23. NRW-Fohlen-Auktion

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    #41
    @Kareen: ".....Der Fohlenmarkt ist im allgemeinen eher mau dieses Jahr..."
    Das ist doch wohl inzwischen ein Dauerzustand. Und das bei einem Jahrgang, der quantitativ knapp 30% unter dem des Jahres 2009 liegt.

    Wenn man die Auktionsergebnisse analysiert, kann man zu folgenden Schlüssen kommen.

    Erfolgsmodell a) Franziskus: Junghengst, erster Jahrgang mit wohl mehr als 200 Nk. Gleich über mehrere Stationen vermarktet, viel Marketing-TamTam - Begehrlichkeiten wurden geweckt - gute Preise. Aber - schon mal die Karten für alle Hengstshows im nächsten WInter sichern - sonst verpasst man die nächste Welle auf der man mitschwimmen muss! Franziskus in 3j ? - wenig Nachkommen zu moderaten Preisen - auch wenn er sich bewährt.

    Erfolgmodell b) Boston: Das gute KWPN-Blut angereichert durch Vitamin-B. Von den 4 teuersten Nachkommen 2 Boston aus einem Zuchtstall, der dem Auktionator nahe steht. Ein Schelm, der Bösen dabei denkt....

    Was geht nicht ?
    a) Fohlen mit Ur-westfälischem Pedigree. Nk von NRW- LG-Hengsten scheinen qualitativ im Schnitt vieeeeel schlechter zu sein. Viel gut bezahltes Blut aus anderen Verbänden.Weg mit der eigenen Identität, die kostet
    nur.
    b) Fohlen bewährter Leistungshengste aus ebensolchen Müttern, vor allem springbetont, garantieren auf einer Verbandeliteauktion keine wirtschaftlich vertretbaren Erlöse. Offensichtlich wecken die Pedigrees keine Begehrlichkeiten und Hoffnungen, wenn das Tier nicht traben kann.( z.B. RockForever, Goldfever). Wozu die vielen ÜBerlegungen bei der Anpaarung ? Also ab zu Erfolgmodell a)

    Pferdezucht in D anno 2012 - aber man muss das ja nicht mitmachen.

    Kommentar

    • Arielle
      • 23.08.2010
      • 2852

      #42
      Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
      Selektieren gut und schön, aber wo sollen die Fohlen denn dann hin? Denke, als Verband hat man es schwer, es jedem recht zu machen. Nehmen sie nur die besten heißt es 'die hätte ich privat auch verkaufen können', versuchen sie, möglichst viele Verkäufe zu erzielen, heißt es, die Auktion verkommt zur Ramschbude.........
      .
      Dass die Verbände - auch in diesem Punkt - in einem Dilemma stecken, das ist ganz sicher richtig und einen goldenen Ausweg kenne ich auch nicht. Aber ich bin mir sehr sicher, dass der - nicht nur von Westfalen! - eingeschlagene Weg des Massenauftriebs (mehr Fohlen als Zuschauer?) nicht richtig sein kann und auf Dauer ein "Durchschnittspreisnachuntenziehinstrument" ist und damit einer erhofften Markterholung - wenn das Angebot noch geringer geworden sein wird!!! - sehr entgegen wirkt! Klar gab und gibt es auf jeder Auktion "Schnäppchen". Was hier erschreckt, ist die enorme Menge (absolut und in Relation zur Kollektionsgröße) die zu "Decktaxen plus" Preisen über die Theke ging. Da haben (diskretere) Fohlenverkaufstage mit freiem Handel weniger negative Wirkung auf das gefühlte Preisniveau im Gesamtmarkt als stark von Medien begleitete Auktionen. Ob sie auch mehr echte Verkäufe erbringen? Aber ähnliche Wege müssen die zurückgekauften Fohlen ja noch zusätzlich gehen - mit zusätzlichem Aufwand und zusätzlichen Kosten für die Züchter.
      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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      • #43
        Naja, das Argument ist ja, dass für 150 Fohlen auf einem 'Haufen' mehr Kaufinteressenten anlocken als die 60 die man früher so hatte. Wenn das Ziel ist, dass möglichst kein Kaufinteressent ohne Fohlen nach Hause fährt (und um genau das geht es ja im Großen und Ganzen: So viele Verkäufe wie möglich erzielen in der aktuellen Situation) macht es durchaus Sinn, eine große Kollektion anzubieten.
        Um den Preis dass eben auch der eine oder andere Züchter gar kein Gebot erhält bzw. mit Rückkauf heimfährt. Das eine will man, das andere muss man.

