      Muß natürlich vor der Beschneidung gelöst werden.

                                      Man sollte nicht alles glauben, was zum "Glauben" gehört, bzw einem von "Gläubigen" erzählt wird.

                                      Ich habs grad extra nochmal nachgelesen, weil ich mich erinnerte, daß ein Rabbi ERST die Vorhaut löst. Warum sollte er das auch tun, wenn sie gar nicht fest ist......

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                                      • shiraly
                                        • 06.12.2008
                                        • 530

                                        #79
                                        Es ist ein kleiner Schnitt nötig, aber im Grossen und Ganzen kann man das Ganze leicht abschälen. Wie gesagt, ich war dabei, ich hab es gesehen. Später ist das nicht so einfach - sagte mir ein Arzt, der kein Jude und kein Moslem ist, also kein Gläubiger ...

                                        Ich kenne keine jüdische Familie, die später als 8 Tage beschneiden lässt - bei den Moslems wird es erst später gemacht.

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                                        • Coyana_78
                                          • 18.05.2007
                                          • 8335

                                          #80
                                          Der Schmerz bleibt der gleiche.... Oder willst Du mir erzählen Dein Sohn hätte nicht geweint? Und eine Wunde brennt nicht, wenn Pipi drankommt? Zumal da auch noch schön die Windel drum ist ....

                                          Bei meinem Sohn - gerade 2 Jahre alt - ist die Vorhaut jetzt wesentlich loser, als als Säugling.
                                          Völlig normal laut Arzt.

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