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        • #44
          aber, was haben wir jetzt gesehen? Mehr Fohlen bedeuten nicht mehr Käufer....

          Kommentar


          • #45
            Naja, Du weißt ja nicht ob die die dagewesen sind für eine kleinere Kollektion auch hinter dem Ofen hervorgekommen wären. Angebot schafft Nachfrage. Versteh mich nicht falsch, mir brummt nach 150 Tieren auch irgendwann der Schädel und ich möchte gar nicht wissen, wie es sich anfühlt, nicht nur für zwei Dutzend in Frage kommender Kandidaten für den einen oder anderen Kunden sondern über die ganze Kollektion informiert sein zu müssen.
            Aber der Punkt ist einfach der, dass die Verbände von ihren Züchtern überwiegend nach dem Anteil tatsächlich verkaufter Tiere beurteilt werden und Du kannst gewiss sein, dass es auch bei einer deutlich kleineren Kollektion Rückkäufe und Fohlen ohne Gebot gibt. Der prozentuale Anteil bleibt, fühlt sich aber natürlich dramatischer an, wenn die absoluten Zahlen größer sind.
            Das erschreckende ist eigentlich für mich nicht die mangelnde Nachfrage sondern die von wilabi aufgezeigte Verbindung mit den ohnehin schon zurückgegangenen Fohlenzahlen.
            Ich sehe das aber recht entspannt. Nach Bereinigung kommt Aufschwung. Das war schon immer so.

            Kommentar

            • wilabi
              • 21.05.2008
              • 2338

              #46
              Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
              .
              Das erschreckende ist eigentlich für mich nicht die mangelnde Nachfrage sondern die von wilabi aufgezeigte Verbindung mit den ohnehin schon zurückgegangenen Fohlenzahlen.
              Ich sehe das aber recht entspannt. Nach Bereinigung kommt Aufschwung. Das war schon immer so.
              ...naja - entspannt sehe ich das inzwischen nicht mehr. Ich mache mir auch Gedanken über "meine züchterische Zukunft" und sehe parallel den "Markt der Reitenden" in den Nachwuchsprüfungen auf den Turnieren genauso schwinden, wie die Anzahl der Fohlen.

              Ich finde aber, dass die Verbände nicht die richtigen Antworten auf die Entwicklung finden. Die Diskussion über die Massenvermarktung haben wir im letzten Jahr nach der Verdener Fohlenauktion schon intensiv geführt. Da hätte ich am Freitag auf der Tribüne am liebsten "aufhören, aufhören" gebölkt.

              In Hannover sind 280-300 Fohlen von den geschätzten 4000 zum Verkauf stehenden Fohlen weniger als 10%. Echte Marktenlastung ist das nicht. Und von mir aus dürfen die Schnäppchenjäger bei einer ELITE-Auktion gern nach Hause fahren, ohne was abzubekommen. Die fahren anschliessend nach Timmel oder Luhmühlen oder aber planen für das nächste Jahr mal wieder einen Einkauf auf einer Fohlenschau. Da lief auf den beiden, die ich live erlebt habe, goar nix mehr.

              Ausserdem sollten die Verbände mal überlegen, ob sie weiter als Kommissionäre bei Fohlenverkäufen auftreten. Die Umsatzsteuerfalle trifft im Inland jetzt alle privaten Einkäufer voll. Timmel und Luhmühlen treten als Vermittler auf - der Unterschied beträgt bei einem Fohlen für 3000Euro in der Endabrechnung ca. 450 Euro, die bei dem Handel als UST an Vater Staat gehen. Das macht solche "normalen Verkäufe" endgültig kaputt.
              Der Rückgang des Durchschnittserlöses in Münster entspricht in etwa dem gestiegenen MWSt-Satz.....
              Zuletzt geändert von wilabi; 13.08.2012, 16:17.

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              • gina
                • 06.07.2010
                • 1946

                #47
                Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                @Kareen: ".....Der Fohlenmarkt ist im allgemeinen eher mau dieses Jahr..."
                Das ist doch wohl inzwischen ein Dauerzustand. Und das bei einem Jahrgang, der quantitativ knapp 30% unter dem des Jahres 2009 liegt.

                Wenn man die Auktionsergebnisse analysiert, kann man zu folgenden Schlüssen kommen.

                Erfolgsmodell a) Franziskus: Junghengst, erster Jahrgang mit wohl mehr als 200 Nk. Gleich über mehrere Stationen vermarktet, viel Marketing-TamTam - Begehrlichkeiten wurden geweckt - gute Preise. Aber - schon mal die Karten für alle Hengstshows im nächsten WInter sichern - sonst verpasst man die nächste Welle auf der man mitschwimmen muss! Franziskus in 3j ? - wenig Nachkommen zu moderaten Preisen - auch wenn er sich bewährt.

                Erfolgmodell b) Boston: Das gute KWPN-Blut angereichert durch Vitamin-B. Von den 4 teuersten Nachkommen 2 Boston aus einem Zuchtstall, der dem Auktionator nahe steht. Ein Schelm, der Bösen dabei denkt....

                Was geht nicht ?
                a) Fohlen mit Ur-westfälischem Pedigree. Nk von NRW- LG-Hengsten scheinen qualitativ im Schnitt vieeeeel schlechter zu sein. Viel gut bezahltes Blut aus anderen Verbänden.Weg mit der eigenen Identität, die kostet
                nur.
                b) Fohlen bewährter Leistungshengste aus ebensolchen Müttern, vor allem springbetont, garantieren auf einer Verbandeliteauktion keine wirtschaftlich vertretbaren Erlöse. Offensichtlich wecken die Pedigrees keine Begehrlichkeiten und Hoffnungen, wenn das Tier nicht traben kann.( z.B. RockForever, Goldfever). Wozu die vielen ÜBerlegungen bei der Anpaarung ? Also ab zu Erfolgmodell a)

                Pferdezucht in D anno 2012 - aber man muss das ja nicht mitmachen.
                ich spinn den faden mal ´weiter - und das betrifft mitnichten nur westfalen -
                obwohl ich diese menge an fohlen, ebenso wie in hannover anlässlich eines termins echt inflationär finde.

                in der folge, beziehen die hengstaufzüchter günstig hengstigfohlen mit mehr oder weniger gefragten pedigrees aus mehr oder weniger - da oftmals eher weniger gutem, solidem mutterstamm.

                diese werden als hengste aufgezogen, zur körung fertiggemacht und dann vorgestellt, da entsprechende hengstaufzüchter in der regel auch prozentual immer auch welche mitgenommen kriegen, die doch eher übers management glänzen, denn über die grundqualität-
                kann jeder sich ausrechnen, wo die reise hingeht.........


                im letzten jahr hat ein befreundeter züchter 2 wirklich ausserordentlich qualitätsvolle hengstanwärter zum verkauf angeboten.überragend gezogen, was springblut betrifft, zwei wirkliche ausnahmefohlen.
                die nachfrage war da, auch unter anderem aus westfalen - nachdem die preisliche hausnummer genannt wurde - reeller preis - aber nicht low budget - haben sie lächelnd abgewunken
                ....zu dem kurs würden sie 3-4 köpfe/ stk bekommen, die ställe sind voll und werden zum winter noch voller, ausschuss, die beim vorbereiten über die wupper gehen, gibts immer mal-
                und ob ich -o-ton- 50t€ für einen halben kriege, oder 100t€ für einen besseren macht den bock nicht fett.

                so what-
                jeder, der züchtet sollte sich dessen bewusst sein, dass sich die märkte in schieflage befinden und wenn wirklich bewusst und mit nachhaltigkeit gezogen wird, wird dieses konsummonster eben nicht mehr gefüttert.

                Kommentar

                • wilabi
                  • 21.05.2008
                  • 2338

                  #48
                  Zitat von gina Beitrag anzeigen
                  so what-
                  jeder, der züchtet sollte sich dessen bewusst sein, dass sich die märkte in schieflage befinden und wenn wirklich bewusst und mit nachhaltigkeit gezogen wird, wird dieses konsummonster eben nicht mehr gefüttert.
                  ....dann ist nur noch die Frage, wie lange wir die "nachhaltige Zucht" ohne "Fütterung des Konsummonsters" finanziell durchhalten. Das Geld machen die "Bediener des Monsters" und die, die das Monster gebaut haben.

                  Kommentar

                  • Titania
                    • 22.04.2006
                    • 4371

                    #49
                    Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                    ...In Hannover sind 280-300 Fohlen von den geschätzten 4000 zum Verkauf stehenden Fohlen weniger als 10%....
                    Lt. Aussage einer Bekannten, deren Fohlen mit top-aktueller Abstammung in diesem Jahr zur Auktion angenommen war, hat jemand vom Verband gesagt, daß im letzten Jahr 80 % Rückkäufe gewesen sein sollen. Sie will nun lieber selbst vermarkten, nicht zuletzt auch wegen weiter Anfahrtswege für Fototermin und Auktion.
                    "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

                    www.gestuet-reichshof.de

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                    • #50
                      Finde ich nicht, dass man das so dramatisch sehen muss. Sicherlich ist die Hochpreis-Schieflage der Hengstmärkte der vergangenen Jahre auch nicht das gewesen was die Zucht nach vorne gebracht hat. Ehrlich gesagt ziehe ich den Hut vor jedem Hengstaufzüchter, der es auf ehrliche Weise schafft, da unter dem Strich einen ordentlichen Gewinn zu erwirtschaften (wie viele sind das??)
                      Bedenklich finde ich gerade jene Züchter die weiterhin tun als gäb's kein Morgen und mit jeder halbwegs vierbeinigen Merrie zum nächsten Trendhengst setten. Das ist doch das eigentliche Kamikaze-Spiel, denn wieviele unbrauchbare gehen dabei 'über die Wupper'? Da stehe ich mich doch mit einer gemäßigten Zuchtentscheidung zugunsten von Verlässlichkeit und Verlustminimierung (dabei meine ich jetzt Pferdeverluste, nicht das klein-halten von finanziellem Verlust) viel besser. Wer glaubt, mit Pferde züchten reich werden zu können, ist eh auf dem Holzweg. Überdies verdient Vater Staat ja bei jedem Auktionsverkauf nicht nur über die Märchen sondern auch über die E-Steuer nochmal tüchtig mit.

                      Klar ist es schöner, wenn einem im Frühjahr die Fohlenkäufer die Bude einrennen aber ganz ehrlich: Solche Zeiten kenne ich nur von als ich noch ziemlich klein war und ich gehe stramm auf die 40 zu Als ich anfing mich 'im Hause' um die Vermarktung zu kümmern ging da auch gar nichts. Gejammert wurde von jeher. Vielleicht darf man sich auch einfach nicht darauf verlassen, dass die Verbände es schon richten werden mit der Vermarktung. Für seine Zuchtprodukte ist jeder immer noch selbst verantwortlich. Und wenn man das Geld für die Aufzucht nicht in die Hand nehmen will für ein stehengebliebenes Fohlen, dann muss man sich halt was einfallen lassen. Ich sehe den einzelnen Züchter da doch mehr in der Verantwortung. Ein Verband kann vieles steuern, anderes aber eben nicht und die Blitz-Karriere der einschlägigen schwarzen Rösser nebst systemimmanentem "Niedergang" derselben in der gleichen affenartigen Geschwindigkeit auch nicht. Wer kauft die Wolkensteins von heute? Diejenigen die genauer hingucken. Genau so wird es mit den Bostons und Bretton Woods auch sein (wo sind die eigentlich alle hin??) und was die Totilasse angeht schweigen wir mal lieber von was ganz anderem.

                      In den 90ern schrien alle nach züchterischer Freiheit. Was wurde auf das Celler Lot geschimpft bis es irgendwann abgeschafft wurde. Und was ist jetzt? Jetzt wartet alles auf den Messias der es wieder richtet und verhindert, dass die gefragtesten (womöglich auch besten?) Tiere im Ausland verschwinden.
                      Nach meinem Dafürhalten ist soweit alles noch im Rahmen: Die Nachfrage ist im Keller, die Produktion auch. Das dauert einige Zeit und ein harter Kern macht es auch in 20 Jahren noch. Den anderen gehen entweder die Nachfolger aus oder sie verlieren die Lust an der Zock-Züchterei. Meint Ihr denn, dass es den anderen so viel besser geht? Das Problem des wegbröselnden oder schon in weiten Teilen ausgerotteten Mittelstands ist doch kein national begrenztes.
                      Wenn Ihr mich fragt haben wir noch nicht mal eine Einkommenskrise sondern einfach eine Krise der falschen Prioritäten.
                      Wenn der Monatsbeitrag für Vatis Fitnessbude oder den Cluburlaub mit Kind und Kegel problemlos ausgehustet werden kann aber kein Hund mehr angeschafft wird weil der so viel Geld im Unterhalt kostet, läuft doch was falsch in den Familien?
                      Und das andere Extrem der Fahnenstange sind die Tiersammler von denen es ja nun nicht nur die bekannten Katzenfälle aus dem Fernsehen gibt. Jeder kennt irgendwen der sich mit Pferden zumüllt und dafür alles andere aus den Augen verliert. Und jeder fühlt sich berufen, irgendwas oder irgendwen zu retten statt sich erstmal darum zu kümmern, dass er seinen eigenen Kram sozialverträglich auf die Reihe kriegt.
                      So ganz gesund ist das doch auch nicht oder?

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                      • Arielle
                        • 23.08.2010
                        • 2852

                        #51
                        @Kareen: Ich glaube (Glaube = Nichtwissen) dass sich die Verbände etwas vormachen. Woher wissen die, dass ihre Züchter sie nach der Anzahl verauktionierter Fohlen beurteilen? Sowas wie Meinungsumfragen unter Züchtern, hat sich dazu überhaupt schon mal ein Verband herabgelassen?

                        Züchter haben doch nicht primär ein Interesse daran, dass möglichst viele Fohlen verauktioniert werden. Züchter haben aber sehr wohl ein Interesse daran, dass das Preisniveau im Gesamtmarkt so ist, dass sie überleben können auch wenn Normalos ab Hof verkauft werden. Alternative Absatzwege entwickeln, neue Märkte erschließen, dass ist in meinen Augen eine Kern- Herausforderung der sich Verbände zu stellen haben. Kreativität ist gefragt! Aber Verbände haben bei der gegenwärtigen Beitragsstruktur ein erhebliches Eigeninteresse daran, dass es möglichst viele Züchter gibt, die mit möglichst vielen Stuten, möglichst viele Fohlen ziehen, von denen möglichst viele provisionsträchtig verkauft werden. Das macht die Gehälter sicherer. Werden nicht schon erste Stimmen laut, die von antizyklischem Verhalten sprechen, den Schweinezyklus erklären und indirekt schon wieder versuchen, die Deckzahlen zu erhöhen? Verantwortung Mitgliedern gegenüber definiere ich anders.

                        Ich glaube auch nicht, dass eine möglichst große Fohlenzahl die Faszination einer Auktion für potentielle Käufer erhöht. (Die leeren Ränge gestern, soweit ich das im stream sehen konnte, sprechen auch eine eindeutige Sprache.) Ich glaube dass eine möglichst große Homogenität in den Qualitäten die Auktionsattraktivität steigert. Wer ein deutlich überdurchschnittliches Fohlen sucht, fühlt sich doch genervt von zuvielen Normalos, und umgekehrt. Zielgruppen-Marketing nennen wir Marketingmenschen das.
                        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                        • wilabi
                          • 21.05.2008
                          • 2338

                          #52
                          Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                          So ganz gesund ist das doch auch nicht oder?
                          Nä bestimmt nicht - aber die wollen heute nicht nur keine Hunde mehr, sondern auch keine Kinder.
                          Alles Ballast.
                          Und die anderen Extreme haben statt Kinder Pferde und wickeln die statt dessen in Pampers ein und kaufen dafür Spielzeug.

                          Aähm.... wie kamen wir noch drauf ?
                          Zuletzt geändert von wilabi; 13.08.2012, 17:49.

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                          • #53
                            Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                            ....dann ist nur noch die Frage, wie lange wir die "nachhaltige Zucht" ohne "Fütterung des Konsummonsters" finanziell durchhalten. Das Geld machen die "Bediener des Monsters" und die, die das Monster gebaut haben.
                            Ich habe für mich den Weg gefunden, einfach mal auszusetzen. Ich habe in den letzten Jahren zwei sehr gute Stutfohlen (keine Modehengste) und ein sehr gutes Hengstfohlen gezogen. Die Stuten werden bleiben, so sie keinen vernünftigen Preis erzielen und dann gehen sie in den Sport (für das eingespaarte Geld). Danach kommen sie wieder in die Zucht. So überflusste ich nicht den Markt mit irgendwelchen Junghengstfohlen nur damit sich die Vermarktung besser gestaltet und ich mache aus meiner Züchterseele auch keine Mördergrube.

                            Kommentar


                            • #54
                              @wilabi: *lach* meinst du mich? Ich habe auch keine Kinder, dafür ein schnieke ausgestattetes Pferd
                              (aber verhätschelt wird der nicht!)

                              Kommentar

                              • Arielle
                                • 23.08.2010
                                • 2852

                                #55
                                Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                Nä bestimmt nicht - aber die wollen heute nicht nur keine Hunde mehr, sondern auch keine Kinder.
                                Alles Ballast.
                                Und die anderen Extreme haben statt Kinder Pferde und wickeln die statt dessen in Pampers ein und kaufen dafür Spielzeug.

                                Aähm.... wie kamen wir noch drauf ?
                                Aähm.....wir sprachen über die Käufer, diese.........un.........., wie sie sich doch einfach die Freiheit nehmen ihr Geld so auszugeben wie sie wollen und auch viel zu faul sind Kinder zu produzieren, jedenfalls viel zu wenige um unsere gegenwärtige Produktionsmenge vernünftig verkaufen zu können. Die Kinderlücke füllen wir zwar einigermassen mit Ahmed und Fatma auf, Problem dabei für uns Züchter ist nur, das Ahmed und Fatma es mit dem Reiten nicht so dolle haben.

                                Ach so, indirekt sprachen wir darüber, dass die ZV sich verschärft Gedanken darüber zu machen haben, womit sie ihren Mitgliedern wirklich dienen müssen und nicht nur kurzfristigst bei einigen, ganz wenigen von ihnen bella figura machen können.
                                http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                                Kommentar


                                • #56
                                  Doch die Hannos hatten schon mal eine größere Erhebung. Das war zwar nicht direkt eine Meinungsumfrage die die Frage stellte, wie gut man mit dem Verband zufrieden ist soweit ich erinnere aber es ging doch schon um Wünsche, wie die Züchterstruktur überhaupt aussieht, welche Schwerpunkte man setzt und was man so für Ziele mit der Züchterei verfolgt.
                                  Ich hatte schon den Eindruck, dass der Verband sich danach Gedanken gemacht und auch einiges umgesetzt hat war ich sinnvoll finde.
                                  Das gehört aber sicher nicht ins Westfalen-Fohlenauktions-Topic. Der Untergang des Abendlandes steht jedenfalls nicht ins Haus und wenn dann eher wegen der deutlich verschlechterten Rahmenbedingungen (darunter fällt für mich nicht nur die MwSt-Erhöhung sondern auch die Entwicklung, dass die Kids von früh bis spät nachmittags in der Schule festgehalten werden wodurch für zeitintensive Aktivitäten wie Reiten schon mal nur noch halb so viel Zeit übrigbleibt.
                                  Da bleibt als möglicher Lösungsansatz eigentlich nur Reiten als Schulsport zu propagieren. Angesichts der aktuellen Entwicklung und Polarisierung muss man sich aber da eher Sorgen über die Akzeptanz von Pferdehaltung und Reitsport in der Breite machen als über die Frage, ob dieser oder jener Züchter seine 'Investitionen' wieder reinkriegt.
                                  Meine Theorie dazu ist jedenfalls, dass Züchten sich noch nie für mehr als 5% aller Beteiligten finanziell gerechnet hat. Nur war früher das Einkommen bzw. Vermögen so verteilt, dass sich eine breitere Menge von Pferdesportbegeisterten diese Verluste leisten konnte.
                                  Jetzt ist einfach die Anzahl derer, die sich der Reiterei überhaupt verbunden fühlen schmaler und schmaler. Darauf muss man sich halt einstellen und dran gewöhnen, dass die Zeiten in denen einen ganzen Nachmittag auf den dritten Programmen große Reitsportveranstaltungen live übertragen wurden einfach vorbei sind.
                                  Dafür gab es früher kein CMH und ähnliche Angebote. Es wird ja nicht alles schlechter aber einiges schon anders und man kann sich leider nicht alles davon aussuchen.

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                                  • #57
                                    Doch die Hannos hatten schon mal eine größere Erhebung. Das war zwar nicht direkt eine Meinungsumfrage die die Frage stellte, wie gut man mit dem Verband zufrieden ist soweit ich erinnere aber es ging doch schon um Wünsche, wie die Züchterstruktur überhaupt aussieht, welche Schwerpunkte man setzt und was man so für Ziele mit der Züchterei verfolgt.
                                    Ich hatte schon den Eindruck, dass der Verband sich danach Gedanken gemacht und auch einiges umgesetzt hat war ich sinnvoll finde.
                                    Das gehört aber sicher nicht ins Westfalen-Fohlenauktions-Topic. Der Untergang des Abendlandes steht jedenfalls nicht ins Haus und wenn dann eher wegen der deutlich verschlechterten Rahmenbedingungen (darunter fällt für mich nicht nur die MwSt-Erhöhung sondern auch die Entwicklung, dass die Kids von früh bis spät nachmittags in der Schule festgehalten werden wodurch für zeitintensive Aktivitäten wie Reiten schon mal nur noch halb so viel Zeit übrigbleibt.
                                    Da bleibt als möglicher Lösungsansatz eigentlich nur Reiten als Schulsport zu propagieren. Angesichts der aktuellen Entwicklung und Polarisierung muss man sich aber da eher Sorgen über die Akzeptanz von Pferdehaltung und Reitsport in der Breite machen als über die Frage, ob dieser oder jener Züchter seine 'Investitionen' wieder reinkriegt.
                                    Meine Theorie dazu ist jedenfalls, dass Züchten sich noch nie für mehr als 5% aller Beteiligten finanziell gerechnet hat. Nur war früher das Einkommen bzw. Vermögen so verteilt, dass sich eine breitere Menge von Pferdesportbegeisterten diese Verluste leisten konnte.
                                    Jetzt ist einfach die Anzahl derer, die sich der Reiterei überhaupt verbunden fühlen schmaler und schmaler. Darauf muss man sich halt einstellen und dran gewöhnen, dass die Zeiten in denen einen ganzen Nachmittag auf den dritten Programmen große Reitsportveranstaltungen live übertragen wurden einfach vorbei sind.
                                    Dafür gab es früher kein CMH und ähnliche Angebote. Es wird ja nicht alles schlechter aber einiges schon anders und man kann sich leider nicht alles davon aussuchen.

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                                    • rubia
                                      • 09.12.2002
                                      • 3250

                                      #58
                                      @Annemarie: besagter 600- Fohlen- Züchter verkauft doch hauptsächlich ins Ausland!! Wusstest du das nicht...!? Er würde doch nie den kleinen Züchter schaden wollen...!! Ironie- Modus an!!
                                      Rapphengstfohlen v. Royal Classic x Carprilli

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                                      • UPPER_CLASS
                                        • 26.12.2009
                                        • 354

                                        #59
                                        Was ich noch wichtig fände, wäre eine grössere Ausrichtung auf die "neuen Märkte" - Brasilien, Russland, Fernost... Gezielt in diesen Märkten werben, allenfalls gar Veranstaltungen, Auktionen direkt vor Ort aufziehen... Die Kaufkraft ist dort zweifellos vorhanden und wird immer grösser, aber die Qualität des "Materials" muss stimmen... Eine Elite-Auktion in Hong-Kong (z.B.) mit 25, 50, 100 wirklichen Krachern, was spricht dagegen?? Beste Werbung in eigener Sache direkt am eigentlichen Handelsplatz...

                                        Auch Handelsställe (z.B. Beerbaum) richten sich immer mehr auf die neuen Marktverhältnisse ein, wieso tun dies die Verbände nicht?? Oder müssen diese Impulse erst aus der Privatwirschaft kommen?
                                        "There´s no secret more closely kept than that between horse and rider"

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                                        • wilabi
                                          • 21.05.2008
                                          • 2338

                                          #60
                                          Zitat von SANTANA1980 Beitrag anzeigen
                                          @wilabi: *lach* meinst du mich? Ich habe auch keine Kinder, dafür ein schnieke ausgestattetes Pferd
                                          (aber verhätschelt wird der nicht!)
                                          ....dich nicht allein. WIr machen hier auch ein bischen Pensionspferdehaltung und da kenne ich einige Damen mit Pferd ohne Kind -alles Nette Personen

                                          ABER - WER sorgt für meine RENTE ?

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